Entwicklungen im Nordwest-Pazifik – La Niña & Co.
Cap Allon
„Warmwasser-Blase“ verschwindet
Der „Warm Blob“ – eine überhitzte Wasserfläche im Nordostpazifik, die einst als Beweis für den Klimawandel angeführt worden war – scheint sich aufzulösen.
Das Phänomen wurde erstmals 2013 entdeckt und mit dem Massensterben von Meereslebewesen, der Dürre in Kalifornien und sogar den „Polartief”-Wintern von 2013 bis 2015 in Verbindung gebracht, die durch eine Blockierung* über Alaska verursacht wurden. Und wie üblich wurde er schnell als Symptom des vom Menschen verursachten Klimawandels gebrandmarkt.
[*Blockierung: Der Begriff beschreibt die Bildung eines kräftigen und hoch reichenden Hochdruckgebietes in höheren Breiten. Die normale Westströmung wird dadurch blockiert. Eine solche Blockierung gab es Ende September auch in Europa. A. d. Übers.]
Eine Studie aus dem Jahr 2020 (Laufkötter et al.) argumentierte, dass Ereignisse wie der Blob durch den Anstieg des CO₂-Gehalts wahrscheinlicher geworden seien, da die anthropogene Erwärmung die Basiswerte der Ozeane nach oben drücke und die Wahrscheinlichkeit solcher extremen Anomalien erhöhe.
Andere Veröffentlichungen haben diesen Zusammenhang seitdem aufgegriffen und den Blob als weiteren „Fingerabdruck des Treibhauseffekts“ dargestellt.
Und während die neuesten Daten, die tägliche Anomaliekarte, vor der Küste noch orange leuchten, zeigt die 30-Tage-Veränderung, dass der Blob schnell verblasst und sich Blau über das Becken ausbreitet. An einigen Stellen sind die Meerestemperaturen in nur einem Monat um mehr als 2 °C gesunken:
Trotz immer höherer CO₂-Werte im Jahr 2025 zieht sich der Blob zurück. Er ist kein fester Bestandteil des „Klimawandels”, sondern ein vorübergehendes Produkt sich verändernder Zirkulations- und Ozeanzyklen. Die gleichen Antriebskräfte/Prozesse, die zu seinem Anstieg beigetragen haben, brechen ihn ebenso leicht wieder auf.
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La Niña verstärkt sich
Der CDAS 3.4-Index ist auf -1,02 °C gefallen und hat damit eindeutig den La Niña-Bereich erreicht.
Die Abkühlung hat sich seit Anfang Juli beschleunigt:
Trotz dieses eindeutigen Signals wird das Ereignis im aktuellen NMME-Ensemble (Initialisierung im September) weiterhin unterschätzt. Die meisten Modelle prognostizieren für den borealen Winter nur ein schwaches bis mäßiges La Niña-Ereignis, das seinen Tiefpunkt bei etwa -1 °C erreicht, bevor es Anfang 2026 wieder stiegt.
Die Realität (CDAS-Diagramm: SST-Daten, Bojendaten und Modellassimilation) zeigt jedoch bereits eine stärkere Entwicklung als der NMME-Mittelwert – was darauf hindeutet, dass die Vorhersagen möglicherweise erneut sowohl das Ausmaß als auch die Dauer der Abkühlung unterschätzen.
Historisch gesehen führt La Niña zu einem kälteren, schneereicheren Winter in Kanada und den nördlichen USA, trockeneren Bedingungen im Süden der USA und einem erhöhten Kälterisiko in Europa und weiten Teilen Asiens. Außerdem neigt es dazu, Monsune zu stören, die Zugbahnen tropischer Wirbelstürme zu verschieben und die globalen Temperaturen zu senken.
Ob es sich dabei um einen kurzen Einbruch handelt, wie die Modelle vermuten lassen, oder um den Beginn eines länger anhaltenden Ereignisses, wird von den gekoppelten Rückkopplungen zwischen Atmosphäre und Ozean in den nächsten 6 bis 8 Wochen abhängen. Derzeit nähert sich der äquatoriale Pazifik unbestreitbar einem kalten Grundzustand.
Link: https://electroverse.substack.com/p/feet-of-snow-hit-the-alps-early-snow?utm_campaign=email-post&r=320l0n&utm_source=substack&utm_medium=email (Zahlschranke)
Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE


