Kältereport Nr. 50 / 2025
Meldungen vom 15. Dezember 2025:
Blizzards in China
Mindestens 22 Wetterstationen in China verzeichneten am Wochenende neue Niederschlagsrekorde für Dezember, als sich ein ausgedehnter Kaltluftvorstoß nach Süden und Osten ausbreitete. Im hohen Norden sank die Temperatur an der automatischen Wetterstation in Mohe auf -38 °C, den bisher niedrigsten Wert in dieser Saison.
Der Schneefall führte in den zentralen Provinzen zu Beeinträchtigungen. In Luoyang, Henan, bedeckten starker Schneefall und Frost Straßen und Bäume mit einer Eisschicht, was den Verkehr lahmlegte und die Infrastruktur belastete, die an solche anhaltenden Winterbedingungen nicht gewöhnt ist.
Weiter westlich verschärften sich die Bedingungen.
Am Abend des 13. Dezembers wurde Dabancheng in Xinjiang von Schneestürmen heimgesucht. Die Kombination aus extremer Kälte, losem Schnee und starken Winden fegte über exponierte Gebiete hinweg, reduzierte die Sicht und zwang zur Sperrung von Straßen.
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Starke Schneefälle auch in der Türkei
Starker Frost hat weite Teile der Türkei erfasst, wobei die östlichen und nördlichen Provinzen unter einer dicken Schneedecke liegen.
Die Warnungen des türkischen staatlichen Wetterdienstes haben sich als zutreffend erwiesen: Durch die weit verbreiteten Schneefälle sind ländliche Siedlungen von der Außenwelt abgeschnitten und Straßen gesperrt. Es war der erste größere Wintereinbruch der Saison.
Erzurum wurde am stärksten getroffen. Der Schnee, zunächst auf höhere Lagen beschränkt, drang bis ins Stadtzentrum vor und türmte sich dort stellenweise bis zu 50 cm hoch. Die Temperaturen fielen auf -20 °C, was zu kontinuierlichen Räum- und Enteisungsarbeiten auf den Hauptverkehrsstraßen führte.
Auch Van wurde schwer getroffen, wobei in ländlichen Gebieten ebenfalls 50 cm gemeldet wurden. Die Straßen in das Hochland wurden gesperrt, aber nach anhaltenden Räumungsarbeiten entlang der Korridore Van–Hakkari und Van–Bahcesaray wieder geöffnet.
Kars bleibt unter Schnee und dichtem Nebel. Die Sicht auf der Autobahn Kars–Göle ist stark eingeschränkt, und in Sarikamis hat der Schneefall wieder zugenommen.
Hochgelegene Dörfer wie Golbasi sind bereits in den Wintermodus übergegangen, und die Viehzüchter füttern ihre Tiere auf schneebedecktem Boden, da die Bedingungen immer schwieriger werden.
Da Osteuropa weiterhin unter dieser stagnierenden Wetterlage bleibt, wird weiterer Schneefall vorhergesagt.
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Bulgarien: Tiefschnee zu Beginn der Skisaison
Ebenso hat das bulgarische Skigebiet Bansko die Saison 2025/26 unter außergewöhnlichen Bedingungen für den Frühwinter eröffnet.
Die Schneehöhe hat in Plato 70 cm und auf dem Todorka-Gipfel sogar 140 cm erreicht, nachdem es im Südwesten des Landes wiederholt zu starken Schneefällen in den Höhenlagen gekommen war. Die Schneedecke Mitte Dezember entspricht bereits den Normwerten für die Mitte der Saison.
Die gesamte Region ist seit Tagen von einer Kältewelle erfasst, die für anhaltende Schneefälle über dem Pirin-Gebirge sorgt und Bansko eine der höchsten frühen Schneedecken seit Beginn der Aufzeichnungen beschert. Skigebiete in ganz Bulgarien profitieren von den gleichen Bedingungen, aber die Schneemengen in den höheren Lagen von Bansko sind besonders beeindruckend – ein starker Kontrast zu den wiederholten Behauptungen über schwindende Schneemengen in ganz Europa.
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Kanada: Extreme Kälte in den Prärien
Eine brutale Kältewelle hat Alberta, Saskatchewan und Manitoba erfasst.
Die Temperaturen liegen unter -30 °C, die Tageshöchstwerte bleiben bei etwa -20 °C, und starke Winde sorgen für gefährliche Kälte. In Alberta wurde in Keg River mit -42,9 °C die tiefste Temperatur gemessen, in Edmonton lag sie bei -31,7 °C.
In Saskatchewan war es kaum besser: In Key Lake wurden -42,2 °C, in Saskatoon -37,3 °C und in Regina -33 °C gemessen.
Manitoba schloss sich der Kältewelle mit -35 °C in Roblin und -28,6 °C in Winnipeg an.
Selbst für die Prärie ist dies für Mitte Dezember extreme Kälte.
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Meldungen vom 16. Dezember 2025:
Japan: Schneestürme auf Hokkaido
Ein Tiefdruckgebiet brachte diese Woche starken Schneefall und heftige Winde über Hokkaido und beeinträchtigte den Verkehr und die Stromversorgung im Norden Japans.
Die japanische Wetterbehörde meldete, dass an 14 Orten, vor allem im Osten von Hokkaido, innerhalb von 24 Stunden bis zum 15. Dezember um 8 Uhr morgens (Ortszeit) 50 cm oder mehr Schnee gefallen waren.
Die höchsten Werte wurden mit 68 cm in Kamisatsunai und Taiki in der Region Tokachi gemessen, während sich in der Nähe des Akan-Sees in der Region Kushiro 56 cm Schnee niederschlugen.
Der Bahnverkehr war stark beeinträchtigt. Bis zum späten Vormittag hatte die Hokkaido Railway Company 104 Züge ganz oder teilweise gestrichen.
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China: Bis –44,3°C im Nordosten
Arktische Luft hat Nordostchina in extreme Kälte gestürzt, wobei die Greater Khingan Mountains die niedrigsten Temperaturen verzeichnen.
Im Dorf Beiji in Heilongjiang sank die Temperatur auf -41,9 °C, den niedrigsten Wert der Saison, der an einer „offiziellen” nationalen Messstation registriert wurde. Auch in den umliegenden Orten sank die Temperatur zum ersten Mal in diesem Winter unter -40 °C: In Tulihe wurden -41,8 °C, in Huzhong -41,5 °C und in Mohe -41 °C gemessen.
Automatische Wetterstationen im Großraum Khingan verzeichneten sogar noch niedrigere Werte mit einem Tiefstwert von -44,3 °C.
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Meldungen vom 17. Dezember 2025:
Europa: Schnee auf vielen Alpengipfeln
Am 16. Dezember wurde die italienische Provinz Cuneo von starken Schneefällen heimgesucht.
Im Skigebiet Prato Nevoso fielen über 50 cm Schnee, wobei die Schneemengen unterhalb von 500 Metern Höhe zu erheblichen Beeinträchtigungen führten.
Weiter westlich in Spanien fallen ebenfalls ergiebige Schneemengen in den Bergen. Die Stadt Granada liegt unterhalb der schneebedeckten Sierra Nevada:
Mit Blick auf die Zukunft könnte Europa (und insbesondere Russland) während der Weihnachtszeit mit wirklich brutalen Kälteeinbrüchen rechnen.
Die neuesten ECMWF-Prognosen für den Zeitraum vom 23. bis 28. Dezember zeigen stark negative Temperaturabweichungen. Teile Sibiriens liegen außerhalb der Standardfarbskala, wobei der große rosa Kern etwa 18°C unter den Normwerten für Ende Dezember liegt – und es wird möglicherweise noch kälter.
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Kasachstan: Viehbestand durch Kälte dezimiert
Ein plötzlicher Schneesturm fegte diese Woche über Kasachstan hinweg, überraschte die Hirten und tötete Vieh – sowohl Schafe als auch Rinder – in mehreren ländlichen Bezirken.
Lokale Berichte aus der Region Westkasachstan bestätigen, dass Schafe, die auf offenen Weiden ruhten, durch den plötzlich einsetzenden Schneesturm unter der schnell angehäuften Schneemasse begraben wurden.
Videos aus Kaztalovsky zeigen Einwohner und Rettungskräfte, die Schafe mit bloßen Händen ausgraben, doch viele erfroren, bevor sie gerettet werden konnten.
Nach Angaben der regionalen Behörden ist das gesamte Ausmaß der Verluste noch unbekannt – offizielle Zahlen wurden noch nicht veröffentlicht. Die Behörden haben den Vorfall jedoch bestätigt und mit Notfallmaßnahmen und Schadensbewertungen begonnen.
Es wird mit erheblichen Verlusten gerechnet.
Tragischerweise sind neben dem Vieh auch drei Männer in den brutalen Bedingungen ums Leben gekommen.
Es sind also wieder einmal Kälteschocks und nicht die langsame, allmähliche Erwärmung, die wetterbedingte Notlagen verursachen…
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Meldungen vom 18. Dezember 2025:
Indien: Kälte von Kaschmir bis zu den Ebenen
In ganz Indien breitet sich Kälte aus, mit starkem Frost im Norden und ungewöhnlich anhaltender Kälte in den zentralen Regionen.
In Jammu und Kaschmir sank die Temperatur am Zojila-Pass auf -17 °C, den niedrigsten Wert in der Region. In weiten Teilen des Kaschmir-Tals lagen die Temperaturen unter dem Gefrierpunkt, mit -3,8 °C in Awantipora, -3,2 °C in Pulwama und -1,8 °C in Pampore und Baramulla.
Die eisigen Tiefsttemperaturen erstreckten sich über Kupwara, Budgam, Bandipora und Ganderbal und unterstreichen damit eine weitreichende Kältewelle.
Weiter südlich verzeichnete Pune die kälteste erste Dezemberhälfte seit mindestens 12 Jahren. Vom 1. bis 15. Dezember fiel die durchschnittliche Tiefsttemperatur der Stadt auf 10,66 °C, wobei eine ganze Woche lang Temperaturen unter 10 °C herrschten – ein seit Jahrzehnten nicht mehr beobachteter Vorgang.
Meteorologen führen anhaltende Nordströmungen, sehr trockene Luft und klaren Himmel als Ursachen für die starke Strahlungskühlung an.
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Schnee sogar in Saudi-Arabien
Im Westen erstreckt sich die Kälte bis zur Arabischen Halbinsel.
Saudi-Arabien erlebt einen seltenen Wintereinbruch, wobei in den frühen Morgenstunden des 18. Dezembers in Ha’il seltene Schneefälle gemeldet wurden. Schneefälle wie diese sind normalerweise auf die höher gelegenen Gebiete Saudi-Arabiens weiter nördlich oder südwestlich beschränkt und nicht auf Wüstenstädte im Landesinneren wie Ha’il.
Der Flughafen der Stadt liegt etwa 1000 m ü. NN (Wikipedia; A. d. Übers.)
Vom Himalaya über das Dekkan-Plateau bis hin zu den Wüsten Arabiens breitet sich die Kälte über einen weiten Teil der Region aus.
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Meldungen vom 19. Dezember 2025:
Kanada: Rekord-Schneefälle in St. John, B. C.
Fort St. John in British Columbia kämpft sich durch einen brutalen, rekordverdächtigen Start in den Winter.
Seit Anfang Dezember sind im Nordosten von British Columbia mehr als 67 cm Schnee gefallen, laut Environment Canada fast dreimal so viel wie der monatliche Durchschnitt der Region von 26,8 cm. Am 10. und 13. Dezember wurden die täglichen Schneefallrekorde gebrochen.
Die Feuchtigkeit vom Pazifik, die über die Rocky Mountains strömt, trifft auf eine fest etablierte arktische Luftmasse.
Fort St. John hat mehrere Tage lang ununterbrochenen Schneefall erlebt, der die Räumkapazitäten überfordert und die Einsatzkräfte zu Überstunden zwingt, während private Auftragnehmer hinzugezogen werden, um die Situation zu bewältigen.
Die Kälte nimmt nun zu. Es wird erwartet, dass die Temperaturen unter -30 °C fallen, was die Leistungsfähigkeit der Geräte und den Fortschritt der Räumarbeiten bei Temperaturen zwischen -30 °C und -40 °C zunehmend beeinträchtigt.
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Weiterer Schnee in Arabien
Der Schnee hat sich bis ins Trojena-Hochland und in die Region Tabuk in Saudi-Arabien ausgebreitet, wo die Temperaturen auf -4 °C gefallen sind.
In Jabal Al-Lawz gab es starken Schneefall, dichten Nebel und starke Winde, welche die normalerweise trockene Berglandschaft mit einer weißen Decke überzogen.
Auch in Trojena wurde Schneefall gemeldet.
Das Nationale Zentrum für Meteorologie Saudi-Arabiens bestätigte, dass Jabal Al-Lawz aufgrund seiner Höhenlage zwar für gelegentlichen Schneefall im Winter bekannt ist, so niedrige Temperaturen und weitreichende Schneefälle im Norden Saudi-Arabiens jedoch eine Seltenheit sind.
Wird fortgesetzt mit Kältereport Nr. 51 / 2025
Redaktionsschluss für diesen Report: 19. Dezember 2025
Zusammengestellt und übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

