Warum West- und Mitteleuropa buchstäblich in das Dunkle Zeitalter zurückfallen

Chris Talgo

Zwischen dem Untergang des Römischen Reiches und der Geburt der italienischen Renaissance stagnierte Westeuropa wirtschaftlich und erlebte einen kulturellen Niedergang, der gemeinhin als das Dunkle Zeitalter bezeichnet wird.

Diese mehrere Jahrhunderte lange Periode ist vor allem deshalb als Dunkles Zeitalter bekannt geworden, weil die gesellschaftlichen und menschlichen Fortschritte im Allgemeinen zum Erliegen kamen, weil fundierte Wissenschaft, Fakten und die Wahrheit von Eliten, die nach Macht und Kontrolle strebten, missachtet wurden.

Traurigerweise ist Westeuropa dabei, genau diesen Weg wieder einzuschlagen.

Vor einigen Tagen fielen Spanien, Portugal und Teile Frankreichs und Belgiens buchstäblich für Stunden aus, nachdem eine massive Stromunterbrechung zu einem systemweiten Netzzusammenbruch geführt hatte.

Mehr als 50 Millionen Menschen waren ohne Strom. Die Verkehrssignale funktionierten nicht und verursachten ein Chaos auf den Straßen. Die U-Bahnen funktionierten nicht und die Menschen saßen fest, wo immer sie waren. Läden und Geschäfte blieben geschlossen, da nur noch mit Bargeld bezahlt werden konnte. Der Mobiltelefondienst war lückenhaft, so dass Smartphones fast unbrauchbar waren und eine schnelle Kommunikation unmöglich war. Selbst einige Krankenhäuser und medizinische Einrichtungen, die in der Regel über Notstromgeneratoren verfügen, waren ohne Strom.

Mit anderen Worten, das moderne Leben kam für Dutzende Millionen Menschen in einigen der fortschrittlichsten Nationen und Städte der Welt fast völlig zum Erliegen.

Der Grund für dieses schreckliche Ereignis ist, dass die westeuropäischen Eliten solide Wissenschaft, gesunden Menschenverstand und die Wahrheit zugunsten des Klima-Alarmismus‘ abgelehnt haben.

Es ist keine große Überraschung, dass Westeuropa der unangefochtene Weltmeister ist, wenn es darum geht, die sogenannte grüne Agenda voranzutreiben. Von den Pariser Abkommen bis hin zu der schwerfälligen Rolle der UNO bei der Unterstützung des Klima-Alarmismus‘ in den letzten Jahren ist Westeuropa das Maß aller Dinge, wenn es um den Eifer bzgl. Klimawandel geht.

Daher sollte es auch nicht überraschen, dass die Ursache für den größten Stromausfall in der modernen Geschichte Europas in Spanien lag, also einem Liebling der grünen Bewegung, weil es mehr als die Hälfte seines Stroms aus Wind- und Sonnenenergie erzeugt.

Konkret kam es in zwei Solarkraftwerken im Südwesten Spaniens zu einem plötzlichen und starken Rückgang der Stromerzeugung, der fast augenblicklich einen systemischen Zusammenbruch der Netzinfrastruktur auslöste.

Es ist einfach absurd anzunehmen, dass eine moderne Nation wie Spanien sich hauptsächlich mit erneuerbaren Energien versorgen kann.

Wie jeder weiß, scheint die Sonne nicht immer, und der Wind weht nicht immer. Diese offensichtliche Tatsache bedeutet, dass erneuerbare Energiequellen eine Achillesferse haben, nämlich von Natur aus ihre Intermittenz.

Es stimmt auch, dass es nicht annähernd genügend Batteriespeicher-Kapazität gibt, um zusätzliche Energie bereitzuhalten, wenn diese Quellen keine zuverlässige Energie liefern.

Trotz dieser eindeutigen Unzulänglichkeiten haben die europäischen Eliten darauf bestanden, dass erneuerbare Energien so schnell wie möglich eingeführt werden müssen. Von Netto-Null-Wahnsinn bis hin zu ESG- Bewertungen war Europa Vorreiter bei der Abschaffung erschwinglicher und zuverlässiger Energie zugunsten unerschwinglicher und unzuverlässiger sogenannter grüner Energie.

Was diese ganze Klima-Alarmismus-Geschichte noch unsinniger macht ist die Tatsache, dass die so genannte grüne Energie nicht umweltfreundlich ist. Zahlreiche Berichte und Studien zeigen, dass riesige Solarzellenfelder und gigantische Windturbinen eine Vielzahl von Umweltproblemen verursachen, wie z. B. die Zerstörung von Lebensräumen, den Verlust von Wildtieren usw. Nachdem diese massiven Bauwerke ihre Lebensdauer erreicht haben, die in der Regel nur etwa ein Jahrzehnt beträgt, sind sie außerdem nicht recycelbar.

Ich bin mehr als zuversichtlich, dass die Eliten, welche die grüne Bewegung in den letzten Jahren vorangetrieben haben, sich dieser Tatsachen vollkommen bewusst sind. Dennoch haben sie beschlossen, unbeirrt von diesen lästigen Tatsachen weiterzumachen.

Das führt mich zu der Überzeugung, dass sie weder die Absicht noch den Wunsch haben, „den Planeten zu retten“. Es macht mich auch viel sicherer, dass sie nicht daran interessiert sind, das Leben der hart arbeitenden Europäer der Mittelklasse zu verbessern. Wäre das der Fall, hätten sie den Unsinn mit der grünen Energie schon längst aufgegeben.

Abgesehen davon kann ich nicht umhin mich zu fragen, ob es ihnen tatsächlich darum geht, ihre Macht und Kontrolle zu vergrößern.

Im Gegensatz zu den Vereinigten Staaten hat Europa eine sehr lange Geschichte wohlhabender Eliten, die in einem System, das gegen die Massen gerichtet ist, übergroße Macht und Kontrolle ausüben. In vielen Fällen haben sich diese Eliten verschworen, um Nullsummensysteme zu schaffen, in denen sie gewinnen und der Rest verliert.

Man sollte sich nicht täuschen: die westeuropäischen Eliten sind fest entschlossen, den Massen ihre Klimaalarm-Agenda aufzuzwingen, ob sie es wollen oder nicht.

Deshalb müssen wir die schiere Dummheit ihres lächerlichen, aber unheilvollen Plans unterstreichen, zuverlässige, erschwingliche und reichlich vorhandene Energie durch unzuverlässige, unerschwingliche und umweltzerstörerische Energiequellen zu ersetzen, die gänzlich von sonnigen und windigen Bedingungen abhängig sind.

Chris Talgo is senior editor at The Heartland Institute.

Link: https://www.westernjournal.com/western-europe-literally-returning-dark-ages/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

 




Woher kommt das atmosphärische CO2?

Eine physikalische Betrachtung von Michael Mechtel

Der Gehalt der Atmosphäre an CO2 steigt seit Jahrzehnten an. Hauptverantwortlich dafür soll menschliche Aktivität sein. Diese These wird durch Abgleich zweier empirischer Datensätze überprüft: Einerseits liegt die langjährige Messreihe des atmosphärischen CO2-Gehalts der Station Mauna Loa auf Hawaii (die Keeling-Kurve) vor, zum anderen die Datenreihe des jährlichen anthropogen verursachten CO2-Eintrags in die Atmosphäre. Es wird untersucht, ob dieser CO2-Eintrag allein den Verlauf der Keeling-Kurve reproduzieren kann. Das Ergebnis ist eindeutig negativ, aber eine umfassende Antwort auf die Titelfrage steht noch aus.

Das „böse“ CO2?

CO2 steht bekanntlich im Mittelpunkt der aktuellen Diskussionen um die Klimaveränderung, wobei zwei Fragestellungen relevant sind:

  1.  Wie groß ist der Einfluß des CO2 als Stellschraube fürs Klima?
  2.  Ist der Mensch wirklich Hauptverursacher der aktuellen CO2-Zunahme in der Atmosphäre?

Die Antworten auf beide Fragen haben erheblichen Einfluß auf politische Entscheidungen. In diesem Beitrag wird jedoch auschließlich die zweite Frage behandelt.

Die vorherrschende Meinung lautet, dass sich der natürliche Kohlenstoffkreislauf im vorindustriellen Zeitalter in einem Gleichgewicht befunden habe, bei dem das Konzentrationsniveau in der Atmosphäre 280 ppm betrug. Das entspricht bei gleichmäßiger Durchmischung einer Gesamt-CO2-Masse von 2245 Gigatonnen (Gt) – der Umrechnung liegt der Faktor 8,02 Gt pro ppm zugrunde. Der seitherige Anstieg auf z.Zt. mehr als 400 ppm soll allein durch menschliche Aktivitäten verursacht sein, die CO2 freisetzen, wie z.B. die Verbrennung fossiler Brennstoffe, Waldrodung usw. Wenn das so wäre, müsste sich die Keelingkurve aus den jährlichen anthropogenen Emissionen rekonstruieren lassen.

Sowohl für die Konzentrations- wie die Emissionswerte liegen Datenreihen über rund sechs Jahrzehnte vor. Ausgewertet  wurde der Zeitraum 1960 – 2018. Die Überlegungen sind durchweg formal-mathematischer Natur, aber so gehalten, dass sie mit gewöhnlichem Schulwissen verständlich sein sollten.

Den Anstoß für die Untersuchung gab die Beobachtung, dass der atmosphärische CO2-Gehalt (die Keelingkurve) nicht linear ansteigt, sondern überlinear, leicht parabelförmig, also einen Beitrag enthalten muss, der mindestens quadratisch mit der Zeit wächst. Die Kurve des anthropogenen CO2-Eintrags hingegen weist nur einen linearen zeitlichen Anstieg auf (nach Bereinigung von Schwankungen). Um die hiermit verbundene Problematik zu verstehen, zunächst eine einführende Analogie-Überlegung:

Füllt man Wasser in einen Kochtopf, und zwar, sagen wir, jede Stunde den gleichen Betrag, dann wird sich der Wasserstand linear in der Zeit erhöhen.

Steigt jedoch der Nachfüllbetrag selber linear an, wie es unserem jährlichen CO2-Eintrag in die Atmosphäre entspricht, sagen wir, in der ersten Stunde füllen wir 50 ml nach, in der zweiten 100 ml, in der dritten 150 ml usw., dann wird der Wasserstand im Topf im Quadrat der Zeit ansteigen – und das wiederum entspricht tatsächlich dem Verhalten der Keeling-Kurve. Also alles in Ordnung?

Nein! Der Planet Erde mit seiner Lufthülle verhält sich nicht wie ein Kochtopf. Es gibt hier Senken, in denen atmosphärisches CO2 verschwindet, wie etwa den Ozean und die Biosphäre.  Diese Senken sollten aus physikalischen Gründen um so wirksamer sein, je höher die CO2-Konzentration in der Atmosphäre ist. Damit wird es fragwürdig, ob die quadratische Keelingkurve allein mit dem linear wachsenden menschlichen CO2-Eintrag erklärbar ist. Im folgenden soll das näher untersucht werden.

Datengrundlage

Die veröffentlichten monatlichen Messdaten der CO2-Konzentration sind [1] entnommen. Sie zeigen eine leicht wellige Struktur [2], die einem jahreszeitlichen Rhythmus unterliegt. Um diese Schwankungen herauszumitteln und den langfristigen Trend freizulegen, wurden die jeweiligen Jahresmittelwerte gebildet. Sie sind in Abb.1 dargestellt, umgerechnet auf die atmosphärische Gesamt-CO2-Masse in Gigatonnen (Gt).

Zu diesem modifizierten Datensatz wurde nun eine linear-quadratische Regressionsfunktion (Parabel) als Anpassung mit der kleinsten quadratischen Abweichung berechnet. Die Parabel hat die Form

m(t) = A*t² + B*t + C.

t ist die Zeit in Jahren (1960: t = 0) und m die Gesamt-CO2-Masse in der Atmosphäre. Die Regressions-Parameter dieser Parabel lauten:

A = 0,10023 Gt/a², B = 6,88845 Gt/a und C = 2535,2 Gt (annus, a steht für Jahr).

Auch die Regressionsparabel ist in Abb. 2 eingetragen, und es zeigt sich eine hervorragende Übereinstimmung mit den Meßdaten. Der Korrelationskoeffizient zwischen beiden Kurven ist 99.97 %.

 

Die Daten des anthropogenen CO2-Eintrags entstammen [3] und umfassen den gleichen Zeitraum. Ein quadratischer Trend ist hier nicht zu erkennen, deshalb wurde zur Bereinigung der Schwankungen eine lineare Anpassung berechnet:

QPktz(t) = beta*t + QPktz0

QPkt (gesprochen Q-Punkt, und Punkt steht für die zeitliche Ableitung der eingebrachten Masse) bedeutet den jährlichen Zufluss an CO2 , also einen Quellfluss. Er wird in Gigatonnen pro Jahr (Gt/a) angegeben. Der Zusatz z in QPktz steht für ‘zivilisationsbedingt‘, also anthropogen.

Die Regressionsparameter lauten hier beta = 0,42231 Gt/a² und QPktz0 = 10,4836 Gt/a.

Originaldaten und Ausgleichsgerade sind in Abb. 2 eingetragen. Ihr Korrelationskoeffizient beträgt
98,2 %.

Untersuchungsmethode

Im folgenden werden wir die Regressionskurven statt die Originaldaten analysieren. Das hat den Vorteil, dass irreguläre Schwankungen eliminiert sind, was die Untersuchung wesentlich vereinfacht.

Wir gehen aus von der Grundgleichung

mPkt = QPkt – Spkt,

was nichts anderes bedeutet als: die jährliche Änderung der atmosphärischen CO2-Masse (mPkt) ergibt sich aus den jährlichen Zuflüssen von den Quellen (QPkt) abzüglich der jährlichen Abflüsse in die Senken (SPkt). Wir kennen mPkt bereits aus der Keelingkurve. QPkt betrachten wir zunächst als unbekannt, denn wir kennen wir nur den zivilisatorischen Anteil QPktz (siehe Abb. 2).

Für SPkt müssen wir eine Modellannahme machen, die aber gut begründet erscheint: das Verschwinden von CO2 in den Hauptsenken Ozean und Pflanzenwelt wird im wesentlichen als diffusionsgetrieben betrachtet [4], [5]. Das hat zur Folge, dass der Senkenstrom SPkt proportional zur CO2-Masse m in der Atmosphäre ist, mit ihr also über eine Proportionalitätskonstante alpha, die Abklingkonstante, verbunden ist:

SPkt = alpha * m.                                                         (1)

alpha wird in den hier benutzten Einheiten in 1/a gemessen (1/Jahr).

Dieser Diffusionsansatz für den Senkenfluß führt zu der wichtigen Folgerung, dass der Quellfluss selber eine Parabelform aufweisen sollte! Man erkennt das, indem man die Grundgleichung nach dem unbekannten QPkt umstellt, alle bekannten Größen einsetzt und dann nach Potenzen von t umordnet.

Wir setzen QPkt deshalb wie folgt an:

QPkt = U*t² + V*t + W.                                                 (2)

und können dann die unbekannten Parameter U,V und W durch Koeffizientenvergleich direkt auf die bekannten Parameter A, B und C der Keelingkurve zurückführen:

U = alpha*A,

V = 2*A + alpha*B,

W = B + alpha*C.

Wie man sieht, muss man die Abklingkonstante alpha kennen, um die Werte zu berechnen. Dazu liefert unser Ansatz keine Vorgaben, er wird in einem breiten Wertebereich von alpha funktionieren. Die Atomwaffentests in der Atmosphäre um das Jahr 1960 herum legen den Wert alpha = 0,05 /a nahe, (Näheres siehe Anhang). Damit sind wir in der Lage, die gesuchten Koeffizienten für den jährlichen Gesamt-Zufluss QPkt zu berechnen:

U = 5,011E-3 Gt/a³, V = 0,5449 Gt/a² und W = 133,65 Gt/a.

Wir haben nun das Rüstzeug beisammen, um iterativ in einer Tabellenkalkulation die Regressionsparabel der Keelingkurve nachzubilden: beginnend 1960 setzt man die Ausgangs-CO2-Masse ein, berechnet QPkt und SPkt anhand der Formeln (2) und (1), kommt so mittels der Grundgleichung zur Massenänderung mPkt für das jeweilige Jahr und addiert diese dann auf die vorhandene Masse, um die Masse des Folgejahres zu bestimmen. Diese Rekonstruktion der Parabel mit unserem linear-quadratischen Ansatz für den Quellfluss gelingt hervorragend, siehe Abb. 3.

 

Der Zusatz-Quellfluß unbekannter Herkunft, der uns hier vorrangig interessiert, ergibt sich als Differenz QPktx = QPkt – QPktz. Er läßt sich für jedes Jahr berechnen. Ausgewählte Ergebnisse zeigt Tabelle 1.

 

Man erkennt, dass der unbekannte Quellzufluss vom Beginn des Auswertezeitraums an zunimmt (Spalte 4), in Relation zum zivilisatorischen Zufluss jedoch zunächst abnimmt (Spalte 5). Einfache Extrapolation der Rechnung ergibt für 2025 den Wert QPktx/QPktz = 4,0. Um das Jahr 2092 wird dann ein sehr flaches Minimum beim Wert 3,4 durchlaufen (siehe letzte Zeile).  Eine so weite Extrapolation darf man allerdings nicht als Prognose verstehen!

Die entscheidende Erkenntnis  aus Tabelle 1 lautet, dass der unbekannte Quellzufluss bis heute mindestens viermal größer war als der zivilisationsbedingte, im Schnitt über den Auswertezeitraum rund sechsmal größer. Menschliche Aktivität spielte demzufolge mit weniger als 15 % Anteil nur eine untergeordnete Rolle im beobachteten CO2-Anstieg der Atmosphäre.

Zusammenfassung der Ergebnisse

A) Der zeitliche Verlauf der atmosphärischen CO2-Konzentration läßt sich im Auswertezeitraum 1960 – 2018 in hervorragender Näherung als Teil einer Parabel beschreiben.

B) Dieser parabolische Verlauf verlangt im Modell diffusionsgetriebener Senkenflüsse prinzipiell auch einen parabolisch ansteigenden Quellzufluß. Der Ansatz erweist sich als zielführend, liefert selbst jedoch keinen Aufschluß über den Wert der Abklingkonstanten, der den Senkenfluss bestimmt.

C) Legt man in diesem Ansatz die Abklingkonstante zu Grunde, die sich aus den Atomwaffentests des 20. Jahrhunderts ergibt, dann hatte der veröffentlichte anthropogene CO2-Ausstoß zwischen 1960 und 2018 im Durchschnitt nur einen Anteil von weniger als 15 % am Anstieg des atmosphärischen CO2-Gehalts.

Diskussion

An dieser Stelle erhebt sich die Frage nach dem Ursprung des unbekannten zusätzlichen Quellflusses QPktx. Dass er auf einem Fehler in der Angabe des menschlichen Eintrags QPktz beruht, ist in der erforderlichen Höhe kaum vorstellbar.

Eine natürliche Quelle dafür ist zunächst auch nicht erkennbar, zumal wenn man die These vertritt, dass die Atmosphäre ohne menschliches Zutun in einem immerwährenden Gleichgewicht beim Gehalt von 280 ppm ruht. Diese These ist allerdings fragwürdig. Sie lässt sich nicht auf fundamentale Gesetzmäßigkeiten zurückführen. Wenn sie in einem gewissen Zeitfenster zutreffend gewesen sein mag, bedeutet dies noch keine Festlegung für alle Zeiten. Mit Wegfall der Gleichgewichts-These verliert der Quellfluß QPktx seinen mysteriösen Charakter und ist einfach Bestandteil der natürlichen Dynamik, die noch weiter erforscht werden muss. Detailliertere und lesenswerte Ausführungen zu diesem Themenbereich finden sich in [8].

Fassen wir noch mögliche Fehler unserer Analyse ins Auge: ihr Resultat hängt entscheidend vom Wert der Abklingkonstanten alpha ab: wenn alpha niedriger wird, reduziert sich auch der Beitrag QPktx. Das wird den Zusatzbeitrag QPktx aber nicht beseitigen, sondern nur quantitativ modifizieren (s. Anhang).

U.U. wäre eine zeitliche Verminderung der Abklingkonstanten in Betracht zu ziehen, etwa weil die Senken an die Grenze ihrer Aufnahmefähigkeit kommen. Dies wird z.B. in [4] verneint. Dagegen spricht außerdem, dass die Abklingkurve des C-14 aus den Kernwaffentests im wesentlichen von der Aufnahmefähigkeit des tiefen Ozeans und der Biomasse bestimmt wird [8], wo keine Sättigung vorliegt.

Die Rolle möglichst gut zu klären, die der anthropogene CO2-Ausstoß tatsächlich spielt, ist von großem Interesse, denn die von der Politik geforderten Maßnahmen zur CO2-Reduktion und –vermeidung kosten hohe Milliardenbeträge. Sie lassen sich nur auf einer sicheren Wissensgrundlage rechtfertigen, ganz abgesehen davon, daß national beschränkter Parteien-Ehrgeiz ins Leere läuft, wenn es an internationaler Koordination der Maßnahmen fehlt.

Anhang: Die Bestimmung der Abklingkonstanten

Der Kehrwert der Abklingkonstanten hat die Bedeutung einer charakteristischen Zeit tau für das Abklingen des atmosphärischen CO2-Pegels, wenn der Quellstrom versiegt (Abklingzeit). Man kann tau auch als die mittlere Verweilzeit eines CO2-Eintrags in der Atmosphäre interpretieren, die wiederum mit der Halbwertszeit HWZ = tau * ln2 verbunden ist. Aus der C-14-Abklingkurve in [11] (die auch in [8] wiedergegeben ist) lässt sich unmittelbar ableiten tau = 16 Jahre, und mit der Korrektur von Störeinflüssen wird daraus der Wert 20 Jahre [8]. Daraus wiederum bestimmt sich der oben benutzte Wert alpha = 1 / tau = 0,05 /a.

Die Spannweite der möglichen alpha-Werte, die sich alle eignen, um die Keeling-Kurve zu rekonstruieren, ist allerdings sehr groß. In verschiedenen Veröffentlichungen (z.B. [4], [9], [10]) findet man für tau Angaben im Bereich 40 bis 60 Jahre, also alpha ca. 0,02 /a.  Solche Werte kommen zustande, wenn man die Hypothese eines stabilen 280-ppm-Niveaus als naturgegeben voraussetzt und das Abklingen einer Störung auf dieses Niveau bezieht. Mit einem solch geringen alpha-Wert fällt auch der quadratische Quell-Parameter U = alpha * A nur gering ins Gewicht, so dass der Quellfluß sich stark dem linearen Verlauf der anthropogenen Quelle annähert. Daraus aber wie Eschenbach [10] den Schluß zu ziehen, am Anstieg der Keelingkurve wäre neben dem anthropogenen Quellfluß kein natürlicher Zusatzbeitrag beteiligt, ist unzulässig. Wie sich das Verhältnis des unbekannten zum zivilisatorischen Quellfluß mit alpha verändert, sei am Beispiel des Jahres 2015 demonstriert:

Selbst im extremen Fall alpha = 0,02 /a  wird der zivilisatorische Quellenanteil noch vom unbekannten Zusatzanteil übertroffen.

Im anderen Extrem setzt man das vorindustrielle 280-ppm-Niveau (also den atmosphärischen Gehalt mnat = 2245 Gigatonnen) mit dem Fluss in Verbindung, der den Austausch zwischen Atmosphäre und ozeanischer Deckschicht beschreibt. Der beträgt nach [6] QPktoz = 293 Gt/a (die Angaben zu QPktoz variieren etwas, vgl. z.B. [6], [7]; Umrechnungsfaktor von Gt C auf Gt CO2: 3,66). Aus diesem Szenario läßt sich herleiten: alpha = QPktoz / mnat = 0,13 /a, und daraus folgt wiederum die Abklingzeit tau = 7,7 Jahre. Es ist aber bekannt, dass neben diesem ‚schnellen‘ Zyklus auch  langsamere Zyklen existieren, an denen der tiefe Ozean, die Biosphäre und das Gestein beteiligt sind [8]. Sie sind bei dekadischen Verläufen zweifellos zu berücksichtigen und kommen auch in der C-14-Kurve zum Tragen, die in dieser Arbeit zugrunde gelegt wurde.

Quellenverweise

[1]   https://www.umweltbundesamt.de/daten/klima/atmosphaerische-treibhausgas-konzentrationen#kohlendioxid-
Dort die Option ‘Diagramm als Excel mit Daten’ anklicken.

[2]   https://de.wikipedia.org/wiki/Keeling-Kurve

[3]   https://www.statista.com/statistik/daten/studie/37187/umfrage/der-weltwoche-co2-ausstoss-seit-1751/

[4]   J. Dengler, J.Reid 2023: Emissions and CO2 Concentration – An Evidence Based Approach, Atmosphere 2023, 14, 566
https://doi.org/10.3390/atmos14030566

[5]   E. Roth 2023: Das schnelle Wachsen der CO2-Konzentration, Ursachen und Folgen
https://eike-klima-energie.eu/2023/06/06/das-schnelle-wachsen-der-co2-konzentration

[6]   https://wiki.bildungsserver.de/klimawandel/index.php/Kohlenstoffkreislauf

[7]   https://de.wikipedia.org/wiki/Kohlenstoffzyklus

[8]   E. Roth 2025: About the Origin of CO2 in the Atmosphere, SCC-Publishing Vol. 5.1 prelim. pp. 1-14,
https://doi.org/10.53234/scc202501/05

[9]   P. Dietze 2020: DEKARBONISIERUNG? Der fatale Irrtum durch falsche C-Modelle,
https://www.fachinfo.eu/dietze2020.pdf

[10] W. Eschenbach 2025: Über Emissionen und CO2,
https://eike-klima-energie.eu/2025/04/07/ueber-emissionen-und-co2/

[11] https://de.wikipedia.org/wiki/Kernwaffen-Effekt

Der Autor ist Diplomphysiker i.R. und war beruflich im medizinischen Strahlenschutz tätig. Er ist also kein Atmosphären- oder Klimawissenschaftler und hat deshalb keinen vollständigen Überblick über die einschlägige Fachliteratur. Zweifellos werden einige der aufgeworfenen Fragen dort behandelt.  Soweit bekannt, wird der hier vorgestellte Lösungsansatz dort jedoch nicht verfolgt.

Dieser Beitrag ist v.a. als Denkanregung zu verstehen. Da es auch im Bereich der EIKE-Gemeinschaft Fachwissen gibt, sind sachdienliche Kommentare ausdrücklich willkommen.




Puerto Rico verzichtet auf milliardenschwere Klimaklage

Audrey Streb, THE DAILY CALLER

Puerto Rico hat am Freitag seine Klimaklage in Höhe von 1 Milliarde Dollar gegen die Öl- und Gasindustrie zurückgezogen, nachdem die Trump-Regierung zwei Bundesstaaten daran gehindert hat, Schadenersatz für ähnliche angebliche Umweltschäden zu fordern.

In der Mitteilung, eingereicht beim US-Bezirksgericht für den Distrikt Puerto Rico, erklärte die Regierung des Territoriums, dass sie „diesen gesamten Fall freiwillig abweist“, ohne näher zu erläutern, warum. Präsident Donald Trump hat wiederholt die Klimapolitik der Bundesstaaten verurteilt, die sich auf die heimische Energieproduktion auswirken, und am 30. April reichte sein Justizministerium (DOJ) zwei getrennte Klagen gegen Hawaii und Michigan ein, nachdem beide Staaten ähnliche Klagen gegen die Öl- und Gasindustrie in Erwägung gezogen hatten.

„Diese Abweisung trägt zur wachsenden Dynamik unter den Bundes- und Staatsgerichten bei, die feststellen, dass Staaten und Gemeinden nicht auf staatliche Gesetze zurückgreifen können, um gegen den Klimawandel zu klagen“, schrieb Theodore J. Boutrous, Jr. von Gibson, Dunn and Crutcher LLP, Anwalt der Chevron Corporation, in einer Erklärung, die der Daily Caller News Foundation zur Verfügung gestellt wurde. „Diese Ansprüche sind durch Bundesrecht ausgeschlossen und müssen nach einem klaren Präzedenzfall des Obersten Gerichtshofs der USA abgewiesen werden.“

Der Antrag auf Klageabweisung wurde „ohne Vorurteil“ eingereicht.

Die Klage, die ursprünglich im Juli 2024 von Puerto Ricos Justizminister Domingo Emanuelli Hernández eingereicht wurde, warf BP, Chevron, ExxonMobil und einer Reihe anderer Energieunternehmen vor, unfaire und unehrliche Handelspraktiken anzuwenden, indem sie es angeblich versäumten, vor den Umweltrisiken der Nutzung fossiler Brennstoffe zu warnen, so eine Übersetzung von E&E News.

Der Schritt Puerto Ricos, die Klage fallen zu lassen, kommt nur wenige Tage, nachdem die Trump-Regierung sowohl gegen Michigan als auch gegen Hawaii vorgegangen ist, die zuvor angekündigt hatten, die fossile Brennstoffindustrie zu verklagen. Die Trump-Regierung behauptete, dass die Staaten eine „außerordentliche extraterritoriale Reichweite“ anstrebten.

Trump, der eine entschiedene Haltung gegen staatliche Klimainitiativen einnimmt, welche die heimische Energieproduktion behindern könnten, unterzeichnete am 8. April eine Verfügung, die den Generalstaatsanwalt anweist, „alle staatlichen und lokalen Gesetze, Verordnungen, Klagegründe, Richtlinien und Praktiken“ zu identifizieren, die „verfassungswidrig“ sein oder die Energieproduktion „belasten“ könnten.

„Eine erschwingliche und zuverlässige inländische Energieversorgung ist für die nationale und wirtschaftliche Sicherheit der Vereinigten Staaten sowie für unsere Außenpolitik von wesentlicher Bedeutung“, heißt es in der Anordnung. „Einfach ausgedrückt, sind die Amerikaner besser dran, wenn die Vereinigten Staaten die Energieversorgung dominieren.“

Hawaii reichte seine Klage gegen mehrere große Ölgesellschaften nur wenige Stunden nach der Klage des DOJ gegen den Staat ein. Beamte aus Hawaii verurteilten die Klage des DOJ in einer Pressemitteilung vom 1. Mai.

„Wir sind den Menschen in Hawaii gegenüber verpflichtet, alles in unserer Macht Stehende zu tun, um gegen die betrügerischen Praktiken dieser Unternehmen für fossile Brennstoffe vorzugehen, welche die öffentliche Gesundheit, die natürlichen Ressourcen und die Wirtschaft von Hawaii aushöhlen“, sagte Hawaiis Generalstaatsanwalt Lopez in der Mitteilung. „Die vom Justizministerium eingereichte Bundesklage versucht, Hawaii daran zu hindern, die fossile Brennstoffindustrie für betrügerisches Verhalten verantwortlich zu machen, das Hawaii durch den Klimawandel geschädigt hat“, fuhr er fort.

Das American Energy Institute (AEI) forderte die Gouverneurin von Puerto Rico Jenniffer González-Colón in einem Schreiben vom 25. April auf, die Klage fallen zu lassen: „Die Klimaklage droht, den vernünftigen Ansatz Ihrer Regierung zu gefährden. Die Klimakläger treiben eine im Grunde neokoloniale Agenda voran. Sie lenken Puerto Rico in eine ‚grüne‘ Energiezukunft, die es sich nicht ausgesucht hat – eine, die die Grundbedürfnisse seiner Bevölkerung ignoriert, die einfach nur billigen und zuverlässigen Strom braucht.“

„Das American Energy Institute begrüßt die Rücknahme der Klimaklage von Puerto Rico“, schrieb Jason Isaac, Gründer und CEO des AEI, in einer Stellungnahme an die DCNF. „Dieser entscheidende Schritt – kurz nach unserer Korrespondenz mit Gouverneurin González-Colón – zeigt, dass sie die Energiebedürfnisse von Puerto Rico über die Klimaideologie von Randgruppen stellt. Indem sie die alarmistische Lawfare-Agenda ablehnt, unterstützt die Gouverneurin Präsident Trumps Strategie der Energiedominanz und setzt sich für eine erschwingliche, zuverlässige Energieversorgung für ihre Wähler ein. Das ist ein großer Sieg für eine vernünftige Energiepolitik und die Menschen in Puerto Rico.“

Das Justizministerium von Puerto Rico reagierte nicht sofort auf die Bitte der DCNF um Stellungnahme.

Link: https://wattsupwiththat.com/2025/05/05/puerto-rico-ditches-billion-dollar-climate-lawsuit-following-trumps-blue-state-crackdown/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

 




Zwei Kurzmeldungen aus dem Blog von Pierre Gosselin

Vorbemerkung des Übersetzers: Hier folgen zwei Meldungen über neue Studien, welche die gegenwärtige Temperaturentwicklung in einen langfristigen Zusammenhang stellen. Beide Studien werden von Autor Kenneth Richard vorgestellt:

Neue Studie: Temperaturtrends in den USA und zwischen 60 und 90°S stimmen nicht mit dem Narrativ „Der Mensch ist schuld“ überein

Eine neue Methode zur Rekonstruktion des Klimas (Roberts et al., 2025) hat ergeben, dass weder die gesamte Region von 60-90°S (Südlicher Ozean, Antarktis) noch die kontinentalen USA in der Neuzeit eine ungewöhnliche oder noch nie dagewesene Erwärmung erfahren haben.

In der Region 60-90°S gab es in den letzten 12.000 Jahren wesentlich wärmere Perioden als in der Neuzeit.

Link: https://notrickszone.com/2025/05/01/new-study-us-and-60-90s-temperature-trends-do-not-align-with-the-humans-did-it-narrative/

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Neue Studie: In Zentral-Afrika war es vor 7000 Jahren mindestens 2,5°C wärmer als heute

Eine weitere Region der Erde hat sich dem Narrativ der „globalen Erwärmung anthropogenen Ursprungs“ nicht angeschlossen.

Nach Klimamodellen, die auf der Annahme beruhen, dass Änderungen der CO₂-Konzentration das Klima beeinflussen, hätte sich Zentralafrika in den letzten Jahrhunderten parallel zum Anstieg des atmosphärischen CO₂ erwärmen müssen.

Wissenschaftler (Ménot et al., 2025) haben jedoch mit Hilfe von brGDGT (branched glycerol dialkyl glycerol tetraether) Proxies zur Rekonstruktion von Paläo-Temperaturtrends festgestellt, dass es im Testgebiet in Kamerun heute wahrscheinlich kälter ist als zu jedem anderen Zeitpunkt der letzten 7000 Jahre.

Die mittlere jährliche Lufttemperatur (MAAT) beträgt am Untersuchungsort heute 22 °C. Vor etwa 7000 Jahren, als die CO₂-Konzentrationen ~265 ppm betrugen, lag die MAAT bei 24,5 bis 25,5 °C, also mindestens 2,5 °C höher als heute.

Während der CO₂-Gehalt im mittleren bis späten Holozän gestiegen war, gingen die Temperaturen weiter zurück. Dieser negativ korrelierte Trend ist das Gegenteil der Modellsimulationen.

„Ein Temperaturrückgang von 2,5°C in 7000 Jahren liegt weit jenseits der aktuellen Modellsimulationen“.

Link: https://notrickszone.com/2025/04/28/new-study-central-africa-was-at-least-2-5c-warmer-than-today-7000-years-ago/




Begehen wir im nächsten Jahr People Day und nicht Earth Day

Paul Driessen

Al Gore verlagert seine Bemühungen nach Afrika, was der Klimakabale zugute kommt, aber den Armen dort schadet.

Al Gore kündigte vor kurzem an, dass er seine Klima- und Energiebemühungen von den Vereinigten Staaten auf die internationale Bühne verlagern will, insbesondere nach Afrika. Wie Präsident Obama möchte er, dass Afrika „die schmutzigen fossilen Brennstoffe überspringt“ und dass Wind- und Solarenergie die Industrie, die Wirtschaft, die Kommunikation, das Transportwesen, das moderne Gesundheitswesen und den Lebensstandard antreiben.

Gore glaubt, dass die Dynamik der Net Zero-Klimamaßnahmen und der erneuerbaren Energien „unaufhaltsam“ ist – und das trotz der Trump-Regierung, die die USA aus dem Pariser Klimapakt herausnimmt und die Klima- und Energiepolitik der Obama-Biden-Ära systematisch rückgängig macht.

Und obwohl es nirgendwo auf der Welt auch nur eine einzige Gemeinde gibt, die ihren Strombedarf allein mit intermittierender, wetterabhängiger, flächen- und Ressourcen-intensiver Wind- und Solarenergie decken konnte.

Und das, obwohl Kohle, Erdöl und Erdgas immer noch 82 % des gesamten weltweiten Energiebedarfs und 100 % des enormen Bedarfs an petrochemischen Erzeugnissen decken.

Obwohl allein die chinesische Stromerzeugung 2,5 Mal mehr Kohlendioxid ausstößt als die der USA und fast ein Drittel des weltweiten Ausstoßes ausmacht.

Obwohl Millionen von Europäern durch eine klimazentrierte Politik arbeitslos und in Energiearmut gestürzt werden.

Obwohl Wirbelstürme und Tornados sowie Überschwemmungen und Dürren seit Jahrzehnten weder in ihrer Häufigkeit noch in ihrer Intensität zunehmen und die Zahl der durch Wetter- und andere Naturkatastrophen getöteten Menschen seit 1900 um 90 % gesunken ist.

[Hervorhebung im Original]

Die Politik von Herrn Gore kommt definitiv ihm selbst und dem industriell-politischen Klimakomplex zugute. Er wird sicherlich nicht nach Afrika ziehen oder seine Energie verschlingenden Häuser in Nashville oder Montecito am Meer aufgeben, ebenso wenig wie seine Geländewagen, Privatjets oder Klimagelder. Aber seine Äußerungen würden mit Sicherheit den Lebensstandard in den Industrienationen senken und die Bestrebungen der armen Länder, aus der Armut zu kommen, in die Bedeutungslosigkeit abdrängen.

Tatsächlich erinnern sie stark an den Plan von Obamas Wissenschaftsberater John Holdren, den Westen zu de-industrialisieren, um dann den armen Nationen vorzuschreiben, wie viel Entwicklung ihnen „gestattet“ werden soll.

„Wenn die Vereinigten Staaten erst einmal den Weg der [Rückentwicklung und] Bereinigung ihres eigenen Schlamassels eingeschlagen haben“, schrieb Holdren, „können sie sich dann den Problemen der Rückentwicklung der anderen [entwickelten Länder] … und der ökologisch machbaren Entwicklung der [unterentwickelten Länder] zuwenden.“

Deshalb sollten an diesem Earth Day die Menschen überall – insbesondere die verarmten, unterernährten und energiearmen Bürger Afrikas und der Welt – den People Day begehen … und auf die Energie und andere Ressourcen hinweisen, welche die Menschen überall brauchen, um ein menschenwürdiges Leben zu führen und unseren Planeten vor den Verwüstungen zu bewahren, die eine ausschließlich erneuerbare Energie mit sich bringen würde.

Die Bevölkerung Afrika südlich der Sahara ist seit Gores „Unbequeme Wahrheit“ aus dem Jahr 2005 um fast 500.000.000 Menschen und seit 1960 um über 1.000.000.000 Menschen gewachsen – auf heute 1,3 Milliarden.

Ohne Südafrika (64.000.000 Menschen, die 3.200 kWh Strom pro Person und Jahr verbrauchen) kommt der durchschnittliche Subsahara-Afrikaner auf kaum nachweisbare 180 kWh pro Jahr. Vergleichen Sie das mit dem durchschnittlichen jährlichen Pro-Kopf-Stromverbrauch in Europa (6.500 kWh) und den Vereinigten Staaten (13.000 kWh).

Anders ausgedrückt: Fast 1,3 Milliarden Afrikaner haben Zugang zu nur 1,4 % der Elektrizität, die ein durchschnittlicher Amerikaner pro Jahr verbraucht. Das bedeutet, dass der durchschnittliche Subsahara-Afrikaner 20 Minuten pro Tag, 141 Minuten pro Woche, 123 Stunden (von 8.760) pro Jahr Strom hat – zu völlig unvorhersehbaren Zeiten … jeweils für ein paar Minuten oder Stunden.

Um diese riesige Region (3,2 Mal größer als die Lower 48 der USA) mit reichlich, zuverlässiger und erschwinglicher Elektrizität zu versorgen, sind Billionen von Dollar erforderlich – für Stromerzeugungssysteme, die diese Aufgabe tatsächlich erfüllen können.

Viele afrikanische Regierungen weigern sich jedoch, ihre riesigen Kohle- und Erdgasvorkommen für die Stromerzeugung zu erschließen. Ihre Beamten haben immer noch Angst und machen einen Kotau vor Al Gore, dem Druck der UN und der Europäer und dem Katechismus der Klimakatastrophe – während sie gleichzeitig riesige Summen auf ihre privaten Bankkonten durch „Klimareparaturen“ und Zuschüsse für erneuerbare Energien schaufeln.

Schlimmer noch: Europäische Finanzinstitute, die Weltbank und andere Kreditgeber weigern sich nach wie vor, die Entwicklung fossiler Brennstoffe oder die Stromerzeugung aus fossilen Brennstoffen zu finanzieren. Selbst die USAID-Programme (US-Behörde für internationale Entwicklung) von Obama und Biden vor Trump stellten die „Klimakrise“ in den Mittelpunkt der US-Außenpolitik und der nationalen Sicherheit und konzentrierten sich darauf, die Empfänger der Hilfe zu zwingen, von fossilen Brennstoffen auf Wind- und Solarenergie umzustellen.

Zum Glück liegt ein Wandel in der Luft. Die Menschen in Afrika und ihre führenden Politiker erkennen zunehmend, dass Kohle, Öl und Gas nicht nur zur Stromerzeugung, für Fahrzeuge, zum Kochen, Heizen und für andere lebenswichtige Dinge verwendet werden. Durch die Erschließung und den Verkauf dieser Ressourcen werden auch Einnahmen in Milliardenhöhe erzielt, die zur Finanzierung von mehr Energie und wirtschaftlicher Entwicklung verwendet werden können – ohne dass man ideologische Institutionen um Almosen anbetteln, sich deren Forderungen und Beschränkungen unterwerfen oder in Armut, Krankheit und Hoffnungslosigkeit verharren muss.

Nach China, Indien, Indonesien und Vietnam sind Niger, Senegal und Côte d’Ivoire in Afrika führend auf dem Weg in die Moderne. Guyana tut dies an der Nordküste Südamerikas, während der venezolanische Diktator Nicolas Maduro nach Wegen sucht, sich seiner Ölfelder zu bemächtigen. Sie alle sind bereit, vom Ölboom zu profitieren, während Südafrika, Botswana, Sambia und andere afrikanische Nationen sich von den herrschsüchtigen, vom Klima besessenen Banken und NGOs lösen und ihren eigenen Weg gehen.

Diese Länder beginnen auch zu erkennen, dass „saubere, grüne, erneuerbare, nachhaltige und erschwingliche“ Wind- und Solarenergie keinem dieser Konzepte entspricht.

Eine afrikanische „saubere Energiewende“ würde Hunderttausende von Windturbinen, Zehnmillionen von Solarpaneelen und Hunderttausende von Kilometern an Übertragungsleitungen über Zehnmillionen Hektar Afrikas herrliche Landschaften und Lebensräume für Wildtiere erfordern.

Der enorme Rohstoffbedarf würde einen Bergbau in einem noch nie dagewesenen Ausmaß bedeuten, der zum großen Teil von Ländern, Unternehmen und handwerklichen Bergleuten betrieben wird, die der Sicherheit am Arbeitsplatz, der Luft- und Wasserverschmutzung, der Rekultivierung des abgebauten Landes oder anderen Standards wenig Beachtung schenken.

Die Anlagen, Minen und Mülldeponien sowie die giftigen Gewässer und Materialien würden weitere Lebensräume zerstören und noch mehr der einzigartigen Fische, Vögel und Wildtiere Afrikas aushungern, vergiften und töten.

Der größte Teil der Herstellung von Windturbinen, Solarmodulen, Transformatoren, Fahrzeug- und Netzersatzbatterien und anderen Ausrüstungsgegenständen würde weit weg von Afrika, größtenteils in China, erfolgen – was zu noch mehr globaler Umweltverschmutzung und Treibhausgasemissionen führen würde, während Afrika kaum Beschäftigungsmöglichkeiten oder andere Vorteile hätte.

Afrika würde am Ende Afrika zerstören, um es vor Klimakatastrophen zu bewahren, die nur in Schlagzeilen, Computermodellen und Al Gores fruchtbarer Fantasie existieren. Es würde immer noch erbärmliche Mengen an teurem Strom erzeugen, nur 25-30% des Jahres, so unvorhersehbar wie heute.

Ich habe den allerersten (1970) Earth Day auf meinem College-Campus mitorganisiert, als die Vereinigten Staaten und andere Industrieländer noch mit ernsten Problemen der Luft- und Wasserverschmutzung zu kämpfen hatten. Seitdem haben Amerika und ein Großteil der Welt Gesetze und Verordnungen erlassen, die Einstellung der Öffentlichkeit und der Unternehmen zur Umwelt geändert, erstaunliche Technologien installiert und Luft, Wasser und Boden gesäubert – und dabei eine bis dahin unbekannte und unvorstellbare Gesundheit und Wohlstand geschaffen. Afrika kann und sollte das Gleiche tun. Ein wichtiger erster Schritt besteht darin, sich auf People Day und Energietechnologien zu konzentrieren, die ihre Träume tatsächlich in die Realität umsetzen können – anstelle von Fantasiesystemen, die Umweltschätze zerstören, um imaginäre Klimakrisen zu „lösen“.

This column was first published at Townhall.com and is republished here by the author’s permission with minor revision.

Link: https://cornwallalliance.org/next-year-lets-have-people-day-not-earth-day/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE