Hitzewellen in Brandenburg? Wie die EU die Klimawissenschaft missbraucht

Brandenburg ist laut dem EU-Erdbeochtungsprogramm „Copernicus“ stärker durch Hitzewellen gefährdet als Italien und Spanien. Es handelt sich um reine Gefälligkeitswissenschaft, die politisch gewünschte Ergebnisse produziert.

 

Martina Binnig, Gastautorin /

Kopernikus würde sich im Grab umdrehen! Vertrat er doch seinerzeit entgegen der gängigen Lehrmeinung die Ansicht, dass die Erde um die Sonne kreist und nicht umgekehrt. Was dazu führte, dass sein Werk 1559 auf dem Index der verbotenen Bücher der katholischen Kirche landete. Auch Luther und Melanchthon lehnten Kopernikus ab. Ausgerechnet Kopernikus muss nun als Namensgeber für das EU-Erdbeobachtungsprogramm Copernicus herhalten. Perfide daran ist: Vorgeblich liefert Copernicus rein wissenschaftliche Daten, die über Erdbeobachtungssatelliten, Flugzeuge sowie boden- oder seegestützten Beobachtungsinfrastrukturen erhoben werden. In Wahrheit wird Copernicus derzeit aber vor allem dafür benutzt, um der EU-Klima-Politik einen wissenschaftlichen Anstrich zu verleihen. Reine Gefälligkeitswissenschaft also und das genaue Gegenteil des historischen Kopernikus, der, wenn er heute leben würde, das omnipräsente Narrativ des menschengemachten Klimawandels hinterfragen würde.

Bild vom Juli 1957. Alles schon mal dagesessen.

Gemeinsam mit der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) der Vereinten Nationen hat Copernicus soeben seinen Jahresbericht über den Zustand des europäischen Klimas 2024 veröffentlicht. Genauer gesagt: Als einer der beiden Herausgeber ist „ECMWF Communication Section-Copernicus Team“ mit Sitz in Bonn aufgeführt. ECMWF steht für „European Centre for Medium‑Range Weather Forecasts“ (zu deutsch: Europäisches Zentrum für mittelfristige Wettervorhersage). Aus dem Jahresbericht geht nun hervor, dass 2024 angeblich nicht nur das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen war, sondern Europa auch derjenige Kontinent ist, der sich am schnellsten erwärmt hat.

Dabei habe es mindestens 335 Todesopfern gegeben. Insgesamt seien schätzungsweise 413.000 Menschen von der europäischen Klima-Erwärmung betroffen gewesen. Der Bericht bestätige den anhaltenden Trend zu steigenden Temperaturen und zum Klimawandel in ganz Europa. Damit unterstreicht er laut EU-Kommission die Notwendigkeit, dass Europa klimaneutral werden und die Umstellung auf saubere Energie beschleunigen muss. Darum geht es also wirklich: Die EU-Kommission versucht, ihre fatale Wirtschaftspolitik durch die vermeintlich wissenschaftlich erhobenen Copernicus-Daten zu rechtfertigen.

Schließlich hat die EU sich verpflichtet, bis 2050 klimaneutral zu werden und bereits bis 2030 durch das Gesetzespakt „Fit for 55“ die Treibhausgasemissionen um mindestens 55 Prozent zu reduzieren. Darauf ist die gesamte noch vorhandene europäische Industrie eingenordet worden. Fast hat es den Anschein, als wollte die EU-Kommission mit dem Copernicus-Bericht den Investoren, die auf klimaneutrale Technologien gesetzt haben, die Garantie dafür geben, dass die EU weiterhin auf Spur bleiben wird. Und gleichzeitig zementiert die Kommission mit den „wissenschaftlichen“ Daten die Alternativlosigkeit ihres Kurses.

Lediglich heftige Regenfälle in Sizilien und Norditalien

Was allerdings von dieser Wissenschaftlichkeit zu halten ist, wird bereits klar, wenn man einen Blick auf die Landkarte mit „Klimaereignissen“ wirft, die Copernicus bereitstellt: Darauf ist zum Beispiel eingetragen, dass es 2024 sowohl in Skandinavien als auch im rund 8.000 Einwohner zählenden brandenburgischen Doberlug-Kirchhain zu Hitzewellen kam, während Italien und Spanien komplett davon verschont blieben. Da kann man den Doberlug-Kirchhainern nur raten, möglichst bald nach Italien umzusiedeln, um der Hitze zu entkommen! Überhaupt scheint es in Italien auffällig selten „Klimaereignisse“ zu geben: Hier sind lediglich heftige Regenfälle in Sizilien und Norditalien verzeichnet. Oder sollten für dieses Ergebnis womöglich die Messmethoden verantwortlich sein?

Bereits im April 2024 hatte die Kommission eine Mitteilung darüber veröffentlicht, wie sich die EU wirksam auf Klimarisiken vorzubereiten gedenkt. Darin fordert sie, dass politische Entscheidungsträger, Unternehmen und Investoren die Zusammenhänge zwischen Klimarisiken, Investitionen und langfristigen Finanzierungsstrategien besser verstehen müssten. Deswegen will die EU-Kommission zusammen mit der Europäischen Umweltagentur (EUA) vor allem einen besseren Zugang zu Daten ermöglichen – zum Beispiel über die einschlägige Datenplattformen von Copernicus.

Noch in diesem Jahr soll zudem der Galileo-Notfallwarnsatellitendienst (EWSS) der EU zur Verfügung stehen. Außerdem wird hervorgehoben, dass vor allem die Koordinierung auf EU-Ebene „ein wirksames Instrument zur Stärkung der Resilienz“ sei. Die Aufteilung der Zuständigkeiten zwischen der EU und der nationalen Ebene beruhe dabei auf dem Grundsatz der Subsidiarität: Die EU-Institutionen einigen sich auf einen gemeinsamen allgemeinen Rahmen auf EU-Ebene, der dann von den Mitgliedstaaten gegebenfalls noch ausgearbeitet und auf nationaler, regionaler und lokaler Ebene umgesetzt werden.

Bekämpfung von „Desinformation“

Mit anderen Worten: Die EU gibt vor, was Kleinkleckersdorf zu tun hat. Generell soll nach dem Willen der EU-Kommission bei der Vergabe von öffentlichen Aufträgen, die laut Kommission immerhin 14 Prozent des BIP der EU ausmacht, den Klimarisiken mehr Rechnung getragen werden – insbesondere im Zusammenhang mit Infrastrukturentscheidungen. Hinsichtlich der Finanzierung von Maßnahmen könne sich die EU auf das Wissen der Europäischen Investitionsbank und der Europäischen Aufsichtsbehörde für das Versicherungswesen und die betriebliche Altersversorgung verlassen. Auch die Mobilisierung privater Investitionen sei von grundlegender Bedeutung, um Klimaresilienz aufzubauen. Im kommenden Jahr will die EU-Kommission dann einen „Europäischen Klimaanpassungsplan“ vorlegen.

Außerdem verschreibt sich die Kommission der Bekämpfung von „Desinformation“. Wörtlich heißt es in der Mitteilung:

„Die Kommission wird zu den Bemühungen beitragen, die Verbreitung von Desinformation im öffentlichen Raum und ihren Einfluss auf Meinung und Verhalten zu beobachten und zu analysieren. Sie wird den Einsatz einschlägiger politischer Instrumente, digitaler Lösungen und Kommunikationskonzepte zur Bekämpfung von Desinformation auf dem Gebiet der Klimapolitik verbessern. Dazu gehört auch, sicherzustellen, dass die Einhaltung des Gesetzes über digitale Dienste auch im Hinblick auf Desinformation ordnungsgemäß gewährleistet und dass die Klimawissenschaft bei der Einhaltung des Verhaltenskodex zur Bekämpfung von Desinformation durch Social-Media-Unternehmen angemessen berücksichtigt wird.“ 

Wer es also wagt, zum Beispiel auf Facebook zu hinterfragen, ob Brandenburg tatsächlich mehr durch „Hitzewellen“ gefährdet ist als ganz Italien und Spanien zusammen, muss mindestens damit rechnen, dass sein Beitrag gelöscht wird. Oder dass er sogar im Rahmen des Gesetzes über digitale Dienste (Digital Services Act, kurz: DSA) sanktioniert wird.

Die Lebensmittelversorgung ist zunehmend Klimarisiken ausgesetzt?

Ein großes Thema sind für die EU-Kommission auch die mutmaßlichen Auswirkungen des Klimawandels auf die menschliche Gesundheit. Allein in Europa seien zwischen 60.000 und 70.000 vorzeitige Todesfälle auf die Hitzewelle 2022 zurückzuführen. Prognosen zufolge werde die temperaturbedingte Sterblichkeit bereits bis Mitte des Jahrhunderts einen starken Nettoanstieg aufweisen. (Siehe dazu auch diese Achse-Berichte: „Von Hitze- und Kältetoten – Journalismus im Klimafieber“ und „Zu wenig Hitzetote für die Klima-Alarmisten?“ und „Der unterschätzte Kältetod„). Daher setzt die Kommission auf den Ausbau des Europäischen Klima- und Gesundheitsobservatoriums, das dazu beitragen soll, die Gesundheitssysteme auf den Klimawandel vorzubereiten, Überwachungs- und Frühwarnsysteme zu stärken, das Personal im Gesundheitswesen auszubilden sowie Anpassungslösungen und Gesundheitsmaßnahmen zu fördern. Auch durch die Umsetzung der Verordnung zu schwerwiegenden grenzüberschreitenden Gesundheitsgefahren sollen die Reaktionsmechanismen für klimabedingte Gesundheitsgefahren gestärkt werden. Und nicht zuletzt unterstützt die Kommission natürlich die Entwicklung von neuen Impfstoffen und Therapeutika.

Nicht nur die Gesundheit, sondern auch die Lebensmittelversorgung in der EU ist laut Kommissionsmitteilung zunehmend Klimarisiken ausgesetzt. Sie sei insbesondere durch Überschwemmungen, Hitzewellen, Dürren, vermehrte Belastungen wegen Schädlingen und Krankheiten sowie durch den Verlust an biologischer Vielfalt, Bodendegradation und Veränderungen der Fischmigration bedroht.

Dass in erster Linie die EU-Gesetzgebung selbst etwa durch das Renaturierungsgesetz die Lebensmittelversorgung aufs Spiel setzt (achgut berichtete), wird vornehm verschwiegen. Darüber hinaus könnten Klimarisiken in Lieferketten die wirtschaftliche Sicherheit der EU vor allem in Bezug auf Arzneimittel und Halbleitern gefährdet. Daher will die EU-Kommission Datenlücken schließen – unter anderem bei der Schätzung des nationalen Investitionsbedarfs für die Anpassung an die Klimarisiken. Das hören die entsprechenden Investoren gerne.

Eine Mischung aus Eigenlob und demonstrativer Dankbarkeit

Es fällt auf, dass das erste Vorwort des aktuellen Jahresberichts über den Zustand des europäischen Klimas von Andrius Kubilius, dem EU-Kommissar für Verteidigung und Raumfahrt, stammt. Kubilius betont:

„Die alarmierenden Ergebnisse des Europäischen Klimaberichts zeigen uns, wie wichtig ein unabhängiges, erstklassiges Erdbeobachtungssystem ist. Damit leistet Copernicus einen entscheidenden Beitrag zur Widerstandsfähigkeit und Vorsorge in der EU. Dies unterstützt sowohl die Bemühungen Europas, die Auswirkungen des Klimawandels abzuschwächen, als auch seine Führungsrolle in der sich abzeichnenden neuen Wirtschaft.“ 

Nun ja, ein „erstklassiges Erdbeobachtungssystem“ ist natürlich nicht nur im Kampf gegen den „Klimawandel“ nützlich, sondern auch im Fall von kriegerischen Auseinandersetzungen.

Die Generaldirektorin des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersage (ECMWF), Florence Rabier, wird zitiert mit den Worten:

„Wir bei ECMWF sind dankbar für die anhaltende Unterstützung der Europäischen Kommission für die Copernicus-Programme für Klimawandel- und Atmosphärenüberwachungsdienste sowie für ihre Unterstützung unseres Beitrags zum Copernicus-Katastrophen- und Krisenmanagementdienst. Der ESOTC-Bericht 2024 ist ein Beweis für das Engagement unserer Mitarbeiter und Kooperationspartner, deren hervorragende Arbeit die Erstellung einer so hochwertigen und angesehenen Veröffentlichung ermöglicht.“ 

Das ist eine Mischung aus Eigenlob und demonstrativer Dankbarkeit dafür, dass die EU den eigenen hochdotierten Arbeitsplatz finanziert. Immerhin wird Copernicus in den Jahren 2021 bis 2027 mit EU-Geldern in Höhe 5,42 Milliarden Euro finanziert. Das dritte Vorwort wird Celeste Saulo, der Generalsekretärin der UN-Weltorganisation für Meteorologie (WMO), in den Mund gelegt. Sie hebt hervor, dass die Frühwarnsysteme noch weiter und schneller ausgebaut werden müssten.

Die Datenabdeckung ist in Europa äußerst inhomogen

Danach wird ein wahres Katastrophen-Szenario ausgebreitet: Europa erwärme sich seit den 1980er Jahren nicht nur doppelt so schnell wie der globale Durchschnitt, wodurch es der sich am schnellsten erwärmende Kontinent der Erde sei, sondern noch dazu ist Europa laut dem sogenannten Weltklimarat (IPCC) eine der „Regionen mit dem größten prognostizierten Anstieg des Hochwasserrisikos“. Wer genau da wie und warum „prognostiziert“, bleibt offen. Eins muss man dem Jahresbericht allerdings lassen: Optisch ist er ansprechend gestaltet. So werden die einzelnen Klimakatastrophen aus dem Jahr 2024 mit farbigen Abblidungen und Grafiken eindrücklich illustriert.

Hier kann man auch schön sehen, dass die Anomalien in der Anzahl von Schneetagen an Ländergrenzen Halt machen, ganz so, als wüssten die Schneeflocken, dass sie zum Beispiel in Frankreich völlig normal sind, aber gleich hinter der Grenze in Deutschland anormal. Darunter leidet die Glaubwürdigkeit des gesamten Jahresberichts erheblich. Denn auch wenn die Daten korrekt erhoben worden sind, wovon durchaus auszugehen ist, fragt sich, wer die Anzahl und die räumliche Verteilung der Messpunkte festgelegt hat.

Tatsächlich wird auf einer Unterwebseite dieses Problem offen eingeräumt: Die Datenabdeckung ist in Europa faktisch äußerst inhomogen. Zudem basiert der Bericht nicht nur auf real gemessenen Daten, wie zunächst suggeriert wird, sondern auch auf Computermodellierungen. Auf Basis dieser eher zufällig und hypothetisch wirkenden Datenlage politische Entscheidungen treffen zu wollen, ist anmaßend. Die EU-Kommission versucht es trotzdem.

Hinweis zum Eingangs-Foto oben: Es zeigt eine Bild-Schlagzeile aus dem Jahr 1957, es gibt nicht viel neues unter der Sonne!

Martina Binnig lebt in Köln und arbeitet u.a. als Musikwissenschaftlerin (Historische Musikwissenschaft). Außerdem ist sie als freie Journalistin tätig.

Quellen: 

Pressemitteilung der EU-Kommission

Copernicus-Bericht zum Zustand des europäischen Klimas 2024 (European State of the Climate, kurz: ESOTC)

Klimaereignislandkarte

Informationen zur Datenerhebung

Mitteilung der EU-Kommission zur Bewältigung von Klimarisiken

Der Beitrag erschien zuerst bei ACHGUT hier

 




Skizzierung eines Albedo-Antriebs für die Temperatur-Veränderungen auf unserer Erde

von Uli Weber

Der Einfluss von Variationen der Sonneneinstrahlung auf die paläoklimatischen Zyklen unserer Erde wird in den aktuellen Modellen der Klimaforschung nicht abgebildet, obwohl für paläoklimatische Temperaturproxies und die orbitalen Schwankungen der Erdumlaufbahn (Milanković-Zyklen) vergleichbare Frequenzspektren nachgewiesen sind. Man tut heute vielmehr so, als wäre es das erste Mal seit Entstehung der Erde, dass sich das Klima verändert, schreibt das unserer industriellen Kultur durch die Nutzung fossiler Energierohstoffe zu – böse böse böse – und beweist diesen klimareligiösen Aberglauben mit der vielfach widerlegten „Hockeystick-Kurve“. Das Heil aller Klimagläubigen liegt nun in den sogenannten „erneuerbaren Energien“, für die es vorgeblich keine Rechnung geben soll, während unsere Strompreise trotz immens steigender Subventionen in allerhöchste Höhen schießen. Allein der Begriff „erneuerbare Energien“ ist eine Meisterleistung der ideologischen Wortschöpfungs­missionare entgegen dem 1. Hauptsatz der Thermodynamik, nach dem Energie weder geschaffen noch vernichtet werden kann. Sie erinnern sich doch sicherlich noch an Corona, die vorgebliche „Pandemie der Ungeimpften“. Millionen von Menschen, die sich ihr Leben lang gegen allesmögliche hatten impfen lassen, um nicht genau an diesem Allesmöglichen zu erkranken, hatten diese bösartige Inversion von Alltagsverstand und logischem Denken angstvoll adaptiert und die verbliebenen Impfgegner panisch mitgemobbt. Und so geht es auch beim menschengemachten Klimawahn weiter. Denn solange die industrielle Schafherde, zutiefst von ihrer fossilen Erbsünde überzeugt, ihren CO2-Ablass gutwillig abzuliefern bereit ist, genauso lange werden auch die demokratischen Schäferhunde und die kapitalistischen Wölfe gut und gerne von ihrer Wertschöpfung leben. Denn der Herr über die Definition von Realität ist nun mal auch Herr über das Denken der verängstigten Massen.

Von daher bietet es sich an, den religiösen CO2-Klimawahn wieder einmal zurück auf den Boden der tatsächlichen Physik zu holen:

In den letzten Jahren mehren sich endlich auch die wissenschaftlichen Arbeiten mit zustimmenden Ergebnissen zum direkten Klimaeinfluss der Sonne. Denn neben der Sonne als primäre Energiequelle für unser Klima gibt es tatsächlich keine Kraft auf der Erde, die dem Betrag nach überhaupt für Klimaschwankungen aufkommen kann:

  • Die primäre Energie, die unsere Erde selbst zur Klimagenese beisteuern kann, ist vernachlässigbar und besteht aus Erdwärme, Gezeitenreibung und sekundären Auswirkungen der Plattentektonik.
  • Lediglich Vulkanausbrüche sind in der Lage, das Wettergeschehen auf unserer Erde kurzfristig (deutlich kürzer als 30 Jahre) zu beeinflussen, und zwar nicht etwa über ihren Energieeintrag, sondern – man höre und staune – über eine Beeinflussung der Sonneneinstrahlung in der höheren Atmosphäre durch Aerosole und Aschepartikel.
  • Und den sogenannten „klimaaktiven“ Gasen wird zwar vom IPCC eine „Klimawirksamkeit“ in [W/m²] zugeschrieben, diese „Klimawirksamkeit“ besteht aber lediglich in der passiven Aufnahme und aktiven Wiederabgabe von IR-Strahlung und stellt damit keinerlei zusätzlich verfügbare aktive Energiequelle dar.

Vostok Proxies uw Kopie Der erforderliche Umfang an Leistungsveränderungen für merkliche Temperatureinflüsse kann also in Ermangelung von Alternativen nur aus der Primärquelle Sonne selbst abgeleitet werden. Die aus den Vostok-Eiskernen abgeleiteten Temperaturproxies [1] von Petit et al. (2001) schwanken zwischen +3,23 und – 9,39 °Celsius gegen die globale oberflächennahe Durchschnittstemperatur (NST) zum Zeitpunkt der Probennahme und sind in Abbildung 1 dargestellt.

Abbildung 1: Isochrone Interpolation der Temperaturproxies aus den Vostok-Daten [1]

Weder die natürlichen Schwankungen der Sonnenaktivität von etwa 0,1 % noch die geometrischen Veränderungen der Solarkonstanten durch die orbitalen Erdbahnzyklen mit ebenfalls 0,1 % Schwankung (Schwarz [2]) bieten eine Erklärung für den erforderlichen Paläo-Klimaantrieb. Die natürlichen Energiequellen der Erde scheiden von vorn herein als Ursache aus, lediglich Vulkanausbrüche können für einige Jahrzehnte klimabestimmend sein. Und die sogenannten klimaaktiven Gase Wasserdampf, CO2 und Methan sind passive Quellen, die an die effektive Sonneneinstrahlung gebunden sind. So hätte beispielsweise der atmosphärische CO2-Gehalt in den vergangenen 420.000 Jahren zwischen 65 und 460 ppm (bei einer Klimasensitivität von 4,5 [°C /2xCO2]) schwanken müssen, um die Variabilität der Vostok-Temperaturproxies abzubilden – und beides, paläo-atmosphärischer CO2-Gehalt und die maximale IPCC-Klimasensitivität von CO2, ist nachgewiesenermaßen Unfug.

Douglas und Clader [3] geben die Klimasensitivität k der Sonneneinstrahlung aus eigenen Versuchen zu

Δ T/ Δ F = k = 0,11 +/- 0,02 [°Celsius / Wm-2] an.

Damit ergibt sich für die Vostok-Temperaturproxies eine Min-Max-Schwankungsbreite der Sonneneinstrahlung von:

Δ FV@NST = +29,36 [W/m²] und -85,36 [W/m²] um die globale NST von 14,83°Celsius

Dieser Betrag stimmt in etwa mit den Berechnungen von Lascar et al. [4] überein, die für 65°N / 120°E eine Schwankung der Sonneneinstrahlung von bis zu +/- 50 [W/m²] über orbitale Zyklen angeben. Wir haben an dieser Stelle also den Widerspruch, dass keine primäre klimawirksame Kraft existiert, die direkt mit etwa +30/-85 [W/m²] auf die solare Strahlungsleistung in Erdentfernung einwirken kann, Temperaturschwankungen zwischen etwa +3 Grad und -9 Grad gegenüber der gegenwärtigen globalen Durchschnittstemperatur aber sehr wohl paläoklimatisch nachgewiesen worden sind.

Hier müsste man jetzt zum ersten Mal abbrechen – wenn es die Eiszeiten nicht gegeben hätte.

Aus der Solarkonstanten von 1.367 [W/m²] und der Albedo von Douglas und Clader [3] mit a = 0,3016 ergibt sich eine reflektierte/refraktierte Energiemenge von 412,29 [W/m²], die nicht zur Klimaentwicklung beiträgt. Daraus wiederum lässt sich ein Beitrag von 13,67 [W/m²] pro Prozent Albedo ermitteln und, umgerechnet auf die Extremwerte der absoluten Vostok-Temperaturproxies, eine Schwankungsbreite für die Albedo der Erde von:

F@amin = 412,29 – 29,36 [W/m²] = 382,93 [W/m²] mit dem Albedo amin = 0,2801

F@amax = 412,29 + 85,36 [W/m²] = 497,65 [W/m²] mit dem Albedo amax = 0,3640

Wenn man dieser Argumentationskette also bis zum Ende folgt, dann entsprächen die maximale und minimale Temperatur von +3,23 und – 9,39 °Celsius für die Vostok-Temperaturproxys eine schwankenden terrestrischen Albedo zwischen 28% und 36%. In Abbildung 3 ist dieser Verlauf für die terrestrische Albedo für die Vostok-Temperaturproxys dargestellt:

Abbildung 2: Die Varianz der Erdalbedo abgeleitet aus den Vostok Temperaturproxies [1]

Wenn man nun die Vostok-0°Celsius-Temperatur mit der aktuellen globalen Durchschnittstemperatur (NST) von 14,83° Celsius gleichsetzt, erhält man eine Variabilität der absoluten Vostok Proxytemperaturen zwischen 5,44° und 18,06° Celsius um einen Mittelwert von 11,75° Celsius. Die orbitalen Milanković- Zyklen stellen die einzige bekannte und unabhängige Zeitreihe dar, die das Frequenzspektrum der paläoklimatischen Temperaturproxies für die letzten 420.000 Jahre abbildet (Köppen und Wegener [5]). Es wären also Veränderungen der Sonneneinstrahlung im Umfang von etwa +29,36 [W/m²] und -85,36 [W/m²] erforderlich, um die Temperaturproxys aus dem Vostok-Eiskern nachvollziehen zu können, doch dafür bietet sich kein primärer Energieträger an. Die Albedo unserer Erde ist die einzige bekannte sekundäre Variable, die durch eine Beeinflussung des reflektierten / refraktierten Anteils der Sonnenstrahlung dem Betrag nach für die notwendige Schwankungsbreite des tatsächlichen solaren Klimaantriebs aufkommen kann. Die Albedo von Schnee und Eis kann bis zu 90 % betragen. Die Energiedichte der Sonneneinstrahlung reduziert sich aber mit dem Cosinus der geographischen Breite. Daher muss für den Eisalbedo-Effekt von einer tatsächlichen Schnee- und Eisbedeckung auf der Erdoberfläche in höheren Breiten von etwa dem 2- bis 3-fachen Prozentsatz der oben berechneten Variabilität der Albedo zwischen -2,15% und +6,24% ausgegangen werden – wir bleiben hier aber verständnisfördernd bei den berechneten Werten.

Der eigentliche Wirkmechanismus zwischen den Schwankungen der solaren Einstrahlung und den Schwankungen der globalen Durchschnittstemperatur ist also noch immer nicht direkt nachgewiesen worden. Es gibt aber eigentlich nur noch eine einzige Lösung für dieses Problem, nämlich eine sekundäre Steuerung der solaren Einstrahlung durch das sogenannte Albedo-Forcing der Erde mittels Reflexion von Teilen der primären solaren Einstrahlung. Das Beispiel eines elektronischen Verstärkers als erklärende Beschreibung für das Albedo-Forcing könnte passen, und ein solcher Wirkmechanismus würde natürlich nicht nur für große Eiszeiten gelten, sondern auch für kleinere.

Abbildung 3: Erklärung für die Wirkungsweise des Albedo-Forcings am Analogon einer Verstärkerröhre

Die kurzwellige Sonneneinstrahlung kann auf unserer Erde nämlich nur über eine Umwandlung in infrarote Strahlung temperaturwirksam werden. Wenn nun eine geringe Abschwächung der solaren Einstrahlung zu einer Ausdehnung von Schnee- und Eisfeldern führt, dann reflektieren diese Schnee- und Eisfelder wiederum die kurzwellige Sonneneinstrahlung. Im Ergebnis wird durch diese Rückkopplung die Temperaturwirksamkeit der Sonneneinstrahlung noch weiter eingeschränkt. Wenn man bedenkt, dass im Mittel (die Breitenabhängigkeit der Sonneneinstrahlung mit dem Cosinus einmal außer Acht lassend) auf den Schnee- und Eisflächen der Tagseite unserer Erde ein Großteil der dort auftreffenden solaren Einstrahlung klimaunwirksam reflektiert wird, dann stellen solche differentiell zunehmenden oder abnehmenden Schnee- und Eisflächen einen ganz erheblichen Eingriff in den Klimamotor unserer Erde dar. Wenn die reflektierte Strahlungsleistung dann nämlich in der Strahlungsbilanz fehlt, wird es noch kälter und die Flächen wiederum größer und so weiter – oder umgekehrt, wenn diese Flächen schmelzen…

Und das ist vordergründig schon wieder einmal eine Sackgasse. Denn wir haben hier einen ganz neuen klimatischen Kipp-Punkt entdeckt, den es in der geschichtlich und paläoklimatisch niedergelegten Klimahistorie unserer Erde niemals gegeben hat – von der immer noch diskutierten und längst widerlegten vorgeblichen „Snowball Earth“-Hypothese einmal abgesehen. Denn die durch Klima-Proxies belegten eiszeitlichen Temperaturschwankungen haben niemals zu einer klimatischen „Resonanzkatastrophe“ geführt.

Und hier müsste man zum zweiten Mal abbrechen – wenn es die Eiszeiten nicht gegeben hätte.

Die paläoklimatischen Eiszeitalter sind nämlich wissenschaftlich nachgewiesen und erfordern einen klimawirksamen Mechanismus, der sowohl einen erheblichen Verlust/Anstieg an klimawirksamer Solarenergie als auch ein „Selbstverlöschen“ nach dem jeweiligen Abklingen der zugrunde liegenden Ursache zu erklären vermag.

Halten wir bis hierhin also noch einmal fest:

  • Es hat nachweislich paläoklimatische Schwankungen von etwa +3° und -9° gegenüber der gegenwärtigen globalen Durchschnittstemperatur gegeben.
  • Die absoluten Schwankungen der Sonneneinstrahlung als unserer Primärquelle sind viel zu gering, um dem Betrag nach für diese nachgewiesenen Klimaschwankungen aufkommen zu können, und zwar gleichgültig, ob nun über die orbitalen (Milanković-) Zyklen oder über die solaren Zyklen selbst.
  • Es gibt also keinen primär wirksamen Klimamechanismus, der die für solche eiszeitlichen Klimaschwankungen notwendigen Veränderungen in der Größenordnung von etwa +30 [W/m²] bis -85 [W/m²] gegenüber der aktuellen Solarstrahlung erzeugen könnte.
  • Der erforderliche Umfang an Leistungsveränderungen für merkliche Temperatureinflüsse kann in Ermangelung von primär wirksamen Alternativen nur als Sekundäreffekt aus der Primärquelle Sonne selbst abgeleitet werden, wobei sich das Albedo-Forcing als ein solcher Mechanismus anbieten würde.
  • Und schließlich: Der betreffende Klimamechanismus endet paläoklimatisch niemals in einer „Resonanzkatastrophe“ und muss daher zwingend in einem neuen Gleichgewichtszustand zum Erliegen kommen.

Ergo: Für die erforderliche Veränderung der temperaturwirksamen Solarstrahlung zur Erklärung der eiszeitlichen Temperaturschwankungen kommt dem Betrag nach nur die Albedo der Erde als sekundäre Steuergröße in Frage. Die Albedo der Erde beträgt aktuell etwa 0,3, das heißt 30 Prozent der Sonneneinstrahlung werden temperaturunwirksam reflektiert. Die MiniMax-Eckwerte für den Wirkmechanismus eines Albedo-Forcings unserer Erde wären also:

Albedo=0=Schwarzer Körper entsprechend 1.367 [W/m²] temperaturwirksamer Einstrahlung und

Albedo=1=Diskokugel entsprechend 0 [W/m²] temperaturwirksamer Einstrahlung.

In Summe ließen sich also theoretisch die kompletten 1.367 [W/m²] Sonneneinstrahlung über die Albedo der Erde temperaturwirksam steuern, was für die tropischen Meere sicherlich nicht zutrifft, da diese im ewigen Sommer gar nicht gefrieren können.

Wie könnte dann ein begrenzt klimawirksamer Mechanismus zwischen Albedo-Forcing und der globalen Durchschnitttemperatur aussehen?

Arbeitshypothese: Was wäre denn, wenn ein sekundäres Albedo-Forcing (Abbildung 2) als Wirkmechanismus nach Abklingen eines primär ursächlichen Eingangssignals einen neuen klimatischen Gleichgewichtszustand der globalen Wolkenbedeckung erzwingen würde?

Abbildung 4: Mögliche Wirkweise eines Albedo-Forcings

Aber: Wenn wir einmal die Geschwindigkeiten für die Ausbreitung von Wolken und Eisflächen anschauen, dann würde das eher auf einen umgekehrten Wirkmechanismus hindeuten; denn die globale Wolkenbedeckung reagiert sofort auf eine Veränderung und das globale Klima wird erst spätert durch eine sukzessive Anpassung der Schnee- und Eisfelder stabilisiert.

Argument: Die globale Wolkenbedeckung kann weitaus flexibler auf eine Strahlungsveränderung der Sonneneinstrahlung reagieren als die Schnee- und Eisbedeckung. Usoskin et al. [6] hatten festgestellt, dass eine Veränderung der Sonnenflecken und der Temperaturverlauf auf der Nordhalbkugel mit einer Zeitdifferenz von 10 Jahren korrelieren:

Abbildung 5: Korrelationskoeffizient zwischen den Temperaturen der nördlichen Hemisphäre (MJ03) und der rekonstruierten Sonnenfleckenzahl als Funktion der zeitlichen Verzögerung zwischen den beiden Datenreihen. Positive Verzögerungen entsprechen einer Sonnenfleckenzahl, die der Temperatur vorauseilt (Usoskin et al. [6])

Danach müsste man in Abbildung 2 einfach nur ΔA und ΔW austauschen (Abbildung 6):

Abbildung 6: Hypothese für ein globales Klima-Forcing

Damit hätten wir das langsam wirkende Albedo-Forcing und die schnelle Reaktion über die globale Wolkenbedeckung zu einem sinnfälligen Wirkmechanismus für klimatische Veränderungen analog zur Notch-Delay Theorie zusammengeführt.

Die abschließende Hypothese für einen klimatischen Albedo-Antrieb lautet also:

Auf den Klimaimpuls durch eine geringfügige Veränderung der solaren Einstrahlung reagiert die globale Wolkenbedeckung unmittelbar. Dieser Impuls wird dann im Verlauf von etwa 10 Jahren durch eine entsprechende Anpassung der Erdalbedo mittels einer Veränderung der Schnee- und Eisbedeckung auf der Nordhemisphäre in eine Temperaturveränderung umgesetzt. Der weitere klimatische Albedo-Antrieb selbst ist dann abhängig vom sommerlichen „Überleben“ der Eis- und Schneebedeckung in höheren geografischen Breiten:

  • Wenn der winterliche Zuwachs in den Sommermonaten gerade wieder aufgezehrt wird, stagniert das Klima.
  • Wenn ein Teil des winterlichen Zuwachses regelmäßig die Sommermonate übersteht, wird es kälter.
  • Wenn die sommerliche Schmelze regelmäßig mehr als den winterlichen Zuwachs aufzehrt, wird es wärmer.

So, das war’s jetzt erstmal, vielleicht hat ja irgendjemand eine Idee, wie es weitergehen könnte…

Der „Werkzeugkasten“ für einen Albedo-Forcing Mechanismus, der zwingend in einem neuen klimatischen Gleichgewichtszustand konvergieren muss, enthält bisher:

Svensmark-Effekt und Wolkenbildung: Eine Abschwächung des solaren Magnetfeldes bei einer schwachen Sonne soll mit einer verstärkten Wolkenbildung in der Erdatmosphäre durch kosmische Strahlung einhergehen und zu einer Verminderung der globalen Durchschnitttemperatur führen:
http://www.kaltesonne.de/neues-vom-svensmark-wolken-solarverstarker/

Der Svensmark-Effekt wurde vom CERN mit dem CLOUD-Experiment nachgewiesen:
https://press.cern/sites/press.web.cern.ch/files/file/old/CLOUD%20press%20briefing.pdf

Die Notch-Delay Theorie: Die Notch-Delay Theorie von Evans baut auf einer Transfer-Funktion auf und erklärt sich über eine verzögerte Temperaturwirkung solarer Strahlungsschwankungen.
http://www.kaltesonne.de/keine-gemeinsamen-schwingungen-dr-david-evans-notch-delay-theorie-erster-teil/
http://www.kaltesonne.de/eine-botschaft-fur-die-zukunft-dr-david-evans-notch-delay-theorie-zweiter-teil/

Zeitliche Verzögerung bei der Einstellung eines Temperaturgleichgewichtes: Usoskin et al. beschreiben eine Zeitverzögerung von 10 Jahren zwischen solaren Strahlungsveränderungen und der Durchschnittstemperatur auf der Nordhalbkugel.
http://www2.mps.mpg.de/dokumente/publikationen/solanki/c153.pdf
http://cc.oulu.fi/~usoskin/personal/2004ja010964.pdf

Literatur

[1] Vostok ice-core data [NOAA]: Petit, J.R., et al., 2001, Vostok Ice Core Data for 420,000 Years
IGBP PAGES/World Data Center for Paleoclimatology Data Contribution Series #2001-076. NOAA/NGDC Paleoclimatology Program, Boulder CO, USA – Last access on April 4th, 2012

[2] Die Milankowitsch-Zyklen by Oliver Schwarz: Calculation of Changes in Solar Forcing from Orbital Variations of the Earth
http://www.physik.uni-siegen.de/didaktik/materialien_offen/milankowitsch.pdf
Last access on August 7th, 2013

[3] Douglas and Clader (2002): Climate sensitivity of the Earth to solar irradiance
GEOPHYSICAL RESEARCH LETTERS, VOL. 29, NO. 16, 10.1029/2002GL015345, 2002
http://www.pas.rochester.edu/~douglass/papers/DouglassClader_GRL.pdf
Last access on August 7th, 2013

[4] Laskar et al.: Orbital, precessional, and insolation from -20Myr to +10Myr
Astronomy & Astrophysics 270, 522-533 (1993) – Figure 5
ftp://ftp.cira.colostate.edu/ftp/Raschke/Book/Kidder/BOOK-CSU/Chapter%2010%20-%20Radiation-Budget/Lit-Insolatons/Laskar-AstrAph04-insolation.pdf – Last access on August 7th, 2013

[5] Köppen und Wegener “Die Klimate der geologischen Vorzeit” (Bornträger 1924)
Ein Nachdruck mit englischer Übersetzung ist bei Schweizerbart erschienen:
https://www.schweizerbart.de/publications/detail/isbn/9783443010881/Koppen_Wegener_Die_Klimate_der_geologis

[6] Usoskin et al. (2005): Solar Activity over the last 1150 Years: does it correlate with Climate?
Proceedings of the 13th Cambridge Workshop on Cool Stars, Stellar Systems and the Sun, held 5-9 July, 2004 in Hamburg, Germany. Edited by F. Favata, G.A.J. Hussain, and B. Battrick. ESA SP-560, European Space Agency, 2005., p.19

 




Tempolimit mit wenig Effekt fürs Klima

Bemerkenswerte Studie der BAST.

von Klaus Ridder

Es ist schon beängstigend, wie in den Medien und auch unter den Bürgern, die wohl selten Autobahn fahren (und davon habe ich im Bekanntenkreis einige), über Geschwindigkeitsbegrenzungen auf Autobahnen diskutiert wird. Da ist von einer Auto-Lobby, von vielen Toten oder vom Klimaschutz die Rede. ‚Losgetreten‘ wurde die Diskussion von der Deutschen Umwelthilfe (DUH), die Umweltschutz zum Geschäftsmodell gemacht hat und von der selbst die ehemalige BK Angela Merkel gesagt hat, dass man die Gemeinnützigkeit dieser Organisation kritisch prüfen wolle (Bundestagsfragestunde am 12.12.2018).

Abbildung Staatssekretär Hartmut Höppner(BMVD)schreibt einleitend in der Studie: Die Frage nach der Einführung eines Tempolimits wird seit Jahren kontrovers und ideologisch diskutiert. Das BMVD möchte mit dieser Studie einen Beitrag zur Versachlichung liefern.

Neue Studie der BASt

Als erster Bundesverkehrsminister hat Dr.Volker Wissing (parteilos, früher FDP) eine Studie in Auftrag gegeben, die wissenschaftlich erfasst, welches CO2-Einsparungspotenzial ein generelles Tempolimit auf Autobahnen haben könnte. Im September 2024 hat er hierzu die Bundesanstalt für Straßen- und Verkehrswesen (BASt) beauftragt, die „Auswirkung einer generellen zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h auf Autobahnen auf dieCO2-Emissionen“ zu untersuchen. Die Studie wurde im März 2025 vorgestellt.

1000 Dauerzählstellen

Methodisch stützt sich die Studie insbesondere auf die Auswertung von 1000 Dauerzählstellen auf deutschen Autobahnen und damit auf einen einzigartigen Fundus realer Daten. Die Fahrleistungsanteile auf Bundesautobahnen in Abhängigkeit vom jeweils herrschenden Tempolimit wurden mit diesen über 1000 Dauerzählstellen in hoher Datenqualität ermittelt. Darüber hinaus sind die Dauerzählstellen sensortechnisch in der Lage, detailliert Geschwindigkeiten zu erfassen. Von 123 Dauerzählstellen wurden systematisch Geschwindigkeiten ausgewertet. Außerdem fußt die Untersuchung auf einer Reihe von Testfahrten – vor allem auf der A7.

Geringe Einsparung bei 130 km/h

Sollte auf deutschen Autobahnen ein generelles Tempolimit von 130 km/h eingeführt werden, könnten auf diese Weise pro Jahr 1,3 bis 2 Mio. Tonnen CO2 eingespart werden – je nachdem, wie stark eine Geschwindigkeitsbegrenzung von Autofahrern tatsächlich befolgt würde. Entscheidend für den Erfolg einer solchen Maßnahme ist also nicht zuletzt, wie konsequent ein Tempolimit kontrolliert wird und welche Sanktionen bei Verstößen ausgesprochen werden. Neben diesen beiden realistischen Szenarien wurde auch eine dritte Variante untersucht: Bis zu 4,2 Mio. Tonnen CO2 weniger pro Jahr wären möglich, falls Autos technisch auf eine Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h begrenzt wären. Dieses hypothetische Szenario wurde durchgespielt, um einen Maximalwert zu ermitteln. Zum Vergleich: Die gesamten CO2-Emissionen auf deutschen Autobahnen betrugen für Pkw und leichte Nutzfahrzeuge (als nicht für Lkw!) im Jahr 2023 zusammen 38,7 Mio. Tonnen CO2.

Abbildung Grafik der BAST über Messungen auf einer Autobahn ohne Geschwindigkeitsbegrenzung. Die überwiegende Anzahl der Autobahnbenutzer fährt zwischen 110 und 140 km/h

Die Studie zeigt: Ein generelles Tempolimit könnte die CO2-Emissionen senken – allerdings weniger ausgeprägt als von vielen Seiten behauptet. Entscheidend ist, dass Geschwindigkeitsbeschränkungen konsequent kontrolliert und Verstöße wirksam geahndet werden. Bei der – letztlich politischen – Entscheidung für oder gegen ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen sind viele verschiedene Faktoren zu bedenken. In der Studie wird hier von Klimaschutz gesprochen, auch die Verkehrssicherheit und der Verkehrsfluss spielen eine bedeutende Rolle.

Elektrofahrzeuge – weitere Entwicklung abwarten

Eine wesentliche Rolle, so die Studie, spielt die weitere Entwicklung der Elektrofahrzeuge. Je mehr E-Autos es gibt, desto geringer würde über die Jahre hinweg das CO2-Einsparungspotenzial durch ein generelles Tempolimit. Weiter führt die Studie aus, dass mit einem steigenden Anteil an Elektrofahrzeugen ist grundsätzlich in der Summe auch ein verändertes Fahrverhalten (Durchschnittsgeschwindigkeiten, Fahrdynamik) zu erwarten ist, nicht nur bei den Elektrofahrzeugen, sondern in Folge des Mischverkehrs auch bei Kraftfahrzeugen mit Verbrennungsmotoren.

Anmerkung dazu. Elektrofahrzeuge fahren langsamer auf Autobahnen, weil sie dann weiter kommen mit einer ‚Batteriefüllung‘. Kritisch anzumerken ist auch, dass an den Ladesäulen wohl überwiegend fossiler Strom ‚getankt‘ wird und insofern wohl kaum eine CO2-Einsparung erfolgt. Auch ist bei Elektrofahrzeugen die Herstellung der Batterien sehr energieintensiv und auch hierfür wird selten Strom aus ‚alternativen‘ Energien verbraucht.

Kritische Zusammenfassung der Ergebnisse

Erfreulich aus meiner Sicht ist, dass mit einem Tempolimit keine wesentlichen CO2-Einsparungen erreicht werden können. Hier ein besonderer Dank an die BASt für die hervorragende Forschung.

Bei allen Diskussionsbeiträgen sollten wir berücksichtigen, dass wir immer noch ein Industrieland sind und überwiegend vom Export unserer Premiumfahrzeuge von BMW, Porsche, Mercedes und AUDI leben. Ein wichtiges Verkaufsargument ist, dass wir in Deutschland keine Geschwindigkeitsbegrenzung haben und unsere Autos somit schnell sind. Diejenigen, die unsere großen und teuren Autos kaufen, legen Wert auf Leistung und Schnelligkeit.

Es gibt aber noch viele andere Argumente:

-deutsche Autobahnen sind sicher und bezogen auf die gefahrenen Kilometer haben wir dort die wenigsten Verkehrstoten

-die Zahl der Verkehrstoten ist von ursprünglich mal weit über 20.000/a auf etwa 3000/a zurückgegangen

-selten kann man die Autos mit hoher Leistung ausfahren, weil es auf etwa 1/3 aller Autobahnen lokale Geschwindigkeitsbegrenzungen gibt und auch viele Staus höhere Geschwindigkeiten nicht zulassen.

-die Einsparung von ’schädlichen‘ Abgasen ist minimal im Vergleich zu solchen, die durch Staus verursacht werden.

-die BASt-Messungen haben ergeben, dass die meisten Autobahnfahrer zwischen 110 und 140 km/h fahren, auch wenn es kein Tempolimit gibt

-nicht einbezogen wurden in die Studie LKW

Kritisch ist auch zu hinterfragen, ob wir mit einem Anteil von nur 2 % am weltweiten CO2-Ausstoß das Klima beeinflussen können (China hat einen Anteil von 35%) ?

Abbildung In den Niederlanden gab es zeitlich beschränkte Geschwindigkeitsbeschränkungen. Ab Mitte April 2025 darf wieder 130 km/h auf den meisten Autobahnen gefahren werden.

Resümee

Sind wir es nicht selbst, die dafür mitverantwortlich sind, dass unsere Autobahnen immer voller werden, verursacht durch unser Kaufverhalten im online-Handel, durch Anspruch auf frisches Gemüse über das ganze Jahr oder durch lange Urlaubsreisen?

Übrigens, ich fahre im Jahr fast 20.000 km, überwiegend auf Autobahnen. Ich kann gut damit leben, dass einige Autos schneller fahren als ich!

Klaus Ridder, Siegburg

Quellen: BASt-Studie sowie Pressemitteilung des BMDV

 




(Kleine) Eiszeit – Dr. Willie Soon: Zeitreisender und Prof. Dr. Stefan Rahmstorf zum Klima gestern und heute

Sehen Sie hier die Abenteuer von Dr. Willi Soon als Zeitreisender in den rauen kalten Gefilden der kleinen Eiszeit.

https://www.youtube.com/watch?v=mKGXxw6autY

 

Und weil es so schön ist, wie sich Prof. Dr. Stefan Rahmstof vom Verein Potsdam Insititut für Klimafolgenforschung sich selbst widerspricht.

„Wir wissen, sie lügen. Sie wissen, sie lügen. Sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Wir wissen, dass sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Und trotzdem lügen sie weiter.“ – Alexander Solschenizyn

 


Er behauptet im 1. Teil, dass alles, was wir heute klimatechisch erleben, von ihm und seinen Modellen vorhergesagt wurde – was aufgrund der dann gezeigten Langzeitbeobachtungen nicht mal im Ansatz stimmt, also gelogen ist, denn diese muss er kennen- um dann im 2. Teil wieder kühn zu behaupten, dass die Klimamodelle, die unmittelbar vor uns liegenden 20 Jahre – leider, leider – nicht vorhersagen könnten. Aber, dass ,so Klima-Märchenforscher Rahmstorf, sei allseits in der Klimaforschung akzeptiert.

Und wo sieht man das?

Im Zweiten Deutschen Fernsehen, vor einem immer wieder auf Neue beeindruckten Christian Sievers. Meine Frage: Ist der so? Oder tut er nur so?

 




EIKE wünscht allen Lesern ein schönes Osterfest.

Das Europäische Institut für Klima und Energie – auch bekannt als EIKE – wünscht allen Lesern (generisches Maskulinum, welches alle beiden Geschlechter einschließt) ein schönes und friedfertiges Osterfest.

Ostern, die Zeit vorher, welche die Grablegung von Jesus nach seinem Tod am Kreuz am gestrigen Karfreitag und dem Tag der Auferstehung, am morgigen Sonntag, ist das höchste Fest der Christenheit. Es zeigt, dass es auch nach dem schlimmen Ende des Todes eine Auferstehung gibt.

Wollen wir mit unseren Lesern gemeinsam hoffen, dass es auch in Deutschland und mit ihm in Europa nach Jahren des Niederganges – vor allem ausgelöst durch die Klimareligion, vorgetragen durch das Wieselwort vom „Klimaschutz“– einen Wiederaufstieg gibt.

Denn merke unserer Meinung nach:

Wer von diesen Leuten Klimaschutz sagt, will betrügen.

Deshalb

Frohe Ostern.