Die Preise für große Batterien sind im letzten Quartal in Australien stark gestiegen

Von Jo Nova

Australien wird zu einer der fünf größten Batterienationen, gerade als wir herausfinden, wie teuer Batterien sind – 478 $/MWh!

Der Crashtest-Dummy für erneuerbare Energien erlebt erneut eine böse Preisüberraschung. Wir haben zwar mehr Batterien als im letzten Jahr, aber der Durchschnittspreis pro Megawattstunde hat sich verdoppelt.

Im Juni kam es zu einigen höllischen Preisspitzen, bei denen die Preise auf dem Nationalen Energiemarkt auf obszöne 10.000 Dollar pro Megawattstunde stiegen und dann stundenlang auf diesem Niveau verharrten. Diese Spitzen hatten eine Breite, wie wir sie selten sehen. Dank des jüngsten AEMO-Quartalsberichts wissen wir nun, dass die Spitzen auf die Batterien zurückzuführen waren.

Links der Preisanstieg vom 26. Juni. Rechts der Zeitpunkt der Batterieentladung…

Damit jeder sehen kann, wie viel Energie die Batterien lieferten, beachten Sie den mit „Batterie“ gekennzeichneten Bereich unten in der täglichen Lastkurve vom 26. Juni. Die schwarze Linie oben stellt den „Gesamtbedarf“ dar. Der größte Teil des Bereichs unter dieser Kurve wurde von den bösen, aber zuverlässigen fossilen Brennstoffen bereitgestellt. Batterien trugen nur 0,7 % zur gesamten NEM-Stromverfügbarkeit bei.

Energy Production by Source During 26 June 2025. Anero.id

https://anero.id/energy/2025/june/26

Diese Spitzen waren so schlimm, dass sie die vierteljährlichen Durchschnittskosten verschoben

Der durchschnittliche Tagespreis für den 26. Juni lag über 24 Stunden bei 1.408 USD/MWh. Es war der vierthöchste Preistag in der Geschichte von NEM.

Das zweite Quartal war früher die Nebensaison für Netzbetreiber, heute ist es eine nervenaufreibende Zeit. Unten sehen Sie die erfolgreichen Gebote auf dem nationalen Markt, grafisch nach Brennstoffart geordnet. Im zweiten Quartal des letzten Jahres, als Batterien die Ausschreibungen gewannen, verdiente der gesamte Markt durchschnittlich 245 USD/MWh. Im zweiten Quartal dieses Jahres gewannen Batterien jedoch häufiger (weil uns günstigere Optionen ausgingen), und das durchschnittliche erfolgreiche Gebot lag bei 478 USD/MWh.

Wenn wir doch nur ein weiteres Gaskraftwerk gebaut hätten, anstatt große Batterien zu kaufen um dann Geld für Preisspitzen im Wert von 600 Millionen Dollar zu verbrennen .

Die Gaskraftwerke retteten die Situation (einigermaßen) mit Preisen von 170 Dollar/MWh – oder fast einem Drittel des Preises der großen Batterien.

Beachten Sie, dass die Braunkohlepreise von 12 Dollar/MWh im letzten Jahr auf 59 Dollar/MWh in diesem Jahr gestiegen sind – was zeigt, dass Braunkohle selbst nach einer Vervierfachung des Preises immer noch günstig ist. (Ignorieren Sie die negativen Preise für Solar- und Windenergie, die nur zeigen, wie subventioniert diese sind.) Wir könnten das gesamte Stromnetz mit Braun- und Steinkohle betreiben, wenn wir wollten – mit ein oder zwei Gaskraftwerken in Spitzenlastzeiten – so wie wir es jahrzehntelang getan haben, als die Stromrechnungen günstig waren.

Können Sie sich die Einrichtung eines KI-Rechenzentrums in Australien leisten? Das hängt vom Wetter ab.

Das zweite Quartal ist mittlerweile das teuerste Quartal des Jahres und stark wetterabhängig. Im April und Mai war es warm und sonnig, und die Preise waren nur dreimal so hoch wie vor zwanzig Jahren. Das wahre Feuerwerk war im Juni, als auf einige Kaltfronten kühle, windstille Tage folgten. Sehen Sie sich die Preisunterschiede pro Monat an!


Der arme Giles Parkinson von Reneweconomy dachte, Batterien würden die Preisspitzen reduzieren, nicht verschärfen. Die große Hoffnung ist natürlich, dass Batterien den erzwungenen Übergang retten und Solar- und Windenergie nutzbarer machen. Er ist verblüfft und enttäuscht, dass Marktteilnehmer tun, was Marktteilnehmer tun – sie versuchen, ihre Gewinne zu maximieren. (Ist ihnen nicht klar, dass Tausende von Betrügern im Bereich der erneuerbaren Energien auf die Illusion angewiesen sind, Batterien seien billig?)

Schlechtes Bieterverhalten: Große Batterien dominieren die täglichen Strompreise und erreichen Rekordhöhen

Erneuerbare Wirtschaft

Australiens wachsende Flotte großer Batterien erweist sich mittlerweile als Hauptursache für die enormen Preisspitzen, die auf dem australischen nationalen Strommarkt mittlerweile zum Alltag gehören und der Hauptfaktor für den rasanten Anstieg der Großhandelspreise im Juniquartal waren.

Man hatte erwartet, dass große Batterien die Preisspitzen im Netz abmildern würden, da ihre Brennstoffkosten (Laden ) deutlich niedriger sind als die von Tankstellen in Spitzenlastzeiten und man davon ausging, dass sie neuen Wettbewerb auf den Markt bringen würden.

Doch Marktmacht ist Marktmacht, unabhängig von der eingesetzten Technologie. Die Kosten für Batteriespeicher mögen zwar gesunken sein, doch ihre Marktmacht ist gestiegen, und damit auch ihr Preis.

Dies ist vielleicht der Beweis (falls es noch eines Beweises bedurfte) dafür, dass sich die Besitzer großer Batterien nicht anders verhalten werden als die Besitzer von Spitzenlast- und Pumpspeicherkraftwerken.

Und das liegt vor allem daran, dass es sich um ein und dieselbe Gruppe handelt, um dieselben Oligopolisten, die das Stromnetz seit Jahrzehnten beherrschen, und dass sie nicht die Absicht haben, ihre Abhängigkeit zugunsten von unkontrollierter Marktmacht aufzugeben.

Lieber Giles, dieselben Oligopolisten haben uns jahrzehntelang billigen Strom geliefert, bis wir den freien Markt vermasselt und versucht haben, ihn in eine sozialistische Wetterkontrollmaschine zu verwandeln. Das ist der Sinn des freien Marktwettbewerbs. Er bringt gierige Menschen dazu, für das Gemeinwohl zu arbeiten.

Sie haben die Oligopolisten angefeuert, als sie billige Kohlekraftwerke verdrängten, um in einem manipulierten Markt von subventionierten Wind- und Solaranlagen zu profitieren. Man erntet, was man sät, nicht wahr? Dachten Sie, alle wären nett?

Sobald die Regierung beginnt, Gewinner auszuwählen, Verlierer zu subventionieren und räuberischen Giganten (und ausländischen Interessen) die gegenseitige Eigentümerschaft konkurrierender Stromerzeuger zu gestatten, gibt es keinen freien Markt mehr und das ganze Land wird betrogen.

REFERENZ

AEMO-Quartalsbericht 2, 2025.

https://www.joannenova.com.au/2025/08/australia-becomes-a-top-five-battery-nation-just-as-we-find-out-how-expensive-batteries-are-478-mwh/

 




Städtische Wärmeinseleffekte in den Daten zur Sommeroberflächentemperatur in den USA, 1895–2023

Roy W. Spencer, John R. Christy und William D. Braswell: Eine Klimastudie von Forschern der Universität von Alabama in Huntsville UAH quantifiziert erstmals die Auswirkungen der städtischen Wärmeinseln auf die Erwärmung in Abhängigkeit von der Bevölkerungsdichte.

Unsere Referenten John Christy und Roy Spencer wiesen mit Kollegen zum ersten Mal das Ausmaß des städtischen Wärmeinsel-Effektes in Langzeit-Temperaturdaten der USA nach. Damit ist geklärt: Die Erderwärmung im 20. Jahrhundert ist sehr wohl menschengemacht – durch Städtebau!

Was haben die Forscher der UAH genau gemacht? Sie schreiben:

Es wird eine neuartige Methode zur Quantifizierung der durchschnittlichen Erwärmung durch städtische Wärmeinseln (Urban Heat Island, UHI) seit 1895 anhand der Sommerlufttemperaturdaten der kontinentalen Vereinigten Staaten (CONUS) beschrieben. Die Methode quantifiziert die Empfindlichkeit der Rohdaten der Temperaturmessungen der Stationen des Global Historical Climatology Network (GHCN) gegenüber der Bevölkerungsdichte (PD) im Umkreis der Stationen. Konkret werden die Unterschiede zwischen dicht beieinander liegenden Stationspaaren hinsichtlich der monatlichen Rohdaten (nicht homogenisiert) TAVG (Durchschnitt der täglichen Höchst- und Mindesttemperatur) und PD nach der durchschnittlichen PD der Stationspaare in sechs PD-Klassen sortiert, und für jede Klasse werden lineare Regressionsschätzungen der Temperaturempfindlichkeit gegenüber Veränderungen der Bevölkerungsdichte dTAVG/dPD für historische Zeiträume von 1 bis 21 Jahren vorgenommen.

Was kam heraus?

Jede der sechs resultierenden Empfindlichkeitsbeziehungen in jedem der 22 historischen Zeiträume von 1880 bis 2020 ist positiv, und ihre Größenordnungen ermöglichen die Erstellung von TUHI-Kurven (Temperature Urban Heat Island) als Funktion der Bevölkerungsdichte. Bei Anwendung auf die Geschichte der Bevölkerungsentwicklung an jedem CONUS-Standort (1895–2023) und Einteilung in vier Kategorien der Bevölkerungsdichte der Stationen reichen die resultierenden TUHI-Erwärmungstrends von 8 % der beobachteten TAVG-Erwärmung für die ländlichste Kategorie von Stationen bis zu etwa 65 % der beobachteten Erwärmung für die Kategorien Vorstadt und Stadt.

Über alle Stationen hinweg beträgt die Wärmeinsel-(TUHI)-Erwärmung 22 % des beobachteten rohen GHCN-Erwärmungstrends (+0,016 °C gegenüber +0,072 °C pro Jahrzehnt). Die Methode bietet eine unabhängige Möglichkeit, die stationäre durchschnittliche Wärmeinsel-Erwärmung im Laufe der Zeit zu quantifizieren.

Erwärmung in Abhängigkeit des Wärmeinsel-Effektes. Urban: Stadt. Suburban: Vorstadt. Perirural: Siedlungen nahe Vorstadt. Rural: Dörfer auf dem Land und Umgebung. Aus https://journals.ametsoc.org/view/journals/apme/64/7/JAMC-D-23-0199.1.xml




Wie viele Schwankungen verträgt unser Stromnetz?

Ein spanischer Blackout und die deutsche Systemsicherheit

Die vier deutschen Übertragungsnetzbetreiber legten im Juli einen so genannten Systemstabilitätsbericht vor. In ihm sind Handlungsempfehlungen genannt, die teils dringend sind. Der „Iberoout“, der große Stromausfall vom 28. April auf der iberischen Halbinsel, hat den Bericht offenbar geprägt.

von Frank Hennig

Der so genannte „Iberoout“ vom 28. April 2025 hat viel Aufmerksamkeit erregt, Diskussionen ausgelöst und er wird Folgen bei den europäischen Netzbetreibern haben. Zunächst: War es überhaupt ein Blackout? Die Rede ist auch von einem großen Stromausfall oder einem Schwarzfall. Nach gängiger Lesart muss ein Stromausfall länger andauern (ein bis mehrere Tage) und regional übergreifend sein, um als Blackout bezeichnet werden zu können. Nach knapp 16 Stunden waren hier alle Verbraucher wieder versorgt, aber räumlich war die Wirkung beträchtlich in Form des kompletten Territoriums Spaniens und Portugals und eines kleinen Teils des französischen Netzes. Angesichts dessen scheint mir die Einordnung als Blackout möglich.

Spanien war bisher vorbildlich oder übermütig, je nach Sichtweise, im Ausbau von Wind und Photovoltaik (PV) und strebt ehrgeizig in die Dekarbonisierung. Über Jahre hinweg stieg die Einspeisung von Wind- und Solarstrom stark an auf Kosten konventioneller Kraftwerksleistung. War dies einer der Gründe für diesen Blackout?

Der ziemlich komplizierte Ablauf des Netzbetriebes bis zum Ausfall und danach ist im Auswertungsbericht der ENTSO-E, des Dachverbandes der europäischen Netzbetreiber, nachlesbar. Hier eine kurze, stark vereinfachte Zusammenfassung:

28. April, 12:33 Uhr

Am 28. April 2025 traten bereits ab etwa 10:30 Uhr stärkere Spannungsschwankungen im spanischen Netz auf, die zunächst korrigiert werden konnten. Ab etwa 12:00 Uhr wiederholten sich diese und nahmen zu. Es gab Langzeit-Pendelungen durch das ganze europäische Netz, sie schwappten in abgeschwächter Form bis ans andere Ende des „Stromsees“ nach Litauen. Später kam es zur Trennung des spanischen vom französischen Netz, dadurch war die Regelfähigkeit auf der iberischen Halbinsel stark eingeschränkt und die n-1-Sicherheit (bei Ausfall eines Netzelements müssen alle Kunden trotzdem versorgt werden können) war nicht mehr gegeben. Nach 12:33 Uhr kollabierte das Netz innerhalb weniger Sekunden.

Eine Fehlfunktion eines Wechselrichters in einer PV-Großanlage in Bajadoz hatte zusammen mit anderen Faktoren zu Spannungsspitzen geführt, der Ausfall von weiteren Erzeugungsanlagen war die Folge. Das Stromüberangebot im Netz führte zu Überspannung, Erzeuger fielen aus, es kam zur Unterfrequenz und Sicherheitsabschaltungen bei Erzeugern und Verbrauchern.

Dieser Wechselrichter im Verbund mit anderen Störfaktoren war sozusagen der erste Dominostein, der fiel, oder der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Innerhalb weniger Sekunden waren ganz Spanien und Portugal stromlos.

In dieser unklaren Situation wurde medial schnell aus der Hüfte geschossen. Atmosphärische Störungen könnten Einfluss gehabt haben oder Putin sei schuld, in dieser Zeit ohnehin der Universalschuldige. Das alles erwies sich schon nach kurzer Zeit als falsch. Der Einfluss des großen PV-Anteils im Netz wurde thematisiert, die Wechselrichter mit ihrem Beitrag zu Oberschwingungen seien schuld. Die PV-Fans verwiesen schnell auf die Netzbetreiber, die nicht ordnungsgemäß reagiert hätten (was nicht ganz falsch ist). Und außerdem – ätsch – hätten die „Atomkraftwerke“ wohl auch nicht helfen können.

Ohne in die Details zu gehen, gilt als gesichert, dass der Anteil regelbarer Kraftwerksleistung und der Anlagen mit Blindleistungskompensation zu niedrig war. Nur etwa 25 Prozent des Stroms kam aus konventionellen Kraftwerksanlagen mit rotierenden Massen, 75 Prozent aus kaum regelbarer natürlicher Zufallseinspeisung.

Insbesondere die PV-Einspeisung erfolgt in die unteren Spannungsebenen, aber die Blindleistung und damit die Spannung wird über die Höchstspannungsebene geregelt. Der Frequenzausgleich war über eine zu niedrige Momentanreserve (Schwungmassen) unzureichend, die restliche regelbare Kraftwerksleistung zu gering. Ausländische Hilfe war nur begrenzt möglich, es gibt nur Interkonnektoren (grenzüberschreitende Verbindungsleitungen) in drei Länder – Frankreich, Portugal und Marokko. Eine davon, nach Frankreich, stand zudem nicht mehr zur Verfügung.

Als Fazit kann man zusammenfassen:

Das System hatte seine Regelfähigkeit verloren.

In den Wochen danach war zu beobachten, dass der „dargebotsunabhängige“ Anteil von Strom aus konventionellen Kraftwerken von den Netzbetreibern in Spanien bei etwa 40 Prozent gehalten wurde.

Kann ein solches Ereignis auch bei uns auftreten? Prinzipiell ja, denn auch bei uns ist die Momentanreserve gesunken und im internationalen Vergleich niedrig:

Quelle: TechForFuture, Florian Blümm

Was uns aber vom spanischen Netz unterscheidet, ist die enge Einbindung ins mitteleuropäische Netz über knapp 30 Interkonnektoren. Zudem sind unsere direkten Nachbarn (Frankreich, Schweiz, Polen, Tschechien) mit großen Momentanreserven am Netz, wovon wir generell bei der Versorgungssicherheit partizipieren können, oder, um es deutlicher zu sagen – schmarotzen.

Die Frage, ob der Iberoout in Deutschland eine neue Bewertung der Lage auslöst, ließ TE folgende Presseanfrage an die Bundesnetzagentur (BNA) stellen:

„Sieht die BNA die Notwendigkeit einer Begrenzung des Anteils fluktuierender Einspeisung ins Netz (PV- und Windstrom) resp. sieht die BNA eine mindestens erforderliche Bereitstellung von regelbarer Leistung aus rotierenden Massen mit entsprechender Möglichkeit, SDL bereitzustellen (in prozentualem Anteil oder als Leistungsangabe in GW bzw. GVA)? Welchen Anteil an Strom aus dargebotsunabhängiger Stromeinspeisung ins Netz sehen Sie als notwendig an?“

Die Antwort lautete wie folgt:


„Zur Gewährleistung der Systemstabilität bedarf es eines Zusammenspiels unterschiedlicher Instrumente. Dazu werden zusätzliche Netzwerkelemente wie beispielsweise rotierende Phasenschieber, neue Erzeuger (Erneuerbare-Energien-Anlagen oder Kraftwerke) und Batteriespeicher mit systemstabilisierenden Eigenschaften zählen.“

Das war im Grunde keine Antwort sondern aus der rechten unteren Schublade eines Praktikantenschreibtisches im Vorzimmer gezogen. Neue Erzeuger in Form von „Erneuerbare-Energien-Anlagen“ wie Wind und PV stabilisieren nicht das System, sondern bewirken das Gegenteil, indem sie permanent Schwankungen eintragen. Deshalb unterscheidet die BNA selbst nach dargebotsabhängiger und nicht dargebotsabhängiger Stromeinspeisung. „Erneuerbare“ in einen Topf mit (regelbaren) Kraftwerken zu werfen, könnte man Windkraft-Propagandisten durchgehen lassen, nicht aber einer Behörde, die sich professionell mit dem System befassen und Zusammenhänge verstehen sollte.

Der Systemstabilitätsbericht

Aber vor diesem aktuellen Hintergrund entstand die aktuelle Einschätzung der deutschen Systemstabilität. Nach Paragraf 12i des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) ist durch die vier Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) erstmalig 2025 und danach zweijährig ein Systemstabilitätsbericht zu erstellen, danach gibt die Regulierungsbehörde (BNA) eine Bewertung ab. Der Bericht wie auch die Bewertung liegen nunmehr vor. Auch wenn zum Zeitpunkt der Berichtserstellung die Auswertung der ENTSO-E zum Iberoout noch nicht vorlag, stehen der Bericht und die Bewertung durch die Behörde offensichtlich unter dem Eindruck des spanischen 28. April.

Durch die BNA wurden in der Bewertung für das deutsche System insgesamt 37 „erhebliche Handlungsbedarfe“ identifiziert mit entsprechenden Handlungsempfehlungen, die zum Teil einen „kollektiven Handlungsdruck“ erzeugen und prioritär zu behandeln seien. Es geht um die Weiterentwicklung der Netzsicherheitsprozesse, um die transiente Stabilität im untersuchten Szenario der Langfristanalyse für das Jahr 2030. Für eine Vielzahl von Fehlersituationen sei diese Stabilität nicht gegeben. Nur durch massive Anstrengungen im Bereich der identifizierten Ge­genmaßnahmen könne diese Situation verbessert werden.

Dringend seien Maßnahmen zur Spannungs- und Frequenzstabilisierung notwendig, also zur Bereitstellung von Blindleistung und großer Momentanreserven. Dies erfolgte bisher (kostenlos) durch konventionelle Kraftwerke, nun braucht es – welch Überraschung – Ersatz.

Volt statt Watt

Die Spannungshaltung ist eine der beiden Achillesfersen im Netz, ihre Nichtbeherrschung ging dem Ausfall in Spanien voraus. Um den Sollwert zu halten, ist die Blindleistung so zu regeln, dass die Schwankungen durch die Verbraucher ausgeglichen werden. Das geschah und geschieht bisher vor allem über die Stufenschaltwerke großer (Kraftwerks-)Transformatoren. Mit deren Reduzierung werden verschiedene über die Netzentgelte zu finanzierende technische Anlagen nötig wie STATCOM-Anlagen, die in den Schaltanlagen der Netzbetreiber installiert werden. In gewissem Umfang können auch Wechselrichter von PV-Anlagen nachts zur Spannungsregelung beitragen.

Nötig werden auch als Motoren im Netz mitlaufende Generatoren mit gekuppelten Schwungmassen, die die Blindleistungsregelung und die Momentanreserve absichern sollen.

Rotierende Massen als Bügeleisen

Die stabile Netzfrequenz, der maßgebende Parameter für das ausgeglichene Verhältnis aus Produktion und Verbrauch, ist das Rückgrat der Stromversorgung in einem Drehstromnetz. Offensichtlich gibt es viel Unwissen über die geringe zulässige Schwankungsbreite.

Nur zwischen 49,8 und 50,2 Hertz darf die Frequenz schwanken, dazu ein bildlicher Vergleich: Als Autofahrer stünde die Aufgabe, die Motordrehzahl bei 3.000 Umdrehungen pro Minute zu halten, abweichen dürfte man dann nur von 2.988 bis 3.012. Dann wäre ein sehr sensibler Gasfuß vonnöten und im Netz geht es wie auf der Straße nicht nur geradeaus. Kurven und Berge durch wechselnden Bedarf, vor allem schwankenden Wind gibt es jede Menge. Man kann die Arbeit der Kolleginnen und Kollegen in den Netzleitstellen nicht hoch genug würdigen.

Die BNA fordert nun, in den Technischen Anschlussregeln Mindestanforderungen zur Erbringung von Momentanreserve festzuschreiben (da war TE mit der Presseanfrage etwas der Behörde voraus). Diese Reserve kann im Wesentlichen nur durch konventionelle Kraftwerke mit rotierenden Massen geliefert werden, auch wenn einige Windkraftanlagen über ihre Wechselrichter Strom netzbildend einspeisen können, den nötigen Wind vorausgesetzt.

Die BNA legt in ihrer Bewertung gleichermaßen fest, zunächst dringlich alle Daten zum Netzbetrieb zu erfassen. Offensichtlich war dies bisher nur unzureichend der Fall. Mit dem weiteren Ausbau der PV werde die Marktintegration an Grenzen stoßen, also nicht mehr möglich sein. Zu viele Akteure hätten bisher keine hinrei­chenden Anreize, ihre Einspeisung an Marktsignalen zu orientieren.

Das ist der eigentliche Knackpunkt, verursacht durch ein anarchisches Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) aus dem Jahr 2000. Es gehört abgeschafft oder in der Art reformiert, dass sich die inzwischen großen Kapazitäten an Wind- und PV-Erzeugern netzdienlich verhalten müssen und es kein Geld mehr gibt für Produktion zur falschen Zeit.

Stromversorgung im Großversuch

Die Politik mehrerer Bundesregierungen förderte seit Jahrzehnten den maximierten, aber unkoordinierten Ausbau der „Erneuerbaren“. Wirtschaftsministerin Reiche (CDU) hat nun eine Studie in Auftrag gegeben, um zunächst den Stand der „Wende“ zu ermitteln. Das hatte ihr Vorgänger Habeck trotz Festlegung im Paragrafen 54 des Kohleverstromungsbeendigungsgesetzes (KVBG) nicht geschafft oder nicht schaffen wollen.

Netzbetreiber, Wissenschaftler und andere Fachkundige, die sich warnend zum Thema äußerten, wurden oft in billigster Manier als Fortschrittsfeinde, Klimaleugner oder Kohlelobbyisten denunziert. Dabei gibt es in Deutschland schon lange keine Kohle- oder Atomlobby mehr. Aufschlussreich ist, wer sich an dieser Diskussion zur Netzstabilität nicht beteiligt. Von Agora-Energiewende oder dem DIW mit Multi-Spezialistin Frau Professor Kemfert habe ich bisher Begriffe wie Blindleistung und Momentanreserve nicht vernommen. Frau Kemfert geht bekanntlich davon aus, dass Moleküle im Netz fließen.

Viele kleinteilige Maßnahmen fordert die BNA in ihrer Bewertung des ÜNB-Berichts. Die wirksamste und sicherste Handlungsempfehlung wäre ein Moratorium des Ausbaus an PV- und Windkraftanlagen, bis die vorgeschlagenen Empfehlungen umgesetzt sind und der Netzausbau aufgeholt hat.

Auch hieran zeigt sich, dass diese deutschnationale Energiewende keinen Masterplan hat. Denn dann wäre die jetzige Sitaution vorhergesehen worden und es würde nicht einen plötzlichen „kollektiven Handlungsdruck“ geben.

Um nicht zugeben zu müssen, dass die Energiewende keinem übergreifenden Plan folgt, werden verschleiernde Formulierungen bemüht. Die Bezeichnung der Energiewende als „unserer Mondlandung“ ist grundsätzlich falsch. Die Amerikaner gaben bezogen auf heutige Preise etwa 120 Milliarden Dollar dafür aus, danach war das Projekt erledigt. Die Energiewende kostete uns bisher mindestens 600 Milliarden Euro und die Skala ist nach oben offen. Allein der Netzausbau bis 2030 erfordere einen „mittleren dreistelligen Milliardenbetrag“.

Die Energiewende sei unser „Jahrhundertprojekt“. Auch das ist falsch, denn es wird nicht nach Projektstruktur gearbeitet. Diese sieht regelmäßiges Monitoring der durchgeführten Maßnahmen vor, was Ministerin Reiche nun offenbar erstmalig veranlasst.

Näher an der Wahrheit liegt Professor Fratzscher vom DIW, der in seinem Buch „Die Deutschland-Illusion“ schon 2015 sinngemäß schrieb, dass allen klar sein müsse, dass es sich bei der Energiewende um ein Experiment handle. Christoph Frei, der damalige Generalsekretär des Weltenergierates, sprach von Deutschland als dem größten Freiluftlaboratorium auf dem Energiesektor.

Sicher ist, dass die Mehrheit der Bevölkerung nicht Teilnehmer eines energiewirtschaftlichen Großexperiments sein will, sondern eine Energieversorgung nach dem Grundsatz des Paragrafen 1 des EnWG und des energiepolitischen Zieldreiecks bevorzugt. Anstelle Experimente im Labor durchzuführen, gingen und gehen mehrere Bundesregierungen „voll ins Risiko – und vielleicht gelingt es ja auch“ (Robert Habeck). Was passiert, wenn es nicht gelingt, darüber hat man sich offenbar keine Gedanken gemacht. Nach einem bereits gescheiterten realsozialistischen Experiment auf deutschen Boden haben die Menschen im Land wenig Neigung, die Laborratten für grüne Klimafantasien sein zu wollen.

Inzwischen geht der Test weiter, wie viele Schwankungen unser Netz noch ertragen kann, ohne dass Spannung und Frequenz aus dem Ruder laufen. Wir werden es irgendwann wissen, wenn sich Politik nicht ändert.

Der Beitrag erschien zuerst bei TE hier

 




Die etablierten Medien geben Trump die Schuld an den steigenden Energiepreisen und ignorieren Bidens netzzerstörende Politik

Audrey Streb, DCNF-Energiereporterin, 09. August 2025

Die Mainstreammedien behaupten, Präsident Donald Trump und der One Big Beautiful Bill Act (OBBBA) seien für die steigenden Strompreise verantwortlich und nicht die aggressive Ökostrompolitik der Demokraten und des ehemaligen Präsidenten Joe Biden, der selbst für einen starken Preisanstieg verantwortlich war.

Mehrere große Konzernmedien haben Trumps OBBBA mit steigenden Energiepreisen in Verbindung gebracht , obwohl Daten der Energy Information Administration ( EIA ) zeigen, dass die Stromrechnungen bereits vorher [vor Trump] gestiegen sind und während der Halbzeit der Biden-Regierung sprunghaft angestiegen sind . Energieexperten , Netzaufsichtsbehörden und Netzbetreiber warnen seit langem, dass die Ökostromoffensive der Biden-Ära die Netzsicherheit gefährdet und die Stromkosten in die Höhe treibt. Zusätzlich steigt auch der Strombedarf des boomenden Sektors der künstlichen Intelligenz (KI) stark an.

„Die Strompreise steigen, seit das Netz durch unzuverlässige und teure Wind- und Solarenergie belastet wird. Das Problem hat sich in letzter Zeit verschärft, da der Strombedarf aufgrund des explosionsartig gestiegenen Energiebedarfs KI-gesteuerter Rechenzentren, den Wind- und Solarenergie einfach nicht decken können, gestiegen ist“, sagte Steve Milloy, Senior Policy Fellow am Energy and Environment Legal Institute. „Der Bedarf wird wahrscheinlich weiter steigen und nur durch mehr fossile Brennstoffe und Kernenergie gedeckt werden können. Der OBBBA wird mehr zuverlässige Grundlastversorgung ermöglichen, indem sie die Versorgungsunternehmen davon abhält, unzuverlässige und unnötig teure Wind- und Solarenergie noch mehr auszubauen.“

Laut Daten der EIA werden die Strompreise landesweit zwischen 2022 und 2025 voraussichtlich um nominell 13 % steigen und der Stromverbrauch dürfte in den nächsten Jahren einen Rekordwert erreichen . Nach Jahren der Stagnation steigt der Strombedarf laut EIA und Energieexperten rasant an, da KI-Rechenzentren und die Reindustrialisierung der USA die Nachfrage ankurbeln. Die große Netzaufsichtsbehörde North American Electric Reliability Corporation ( NERC ) warnt vor weiterer Alterung der Energieinfrastruktur und davor, dass diese ohne ausreichenden Ersatz abgebaut wird.

Dass Biden jahrelang grüne Energietechnologien wie Wind- und Solarenergie vorangetrieben und gleichzeitig der Öl-, Gas- und Kohleindustrie strenge Vorschriften auferlegt hat, hat zur Destabilisierung  des Stromnetzes beigetragen, erklärten Energieexperten dem DCNF bereits zuvor. In einigen Regionen des Landes steigen die Stromrechnungen stärker als in anderen.

Einige Bundesstaaten, die eine Umstellung auf grüne Energie vorschreiben und deren Regierung nach links tendiert. sind mit den höchsten Stromrechnungen und instabilen Stromnetzen konfrontiert.

Obwohl mehrere Netzbetreiber , Aufsichtsbehörden und Experten aus dem Energiesektor die Klimaagenda der Demokraten mit Problemen bei der Zuverlässigkeit und steigenden Energiepreisen in Verbindung bringen , versuchen die etablierten Medien immer noch, Trump für die geplanten Strompreiserhöhungen verantwortlich zu machen.

CNN berichtete kürzlich, dass die Stromkosten unter Trump steigen und dass sich die Demokraten und linksgerichteten Gruppen im Kongress vor den Zwischenwahlen auf dieses Thema konzentrieren.

„Wir wissen, dass die steigenden Nebenkosten für die Wähler ein wichtiges Thema sind, und wir wissen, dass die Republikaner für eine Erhöhung der Nebenkosten gestimmt haben“, sagte Alex Witt, Senior Advisor für Verantwortlichkeitskampagnen bei Climate Power, gegenüber CNN. „Wir tun alles, um sicherzustellen, dass sie den politischen Preis dafür zahlen.“

Laut Politicos E&E News bereitet sich Arizona auf die Auswirkungen des OBBBA vor, während die Stromkosten weiter steigen. Zwei Energieversorger – UniSource und Arizona Public Service (APS) – erklärten jedoch, sie glauben nicht, dass das OBBBA die Energiekosten in die Höhe treiben werde und sie planen keine Tariferhöhungen. APS gab diese Woche außerdem bekannt, dass man den Plan, bis 2050 vollständig auf Ökostrom umzusteigen, aufgegeben habe. Grund seien Bedenken hinsichtlich der Zuverlässigkeit des Stromnetzes und der Auswirkungen auf die Stromrechnungen der Kunden.

„Die steigenden Preise heute müssen mit den eigentlichen Ursachen in Verbindung gebracht werden“, schrieb Steve Everley, Senior Manager von FTI Consulting , auf X. „Zwei Versorgungsunternehmen erklärten kürzlich, es gebe keine Anzeichen für Preisauswirkungen durch OBBBA und keine Pläne für Tariferhöhungen.“

Erdgasverbote und eine erzwungene und überstürzte Energiewende führen laut NERC und Experten des Energiesektors zu höheren Energiekosten . Viele Bundesstaaten in Neuengland , einer Region des Landes, die gegen Erdgaspipelines vorgeht und strenge Auflagen für saubere Energie erlassen hat, leiden unter hohen Energiekosten.

„Die Demokraten haben bei den Strompreisen Brandstiftung betrieben und nun haben sie die Frechheit, Trump des Streichholzspiels zu bezichtigen. In Trumps erster Amtszeit stiegen die Strompreise um weniger als 1 Prozent pro Jahr. Unter Biden stiegen sie um 22 Prozent. Ich denke, die amerikanische Bevölkerung wird Präsident Trumps Energiepolitik mehr vertrauen als dem heuchlerischen Schuldzuweisungsverhalten der Demokraten“, sagte James Taylor, Präsident des Heartland Institute und Gründungsdirektor des Arthur B. Robinson Center for Climate and Environmental Policy von Heartland.

Das Energieministerium (DOE) warnte in seinem Bericht vom 7. Juli, dass sich die Stromausfälle bis 2030 um das Hundertfache erhöhen könnten, wenn in den USA weiterhin Kraftwerke stillgelegt würden, ohne vorher ausreichend Ersatz zu schaffen. Das Stromnetz werde in den kommenden Jahren nicht in der Lage sein, den steigenden Bedarf energiehungriger Rechenzentren zu decken. Das Ministerium nannte weiterhin Wind- und Solarenergie als Hauptursachen für die sinkende Netzstabilität und argumentierte, dass bedarfsgerechte Stromerzeugung aus Kohle, Öl, Gas und Kernenergie für die Deckung des amerikanischen Strombedarfs unerlässlich sei.

Alle Inhalte der Daily Caller News Foundation, einem unabhängigen und überparteilichen Nachrichtendienst, stehen seriösen Nachrichtenverlagen mit großem Publikum kostenlos zur Verfügung. Alle veröffentlichten Artikel müssen unser Logo, den Namen des Reporters und seine DCNF-Zugehörigkeit enthalten. Bei Fragen zu unseren Richtlinien oder einer Partnerschaft mit uns wenden Sie sich bitte an  licensing@dailycallernewsfoundation.org .

https://dailycaller.com/2025/08/09/legacy-media-blames-trump-for-soaring-energy-prices-turns-blind-eye-to-bidens-grid-crushing-policies/

Durchschnittliche, jährliche Ausgaben der Verbraucher für Benzin, Strom, Heizöl und andere Kraftstoffe

regionale Strompreise für Privathaushalte

https://www.eia.gov/todayinenergy/detail.php?id=65284

Bericht über die schädliche Green New Deal-Agenda

WASHINGTON – Der Vorsitzende des Ausschusses für Aufsicht und Rechenschaftspflicht des Repräsentantenhauses, James Comer (R-Ky.), hat heute einen Bericht veröffentlicht, in dem er darlegt, wie die Energiepolitik der Biden-Regierung im Rahmen des Green New Deal zu höheren Gaspreisen, wachsender Unsicherheit im amerikanischen Energiesektor, Verwirrung auf dem Markt für Neuwagen und Haushaltsgeräte sowie einem Labyrinth teurer regulatorischer Hürden geführt hat, die zu höheren Kosten für alle amerikanischen Verbraucher und Unternehmen geführt haben und auch weiterhin führen werden.

„Die Biden-Regierung hat die Macht der Exekutive als Waffe eingesetzt, um einen Krieg gegen die amerikanische Energieproduktion zu führen und eine radikale, linksradikale Energiepolitik zu etablieren, die die heimische Energieentwicklung gefährdet, das amerikanische Stromnetz überlastet und die Kosten für alle amerikanischen Verbraucher und Unternehmen in die Höhe treibt“




Studie: Seit 2007 kein Rückgang des arktischen Meereises

Cap Allon

Eine neue, von Fachkollegen begutachtete (was auch immer das bedeutet) Studie in Geophysical Research Letters berichtet von einer deutlichen Veränderung des Regimes der arktischen Meereisausdehnung (Sea Ice Extend; SIE) im September 2007 – gefolgt von 18 Jahren ohne langfristigen Trend.

Vor 2007 ging das September-Minimum in etwa linear zurück; seitdem schwankt die SIE um einen flachen Mittelwert.

Der Hauptautor Harry L. Stern (Universität Washington) analysiert den NSIDC-Meereisindex (1979–2024) und zeigt, dass eine Aufteilung der Datenreihe bei 2007 zwei unterschiedliche Verläufe ergibt: einen linearen Rückgang vor 2007 und eine Reihe nach 2007 ohne signifikante Steigung.

Statistische Tests widerlegen einen einzigen linearen Trend über den gesamten Zeitraum von 1979 bis 2024, wobei Stern feststellt, dass ein stückweises Modell mit einem Bruchpunkt im Jahr 2007 am besten passt. In dieser Anpassung beträgt der Trend für den Zeitraum 1979–2006 −0,55 × 10⁶ km² pro Jahrzehnt, und der Zeitraum 2007–2024 lässt sich am besten durch einen konstanten Mittelwert von etwa 4,63 × 10⁶ km² beschreiben. (Stern).

Die Studie untersucht zuvor vorgeschlagene Faktoren (Arktische Oszillation, Arktischer Dipol, Ozeanstratifizierung und verschiedene Rückkopplungen), ohne sich jedoch auf eine einzige Ursache festzulegen. Die physikalische Erklärung für die Stabilität nach 2007 wird als ungelöst behandelt.

Der Öffentlichkeit wurde gesagt, sie müsse mit raschen, kontinuierlichen Verlusten und einer bald eisfreien Arktis rechnen. Auf der COP15 im Dezember 2009 erklärte Al Gore den Delegierten, dass einige Modelle eine Wahrscheinlichkeit von 75 % dafür vorhersagen, dass die Arktis innerhalb von fünf bis sieben Jahren – also bis Mitte der 2010er Jahre – im Sommer „völlig eisfrei” sein könnte. Diese Behauptung wurde damals weit verbreitet und ist auf Video festgehalten:

Die Realität sah natürlich anders aus (aber Gore wurde trotzdem reich). Der September-SIE schwankte zwar, zeigte aber von 2007 bis 2024 (und auch 2025) keinen Abwärtstrend.

Stern führte einen statistischen Test mit 10.000 simulierten Zeitachsen durch und stellte fest, dass die jüngste Flachheit so weit vom alten Muster des stetigen Rückgangs entfernt ist, dass die Idee des „geradlinigen Abschmelzens” nicht mehr passt. Das alte lineare Modell sollte verworfen werden. Eine Diskontinuität im Jahr 2007 mit einem danach flachen Mittelwert erklärt die Daten laut Stern besser.

Vorhersagen eines unaufhaltsamen, kurzfristigen Zusammenbruchs stimmen nicht mit den Beobachtungen in der realen Welt überein.

Seit 2007 ist das statistische Minimum im September unverändert geblieben. Das ist ein Problem für vereinfachende Darstellungen. Positiv ist, dass die Medien begonnen haben, dies aufzugreifen und auf das zentrale Ergebnis der Studie hinzuweisen: Seit 2007 gibt es keinen langfristigen Trend beim SIE im September. Es ist mit Gegenwind und Umdeutungen zu rechnen, aber die Studie ist frei zugänglich; die Leser können die Zahlen, die Regimewechsel-Tests und das parameterfreie Bootstrap-Verfahren selbst überprüfen.

Erneut verlinkt hier.

Link: https://electroverse.substack.com/p/bbc-heatwave-hysteria-farmers-almanac?utm_campaign=email-post&r=320l0n&utm_source=substack&utm_medium=email (Zahlschranke)

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

Hinweis: Zur gleichen Studie gibt es ohne Zahlschranke auch einen Beitrag bei Pierre Gosselin, und zwar hier!