Klimaschutz gefährdet die Umwelt und die Bevölkerung – Teil 1: Menschenopfer für die Windkraft

von Dr. Klaus-Dieter Humpich

Ist bei Unfällen an Land gleich der Lokalreporter zur Stelle, ist der Windmüller auf Hoher See geschützt vor neugierigen Blicken. Ein weiterer Grund für die Förderung von Offshore-Windkraftanlagen. Nicht nur die Natur wird geschädigt, sondern auch die zahlreichen Arbeiter. Seefahrt und Hochseefischerei waren schon immer gefährliche Arbeitsplätze. Arbeitnehmer waren dort schon immer mit „einer speziellen Risikoprüfung konfrontiert“, wenn sie eine Lebens- oder Unfallversicherung abschließen wollten. Oft waren die Prämien kaum zu stemmen.

Offshore-Windarbeit ist körperlich anstrengend, wetterabhängig und oft gefährlich. Das ist die harte Wahrheit hinter dem Green Deal. Wenn die Investoren und Betreiber nicht bei jedem Fundament, jedem Unterwasserkabel, jeder Montage und jedem Personentransport zur See eine „Safety First“ Mentalität mitbringen, wird der menschliche Preis sehr hoch werden. Offshore-Wind ist ein noch junger Industriezweig mit zahlreichen neuen Techniken. Vielleicht ist das der Grund (hoffentlich) warum die Unfallstatistiken 3 bis 4 mal so hoch sind, wie in verwandten Branchen (Öl- und Gasförderung auf hoher See etc.). Die meisten meldepflichtigen Unfälle passieren bei:

  • Schwerlast und Kranarbeiten z.B. für die Fundamente und die Gondeln.
  • Arbeiten in großer Höhe in beengten Türmen und Gondeln. Hier spielt im Ernstfall die Zeit für das Abbergen Verletzter aus Höhen von 100 m und mehr eine entscheidende Rolle.
  • Personaltransfer von Schiffen auf die festen Windmühlen bei rauher See.
  • Elektrische Fehler und Gefahren in den beengten Räumen während der Inbetriebnahme und laufender Wartung.

Wenn es um die Sicherheit von Offshore-Windanlagen geht, ist der Datenpool noch klein, aber das Signal leider schon klar. Da die Offshore-Windkraft wächst, muss jede Lektion aus frühen Vorfällen in strengere Standards, intelligentere Schulungen und sicherere Arbeitsplätze umgesetzt werden. Dies führt durchweg zu steigenden Kosten. Der Wind schickt zwar keine Rechnung, aber die notwendige Wartung und Reparaturen nehmen mit steigender Betriebsdauer leider zu. Je weiter der Windpark von der Küste entfernt ist, um so höher auch das Risiko für die Arbeiter. Im Ernstfall ist das Krankenhaus eben nicht um die Ecke. Die „goldene Stunde“ bis zur Notaufnahme ist kaum einzuhalten. Ein „Mann über Bord Manöver“ hat auf hoher See auch viel geringere Erfolgschancen. Wie man vom Transfer zu Bohrinseln mit Hubschraubern weiß, sind Abstürze zwar selten, kommen aber mit steigender Anzahl der Flüge leider vor. Allerdings sind die Landeplätze auf einer Bohrinsel sicherer als auf der Gondel einer Windmühle.

Das Herumklettern auf Windmühlen ist nichts für „unsportliche“ Menschen. Im Gegenteil ist schon aus Sicherheitsgründen ein „sportlicher“ Körperbau erforderlich. Hier entsteht das nächste „Dachdeckerproblem“ in einer alternden Gesellschaft. Wo sollen eigentlich die Wartungsmonteure in 20 oder 30 Jahren herkommen? Nur jung und sportlich reicht auch nicht. Es sind auch Fachkenntnisse nötig – sprich, eine langjährige Ausbildung. Selbst wenn alle Anforderungen erfüllt sind, bleibt die Frage der Konkurrenzfähigkeit gegenüber Jobs an Land. Es bleiben die besonderen Belastungen durch den Zugang, die Exposition gegenüber Lärm, Vibrationen, Hitze, Kälte und Regen und – nicht zuletzt – die Seekrankheit. Das wird man zukünftig wohl nur über höhere Löhne ausgleichen können.

Der Druck, den Zugang zu Offshore-Windparks zu beschleunigen und gleichzeitig die Wartungskosten zu senken, wird das Risiko von Besatzungstransfers unter den nicht beeinflußbaren Randbedingungen erhöhen. Ein wichtiger Aspekt für sichere und erfolgreiche Transfers ist die Qualität der Wettervorhersage für den Einsatztag und die Entscheidung, ob eine Wartungsaufgabe durchgeführt werden sollte. Mit dem Alter des Windparks steigt zwar die Erfahrung, aber auch der Verschleiß nimmt unter den rauhen Bedingungen der Nordsee zu. Besonders die salzhaltige Seeluft fordert ihren Tribut.

Ein bisher noch nicht zufriedenstellend verstandenes Phänomen ist die unterschiedliche Ereignishäufigkeit TRIR (Total Recordable Injury Rate) von Arbeitsunfällen. Der TRIR für Betriebsstätten ist im Durchschnitt 3 bis 4 Mal so hoch wie für Baustellen. Ein Gedanke ist die bessere Ausbildung und Sorgfalt bei den Baufirmen. Untersuchungen haben z. B. gezeigt, daß Leiharbeiter aufgrund von Bedenken hinsichtlich der Arbeitsplatzsicherheit weniger häufig Verletzungen melden. Bei den Baufirmen handelt es sich um relativ wenige Unternehmen mit teilweise langjährigen Erfahrungen im Offshore-Bereich. Bei der eigentlichen Installation und Wartung werden die Unternehmer zahlreicher und breiter (z. B. lokale Handwerker).

Ein gutes und leicht zu erfassendes Maß für die Gefährdung sind die Technikertransfers zu den Windmühlen. Jeder Besuch erfordert einen Transfer mit Schiff oder Hubschrauber, den Übergang vom beweglichen Transportmittel auf die feststehende Mühle, sowie die anschließenden Arbeiten. Heute sind Schiffe mit hydraulischen Brücken üblich, die die Wellenbewegungen ausgleichen sollen. Nur sind Wellen Natur. Abrupte Bewegungen – auch bei relativ geringem Seegang – führen immer wieder zu Stürzen, oft verbunden mit Knochenbrüchen. Um welche Größenordnung es sich handelt, wird deutlich, wenn man bisher von durchschnittlich 6,5 Technikertransfers pro Windmühle jährlich ausging. Die Transfers werden voraussichtlich von rund 180.000 pro Jahr im Jahr 2022 auf zwischen 300.000 und 350.000 pro Jahr im Jahr 2030 nur in GB steigen.

Hier wächst, buchstäblich außerhalb der Öffentlichkeit, ein neuer Industriezweig mit hohem Unfallrisiko heran. Auch Unfälle mit mehreren Toten finden bestenfalls regional Beachtung. Man kennt dies schon aus der Seefahrt. Täglich gehen weltweit Schiffe unter, aber nur die spektakulären Ereignisse schaffen es in die Abendnachrichten. Der Wind schickt sehr wohl eine Rechnung. Spätestens, wenn die Beiträge zu den Berufsgenossenschaften steigen, wird uns das bewußt gemacht.

Der Beitrag erschien zuerst auf dem Blog des Autor hier

 




Gardasee-Achterbahn: Klima-Alarm kollabiert – Klimaschau 226

2023 schlug die Berliner Morgenpost Alarm. Sie titelte:

“Trockenheit in Italien. Wassermangel am Gardasee: Experte erkennt ein Alarmzeichen. Nach Angaben der örtlichen Behörden liegt der Wasserstand bei über 46 Zentimeter, halb so viel wie vor einem Jahr. Da waren es zur gleichen Zeit 99 Zentimeter. Noch nie seit Meßbeginn lag der Wasserstand so tief um diese Jahreszeit wie aktuell. Der Schweizer Klimaexperte David Volken sah in „extremwetter.tv“ ein klares „Zeichen des Klimawandels“.”

Nicht mal ein Jahr später wendete sich dann überraschenderweise das Blatt. Die österreichische Kronenzeitung berichtete im Februar 2024:

„Nach Dürre: Wasserstand am Gardasee auf Rekordhoch. Dank starker Regenfälle in den vergangenen Tagen liegt der Wasserstand des Gardasees mit plus 135 Zentimetern über dem hydrometrischen Nullpunkt in Peschiera (Verona) auf einem Rekordhoch. Das sind 90 Zentimeter mehr als vor einem Jahr. Die Dürre, die sowohl die Touristensaison als auch die Bewässerung in der Gegend von Mantua belastet hatte, scheint damit abgewendet zu sein. Ein ähnliches Hoch war am 23. Februar 1997 verzeichnet worden.”




Trump-Regierung stellt drei ausgesprochene Klimakritiker ein – Koonin, Spencer, Christy

von AR Göhring

NYTimes und CNN berichten gerade, daß Steven Koonin und die EIKE-Referenten John Christy und Roy Spencer im Energieministerium der USA (United States Department of Energy, DOE) arbeiten werden.

Christy und Spencer sind Professoren an der Universität von Alabama in Huntsville UAH. Spencers Temperaturmeßreihen werden weltweit als Referenz zu Klimafragen herangezogen. Steven Koonin ist Professor in Stanford/Kalifornien und war schon unter Obama im DOE beschäftigt, außerdem bei British Petrol.

Nach internen Quellen sind die drei Wissenschaftler direkt dem Bundesminister Wright unterstellt und dienen als Experte (Christy), Berater (Spencer) und Regierungs-Sonderbeamter (Koonin). Christy und Spencer betonen seit langem, daß die Temperatur-Meßdaten von Satelliten und von terrestrischen Stationen nicht dieselben Trends zeigen und haben damit  Zweifel an der wissenschaftlichen Redlichkeit der öffentlichen Klimapanik genährt.

Die bemerkenswerte Personalie paßt zu der von Donald Trump angekündigten neuen Umweltpolitik, nach der der Klima-Alarmismus in der Verwaltung und den Universitäten ausgetrocknet werden soll.

„Climate is a hoax to make money.“ Trump 2016

Dabei geht das Kabinett Trump II rigoros vor: Die National Oceanic and Atmospheric Administration NOAA, US-Wetterbehörde, s0ll ihre Forschungstätigkeiten ganz einstellen. Auch andere Ämter und Institute dürften mit Kürzungen zu rechnen haben – so die berühmt-berüchtigte CO2-Meßstation auf dem Mauna-Loa-Vulkan, der selber einiges an natürlichem CO2 freisetzt.

Zu den Klimapanik-Instituten gehört interessanterweise auch das DOE, das bislang zahlreiche Klimaforscher beschäftigt und Supercomputer für die Berechnung fragwürdiger Klimamodelle bereitstellt.

Auch beim Klima-Personal wird unter Trump nun ordentlich gespart – so mußten bereits Hunderte Forscher gehen, die das nächste „Nationale Klimagutachten“ hätten erstellen sollen. In Europa, vor allem den DACH-Ländern, erregte diese Politik den Vorwurf der „Wissenschaftsfeindlichkeit“ des Kabinetts Trump. Viele der geschaßten US-Klimaforscher könnten nun in Europa nach neuen Stellen Ausschau halten. Ob es daher zu einem Konkurrenzkampf kommen wird? Da „Klima“ seit Jahrzehnten ein mit Steuergeldern üppig gepäppeltes Gebiet ist, gibt es in den DACH-Ländern und Nachbarstaaten bereits sehr viele überflüssige Stellen.

Auch in den USA regt sich natürlich angesichts der verlorenen profitablen Pöstchen Widerstand. Ein Klimaforscher aus Texas, Andrew Dessler, sagte:

„Die Beauftragung von Koonin, Spencer und Christy ist nicht nur irregulär, sondern auch ein Zeichen dafür, daß sie (Kabinett Trump-Red.) auf keinem der üblichen Wege die gewünschte Antwort erhalten. Dies scheint sich wie ein roter Faden durch diese Verwaltung zu ziehen. Sie suchen nicht nach legitimen Expertenmeinungen, sondern nach Leuten, die ihnen die gewünschte Antwort geben.“

Dessler dreht also das übliche Argument gegen seine eigene Profession um, nach dem die Alarmisten stets Alarm produzieren, um ihren Job und ihren Einfluß zu erhalten.

Außerdem seien Koonin, Christy und Spencer dafür bekannt, in ihren angeblich wissenschaftlichen Einschätzungen Werturteile zu fällen und sich Daten herauspickten. Auch dieses Verhalten ist bekannt – von den Alarmisten.

Der bekannte Klimaforscher Zeke Hausfather teilte auch schon gegen die drei Kritiker aus:

„Koonin und Christy gehören zwar zu den vernünftigeren Klimaskeptikern, aber sie stellen eine winzige Minderheit dar, die vielleicht 1 % oder weniger der Klimawissenschaftler repräsentiert. Es ist zwar nützlich, eine Vielzahl von Ansichten zu bewerten, aber es ist höchst problematisch, gezielt nach Randmeinungen zu suchen und sie hervorzuheben, die von der großen Mehrheit der wissenschaftlichen Forschung zu einem Thema nicht unterstützt werden.“

Das berühmte „97%“-Argument also. Man merkt – die Klimaforscher in den USA zittern vor dem Gegenwind und dem Verlust ihrer Privilegien. Da mit Koonin, Spencer und Christy renommierte und redliche Wissenschaftler in die Machtposition geraten, in der bislang Polit-Wissenschaftler und Weltuntergangsprediger dominierten, ist die Sorge Hausfathers berechtigt.

Sehen Sie hier unsere Videos mit Christy und Spencer:





Überhitzte Anti-AKW-Propagandisten: Wegen der Wärme im Juni soll Frankreichs Atomkraft in die Krise geschlittert sein – wussten Medien und Grüne. Das Gegenteil ist richtig

Alexander Wendt, Die Weltwoche

Die sommerliche Hitzewelle rollte in Deutschland schon vor einigen Tagen aus. Die Katastrophen-Propaganda kühlt nicht ganz so schnell ab, zumal twitternde Grünen-Politiker und einige ihnen zugetane Journalisten die wenigen Hochtemperaturtage für eine ganz spezielle Behauptung nutzten.

«AKW-Hitzeflaute: Schluss jetzt mit dem Gefasel vom Wiedereinstieg», donnerte der Autor der Illustrierten, Rolf-Herbert Peters, am 1. Juli. «In Frankreich stehen wieder Atomkraftwerke still», klagte der Grünen-Abgeordnete Audretsch und schob den seltsamen Satz nach: «‹Wir rechnen mit sehr vielen künftigen Hitzewellen›, sagt eine Sprecherin. In Zukunft könnte zum Beispiel das Kraftwerk Chooz 100 Tage/Jahr ausfallen.» Um welche Sprecherin es sich handelt und für wen sie spricht, teilte er nicht mit. Genauso wenig, wie viele der 57 Nuklearkraftwerke in Frankreich ihre Leistung drosseln: nämlich 2.

Die üblichen grünen Nachredner meldeten sich praktisch inhaltsgleich.

Nur herrscht in Frankreich wegen der minimalen Leistungsreduzierung weder eine Stromnot oder gar eine «AKW-Hitzeflaute», noch ergibt sich daraus auch nur das geringste Argument, Deutschland sollte nicht wieder zur Kernkraft zurückkehren. Denn die Kernkraftwerke hierzulande mussten aus bautechnischen Gründen, um die es gleich gehen soll, selbst in heissen Sommern sehr viel weniger Rücksicht auf Kühlgewässer nehmen als die französischen. Vor allem aber: Kernkraft, das zeigen alle Daten sehr deutlich, bleibt auch an den heissesten Tagen des Jahres die zuverlässigste Art der Stromerzeugung überhaupt.

Zunächst einmal: Die Betreiber fahren die Kraftwerke nicht herunter, weil das «Kühlwasser zu heiss» wäre. Mit dieser Formulierung suggerierte Spiegel online am 2. Juli seinen Lesern in einem Text über die kurzzeitig gedrosselten Atommeiler Beznau in der Schweiz, die Kernkraftwerke bekämen ein Problem, wenn das Flusswasser eine bestimmte Temperatur erreicht. Noch plumper und falscher versucht es die schon mehrfach wegen Faktenverdrehungen aufgefallene Annika Joeres in der Zeit: «Frankreichs Atomkraftwerke überhitzen».

Die Journalistin veröffentlicht nicht nur für die Zeit; bei der teils staatsfinanzierten Plattform Correctiv schreibt sie als «Senior-Reporter».

Die Leistungsreduktion der Atomkraftwerke in der Schweiz und Frankreich geschieht in Wirklichkeit, um Tierwelt und Fauna in den Flüssen zu schonen, im Fall von Beznau die der Aare, deren Temperatur 25 Grad nicht überschreiten sollte. Das Kraftwerk käme technisch auch mit wärmerem Flusswasser zurecht, genauso wie die Anlagen in Frankreich, von denen keine einzige «überhitzt». Ganz nebenbei bringt der Spiegel in seinem Text noch eine Extra-Desinformation für seine Leser unter: «Die Schweiz», heisst es da, «möchte längerfristig aus der Kernenergie aussteigen.» Genau das Gegenteil trifft zu. Für einen Kernkraftausstieg existiert weder in der Politik noch in der Bevölkerung eine Mehrheit, es gibt auch keinerlei relevante Diskussion im Land darüber. Im Gegenteil: Ende 2024 kündigte Energieminister Albert Rösti an, durch eine Überarbeitung des entsprechenden Gesetzes solle das bisher noch herrschende Neubauverbot für Kernkraftwerke demnächst fallen.

Dieses Verbot kam 2017 durch eine Volksabstimmung zustande. Die Laufzeit des 1969 in Betrieb gegangenen Kraftwerks Beznau verlängerten die Behörden bereits bis 2032, die deutlich jüngeren Meiler in Leibstadt und Gösgen dürften bis weit in die Jahrhundertmitte Strom liefern. Auch die Volksmeinung unterscheidet sich in dieser Frage deutlich von der von 2017: Eine Mehrheit stellt sich mittlerweile gegen das Neubauverbot.

Zurück zu Frankreich: In seinem «Gefasel»-Text räumt der Stern-Autor zwar ein, dass die kurzzeitige Drosselung von wenigen Reaktoren in Frankreich sich so gut wie gar nicht auf die Stromerzeugung im Nachbarland auswirkt: Die Leistungsreduzierungen, die es fast in jedem Sommer gibt, verringern die theoretisch mögliche Ausbeute des Kernkraftwerkparks im Jahr um durchschnittlich 0,3 Prozent.

 

«Doch die sehr langgestreckte Statistik täuscht, kommentiert der Stern-Schreiber das sommerbedingte Minus von 0,3 Prozent im Jahresverlauf. Natürlich «täuscht» an der Zahl überhaupt nichts. Sie passt ihm schlicht nicht, weil sich daraus auch mit allem rhetorischen Gefuchtel keine «AKW-Hitzeflaute» herbeischreiben lässt.

Damals standen tatsächlich zeitweise 29 von damals 56 Reaktoren still, die meisten, weil Korrosionsschäden beseitigt werden mussten, einige auch wegen turnusmässiger Wartungsarbeiten. Das gehäufte Problem mit korrodierten Rohren ergab sich, weil der Betreiber EDF die Arbeiten vorher lange aufgeschoben hatte. Sommerwärme beziehungsweise Klima spielten für diesen temporären Ausfall also keine Rolle.
In diesem problematischen Jahr 2022 drosselten ausserdem fünf Atomkraftwerke ihre Leistung, um die Gewässer zu schonen, nämlich Golfech, Saint-Alban, Bugey, Blayais und Tricastin. Sie liefen allerdings weiter. Aber selbst in dieser Ausnahmephase kam es in Frankreich nicht zu Stromengpässen. Und das nicht, weil Deutschland mit seinem Grünstrom die Lücke gestopft hätte, wie es mehrere Medien behaupteten.

Wie immer hilft der Blick auf die Zahlen weiter: Frankreichs Atomkraftwerke erzeugten 2022 trotz der schwierigen Bedingungen gut 275 Terawattstunden Strom, die Gaskraftwerke etwa 45 Terawattstunden. Der Stromimport belief sich gerade auf 16,2 Terawattstunden – alle Lieferländer zusammengenommen. Gleichzeitig exportierte Frankreich aber auch Elektroenergie nach Italien und in die Schweiz. Allein die Exporte nach Italien überstiegen 2022 die Strommenge, die Deutschland ins französische Netz schickte. Bei der angeblichen Rettung des Nachbarn durch deutsche Windräder handelt es sich um eine Legende.

«Solche Hitzeflauten für AKW werden zunehmen, da sind sich die Klimaforscher einig», heisst es in dem Text aus Hamburg. Da es sich bei den «AKW-Hitzeflauten» genauso wie bei den Führertagebüchern um eine exklusive Schöpfung des Stern handelt, gibt es weit und breit keinen seriösen Wissenschaftler, der sich dazu äussert. Folglich nennt der Text auch keinen Namen. «Die Klimaforscher» bilden hier – wieder einmal – eine Untergruppe der berühmten Grösse «die Wissenschaft». Allerdings braucht Autor Peters auch gar keine Autoritäten als argumentative Stütze – er betreibt nämlich selbst eine Art Klimasonderwissenschaft, wenn er schreibt:

«Das sollten alle bedenken, die immer wieder das Hohelied der Kernkraft singen und den deutschen Wiedereinstieg fordern. Der Klimawandel schreitet voran, man kann ihn nicht mehr wegreden. Die Flüsse sind auch so warm, weil die Meere nicht mehr richtig abkühlen und damit die Luft weniger kühlen, die über das Festland streicht.»

Die Flüsse sind warm, weil die Meere warm sind, und der Wind – in Deutschland übrigens in der Regel aus der Richtung West und Südwest – dient als grosser Temperaturregler: Mit diesen Erkenntnissen steht Stern-Peters als stolzer Solitär da.

Kleiner Hinweis: Die warmen Junitage verdankte Deutschland dem Vordringen von Saharaluft in unsere Breiten – ein zwar seltener, aber keinesfalls singulärer Vorgang. Die Vorstellung, ein solcher Warmluftstrom in beträchtlicher Höhe würde heruntergekühlt, wenn das Mittelmeer ein paar Grad kälter wäre, wirkt fast schon originell. Der Stern-Text schliesst mit dem Appell, es bloss nicht dem Nachbarn auf der anderen Seite des erhitzten Rheins gleichzutun:

An den Ausgangspunkt – dass Atomkraftwerke ihre Leistung ja gerade drosseln, damit sie Gewässer nicht weiter erwärmen – scheint sich der Autor gar nicht mehr zu erinnern. Für die Aussage «Atomkraftwerke sind Teil des Klimaproblems, folgt also dem deutschen Weg» werfen wir wieder kurz einen Blick auf zwei Zahlen, nämlich den Kohlendioxidausstoss pro Kilowattstunde in Frankreich und in Deutschland am 2. Juli 2025. Der beträgt im vorbildlichen Windrad-, Solar- und Kohlekraftwerksland, in dem Stern, Zeit und Spiegel erscheinen, 211 Gramm, in Frankreich mit seinem Atomholzweg dagegen 33 Gramm je Kilowattstunde.

Zwei kleine Punkte kommen noch dazu. Erstens: Der Stern leitet aus seiner erfundenen «AKW-Hitzeflaute» in Frankreich schon in der Überschrift die Behauptung ab, deshalb müsse das «Gefasel» über einen deutschen Atom-Wiedereinstieg aufhören. Er schliesst also von Frankreich auf die Bundesrepublik und beweist damit wieder einmal seine harte Faktenresistenz. Denn etliche, wenn auch längst nicht alle linksrheinischen Atomkraftwerke benötigen in der Tat grössere Mengen an Flusswasser zur Kühlung ihres Kondensators. Die meisten deutschen Anlagen kühlten nach einem anderen System – entweder per Naturzug-Nasskühlturm oder mit einem Kreislaufsystem.

Ganz nebenbei: Nuklearkraftwerke brauchen eine Wärmesenke, aber nicht zwingend ein Gewässer zur Kühlung. Die Anlage Palo Verde in Arizona befindet sich in der Wüste, weit entfernt von jedem Nass.

Und dann drängt sich noch die Frage auf, die man sich von Stern bis Zeit gar nicht erst stellt: Wie sieht es eigentlich mit der Lieferzuverlässigkeit von Solar und Wind aus? Zum Ersten: Bei jedem Grad über 25 Grad Celsius büssen Solaranlagen 0,38 Prozent ihrer Leistung ein. In den heissen Junitagen reduzierten sie also hitzebedingt ihre Leistung zwangsweise, wie es die Kernkraftwerke in Frankreich und Beznau in der Schweiz freiwillig taten. Lange stationäre Hochs mit entsprechend wenig Luftbewegung lassen auch die Windkraftproduktion regelmässig zusammenschnurren. Und: Erdrotationsbedingt drosseln Solaranlagen ihre Produktion jeden Abend um exakt 100 Prozent.

Da die Grünen und ihre Begleitmedien Kernkraft gegen eine Bevölkerungsmehrheit ausschliessen und Speicher eben nicht «noch und nöcher» (Claudia Kemfert) zur Verfügung stehen, müssen gerade an heissen Tagen, aber auch in der winterlichen Dunkelflaute Kohle- und Gaskraftwerke einspringen. Oder eben Stromimporte aus Frankreich. Seit der Abschaltung seiner Kernkraftwerke führt Deutschland deutlich mehr Strom ein als aus. Der Saldo von Ex- und Import betrug 2024 minus 28,3 Terawattstunden.

Der Fraktionsvize folgte hier dem üblichen Drehbuch für diese Fälle: Er zieht den völlig berechtigten Einwand ins Lächerliche, ohne in der Sache darauf überhaupt nur einzugehen. Für den eigenen 10-Prozent-Anhang genügt das vermutlich.

Wer sich über die Stromerzeugung im Nachbarland informieren möchte, findet hier übrigens aufgeschlüsselt nach den jeweiligen Quellen Daten fast in Echtzeit.

Die oben genannten Medien können vermutlich nicht anders: Nahezu jeder Text zu Energieerzeugung, der deutschen Energiewende und Klima enthält grobe Verzerrungen, Auslassungen und Falschbehauptungen. Besonders wild geht es regelmässig beim Thema Kernkraft zu: Hier gibt es in den wohlmeinenden deutschen Redaktionen generell weder Rücksicht auf Logik noch auf Statistiken.

Es bleibt dabei: Die beiden grössten Feinde des deutschen Haltungsjournalismus heissen: Zahlen und Fakten.

Dieser Beitrag erschien zuerst auf dem Onlineportal Publico sowie Tichys Einblick.

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Ich habe diesen Beitrag auf Weltwoche.ch gefunden, und von dort, die freundliche Genehmigung zur weiteren Veröffentlichung auf Eike bekommen.  Damit möglichst viele Bürger davon erfahren.

https://weltwoche.ch/daily/ueberhitzte-anti-akw-propagandisten-wegen-der-waerme-im-juni-soll-frankreichs-atomkraft-in-die-krise-geschlittert-sein-wussten-medien-und-gruene-das-gegenteil-ist-richtig/

 




Schicksal eines jungen Meteorologen, welcher das Narrativ vom Menschen als Ursache des Klimawandels in Frage stellt

CFACT Ed

Von CHRIS MARTZ:

Die Theorie, dass der Klimawandel die Überschwemmungen in Texas verursacht hat, ist wissenschaftlich nicht haltbar. Aber jeder Versuch, eine wissenschaftlich fundierte Diskussion über das Thema zu führen, wird unterdrückt.

Am Wochenende sagte mir Sam Zeff bei X, ein Reporter von KCUR, dem NPR-Sender von Kansas City, dass „Sie Ihr Geld für Ihren Abschluss verschwendet haben“.

Ich habe vor kurzem mein Studium der Meteorologie abgeschlossen. Zeff antwortete auf meinen Beitrag in den sozialen Medien und wies darauf hin, dass er und andere Klimaaktivisten grundlegende wissenschaftliche Fakten ignorierten, als sie den vom Menschen verursachten Klimawandel für die tragischen Überschwemmungen in Texas verantwortlich machten. Die Wahrheit ist, dass die Regenfälle und Überschwemmungen entlang des Guadalupe River nicht historisch beispiellos waren und wenig, wenn überhaupt, mit dem Klimawandel zu tun hatten. Weder schwere Regenfälle noch Hochwasser von Flüssen haben in den letzten sechs Jahrzehnten im texanischen Hill Country zugenommen.

Der verheerende Verlust von Menschenleben in Texas erinnert daran, wie wichtig Meteorologie und genaue Wissenschaft sind, wenn es darum geht, das Wetter zu verstehen. Jetzt ist nicht die Zeit für Politik oder Schuldzuweisungen, weder von links noch von rechts.

Als ausgebildeter Meteorologe mit einer Leidenschaft für die Wahrheit kann ich den Leuten auf der rechten Seite mit Bestimmtheit sagen, dass die Überschwemmungen nicht durch Cloud Seeding oder „Chemtrails“ verursacht wurden. Wenn ich jedoch versuche, Social-Media-Nutzern auf der linken Seite die Daten zu erklären und ihnen zu zeigen, dass es keine Beweise dafür gibt, dass der Klimawandel die Überschwemmungen in Texas verursacht oder verschlimmert hat, artet das Gespräch schnell in Beleidigungen oder sogar Drohungen aus.

In der Tat sind Spötteleien von Leuten wie dem NPR-Reporter, der sich über meine Bildung lustig gemacht hat, traurig geläufig geworden.

Nachdem einer meiner Beiträge auf X über den Klimawandel im letzten Jahr viral ging, wurde ich ungewollt zum Online-Influencer.

Das war nie mein Karriereplan; ich war immer der Typ, der seine Gespräche unter Freunden führte und das Rampenlicht mied. Aber als ich anfing, in den sozialen Medien über harte Wissenschaft zu posten – und darüber, was sie uns über die Theorie des Klimawandels und die Energiepolitik sagt – sah ich mich Beleidigungen, organisierten Bemühungen, mich von der Schule werfen zu lassen, und sogar gelegentlichen Morddrohungen ausgesetzt.

Ich interessierte mich schon in der High School für Meteorologie und meldete mich für ein X-Konto an, um mich mit Fachleuten auf diesem Gebiet zu vernetzen. Als ich anfing zu posten, war ich ein Anhänger der Bewegung, die glaubte, der Klimawandel sei ausschließlich vom Menschen verursacht. Doch je mehr ich recherchierte, desto differenzierter wurden meine Ansichten. Und im Laufe der Jahre, als meine X-Posts die Orthodoxie zum Klimawandel zunehmend in Frage stellten, wurden die Antworten, die ich erhielt, immer böser und die Angriffe immer persönlicher.

Während des gesamten Studiums wurden Universitätsbeamte in X-Kommentaren von (meist) anonymen Konten getaggt und unter Druck gesetzt, mich von der Schule zu verweisen. Darüber hinaus erhielten meine Professoren fast wöchentlich E-Mails von Angreifern, in denen es hieß, ich sei eine Schande für das Meteorologieprogramm und solle für die Verbreitung angeblicher „Fehlinformationen“ bestraft werden. Andere Kritiker schnappten sich persönliche Fotos von den Social-Media-Konten meiner Familie, um ihre Posts zu schmücken, in denen sie mich anprangerten.

Der virale Tweet, der mich in die Stratosphäre katapultierte, war einer, den ich im Juni letzten Jahres veröffentlichte. Er wurde mehr als 2,5 Millionen Mal aufgerufen und erhielt über 30.000 Likes. In dem Posting schilderte ich meine Erfahrungen bei der Suche nach der Wahrheit über den Klimawandel und die Tatsache, dass die freie Meinungsäußerung nachhaltig und auf hässliche Weise angegriffen werden kann, wenn sie bestimmte von der Linken hochgehaltene Anliegen in Frage stellt. Wenn es um das Klima geht, werden unpopuläre Aussagen – selbst wenn sie auf unbestrittenen wissenschaftlichen Tatsachen beruhen – von den lautesten Stimmen im Raum als „falsch“, ‚irreführend‘ oder „Fehlinformation“ abgestempelt.

Amerika hat ein ernstes Problem, wenn eine Kultur die freie Meinungsäußerung „für mich – aber nicht für dich“ feiert, wie der verstorbene Nat Hentoff es berühmt formulierte.

Wahre Befürworter der Meinungsfreiheit wie Hentoff sind heutzutage schwer zu finden. Heutzutage stoßen Freidenker, die bei bestimmten drittrangigen Themen nicht mit dem Establishment konform gehen – meistens geht es um Ethnie, Geschlecht oder Klima – auf eine erbitterte Opposition, die nicht nur versucht, ihre Stimmen zum Schweigen zu bringen, sondern sie zu vernichten. Mir ist klar geworden, dass die gegen mich gerichtete Feindseligkeit genau darauf zurückzuführen ist, dass vielleicht niemand sonst in meinem Alter und mit meiner Reichweite das Glaubenssystem zum Thema Klima aktiv mit Fakten in Frage stellt und Antworten fordert.

Mir wurde beigebracht, dass die wissenschaftliche Methode dazu dient, Hypothesen und Theorien anhand von Daten zu prüfen, um die Wahrheit herauszufinden. Aber viele Jugendliche sind von dem Glauben manipuliert worden, dass die Menschheit das Ende der Welt durch vom Menschen verursachte Kohlendioxid-Emissionen herbeiführt und dass jedes Wetterereignis die Folge davon ist, unabhängig davon, was die Daten und historischen Aufzeichnungen tatsächlich zeigen. Dieses Narrativ vom menschengemachten Klimawandel, der katastrophale Zerstörungen verursacht, wird in den Schulen als Tatsache gelehrt. Führende Nachrichtenorganisationen investieren in „Klima-Teams“, die das Nachrichtenloch mit einseitigen Berichten füllen.

Deshalb bin ich eine der bevorzugten Zielscheiben der Klima-Eiferer. Ich bin jung, ich habe eine frische, neue Stimme und ich bin, wie die New York Post mich nannte, „die Anti-Greta Thunberg“.

Es ist interessant, die Klimadebatte von dieser Warte aus zu verfolgen und daran teilzunehmen. Auf der einen Seite fühlen sich die Klimaalarmisten durch die Tatsache bedroht, dass ich früher auf ihrer Seite war, jetzt aber aufgrund von Studien und Untersuchungen ihre Position ablehne. Es gefällt ihnen nicht, dass ich gut in der Erstellung von Diagrammen und in der Datenanalyse bin und die Menschen mit Humor dazu ermutigen kann, einen anderen Blick auf die Daten und die Modelle zur Vorhersage von Katastrophen zu werfen, die, wenn sie rückwärts über die historischen Wetterdaten laufen, durchweg falsch liegen.

Auf der anderen Seite schicken mir Klimaexperten und angesehene Fachleute auf diesem Gebiet regelmäßig private Nachrichten, in denen sie mich auffordern, den guten Kampf fortzusetzen. Dazu gehören hochrangige Meteorologen mit jahrzehntelanger Erfahrung bei der National Oceanic and Atmospheric Administration und an führenden Universitäten, die mir vertraulich gestanden haben, dass sie es nicht über sich bringen können, ihre Karrieren zu gefährden, wenn sie sich äußern.

Im letzten Semester meines Studiums begann ich zu denken, dass all die Rückschläge es nicht wert waren, diesen Kampf weiterzuführen. Aber, wie mir ein erfahrener Fernsehmeteorologe sagte, jemand muss es tun. Jemand muss für das eintreten, was richtig ist – die Überzeugung, dass wir in Amerika die Möglichkeit schützen müssen, zu sagen, was wir glauben, und Theorien öffentlich zu diskutieren, oder wir werden dieses Recht verlieren.

Die Tragödie am Guadalupe River zeigt, dass Meteorologie eine ernste Angelegenheit ist. Lassen wir nicht zu, dass uns die Politik, Junk-Wissenschaft oder unangefochtene Orthodoxien in die Quere kommen.

This article originally appeared at The Washington Free Beacon

Link: https://www.cfact.org/2025/07/09/im-a-young-meteorologist-who-questioned-the-idea-of-man-made-climate-change/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE