Woher kommt der Strom? Preise zwei Tage im Keller
40. Analysewoche 2025 von Rüdiger Stobbe
Die bereits Ende der vergangenen Analysewoche begonnene Windflaute setzt sich am Montag fort und endet erst am Donnerstag um 18:00 Uhr. Dann baut sich die im Verhältnis zum Bedarf bisher stärkste Windstromphase auf. 1,894 TWh Windstrom werden an diesen zwei Tagen erzeugt. Die Strompreise nehmen in der 40. Analysewoche kontinuierlich ab. Das Besondere an dieser Woche ist das gut erkennbare Muster der Strompreisentwicklung. In der Flautenphase bis Donnerstag 18:00 Uhr und dann auch noch bis Freitag 7:00 Uhr und ein wenig zum Abend wird Strom importiert. Lediglich an den PV-Erzeugungshöhepunkten zur Mittagszeit reicht die deutsche Eigenerzeugung aus. Der Montag beginnt am Vormittag mit 222,10€/MWh um dann zur Mittagsspitze auf 77,1€/MWh abzusinken.
Da Strom zu dieser Zeit importiert wird, Deutschland Strom nachfragt, ist die Absenkung nicht besonders stark. Stark hingegen ist der Preisanstieg zum Abend. Um 19:00 Uhr wird viel Strom benötigt, der Preis steigt auf satte 406,80€/MWh. An den nächsten drei Tagen ist das gleiche Muster festzustellen, aber jeweils mit etwas geringeren Werten. Am Freitag ergibt sich durch den Windstromanstieg zum Feiertag ein Paradigmenwechsel. Der Bedarf wird erstmalig um die Mittagszeit (11:00 bis 15:00 Uhr) allein durch die regenerative Stromerzeugung überschritten.
Der Strompreis sinkt entsprechend stärker als an den Tagen zuvor. Vor und nach der Mittagszeit wird das letzte Mal in dieser Woche Importstrom benötigt. Deshalb sind die Strompreise im Verhältnis zu den Vortagen niedriger. Um 00:00 Uhr am Samstag kratzen allein Wind- und Biomassestrom plus Strom aus Wasserkraft den Bedarf. Um diese Zeit kostet der Strom 0,7€/MWh. Der Preis verlässt danach den Bereich Null-Linie/Negativbereich in dieser Woche bis auf einen kurzen Ausnahmezeitraum (Sonntag 18:00 bis 21:00 Uhr) nicht mehr.
Beachten Sie bitte die Zulassungszahlen PKW 9/2025 nach den Tagesanalysen, die Peter Hager zusammengestellt hat.
Wochenüberblick
Montag, 29.9.2025 bis Sonntag, 5.10.2025: Anteil Wind- und PV-Strom 53,4 Prozent. Anteil regenerativer Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 64,7 Prozent, davon Windstrom 36,8 Prozent, PV-Strom 16,6 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,4 Prozent.
- Regenerative Erzeugung im Wochenüberblick 29.9.2025 bis 5.10.2025
- Die Strompreisentwicklung in der 40. Analysewoche 2025.
Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Wochenvergleich zur 40. Analysewoche ab 2016.
Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zur 40. KW 2025:
Factsheet KW 40/2025 – Chart, Produktion, Handelswoche, Import/Export/Preise, CO2, Agora-Zukunftsmeter 68 Prozent Ausbau & 86 Prozent Ausbau
- Rüdiger Stobbe zur Dunkelflaute bei Kontrafunk aktuell 15.11.2024
- Bessere Infos zum Thema „Wasserstoff“ gibt es wahrscheinlich nicht!
- Eine feine Zusammenfassung des Energiewende-Dilemmas von Prof. Kobe (Quelle des Ausschnitts)
- Rüdiger Stobbe zum Strommarkt: Spitzenpreis 2.000 €/MWh beim Day-Ahead Handel
- Meilenstein – Klimawandel & die Physik der Wärme
- Klima-History 1: Video-Schatz aus dem Jahr 2007 zum Klimawandel
- Klima-History 2: Video-Schatz des ÖRR aus dem Jahr 2010 zum Klimawandel
- Interview mit Rüdiger Stobbe zum Thema Wasserstoff plus Zusatzinformationen
- Weitere Interviews mit Rüdiger Stobbe zu Energiethemen
- Viele weitere Zusatzinformationen
- Achtung: Es gibt aktuell praktisch keinen überschüssigen PV-Strom (Photovoltaik). Ebenso wenig gibt es überschüssigen Windstrom. Auch in der Summe der Stromerzeugung mittels beider Energieträger plus Biomassestrom plus Laufwasserstrom gibt es fast keine Überschüsse. Der Beleg 2023, der Beleg 2024/25. Strom-Überschüsse werden bis auf wenige Stunden immer konventionell erzeugt. Aber es werden, insbesondere über die Mittagszeit für ein paar Stunden vor allem am Wochenende immer mehr. Genauso ist es eingetroffen. Sogar in der Woche erreichen/überschreiten die regenerativen Stromerzeuger die Strombedarfslinie.
Was man wissen muss: Die Wind- und Photovoltaik-Stromerzeugung wird in unseren Charts fast immer „oben“, oft auch über der Bedarfslinie, angezeigt. Das suggeriert dem Betrachter, dass dieser Strom exportiert wird. Faktisch geht immer konventionell erzeugter Strom in den Export. Die Chartstruktur zum Beispiel mit dem Jahresverlauf 2024/25 bildet den Sachverhalt korrekt ab. Die konventionelle Stromerzeugung folgt der regenerativen, sie ergänzt diese. Falls diese Ergänzung nicht ausreicht, um den Bedarf zu decken, wird der fehlende Strom, der die elektrische Energie transportiert, aus dem benachbarten Ausland importiert.
Tagesanalysen
Montag
Montag, 29.9.2025: Anteil Wind- und PV-Strom 31,3 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 43,8 Prozent, davon Windstrom 10,7 Prozent, PV-Strom 20,6 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,5 Prozent.
Windflaute mit praktisch ganztägigem Stromimport. Die Strompreisbildung
Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 29. September ab 2016.
Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 29.9.2025: Chart, Produktion, Handelstag, Import/Export/Preise/CO2 inklusive Importabhängigkeiten.
Dienstag
Dienstag, 30.9.2025: Anteil Wind- und PV-Strom 29,8 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 42,2 Prozent, davon Windstrom 13,4 Prozent, PV-Strom 16,5 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,4 Prozent.
Gleiches Bild wie am Vortag. Die Strompreisbildung
Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 30. September ab 2016.
Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 30.9.2025: Chart, Produktion, Handelstag, Import/Export/Preise/CO2 inklusive Importabhängigkeiten.
Mittwoch
Mittwoch, 1.10.025: Anteil Wind- und PV-Strom 62,6 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 73,0 Prozent, davon Windstrom 49,9 Prozent, PV-Strom 12,6 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,4 Prozent.
Windstrom bleibt flau. PV-Strom steigt an. Außer am Mittag kontinuierlicher Stromimport. Die Strompreisbildung.
Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 1. Oktober 2025 ab 2016.
Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 1.10.2025: Chart, Produktion, Handelstag, Import/Export/Preise/CO2 inklusive Importabhängigkeiten.
Donnerstag
Donnerstag, 2.10.2025: Anteil Wind- und PV-Strom 42,8 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 54,6 Prozent, davon Windstrom 18,6 Prozent, PV-Strom 24,2 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,7 Prozent.
Die Windflaute endet um 18:00 Uhr. Die Windstromerzeugung zieht zum Feiertag an. Die Strompreisbildung.
Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 2. Oktober 2025 ab 2016.
Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 2.10.2025: Chart, Produktion, Handelstag, Import/Export/Preise/CO2 inklusive Importabhängigkeiten.
Freitag
Freitag, 3.10.2025: Anteil Wind- und PV-Strom 65,7 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 77,6 Prozent, davon Windstrom 44,5 Prozent, PV-Strom 22,2 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,9 Prozent.
Nur noch geringe Stromimporte. Der Windkraftanstieg geht weiter. Die Strompreisbildung
Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 3. Oktober ab 2016.
Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 3.10.2025: Chart, Produktion, Handelstag, Import/Export/Preise/CO2 inkl. Importabhängigkeiten.
Samstag
Samstag, 4.10.2025: Anteil Wind- und PV-Strom 79,4 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 89,3 Prozent, davon Windstrom 72,5 Prozent, PV-Strom 6,9 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 9,9 Prozent.
Windstrom oft nahe, später über der Bedarfslinie. Die Strompreisbildung
Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 4. Oktober ab 2016.
Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 4.10.2025: Chart, Produktion, Handelstag, Import/Export/Preise/CO2 inkl. Importabhängigkeiten.
Sonntag
Sonntag, 5.10.2025: Anteil Wind- und PV-Strom 79,8 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 88,6 Prozent, davon Windstrom 70,0 Prozent, PV-Strom 9,1 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 9,6 Prozent.
Windstrom übersteigt den Bedarf auch ohne PV-Strom häufig. Die Strompreisbildung
Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 5. Oktober ab 2016.
Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 5.10.2025: Chart, Produktion, Handelstag, Import/Export/Preise/CO2 inkl. Importabhängigkeiten.
PKW-Neuzulassungen September 2025: Plug-In-Hybrid PKW wachsen besonders stark
Von Peter Hager
Mit 235.528 PKW-Neuzulassungen im September 2025 übertrafen diese den Vorjahresmonat um 12,8 %. Im Vergleich zum August 2025 mit 207.229 Neufahrzeugen bedeutet dies ein Plus von 13,7 %.
+ Plug-in-Hybrid-PKW sowie reine Elektro-PKW (BEV) verzeichnen einen deutlichen Zuwachs im Vergleich zum schwachen Vorjahr
+ Hybrid-Fahrzeuge (ohne Plug-In) legen zu
+ Rückgänge bei Fahrzeugen mit reinem Benzin- und Dieselantrieb
Antriebsarten
Benzin: 63.047 (- 5,9 % ggü. 09/2024 / Zulassungsanteil: 26,8 %)
Diesel: 28.871 (- 7,2 % ggü. 09/2024 / Zulassungsanteil: 12,3 %)
Hybrid (ohne Plug-in): 69.527 (+ 14,9 % ggü. 09/2024 / Zulassungsanteil: 29,5 %)
darunter mit Benzinmotor: 57.376
darunter mit Dieselmotor: 12.151
Plug-in-Hybrid: 27.685 (+ 85,4 % ggü. 09/2024 / Zulassungsanteil: 11,8 %)
darunter mit Benzinmotor: 25.978
darunter mit Dieselmotor: 1.706
Elektro (BEV): 45.495 (+ 31,9 % ggü. 09/2024 / Zulassungsanteil: 19,3 %)
Sonstige: Flüssiggas (891 / Zulassungsanteil: 0,4 %), Wasserstoff (0), Brennstoffzelle (2) sowie Erdgas (0)
Die beliebtesten zehn E-Modelle in 09/2025
VW ID 3 (Kompaktklasse): 2.979
VW ID 7 (Obere Mittelklasse): 2.597
Skoda Elroq (SUV): 2.565
Tesla Model Y (SUV): 2.227
Skoda Enyaq (SUV): 1.737
Mini (Kleinwagen): 1.714
VW ID 4/5 (SUV): 1.652
Seat Born (Kompaktklasse): 1.592
Seat Tavascan (SUV): 1.296
Tesla Model 3 (Mittelklasse): 1.173
Entwicklung der E-Mobilität in den ersten drei Quartale 2025
Die deutlich gestiegenen Neuzulassungen bei den reinen E-Autos (BEV) gegenüber dem sehr starken Einbruch in 2024 werden bereits als neuer Erfolg gesehen. Betrachtet man die Neuzulassungen der letzten 3 Jahre, so handelt es sich lediglich um eine Seitwärtsbewegung.
- 01-09/2023: 387.289
- 01-09/2024: 276.390
- 01-09/2025: 382.202
Von einer neuen Dynamik ist trotz der nach wie vor hohen Subventionen (z.B. Befreiung von der Kfz-Steuer, Abschreibungsvergünstigungen bei Firmenwagen) bisher nichts zu sehen.
Die stärksten zehn BEV-Hersteller
- VW: 19,9 %
- Skoda: 9,0 %
- BMW: 9,0 %
- Audi: 7,3 %
- Seat: 6,2 %
- Mercedes: 6,0 %
- Hyundai: 5,2 %
- Tesla: 3,9 %
- Ford: 3,5 %
- Opel: 3,3 %
Zum Vergleich: Die stärksten drei chinesischen BEV-Hersteller sind BYD (1,9 %), MG Roewe (1,7 %) und Leapmotor (1,0 %).
Eine andere Entwicklung gibt es bei den Plug-In-Hybriden. Betrachtet man deren Neuzulassungen in den letzten 3 Jahren so gab es hier eine kontinuierliche Zunahme:
- 01-09/2023: 123.345
- 01-09/2024: 132.861
- 01-09/2025: 217.760
Mehrere chinesische Hersteller (z.B. BYD, MG Roewe, Leapmotor) bietet ebenfalls Plug-In-Hybrid PKW an und umgehen so die Zölle der EU.
Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? seit Beginn des Jahres 2019 mit jeweils einem kurzen Inhaltsstichwort finden Sie hier. Noch Fragen? Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de. Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe und Peter Hager nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr.
Rüdiger Stobbe betreibt seit 2016 den Politikblog MEDIAGNOSE.