Corona-Tests: Dichtung – Wahrheit – Konsequenzen

Allein die Betrachtung und Auswertung von einer Symptomatik, wie zum Beispiel Atembeschwerden, Husten oder Fieber reicht nicht aus, um zu einem hinreichenden Ergebnis zu gelangen. Kommen diese Symptome doch auch bei vielen anderen mehr oder weniger harmlosen, mitunter schweren, zum Teil auch tödlichen Infekten zum Tragen. Der grippale Infekt, die echte Grippe und die Lungenentzündung, die häufig bettlägerige, alte Menschen trifft, seien hier beispielhaft genannt. Um eine Corona-Virusinfektion festzustellen, werden PCR-Tests verwendet. Doch dieser Test wird dank seiner hohen Sensitivität auch für Bruchstücke des Virus so lange positiv sein, bis keine Trümmer des Virus mehr vorhanden sind. Das bedeutet, auch wenn längst keine infektiösen Viren mehr vorhanden sind, kann ein Corona-Test also noch positiv ausfallen, weil durch die PCR-Methode selbst ein kleines Stück des viralen Genmaterials im Test genügend vervielfältigt wird.(mehr Details hier)
Zum Verständnis des Testverfahrens, welches zwecks der Vermeidung von Verschmutzung der genommenen Proben äußerst akribisch und hygienisch sehr sorgfältig durchgeführt werden muss, ist die Kenntnis einiger Fachbegriffe unabdingbar. Jeder Test zeichnet sich durch Sensitivität und die Spezifität aus. Beides wird in Prozent angeben.
Die Sensitivität eines diagnostischen Testverfahrens gibt an, bei welchem Prozentsatz als im Sinne des Tests positive Patienten die jeweilige Krankheit [bzw. Infektion] durch die Anwendung des Tests tatsächlich erkannt wird, d.h. ein positives Testresultat auftritt. Sie wird definiert als der Quotient aus richtig positiven Testergebnissen und der Summe aus richtig positiven und falsch negativen Testergebnissen. Quelle kursives Zitat: Hier klicken. Beträgt die Sensitivität des Tests 100%, kann der Getestete sicher sein, dass das Virus oder Teile von Sars-CoV-2 in sich trägt, wenn sein Test positiv ausfällt. Auch dann, wenn z. B. akut keinerlei Symptome vorliegen. Bei der Sensitivität geht es allein um die Eignung des Tests bezogen auf den Testgegenstand Sars-CoV-2.
Die Spezifität eines diagnostischen Testverfahrens gibt die Wahrscheinlichkeit an, dass tatsächlich Gesunde, die nicht an der betreffenden Erkrankung leiden, im Test auch als gesund erkannt werden. Sie wird definiert als der Quotient aus richtig negativen Testergebnissen und der Summe aus falsch-positiven und richtig negativen Testergebnissen – also allen Testergebnissen, denen tatsächlich keine Erkrankung zugrunde lag. Quelle kursives Zitat: Hier klicken Bei der Spezifität handelt es sich um die Genauigkeit der Erfassung des Testgegenstands Sars-Cov-2.
Beträgt die Spezifität eines Tests 100% ergeben sich keinerlei Probleme. Leider aber gibt es diese 100-prozentige Sicherheit beim Corona-PCR-Test nicht. Nehmen wir also eine Spezifität von 99% an. Dann liegt ein Test vor, von dem man allgemein annimmt, dass er sehr genau sei. Prozentual gesehen stimmt das auch. So wie es stimmt, dass ein Arbeitnehmer bei 10% Gehaltserhöhung prozentual mehr bekommt als sein Kollege mit 5%. Bleibt die Frage, Prozent wovon? Unser einer Arbeitnehmer verdient 2.000 € im Monat, macht bei 10% 200 €. Sein Kollege hingegen erhält mit seinen 5% ´satte` 250 € mehr Gehalt. Weil er 5.000 € im Monat verdient.
Ein einfaches Beispiel: Die Gruppe, die getestet werden soll, besteht aus 10.000 Menschen. Die angenommene Durchseuchung liegt bei 1%.   Es sind also 100 Menschen echt positiv mit dem Virus belastet. Der Test mit 100% Sensitivität filtert diese Menschen auch zuverlässig heraus. Bleiben 9.900 Menschen, die negativ getestet wurden. Die Spezifität unseres Tests liegt bei hohen 99%.  Was nichts anders bedeutet, dass bei 99 Personen = 1 % der verbleibenden 9.900 das Ergebnis falsch-positiv ist. Das eine Prozent, welches bei der Spezifität des Tests zu den 100% fehlt. Insgesamt sind zwar nur 100 Personen tatsächlich infiziert. Der Test wirft gleichwohl 199 positive Ergebnisse = Infizierte aus. Praktisch ist nur jedes zweite Ergebnis korrekt. Je größer die zu testende Gruppe, je geringer der Durchseuchungsgrad, desto ungenauer wird das Ergebnis. Die Menge der negativen Ergebnisse nimmt absolut zu, und damit auch die Anzahl der falsch-positiven Ergebnisse. Das eine Prozent wirkt sich immer stärker aus. Es ist sogar denkbar, dass positive Testergebnisse ausschließlich aus falsch-positiven Ergebnissen bestehen. Dann, wenn die Durchseuchung = 0 ist und immer weiter getestet wird.
Der Grund, weshalb die 15% Durchseuchungsgrad, die Prof. Hendrik Streeck in der Gangelt-Studie ermittelt hat, nicht einfach auf das gesamte Bundesgebiet hochgerechnet werden kann, liegt im verhältnismäßig hohen Durchseuchungsgrad dieser Gegend. In Deutschland gibt es zwar Hotspots wie Gangelt mit verhältnismäßig starken Ausbrüchen, der Durchseuchungsgrad im Land gesamt ist gleichwohl gering.
Die mittlerweile knapp 4,7 Millionen Tests haben Stand 11.6.2020 eine Gesamtzahl von  186.866 Test positiver (fälschlich Infizierte genannte) Personen ergeben. Das entspricht einer Durchseuchung von 0,2232% bezogen auf die gerundet 83,7 Millionen Einwohner Deutschlands. Darunter sind selbstverständlich etliche falsch-positiv getestete Menschen. Die fallen deshalb nicht sonderlich auf, weil die Krankheit Covid-19 insgesamt als milde Erkrankungeingestuft wird, eine Erkrankung, die oft sogar gar keine Symptome aufweist.  Das belegen die 7.322 aktiven Fällen inkl. falsch-positiver Tests. 7.322 aktive Fälle, von denen über 93% = 6.809 als mild eingestuft werden. Auch die schweren Fälle sind nicht in jedem Fall tödlich. Bedauerlicherweise sterben Menschen, natürlich, sie sterben auch zu einem Teil durch oder mit Covid-19, wobei eben immer die Frage bleibt, ob die Betroffenen nicht zum Teil falsch-positiv getestet wurden. Die Untersuchungen des Pathologen Püschel aus Hamburg lassen dies vermuten.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die Fehlerquote von Corona Tests je geringer wird, desto größer die Durchseuchung einer Gruppe ist und je höher der Prozentsatz der Sensitivität, der Spezifität des Tests ist. Die Ergebnisse der Gangelt-Studie sind wesentlich genauer, als die kumulierten Zahlen der infizierten Personen, die dem verängstigten Bürger vor allem in den öffentlich-rechtlichen Medien, insbesondere dem Fernsehen Tag für Tag vermittelt werden.

Am 9.6.2020 präsentierte die ZDF-Nachrichtensendung Heute einen Chart mit der Entwicklung der aktiven Fällen. Das war neu. Die Zahl der aktiven Fälle unterscheidet sich massiv von den annähernd 190.000 Infizierten inkl. aller falsch-positiv getesteten Menschen.  Der Chart allerdings war in eine Kommentierung eingebettet, die dem aktuellen Sachverhalt des faktischen Endes der Epidemie in Deutschland in keiner Weise gerecht wurde. Immer noch wird Panik verbreitet. Immer noch wird Hygiene-Gehorsam eingefordert. Immer noch wird die Bevölkerung an der Nase herumgeführt.

Prof. Dr. Martin Haditsch erläutert den Sachverhalt der falsch-positiven Tests und vieles mehr  im obigen Video sehr detailliert und verständlich. Bemerkenswert ist, dass der Professor einen Laptop als Blatthalter nutzt, um die Tücken des Testens zu erläutern. Was nichts an der Richtigkeit seiner Aussagen ändert und ihn sehr sympathisch als alten, weißen Mann der korrekten Wissenschaften ´rüberkommen` lässt.
Samuel Eckert hat die von Prof. Haditsch vermittelten Erkenntnisse klug in einer Excel-Tabelle verarbeitet. Mit dieser können diverse Szenarien simuliert werden.
Das Video, s.o. , in dem Samuel Eckert seine Methodik vorstellt, ist erhellend. Es zeigt konkret auf, wie der Bürger mit Zahlen und Werten manipuliert wird, wie Zahlen und Werte so präsentiert werden können, dass ein gewünschtes Ergebnis herauskommt und der Bürger „springt“. Dahin springt, wo die Großkopferten es wollen. Dahin springt, wo der Bürger seine Freiheit zugunsten einer vermeintlichen Sicherheit aufgibt.Die Original-Exceltabelle, aus der die Übersicht der weltweiten Corona-Entwicklung entnommen wurde, kann hier heruntergeladen werden. Datengrundlage ist Worldometers.
Die Daten, insbesondere deren prozentuale Einordnung in der Übersicht, zeigen eindrucksvoll auf, wie mit großen Zahlen so gearbeitet wird, dass der normale, staatsgläubige Bürger heute glaubt, der Lockdown in Deutschland, nein, weltweit habe ein Massensterben verhindert. Nichts ist weniger richtig. Der Beleg ist recht einfach.
Man nehme den aktuellen Chart der aktiven Fälle, der täglich mehrfach aktualisiert auf WELTonline veröffentlicht wird.  186.555 Infizierte, 170.900 Genesene und 8.770 Verstorbene werden dort am 11.6.2020 um 17:00 Uhr verzeichnet. Ergibt 6.885 aktive Fälle in Deutschland gesamt. Davon 93% Milde Fälle. Um 17:00 Uhr am 11.6.2020. Das ist der Zeitpunkt, an dem die Daten veröffentlicht wurden.  Real stattgefunden hat alles viel früher. Schauen wir uns den Verlauf einer typischen Infektion mit Symptomen und deren Dokumentation, deren Weg in die Medien an. Der Betroffene infiziert sich. Nach etwa einer Woche bemerkt er mehr oder weniger starke Symptome. Er geht, weil es nicht besser wird, zwei Tage nach Auftreten der Symptome zum Arzt. Dieser veranlasst einen Test. Bis getestet wurde, bis das Ergebnis vorliegt, vergeht eine gute weitere Woche. Nun muss das Ergebnis noch zum Gesundheitsamt, zum RKI, zur Johns-Hopkins-Universität. Es wird aufbereitet, validiert. Dann geht es an die Medien. Es dauert mit Sicherheit noch mal eine Woche, bis das Ergebnis in dem Chart eingestellt ist. Insgesamt sind seit der Infektion mit Sicherheit gute 3 Wochen vergangen. Da ist der Infizierte wahrscheinlich schon wieder gesund bzw. auf dem Weg der Genesung. Es kommt auf einen Tag mehr oder weniger für unsere Betrachtung gar nicht an. Wichtig ist, dass unser Chart Ereignisse abbildet, die mindestens 3 Wochen her sind.

Aktive Fälle (orange) versus „Genesene“ (grün) vs Gesamtfällen (grau) mit eingetragenen Stichtagen bspw. Lockdown, Grafik R. Stobbe


Dementsprechend habe ich unseren Chart den realistischen Verhältnissen angepasst. Die Leiste mit den Datumsangaben wurde um 3 Wochen in die Zukunft verschoben. Die Linie unter Punkt 1 weist den Zeitpunkt (Mitte Februar) der ersten zahlenmäßig nennenswerten Infektionen aus. Punkt 2 verweist auf den Zeitpunkt (Anfang März), an dem sich die Kurven Neuinfektionen und Aktive Fälle trennen. Bis dahin waren sie identisch. Selbstverständlich steigt die Anzahl der Neuinfizierten an. Genau dieser Anstieg wird dem Bürger Tag für Tag kommuniziert. Dass ab Punkt 2, dass ab Anfang März die Zahl der tatsächlich Infizierten wegen der steigenden Anzahl der Genesenen abnimmt, Genesene, die ja von den Infizierten genau wie die Verstorbenen abgezogen werden müssen, wird verschwiegen. Etwa Mitte März, Punkt 3, wird der Höhepunkt der aktiven Fälle erreicht. Danach sinkt die Zahl der aktiven Fälle praktisch kontinuierlich. Gut eine Woche vor dem verhängnisvollen Lockdown, Punkt 4, der faktisch nicht notwendig war. Zwar steigt die Zahl der Infizierten weiter. Das Infektionsgeschehen insgesamt aber nimmt ab.  Ganz ohne Lockdown. Die berühmte Reproduktionszahl R lag ebenfalls vor dem Lockdown bereits bei Faktor 1. Was das RKI bestätigt. Ein weiterer Aspekt für die vollkommene Unsinnigkeit, eine hochentwickelte Volkswirtschaft und die dazugehörige Gesellschaft in´ s Nirwana zu schicken.
Zum Schluss gestatte man mir noch einen Hinweis zur Mundschutzpflicht, welche den normalen Umgang der Menschen untereinander, der das Verhalten der Menschen in Kaufhäusern, in der Gastronomie usw. sehr negativ beeinflusst. Ich bin zwar weder Mediziner, noch Virologe, sondern ein Bürger mit gesundem Menschenverstand, und einem guten Verständnis von Zahlen und Relationen und der es nach wie vor vermag 1 und 1 zusammenzuzählen.
Und daher meine ich: Im Fachbuch Molekulare Virologie/Viren: Definition, Aufbau, Einteilung heißt es unmissverständlich: Viren sind infektiöse Einheiten mit Durchmessern von etwa 16 nm (Circoviren) bis über 300 nm (Pockenviren; Tabelle 2.1). Ihre geringe Größe macht sie ultrafiltrierbar, das heißt, sie werden durch bakteriendichte Filter nicht zurückgehalten. […] Das bedeutet nichts anderes, als dass irgendwelche handelsüblichen Masken, selbstgebastelter „Schutz“ aus Stofflappen und ähnliches vollkommen unsinnig, weil komplett wirkungslos sind. Die Maskenpflicht entpuppt sich als reine Disziplinierungsmaßnahme, die dem Bürger wenig verklausuliert signalisiert, dass er den Mund zu halten hat.
Update vom 13.6.20

Grafik Mathias Seifert: Daten Stat. Bundesamt
Kommentar Seifert:
Wem der Begriff „kumulativer gleitender Mittelwert“ nichts sagt:
Das ist der Mittelwert über alle Einzelwerte jeweils bis zum betreffenden Zeitpunkt. Also der Wert für den 11.03. ist der Mittelwert aller Einzelwerte vom 01.01. bis 11.03. und der Wert für den 12.03. ist der Mittelwert aller Einzelwerte vom 01.01. bis 12.03., usw. Am Ende des Jahres erreicht dieser Graph exakt den Wert der durchschnittlich pro Tag Verstorbenen.
Man sieht nun endlich auf einen Blick: Bis auf die erste Woche lagen der Mittelwert für den jeweils betrachteten Zeitraum unter dem Mittelwert des gleichen Zeitraums der Jahre 2016-2019. Das bedeutet im Umkehrschluss: Zu jedem Zeitpunkt (außer der ersten Woche) starben im bis dahin vergangenen Teil des Jahres 2020 weniger Menschen, als im gleichen Zeitraum der Jahre 2016-2019.
Bemerkenswert ist auch diesmal wieder die Interpretation dieser Zahlen durch das Statistische Bundesamt selbst:
https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Bevoelkerung/Sterbefaelle-Lebenserwartung/sterbefallzahlen.html




§ 53: Die Corona-Pandemie endet, wenn ein Impfstoff für die Bevölkerung zur Verfügung steht.(*)

Selten war eine Überschrift über einen Beschluss des Koalitionsausschusses (2020-06-03-eckpunktepapier Kopie 2) irreführender, ja zynischer, als bei dem, der am 3.6.20 zur Bewältigung der – zuvor von derselben Regierung bewusst herbeigeführten- extrem schädlichen wirtschaftlichen Folgen der Corona-Panik Beschlüsse veröffentlicht wurde.
Denn weder werden damit die Corona-Folgen bekämpft, das tun Ärzte und Pflegepersonal in bewunderungswürdiger Aufopferung, noch wird der Wohlstand gesichert und erst recht nicht die Zukunftsfähigkeit gestärkt.
Das absolute Gegenteil ist richtig.
Der Dank tlw. bewusst geschürter Coronapanik beschlossene „Lockdown“, obwohl die Covid-19 Welle, nach den Zahlen des RKI, schon um den 20. März ihren Höhepunkt überschritten hatte, ist allein die Ursache der unermesslichen negativen wirtschaftlichen und sozialen Folgen, die den Wohlstand einer ganzen Generation vernichten werden. Die zur „Bekämpfung“ – richtiger müsste es heißen: zur Verzögerung der wirtschaftlichen und sozialen Schäden- eingesetzten, hunderte von Milliarden €  sind aber nur die Schulden der nächsten Generation, deren wirtschaftliche Basis gerade, wie bei einer Springflut, weggespült wird. Und jetzt folgt noch eine „Konjunkturpaket mit schlappen 130 Milliarden  Umfang.
Auf 15 Seiten  und in 57 Punkten oder Paragraphen wird minutiös festgelegt, welchen Milliardensegen, die jeweilige Interessengruppe erwarten kann. Vom Tierwohl (§ 55) mit 0,3 Milliarden, über Künstliche Intelligenz (echte natürliche Intelligenz würde eigentlich schon reichen) im § 43 mit 2 Milliarden €, Schlagwort Techniken wie Quantentechnologien im § 44 dürfen auch nicht fehlen, mit 2 Milliarden €, dem Gesundheitswesen, wo man eben noch 50 % der Krankenhäuser schließen wollte, mit knapp 9 Milliarden, bis zu jungen Menschen und Familien und die Ausbildung ihrer Kinder, die mit insgesamt 9 Milliarden € „gefördert“ werden sollen.
Und als ob das nicht genug ist, werden darin die Mittel für „Klimaschutz“ fördernde Maßnahmen mit über 36 Milliarden komplett fehl investiert, weil dank der Ideologie des menschgemachten Klimawandels – Stichwort „große Transformation“ – ausschließlich Projekte gefördert werden sollen, die niemals gewinnbringend sein werden, und dazu noch zu einem großen Teil ins Ausland auf Nimmerwiedersehen abfließen sollen. Dazu gehören beispielhaft die weitere Schwächung der deutschen Kfz Industrie, nicht nur durch die weitere Erhöhung der Kfz Steuer für Fahrzeuge mit mehr als 95 g/100 km CO2 Ausstoß, also für fast alle Verbrenner getriebenen Fahrzeuge, sondern auch noch die Erweiterung der Förderung von E-Luxus-Mobilen als Luxus-Kutschen für Zweit-, Dritt- Fahrzeug Besitzer bzw. Dienstwagenzuschüsse und Steuerermäßigungen für Behördenfahrzeuge, ebenso wie der Aufbau eine nutzlosen E-Infrastruktur, deren Speisung wegen Abschaltung der Grundlastkraftwerke völlig ungesichert ist, wie auch deren Nutzung mangels Nachfrage.
Es gehört ebenso dazu die Festschreibung  der „Wasserstoffstrategie“ und deren Förderung mit Milliarden Summen, vorzugsweise in Ländern Afrikas mit hochkorrupten Regierungen und starken Rebellengruppen, deren technische Nutzlosigkeit, aufgrund der unveränderbaren Eigenschaften des extrem flüchtigen und hoch gefährlichen Wasserstoffes seit vielen Jahrzehnten und immer wieder bestätigt, eindeutig bekannt ist (Details dazu z.B. hier). trotzdem verkünden die Minister Altmeier, Müller und Karliczek vollmundig das sich Deutschland die „Globale Führungsrolle bei Wasserstofftechnologien sichern will und die Bundesregierung verabschiedet dazu die Nationale Wasserstoffstrategie und beruft einen Nationalen Wasserstoffrat. Wer denkt da nicht automatisch an die Führungsrolle bei der Photovoltaik mit Milliardengräbern – Solarvalley lässt grüßen, oder an „Desertec“ Strom aus der Wüste, über den inzwischen der Mantel des Vergessens gelegt wurde, oder an die 1 Million E-Mobile die in diesem Jahr auf unseren Straßen hätten rollen sollen. Oder, oder, oder.
Von Einstein stammt die Formulierung: Eine Definition von Wahnsinn ist, immer dasselbe zu versuchen und andere Ergebnisse zu erwarten. Ich überlasse die Meinung darüber, ob das auch auf unsere Regierung zutrifft, gern dem geehrteren Leser.
Die Krönung dieses Geldverbrennungsprogrammes ist jedoch die tlw. Umschichtung der Zwangsabgaben für die EEG Umlage auf den Steuerzahler, der zusätzlich zu den schon hohen Steuern auch noch den CO2 Preis berappen soll, um optisch die Erhöhung dieser Zwangs-EEG Umlage zugunsten Wohlhabender EEG Besitzer, nicht so sichtbar werden zu lassen. Nicht nur die stromintensiven Unternehmen werden dank dieser Mogelpackung  Deutschland in Scharen verlassen – Stichwort aus dem Programm: klimafreundlicher Stahl- sondern auch mehr und mehr fleißige Leistungsträger und Selbständige, und damit die Menschen, die den bisherigen  Wohlstand erst erzeugen halfen. Rette sich wer kann, heißt von jetzt an die Devise.
Mein Fazit:
Die Bundesregierung hat durch die von ihr miterzeugte Coronapanik, und den daraufhin verkündeten Lockdown, erst die immensen, noch nie, außer in Kriegszeiten, dagewesenen Schäden, erzeugt, die sie nun vorgibt mit einem neuen Multimilliarden Schulden finanzierten Programm bekämpfen zu wollen. Seine Ausrichtung auf „klimafreundliche“ Projekte und Maßnahmen zeigt eindeutig, dass das Ziel ist, die „große Transformation“ wie im Januar d.J. in Davos von der Kanzlerin angedroht, weiter voran zu treiben.
(*) Ach ja, ganz versteckt am Ende unter Punkt 53 wird dann noch nebenbei verkündet wie lange die strengen Lockdownregelungen – wenn es nach der Bundesregierung gehen sollte- noch andauern werden.

Die Corona-Pandemie endet, wenn ein Impfstoff für die Bevölkerung zur Verfügung steht.

Das sind bei methodischer, den Regeln der Medizin und Ethik folgenden Arbeitsweise und Fürsorge für die betroffene Bevölkerung, in aller Regel 5 – 7 Jahre.
Übrigens soll dieser Impfstoff lt. Dr. Wodarg tief ins menschliche Genom eingebracht werden.
Auszug aus seiner Webseite

Rekombination: Geplante Impfungen verändern uns genetisch

Unter den zwölf bereits in klinischer Prüfung befindlichen Covid-19 Impfstoffen enthalten-  nach Auskunft der WHO vom 9. Juni – vier Kandidaten rekombinante RNA und drei Kandidaten DNA. Dabei werden unterschiedliche Technologien zur Einbringung des rekombinanten genetischen Materials in die menschlichen Zellen angegeben. (Stand 9.6.2020)

er fordert daher

Solche genetischen Manipulationen am Menschen sind sträflich und dürfen nicht an Millionen (Bill Gates sagt an 7 Milliarden) Menschen zugelassen werden. Die klinischen Studien hierzu sind unverzüglich abzubrechen!

(Details dazu hier)
Ob die Menschen sich das gefallen lassen werden? Wir werden sehen.

 




Der Bundestag als Bühne des politischen Theaters

Pandemiebedingt war am 25. Mai die Öffentlichkeit nur über einen Livestream beteiligt. Es wurde ein großer Anhörungssaal gewählt, um genug Platz für Teilnehmer und Sicherheitsabstände zu haben. Der Saal befindet sich im Marie-Elisabeth-Lüders-Haus. Wir erinnern uns: Das Haus wurde 2003 fertiggestellt und seit 2010 arbeitet man an einem Erweiterungsbau, der wohl 2021 in Benutzung gehen kann. Mehrfache Verzögerungen durch Baumängel wie eine undichte Bodenplatte und eine Kostensteigerung auf fast 250 Millionen Euro verschaffen auch dem Regierungsviertel ein BER1-Feeling. Nun müssen auch bereits installierte Teile des Blockheizkraftwerks wieder verschrottet werden, da sie den inzwischen verschärften Umweltschutzauflagen nicht mehr genügen. Es bleibt dabei: Wenn Politiker als Bauherren auftreten, geraten die Projekte oft zum großen Fass ohne Boden.
Politiker sind auch die Bauherren der deutschen Energiewende, wobei man davon ausgehen kann, dass der komplette und unterbrechungsfreie Umbau des Energieversorgungssystems ein wenig komplizierter sein dürfte als ein Anbau an ein Gebäude des Bundestages.

Zur Aufführung stand die Anhörung des künftigen 26. Gesetzes an, das auf die BMWi-Gesetzeskarte des Energieversorgungssystems geschrieben werden wird. Das Strukturstärkungsgesetz für die betroffenen Regionen, das gleichzeitig beschlossen werden soll, trägt dann die Nummer 27. Zu diesen Gesetzen gesellen sich 33 Verordnungen sowie 25 EU-Richtlinien, -Verordnungen und -Leitlinien hinzu, wohlgemerkt nur für das Energieversorgungssystem. Diese Ansammlung Tausender von Paragrafen offenbart zwei Besonderheiten der Energiewende. Erstens gibt es kein Leitgesetz und keinen Masterplan, der alle wesentlichen Rahmenbedingungen setzt, stattdessen werden die verschiedenen Sektoren und Maßnahmen in einem großen Konvolut von Regularien abgebildet. Zweitens zeigt die hohe Regelungsdichte, dass Marktmechanismen, die zu einer wenigstens teilweisen Selbstregelung hätten führen können, nicht mehr wirken. Planwirtschaftliches Vorgehen erfordert kleinteilige Vorgaben und auch kleinteilige Koordinierung der Umsetzung – woran es sichtbar mangelt.

Gesetz von gestern

Zudem hätte vorher mindestens ein anderes Gesetz, das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), neu gestaltet werden müssen. Es ist ein kaum reformierbares Monster, wohl der größte und teuerste Irrtum unserer Gesetzgebung. Das im Paragrafen 1 formulierte Ziel des „stetigen, kosteneffizienten und netzverträglichen Ausbaus“ der Erneuerbaren wird so krachend verfehlt, dass man sich nur wundern kann, dass es infolge seiner reaktionär zu nennenden Wirkung nicht schon längst abgeschafft oder wenigstens kräftig novelliert wurde. Den Hardcore-Paragrafen-Liebhabern unter den Lesern empfehle ich die Lektüre meines Lieblingsparagrafen 36h. Bitte konzentriert lesen und es danach einem Normalbürger erklären. Wer sich in weitere Einzelheiten vertiefen möchte, dem sei die Anlage zum EEG, die 2020er Umlage- und Vergütungskategorientabelle, empfohlen. Mehr als 5.400 Vergütungstatbestände und –höhen sind hier zu besichtigen.
An Vorschlägen zu Änderungen herrscht kein Mangel. Selbst einer der Erst-Autoren aus dem Jahr 2000, Hans-Josef Fell von den Grünen, machte inzwischen einen beachtenswerten Vorschlag, der das Grundsatzproblem der Entkopplung von Stromproduktion und –bedarf wenigstens teilweise entschärfen könnte. Amtierende Politiker wie Altmaier und Söder sprechen sich zumindest für die Senkung der EEG-Umlage aus. Carsten Linnemann, Chef der CDU-Mittelstandsvereinigung, warnt allerdings im Welt-Interview vom 29. Mai davor, dazu Steuergeld zu verwenden: „Einfach Steuergelder in ein überholtes System wie das EEG zu pumpen, wäre definitiv falsch. Es wäre gut, die Stromsteuer zu senken und gleichzeitig das EEG auslaufen zu lassen.“ IG-BCE-Chef Michael Vassiliadis fordert, die EEG-Umlage als Teil des Corona-Konjunkturpakets ganz abzuschaffen und die Kosten der Energiewende über den Bundeshaushalt zu finanzieren: „Nie war das notwendiger als heute.“ Die Streichung der Umlage „hätte eine weitaus sozialere Wirkung als etwa eine Steuerentlastung“. In seiner Wirkung ist das EEG heute nur noch ein Gesetz zur Gewinnsicherung der EE-Anlagenbetreiber und der sie umgebenden Branche. Mit dem Konjunkturpaket des Koalitionsausschusses – Deckelung der Umlage in den Jahren 21 und 22 – wird nun halbherzig ein viel zu kleines Pflaster auf das große Problem geklebt und ein wesentlicher Grund für das absehbare Scheitern der Energiewende weiter zementiert.

Warum wurde nicht schon längst Hand beziehungsweise Stift an dieses überkommene Gesetz gelegt? Die Lobby ist Dank jährlich umgewälzter Milliardensummen äußerst wirkmächtig und vergrünte Politiker sind inzwischen in allen anderen Parteien gut vertreten, sehen wir mal von der AfD ab.

Vorhang auf

Was gibt es nun von dem Stück auf der kreisrunden Bühne des Anhörungssaals zu berichten? Eingeladen waren als Sachverständige Vertreter der Wirtschaft wie zum Beispiel der Stadtwerke München, der Wirtschaftsvereinigung Metalle und der Aurubis, von Verbänden wie dem DIHK, dem Verband Kommunaler Unternehmen, sowie dem DGB. Vertreter und -innen einschlägiger Thinktanks wie Aurora und des Öko-Instituts gesellten sich hinzu. Dazu kam ich als gewöhnlicher treusteuerzahlender Bürger und wohl der Einzige von persönlichen, geschäftlichen, politischen und Lobbyinteressen weitgehend befreiter Teilnehmer.

Die Fraktionen luden natürlich vorrangig jene Sachverständigen ein, die ihre eigene politische Position unterstützen und begründen sollten. Vorher waren Stellungnahmen eingereicht worden, so dass die Ausführungen im Wesentlichen absehbar waren. Oft wurden sehr kleinteilig Details der Formulierungen im Gesetzentwurf bemängelt. In meiner vorab eingereichten Einschätzung ging es eher um die große Perspektive, da ich den eingeschlagenen energiepolitischen Weg grundsätzlich für falsch halte. Dementsprechend blieben auch meine Ausführungen ohne direktes Echo. Als von der AfD Eingeladener genießt man ohnehin einen nicht positiv konnotierten Exoten-Status.Eine der Grundfähigkeiten von Politikern besteht im Unterschied zu Schauspielern darin, unter allen Bedingungen Emotionen verbergen zu können und Pokerface zu zeigen. So blieben die vielen, teils sehr konträren Aussagen ohne erkennbares emotionales Echo. Die Atmosphäre war ruhig und sachlich wie beim nüchternen Sprechtheater. Unruhe kam auf, als ich eine ehemalige energiepolitische Sprecherin der Grünen zitierte, die unter anderem gesagt hatte: „Der Staat muss sich darauf konzentrieren, Rahmenbedingungen zu schaffen, die die Kräfte des Marktes in die richtige Richtung lenken.“ So sprach Michaele Hustedt im Jahr 1999 und es liest sich wie ein Dokument aus der Wirtschaftswunderzeit. Es ist aber nur ungefähr so lange her, wie der Abschluss des Kohleausstiegs noch vor uns liegt. Bis dahin werden noch fünf Bundesregierungen ins Amt kommen und man kann nie wissen, ob deren Qualitäten nicht vielleicht besser sind als die der jetzigen.

Vom Schauspiel zum Drama

Beeindruckend gestalteten sich die Auftritte der Wirtschaftsvertreter, die sachlich und eindringlich die Nöte ihrer Branchen darlegten. Dass die Stromkosten für die Kupferindustrie in Amerika nur halb so hoch sind wie bei uns, dass sich die Preise global bilden, weswegen wir einen im internationalen Wettbewerb wettbewerbsfähigen Strompreis bräuchten. Die Belastungsbegrenzungen für deutsche Aktivitäten zum Klimaschutz seien überlebenswichtig, da andere Regionen der Welt davon weniger oder nicht betroffen sind. Es werde „dem Klima nicht geholfen, wenn hierzulande die Industrie geschwächt und dann Metalle aus Ländern importiert werden, in denen der Klimaschutz keine oder keine vergleichbare Rolle spielt“. Auch die Tatsache, in einem hochentwickelten Industrieland wie Deutschland das Thema Versorgungssicherheit überhaupt ansprechen zu müssen, sei bemerkenswert.
Der Vertreter der STEAG wies auf die Kapitalvernichtung hin, die die zum Teil ausländischen Investoren zu tragen haben und auf nicht konsistente Entscheidungen der Politik innerhalb weniger Jahre. Seiner Stellungnahme hatte er Worte der Kanzlerin aus dem Jahr 2008 vorangestellt, die sie anlässlich der Grundsteinlegung des Steinkohlekraftwerks Westfalen sprach:
„Wenn wir als Industriestandort unsere Eigenversorgung mit Strom erhalten wollen, dann brauchen wir neue, leistungsfähige Kraftwerke in Deutschland. Dazu gehören effiziente, moderne Kohlekraftwerke. […] Ich sage ausdrücklich: Ich möchte nicht, dass ein Industriestandort wie Deutschland von ausländischen Stromlieferungen abhängig wird. […] Deshalb ist die Ablehnung neuer Kraftwerksbauten nicht nur wirtschaftspolitisch kontraproduktiv, sondern sie ist auch umwelt- und klimapolitisch kontraproduktiv.“
Nun sind wir von ausländischen Stromlieferungen abhängig, eindrucksvoll zeigen die Kurven an vielen Tagen, wie der deutsche Stromexport mit dem Sonnenuntergang gleitend in den Import wechselt. Nichts ist falscher als das Narrativ, die Kanzlerin würde die Sachen vom Ende her denken. Das Gegenteil ist der Fall. Dadurch verhinderte sie auch die Option, die CCS2-Technologie voranzutreiben und durch Technologieexport eventuell einen globalen Beitrag zur Schaffung negativer Emissionen leisten zu können. Laut IPCC ist dies heute eine maßgebliche Technologie, um die Pariser Klimaziele überhaupt erreichen zu können. Unmut wurde auch zum Gesetzgebungsverfahren deutlich. Ein solches „Jahrhundertgesetz“ mit einem so mangelhaften Entwurf so vergleichsweise schnell durchwinken zu wollen, ohne die umfangreichen Gegenargumente selbst des Bundesrates entsprechend zu würdigen, sei nicht angemessen.
Die nachdenkliche Stimmung des ernsten Sprechtheaters ging zuweilen über in eine Tragikomödie, wenn beispielsweise ein Linken-Politiker behauptete, ohne Fridays for Future und deren Einsatz für „Klimagerechtigkeit“ hätte es den Gesetzentwurf nicht gegeben, der Ausstieg 2038 sei sowieso zu spät und die Frage stellte, welche Wirkung das Gesetz auf das 1,5-Grad- oder 2-Grad-Ziel habe. Letztere Frage ließe sich ganz schnell beantworten („keine“), aber in entsprechenden Kreisen stehen nicht realistisch zu erreichende Ergebnisse zur Debatte, sondern Symbolik und der schnellstmögliche Kohleausstieg. Für den zu vereinbarenden Weg dahin dürfe es auch keinen Vertrauensschutz geben, ergo keine Planungssicherheit für Energieunternehmen und Industrie, außerdem seien Entschädigungen für den Kohleausstieg unnötig.

Offenes Ende

Fakten und belastbare Zukunftsaussichten erhoffte man sich vom Auftritt der Hauptgeschäftsführerin des BDEW (Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft). Bis 2030 bräuchten wir 17.000 Megawatt Neuinstallation an Gaskraftwerken, der realisierte Zubau betrug 2017 432 MW, 2018 dann 231 MW. Das sei nicht das, „wohin wir eigentlich in Zubauschritten kommen müssen“, aber wie man nun dahin kommt, das führte sie nicht aus. Helfen sollen Erneuerbare Wärme, grünes Gas (wozu man Strom braucht) und Wärmepumpen (die auch Strom brauchen). Die Frage nach Ersatzinvestitionen für die entfallende gesicherte Leistung beantwortete sie als gelernte Grüne mit dem Hinweis auf den aufgehobenen Solardeckel und die neuen Abstandsregeln bei der Windenergie, auf Sektorkopplung und den schon erwähnten grünen Wasserstoff. Wann welche Gaskraftwerke in Betrieb gehen, ist offensichtlich unklar. Sehr klar dagegen ist, wann welches Kohlekraftwerk abgeschaltet werden soll.
Viel Kleinteiliges wurde vorgetragen: Zum Südbonus, zur KWK-Regelung, zum Kohleersatzbonus, zur Regelbasierung, zu Beihilferecht, H2-Readyness und Altersreihung und weiterem. Aber noch so fein ziselierte Regelungen en Detail werden den verfehlten Ansatz nicht heilen können.
Immer wieder beziehen sich Aussagen der Stilllegungsambitionierten auf den Abschlussbericht der KWSB (Kommission für Wirtschaft, Strukturwandel und Beschäftigung, umgangssprachlich Kohlekommission), so als würde mit diesem ein als heilig anzusehendes Dokument vorliegen. Wiederholt wurde in Medien behauptet, in der Kommission hätte sich der Querschnitt der Gesellschaft abgebildet. Das kann man so sehen, allerdings war es kein repräsentativer Querschnitt, sondern eine Zusammenstellung von Menschen, die der Regierung eine gewünschte Entscheidung begründen sollten.In einer CO2-zentrierten Weltsicht haben andere Aspekte als die Senkung von Emissionen keinen Platz. Aus der Perspektive des Hammers sehen alle Probleme wie Nägel aus. Zu groß ist der Druck von Grünen und Roten, endlich Abschalttermine festzunageln und zu groß das willfährige Entgegenkommen der CDU und deren Orientierungslosigkeit im Geflecht wirtschaftlicher Komplexität und politischer Abhängigkeiten.
Dann fiel der Vorhang. Dass die vielen vorgebrachten Informationen, Argumente, Forderungen und Wünsche einen Niederschlag in Form einer geänderten Gesetzesvorlage finden werden, ist nur in geringem Umfang zu vermuten. Das 181-seitige Papier liegt schon in Brüssel zur Begutachtung vor.
So führt der Weg der abtretenden Mitwirkenden aus dem Marie-Elisabeth-Lüders-Haus an einer Baustelle vorbei, die den Abstieg deutscher Infrastrukturpolitik symbolisiert. Immerhin ist der BER bald fertig.


Hier finden sich die Unterlagen zur Veranstaltung
(BT-Drucksachen, Sachverständigenliste, Stellungnahmen, Video 2:57 h,
in Kürze auch das Protokoll).
1 – BER: Flughafen Berlin-Brandenburg „Willy Brandt“ in Schönefeld,
immer noch nur auf dem Landweg erreichbar, dafür emissionsarm.
2 – CCS: Carbon Capture and Storage – Abtrennung von CO2 aus
Rauchgasen und Speicherung
Der Beitrag erschien zuerst bei TE hier




Bericht zur Coronalage 10.6.2020 – rückwärts nimmer

In meinem letzten Bericht zur Coronalage erklärte ich, warum die Infektionswelle bei uns schon lange vorbei ist. Dies führte erwartbar zu kontroversen Reaktionen. Ein Beitrag auf ScienceFiles beschuldigt mich gar, Fake News zu verbreiten. Seitdem werde ich täglich mit der Bitte um Richtigstellung darauf angesprochen. Streitereien zwischen Autoren haben schnell etwas Rechthaberisches, und eigentlich wollte ich die Achgut.com-Leser damit nicht langweilen. Aus welchen Gründen auch immer, wurde meine Erwiderung auf ScienceFiles nicht veröffentlicht, deshalb wähle ich diesen Weg. Da die Vorwürfe des ScienceFiles-Autors einen ganz wesentlichen Punkt betreffen, der uns immer noch unter Zwang davon abhält, ein normales Leben zu führen und die katastrophalen Schulschließungen endlich zu beenden, möchte ich nun auf Achgut die Dinge klarstellen.
Sciencefiles.org wird laut Wikipedia von Großbritannien aus betrieben, und dort wurde schon zu einem Zeitpunkt vor einer neuen Epidemie, die sich von China aus nach Europa verbreitet, gewarnt, als das RKI die Infektion noch verharmloste. Das war durchaus verdienstvoll. Als zu den Bildern aus Wuhan die aus Bergamo dazukamen, wurde die zuvor als „rechts“ stigmatisierte Epidemie-Warnung in einem rasanten Schwenk plötzlich zur Mainstreammeinung. Doch spätestens ab Mitte März wurde sehr deutlich, dass sich die Hotspots eben nicht ausbreiten, die Sterblichkeit viel geringer ist als angenommen und sich die Todesfälle allermeist auf sehr alte, vorerkrankte Menschen beschränken.
Dies nahm man auf ScienceFiles aber nicht zum Anlass, die Berichterstattung der neuen Lage entsprechend anzupassen, also auch die verheerenden Nebenwirkungen der Schutzmaßnahmen zu berücksichtigen. Man verrennt sich in eine extrem einseitige Sicht auf die Gefahrenlage und grenzt meiner Meinung nach die wahren Verhältnisse aus. Anders kann ich die dort hastig dahingeschluderte Behauptung nicht erklären, ich würde Fake News verbreiten.

Die Kritik übersieht einen ganz wesentlichen Faktor

Neben vielen Ungenauigkeiten wird beispielsweise behauptet, ich würde meinen Lesern eine wichtige Quelle verschweigen. Zitat: „warum Frank seinen Lesern nicht erzählt, dass die Ergebnisse, die er berichtet, aus einem INSTAND-Ringversuch stammen, …“ Ich habe jedoch in besagtem Coronabeitrag explizit erläutert, dass ich mich auf den Ringversuch von INSTAND beziehe und die entsprechende Arbeit ja genau deswegen verlinkt. Weiter wird mir vorgeworfen, die positiven Coronatests, die es nach wie vor gibt, zu diskreditieren und zwar mit Taschenspielertricks.
Es geht um die Deutung der 425.842 Coronatests in KW 20, von denen 7.060 (1,7%) positiv waren. Nun bin ich kein ausgewiesener Statistikexperte, aber ich traue mir zu, das wirklich Relevante einer medizinischen Statistik zu erkennen. Genau zu dieser Thematik habe ich mit anderen ein Symposium an der Universität Heidelberg veranstaltet. Die Kritik auf ScienceFiles übersieht einen ganz wesentlichen Faktor. Der Autor berücksichtigt nicht den Bezug zum Gesamtergebnis.
Ich versuche dies nochmal so einfach als möglich zu erklären. Jede Virus-Nachweisprobe zeigt zu einem gewissen Prozentsatz ein positives Ergebnis an, obwohl kein Virus in der Probe ist, dass nennt man falsch positives Ergebnis. Genauso wie ein Test immer auch ein negatives Ergebnis anzeigen kann, obwohl die Probe das Virus enthält. Das nennt man falsch negativ. Diese Fehlerraten kann man nicht verhindern, nur minimieren. Die Coronatests haben derzeit eine hohe falsch negative Rate, man schätzt bis zu 30 Prozent und eine niedrige falsch positive Rate, gut gemessen in dem verlinkten INSTAND Ringversuch. In diesem Ringversuch wurden an verschiedene Labore insgesamt 983 Proben ohne Virus verschickt und zurück kamen 969 richtig negative und 14 falsch positive Ergebnisse, das entspricht 1,4 Prozent. Das bedeutet, bei allen ohne Virus eingeschickten Proben haben die Labore insgesamt bei 1,4 Prozent der Fälle trotzdem ein (falsch) positives Ergebnis angezeigt.

Kein Taschenspielertrick, sondern pure Logik

Nun das ganz Entscheidende: Ob die falsch negativen oder die falsch positiven Ergebnisse das Gesamtergebnis verfälschen, hängt vom Prozentsatz der tatsächlich infizierten Proben ab (Prävalenz). Haben sehr viele Proben das Virus, ist die Rate an falsch negativen die Hauptfehlerquelle. Ist der Prozentsatz sehr niedrig, ist es die Rate an falsch positiven Ergebnissen. Stellen Sie sich vor, alle Proben enthalten das Virus, dann sollte das Gesamtergebnis eigentlich 100 Prozent sein. Aber dies verhindert die Rate an falsch negativen Ergebnissen.
Gehen wir dabei wie oben von 30% aus, würden, obwohl alle Tests coronainfiziert sind, das Gesamtergebnis nur 70% betragen. Das Gesamtergebnis wird dadurch stark verfälscht und die Infektionsrate unterschätzt. Die niedrige Rate an falsch positiven Testergebnissen würde das Ergebnis jedoch so gut wie nicht verfälschen. Ganz anders, wenn keine der Proben infiziert wäre. Das Gesamtergebnis müsste dann 0% lauten. Die hohe Rate an falsch negativen Testergebnissen käme überhaupt nicht zum Tragen, da alle Proben auch richtig negativ sind. Aber jetzt spielt die Rate an falsch positiven die Hauptrolle. Ist sie, wie INSTAND gemessen hat, 1,4%, dann würde das Gesamtergebnis lauten: 1,4% der eingeschickten Proben sind infiziert, obwohl keine Probe das Virus enthält.
Was bedeutet das nun für das besagte Gesamtergebnis in KW 20 von 1,7% positiver und 98,3% negativer Testergebnisse? Laut ScienceFiles beziehen sich die 1,4% falsch positiver Rate lediglich auf diese 1,7%, also 1,4% von 1,7%. Doch tatsächlich beziehen sich die 1,4% auf alle Proben, die kein Virus enthalten und deshalb alle potenziell falsch positiv sein können. Die genaue Zahl weiß man nicht, aber sie wird in dieser Testreihe annähernd 100% gewesen sein. Deshalb wird der Anteil an falsch positiven Testergebnissen bei diesen 425.842 Proben in KW 20 auch insgesamt annähernd 1,4% betragen haben. Dies ist der Grund, warum man, auch aufgrund weiterer Fehlerquellen, davon ausgehen sollte, dass das Ergebnis von 1,7% positiven Tests weitgehend auf falsch positiven Ergebnissen beruht und somit so gut wie niemand infiziert ist. Die Rate der falsch negativen spielt keine Rolle, weil ja kaum eine Probe richtig positiv ist. Im Klartest: Die derzeitigen Massentestungen werden immer und zu jeder Zeit um die 1% positive Ergebnisse anzeigen, auch wenn niemand das Virus in sich trägt. Von den 1,7% ist so gut wie niemand wirklich mehr infiziert. Das ist kein Taschenspielertrick, sondern pure Logik. Die derzeitigen Massentestungen sind reiner Unfug. Wenn überhaupt, macht es derzeit nur Sinn, zu testen, wenn Symptome auftauchen.

Es bleibt dabei: die Infektionswelle ist vorbei – schon lange

Außerdem heißt es in der SF-Kritik, ich würde ein Ende der Infektion behaupten, weil ich Corona mit der saisonalen Grippe vergleiche und das, obwohl die Zahlen steigen. Originalzitat:
„ … die SARS-CoV-2 Pandemie ist mitnichten zuende, wie Frank behauptet. Im Gegenteil, die Anzahl der Infizierten ist weltweit in den letzten Wochen stetig gestiegen“
Der Autor bezieht sich dabei vor allem auf Brasilien, wo derzeit im brasilianischen Vorwinter die Infektionszahlen steigen. Was nicht erwähnt ist, dass sich meine Aussage vor allem auf die gut gesicherte Beobachtung bezieht, dass sich in allen Ländern eine etwa 40-tägige Phase der Verbreitung der Coronainfektionen und ein danach einsetzendes Absinken beobachten lässt.
In Brasilen steigen die Zahlen lediglich mit einer Verzögerung von 4 Wochen an. Bei uns in Europa ist die Infektionswelle schon lange durch. In ihrem Verlauf entspricht sie genau den üblichen Winter-Virusinfektionen, die immer eine Übersterblichkeit vor allem unter alten Menschen verursachen. Dazu nochmal die Grafiken von Euromomo. Und auch hier der Hinweis, nicht nur auf die Höhe der Kurve, sondern auch auf deren Breite zu achten. Berücksichtigen Sie bitte auch, dass es bereits Publikationen gibt, die die Ursache eines großen Teils der 2020 Übersterblichkeit in den Schutzmaßnahmen selbst vermuten.

Mutierende Viren sind nichts anderes als die pure Normalität

Darüber hinaus ist mir kein Fall eines schwer an Covid-19 Erkrankten bekannt, der nach Genesung wieder an Covid-19 erkrankte. Daraus folgt, dass es eine aktuelle Immunität gibt, die aber wiederum nicht vor einem mutierten Virus im nächsten Herbst schützen muss. Da das Virus ständig mutiert, ist auch eine gewisse Unsicherheit bezüglich der Öffnung der Grenzen immer da. Aber auch ein Impfstoff wird diese ständige Mutation nicht gänzlich abdecken können. Aber was bitteschön ist daran erschreckend? Covid-19 besaß zu keinem Zeitpunkt das Potenzial, die Gesellschaft insgesamt zu bedrohen.
Auch weiß man inzwischen, wie man diese Krankheit so behandelt, dass sie auch bei den seltenen schweren Verläufen, bis auf schwerste Vorerkrankte, fast immer gut überlebt wird. Wir können damit als Gesellschaft ganz normal leben. So, wie es einige schwere Verkehrsopfer auch weiterhin geben wird, und wir dennoch angstfrei (und hoffentlich angeschnallt) Auto fahren und es nicht verbieten, so werden einige schwer an Covid-20, -21 oder -22 erkranken, wie auch an anderen Krankheiten.
Wir kennen dieses Problem bei Influenza ja sehr gut und leben damit seit Jahren ohne Panik. Dies alles liegt im Grundrisiko der menschlichen Existenz. Wer sich dem nicht stellt, kann sich zuhause einschließen und bricht sich dennoch potenziell das Genick beim Gardinenaufhängen. Insofern möchte ich mich der Forderung von Herrn Professor Gerd Gigerenzer anschließen, der in den Schulen das Fach Risikokompetenz fordert. Schüler müssen lernen, um den ständigen Panikmeldungen nicht schutzlos ausgesetzt zu sein, Zahlen anhand ihres tatsächlichen Risikopotenzials vernünftig einzuordnen.

Gesichtswahrung ohne Rücksicht auf Verluste

Die Infektion ist vorbei! Doch das können viele nicht akzeptieren, weil sie sich sonst eingestehen müssten, maßlos übertrieben zu haben. Aber diese Erkenntnis ist unausweichlich, und es wird spannend sein, zu sehen, mit welchen Absurditäten versucht wird, die Erzählung von der andauernden gesellschaftsbedrohenden Pandemie und des unausweichlichen Lockdowns mit aller Gewalt aufrechtzuerhalten. Etwa das RKI, welches unter besonderem Wohlwollen des bayrischen Ministerpräsidenten verkündet, dass wir erst mit einem Impfstoff zur Normalität zurückkehren können. Keiner dieser Panikmacher interessiert sich jedoch für die menschlichen Folgen ihrer völlig haltlosen Angstmacherei. Auch nicht der für Krisenmanagement zuständige Innenminister, wenn ein Mitarbeiter seines Ministeriums in bewundernswerter Eigenengagement eine mehr als beeindruckende Einordnung dieser Schäden vorlegt.
Stattdessen wird mit der seelischen Gesundheit der Menschen gespielt, nur um nicht das Gesicht zu verlieren. Kinder und Eltern werden weiter im Ungewissen gelassen, ob es wenigstens nach den Sommerferien in den normalen Schulbetrieb geht. In den nächsten Jahren wird es unzählige Untersuchungen dazu geben, welche psychischen Schäden eine solche verantwortungslose Angstmache auslöst. Wird man auch fragen, wer die Verantwortung dafür trägt? Im Moment sieht es nicht danach aus. Alles wird getan, um eine mehr als notwendige Reflektion, wie es zu diesem globalen Wahn kommen konnte, zu verhindern.
In den Vordergrund der medialen Berichterstattung werden bald in ihrem Spekulationsgehalt schwer als Nichtlüge zu bezeichnende Veröffentlichungen in den Vordergrund rücken, die den Nutzen des Lockdowns „wissenschaftlich“ beweisen werden. Jüngstes Beispiel eine Modellrechnung, ausgerechnet aus dem Imperial College, aus dem die unselige und hochangreifbare Fergunson’sche Modellrechnung, Stichwort „flattening the curve“, stammt, die ganz maßgeblich zur Panikreaktion des Lockdowns geführt hat. In dieser neuen Modellrechnung wird nun behauptet, dass die Corona-Schutzmaßnahmen allein in elf europäischen Ländern etwa 3,1 Millionen Todesfälle verhindert hätten.
In einer anderen Arbeit wird behauptet, bis zum 6. April hätten die Maßnahmen rund 530 Millionen Infektionen allein in sechs Ländern verhindert. Der Studienleiter, Solomon Hsiang von der UC Berkeley (USA), wird nun weltweit zitiert werden mit der Aussage: „Ich denke, kein anderes menschliches Unterfangen hat jemals in so kurzer Zeit so viele Leben gerettet“.
Wie ich gelernt habe, gilt unter Programmierern bei derartigen Modellrechnungen das „shit-in-shit-out“ Prinzip. Der Fehler liegt meist in den Grundannahmen. Dazu bitte den Nachtrag von Daniel Hirsch vom 20. Mai am Ende dieses Beitrages vergleichen.

Das Märchen von der unzureichenden Entscheidungsgrundlage

Auch wird behauptet werden, die Regierungen hätten aufgrund ungenügender Informationen entscheiden müssen und seien deswegen nicht zu kritisieren. Schließlich könne keiner sicher sagen, ob die Alternativen besser gewesen wären. Wenn jedoch Experten der geschliffenen Worte so etwas behaupten, zeigen sie lediglich, dass sie keine Ahnung von evidenzgestützten Analysen haben und von dem, was der Psychologe Julius Kuhl als Voraussetzung guter Entscheidungen erforscht und Rationale Intuition nennt. Diese fußt auf einer reflektierten Persönlichkeit, die gut beobachtet und sich dabei auch unangenehmen Erkenntnissen nicht verschließt. Eine solche an der Wirklichkeit erprobte Intuition ist in komplexen Situationen Gold wert. Wer jedoch Unangenehmes ausblendet, wie beispielsweise das gesamte Bundesinnenministerium im Falle der Warnungen des Oberregierungsrates Stephan Kohns, der kann diese Fähigkeit nicht entwickeln.
Auch werden wir nun öfters hören, hinterher sei man immer schlauer. In der österreichischen Servus-TV-Gesprächsrunde „Talk im Hangar 7“ vom 4. Juni meinte die als Lockdownverteidigerin geladene Intensivmedizinerin ganz zum Schluss zu mir, man müsste schon hellseherische Fähigkeiten beisitzen, um vorher zu wissen, was letztlich das richtige gewesen wäre. Hier ab 01:04:15.
Doch seltsamerweise haben immer die gleichen Leute genau das vorausgesagt, was dann stets auch eingetreten ist. Und so wird es auch Ende dieses Coronajahres sein, wenn es um zweite Wellen oder die Sinnhaftigkeit von Schul- oder Grenzöffnungen gehen wird. Zufall oder gar tatsächlich hellseherische Fähigkeiten? Ganz bestimmt nicht. Der Schlüssel in unsicheren Situationen, dennoch gute Entscheidungen treffen zu können, ist ein interdisziplinäres Netzwerk von Fachexperten mit reflektierten Persönlichkeiten, die gut moderiert sich genau zu ihrem Fachgebiet äußern, dabei auf den aktuellen Erkenntnisstand achten und ihre eigenen Grenzen gut kennen.
Aufgrund meiner Arbeit bin ich in ein solches Netzwerk eingebunden. Und deswegen weiß jeder gut informierte und reflektierte Mediziner, dass folgende Beobachtungen sehr früh den Spielraum ermöglichten, eine ganz andere Strategie zu wählen, die erstens zu weniger Todesopfern geführt hätte und zweites die nun immer deutlicher werdenden Kollateralschäden erst gar nicht hätten entstehen lassen:

  • die Nichtweiterverbreitung aus den Hotspots (hat nichts mit dem Lockdown zu tun),
  • die schon früh deutlich werdende, viel geringere Letalität,
  • sowie die klar einzugrenzende Risikogruppe der schwer vorerkrankten, meist alten Menschen.

Der einzig logische Schluss lautete sehr früh: professioneller und konsequenter Schutz der Risikogruppen bei Offenhalten der Gesellschaft. Doch in so gut wie ein keinem Land geschah dies (zu Asien habe ich dazu keine Kenntnisse). Es spricht Bände für die Reflexionsfähigkeit der tonangebenden Wissenschaftler, wenn lediglich der schwedische Epidemiologe Tegnell als Einziger hier Versäumnisse zugibt. Natürlich wird dies nun instrumentalisiert und als Selbstkritik bezüglich des nicht durchgeführten Lockdowns fehlgedeutet. Das grenzt jedoch schon an Böswilligkeit und zeigt nur die fehlende eigene Fähigkeit zur Selbstkritik. Wer diese frühzeitig mögliche Analyse nicht glaubt, lese bitte meine Beiträge ab Mitte März auf Achgut.com. Auch wenn der Druck, den Lockdown zu verhängen, für die Regierung hoch war, er hätte spätestens ab Ostern wieder verlassen werden müssen. Dass man zusätzlich versäumte, repräsentative Stichproben dauerhaft zu beobachten, ist ebenfalls ein Versäumnis erster Güte, denn dies hätte den Spielraum der Entscheidungen sehr schnell weiter vergrößert.

Der Lockdown ist herzlos und mörderisch

Als Hausarzt habe ich viele, meist ältere Menschen beim Sterben begleitet. Manche unter Schmerzen, viele schläfrig, manche viel zu früh und andere auf gepackten Koffern für die letzte Reise. Niemand unterstelle mir Herzlosigkeit. Wenn wir jedoch über eine Pandemie und die richtige Strategie diskutieren, darf man nicht von Einzelfällen ausgehen, sondern muss sich den Gesamtzahlen stellen. Ja, eine Coronainfektion kann zu der schweren Covid-19-Erkrankung führen, an der viele, meist ältere Vorerkrankte sterben. Es gilt, diese Erkrankung besser zu verstehen und zu behandeln, das scheint inzwischen gut zu gelingen.
Zurzeit werden auf Worldometer über 400.000 Todesfälle dieser Erkrankung zugerechnet. Wir werden sehen, ob sich dadurch die jährliche Gesamtzahl an Toten durch Atemwegsinfektionen (über 3 Millionen ohne Tuberkulose) insgesamt erhöhen wird. Doch die Corona-Maßnahmen selbst kosten ebenfalls viele andere Todesopfer. Um dies Zahl zu schätzen, darum hat sich bisher umfassend nur ein einziger Mitarbeiter der gesamten Ministerialbürokratie sowie aller staatlichen Institutionen gekümmert, BMI Oberregierungsrat Stephan Kohn. Dieses Desinteresse an den Opfern der Schutzmaßnahmen macht fassungslos und ist nichts anderes als herzlos und unethisch. Zählen nur die richtigen Opfer, die die Regierungsmaßnahmen rechtfertigen, und nicht die falschen Opfer, die diese Maßnahmen infrage stellen?
Doch wer redet eigentlich über die Opfer, die der Lockdown in den Schwellen- und Entwicklungsländern verursachen wird. Pro Tag sterben auf der Welt, vor allen in diesen Ländern, mindestens 150.000 Menschen, 350.000 werden neu geboren. Hier als Beispiel die Zahlen der Corona zugeordneten Todesopfer in Indien, Stand 9. Juni: 7.481, und im Vergleich dazu die tägliche allgemeine Todeszahl in Indien: annähernd 30.000. Während wir unsere Todesfälle der fast sechsmonatigen Coronakrise ausgiebig thematisieren und nicht müde werden Solidarität und Ethik einzufordern, interessiert sich niemand dafür, was unsere Corona-Politik dort anrichtet.
Sowohl als Folge des Handelsausfalls als auch als falsche Handlungsvorgabe. Es braucht wirklich nicht viel Fantasie, um sich vorzustellen – und spätere Untersuchungen werden es zeigen –, dass wegen des Zusammenbruchs des Handels, der Arbeitsplätze des Tourismus, des Gesundheitssystems und den eh schon kaum vorhandenen sozialen Absicherungen viele Millionen In Afrika, Indonesien oder Indien vor dem Nichts stehen. Unzählige Menschen, ganz besonders die Schwachen oder die Neugeborenen, werden unsere Unfähigkeit, verantwortungsethisch zu handeln, mit ihrem Leben bezahlen. Vielleicht muss man es einmal so formulieren, um diejenigen in den westlichen Ländern aufzuwecken, die im wohlfeilen Wettbewerb um die größten Schuldkomplexe immer vorne dabei sein möchten: Der hysterische Lockdown ist das Egozentrischste, Folgenschwerste und Mörderischste, was die reichen Ländern den ärmeren seit langem angetan haben.

Aktueller Nachtrag:

Und jetzt zum Schluss ein richtiger Hammer, ganz frisch von der WHO. Die schreibt auf englisch: „Detailed contact tracing from Taiwan as well as the first European transmission chain in Germany suggested that true asymptomatics rarely transmit“.
Das heißt im Klartext auf deutsch: Asymptomatische Coronainfizierte, also Infizierte, die keine Krankheitssysmptome entwickeln, stecken andere nur selten an. Schätzungen nach gibt es asymptomatische Virusträger 10- bis 50-mal häufiger als diejenigen, die Symptome entwickeln (und für ein paar Tage, wie asymptomatisch Infizierte wirken). Dies ist ein weiteres Argument hinsichtlich der Sinnlosigkeit der Schulschließungen und des Lockdowns allgemein.
Der Beitrag erschien zuerst bei ACHGUT hier

Anmerkung der Redaktion

Zum Grad der Durchseuchung und der möglichen Genauigkeit der PCR Test: https://www.youtube.com/watch?v=st0SyD-VyjM
und dann hier
https://www.youtube.com/watch?v=FtlPO1PktZA
Ergebnis. Unbrauchbar! Für schwerwiegende politische Entscheidung ungeeignet.




Wissenschaftsskandal ersten Ranges: Die manipulierten Hydroxychloroquin-Studien

Ein Medikament sorgte in der Corona-Pandemie für Aufsehen: Hydroxychloroquin. Kein Impfstoff, sondern ein Medikament, das vor allem seit 70 Jahren aus der Malariabehandlung gut in seinen Wirkungen und Nebenwirkungen bekannt ist. Und: Es ist preiswert und bietet damit keine beeindruckenden Gewinnmöglichkeiten für den mächtigen Pharmasektor.
Eine gängige Methode in der Medizin bei neuen Erkrankungen ist der Blick in die Apotheke. Welche Mittel sind bereits vorhanden, auch in ihren Nebenwirkungen bekannt und könnten wirken. So konnte in Zellkulturen auch eine Wirkung von Hydroxychloroquin gegen SARS-CoV-2-Viren gezeigt werden. Von Ärzten in China wird berichtet, dass sie auf das Mittel zurückgreifen.
In die Nachrichten schaffte es die Substanz, weil US-Präsident Donald Trump nach Empfehlung seiner Experten dies Mittel anpries und sich – wie könnte es anders sein – heftige Kritik einhandelte. Auch Elon Musk übrigens hob das Mittel hervor.
In Marseille entwickelte der Virologe Professor Didier Raoult vom Institut Hospitalo-Universitaire (IHU) Méditerranée Infection eine Behandlungsmethode mit einer Kombination von Hydroxychloroquin und Azithromycin, einem Antibiotikum, das auch gegen Infektionen der unteren und oberen Atemwege wirkt. Für ihn entscheidend: ein frühes Behandlungsstadium und nicht zu hohe Dosen der Medikamente. Eine erste Studie von ihm lieferte überzeugende Ergebnisse, Raoults Name ging um die Welt, in Frankreich erreichte er so etwas wie Kultstatus, wozu ihm vermutlich auch sein Äußeres verhalf.Der deutsche Virologe Prof. Christian Drosten kritisierte rasch, die Studie Raoults lasse keine Rückschlüsse auf die tatsächliche Wirksamkeit zu; Hydroxychloroquin sei kein »Hoffungsträger«.
Das Mittel geriet langsam ins Zwielicht. Die renommierte Fachzeitschrift Lancet veröffentlichte die entscheidende Studie, die dem Mittel den »Todesstoß« versetzte, wie später der brasilianische Wissenschaftler Marcos Nogueira Erbelin einschätzte. Deren Ergebnis: Hydroxychloroquin könne sogar die Todesrate bei COVID-19 Patienten erhöhen. Auch deutsche Fachzeitungen wie die Deutsche Apothekerzeitung (DAZ)berichtete über die »Entzauberung der Malariamittel«.
Diese Veröffentlichung hatte Folgen. Die Weltgesundheitsorganisation WHO in Genf stoppte ihre Forschungsreihe mit mehr als 3.500 Patienten in 35 Ländern. Mit der sollte untersucht werden, welche bekannten Medikamente möglicherweise gegen COVID-19 wirken könnten. Das Bundesgesundheitsministerium gab gespendete Chloroquin Tabletten »aufgrund aktueller Erkenntnisse« an die Firma Bayer zurück.
Besonders extrem handelte in Frankreich Gesundheitsminister Olivier Veran. Er verbot per Erlass die Behandlung von COVID-19 Erkrankten mit dem Malariamittel.
Doch trotz des Verbotes aus Paris berief sich der mutige Professor Didier in Marseille auf seine ärztlichen Pflichten und behandelte Patienten mit seiner Methode weiter und erzielt damit eindrucksvolle Erfolge.

Professor Didier Raoul veröffentlichte seine Ergebnisse:

»Durch die Untersuchung von 101.522 Proben mittels Polymerase-Kettenreaktion (PCR) von 65.993 Personen diagnostizierten wir 6.836 Patienten (10,4%), darunter 3.737 aus unserer Kohorte. Das Durchschnittsalter betrug 45 Jahre, 45% waren männlich, und die Sterblichkeitsrate betrug 0,9%. Wir führten 2.065 Niedrigdosis-Computertomographien durch, die bei 581 der 933 (62%) Patienten mit minimalen klinischen Symptomen Lungenläsionen aufzeigten. Es wurde eine Diskrepanz zwischen spontaner Dyspnoe, Hypoxämie und Lungenläsionen beobachtet.
Klinische Faktoren (Alter, Komorbiditäten, NEWS-2-Score), biologische Faktoren (Lymphopenie, Eosinopenie, Abnahme des Zinkgehalts im Blut und Zunahme von D-Dimeren, Laktatdehydrogenase (LDH), Kreatininphosphokinase (CPK) und c-reaktivem Protein (CRP)) sowie mittelschwere und schwere Läsionen, die in niedrig dosierten CT-Scans festgestellt wurden, waren mit einem schlechten klinischen Ergebnis assoziiert. Die Behandlung mit HCQ-AZ war mit einem verringerten Risiko der Verlegung auf die Intensivstation oder des Todes (HR 0,19 0,12-0,29), einem verringerten Risiko eines Krankenhausaufenthalts ≥10 Tage (Odds Ratios 95% CI 0,37 0,26-0,51) und einer kürzeren Dauer der Virusabgabe (Zeit bis zur negativen PCR: HR 1,27 1,16-1,39) assoziiert.
Bei 25 Patienten (0,67%) wurde eine QTc-Verlängerung (>60 ms) beobachtet, die in 3 Fällen zum Abbruch der Behandlung führte. Es wurden keine Fälle von abnorm beschleunigtem Puls oder plötzlichem Tod beobachtet.«
Genau einen plötzlichen Tod aufgrund von Herzarrhythmien hatte die im Lancet veröffentlichte Studie behauptet.
Didiers Schlussfolgerung:
»Frühzeitige Diagnose, frühe Isolierung und frühe Behandlung mit mindestens 3 Tagen HCQ-AZ führen bei Patienten mit COVID-19 zu einem signifikant besseren klinischen Ergebnis und einer besseren Ansteckungsfähigkeit als andere Behandlungen. Die nächste Herausforderung bei der Behandlung von COVID-19 wird die langfristige Nachbeobachtung des Fibrose-Screenings sein.«
Ein Beispiel für die weltweiten Verwerfungen, die die Lancet-Veröffentlichung auslöste, zeigte sich in Marokko. Dort geriet die marokkanische Gesundheitspolitik in Bedrängnis. Bereits recht früh, am 20. März, hatte das Land offiziell eine Behandlung von COVID-19 Erkrankten nach den Vorgaben des Professors Raoult eingeführt und damit sehr gute Behandlungserfolge erzielt.
Doch dort sah man recht klar die Fehler der Studie. So gab Prof. Jaafar Heikel, ein marokkanischer Epidemiologe und Spezialist für Infektionskrankheiten, auf eine Anfrage des marokkanischen Wirtschaftsportals Media24 eine ausführliche Erklärung ab: »Es handelt sich hier nicht um eine klinische Studie, sondern um eine Analyse von Datenregistern aus verschiedenen Krankenhäusern und Ländern!«
Ihm kam auch die Finanzierung dieser Studie verdächtig vor, und er kritisierte die Autoren, »deren Hauptautor zugibt, von Laboratorien oder anderen Unternehmen bezahlt zu werden oder Gelder oder Vergütungen zu erhalten.«
Heikel verwies auf seine Ergebnisse: »Ehrlich gesagt kann ich nur aus meiner Erfahrung mit 3.200 Patienten in der Region Casablanca in Koordination mit dem regionalen Gesundheitsamt von Casa Settat sprechen. Wir haben 94,3 Prozent geheilt, 5,7 Prozent schwere Fälle, 2,8 Prozent davon waren tödlich. Auf der anderen Seite 0,8 Prozent der schweren und 12 Prozent der leichten Nebenwirkungen.«
»Dies sind die Fakten, obwohl unsere Patienten offensichtlich im Durchschnitt jünger sind (45 Jahre alt) und wir jeden positiven Fall, der erkannt wurde, auch behandeln.«Er beobachte weiterhin genau die Entwicklung und werde Anpassungen vornehmen, sollte sich herausstellen, dass diese Behandlungsmethode nachteilig sei. Eine schwierige Situation für die Medizin, die in einer sehr unübersichtlichen Situation entscheiden müsse: »Wir müssen Polemiken vermeiden und nach Fakten urteilen und korrigieren, wenn wir uns geirrt haben, aber im Moment ist das nicht der Fall. Marokko hat bisher in Bezug auf Politik, Kontrollmaßnahmen und therapeutische Strategie gut abgeschnitten. Wir können die Aspekte über die Ausweitung der Quarantäne diskutieren, wenn Sie wollen, aber was das Patientenmanagement betrifft, so müssen wir anerkennen, dass wir die Dinge im Lichte des Wissens, das wir haben, gut gemacht haben.«
Jetzt stellt es sich heraus: Die Studie ist falsch. Am Donnerstag zogen die Autoren die Studie zurück. Auf der Seite des Fachzeitschrift Lancet prangt jetzt über dem Artikel fett rot: RETRACTED.
Ein Wissenschaftsskandal ersten Ranges mit tödlichen Folgen für die betroffenen Patienten.
Die Daten lieferte eine Firma Surgisphere aus Chicago. Die gab an, Daten über die Behandlungs- und Gesundheitsergebnisse von 96.032 Patienten aus 671 Krankenhäusern auf allen Kontinenten auswerten zu können. Reichlich viel Daten, von denen das Unternehmen nicht erklären konnte, wie sie zustande gekommen sind. Auch benannte sie nicht die Krankenhäuser, von denen die Daten stammen sollten.
Dies rief neben anderen den australischen Statistiker und Datenwissenschaftler Peter Ellis auf den Plan, der sich das merkwürdige Unternehmen einmal genauer ansah: »Ich bin bei weitem nicht der Erste, der nach mehr Informationen über diese erstaunliche neue Datenbank fragt, von der noch niemand etwas gehört hat, und sie hatten eine Woche Zeit, es zu erklären. Das haben sie sich ausgedacht.«
Man sollte erwarten, meinte Ellis süffisant, dass ein Unternehmen, das im Bereich der Gesundheitsdaten weltweit tätig ist und Software mit sicherheitskritischen elektronischen Patientendatensystemen in 671 Krankenhäusern unterstützt, mindestens Manager und Koordinatoren dieses globalen Netzwerkes, ein Team für die Krankenhausbetreuung, Unterstützungspersonal sowie Ausbilder und Entwickler von Schulungsmaterial und Forscher beschäftigt. Nicht zuletzt sollte sich ein Rechtsteam mit Datenschutz und Vertragsfragen im Umgang mit über 670 Krankenhäusern befassen.Ellis fand bei seiner Untersuchung des Unternehmens niemanden dergleichen. Sein Resultat: »Surgisphere hat keine dieser Personen, mit Ausnahme von Sapan S. Desai, der gleichzeitig Geschäftsführer und medizinischer Forscher ist (ein guter Hinweis auf die Größe der Firma). Seinem LinkedIn-Profil nach zu urteilen besteht sein Team aus drei Verkaufsleitern und zwei Wissenschaftsredakteuren.«
Ellis nimmt kunstgerecht die wesentlichen Behauptungen des Unternehmens auseinander und entlarvt die Auszeichnungen, mit denen Surgisphere hausieren geht, als Übertreibungen. Sein Resümee: »Es ist schrecklich zu glauben, dass die wahrscheinlichste Erklärung für das, was wir sehen, einfach darin besteht, dass die Daten gefälscht sind, in einer möglicherweise kriminellen Verschwörung, und dass der wissenschaftliche Publikationsprozess unterbrochen ist.«
Francesoir, die Online Ausgabe der früheren großen französischen Tageszeitung France Soir, veröffentlichte ein exklusives Interview mit Marcos Erbelin, Professor für Chemie. Er ist Mitglied der Brasilianischen Akademie der Wissenschaften und hat an der Universität von Campinas in Chemie promoviert.
Erbelin wunderte sich: »Die Studie mit 96.000 Patienten, von der noch niemand etwas gehört hat und die in einer der renommiertesten medizinischen Publikationen veröffentlicht wird.« Er vertritt eine Gruppe von 300 Wissenschaftlern. Sie beschreiben den Fall in einem offenen Brief und schilderte den einzigen Zweck der in der Lancet veröffentlichten Studie, Hydroxychloroquin als Behandlung gegen das Coronavirus zu diskreditieren.
Zwei Gruppen machten sich an die Arbeit und überprüfen diese Studie. Eine Gruppe arbeitete in Frankreich, wo der Gesundheitsminister das Verfahren mit dem Hydroxychloroquin brutal zu unterdrücken versuchte. Die andere Gruppe sitzt auf der anderen Seite der Erde in Brasilien. Das Land ist ebenfalls von der Pandemie stark betroffen, Präsident Jair Bolsonaro entschied sich in Absprache mit seinen Experten für die Verwendung von Hydroxychloroquin und wird gleich heftig niedergemacht.»Wir hatten Chemiker, Biologen, Statistiker, Virologen, die alle versuchten, die Auswirkungen von Covid 19, die Behandlungen, einschließlich Hydroxychloroquin, und die Eindämmung zu verstehen.« Geholfen hat der Arbeitsgruppe Erfahrungen mit Infektionen durch den Zika-Virus und die Arbeit in multidisziplinären Arbeitsgruppen.
Erbelin: »Was Hydroxychloroquin betrifft, so waren wir alle schockiert über den Widerstand, den es in Frankreich hervorrief, obwohl dort einer der besten Experten der Welt in Virologie und Epidemiologie tätig ist. Wir haben uns auch angesehen, was in den Vereinigten Staaten geschah.« Die politischen Gegner kontrollierten die Medien (Globo) und wollten Hydroxychloroquin disqualifizieren«, so Erbelin. Die Wissenschaftler benötigten einige Zeit, um sich mit der Studie zu beschäftigen, sie zu verstehen und zu dem Ergebnis zu kommen: Diese Studie ist getürkt.
Mit zu besonderer Vorsicht und Gründlichkeit beigetragen hat, dass diese Studie im renommierten Lancet erschienen ist, ansonsten eine seriöse und zuverlässige Publikation. Das ließ die Gruppe an Wissenschaftlern nicht unbeeindruckt. Doch sehr bald erkannte das Kollektiv nach den Worten von Erbelin den »Versuch, das Hydroxychloroquin schließlich als duale medikamentöse Therapie zu diskreditieren.«
Erbelin: »Wir analysierten alles, mit 300 war es ziemlich schnell, wir teilten die Arbeit. Aber alles schien fragwürdig: die Methodik, die Stichprobenziehung, die verwendeten statistischen Methoden.« Er und seine Gruppe sind entgeistert: »Das ist keine Wissenschaft, das ist eine Instrumentalisierung der Wissenschaft. Wir waren alle schockiert, denn das ist es, was den Ruf der Wissenschaft zerstört.«
In Frankreich sitzen, so Erbelin, die Gegner der Behandlung mit Hydroxychloroquin in Regierung und elitären Kreisen: »In Brasilien ist es wirklich anders, es gibt eine direkte Korrelation zwischen den Gegnern von Hydroxychloroquin und den Gegnern der an der Macht befindlichen Regierung. Über den politischen Teil hinaus konnten wir diese Studie auch mit großen pharmazeutischen Labors in Verbindung bringen.«
Der Skandal um die gefälschten Studien schlägt hohe Wellen. Die WHO hat verkündet, ihre Studie wieder fortzusetzen. Währenddessen eskaliert die Lage um Surgisphere. Elsevier, der Eigentümer der Fachzeitschrift Lancet, erklärte mittlerweile gegenüber der Financial Times, ungefähr 20 Originalartikel zu überprüfen, die Daten von Surgisphere enthalten. Auf Twitter werden Forderungen laut, Lancet und das New England Journal sollten sich sofort einer unabhängigen Untersuchung über den Standard ihrer Redaktions- und internen Überprüfungsverfahren unterziehen.
In Frankreich rollt eine Klagelawine auf die Regierung zu. Tausende von Medizinern und Angehörige von Verstorbenen wollen Klagen einreichen. Angesichts der Tragweite des Skandals dürfte auch der milliardenschwere Pharmasektor unter Beschuss geraten, dem offenbar das preiswerte Malariamittel das Geschäft mit einem möglichen neuen Impfstoff zu verhageln drohte. Nicht überschaubar sind die Verwerfungen, die der Skandal in der französischen Politik hinterlassen wird.
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