Zeit, sich an Wetterereignisse und den Klimawandel anzupassen und dafür zu planen

H. Sterling Burnett

Ein Funken Wahrheit sickerte kürzlich durch die Seiten der New York Times (NYT) in einem Artikel, der untersuchte, wie „unvorbereitet“ große Teile der Nation angesichts von Naturkatastrophen sind. Obwohl es unmöglich ist, die genauen Daten solcher Katastrophen weit im Voraus vorherzusagen, wissen wir aufgrund der Geschichte, Geografie und des Klimas mit Sicherheit, dass sie an bestimmten Orten mit größerer Wahrscheinlichkeit auftreten. Natürlich wäre dies kein Artikel der NYT, wenn er nicht eine gehörige Portion ungerechtfertigter Irreführung zum Thema Klimawandel enthalten würde.

Der Artikel, verfasst von David Wallace-Wells, behandelt kurz mehrere extreme Wetterereignisse der letzten Zeit, die Schäden in Milliardenhöhe und Hunderte von Todesfällen verursacht haben. Dazu gehören die Waldbrände in Lahaina auf Hawaii im Jahr 2023 und in Los Angeles im Jahr 2024 sowie die Überschwemmungen im texanischen Hill Country im letzten Monat, in Libyen im Jahr 2023 und in Porto Alegre, Brasilien, sowie in Ashville, North Carolina, im Jahr 2024, wobei auch die jüngsten Hurrikane kurz erwähnt werden.

Diese Ereignisse waren tragisch, und wie Wallace-Wells betont, hätten sie größtenteils verhindert werden können. Die Orte, an denen die Überschwemmungen und Brände auftraten, waren zuvor bereits mehrfach von großen Überschwemmungen und Bränden heimgesucht worden. Die gemeinsame Tragik besteht darin, dass trotz unseres heutigen Wissens über die Geschichte extremer Wetterereignisse in diesen Gebieten und trotz der modernen Möglichkeiten, die Infrastruktur zu stärken und Ressourcen zu verwalten, einschließlich einer verbesserten Lage der Wohngebäude, nach früheren extremen Wetterereignissen relativ wenig unternommen wurde, um diese neuen Tragödien zu verhindern. Tatsächlich haben die ergriffenen Maßnahmen, wie beispielsweise die Ansiedlung von mehr Menschen in katastrophengefährdeten Gebieten, die Folgen der jüngsten Ereignisse oft noch verschlimmert.

Das Ausmaß der Schäden und der Verlust an Menschenleben hätten drastisch reduziert werden können, wenn Planer und Bürokraten Warnmaßnahmen eingeführt, eine bessere Infrastruktur für den Umgang mit Wasser geschaffen, keine Anreize für den Wiederaufbau in bekannten Überschwemmungsgebieten geschaffen, Flächen bewirtschaftet hätten, um die Brandlast zu verringern, und den frühzeitigen Zugang für die Brandbekämpfung verbessert hätten. Es gibt genug Schuldige auf nationaler, regionaler und lokaler Regierungsebene in jedem Land, aber Wallace-Wells zeigt deutlich, dass ein Großteil der durch diese Ereignisse verursachten Schäden mit dem vorhandenen Wissen und der heutigen Technologie vollständig vermeidbar gewesen wäre.

Kein Ort ist ein Klimaparadies. Jeder Ort wird irgendwann einmal von extremen Wetterereignissen heimgesucht, aber die Geschichte zeigt, dass einige Orte anfälliger für bestimmte Arten von extremen Wetterereignissen oder Naturkatastrophen sind als andere und diese mit einer gewissen Regelmäßigkeit erleben. Vor diesem Hintergrund sollten vor der nächsten Überschwemmung, dem nächsten Waldbrand oder Hurrikan bessere Planungen und Entscheidungen darüber getroffen werden, wo man leben, wie man Land bewirtschaften und welche Arten von Infrastruktur wo gebaut werden sollten. Im Falle des anhaltenden Anstiegs des Meeresspiegels sollte man sich auf das Unvermeidliche vorbereiten, bis die nächste Eiszeit kommt.

Obwohl Wallace-Wells die Extremität einiger der jüngsten Wetterereignisse mit dem Klimawandel in Verbindung bringt, obwohl es keine langfristigen Trends gibt, die auf einen solchen Zusammenhang hindeuten, hat er doch die Anständigkeit und Ehrlichkeit zuzugeben, dass solche Ereignisse an manchen Orten regelmäßiger auftreten als an anderen, unabhängig vom Klimawandel, sodass wir besser vorbereitet sein sollten. Wallace-Wells schreibt:

Trotz seiner außergewöhnlichen Brutalität war das Unglück am Guadalupe River in Texas am vergangenen Wochenende auch ein vertrautes Ereignis. … Der Starkregen, der die Überschwemmung in Texas verursachte, wurde als 500-jähriges Unwetter bezeichnet, aber Sturzfluten sind in dieser Region, die manchmal auch als „Flash Flood Alley” (Sturzflut-Allee) bezeichnet wird, keine Seltenheit. Vor acht Jahren, nachdem der Guadalupe katastrophal über die Ufer getreten war, hatten die Behörden ein Frühwarnsystem in Betracht gezogen – und wieder verworfen. Seit 1978 ist der Fluss mehr als ein Dutzend Mal über die Ufer getreten.

Das Gleiche gilt im Großen und Ganzen auch für Valencia, wo 1957 eine Flut mindestens 80 Menschenleben forderte, für Pôrto Alegre, wo die Überschwemmungen von 1941 noch lange Zeit die Erinnerung der Menschen überschatteten, und auch für Asheville in North Carolina, wo 1916 eine Flut 80 Menschen tötete. … Keiner dieser Orte war für eine Flutkatastrophe undenkbar – es waren nur Orte, an denen zu viele Menschen sich entschieden, nicht allzu viel darüber nachzudenken, und die Behörden nur allzu gerne die Verantwortung weitergaben. …

Wir möchten uns vielleicht auf die Risiken der bevorstehenden Erwärmung konzentrieren, aber wie der renommierte Klimawissenschaftler Michael Oppenheimer gerne betont, sind wir nicht besonders gut an das derzeitige Klima angepasst. Das bedeutet, dass wir immer wieder von Wetterkatastrophen heimgesucht werden – die Sicherheitsstandards, die wir uns in der wohlhabenden modernen Welt gesetzt haben, werden regelmäßig durch Wetterereignisse durchbrochen, mit denen wir eigentlich viel besser umgehen könnten.

Der Autor einer Diskussion über den NYT-Artikel bei Climate Discussion Nexus konzentriert sich hauptsächlich darauf, die unbegründeten und nachweislich fehlerhaften Behauptungen zu kritisieren, welche die Katastrophen mit den Emissionen fossiler Brennstoffe durch den Menschen in Verbindung bringen. Ich verstehe die Motive des Autors und habe Verständnis für seine Kritik. Wallace-Wells begibt sich in unhaltbare Gedankenspiralen und macht unbegründete oder sogar widersprüchliche Aussagen, um jedes der Ereignisse in gewissem Maße auf den langfristigen Klimawandel zurückzuführen. Aber für mich ist das zu erwarten. Ich wäre überrascht gewesen, wenn ein Autor der NYT nicht versucht hätte, die Wetterkatastrophen mit dem Klimawandel in Verbindung zu bringen. Schließlich unterhalten wir vom Heartland Institute eine Website, die sich der Entlarvung von „Nachrichten” widmet, die täglich veröffentlicht werden und fälschlicherweise behaupten, der Klimawandel verschlimmere „X” oder führe dazu, dass „Y” häufiger oder intensiver auftrete, oder dass er zu mehr Todesfällen, Hunger, Krankheiten oder Einwanderung führe. Die Daten zeigen, dass dies einfach nicht stimmt, aber die Medien interessiert das nicht.

[Hervorhebung vom Übersetzer]

Vor diesem Hintergrund schöpfe ich Hoffnung aus der Tatsache, dass der Großteil des NYT-Artikels nicht darauf abzielte, den Klimawandel als einzige oder gar Hauptursache für die beschriebenen Katastrophen darzustellen, sondern die Schuld eindeutig dort verortete, wo sie hingehört: bei menschlichen Entscheidungen und Handlungen, die auf Wunschdenken, Verleugnung oder Kurzzeitgedächtnis (mir kann das nicht passieren) beruhen, sowie bei einer schlechten Planung für solche zukünftigen Ereignisse, was allesamt zu unzureichenden Reaktionen führt. Dies ist zum Teil darauf zurückzuführen, dass Politiker Zeit und knappe Ressourcen damit verschwenden, sich gegenseitig die Schuld für die letzte Tragödie zuzuschieben, anstatt schnell zusammenzuarbeiten, um den Schaden zu mindern, wenn extreme Wetterereignisse in Zukunft unvermeidlich wieder auftreten werden.

Quellen: The New York Times; Climate Discussion Nexus, Climate Realism

Link: https://heartland.org/opinion/climate-change-weekly-551-time-to-adapt-and-plan-for-weather-events-climate-change-aside/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE