Hochwasser-Mythen auf dünnem Eis: Was Grönland den Modellierern gerade verraten hat

Charles Rotter

Die Hüter der „gesicherten wissenschaftlichen Erkenntnisse“ befinden sich erneut in einer unangenehmen Lage. Eine neue Studie in Nature Communications hat herausgefunden, dass die Eiskappe Grönlands still und leise den Regeln widerspricht, die Klimamodellierer für sie aufgestellt haben. Anstatt dass jeder Tropfen Schmelzwasser bergab fließt und die Küsten überschwemmt, wie wir seit Jahrzehnten gewarnt werden, versickert ein Großteil davon im porösen, nackten Eis, gefriert nachts wieder und erreicht niemals das Meer.

Dies ist keine geringfügige Korrektur. Sie trifft den Kern der Prognosen, mit denen Schulkinder verängstigt, Volkswirtschaften umgestaltet und weitreichende technokratische Maßnahmen gerechtfertigt werden. Seit Jahren wird Grönland als der große Wendepunkt dargestellt. Laut der Studie gibt es jedoch…

„…substanzielle Beobachtungsdaten, die belegen, dass diese Modelle den Abfluss von bloßen Eisflächen überschätzen. In der Ablationszone des schmelzintensiven Südwestsektors Grönlands zeigen Messungen des proglazialen und supraglazialen Flussabflusses, dass bis zu 67 % weniger Schmelzwasser in die umliegenden Ozeane abfließt als in den Berechnungen der Klimamodelle angegeben.“

Das ist kein Rundungsfehler. Das sind Klimamodelle, die uns eine biblische Flut prophezeien, während die Feldinstrumente nur einen undichten Gartenschlauch registrieren.

Das Problem liegt in der Art und Weise, wie blankes Eis konzeptualisiert wurde. Die Autoren erklären:

„Klimamodelle behandeln blankes Eis traditionell als undurchlässiges Substrat mit hoher Dichte, das kein Wasser zurückhalten kann. Dementsprechend wird der auf blankem Eis entstehende Abfluss sofort vollständig dem Meeresspiegel zugeschrieben, obwohl es immer mehr Feldberichte über eine nicht unerhebliche Speicherung von Schmelzwasser auf oder in blankem Eis gibt.“

Übersetzt: Die Modellierer gingen davon aus, dass sich das freiliegende Eis Grönlands wie eine Granitarbeitsplatte verhält – was schmilzt, fließt sofort ab. Als Feldforscher jedoch tatsächlich Bohrkerne entnahmen und die Dichte maßen, fanden sie eine „mit Schmelzwasser gesättigte Verwitterungskruste“ mit einer Dichte von nur 690 kg/m³. Die Oberfläche war keineswegs undurchlässig, sondern voller Poren, die Wasser wie ein Schwamm aufsaugten. Dieses Schmelzwasser gefror dann während der kalten Polarnächte wieder zu Eis.

Der Artikel beschreibt diesen nächtlichen Zyklus:

„Diese Temperaturen unter dem Gefrierpunkt führen zwischen 02:00 und 04:00 Uhr Ortszeit, wenn die Temperatur der Eisoberfläche bis zu −6 °C sinkt, zu einem erneuten Gefrieren des unterirdischen Schmelzwassers mit einer Geschwindigkeit von fast 1 mm/h.“

Fotos in der Studie zeigen dünne Schichten gefrorenen Wassers, die jeden Morgen die Oberfläche bedecken, als hätte sich der Gletscher über Nacht selbst geflickt.

Als die Forscher ihre Ergebnisse hochrechneten, waren die Ergebnisse verblüffend:

„Von 2009 bis 2018 reduzierte das Wiedergefrieren von Schmelzwasser in blankem, porösem Gletschereis allein im Südwesten Grönlands den Abfluss um schätzungsweise 11–17 Gt/Jahr, was 9–15 % des von Klimamodellen simulierten jährlichen Schmelzwasserabflusses in diesem Sektor entspricht.“

Elf bis siebzehn Gigatonnen pro Jahr – verschwunden aus dem von den Modellen vorhergesagten „Beitrag zum Anstieg des Meeresspiegels“, weil das Wasser nie aus dem Eis austrat. Wieder einmal zeigen Messungen, dass die Natur sich weigert, mit der Apokalypse-Erzählung zu kooperieren.

Déjà vu wieder und immer wieder

Wenn Ihnen das bekannt vorkommt, dann zu Recht. Die Klimawissenschaft hat eine lange Geschichte von selbstbewussten Vorhersagen, die später unter dem Gewicht der tatsächlichen Beobachtungen zusammenbrechen.

Im Jahr 2007 verkündeten prominente Wissenschaftler, dass die Arktis „bis 2013 eisfrei sein würde”. Journalisten des Guardian und des Independent veröffentlichten atemlose Schlagzeilen über „das Ende des arktischen Eises”. Doch 2013 gab es in der Arktis immer noch Millionen Quadratkilometer Sommer-Eis, und auch heute noch – zwölf Jahre nach Ablauf der Frist – ist dies der Fall.

Im Jahr 1989 behauptete ein hochrangiger UN-Beamter, dass ganze Nationen „durch den Anstieg des Meeresspiegels von der Erde verschwinden würden, wenn der Trend der globalen Erwärmung nicht bis zum Jahr 2000 umgekehrt wird”. Im Jahr 2000 lagen Inselstaaten wie die Malediven und Tuvalu immer noch über Wasser, waren immer noch bewohnt und bauten immer noch Flughäfen für Touristen.

In den 1970er Jahren spekulierten führende Zeitschriften über eine neue Eiszeit und warnten davor, dass menschliche Aktivitäten die Erde in eine gefährliche globale Abkühlung stürzen könnten. Newsweek (1975) veröffentlichte die berühmte Schlagzeile „The Cooling World“ (Die sich abkühlende Welt) und prognostizierte einen Zusammenbruch der Landwirtschaft und Massenhungersnöte. Vier Jahrzehnte später hatte sich die Erzählung um 180 Grad gedreht und sprach nun von einer Überhitzung des Planeten.

Das Muster ist immer dasselbe: kühne Gewissheiten, düstere Vorhersagen und dann ein leises Zurückrudern, wenn die Realität sich nicht daran hält. Dennoch werden die politischen Maßnahmen nie zurückgefahren, sondern im Gegenteil sogar immer mehr ausgeweitet.

Grönland als neuestes Fallbeispiel für Modell-Hybris

Die Grönland-Studie liefert ein weiteres Lehrbuchbeispiel. Die Autoren geben zu, dass ihre eigenen Modelle den Abfluss durchweg zu hoch eingeschätzt haben:

„Am Ende des Feldversuchs vom 6. bis 13. Juli 2016 lag der Abfluss im Klimamodell zwischen 7 % niedriger (MERRA−2) und 58 % höher (RACMO2.3p3) als in den Beobachtungen, ähnlich wie die +21–58 %, die wir zuvor für 2015 gemeldet hatten.“

Denken Sie einmal darüber nach. Ein „hochmodernes“ regionales Klimamodell lag um 58 % daneben. Kein Ingenieur würde ein Brückenentwurfsmodell akzeptieren, das um 58 % daneben liegt. Kein Buchhalter würde ein Budgetmodell tolerieren, das um 58 % überschritten wird. Aber in der Klimawissenschaft wird ein Fehler dieser Größenordnung routinemäßig als „robust“ bezeichnet.

Die Autoren gehen aber noch weiter:

„Unter Berücksichtigung aller Abflussbeobachtungen an sechs unabhängigen Standorten weist IceModel mit MODIS-Albedo die geringste mittlere Abweichung (−2 % ± 18 %) auf, während Klimamodelle einen um +9 % ± 46 % bis +47 % ± 32 % höheren Abfluss als die Beobachtungen vorhersagen.“

Das bedeutet, dass Klimamodelle an mehreren Standorten den Abfluss um bis zu fast 50 % übertrieben haben. Das einzige Mal, dass ein Modell der Realität nahe kam war, als sich Fehler gegenseitig aufhoben – so wie zwei Fehler zufällig ein richtiges Ergebnis ergaben.

Und dennoch, die rituelle Verteidigung

Obwohl klare Beweise für eine systematische Übertreibung vorliegen, endet der Artikel mit der üblichen Beschwörungsformel:

„Klimamodelle sind unverzichtbare Instrumente zur Abschätzung des Schmelzwasserabflusses in Grönland und das einzige Instrument zur Vorhersage des künftigen Abflusses der Eisschicht.“

Hier wird die Religion der Modellierung offenbart. Modelle mögen durchweg falsch sein, aber sie gelten dennoch als „das einzige Instrument“. Nicht Daten sind maßgeblich, sondern Modelle. Die Realität muss an das Orakel angepasst werden, nicht umgekehrt.

Deshalb können die gleichen Institutionen, die 2013 die Arktis für eisfrei erklärt haben, auch 2025 noch ohne zu erröten Konferenzen abhalten. Das Orakel wird niemals verworfen. Es wird nur „aktualisiert“.

Die wahre Lektion

Die Studie selbst ist ein beeindruckendes Stück Feldforschung. Die Autoren schleppten Doppler-Instrumente über Gletscher, bohrten Bohrkerne, schlugen Bambuspfähle in das Eis und sammelten Tausende von Stunden Daten. Ihre Ergebnisse sind eindeutig: Das nackte Eis Grönlands speichert und gefriert Schmelzwasser wieder, wodurch der tatsächliche Abfluss in den Ozean um 9 bis 15 % geringer ist als in den Modellen vorhergesagt.

Die wichtigere Erkenntnis betrifft jedoch gar nicht Grönland. Es geht um die Fragilität der modellbasierten Klimadiskussion. Wie viele politische Maßnahmen wurden bereits auf der Grundlage eines überschätzten Abflusses aus Grönland gerechtfertigt? Wie viele Reden, Vorschriften und steuerfinanzierte Initiativen stützten sich auf Zahlen, die sich nun als um 58 % zu hoch erwiesen haben?

Wenn die Eisdecke selbst die Modelle widerlegt, besteht die verantwortungsvolle Vorgehensweise vielleicht nicht darin, noch stärker auf die Modelle zu setzen, sondern ihre Autorität zu überdenken. Skepsis – das aktive Aussetzen des Urteils, bis ausreichende Beweise vorliegen – würde dies erfordern.

Die Warnung aus der Geschichte

Die Geschichte erinnert uns auf ernüchternde Weise daran, was passiert, wenn Technokraten darauf bestehen, dass sie komplexe Systeme vorhersagen und steuern können. In den 1970er Jahren versicherten Experten der US-Regierung der Öffentlichkeit, dass der Energiebedarf so schnell steigen würde, dass Amerika bis in die 1990er Jahre mit dauerhaften Engpässen zu kämpfen haben würde. Sie investierten Milliarden in synthetische Kraftstoffe und andere Prestigeprojekte, die mit dem Fall der Ölpreise zusammenbrachen. In der Landwirtschaft verhängten die zentralen Planer in der Sowjetunion Anbaupläne, ausgestattet mit „wissenschaftlichen” Ertragsmodellen, die zu chronischer Hungersnot führten.

Der rote Faden ist Hybris. Komplexe Systeme – sei es eine Wirtschaft, eine Eisdecke oder das Klima – widersetzen sich einfachen Gleichungen. Etwas anderes vorzutäuschen ist keine Wissenschaft, sondern ein Akt der Kontrolle.

Die stille Rebellion Grönlands

Grönland hat also gesprochen, und seine Botschaft ist einfach: Die Modelle waren falsch. Schmelzwasser gefriert wieder. Der Abfluss ist geringer als behauptet. Der Anstieg des Meeresspiegels beschleunigt sich nicht in der Weise, wie es die Propheten verkündet haben.

Doch dieselben Propheten werden diese Entdeckung wahrscheinlich zu einer weiteren Komplexitätsebene in ihren Modellen machen, zu einer weiteren Variable, die es anzupassen gilt, zu einer weiteren Codezeile, um ihre Unentbehrlichkeit zu rechtfertigen. Denn in ihren Augen werden Modelle niemals aufgegeben – sie werden nur noch tiefer verehrt.

Der Rest von uns kann unterdessen eine andere Lehre ziehen: Skepsis ist keine Verleugnung. Sie ist Vorsicht. Wenn sogar die Gletscher dem Narrativ widersprechen, liegt die Krise vielleicht nicht im Klima, sondern in den Institutionen, die darauf bestehen, dass es sich um eine ausgemachte Sache handelt.

Grönland hat sich als robuster erwiesen als die Modelle. Die Frage ist, ob unsere Politik, unsere Presse und unser öffentlicher Diskurs stark genug sind, um dies zuzugeben.

Link: https://wattsupwiththat.com/2025/09/29/flood-myths-on-thin-ice-what-greenland-just-told-the-modelers/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

 




Klimawandel – immer und ewig

Dr. Willie Soon

Überblick:

• Das Weltklima war schon immer einem ständigen Wandel unterworfen.

• Kohlendioxid ist das Gas des Lebens.

• Die Panikmache gegen CO₂ basiert nicht auf wissenschaftlichen Erkenntnissen.

• Es ist an der Zeit, mit der Verteufelung von CO₂ aufzuhören.

Wetter und Klima der Erde waren schon immer einem ständigen Wandel unterworfen. Diese Veränderungen werden durch sich verändernde Verhältnisse von Land und Meer im Laufe der geologischen Epochen, tektonische Kräfte und äußere Einflüsse wie die Sonne und die Planeten unseres Sonnensystems verursacht. Die Wissenschaft hat unser Verständnis der engen Beziehung zwischen der Energieabgabe der Sonne und den Wetter- und Klimasystemen der Erde erheblich verbessert.

Es ist jedoch beunruhigend, dass antiwissenschaftliche Organisationen und Regierungen weltweit derzeit die Vorstellung verbreiten, dass das Klima der Erde statisch und unveränderlich bleiben muss. Diese Gruppen argumentieren, dass sich das Klima aufgrund des Anstiegs des Kohlendioxidgehalts seit Beginn der industriellen Revolution vor etwa 240 bis 260 Jahren verschlechtert. Diese Überzeugung wird trotz des Mangels an direkten oder indirekten Beweisen dafür propagiert, dass Kohlendioxid eine gefährliche globale Erwärmung verursacht. Dennoch ist es diesen Gruppen gelungen, eine weitgehend desinteressierte Öffentlichkeit davon zu überzeugen, dass wir das Klima der Erde durch die Reduzierung des Kohlendioxids in der Atmosphäre stabilisieren müssen, ohne zu definieren, welche Konzentration wünschenswert ist oder welche „richtige” globale Temperatur aufrechterhalten werden soll.

Am 9. Juli hielt Papst Leo XIV. im Garten des Laudato Si‘-Dorfes eine Predigt, in der er erklärte:

Wir müssen für die Bekehrung so vieler Menschen innerhalb und außerhalb der Kirche beten, die noch immer nicht erkennen, wie dringend es ist, für unser gemeinsames Zuhause zu sorgen. … Wir sehen so viele Naturkatastrophen in der Welt, fast täglich und in so vielen Ländern, die zum Teil durch die Exzesse des Menschseins, durch unseren Lebensstil verursacht werden.

Der Papst gab außerdem im Vorfeld des Weltgebetstags für die Bewahrung der Schöpfung am 1. September eine Warnung aus:

Unsere Erde wird verwüstet. Überall führen Ungerechtigkeit, Verstöße gegen das Völkerrecht und die Rechte der Völker, gravierende Ungleichheiten und die Gier, die sie schürt, zu Entwaldung, Umweltverschmutzung und Verlust der biologischen Vielfalt. Extreme Naturereignisse, verursacht durch vom Menschen verursachte Klimaveränderungen, nehmen an Intensität und Häufigkeit zu.

Ich fühle mich verpflichtet, die Leser daran zu erinnern, was ich geschrieben habe, als die Enzyklika Laudato Si‘ vor 10 Jahren vom verstorbenen Papst Franziskus veröffentlicht worden ist: „Nur etwa 2 % der Enzyklika befassen sich mit dem Klimawandel – 4 von 246 Punkten – und selbst diese enthalten Halbwahrheiten. Halbwahrheiten sind der Feind der Wissenschaft und müssen ausgerottet werden.“

Ich befürchtete damals wie heute, dass die Enzyklika eher von sozialen und politischen Motiven als von wissenschaftlichen Erkenntnissen geleitet war. Das Amt des Papstes irrt, wenn es die vorteilhafte Nutzung fossiler Brennstoffe verurteilt, die das Leben auf der Erde verbessert haben. Galileo sagte schon vor 400 Jahren, als das Papsttum die Wissenschaft in ähnlicher Weise ablehnte: „Es liegt nicht in der Macht eines geschaffenen Wesens, Dinge wahr oder falsch zu machen, denn dies gehört zu ihrer eigenen Natur und zur Tatsache.“

Wir können Papst Franziskus und Papst Leo XIV. zwar ihre mangelnde Vertrautheit mit der Klimawissenschaft verzeihen, doch ihre düsteren Warnungen vor atmosphärischem CO₂ grenzen an Panikmache. Diese Vorschläge, den CO₂-Gehalt im Namen Gottes zu manipulieren, wären fast komisch, wenn sie nicht potenziell schwerwiegende Folgen hätten, welche die Reduzierung von Kohlendioxid durch die Unterdrückung industrieller Aktivitäten mit sich bringen würde. Die Befürworter solcher Maßnahmen scheinen völlig ahnungslos zu sein, wie der Kohlenstoffkreislauf des Planeten funktioniert. Selbst die Einstellung aller menschlichen industriellen Aktivitäten, die während der Covid-19-Pandemie von 2020 bis 2023 tatsächlich in gewissem Umfang stattfand, würde den CO₂-Gehalt in der Atmosphäre möglicherweise nicht wesentlich senken.

Was die Daten sagen

Die Zahlen erzählen eine ziemlich schockierende Geschichte über CO₂. So ist beispielsweise der Kohleverbrauch Großbritanniens auf ein Niveau gesunken, das seit 1666 nicht mehr erreicht worden war. Die CO₂-Emissionen aus fossilen Brennstoffen in den USA sind gegenüber ihrem Höchststand Mitte der 2000er Jahre um 18 Prozent zurückgegangen. Im Juni 2025 meldete die US-Umweltschutzbehörde einen Rückgang der Emissionen von Kraftwerken um 38 Prozent. Die Luftqualität in den USA ist besser denn je, insbesondere im Vergleich zu China und Indien. UK hat seine Emissionen seit den 1970er Jahren um mehr als 50 Prozent reduziert. Weltweit sind die CO₂-Emissionen in den letzten zehn Jahren relativ konstant geblieben.

Und dennoch steigt der CO₂-Gehalt in der Atmosphäre weiter – scheinbar trotz jahrzehntelanger Opfer und politischer Veränderungen. Diese faktischen Daten aus der realen Welt deuten darauf hin, dass das globale Kohlenstoffbudget weitaus komplexer ist als die einfache Hinzufügung der menschlichen Emissionen.

Die Rolle von CO in der Biosphäre

Wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, dass Kohlendioxid das „Gas des Lebens“ ist, welches die biologische Produktivität in allen Ökosystemen steigert. Seit dem 19. Jahrhundert hat sich die Erde deutlich begrünt, auch in Randgebieten von Wüsten, da Pflanzen unter erhöhtem CO₂-Gehalt effizienter mit Wasser umgehen können. Im Gegensatz dazu führten niedrige CO₂-Werte während der Eiszeiten zu unwirtlichen Bedingungen für Vegetation und Tierwelt. Die heutige CO₂-Konzentration in der Atmosphäre beträgt lediglich 0,043 Prozent. Das ist keineswegs gefährlich, sondern möglicherweise sogar suboptimal für eine blühende Biosphäre.

Was ist mit dem Klima selbst?

Die Wissenschaft hat bislang noch keine genaue Definition des Begriffs „Klima“ geliefert. Es handelt sich dabei nicht lediglich um einen statistischen Durchschnitt von Wetterverhältnissen. Das gesamte Spektrum klimatischer Wechselwirkungen, einschließlich saisonaler Temperatur- und Niederschlagsmuster in verschiedenen geografischen Gebieten, ist nach wie vor nur teilweise verstanden. Diejenigen, die darauf bestehen, dass steigende CO₂-Konzentrationen in der Atmosphäre ausschließlich negative Auswirkungen auf das Klima haben, ignorieren die erheblichen positiven Auswirkungen auf das Leben.

Es ist entmutigend, dass große wissenschaftliche Organisationen es versäumt haben, ein sachliches Verständnis des Klimawandels zu vermitteln. Stattdessen haben viele in den letzten 30 oder 40 Jahren eine einheitliche, alarmistische Darstellung übernommen.

Die Rolle der Sonne: Unsere wahre Energiequelle

Was treibt die Energiesysteme der Erde an? Die Sonne – unser „Bright Orange Ball“ (BOB) – liefert 99,99 Prozent aller Energie auf der Erde, einschließlich der Energie für die Photosynthese. Seit den 1940er Jahren verbindet die Wissenschaft Veränderungen in der Konfiguration der Sonnen-Erde-Umlaufbahn mit dem zeitlichen Ablauf der Eiszeiten und Warmzeiten der letzten 2,5 Millionen Jahre. Satellitendaten bestätigen, dass die Sonne keine stabile, unveränderliche Lichtquelle ist; ihre Emissionen, einschließlich Ultraviolett- und Röntgenstrahlen, variieren erheblich. Diese energetischen Verschiebungen könnten sogar eine Rolle bei Genmutationen und der Evolution des Lebens spielen.

Am Zentrum für Umweltforschung und Geowissenschaften haben wir Studien veröffentlicht, die zeigen, dass die Aktivität der Sonne den größten Teil – wenn nicht sogar die gesamte – thermische Variabilität der Erde erklärt. Es sind jedoch weitere Forschungen erforderlich, um die wahre Dynamik sowohl der solaren als auch der terrestrischen Veränderungen zu erfassen, was von Anti-Wissenschafts-Aktivisten weiterhin ignoriert wird.

Urbane Wärmeinseln und Klima-Propaganda

Unsere Untersuchungen bestätigen, dass die globalen Temperaturaufzeichnungen erheblich durch den städtischen Wärmeinseleffekt beeinflusst werden, der erstmals im London des 19. Jahrhunderts beschrieben worden war. Eine aktuelle unabhängige Studie von Dr. Roy Spencer und Dr. John Christy bestätigt diese Ergebnisse anhand von Temperaturaufzeichnungen aus den USA. Diese Ergebnisse stellen die Jahrzehnte langen Behauptungen über die „globale Erwärmung” oder das „globale Kochen” in Frage, die vom Zwischenstaatlichen Ausschuss für Klimawandel (IPCC) der Vereinten Nationen vorgebracht wurden, und sogar die von Papst Leo XIV. wiederholte Behauptung einer „brennenden Welt”.

Im Gegensatz zu den Computermodellen des IPCC, die eine kontinuierliche und beschleunigte Erwärmung vorhersagen, zeigen reale Daten, dass die Temperatur alle paar Jahrzehnte zwischen warmen und kühlen Phasen schwankt.

Wissenschaftliche Integrität vs. willkürlich heraus gepickte Narrative

In unseren neuesten beiden Artikeln, in denen wir zwei der leistungsstärksten modernen Instrumente einsetzen – große Sprachmodelle und die Prinzipien der Prognosewissenschaft –, bewerten wir die Berichte des IPCC für 2021–2023 kritisch. Das Fazit? Die Berichte sind bestenfalls selektiv und schlimmstenfalls absichtlich irreführend. Die 35-jährige Darstellung des IPCC ist eher antiwissenschaftlich als wissenschaftlich.

Es ist an der Zeit, die unerbittliche Kampagne zur Verunglimpfung von Kohlendioxid aufzugeben. Wissenschaft und Vernunft, nicht Angst, sollten unsere Bemühungen zur Verbesserung des Lebens auf der Erde leiten. Die in der Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten verankerten Grundsätze des Lebens, der Freiheit und des Strebens nach Glück sollten unser Kompass bleiben.

Vielleicht ist es angebracht, mit den Worten von Papst Leo XIV. selbst zu schließen: „Möge dies die Harmonie sein, die wir in der ganzen Welt verbreiten.“

Link: https://thenewamerican.com/print/climate-change-forever/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

 




Regierungen sind weit davon entfernt, ihre Klimaziele zu erreichen

H. Sterling Burnett

NPR berichtet über eine neue Studie, die zeigt, dass Länder bei ihren Verpflichtungen zur CO2-Reduzierung im Rahmen des Pariser Klimaabkommens zurückfallen und weit hinter den Reduktionen zurückbleiben, die die Verhandlungsführer des Pariser Abkommens für notwendig erachteten, um die Temperaturen unter dem vermeintlichen Auslösewert von 1,5 °C für eine Klimakatastrophe zu halten. Obwohl NPR offenbar gerade erst auf diese Tatsache aufmerksam geworden ist, ist dies weder besorgniserregend noch eine Eilmeldung.

Die Tatsache, dass die Welt auf dem besten Weg ist, die Temperaturziele zu verfehlen, gibt keinen Anlass zur Sorge: Das 1,5-Grad-Ziel und sogar das eigentliche Vertragsziel von unter 2,0 Grad waren lediglich erfundene politische Ziele ohne wissenschaftliche Grundlage. Es gibt keine wissenschaftlichen Belege dafür, dass ein Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur (ebenfalls eine erfundene Messgröße) um 1,5 oder 2,0 Grad einen Wendepunkt darstellt, der einen irreversiblen katastrophalen Klimawandel signalisiert, oder dass es überhaupt eine solche auslösende Temperatur gibt oder dass die Pariser Ziele einen solchen Temperaturanstieg verhindern würden. Diese Behauptungen waren allesamt Erfindungen von Politikern, etablierten Bürokraten und Wissenschaftlern, die mit der Propagierung einer Klimakatastrophe, vor der nur sie uns retten könnten, viel Geld und Einfluss aus der Forschung schöpften.

[Hervorhebung vom Übersetzer]

Der Bericht von NPR ist für niemanden eine Überraschung, der Climate Change Weekly (CCW) über die Jahre verfolgt hat. Im Dezember 2015, als die Tinte auf dem Pariser Abkommen noch kaum getrocknet war, schrieb ich, dass es sich um einen unverbindlichen Papiertiger handele, der zum Scheitern verurteilt sei. Warum? Weil, wie der damalige Außenminister John Kerry damals sagte, „es keine verbindlichen Reduktionsziele und kein Verfahren zur Durchsetzung und Einhaltung der Vorgaben enthält“.

James Hansen, ehemaliger Leiter des Goddard Institute for Space Studies der NASA und oft als „Vater des Klimawandels“ bezeichnet, äußerte sich noch schärfer zu dem Abkommen und sagte damals gegenüber The Guardian: „Es ist wirklich ein Betrug, eine Fälschung. … Es gibt keine Maßnahmen, nur Versprechungen.“

Seitdem hat die CCW regelmäßig über die Fortschritte der Länder bei der Erreichung ihrer selbst entwickelten vorläufigen Emissionsreduktionsziele berichtet, und diese Berichte haben kein gutes Licht auf die beteiligten Regierungen geworfen. Die Länder haben nur langsam konkrete Ziele entwickelt, die von ihnen festgelegten Ziele reichen einheitlich nicht aus, um den im Pariser Abkommen festgelegten Temperaturanstieg zu verhindern, und sie haben es nicht einmal geschafft, die wenig ambitionierten Ziele zu erreichen, zu denen sie sich verpflichtet hatten. Außerdem haben sie nur zögerlich neue „national festgelegte Beiträge” (NDCs) vorgelegt. Was Letzteres betrifft, so war jedes Land gemäß den Bestimmungen des Pariser Abkommens verpflichtet, alle fünf Jahre aktualisierte, strengere Emissionsreduktionsziele beim Sekretariat der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (UNFCCC) einzureichen. Diese Anforderung und die jüngste öffentliche Rückkehr vieler Länder zu fossilen Brennstoffen gaben den Anstoß zu dem Artikel von NPR.

Nur wenige der fast 200 Länder, die dem Pariser Abkommen beigetreten sind, haben ihre NDC-Ziele bis zur Frist 2020 eingereicht, und nur etwa 15 Länder haben bis zur ursprünglichen Frist am 10. Februar 2025 aktualisierte NDC-Verpflichtungen vorgelegt. In Verlegenheit verlängerte das FCCC-Sekretariat die Frist bis September, bis zu diesem Zeitpunkt hatte jedoch immer noch nur ein Viertel der beteiligten Länder aktualisierte NDCs vorgelegt, wobei viele der Länder mit den höchsten Emissionen auffällig auf der Liste fehlten.

Abgesehen von den NDC-Verpflichtungen schreibt NPR:

Die Welt produziert zu viel Kohle, Öl und Erdgas, um die vor zehn Jahren im Pariser Abkommen festgelegten Ziele zu erreichen, in dem sich die Länder darauf verständigt haben, die Klimabelastung zu begrenzen und die schlimmsten Auswirkungen der globalen Erwärmung zu vermeiden.

Ein neuer Bericht unter der Leitung der gemeinnützigen Forschungsgruppe Stockholm Environment Institute (SEI) zeigt, dass die Länder planen, im Jahr 2030 mehr als doppelt so viel fossile Brennstoffe zu verbrauchen, als mit der Begrenzung der globalen Erwärmung auf 1,5 Grad Celsius vereinbar wäre.

Der SEI-Bericht zeigt, dass die 20 Länder mit der höchsten Umweltverschmutzung, darunter China, die USA und Indien, tatsächlich planen, noch mehr fossile Brennstoffe zu verbrauchen als vor zwei Jahren, als der Bericht zuletzt aktualisiert worden war.

Der SEI-Bericht beschreibt detailliert die große Kluft zwischen den Zielen des Pariser Abkommens und den tatsächlichen Trends – nämlich einem erhöhten Verbrauch fossiler Brennstoffe trotz der Versprechen, diesen Verbrauch zu reduzieren:

Die Regierungen haben ausdrücklich anerkannt, dass zur Erreichung dieses Ziels ein Ausstieg aus fossilen Brennstoffen erforderlich ist – eine Schlussfolgerung, die nun durch ein Gutachten des Internationalen Gerichtshofs bekräftigt wurde. Doch zehn Jahre nach dem Pariser Abkommen ist die Lage nach wie vor düster: Insgesamt planen die Länder sogar eine noch höhere Förderung fossiler Brennstoffe als zuvor, wodurch die globalen Klimaziele zunehmend gefährdet sind.

Die in den Regierungsplänen und Prognosen geschätzten Steigerungen des Verbrauchs fossiler Brennstoffe würden dazu führen, dass die weltweite Produktion im Jahr 2030 für Kohle, Öl und Gas um 500 %, 31 % bzw. 92 % über dem Medianwert des 1,5 °C-Konsistenzpfads liegen würde. Diese Pläne und Prognosen überschreiten insgesamt auch die von den Ländern in ihren eigenen Klimaschutzzusagen vorgesehenen Produktionsmengen fossiler Brennstoffe um 35 % im Jahr 2030 und um 141 % im Jahr 2050.

Insgesamt planen die Regierungen nun für 2035 eine noch höhere Kohleproduktion und für 2050 eine noch höhere Gasproduktion als 2023. Die geplante Ölproduktion steigt bis 2050 weiter. Diese Pläne untergraben die Verpflichtungen der Länder aus dem Pariser Abkommen und widersprechen den Erwartungen, dass die weltweite Nachfrage nach Kohle, Öl und Gas unter den derzeitigen politischen Rahmenbedingungen vor 2030 ihren Höhepunkt erreichen wird.

Was das Pariser Klimaabkommen betrifft, so haben die Vertragsparteien ihre Verpflichtungen nicht erfüllt, genau wie schon bei den verschiedenen Klimaabkommen zuvor, beispielsweise dem Kyoto-Protokoll von 1997 und dem 1992 in Rio geschlossenen Erdgipfelabkommen. Und genau wie zuvor sind trotz weiter steigender Emissionen und anhaltender Warnungen vor Kipppunkten und dem Untergang keine katastrophalen Folgen eingetreten.

Regierungen sind größtenteils eigennützig. Wenn sie die von ihren Völkern geforderten Klimaschutzmaßnahmen zu spüren beginnen, finden die Machthaber aus Gründen des Machterhalts Gründe, ihre Wirtschaft durch die weitere Nutzung fossiler Brennstoffe am Laufen zu halten. Oftmals verhängen sie zunächst Opfer für die Wirtschaft ihres jeweiligen Landes, wodurch die Regierung als internationaler Staatsmann und Vorbild für Klimaschutz erscheint. Sie versuchen, ihren Bürgern kostspielige Klimamaßnahmen als gut für den Planeten, die Wirtschaft und die Menschen selbst zu verkaufen. Da diese Maßnahmen jedoch unweigerlich das Wirtschaftswachstum bremsen, Arbeitsplätze kosten und den Menschen Komfort, Wahlfreiheit und manchen sogar ihr Leben rauben, handeln die Regierungen, wenn der Druck zu groß wird, wie ein Teekessel und versuchen, den Druck zu mindern.

Ich habe es schon einmal gesagt: Der Philosoph Thomas Hobbes hat vor Jahrhunderten das Hauptproblem vieler internationaler Abkommen und Verträge erkannt und in Leviathan geschrieben: „Verträge ohne das Schwert sind nur Worte und haben keinerlei Kraft, einen Menschen zu schützen.“

Auf Wiedersehen, Paris – wir haben dich kaum gekannt!

Sources: NPR; Stockholm Environment Institute; Climate Change Weekly; Climate Change Weekly; Climate Change Weekly; Climate Change Weekly

Link: https://heartland.org/opinion/climate-change-weekly-557-epa-is-right-to-rescind-its-greenhouse-gas-endangerment-finding-heres-why/ Zweite Meldung

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

 




Über den Fortschritt der Energiewende in New York

Francis Menton, THE MANHATTAN CONTRARIAN

Das Folgende kann auch für die „Energiewende“ hierzulande stehen! A. d. Übers.

In der realen Welt bricht der Klimabetrug rapide zusammen einschließlich der damit verbundenen staatlich subventionierten Programme für eine weltweite Energiewende. Wie sollte New York also reagieren? Schließlich behaupten wir, das ultimative Programm der „Klimaführerschaft” zu haben, um allen anderen zu zeigen, wie einfach diese Energiewende zu bewerkstelligen ist. Wir haben damit begonnen, im Rahmen unseres Klimagesetzes ein Stromsystem vorzuschreiben, bei dem bis 2030 70 % der Stromerzeugung aus „erneuerbaren Energien” stammen sollen (eine Vorgabe, die als „70 x 30” bekannt ist). Die Frist für 70 x 30 ist nun nur noch etwas mehr als vier Jahre entfernt.

Wird dies also wirklich umgesetzt? Glücklicherweise hat unsere Public Service Commission gerade einen Bericht mit dem langen Titel „NEW YORK STATE DEPARTMENT OF PUBLIC SERVICE SECOND CLCPA [Climate Act] INFORMATIONAL REPORT ON OVERALL IMPLEMENTATION OF THE CLIMATE LEADERSHIP AND COMMUNITY PROTECTION ACT, WITH CORRECTIONS” (Zweiter Informationsbericht des New York State Department of Public Service zum Climate Act über die allgemeine Umsetzung des Climate Leadership and Community Protection Act mit Korrekturen) mit Datum vom 23. September 2025 veröffentlicht. Heute werde ich mir diesen Bericht ansehen, um zu erfahren, was wir über die Fortschritte New Yorks bei der Erreichung seiner Ziele lernen können.

Unabhängig davon hat eine andere Behörde namens New York State Energy Planning Board vor einigen Monaten (am 25. Juli) einen sogenannten Entwurf für den Energieplan 2025 für den Bundesstaat veröffentlicht. Ich habe dieses Dokument bereits am 11. August in einem Beitrag diskutiert (Titel übersetzt „New Yorks offizieller Energieplan ist kein Plan”). Dieser Entwurf des Energieplans wurde dann einer öffentlichen Konsultation unterzogen, und ich habe die Gelegenheit genutzt, um am 25. September meine Stellungnahme einzureichen.

Man könnte sagen, dass der Bericht der PSC und meine Stellungnahme zum Energieplan zwei sehr unterschiedliche Sichtweisen auf die Fortschritte bei der Energiewende in New York darstellen.

Ich beginne mit dem Bericht der PSC. Dem Bericht lag eine dreiseitige Pressemitteilung bei, in der er angekündigt und zusammengefasst wurde. Seltsamerweise enthält die Pressemitteilung keinen Link, über den man auf den Bericht selbst zugreifen kann. Wenn Sie den Bericht einsehen möchten, werden Sie stattdessen auf die Website der Kommission verwiesen, auf der Sie auf die Fallunterlagen zugreifen können. Dort müssen Sie die richtige Fallnummer (22-M-0149) in ein dafür vorgesehenes Feld eingeben und dann durch die Einträge scrollen, bis Sie den Bericht finden. Warum machen sie das Auffinden so schwierig? Ich wette, Sie können es sich denken.

Zusammenfassend lässt sich sowohl die Pressemitteilung als auch der Bericht selbst wie folgt beschreiben: viel leeres Gerede über all die wunderbaren Pläne, ohne quantitative Angaben darüber, ob Fortschritte in Richtung des 70 x 30-Mandats oder in Richtung eines der verschiedenen anderen Vorschriften (einschließlich 100 % Strom aus emissionsfreien Quellen bis 2040 oder „100 x 40“) erzielt werden. Aus der Pressemitteilung:

Die New York State Public Service Commission (Kommission) erhielt heute vom Personal des Department of Public Service (DPS) einen aktuellen Bericht über die Fortschritte bei der Erreichung der Ziele für saubere Energie des Climate Leadership and Community Protection Act von 2019 (Klimagesetz). Der Bericht beschreibt detailliert die Maßnahmen, die zur Erreichung dieser ehrgeizigen Ziele im Bereich der sauberen Energie ergriffen worden sind, wobei gleichzeitig darauf geachtet wurde, die Kosten für die Verbraucher überschaubar zu halten und die Vorteile breit zu streuen. . . . Die Vorgaben des Klimagesetzes verlangen von der Kommission, ihre bestehenden Bemühungen zum Einsatz sauberer Energiequellen und Technologien zur Energiespeicherung auszubauen, Maßnahmen zur Energieeffizienz und zur Elektrifizierung von Gebäuden umzusetzen und die Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge zu fördern. Der diesjährige Bericht enthält unter anderem folgende Informationen: Fortschritte bei der Erreichung der im Rahmen des Programms für erneuerbare Energien festgelegten Ziele.

OK, in der Pressemitteilung heißt es konkret, dass die Aktualisierung „Fortschritte bei der Erreichung der vorgegebenen Ziele“ enthält, aber worin bestehen diese Fortschritte genau? Da die Pressemitteilung dazu keine Angaben enthält, müssen wir uns den Bericht selbst ansehen. Der Bericht umfasst einschließlich der Anhänge etwa 63 Seiten. Der größte Teil davon besteht aus qualitativen Beschreibungen der verschiedenen Programme (z. B. „erneuerbare Energien und Energiespeicherung“, „Investitionen und Entwicklung im Bereich Übertragung und Verteilung“ usw.). Auf Seite 37 kommen wir schließlich zu einem Abschnitt mit der Überschrift „Fortschritte bei der Erreichung der CLCPA-Ziele für grüne Energie“. Hier finden wir sicherlich die quantitativen Informationen, die wir über die Fortschritte bei der Umsetzung der Pläne New Yorks suchen. Hier ist der gesamte Text dieses Abschnitts:

Das Thema dieses Unterabschnitts wurde im Entwurf der zweijährlichen Überprüfung des CES ausführlich behandelt. 109

Moment mal! Ich dachte, in der Pressemitteilung hätte ausdrücklich gestanden, dass der PSC-Bericht selbst eine Aktualisierung zu diesen Fortschritten enthält. Tatsächlich fehlt diese Aktualisierung jedoch vollständig. Aus Fußnote 109 geht hervor, dass diese zweijährliche Überprüfung der CES am 1. Juli 2024 – also vor über einem Jahr – veröffentlicht worden war und dass sie wiederum in einem anderen PSC-Dossier mit der Nummer 15-E-0302 zu finden ist. Dieses Mal umfasst der Bericht etwa 98 Seiten. Auf Seite 53 finden wir einen Abschnitt mit dem Titel [übersetzt] „Der Weg zum 70-Prozent-Ziel”.

Dieser etwa 7 Seiten lange Abschnitt befasst sich ausschließlich damit, wie viele GWh Nachfrage in der Lastprognose des Bundesstaates für 2030 enthalten sind und wie viele GWh Strom aus erneuerbaren Energien erforderlich sind, um 70 % davon zu erzeugen. Auszüge:

Unter der oben beschriebenen Basisprognose für den Stromverbrauch von 164.910 GWh bis 2030 entspricht das 70-Prozent-Ziel 115.437 GWh.

Auf Seite 56 in Tabelle 8 finden wir die Menge an erneuerbaren Energien, die „ab 2022 betriebsbereit“ sind – 29.289 GWh. Das ist kaum ein Viertel der bis 2030 benötigten 115.437 GWh, und übrigens stammt mehr als die Hälfte der 29.289 GWh aus einer einzigen Quelle, den Niagarafällen, die nicht reproduzierbar ist. Aus der gleichen Tabelle auf Seite 8 geht hervor, dass bis 2024 zusätzliche 36.000 GWh aus erneuerbaren Energien, bestehend aus Onshore- und Offshore-Windkraft sowie Solarenergie, „kontrahiert” wurden. Nach Abzug einiger kleinerer Posten ergibt sich eine „Lücke zu 70 % (2030)” von 42.145 GWh. Unter der weiteren Annahme, dass große Zuwächse bei Offshore-Windkraft und Dachsolaranlagen etwa die Hälfte davon liefern werden, kommen sie zu folgendem Ergebnis:

Um diesen Weg zu erreichen, müssten jährlich etwas mehr als 3900 GWh an großen erneuerbaren Energiequellen an Land beschafft werden oder etwa 5600 GWh pro Jahr unter Berücksichtigung von Verlusten.

Nun, seit der Veröffentlichung dieses CES-Dokuments Mitte 2024 wurden alle Offshore-Windkraftprojekte von der US-Bundesregierung abgelehnt, und alle staatlichen Subventionen für zusätzliche Wind- und Solarprojekte sind weggefallen. Keines der zusätzlichen Projekte zur Beschaffung von 5600 GWh erneuerbarer Energie pro Jahr ist in Arbeit. All dies war bekannt und offensichtlich, als der jüngste PSC-Bericht am 23. September veröffentlicht wurde, und dennoch wird davon mit keinem Wort etwas erwähnt. Ich vermute, man geht davon aus, dass sich niemand die Zeit und Mühe nehmen wird, die Referenzen nachzuverfolgen, um das Problem zu erkennen.

Und noch etwas: In diesen Berichten wird mit keinem Wort erwähnt, dass Wind- und Solarenergie nicht genau dann Strom produzieren, wenn die Verbraucher ihn benötigen, was bedeutet, dass es Speicher, Batterien oder eine andere Art von Backup geben muss. Der gesamte Ansatz basiert auf der Annahme, dass, wenn die erzeugte Strommenge der verbrauchten Menge entspricht, beide ohne Probleme oder nennenswerte Kosten irgendwie aufeinander abgestimmt werden können.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die PSC von New York ausschließlich damit beschäftigt ist, eine Nebelwand zu errichten, um die Tatsache zu verschleiern, dass die Energiewende des Bundesstaates gescheitert ist.

Kommen wir nun zu meinem Kommentar zum Entwurf des „Energieplans”. Obwohl ich ihn vor einigen Tagen eingereicht habe, kann ich ihn noch nicht auf der Website finden, sodass ich keinen Link dazu bereitstellen kann. Als Alternative werde ich einige ausführliche Auszüge bereitstellen. Der Großteil meiner Stellungnahme konzentrierte sich auf eine Grafik, Abbildung 19, die auf Seite 22 eines Teils des Plans mit dem Titel „Pathway Analysis” (Weganalyse) erscheint und angeblich zeigt, wie die Vorgaben des Klimagesetzes, wie 70 x 30 und 100 x 40, erreicht werden sollen. Hier ist diese Abbildung 19:

Und hier sind einige Auszüge aus meinen Reaktionen auf diese Grafik:

  • Die installierte Kapazität von Erdgaskraftwerken sinkt von derzeit etwa 25 GW auf etwa 15 GW im Jahr 2035 – und verschwindet dann bis 2040 vollständig. Was wird die Lichter rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr am Leuchten halten, wenn die Erdgaserzeugung wegfällt? Darauf gibt es keine Antwort.

  • In der gleichen Abbildung taucht im Jahr 2040 plötzlich eine neue Kategorie namens „Zero-Carbon Firm“ mit einer Kapazität von 17,2 GW auf – das sind etwa drei Viertel unserer gesamten aktuellen Flotte von Erdgaskraftwerken. Sie haben keine Ahnung, was diese Kategorie „Zero-Carbon Firm“ sein könnte. Der Text scheint darauf hinzudeuten, dass sie möglicherweise an neue Kernkraftwerke oder vielleicht an sogenanntes „erneuerbares“ Gas aus Deponien denken. Tatsächlich ist die Kernenergie in diesem Bundesstaat vollständig blockiert, obwohl Gouverneurin Hochul angeblich einen Prozess zum Bau eines 1-GW-Kernkraftwerks eingeleitet hat. Dieses Kraftwerk befindet sich noch nicht einmal in der Phase der Standortauswahl und wird selbst bei einem Baubeginn heute bis 2040 unmöglich fertiggestellt sein. Außerdem handelt es sich nur um 1 GW, während der „Energieplan” angibt, dass bis 2040 17,2 GW „Zero-Carbon Firm” benötigt werden. Und Deponien können nur einen winzigen Bruchteil des Gases produzieren, von dem hier die Rede ist, während die Pathway-Analyse an anderer Stelle (siehe Seite 14) einräumt, dass dieses angeblich „erneuerbare” Gas nach dem Klimagesetz nicht als emissionsfrei gilt.

  • Professorin Lindsay Anderson von der Cornell University hat eine Analyse des New Yorker Stromsystems durchgeführt, aus der hervorgeht, dass bei einer Abschaffung der Erdgaserzeugung und einem Anstieg der Nachfrage gemäß den Prognosen die tatsächliche Menge an emissionsfreien Ressourcen, die zur Erfüllung der Vorgaben des Climate Act des Bundesstaates erforderlich wäre, etwa 37 GW Kapazität betragen würde. Die NYISO-Analyse des gleichen Themas kommt zu dem Ergebnis, dass 35 GW an emissionsfreier Energieerzeugung erforderlich sind. Woher stammt die lächerlich niedrige Zahl von 17,2 GW im Energieplan? Ich denke, das spielt keine Rolle, denn „emissionsfreie Ressourcen” sind ohnehin nur Wunschdenken und existieren in der realen Welt nicht.

  • Die gleiche Abbildung zeigt einen massiven Anstieg der Kapazität der Solarstromerzeugung von derzeit etwa 7 GW auf voraussichtlich 35,4 GW bis 2040. Wenn diese Kapazität tatsächlich gebaut werden würde (was nicht der Fall sein wird), könnte sie im im wolkigen und schneereichen Bundesstaat New York im Laufe eines Jahres bestenfalls 15 bis 20 % der Nennkapazität an Strom erzeugen und wäre im Winter, wenn wir 15 Stunden Dunkelheit pro Tag haben, für die Stromheizung nahezu unbrauchbar.

Mein Kommentar geht von dort aus immer weiter. Einige abschließende Zeilen:

Der sogenannte „Energieplan“ ist überhaupt kein Energieplan. Er lässt sich eher als willkürliche Überlegungen und Wunschdenken einiger völlig inkompetenter Leute beschreiben, die keine Ahnung haben, was sie tun. Der sogenannte „Plan“ sieht eine Zukunft mit einem vollständig umgestalteten Energiesystem innerhalb der nächsten 15 bis 25 Jahre vor. Er enthält jedoch weder eine aussagekräftige Machbarkeitsanalyse noch eine aussagekräftige Kostenanalyse. … Es ist an der Zeit, neu anzufangen – mit Verantwortlichen, die wissen, was sie tun.

Ich glaube also, dass die Politiker und Bürokraten in New York vorhaben, den Kopf in den Sand zu stecken, bis alles zusammenbricht, und dann zu versuchen, jemand anderem die Schuld zu geben. Wir leben in einer Zeit höchster Absurdität.

Link: https://wattsupwiththat.com/2025/09/28/two-takes-on-the-progress-of-new-yorks-energy-transformation/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

 




Wer gewinnt das Rennen um die Klimaneutralität und erntet den Wettbewerbsvorteil einer angebotsorientierten Energieversorgung?

von Uli Weber

Am 12. Oktober 2025 findet in Hamburg der Volksentscheid „Hamburger Zukunftsentscheid“ statt, mit dem das aktuelle Hamburger Klimagesetz verschärft und die sogenannte „Klimaneutralität“ von 2045 auf 2040 vorverlegt werden soll. Die Initiative „Hamburg Klimaneutral e.V.“ stellt ihre Ziele in der Informationsbroschüre zur Volksabstimmung wie folgt dar, Zitat mit Hervorhebungen:

Moin Hamburg, wir wollen, dass die schönste Stadt der Welt liebens- und lebenswert bleibt: bezahlbar und fit für die Zukunft. Die Klimakrise stellt auch Hamburg vor große Herausforderungen, die unsere Politik zeitnah und vernünftig lösen muss. Aber der Senat beschwichtigt mit einem Maßnahmen-Mix, der unkontrollierbar, ungeplant und unambitioniert ist. Er behandelt Klima und Soziales als Gegensätze. 377 andere Städte und Metropolen in Europa werden spätestens 2040 klimaneutral. Sogar die Handelskammer und der Hafen fordern dieses Ziel.

Und dann bringt es die betreffende Informationsbroschüre auf den Punkt (Abb. aus der Broschüre):

Schon heute ist nicht abzusehen, wie der durchschnittliche Altbestandsbesitzer die Kosten für die energetische Sanierung seines Hauses stemmen soll; um das zu erkennen, reicht ein Blick in das Habeck‘sche Heizungsgesetz. Und ein Vorziehen dieses unerreichbaren Ziels von 20 auf 15 Jahre ändert nichts an den Gesamtkosten, im Gegenteil. Denn bis 2040 müssen dann zusätzlich noch die Kosten für die fehlenden 5 Jahre aufgebracht werden, und das sind bei linearer Verteilung nun mal 25% der Gesamtkosten – ganz egal wieviel das am Ende wirklich sein wird. Trotzdem heißt es bei den Initiatoren, Zitat unter dem Datum 16.09.2025:

„Studie zeigt: Klimaneutralität bis 2040 ist machbar – wenn Politik und Senat handeln“

Lou Töllner, Pressesprecherin von Hamburg Klimaneutral e.V., wird dort mit der folgenden Aussage zitiert:

„Wer diese Studie missbraucht, um Klimaschutz gegen Soziales auszuspielen, betreibt schäbigen Populismus. Damit wird das Vertrauen in Politik und Wissenschaft vorsätzlich zerstört, während der Senat sich feige aus der Verantwortung für eine soziale und kluge Umsetzung stehlen will.“

Für das erforderliche Vertrauen in die Wissenschaft steht dort ein Hans Schäfers, Prof. für Intelligente Energiesysteme und Energieeffizienz an der HAW Hamburg, Zitat mit Hervorhebungen:

Die Studie zeigt, dass Klimaneutralität bis 2040 in Hamburg möglich ist – die Maßnahmen dazu sind bekannt. Die notwendigen Technologien sind vorhanden und wir sehen, dass Schlüsseltechnologien wie PV, Batteriespeicher oder Wärmepumpen in den Kosten stark sinken. Entscheidend ist jetzt die entschlossene Umsetzung in großem Maßstab. Gleichzeitig ist Hamburgs Senat gefordert, mit flankierenden Maßnahmen dafür zu sorgen, dass der Transformationsprozess von Beginn an sozial ausgewogen gestaltet wird, damit alle Menschen profitieren können. Die Studie betont aber auch die generellen Unsicherheiten, die auftreten, wenn man den Zeitraum von 20 bis 25 Jahren bis zum Erreichen der Klimaneutralität betrachtet. In dieser Frage wünsche ich uns mehr Mut und Entschlossenheit: In der Vergangenheit haben wir in unserer Gesellschaft immer wieder die Verbreitungsgeschwindigkeit von technischen Innovationen massiv unterschätzt. Oft zum Schaden unserer Wirtschaft. Diesen Fehler sollten wir beim Klimaschutz nicht machen. Wir können dabei nur verlieren.

Die Verbreitungsgeschwindigkeit von technischen Innovationen in der Wirtschaft ist ganz allein von deren wirtschaftlichem Nutzen für den Hersteller oder den zahlenden Endverbraucher abhängig und kann dauerhaft nicht durch Subventionen erzwungen werden. Der „entschlossene[n] Umsetzung in großem Maßstab“ stehen allerdings auch ganz profane Erfahrungen aus der vorfossil-frühindustriellen Mechanisierung mit angebotsorientierter Energieverfügbarkeit entgegen, wie sie von Wilhelm Busch glaubhaft für die Nachwelt festgehalten worden waren:

Tatsächlich, „diesen Fehler sollten wir beim Klimaschutz nicht machen“, denn „wir können dabei nur verlieren“. Die industrielle Revolution mit einer Nutzung fossiler Energiequellen hat die bäuerliche Kultur der frühen Neuzeit durch eine Verdreifachung der kostengünstigen und jederzeit pro Kopf verfügbaren Energiemenge in unser heutiges industrielles Paradies geführt. Das Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) datiert aus dem Jahre 2000 und sollte durch Subventionen helfen, „erneuerbare“ Energie aus nicht fossilen Quellen zu vergleichbaren Gestehungskosten marktfähig zu machen. Zwischendurch hat dann schon mal die Marktwirtschaft knallhart zurückgeschlagen, denn in diesen 25 Jahren hat sich der Energiepreis etwa verdreifacht und damit einen wesentlichen Vorteil der industriellen Revolution zurückgedreht, von sogenannten Brown-Outs in der Industrie ganz zu schweigen. Die Berater der Politik, also „Wissenschaftler“ und „Experten“, sind sich jetzt einig, dass die Umstellung auf die sogenannten „Erneuerbaren“ einfach nur nicht schnell genug erfolgt ist, während in der energieintensiven Industrie gerade zehntausende von Arbeitsplätzen wegbrechen. Nach einem Vierteljahrhundert EEG und am Ende des normalsten Sommers seit Menschengedenken sieht die Marktfähigkeit der volatilen Stromerzeugung wie folgt aus:

Screenshot SMARD: Stromerzeugung und –verbrauch vom 3.-16. September 2025

Wer nun in der Grundschule nicht an den gleichnamigen Rechenarten gescheitet ist, könnte mit hinreichender Muße und ganz ohne fremde Hilfe schließlich zu der Erkenntnis kommen, dass mehr „Schlüsseltechnologien wie PV, Batteriespeicher oder Wärmepumpen“ auch nicht helfen werden, um die volatile EEG-Erzeugung und den bedarfsgesteuerten Industrieverbrauch jemals wieder wirtschaftlich konkurrenzfähig zusammenzubringen – ja, nicht einmal „ganz schnell viel mehr davon“ könnte das bewirken, wie „Wissenschaftler“ und „Experten“ das der Politik permanent einzureden versuchen. Auf der Internetseite der Initiative werden zum Stand 19.09.2025 folgende Unterstützer des Zukunftsentscheides hoch offiziell mit ihrem jeweiligen Logo aufgelistet:

Fridays for Future, NABU, ver.di, Mieterverein zu Hamburg, FC St. Pauli, Deutsches Schauspielhaus Hamburg, Caritas im Norden, Hamburger Kunsthalle, Kirchenkreis Hamburg-West/Südholstein, Carlsberg Deutschland GmbH, BUND Hamburg, Campact, Patagonia, Greenpeace Hamburg, Mieter helfen Mietern, Deutscher Ingenieurinnenbund e.V., Kampnagel, DAV Hamburg und Niederelbe, Ernst Deutsch Theater, AStA Uni Hamburg, ADFC Hamburg, GEW Hamburg, Deutsche Meeresstiftung, Green Legal Impact, Energienetz Hamburg, Tomorrow, Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft e.V., Goldeimer, Kampf der Künste, SKH, Landesfrauenrat Hamburg e.V., Türkische Gemeinde in Hamburg und Umgebung e.V., LichtBlick, Deutsche Umwelthilfe, Malizia, VCD Landesverband Nord, Leben mit Behinderungen Hamburg, Voelkel, Avocadostore, Entrepreneurs for Future, BOOM, Naturstrom Stiftung, followfood, Clubkombinat, Mehr Demokratie Hamburg, Minor Foundation for Major Challenges, Global Marshall Plan, AFS Interkulturelle Begegnungen e.V., Zukunftsrat Hamburg, farbenmeer, foodloose, Optivism, Churches for Future, GermanZero Hamburg, NAJU Hamburg, Greenpeace Jugend, Attac Hamburg, SEND Hamburg, Hamburger Energietisch, Gemeinwohl-Ökonomie, Klimaneustart Berlin, Parents for Future Hamburg, Goliathwatch, Bürgerbegehren Klimaschutz, Fair Trade Stadt Hamburg, Doughnut Coalition Hamburg, Lenzsiedlung, Ecopolis Kollektiv, BLUU Seafood, IMPCT, Tibetisches Zentrums e.V., Fab City Hamburg, Psychologists for Future Hamburg, FÖP, […] knallt am dollsten!, traceless, Rettet das Diekmoor, Schreberrebellen e.V., Students for Future Hamburg, Psychologists for Future Hamburg-Bergedorf, Weltnatur Bürgerinitiative 2022, Lokal Kraft

Wenn wir die Wirtschaft nun einmal in drei Kreisläufe einteilen, primär, sekundär und tertiär, ergibt sich folgendes Bild:

Primär: Bedarfsorientierte marktwirtschaftliche Wertschöpfung durch Herstellung, Logistik und Vertrieb sowie Dienstleistungen schafft ein primäres Steueraufkommen sowie Einzahlungen in die Sozialsysteme.

Sekundär: Angebotsorientierte hoheitliche Aufgaben werden aus der primären Steuerlast sowie tätigkeitsbedingten Abgaben finanziert und schaffen damit ein sekundäres Steueraufkommen sowie zum Teil auch Einzahlungen in die Sozialsysteme.

Tertiär: Freihändig vergebene Zuwendungen aus den beiden ersten Kreisläufen stützen einen tertiären Kreislauf, dessen Schwerpunkt in der zielgerichteten Verfolgung konkreter gesellschaftspolitischer Interessen liegt und der von ehrenamtlicher Teilhabe getragen wird; Steueraufkommen und Sozialsysteme werden daher nur in geringem Umfang gestützt.

Nach grober Durchsicht stammt die Mehrzahl der Unterstützer des „Hamburger Zukunftsentscheids“ aus der dritten Kategorie, die als Organisationen selber weniger auf kostengünstige und jederzeit verfügbare Energie angewiesen sind. All diesen Unterstützern sei weiterhin eine stetige frische Brise für ausreichenden Vortrieb gewünscht, und dass sie immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel haben mögen, um nicht auf wirtschaftlich steinigen Grund zu laufen. Aber wie allen Seglern und Surfern, nicht nur in Hamburg, hinlänglich bekannt sein dürfte, gibt’s halt manchmal zu wenig und manchmal zu viel Wind – und beides kann zum echten EEG-Problem werden:

Mit El Hierro und Pellworm wollte man uns einstmals beweisen, dass „erneuerbare Insellösungen“ funktionieren – davon ist aber inzwischen überhaupt nichts mehr zu hören. Für die „klimaneutrale“ Zukunft bleibt deshalb nur zu hoffen, dass einstmals die Franzosen genügend „hoch gefährlichen“ Atomstrom und die Polen genügend „dreckigen“ Kohlestrom produzieren werden, um uns diesen Strom im Notfall bedarfsgerecht verkaufen zu können, wenn der Wind nicht weht und die Sonne nicht scheint – nachdem wir unsere abgeschriebenen und preisgünstigen Strom produzierenden Kernkraft- und Kohlekraftwerke ja bereits selbst EEG-zukunftsweisend verschrottet haben.(Anmerkung der Redaktion: Die Stilllegung von Ivanpah, der weltweit größten Solarthermieanlage in der kalifornischen Mojavewüste, wegen Misserfolg im umwelt (4000-5000 Vögel jährlich verbrannt) und wirtschaftlichen (kein Ertrag) Problemen sollte allen zu Denken geben)

PS: Vielleicht sollte mal irgendwer den net-zero-bewegten Jungens und Mädels erklären, dass die sogenannte Work-Life-Balance eine Errungenschaft unserer fossil befeuerten industriellen Kultur ist. In der vorindustriellen Landwirtschaft, wo mehr als 90% der Bevölkerung ihr Auskommen finden mussten, wurde nämlich so lange gearbeitet, wie es das angebotsorientierte Tageslicht hergab…