Das Elend mit dem Wasserstoff

Eigentlich sollte klimaneutraler Wasserstoff schon in wenigen Jahren ein Hauptstandbein der europäischen Energiewende werden. Doch die kühnen Ankündigungen erweisen sich als realitätsfremd. Grüner Wasserstoff ist viel zu teuer und wird das auf absehbare Zeit bleiben.

Von Peter Panther

Die Abrechnung des Bundesrechnungshofes mit der Nationalen Wasserstoffstrategie war schonungslos: Im Oktober kam das Gremium zum Schluss, dass die Pläne Deutschlands zur Herstellung von klimaneutralem Wasserstoff gescheitert sind. «Trotz milliardenschwerer Förderungen verfehlt die Bundesregierung ihre ambitionierten Ziele beim Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft», bilanzierte der Bundesrechnungshof. Angebot und Nachfrage würden beim Wasserstoff deutlich hinter den Erwartungen zurückbleiben. «Dies gefährdet das Erreichen der Klimaneutralität bis 2045 und die Zukunftsfähigkeit des Industriestandorts Deutschland.»

Bis 2030 will das Land eine Elektrolyse-Kapazität von zehn Gigawatt zur Wasserstoffproduktion aus erneuerbarem Strom aufbauen. Heute sind aber erst zwei Prozent davon Wirklichkeit geworden. Schon im August hielt der Nationale Wasserstoffrat, das Expertengremium zur Umsetzung der Strategie, fest: «Ziele für den Wasserstoffhochlauf im Jahr 2030 krachend verfehlt.» Sogenannt grüner Wasserstoff sei «sehr viel teurer» als in den Prognosen angenommen.

«Übermässig ambitioniert»

Europaweit sieht es nicht besser aus. Im letzten Juli beurteilte der Europäische Rechnungshof die Wasserstoffziele der EU als «unrealistisch». Zwar hat die Union 18,8 Milliarden Euro in die Förderung von sauberem Brennstoff investiert. Doch das Ziel von insgesamt zehn Millionen Tonnen Wasserstoff durch Produktion und Importe bis im Jahr 2030 sei «übermässig ambitioniert», urteilte der Rechnungshof. Die EU werde dieses Ziel wahrscheinlich nicht erreichen.

Schon Ende 2024 wollte Europa sechs Gigawatt an installierter Elektrolyse-Kapazität für Wasserstoff haben. Realisiert wurden bis dahin aber nur 0,385 Gigawatt, also 6,4 Prozent. Und im April 2025 kamen Energiespezialisten der Universitäten Bonn und Köln zum Schluss, dass die EU-Ziele für 2030 unter den gegebenen Umständen «nur schwer erreichbar» seien. «Während die politischen Vorgaben ambitioniert sind, bleibt die tatsächliche Investitionstätigkeit hinter der Zielsetzung zurück», schrieb die Uni Bonn. Der wichtigste Grund dafür: «Die Kosten für grüne Wasserstoffproduktion sind entgegen den Erwartungen nicht gesunken.»

Heute ist Wasserstoff, der mit Wind- und Solarstrom produziert wird, noch immer zwei- bis viermal teurer als herkömmlicher Wasserstoff auf Erdgas-Basis. Verglichen mit Erdgas selbst beträgt der Kostennachteil sogar den Faktor vier bis fünf. Es ist kein Wunder, dass in Deutschland und Europa kühn angekündigte Wasserstoffprojekte reihenweise scheitern.

«Noch keine tragfähige Energiequelle»

Insbesondere die Produktion von «grünem» Stahl mittels Wasserstoff hat sich als Illusion erwiesen. Der Konzern ArcelorMittal zum Beispiel hatte geplant, seine beiden Stahlwerke in Bremen und Eisenhüttenstadt auf grünen Wasserstoff umzurüsten. Doch im Juni 2025 lehnte das Unternehmen angebotene staatliche Zuschüsse über 1,3 Milliarden ab – mit der Begründung, grüner Wasserstoff sei «noch keine tragfähige Energiequelle». Die Umrüstung der beiden Stahlwerke sei nicht wirtschaftlich.

Auch Ankündigungen für den Bau von Elektrolyseuren für die Wasserstoffproduktion werden zurückgenommen. So wollte das finnische Energieunternehmen Neste in der Stadt Porvoo eine Elektrolyseanlage mit stattlichen 120 Megawatt Leistung bauen. Doch im Oktober 2024 kam die Absage. Die aktuellen Marktbedingungen seien schwierig, und die wirtschaftliche Nutzung des erzeugten Wasserstoffs sei limitiert.

«Deutlich teurer als angenommen»

Die Träume, grünen Wasserstoff in Weltgegenden herzustellen, wo ausreichend Solarstrom erzeugt werden kann, platzen ebenso. Deutschland hat zwar das Ziel, 50 bis 70 Prozent des 2030 (angeblich) benötigten Wasserstoffs zu importieren. Entsprechend war zum Beispiel der Energiekonzern RWE an einem Projekt in Namibia beteiligt und hatte angekündigt, ab 2027 jährlich bis zu 300’000 Tonnen grünen Ammoniak (ein Derivat von Wasserstoff) aus dem afrikanischen Staat einzuführen. Doch vor kurzem zog sich RWE aus dem Projekt zurück. «Die Nachfrage nach Wasserstoff sowie nach Wasserstoff-Derivaten wie Ammoniak entwickelt sich in Europa langsamer als erwartet», lautete die Begründung.

Schon im Frühling waren Forscher der TU-München, der University of Oxford und der ETH Zürich zum Schluss gekommen: «Grünen Wasserstoff in Afrika für den Export nach Europa zu produzieren, ist deutlich teurer als angenommen.» Die Wissenschaftler hatten rund 10’000 potentielle Standorte in Afrika für die Wasserstoffproduktion untersucht. Nur gerade zwei Prozent erwiesen sich als wettbewerbsfähig. «Wenn der momentane Hype nicht mit sinnvollen politischen Massnahmen unterfüttert wird», hielt Co-Autorin Stephanie Hirmer fest, «riskieren wir Projekte, die am Schluss weder kostengünstig sind noch einen Mehrwert für die Bevölkerung vor Ort schaffen.»

Keine Spur von der «nächsten grossen Geschichte»

Die Wasserstoff-Pleite bedeutet nichts Gutes für die angestrebte Energiewende in Deutschland und Europa. Denn der Einsatz dieses Energieträgers ist zentral bei der Dekarbonisierung der Industrie und der Gesellschaft. Grüner Wasserstoff soll überall dort eingesetzt werden, wo eine direkte Elektrifizierung schwierig ist, eben zum Beispiel bei der Herstellung von Stahl, aber auch im Schwerlast-, im Schiffs- und im Flugverkehr. Ebenso soll Wasserstoff als Speichermedium dienen, um überschüssige erneuerbare Energie für Zeiten von Dunkelflauten aufzubewahren.

Noch 2023 hatte der damalige deutsche Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) Wasserstoff als «nächste grosse Geschichte» bezeichnet. Doch grüner Wasserstoff bleibt, wie gesehen, bis auf Weiteres viel zu teuer, um grossflächig eingesetzt zu werden. Industriebetriebe, die darauf setzen, wären sofort unwirtschaftlich.

Der rasche Hochlauf einer Wasserstoffwirtschaft erweist sich somit als realitätsfremd. Umgekehrt ist das Netto-Null-Ziel ohne Wasserstoff unmöglich zu erreichen. Die grüne Energiewende in Europa hat also ein ziemliches Problem – eines mehr, muss man sagen.

 




CCS – Die problematische angebliche „Lösung“ des „Klimaproblems“

Zur Lösung des „Klimaproblems“ soll CO2 abgeschieden und unter Druck bis 300 Atm. unterirdisch verpresst werden ( CCS: „Carbon Capture and Storage“ ).

von Prof. Carl-Otto Weiss

Da erhebt sich zunächst die Frage: Ist das eigentlich nötig? Betrachtet man die wissenschaftliche Literatur, so findet man über 3000 Arbeiten, die auf der Basis von Messungen feststellen, dass CO2 keinen oder höchstens einen vernachlässigbaren Einfluss auf das Erdklima hat. KEINE EINZIGE Arbeit findet sich, die auf Basis von Messungen einen wesentlichen Einfluss von CO2 auf das Erdklima belegen. Kurz das „Klimaproblem“ findet in den Massenmedien und nicht in der Wissenschaft oder der Realität statt.

Die Behauptungen der Massenmedien werden lediglich begründet mit Modellrechnungen, die nachweislich wesentliche falsche Annahmen enthalten, wie beispielsweise die „Wasserdampfverstärkung“, die schon 1910 mittels Messungen der Luftfeuchtigkeit widerlegt wurde. Eine Untersuchung des Erdklimas der letzten 2000 Jahre zeigte zudem eindrucksvoll, dass das Erdklima praktisch ausschließlich von den 3 bestens bekannten und vielfach untersuchten Zyklen der Sonnenaktivität bestimmt wird (die ihrerseits offenbar von den Planetenumläufen gesteuert werden). Eine Minderung des CO2 Gehaltes der Atmosphäre hat entsprechend keinen Einfluss auf das Erdklima (würde aber schwere Schäden in der Ernährung der Weltbevölkerung verursachen, da CO2 die Grundsubstanz ist, ohne die auf der Erde kein organisches Leben möglich ist ). Statt unter hohen Kosten zu versuchen, den CO2 Gehalt der Atmosphäre zu verringern („Net Zero“) sollte man richtigerweise CO2 Emission finanziell belohnen.

Dies völlig unschädliche und für das Leben auf der Erde völlig unverzichtbare Gas soll jetzt unter extremem Druck „endgelagert“ werden. Wobei angemerkt werden muss, dass Gestein schon ab Drücken von 10 Atm bricht ( siehe „Fracking“ ), eine endgültige Endlagerung also ohnedies völlig unmöglich ist.

In der politischen und öffentlichen Diskussion wird allerdings die enorme Gefahr dieses Gases bei höheren Konzentrationen völlig übersehen bzw. verschwiegen. Zahlenbeispiel:

Würde nur 1% des CO2, welches nach den Planungen verpresst werden soll, freigesetzt, durch technischen Unfall wie etwa einen Rohrbruch, oder absichtlich, so würde das eine Fläche der Größe Deutschlands mit einer 7 m hohen Schicht von CO2 mit Atmosphärendruck bedecken ( CO2 ist schwerer als Luft ). Auf dieser Fläche würde augenblicklich jedes organische Leben ersticken. Rettungsaktionen unmöglich da Motoren Sauerstoff benötigen. Ein anschauliches Beispiel ist die „Katastrophe vom Nyos See“ ( Kamerun ). Dort stieg unter dem hohen Druck in der Tiefe gelöstes CO2 als Blase auf, und floss in die umliegenden Täler. Und diese vergleichsweise geringe Menge erstickte dort 1700 Menschen.

CCS ist also, nüchtern betrachtet, eine gigantische Zeitbombe. Einmal verpresst kann ein Austritt jederzeit erfolgen. Und diese Gefahr wird also, wie geplant, für ewige Dauer bestehen. Einmal verpresst lässt sich diese Zeitbombe nie wieder entschärfen.

Diese einfachen elementaren Tatsachen sind natürlich bekannt. Wenn die Politik , wie hier, völlig ungeeignete Maßnahmen zur Erreichung angeblicher Ziele wieder und wieder verficht, dann sind immer die vorgeblichen Ziele nicht die wirklich angestrebten Ziele.

Die „Endlagerung“ von CO2 steht ja in auffälligem Widerspruch zu den wirklichen Zielen der entfachten Klimahysterie. Die ganze CO2 Propaganda zielt ja darauf hin, die Bevölkerungen zu verarmen und damit auf Dauer beherrschbar zu machen, unter dem Vorwand, es sei unmöglich, „das Klima zu retten“, ohne Verarmung.

Nun wäre ja mit CCS angeblich die Möglichkeit gegeben, „das Klima zu retten“, OHNE die Bevölkerungen zu verarmen. Dies widerspricht so sehr der ganzen raison d’etre, dem zentralen Ziel der Propaganda, dass die Vorstellung unwahrscheinlich erscheint, CCS könnte zu etwas Anderem dienen als zur Eliminierung ganzer Bevölkerungen, zwecks Erreichung der vieldiskutierten Bevölkerungsreduktion.

Freispruch für CO2

 




Belém: Lebensversicherungen fürs Klimageschäft

Die neue Klima-Angst ist die Angst der Klima-Industrie vor dem Verlust ihres Marktes. Das Geschäft soll durch eine Orgie von neuen Institutionen, Überwachungs- und Geldverteilungsmechanismen „unumkehrbar“ gemacht werden.

Von Martina Binnig

Der Klima-Drops ist längst noch nicht gelutscht. Das wird einem klar, wenn man den täglichen Newsletter „Earth Negotiations Bulletin“ abonniert hat, der über die Umwelt- und Entwicklungsverhandlungen der Vereinten Nationen berichtet. Zwar dreht sich darin momentan alles um die UN-Klimakonferenz (COP30), die gerade im brasilianischen Belém stattgefunden hat, doch auch unabhängig davon ist rund ums Jahr eine gigantische Maschinerie auf supranationaler Ebene damit beschäftigt, die Ideologie der Klimaneutralität aufrechtzuerhalten.

Daran wird sich auch so bald nichts ändern. Denn selbst wenn ein allmählicher Richtungswechsel festzustellen ist und sich kein Staatschef der vier größten CO2-emittierenden Nationen (China, USA, Indien und Russland) bei der COP hat blicken lassen, geht das Geschäft mit der Klimaideologie weiter. Zwar hat nur rund ein Drittel der Staaten die von der UN geforderte Erklärung über ihre zukünftige Verwendung von fossilen Brennstoffen abgegeben, doch die Europäische Union und allen voran Deutschland halten eisern Kurs auf die vermeintliche Klimaneutralität von Wirtschaft und Gesellschaft. Und das, obwohl die EU-Staaten für lediglich sechs Prozent der globalen Kohlendioxid-Emissionen verantwortlich sind.

Die Vereinten Nationen verkaufen die COP30 denn auch ungeniert als Erfolg. So sagte Simon Stiell, Exekutivsekretär der UN-Klimarahmenkonvention, in seiner Abschlussrede am 22. November: „Die COP30 hat gezeigt, dass die Zusammenarbeit im Klimabereich lebendig und dynamisch ist und die Menschheit im Kampf für einen lebenswerten Planeten nicht nachlässt.“ Dabei musste die Konferenz um einen Tag verlängert werden, weil das Ergebnis sonst allzu mau ausgefallen wäre. Der ursprünglich auf der UN-Klimakonferenz 2023 in Dubai vorgeschlagene Fahrplan für die Abkehr von fossilen Energieträgern war von China, Indien, Saudi-Arabien, Nigeria und Russland schlichtweg ignoriert worden.

Obwohl daraufhin rund 30 Staaten – darunter selbstverständlich auch Deutschland! – in einem gemeinsamen Schreiben das Festhalten an einem konkreten Ausstiegs-Konzept forderten, einigten sich die Staaten nun nur auf einen verwässerten Plan, der es den Ländern erlaubt, den Ausstieg entsprechend ihrer Möglichkeiten zu vollziehen, ohne eine festgelegte Frist. Entsprechend vage fiel die gemeinsame Abschlusserklärung aus: Die Vereinten Nationen bekräftigen darin ihr Bekenntnis zum Multilateralismus und zum Ziel des Pariser Abkommens, den Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur auf deutlich unter 2°C über dem vorindustriellen Niveau zu halten und möglichst auf 1,5°C zu begrenzen. Der globale Übergang zu einer Entwicklung mit geringen Treibhausgasemissionen sei daher unumkehrbar.

 „Global Implementation Accelerator“

Außerdem wird in der Abschlusserklärung die Rolle der UN-Organisationen und der multilateralen Entwicklungsbanken betont. Auch die nichtstaatlichen Akteure wie NGOs, Stiftungen, der „Privatsektor“, Finanzinstitutionen, Städte und Behörden werden gewürdigt und darauf eingeschworen, die Klimaschutzmaßnahmen weltweit zu beschleunigen. Um die Länder bei der Umsetzung ihrer national festgelegten Beiträge zu unterstützen, soll ein „Global Implementation Accelerator“ ins Leben gerufen werden. Nicht zuletzt werden die „entwickelten Länder“ ermahnt, finanzielle Mittel bereitzustellen, um die Entwicklungsländer bei ihrer Klima-Anpassung zu fördern. Die globalen Finanzströme sollen mit niedrigen Treibhausgasemissionen in Einklang gebracht werden. Konkret heißt das, dass die Finanzierung von Klimaschutzmaßnahmen für Entwicklungsländer aus allen öffentlichen und privaten Quellen bis 2035 auf mindestens 1,3 Billionen US-Dollar pro Jahr aufgestockt werden soll.

Und genau um diesen Markt geht es beim Klimazirkus natürlich in Wirklichkeit: Es sind bereits viel zu viele Investitionen in den Klimamarkt getätigt worden – gerade auch in der und durch die EU –, die nun nicht plötzlich vergeblich sein dürfen. Und auch Bill Gates hat in seiner viel zitierten Aussage, dass künftig der Wohlstand im Mittelpunkt der Klimatrategie stehen müsse, den Klimakurs nicht aufgegeben, sondern lediglich relativiert. Was den simplen Hintergrund hat, dass Digitalisierung und Künstliche Intelligenz nun mal Energie benötigen. Und so beteiligt sich Gates selbstverständlich als Sponsor an den aktuellen digitalen Klima-Initiativen der UN. Bei der COP30 wurde nämlich zum Beispiel eine neue digitale Klima-Plattform (Green Digital Action Hub) ins Leben gerufen, die Tools, Fachwissen und Daten für den Kampf gegen den Klimawandel bereitstellen soll. Sie soll den Nationen dabei helfen, grüne Technologien auszubauen, den ökologischen Fußabdruck von Technologien zu verringern und den Zugang zu nachhaltigen digitalen Lösungen für alle zu gewährleisten.

Auch das AI Climate Institute (AICI) ist eine neue globale Initiative, die auf der COP30 gestartet wurde. Sie hat das Ziel, Menschen und Institutionen in Entwicklungsländernmit den notwendigen Fähigkeiten auszustatten, um künstliche Intelligenz (KI) für Klimaschutzmaßnahmen zu nutzen. Das Institut soll unter anderem Schulungsprogramme für politische Entscheidungsträger und technische Fachkräfte sowie ein digitales Lernarchiv zu Klimaanwendungen anbieten. Die Gates-Stiftung engagiert sich konkret beim Aufbau einer digitalen öffentlichen Infrastruktur (DPI) für „Klimaschutz und soziale Resilienz“. Im Rahmen einer „DPI for People and Planet Innovation Challenge wurden fünf Innovatoren ausgewählt, die jeweils 100.000 US-Dollar an Fördermitteln enthielten. Es steht zu befürchten, dass eine derartige Infrastruktur unter dem Tarnmantel des Klimaschutzes zu einem „allsehenden Auge“ ausgebaut wird, mit dem die Menschheit nahezu komplett überwacht werden könnte.

Kontrolle und Selbstbedienung

Darüber hinaus hat die Gates Foundation in Zusammenarbeit mit Brasilien und den Vereinigten Arabischen Emiraten das weltweit erste Open-Source-KI-Large-Language-Model (LLM) für die Landwirtschaft eingeführt, das als „Durchbruch auf dem Weg zu einem widerstandsfähigeren und gerechteren globalen Ernährungssystem“ gepriesen wird. Dabei geht es um die Verarbeitung von enorm großen Datensätzen. Auch ein neues landwirtzentriertes KI-Prognosetool soll bis 2028 über 100 Millionen Landwirte mit Echtzeit-Einblicken versorgen und so klimafreundliche Entscheidungsfindungen, Risikovorsorge und Innovationen in landwirtschaftlichen Systemen weltweit stärken. Dass mit dieser gigantischen Datenerhebung ebenfalls jede Menge Kontrollmöglichkeiten verbunden sind, wird nicht thematisiert. Und im Rahmen einer Landwirtschaftlichen Innovationsschau (Agricultural Innovation Showcase) kündigte die Gates Foundation 1,45 Milliarden US-Dollar zur Förderung klimaresistenter Ernährungssysteme in Subsahara-Afrika und Südasien an.

Im Vorfeld der COP30 war bereits ein Bericht veröffentlicht worden, den deren Präsident – der brasilianische Diplomat André Corrêa do Lago – in Auftrag gegeben hatte und der von Ronaldo Lemos als Vorsitzendem des COP-Technologiebeirats verfasst wurde. Der brasilianische Jurist wurde im Jahr 2015 in das Programm „Young Global Leaders“ des Weltwirtschaftsforum aufgenommen. Sein Bericht trägt den Titel „Digitale öffentliche Infrastruktur für den Klimaschutz“ und umfasst 106 Seiten. Darin wird die Notwendigkeit einer globalen digitalen Klimaplattform ausgeführt, die mit den nationalen Systemen der digitalen Identitäten verknüpft sein soll. Diese öffentliche digitale Infrastruktur für den Klimaschutz (Climate DPI) soll „transformative Klimaschutzmaßnahmen“ vereinheitlichen. Durch die Integration von digitaler Identifizierung, Zahlungsplattformen und offenem Datenaustausch könne eine derartige Climate DPI die Eindämmung des Klimawandels erheblich beschleunigen, so Lemos. Eine globale Climate DPI würde gemeinsame Standards und Schnittstellen schaffen, damit Daten, Modelle und Finanzmechanismen nahtlos weltweit zusammenarbeiten könnten.

Dazu müsste allerdings eine gemeinsame Datenbank für Erdbeobachtungsdaten geschaffen werden, begleitet von Echtzeit-Systemen zur Überwachung von Klimarisiken, digitalen Plattformen für die Klimafinanzierung sowie der Integration künstlicher Intelligenz sowohl für das Klima (zur Verbesserung von Klimalösungen) als auch für die KI selbst (um die Nachhaltigkeit der digitalen Infrastruktur zu gewährleisten). Der Bericht empfiehlt daher die Einrichtung einer internationalen Governance, um die Entwicklung der Climate DPI zu steuern – unterstützt durch eine Allianz aus Regierungen, Technologiepartnern und der Zivilgesellschaft. Der Klima-Markt wird also lediglich Richtung Digitalisierung und KI umgestaltet. Er stellt nach wie vor einen äußerst attraktiven Selbstbedienungsladen für Investoren dar.

Nachhaltigkeit für BlackRock

Wer einen Blick auf die Website des International Institute for Sustainable Development(IISD) wirft, das die „Earth Negotiations Bulletin“ veröffentlicht, kommt aus dem Staunen nicht heraus. Dieses in Kanada beheimatete Internationale Institut für nachhaltige Entwicklung gibt vor, unabhängig zu sein, führt als Unterstützer jedoch gleich sech UN-Organisationen auf: Food and Agriculture Organization of the United Nations (FAO), United Nations Environment Programme (UNEP), United Nations Development Programme (UNDP), United Nations Industrial Development Organization (UNIDO), United Nations Office for Disaster Risk Reduction sowie United Nations Office for Project Services. Dazu kommen zum Beispiel die Europäische Kommission und die Europäische Investitionsbank, die als einer der weltweit größten Geldgeber für den Klimaschutz fungiert. Auch die deutsche Bundesregierung, das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit und die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) fehlen nicht. Nicht zu vergessen Stiftungen wie die Open Society Foundations, die Rockefeller Philanthropy Advisors, der Wellcome Trust, die Qatar Foundation – die auch als Geldgeber der Hamas gilt – und die European Climate Foundation (ECF), die von Laurence Tubiana geleitet wird, der Architektin des Pariser Klimaabkommens.

In seinem letzten Jahresbericht für 2023/24 gibt das Institut genaue Fördersummen an. Demnach hat es allein von den UN-Agenturen 4.462.000 Dollar erhalten. Von Deutschland sogar 8.649.000 Dollar und von der European Climate Foundation 492.000 Dollar. Die Laudes-Stiftung mit Sitz in der Schweiz, die den Wandel zu einer „grünen“ Wirtschaft vorantreiben will, steuerte gleich 1.300.000 Dollar bei. Insgesamt bezog das IISD 92.632.000 Dollar an Zuwendungen. Wie „unabhängig“ agiert ein derartiges Institut wirklich? Darüber hinaus betreibt es Büros in Winnipeg, Genf, Ottawa und Toronto und beschäftigt über 250 Mitarbeiter. Vorstandsvorsitzende ist Michelle Edkins, die zuvor Karriere als Geschäftsführerin im Investment Stewardship-Team von BlackRock gemacht hat, dem größten Vermögensverwalter der Welt. Edkins versteht es als Anlagen-Verwalterein, die spezifischen Ziele und Vorgaben ihrer Kunden zu erfüllen. An dieser Personalie zeigt sich einmal mehr, dass es dem angeblich unabhängigen Institut für nachhaltige Entwicklung vor allem um „Nachhaltigkeit“ als Geschäftsfeld geht.

Und so lesen sich auch die täglichen Beiträge im „Earth Negotiations Bulletin“ des IISD: Es geht in erster Linie um die Erreichung der Nachhaltigkeitsziele der UN-Agenda 2030, also um den Totalumbau von Wirtschaft und Gesellschaft zu Klimaneutralität, der Märkte für entsprechende Technologien verspricht. In diesem Zusammenhänge existieren derart viele Arbeitsgruppen, Kongresse, Berichte und Projekte, dass es einem schwindelig werden kann. Seien es JugendprogrammeNeuigkeiten vom Weltklimarat (Intergovernmental Panel on Climate Change, kurz: IPCC), der globale Dialog über die Governance künstlicher Intelligenz, ein Bericht zur Bedeutung privater Finanzmittel für Klimastrategien, das UN-Wasser-Meeting, die Biennale für eine nachhaltige, inklusive und widerstandsfähige Weltwirtschaft, der Chinesische Rat für internationale Zusammenarbeit im Bereich Umwelt und Entwicklung (China Council for International Cooperation on Environment and Development, kurz: CCICED) oder der Klima-Stellenmarkt: Im Grunde kann man sich rund um die Uhr mit irgendeinem Aspekt des Klima-Marktes beschäftigen.

Allerdings geht neuerdings eine Angst umher. Nämlich die Angst, dass der Kurswechsel von Donald Trump den gesamten Klimamarkt erfassen wird. Es herrscht also weniger Angst vor dem Klimawandel an sich bei den NGOs, Denkfabriken und Stiftungen, die vom Kampf gegen den Klimawandel leben, sondern die ganz reale Angst vor dem Verlust des Klima-Marktes mit seinen zahlreichen Geschäftsmöglichkeiten. Diese neue Form der Klima-Angst ist vergleichbar mit der aktuellen „Friedensangst“, die die Nutznießer der militärischen Aufrüstung wegen des Ukraine-Friedensplans ergriffen hat: die ganz banale Angst vor Marktverlusten.

Der Beitrag erschien zuerst bei ACHGUT hier

Freispruch für CO2

 




Die Phantom-Kraftwerke

Während munter weiter Kohle-Kraftwerke zerstört werden, sollen dafür Gaskraftwerke als „Brückentechnologie“ einspringen. Die sind jedoch ein reines Phantasieprodukt, da sie weder genehmigt noch rechtzeitig lieferbar sind. Deutschland ist komplett verrückt geworden.

Von Manfred Haferburg

Drei Wortschöpfungen der Energiewende sind „Dunkelflaute“, „Versorgungslücke“ und „Brückentechnologie“. Die Dunkelflaute ist Schicksal, die Versorgungslücke ist Resultat des Pechs beim Denken und Brückentechnologie heißt, mit der Wurst nach dem Schinken werfen.

Deutschland hat 2025 knapp 20 Prozent bei der Umsetzung der Energiewende erreicht und schon bei der Stromerzeugung durch Wind und Sonne, die ja 2038 abgeschlossen sein soll, tauchen ganz erhebliche Schwierigkeiten auf, die daraus resultieren, dass es abends dunkel wird und gelegentlich ein paar Tage Windstille auftreten. Das konnte ja keiner ahnen. Bei Flaute und Dunkelheit kommt es nämlich nach dem Kernenergie- und Kohleausstieg zu einer sogenannten „Versorgungslücke“. Da man unverdrossen weiter Kohlekraftwerke zerstört, wächst die Stromlücke an. Solche Mengen Strom kann man auch nicht importieren, das schaffen die Grenzkuppelstellen nicht.

Man hatte bei der Konzeption der Energiewende irgendwie nicht daran gedacht, dass es bei Dunkelflauten noch Kraftwerke braucht und hat die existierenden feierlich und unter Jubel in die Luft gesprengt. Etwa die Hälfte ist schon weg. Weil es so schön war, möchte man gern an dieser Tradition festhalten. Nun müssen für die zerstörten und noch zu zerstörenden Kohlekraftwerke neue Gaskraftwerke gebaut werden, die man Brückentechnologie nennt, weil die nur bis 2045 ab und zu produzieren dürfen – bei Dunkelflauten. Wenn man dann 2045 über die Brücke am rettenden Ufer der erfolgreichen Energiewende angekommen ist, können die Brückengaskraftwerke auch noch gesprengt werden.

Jetzt entbrannte ein erbitterter Streit, ob – und wenn ja – wie viele Gaskraftwerke gebraucht werden. Je weniger jemand von Energieversorgung versteht, umso lauter führt er die Diskussion über die Energiepolitik. Fachleute werden längst nicht mehr gehört. Unter den Klängen des Bordorchesters bewegt sich die Energietitanic mit immer schnellerer Fahrt auf den Eisberg zu.

Deutschland wäre nicht das Land der Energiewende-Vorreiter, wenn nicht auch hierbei die Interessenvertreter der verschiedenen Macht- und Geldlobbys eine wilde Kakophonie aufführen und wie die Kesselflicker streiten würden, wie viele Gaskraftwerke es denn nun sein sollen. Auffällig ist, dass bei der Propagandaschlacht sichtbar wird, je weiter links sich ein Energiewender verortet, desto weniger Gaskraftwerke werden gebraucht. Echte Hardcore-Energiewender wie Claudia Kemfert brauchen gar keine. Wenn kein Wind weht und keine Sonne scheint, dann regeln wir das mit „Bedarfsflexibilität“, dann brauchen wir eben keinen Strom. Das bedeutet aber nichts anderes als die Aufgabe des Konzeptes der „Netzsicherheit“. Wer braucht schon zu jeder Zeit Strom? Wenn eine Versorgungslücke entsteht, dann ist sie halt da.

Die Besserwissenden

Hauptzuständig für die Planung von Gaskraftwerken ist das Bundeswirtschaftsministerium, geführt von Katharina Reiche, mit der Bundesnetzagentur, geführt von dem Grünen Klaus Müller. Im Ministerium und der Netzagentur arbeiten 3.600 Beamte an Themen wie der Energieversorgung. Erforderliche Gaskraftwerke werden seit 2020 in den Versorgungssicherheits-Monitorings zum Thema. 2021 lag der Fokus noch stark auf Versorgungssicherheit und dem Kohleausstieg. Gaskraftwerke wurden als Übergangstechnologie erwähnt, aber kein klarer Neubau-Bedarf beziffert. 2022 wurde im Versorgungssicherheitsmonitoring erstmals ein konkreter Bedarf 17–21 GW an zusätzlicher steuerbarer Kapazität bis 2030 genannt. Hintergrund waren Absicherung der Energiewende und ein Ersatz für abzuschaltende Kohlekraftwerke. Im Jahre 2023 bestätigte der Monitoringbericht 2023 die steigende Bedeutung von Gaskraftwerken. Eine Prognose für 2025 und 2030 sollte „zeitnah“ veröffentlicht werden. Kapazität der bestehenden Gaskraftwerke lag 2022 bei 33,8 GW. 2024 wurde ein neues Versorgungssicherheitsmonitoring vorgelegt und ein Bedarf bis 2035 zwischen 22,4 GW (Zielszenario) und 35,5 GW (bei verzögerter Energiewende) prognostiziert. Nun lag die Betonung auf Flexibilisierung des Verbrauchs und Speichertechnologien, aber Gaskraftwerke blieben zentral. Der nächste Bericht der Bundesnetzagentur im September 2025 bestätigte die Spannbreite 22–35,5 GW bis 2035. 36 GW entspricht 71 neuen Gaskraftwerken à 500 MW.

Finnisch ist eine für uns Deutsche recht schwierige Sprache. Allerdings kennen die meisten Deutschen das finnische Wort für „Besserwisser“, ohne es zu ahnen. Dabei ist es ganz einfach: „Besserrwisserr“. Die Vorreitenden glauben fest daran, dass die Völker dieser Erde ihnen nacheifern werden, wenn sie erst erkennen, wie die deutsche Energiewende nicht nur das Weltklima rettet, sondern die deutsche Wirtschaft an die Weltspitze katapultiert.

Ganze Bataillone von Energieexperten erfinden täglich neue Wunderwaffen, um die immer größer werdende Versorgungslücke kleinzureden. Da schulte jüngst der ehemalige CDU-Gesundheitsminister Jens Spahn zum Energieexperten der CDU um. Von Beruf ist er Bankkaufmann. Auch Professor Karl Lauterbach outete sich als SPD Experte für Energie und Klima. Der ist von Beruf Medizinökonom. Auch einige andere, mit wohlklingenden Professorentiteln bestückte Experten erklären mit Inbrunst, das mittels „Sektorenkopplung“ das Problem auch ohne Kraftwerke gelöst werden kann. So zum Beispiel Professorin Claudia Kemfert, die in einer Gegendarstellung zu Vorwürfen in der Presse zu fragwürdigen Aussagen ihrerseits bezüglich der Gaskraftwerke behauptet: „Wir brauchen keine Brücken mehr; wir haben das rettende Ufer der erneuerbaren Energien längst erreicht.“ Ein anderer Professor namens Volker Quaschning will die Kohlekraftwerke länger laufen lassen – was durchaus Sinn macht –, die Gaskraftwerke mit Biogas betreiben oder durch Batterien ersetzen – was kapazitätsmäßig Unfug ist – und setzt auf „Flexibilität“ im Netz, das heißt, Strom gibt es, wenn die Sonne scheint und der Wind weht.

Eines eint all die Experten: Sie wissen besser als die dafür zuständigen Stellen, wie viele Gaskraftwerke benötigt werden. Die Regierungspartei SPD stimmt in den Chor der Besserwissenden ein und findet es „gut“, wenn jetzt nur zwanzig statt der nötigen 40 Kraftwerke gebaut werden, so der stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Armand Zorn, der von Beruf ein Politikwissenschaftler ist: „Es ist gut, dass die Volumina jetzt auf einen für die Versorgungssicherheit realistischeren Wert reduziert werden.“ Die SPD hofft auf Batteriespeicher und „Netzflexibilität“. Sie fürchtet in Eintracht mit den grünen Umweltverbänden und der Erneuerbaren-Lobby, dass etwas von dem Energiewende-Geldsegen in andere Kanäle umgeleitet werden könnte. Mich würde mal interessieren, welche Bundestagsabgeordnete in Erneuerbare Aktien investiert haben? Sie streuen die Befürchtung, dass „dadurch die Energiewende zu Gunsten der Gaslobby abgewürgt würde“. Da trappst die Nachtigall aber gehörig. Ob die Energiewender dabei das Wohl des Landes im Sinne haben? Oder sind es nur Dilettanten, die ein Schneeballsystem, basierend auf dem Prinzip Hoffnung, betreiben? Immerhin führt eine Versorgungslücke zu unkontrollierbaren Strompreisen, Deindustrialisierung, Brownouts und womöglich zum Blackout mit allen furchtbaren Folgen.

Es wird bis 2030 gar kein neues Gaskraftwerk gebaut werden

Es gibt allerdings auch ein paar Protagonisten, die den Bedarf an Gaskraftwerken dramatisch höher einschätzen als das Bundesministerium. Der Umwelt-Thinktank Agora Energiewende – sicherlich über jedem Populismusverdacht stehend – hält 61 GW für nötig, das wären dann 122 Gaskraftwerke von je 500 MW. Die haben unterstellt, dass die ambitionierten Pläne der Großen Transformation realisiert werden und eine durchelektrifizierte Gesellschaft sich aufbaut. Der Bau so vieler Gaskraftwerke würde etwa 100 Milliarden Euro kosten. Eine Diskussion, wie viel Betriebskosten dies für den Steuerzahler verursachen würde, wird noch gar nicht geführt. Sie wäre auch sinnlos, da das LNG dafür gar nicht zur Verfügung steht.

Da die vorgesehenen Gaskraftwerke im EEG-Gestrüpp als Lückenbüßer für die Volatilität der Erneuerbaren nicht wirtschaftlich betrieben werden, sollen sie auf Kosten der Steuerzahler als „Kapazitätsreserve“ subventioniert werden. Seltsamerweise muss so etwas von der EU „genehmigt“ werden. Die Bundesregierung plante 2025 eine Ausschreibung für 20 GW neue Kapazitäten zur Absicherung der Energiewende und stellte entsprechende Anträge bei der EU. Die EU-Kommission reduzierte dies auf 10 GW, da größere Mengen als Beihilfe kritisch gesehen werden, davon 8 GW neue wasserstofffähige Gaskraftwerke und 2 GW technologieoffen, z.B. Batteriespeicher oder andere flexible Lösungen. Maßgeblich zuständig für die Genehmigung neuer Gaskraftwerkskapazitäten in Deutschland ist auf EU-Ebene die EU-Kommissarin für Wettbewerb, Margrethe Vestager, eine Dänin von der Partei „radikale Venstre“ (Radikale Linke).

Damit wird die Bundesnetzagentur-Prognose ignoriert, dass bis 2035 22–36 GW neue steuerbare Kapazitäten gebraucht werden, um Kohleausstieg, Dunkelflauten und steigenden Strombedarf (Wärmepumpen, E-Mobilität) abzusichern. Es ist, als ob Deutschland sagt: „Wir brauchen 20 Feuerwehrwagen, sonst brennt die Stadt.“ Die EU antwortet: „Ihr dürft nur 10 Feuerwehrwagen kaufen – mehr wäre eine Wettbewerbsverzerrung.“ Wenn in der Folge in Deutschland die Hütten brennen – die Lichter ausgehen –, dann aber im Rahmen eines fairen europäischen Wettbewerbs.

Die Diskussion um die benötigte Kapazität der Gaskraftwerke erscheint Fachleuten recht obsolet, egal ob nun 12 oder 61 GW bis 2030 gebaut werden sollen. Denn es wird bis 2030 gar kein neues Gaskraftwerk gebaut werden. Deutschland verfügt aktuell über rund 30 GW installierte Gaskraftwerkskapazität. Und mehr wird es auch 2030 nicht geben, weil die politischen Kesselflicker sich nach wie vor um ein „Ausschreibungsdesign“ streiten. Die Investoren für die Gaskraftwerke warten seit vier Jahren auf das „Ausschreibungsdesign“. Die Frage steht im Raum – wer soll das bezahlen?

Die neuen Gaskraftwerke sollen nur laufen, wenn Wind und Sonne schwächeln. Das sind so um 1.400 Stunden im Jahr, das aber 8.760 Stunden hat. Also mit einer geplanten „Verfügbarkeit“ von 16 Prozent. Sie können also gar nicht rentabel arbeiten, da der Stillstand genauso viel kostet wie der Betrieb abzüglich des Brennstoff-Gases. Beim „Ausschreibungsdesign“ geht es um die Subventionen, mit denen der „Gaskraftwerks-Kapazitätsmarkt“ bezahlt wird. Nur wenn der Steuerzahler für die nächsten 15 Jahre die Kosten als „Anschubfinanzierung“ schultert, werden die Subventionsabgreifer Gaskraftwerke bauen. Danach „übernimmt der Markt“, sagen die Politiker und meinen, dass danach die Zusatzkosten über Netzentgelte oder Umlagen auf die Strompreise verteilt werden. Das heißt: Am Ende zahlen statt der Steuerzahler die Stromkunden die Kapazitätsprämien, ähnlich wie heute bei der EEG‑Umlage oder Netzentgelte. Liebe Leser, merken Sie etwas?

Die Wartezeit für eine Gasturbine liegt derzeit bei vier Jahren

Die Bundesregierung hat im Jahr 2025 den Neubau von bis zu 12 Gigawatt beschlossen, um Versorgungslücken nach dem Kohleausstieg zu schließen. Aber es gibt noch nicht einmal laufende Ausschreibungen – nur die politische Entscheidung. Die eigentlichen Ausschreibungen sollen 2026 beginnen. Danach sollen Genehmigungsverfahren beginnen und die Aufträge an die Hersteller vergeben werden. Sagen wir mal, im optimalen Falle dauert das drei Jahre. Dann können die Hersteller angefragt werden.

Da viele Länder gleichzeitig neue Gaskraftwerke planen (z. B. Vietnam, Indien), sind die Auftragsbücher voll. Die Wartezeit auf eine 500 MW‑Gasturbine liegt aktuell bei etwa 4 Jahren, abhängig von Hersteller, Projektgröße und Lieferketten. Große Gasturbinen der 500 MW Klasse gehören zu den komplexesten Industrieprodukten überhaupt. Hersteller wie GE Vernova, Siemens Energy oder Mitsubishi Power fertigen sie nur in wenigen spezialisierten Werken weltweit. Allein die Fertigung und Montage einer solchen Turbine dauert 12–18 Monate. Hinzu kommen Transport, Installation und Testbetrieb. Das führt zu Lieferzeiten von 24–48 Monaten. Hinzu kommen Lieferkettenprobleme. Nach der Pandemie und durch geopolitische Spannungen (z. B. Rohstoffengpässe, Logistikprobleme) verlängern sich die Wartezeiten. Und es geht ja nicht nur darum, eine Gasturbine in die Landschaft zu stellen, sondern um ein richtiges Gaskraftwerk. So ein 500 MW Gasblock ist eine Großbaustelle. Auch zwei Großtransformatoren gehören zum Bauumfang. Die Wartezeit auf solche Transformatoren beträgt derzeit ebenfalls vier Jahre. Da ein Land nicht 50 oder 70 Kraftwerke gleichzeitig bauen kann, werden die letzten Gasblöcke eventuell kurz vor 2045 fertig.

Kurz gesagt – mit viel Glück und noch mehr Geld werden die ersten Gaskraftwerke Mitte der dreißiger Jahre in Betrieb gehen. Die „Brückenterchnologie“ soll aber bis 2045 – also weniger als 10 Jahre nach ihrem Bau – entweder mit Wasserstoff laufen – den es nicht gibt und auch nicht geben wird, weil Deutschland bis dahin längst pleite ist – oder auch gesprengt werden.

Ein gutes Beispiel für das Gaskraftwerksdilemma ist das Gaskraftwerk Irsching in Voburg an der Donau in Bayern. Das Kraftwerk Ulrich Hartmann (Block 4) hat eine Leistung von 561 MW und ging 2011 in Betrieb. Mit einem Wirkungsgrad von 60,4 Prozent ist es eine der effizientesten GuD-Anlagen weltweit. Trotzdem wollten die Betreiber ihn mehrfach stilllegen, da er sich am Markt nicht rechnete. Die Bundesnetzagentur untersagte dies jedoch und stellte ihn als „systemrelevant“ unter Netzreserve. Der Block ist jetzt das, was die neuen Gaskraftwerke alle werden sollen. Die Betreiber erhalten eine vollständige Kostenerstattung für den Betrieb der Anlage, solange sie als Netzreserve vorgehalten wird: Fixkosten (Personal, Wartung, Instandhaltung), Betriebskosten (Brennstoff, wenn die Anlage tatsächlich eingesetzt wird) und Kapitalkosten (Abschreibungen, Finanzierungskosten). Die Kosten werden über die Netzentgelte auf die Stromkunden umgelegt – also letztlich von allen Verbrauchern bezahlt. Genaue Summen sind vertraulich, aber es werden so um 30 Millionen Euro pro Jahr für diesen einen Block sein.

Die Energiewende in ihrem Lauf, hält keine Dunkelflaute und Versorgungslücke auf. Das Ganze ist so grotesk, dass man es sich nicht ausdenken kann. Es werden munter und unverdrossen weiter die existierenden Kraftwerke zerstört. Von derzeit noch 44 GW Kohlekapazität (Braun- und Steinkohle zusammen) bleiben bis 2031 nur noch etwa 17 GW übrig. Das heißt: rund 27 GW Kohlekapazität sind bis dahin stillzulegen. Und für die wegzusprengenden Kraftwerke sollen neue Kraftwerke gebaut werden, die man kurz nach ihrer Fertigstellung dann auch wieder wegsprengen kann. Sollten tatsächlich 60 Blöcke gebaut werden, können sich die Deutschen im Jahr 2045 auf monatlich fünf Kraftwerkssprengungen mit Volksfestcharakter, Bier und Bratwurst freuen.

Der Beitrag erschien zuerst bei ACHGUT

Freispruch für CO2

 

 

 




Prof. Hans-Werner Sinn – 17 Jahre Versuch der Überzeugung, ohne Resultat

EIKE hatte mit Prof. Hans-Werner Sinn, schon ab dem Jahre 2008, mehrere Schriftwechsel zum Klimawandel. Schon damals sagte er, nach mehreren Versuchen ihn zu überzeugen, er sei kein Klimaforscher und vertraue da auf seinen Experten in seinem Institut. Das war in 2008 so und auch in 2021 war das so.

von Michael Limburg

Ich schrieb ihm dann in 2021 erneut:

“ Die ökonomischen wie sozialen Folgen sind so so immens, dass man einfach nicht schweigen darf. Und sie lauten, die gesamte Klimawissenschaft in Bezug auf den anthropogen induzierten Klimawandel beruht auf Annahmen, die auf Schätzungen beruhen, deren Grundlagen wiederum falsche Annahmen sind. Auch deswegen ist die Modellbildung in diesem Falle ungenügend, und die ergriffenen Maßnahmen schändlich schädlich. Sonst nichts“

Inzwischen sind wir 17 bis 5 Jahre weiter , und beschreiten nun gemeinsam den Weg in den Abgrund. Es sei denn, wir bekämen einen deutschen Javier Milei.

 

 

 

Schriftwechesl vom 6.11.2008

Betrifft: „Das grüne Paradoxon“ Vermutliche Fehler und Unstimmigkeiten mit der Bitte um Korrektur.

Sehr geehrter Herr Prof. Sinn,

mit Schreiben von 22.10.08 hatte ich Ihnen 2 Bücher zum Thema menschgemachter Klimawandel geschickt. Ich hoffe Sie hatten inzwischen die Zeit sie zu lesen. Zwischenzeitlich habe ich mir Ihr Buch „Das grüne Paradoxon“ beschafft und es -bis zur Hälfte- gelesen. Sie haben einen schönen Schreibtstil, der es erleichtert auch umfangreicher wissenschaftlicher Beweisführungen zu folgen, allein erlaubt die gebotene Sachfülle kein schnelles Lesen. Trotzdem ist eine erste detaillierte Kritik angebracht. Insbesondere an vielen Ausführungen, „Beweisen“ und Schlußfolgerungen des Kapitel 1. Die darin aufgestellten Behauptungen liefern ja die wissenschaftliche und erst recht moralische Begründung für alles was in den Folgekapiteln dazu angeführt, begrüßt oder verworfen wird. Wir bitten Sie daher dringend auch im Namen aller aufrechten Wissenschaftler hierzu Stellung zu nehmen, bzw. die Fehler in Ihrem Buch zu korrigieren. Bitte betrachten Sie diesen Brief nicht als Besserwisserei, sondern als das legitime Bestreben ein ansonsten wertvolles Buch, durch Korrektur von Fehlern oder mindestens Diskussion mancher Aussagen, noch wertvoller zu machen.

Über allem steht -sozusagen Ihr Glaubensbekenntnis: (S 16)- Zitat: Gerade weil ich das Klimaproblem für eines der größten Probleme der Menschheit halte, bin ich über diese Ignoranz zutiefst beunruhigt und fühlte mich veranlaßt, dieses Buch zu schreiben. Und weiter hinten: (S 122) Deutschland ist heute ein grüne Republik und das ist auch gut so! Was aber – und das muß Sie als Wissenschaftler interessieren- wenn das alles gar nicht stimmt? Wenn es kein „Menschheitsproblem“ Klimawandel gibt? Sondern ein ganz normales Auf und ab der Temperaturen, bei denen schlimmstenfalls Anpassung das Gebot der Stunde wäre. Was aber, wenn es nicht gut ist, eine grüne Republik zu sein. Sondern wenn es schädlich ist Milliarden und Aber-Milliarden fehlzuleiten und wertvernichtend zu verbrennen, um einer Chimäre nachzujagen? Wir wissen, daß Sie auf Grund u.E.n. falschen Vorgaben zum Schluß kommen, daß die Klimapolitik zu besseren, effizienteren Verfahren kommen muß. Dank der uns – wie jedermann- vorliegenden Daten, kommen wir hingegen zu dem Schluß, daß Klimapolitik nichts weiter als eine anmaßende, gesellschaftlich sehr gefährliche und extrem wertvernichtende, überdies von Angst gesteuerte Politik ist, die sofort abgestellt gehört. Wir haben als Volk, wie als Menschheit wahrlich andere Probleme. Nichts gegen einen vernünftigen sparsamen Umgang mit knappen Ressourcen, nichts gegen einen vernünftigen Umweltschutz mit Augenmaß und der Maßgabe : Der Mensch zuerst!. Ganz im Sinne wie es Ihr Berufskollege Prof. V. Klaus in seinem Buch „Blauer Planet in grünen Fesseln“ so klar beschrieben hat. In diesem Sinne schreiben wir Ihnen diesen ausführlichen Brief. Er wird demnächst als offener Brief veröffentlicht, deswegen käme uns eine Antwort sehr gelegen.

Wir danken für Ihre Aufmerksamkeit und verbleiben mit freundlichen Grüßen Ihre

Klaus Eckart Puls (Dipl. Meteorologe)                    Michael Limburg

Pressesprecher EIKE (Europäisches Institut für Klima und Energie)

2 Anhänge

Anhang 1

Einige Zitate von weltbekannten Klimawissenschaftlern und verwandten -Disziplinen weltweit:

“Globale Erwärmung durch CO2 ? Das ist der größte Betrug in der Geschichte der Menschheit!“, John Coleman, Gründer des in England sehr populären „Weather Channel

„Der Global-Warming-Alarm kommt im Gewand der Wissenschaft daher, aber es handelt sich dabei nicht um Wissenschaft. Es ist Propaganda.” Prof. Paul Reiter, Pasteur Institute Paris

„Die globale Erderwärmung ist ein Mythos, und ich denke, dass jeder vernünftige Mensch und Wissenschaftler dies auch sagt. Es ist nicht in Ordnung, sich auf das UN-Gremium IPCC zu berufen. Das IPCC ist kein wissenschaftliches Gremium; es ist eine politische Institution mit grünem Charakter.” Vaclav Klaus, Präsident der Tschechischen Republik

„Ich habe Al Gore kürzlich getroffen. Ich habe ihm zu seinem Film („Eine unbequeme Wahrheit“) gratuliert. Ich sagte ihm, es sei ein wirklich sehr gut gemachter Film. Sehr beeindruckend – für Leute, die keine Ahnung von Wissenschaft haben. Danach war Al Gore sehr sauer auf mich.“ Professor em. Fred Singer, Universität Virginia)

„Die Menschen werden mit Propaganda zugeballert. Al Gore ist eine Kombination aus Verrücktheit und Korruption. Ich weiß nicht, was er bezweckt. Er hat starke finanzielle Interessen. Ich glaube, er will Milliardär werden.” Prof. Richard Lindzen, Massachusetts Institute of Technology, Boston)

„Wir können nicht behaupten, dass das CO2 das Klima bestimmt, denn das hat es in der Vergangenheit nachweislich zu keiner Zeit getan. Die Eiskernbohrungen zeigen eindeutig: Erst ändert sich die Temperatur, die CO2-Konzentration folgt im Abstand von etwa 600 bis 800 Jahren nach. Das IPCC vertauscht demzufolge Ursache und Wirkung.“ Prof. Ian Clark, Klimatologe Universität Ottawa

„Es gibt keine Hinweise darauf, dass die Temperaturentwicklung im 20.Jahrhundert in einem direkten Zusammenhang mit CO2 stehen könnte. Prof. Nir Shaviv, Universität Jerusalem

„Die Sonne bestimmt das Klima. CO2 ist irrelevant.Dr. Piers Corbyn, Meteorologe und „englischer Wettergott“

„Das, was einen am meisten ärgert, ist, dass die wissenschaftlichen Berater von Regierungsleuten genau wissen, dass das verkehrt ist, und dass sie trotzdem den Leuten diesen Blödsinn andrehen!“ Prof. Gerhard Gerlich, Technische Universität Braunschweig

“Eine Abkühlung würde der Menschheit große Probleme bereiten. Eine Erwärmung wäre hingegen eine sehr angenehme Sache.Prof. Bob Carter, James Cook Universität, Australien

„Es gibt bereits soviel CO2 in der Atmosphäre, dass in vielen Spektralbereichen die Aufnahme durch CO2 fast vollständig ist, und zusätzliches CO2 spielt keine große Rolle mehr.” Dr. Heinz Hug, Die Angsttrompeter

Geowissenschaftler konnten Eiszeitperioden (!) nachweisen, in denen die atmosphärische CO2-Konzentration zehn- bis zwanzigmal höher war als heute! Dr. Ulrich Berner und Hansjörg Streif, Klimafakten

„Es gibt in der Arktis keine Anzeichen für eine Klimakatastrophe.Prof. Syun-Ichi Akasofu, Leiter Arktisches Forschungszentrum

‘Der Meeresspiegel entpuppt sich bei näherer Betrachtung immer mehr als eine rechnerische Krücke, unzulänglich und vor allem wenig aussagekräftig. Besonders, wenn er allein als Maßstab dienen soll. Oder wenn aus ihm Horrorszenarien abgeleitet werdenProfessor Winfried Siefert

„I have been the expert reviewer for the IPCC, both in 2000 and last year (2007). The first time I read it, I was exceptionally surprised. First of all, it had 22 authors, but none of them, none, were sea-level specialists. They were given this mission, because they promised to answer the right thing. Again, it was a computer issue“ ..und weiter :„If you go around the globe, you find no rise anywhere. But they (IPCC) need the rise, because if there is no rise, there is no death threat. “ Prof. Dr. Nils-Axel Mörner; 2000-2007 Hauptberichterstatter beim IPCC für den Meeresspiegel-Anstieg.

Die Nachfrage der Politik nach gesichertem Wissen zwingt die Wissenschaft zu Aussagen, die immer stärker durch Nichtwissen gekennzeichnet sind. Prof. Reinhard Zellner Universität Essen

2. Brief an Prof Sinn-Buchkorrektur