Hopfenernte 2025. Alternativ: Wie (über)lebt der Hopfen den schlimmen Klimawandel?
Helmut Kuntz
Zur Erinnerung: Im Jahr 2016 prophezeite ein bekannter, im TV omnipräsenter Professor und bekennender Klimaaktivist aus München dem deutschen Hopfen den sicheren Klimatod und damit das Ende des deutschen Bieres, nur weil er eine Studie falsch gelesen hatte [2] [3].
Seitdem wird einmal im Jahr nachdem die Hopfenschätzung vorliegt vom Autor betrachtet, was aus dieser, zumindest für eingefleischte Bayern schlimmen Apokalypse geworden ist, beziehungsweise, bis wann der angedrohte, unumstößlich eintretende Hopfentod erwartet werden muss.
Alles wird schlimmer
Unser damaliger Vegetarier als Landwirtschaftsminister kannte sich mit Pflanzen (zumindest, sofern man diese auf dem Balkon illegal züchten konnte [6]) bekanntermaßen bestens aus. Und so wusste auch er genau, wie und warum es um unsere Landwirtschaft steht. Natürlich ganz schlimm: Bundesminister Özdemir: [4]„Die Folgen der Klimakrise lassen sich inzwischen auf unseren Äckern und Weiden ablesen. Unser Erntebericht wird immer mehr zum Zeugnis der Klimakrise.
Aber (nur?) der Hopfen widersteht
Selbstverständlich nicht, wenn man GRÜNen Aussagen und unseren Medien blind vertraut:
K. G. Eckardt ist durch ihr (abgebrochenes) Theologiestudium geschult, auch ziemlich Unwirkliches zu glauben. Deshalb ist es wohl nicht verwunderlich, dass sie die Aussage des kleinen „Klimapapstes“ aus München zum Hopfen aufnahm und auf einem GRÜNen Parteitag am 17.06.2017, als wäre daran etwas Wahres, vom Podium herab erzählte:
… oder dass selbst der deutsche Hopfen krank wird, weil es zu warm wird – ich meine, das Bier ist sogar in Gefahr – das ist relevant, liebe Freundinnen und Freunde …
Unsere streng GRÜN-Linken „Qualitätsmedien“ standen dem natürlich nicht nach:
Wobei solche „Klima-Fachanalysen“ immer parallel zum Wetter verlaufen und damit sehr wendisch ausfallen, man sich also nie wirklich darauf verlassen kann:
Historische bis aktuelle Daten zum Hopfen
Nachdem der Hopfenertrag letztes Jahr den höchsten Wert seit Beginn der Aufzeichnungen auswies, ist er dieses Jahr ein klein wenig geringer ausgefallen:

Bild 4 Hopfenernte Deutschland, Ertragsverlauf 1855 – 2025 und 10jähriger, gleitender Mittelwert. Zeitachse bis 1946 verkürzt dargestellt. Grafik vom Autor erstellt
Zu dieser Grafik der Hinweis, dass um 1990 die Globaltemperatur (und auch die von Deutschland) einen großen Temperatursprung gemacht hat.
Die Grafik der Jahresdifferenzen zeigt, dass beim Hopfenertrag hohe bis höchste Jahresschwankungen vorkommen, aber keinesfalls stetig zunehmen:

Bild 5 Hopfenertrag Deutschland. 1950 – 2025. Absolutwerte der Ertragsdifferenz zum Vorjahr. Grafik vom Autor erstellt
Mit zunehmender Wärme steigt der Hopfenertrag
Interessant ist die Betrachtung der Korrelation zwischen Hopfenertrag und Deutschlandtemperaturen. Man mag es nach den vielen Berichten über das angedrohte „Verbrennen“ gar nicht glauben, aber dem Hopfenertrag tun die ansteigenden Temperaturen eher gut und zwar sowohl bei der Ganzjahres- wie auch der Sommerbetrachtung:
Im vorhergehenden Bild sieht man den verstärkten Temperaturanstieg seit ca. 1990. Im folgenden Bild dazu; wie sich der Ertrag seit 1990 mit hoher Korrelation parallel zur Temperaturerhöhung ebenfalls erhöhte:

Bild 7 Hopfenertrag Deutschland 1986 – 2025 und Jahrestemperatur Deutschland mit 10jahres-Mittelwerten. Grafik vom Autor erstellt
Trotzdem, jedes Jahr schlagen der Klimawandel EU-Verbote wieder zu
Anmerkung: In diesem Kapitel wird der exemplarische Text vom Jahr 2024 wiederholt.
Wenn man die Ertragsgrafik (Bild 4) und die mit der herrlichen Korrelation zwischen Ertrag und Wärme (Bild 7) ansieht, muss man sich schon etwas über die Aussagen zur diesjährigen Ernte wundern:
[7] Die diesjährige Hopfen-Ernte (Anm.: 2024) „wird in Deutschland endlich wieder vernünftig ausfallen“. Das teilte der nationale Hopfen-Pflanzer-Verband mit Sitz in Wolnzach heute mit … erwarten die deutschen Hopfen-Pflanzer für heuer eine leicht überdurchschnittliche Ernte.
Dass es der höchste Ertrag in der deutschen Hopfengeschichte ist (trotz den Schädlingsproblemen) wird nicht erwähnt, sondern als „leicht überdurchschnittliche Ernte“ abgetan. Eben typisch Bauernverband, der immer etwas zum Jammern findet (wie man früher sagte).
Die Erntemenge hängt natürlich nicht nur vom Ertrag, sondern auch von der (laufend reduzierten) Anbaufläche ab, denn es gibt inzwischen ein weltweites Überangebot an Hopfen:
[7] Die vergleichsweise gute Hopfen-Ernte, die für heuer erwartet werde, treffe auf einen Markt, der von Überversorgung geprägt sei. Trotz schlechter Ernten in den vergangenen zwei Jahren seien die Brauereien gut bis sehr gut mit Hopfen versorgt.
Die kommerzielle Betrachtung ist das Eine, die Verbote der EU gegen ausreichendes Düngen und ausreichenden Pflanzenschutz das Andere.
Der Hopfen benötigt viel Feuchte, was seinen Schädlingen allerdings auch gut gefällt. Und damit wird ein gutes Hopfenwetter wie dieses Jahr dank der GRÜNen, sturen EU-Verbote zum Hopfenproblem:
[7] Wie so oft kämen in Jahren mit ausreichend Feuchtigkeit andere Herausforderungen auf die Hopfen-Pflanzer zu. „Vor allem der Pflanzenschutz war so eine Herausforderung in diesem Jahr“, heißt es weiter. „Das feuchte Frühjahr und die andauernden Regenfälle haben in vielen Hopfengärten den Druck von Pilz-Krankheiten erheblich ansteigen lassen.“ Besonders der „falsche Mehltau“ (Peronospora) habe mit seiner Primär-Infektion viele Hopfenpflanzen geschädigt – und das auch noch ungewöhnlich lange bis Anfang Juli.
„Die Einschränkungen bei den zur Verfügung stehenden Pflanzenschutz-Mitteln führten zu einer Verschärfung der Situation“, wird betont.
Ein großes Problem habe der Befall mit Blattläusen und Erdflöhen dargestellt. „In zahlreichen Hopfenbau-Betrieben führten die Pflanzenschutz-Maßnahmen nicht zu dem notwendigen Erfolg, sodass sich ein massiver Blattlaus-Befall entwickelte und nahezu alle Bestände einen Erdfloh-Befall aufweisen“, berichtet der nationale Hopfen-Pflanzer-Verband. „Bei den Blattläusen konnte vielen Betrieben durch Notfall-Genehmigungen geholfen werden, allerdings nur in einigen Bundesländern, während anderswo diese Hilfe versagt blieb.“
Aus Sicht des deutschen Hopfen-Pflanzer-Verbandes ist das Ausbleiben dieser Hilfe nicht nachvollziehbar. „Angesichts dieses schwierigen Jahres im Sinne des Pflanzenschutzes im Hopfenbau hätten die Hopfen-Pflanzer mehr Unterstützung benötigt, erwartet und verdient“, kritisiert der Verband.
Was nirgens erwähnt wird, ist die Tatsache, dass der Ertrag inzwischen so hoch ist, dass nicht nur die EU-Behörde sich erlaubt, ihn „sabotieren“ zu dürfen.
Die auch unter Kostendruck leidenden Hopfenbauer bauen verstärkt mit Niedergerüsten an. Dadurch verringert sich zwar der Ertrag, aber auch überproportional Aufwand und Kosten.
Nur stimmt damit die Ertragsgrafik (Bild 4) nicht mehr. Denn diese weist für den segensreichen Klimawandel und die CO2-Erhöhung dadurch zu wenig Ertragserfolg aus.
Fazit für 2025
Wiederholung: Wenn deutscher Hopfen wirklich einmal – wie es um 1900, kurz nach dem Beginn des ominösen Klimawandels als es aber noch richtig kalt war, fast geschehen wäre – verschwinden sollte, liegt es sicher nicht am sich ständig wandelnden Klima, sondern an politischen Vorgaben und Insektizid-Verboten, die dazu führen, dass das Ausland viel, viel billiger produzieren kann und der Anbau in Deutschland deshalb aufgegeben wird.
Vielleicht passiert das auch einmal mit unseren „Wetterexperten“, deren Extrem-Sommerprognose diesmal vollkommen daneben lag:
Inzwischen wird man selbst von einstmals seriösen Forschern hemmungslos belogen, wenn es der Klimahysterie dient
Am 3.6. interviewte ein Leitredakteur der NN Herrn Latif als „einer der renommiertesten Klimaforscher der Republik“.
Bei Interviews der NN-Redaktion bedeutet so etwas immer: Der mit Sicherheit die Meinung der Redaktion bestätigt und niemals in Gefahr kommt, eventuell nach rääääächts abzudriften. Denn NN-Artikel müssen auf Vorgabe der Eignerinnen absolut räääächts-frei sein.
Im Interview sagte Herr Latif dann: zu den Treibhausgasen „ … die sind für Jahrhunderte, teils Jahrtausende in der Atmosphäre“
Alleine, dass er eine Mehrzahl benennt, zeigt seine Lüge. Denn das zweitwichtigste Treibhausgas, Methan hat immer noch eine offizielle Halbwertszeit von ca. 12 Jahren. Wasserdampf, also vorwiegend Wolken, sind weit, weit vor dem CO2 der heftigste Klimatreiber. Zum großen Glück ist es praktisch ewig in der Atmosphäre.
Nun zum CO2
Seine Aussage zu den Treibhausgasen „ … die sind für Jahrhunderte, teils Jahrtausende in der Atmosphäre“ bezeichne ich (rein privat) als eine bewusste, groteske Irreführung, ja Lüge.
Diese Info stammt aus einer Studie von 2007 unter Mitarbeit des „Fließbandes für ständig neue Klimahysterie“, dem PIK Potsdam, die inzwischen allerdings auch vom Links-Grün durchfilztem Umweltbundesamt übernommen wurde. „Ermittelt“ wurde es alleine anhand von Simulationen, die angeblich 10.000 Jahre wie reichen.
Zwischenzeitlich gibt es ganz andere Aussagen dazu, welche zudem aus realen Messergebnissen abgeleitet wurden. Und diese weisen eine CO2-Halbwertszeit von 15 … 25 Jahren in der realen Natur aus. Eine Darstellung darüber ist von Prof. Ganteför zu finden:
„Wie lange bleibt CO2 WIRKLICH in der Atmosphäre? (mit Prof. Eberhardt) | #133. Energie und Klima“
Diese „Entwicklung“ wird Herr Latif mit Sicherheit kennen. Dass er sie nicht einmal erwähnt, zeigt überdeutlich, wie wenig ihm an wirklicher Information gelegen ist. Und so lange sich Redakteure finden, die solchen Personen blind weiterhin jeden Unsinn glauben, gelingt das auch.
Quellen
[1] EIKE 22.08.2015: Grüne Abgeordnete Barbara Höhn durch Fakten widerlegt: Der Hopfenertrag steigt trotz Klimawandel
[2] EIKE 24.08.2016: Wenn der Hopfen nicht stirbt, stirbt dann der Klimawandel?
[3] EIKE 09.07.2016, Michael Kalisch: Bei Harald Lesch sind Hopfen (und Malz) verloren
[4] Achgut, 03. 09.2022: Superdürre – Gute Ernte
[5] Merkur, 26.08.2022: „Extrem schwierige“ Zeiten: Deutsche Hopfenpflanzer mit bitterer Jahresbilanz und düsterer Prognose
[6] Hanfpflanze am Balkon: Staatsanwaltschaft stellt Cannabis-Ermittlungen gegen Cem Özdemir ein | Augsburger Allgemeine (augsburger-allgemeine.de)
[7] Pfaffenhofen-Today-DE, 21.08.2024: Leicht überdurchschnittliche Hopfen-Ernte erwartet: Zahlen und Hintergründe




