Das Narrativ für eine grüne Energiewende entlarven

Planning Engineer (Russ Schussler)

Der Zweck dieses Artikels ist die Zusammenfassung und Entlarvung vieler Probleme, die im Zusammenhang mit der vorgeschlagenen grünen Energiewende in Bezug auf das Stromnetz auftreten. Die Probleme sind so zahlreich, dass dieser Beitrag gleichzeitig zu lang und zu kurz ist. Eine vollständige Enträtselung verdient ein Buch oder eine Reihe von Büchern. Dieser Beitrag stellt jedoch die Darstellung durch zusammenfassende Kommentare mit Links zu früheren Beiträgen und Artikeln in Frage, die für eine detailliertere Erklärung oder für mehr Tiefe gelesen werden können.

Anmerkungen des Übersetzers: Die folgende Zusammenstellung und Punkt-für-Punkt-Widerlegung der vermeintlichen Vorteile der Energie-Transition ist sehr lang und umfassend. Alle Aspekte, die seit Jahren in den EIKE-Beiträgen eine Rolle spielen, sind hier zusammengefasst und deren Unsinnigkeit entlarvt.

Diese Zusammenstellung ist zu lang, um hier als vollständiger Beitrag zu erscheinen. Es wird auf den Link zum Original hingewiesen (unten).

Die zusammenfassenden Abschnitte werden hier aber noch übersetzt:

Wie bleibt das Narrativ der grünen Energie trotz der gigantischen Fülle von Problemen so stark?

Es ist schwer, gegen die Agenda der „grünen Energie“ zu argumentieren. „Es gibt immer etwas, das gleich um die Ecke kommt und alles verändern wird“, wird uns oft gesagt (#34, #43 & #24). Es ist verführerisch: „Jemand investiert gerade eine Menge Geld in die nächste große Sache, und wir sollten auch daran teilhaben. Aber diese Dinge entwickeln sich nicht. Es gibt eine breite Unterstützung und Belohnungen für das „grüne“ Narrativ, selbst für so lächerliche Projekte wie „Strom-Autobahnen“ (#42) und insbesondere für so große und kühne Projekte wie die deutsche Energiewende. Als ich vor einem Jahrzehnt vor den sich abzeichnenden Problemen warnte, wurde mir unzählige Male gesagt, Deutschland habe bewiesen, dass es möglich sei. In diesem Beitrag (#21) von 2017 haben ein Mitautor und ich versucht, auf die Probleme mit dieser Darstellung hinzuweisen. Trotz Stimmen wie der unseren blieb die Welt weitgehend unempfänglich für Kritik am deutschen Experiment. Als das grandiose Scheitern Deutschlands für alle sichtbar wurde,* verlagerte sich das Argument nach Australien, wo „jetzt bewiesen wird, dass es möglich ist“. Chris Morris und ich haben eine Serie (#33, #34, #35) über Australien im Jahr 2023 verfasst, in der wir unsere Erkenntnisse über diese Bemühungen und unsere Erwartungen in Bezug auf die unzureichende Leistung darlegen. Es sieht nicht gut aus für Australien, England oder andere Länder, die sich um einen hohen Anteil an Wind- und Solarenergie bemüht haben. Aber die bisherigen enttäuschenden Ergebnisse in der Praxis haben die Bewegung nicht sonderlich gebremst. Die „Experten“ für erneuerbare Energien bleiben unbeirrt und unbeeindruckt von gescheiterten Ideen.(#37)

[*Außer natürlich für die deutschen MSM! Hervorhebungen vom Übersetzer]

Vor dem Aufkommen der grünen Energie gab es nahezu kontinuierliche Fortschritte beim Bau und der Instandhaltung von stärkeren und robusteren Netzen, die auch unter schwierigen Bedingungen gut funktionierten. Der Trend ging dahin, dass großflächige Netzausfälle (nicht dasselbe wie Verteilungsausfälle) immer seltener wurden, da die Netze immer robuster und widerstandsfähiger wurden. Die Anfänge des „grünen Übergangs“ haben diesen Fortschritt verlangsamt und umgekehrt. Die meisten Netze sind ausreichend stabil, so dass sich erhebliche Beeinträchtigungen erst nach geraumer Zeit als Systemprobleme bemerkbar machen. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich Probleme erst in einigen Jahren bemerkbar machen, macht es den Verfechtern des Netzes schwer, dem kurzfristigen Druck standzuhalten, grüner zu werden. (#38)

Die große Robustheit des Netzes macht es schwer, aufkommende Probleme mit dem Netz klar zu erkennen und aufzuzeigen. Dazu habe ich hier geschrieben (#27):

Das Stromnetz ist die größte und komplizierteste wunderbare Maschine, die je gebaut wurde. Zu jeder Zeit muss es mit mehreren Problemen fertig werden und stabil bleiben. Keine Ressource ist perfekt; in einem großen System treten regelmäßig zahlreiche Probleme im gesamten System auf. Im Allgemeinen kann ein Stromversorgungssystem mehrere Probleme bewältigen und weiterhin zuverlässige Dienste leisten. Wenn es einem System jedoch an unterstützenden Erzeugungsquellen fehlt, ist es sehr viel wahrscheinlicher, dass es nicht zuverlässig funktioniert, wenn Probleme auftreten.

Wenn es zu einem Ausfall kommt, kann man immer mit dem Finger auf eines der vielen Dinge zeigen, die falsch gelaufen sind. (#44, #26) Einige traditionelle fossile Brennstofftechnologien werden immer zu den Dingen gehören, die nicht in Ordnung waren. (Der Verlust von erneuerbaren Energieträgern allein verursacht in der Regel keine großen Probleme, da sie, abgesehen von der Energie, das System nicht unterstützen, solange sie in Betrieb sind). Aus verschiedenen Gründen beharren die Befürworter darauf, dass die Schuld nicht bei den erneuerbaren Energien (und der fehlenden Systemunterstützung) zu suchen ist, sondern bei der konventionellen Technologie, die zum Zeitpunkt des Ausfalls nicht perfekt war. Es ist wichtig darauf hinzuweisen, dass die konventionelle Technik in einem großen System nie perfekt ist, aber wir waren in der Lage, zuverlässige und robuste Systeme zu bauen, die solche Unzulänglichkeiten problemlos ausgleichen konnten. Durch das Vorhandensein weniger zuverlässiger Ressourcen und durch Inverter gestützter Energie sind die Systeme heute jedoch weit weniger robust, selbst in Zeiten, in denen diese problematischen Ressourcen gut funktionieren. Es ist so gut wie sicher, dass der nächste große Netzausfall größtenteils durch Probleme im Zusammenhang mit einer hohen Wind- und Solardurchdringung verursacht werden wird, unabhängig davon, ob diese Ressourcen während des Ausfalls verfügbar sind oder nicht. Diese Wette kann nicht abgeschlossen werden, weil kein für beide Seiten akzeptabler Schiedsrichter gefunden werden kann.

Schlussfolgerungen

Die Argumente für eine Energiewende auf der Grundlage von Wind, Sonne und Batterien sind äußerst unvollständig und stehen im Widerspruch zu Fakten und Vernunft. Die Unterpositionen der grünen Narrative enthalten für sich genommen einige Wahrheiten, aber sie werden in irreführender Weise erweitert. Eine Sammlung von 200, 800 oder zehn Millionen Studien, die zeigen, dass einzelne Probleme im Zusammenhang mit erneuerbaren Ressourcen gelöst werden können, kann kein Argument für zuverlässige, erschwingliche und lieferbare Energie sein. Wenn die Ressourcen bereit sind, können die Befürworter ihre Argumente vorbringen, indem sie ein kleines System ohne Anschluss an die konventionelle Erzeugung betreiben, das unterschiedlichen Lastbedingungen und realen Herausforderungen ausgesetzt ist. Wenn die Argumente für eine groß angelegte Durchdringung von Wind- und Solarenergie nebst Batterien mit angemessenen Überlegungen zu Kosten, Zuverlässigkeit und Lieferfähigkeit vorliegen, können sie im Detail überprüft und in Frage gestellt werden.

[Hervorhebung vom Übersetzer]

Die Planung muss ein Gleichgewicht zwischen Wirtschaftlichkeit, Zuverlässigkeit und Umweltverantwortung herstellen, indem sie eine realisierbare Technologie einsetzt, die mit der Physik des Netzes übereinstimmt und den Bedürfnissen der Gesellschaft entspricht (#15, #16, #25, #23 & #32). Die Stromversorgung und das Stromnetz sind zu wichtig, als dass die Politik auf unzureichenden Darstellungen und unvollständigen Erkenntnissen beruhen sollte. Die Hoffnung auf künftige Verbesserungen muss auf realistischen Erwartungen beruhen. Ein kurzes Stück des „grünen“ Weges zu gehen ist einfach. Ein bisschen mehr „erneuerbare“ Energie ist gar nicht so teuer, und das Stromnetz ist robust genug, um schrittweise zu wachsen. Für die meisten Beteiligten ist es einfacher, mit dem Strom zu schwimmen, als sich für langfristige Belange einzusetzen. Aber wir nähern uns der Klippe, da die Kosten weiter steigen und Zuverlässigkeitsprobleme immer häufiger auftreten.

Die politischen Entscheidungsträger müssen eine umfassendere und vollständigere Palette von Wahrheiten über erneuerbare Energien und das Netz berücksichtigen. Um moderne Netze zu konstruieren und zu unterstützen, müssen viele komplexe und miteinander verknüpfte Fragen zwischen Erzeugung und Übertragung gründlich berücksichtigt werden. Niemand, auch nicht diejenigen, die schon ihr ganzes Leben lang in diesem Geschäft tätig sind, kann alle Zusammenhänge vollständig verstehen. Erfahrung und schrittweise Veränderungen haben sich bei der Entwicklung und dem Betrieb des Netzes bewährt. Viele externe „Experten“ haben so gut wie keine Ahnung von den komplexen Zusammenhängen und schlagen dramatische Änderungen vor. Ohne ernsthafte und zeitaufwändige Bemühungen der politischen Entscheidungsträger können echte Netzexperten nicht mit Vorschlägen konkurrieren, die im Wesentlichen auf T-Shirt-Slogans beruhen. Geld auszugeben, Systeme zu verändern und auf das Beste zu hoffen, nur weil man sich auf das grüne Narrativ verlässt, ist ein Rezept für eine Katastrophe.

[Hervorhebung vom Übersetzer]

Link: https://judithcurry.com/2025/02/19/unraveling-the-narrative-supporting-a-green-energy-transition/#more-31854

Auszugsweise übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

 




Projekt zum Absaugen des Geldes der Steuerzahler beginnt in UK

Paul Homewood, NOT A LOT OF PEOPLE KNOW THAT

h/t Philip Bratby

Warum sind die britischen Steuerzahler gezwungen, für diesen völligen Unsinn zu zahlen, wenn sich der Rest der Welt einen Dreck darum schert?

Ein bahnbrechendes Projekt zum Absaugen von Kohlenstoff aus dem Meer hat an der Südküste Englands seinen Betrieb aufgenommen.

Das kleine Pilotprojekt mit der Bezeichnung SeaCURE wird von der britischen Regierung im Rahmen ihrer Suche nach Technologien zur Bekämpfung des Klimawandels finanziert.

Die Klimawissenschaftler sind sich weitgehend einig, dass die Reduzierung der Treibhausgasemissionen, der Hauptursache für die globale Erwärmung, oberste Priorität hat.

Viele Wissenschaftler sind jedoch auch der Meinung, dass ein Teil der Lösung darin bestehen muss, einen Teil der bereits freigesetzten Gase abzufangen.

Das Projekt versucht herauszufinden, ob die Entfernung von Kohlenstoff aus dem Wasser ein kosteneffizienter Weg sein könnte, um die Menge des klimawärmenden Gases CO₂ in der Atmosphäre zu reduzieren.

SeaCURE bereitet das Meerwasser auf, um den Kohlenstoff zu entfernen, bevor es zurück ins Meer gepumpt wird, wo es weiteres CO₂ absorbiert.

Die ganze Story steht hier.

Dem Bericht zufolge wird das Projekt 3 Millionen Pfund kosten und nur winzige 100 Tonnen CO₂ pro Jahr einfangen. Außerdem wird viel Energie benötigt, um das Wasser und die Gase umzupumpen. Außerdem werden zunächst Säuren hinzugefügt, um das CO₂ freizusetzen, und dann Alkali, um der Säure entgegenzuwirken!

Die 3 Millionen Pfund dienen natürlich nur dem Nachweis, ob das Verfahren funktioniert oder nicht – ein kontinuierlicher jährlicher Betrieb würde ein Vielfaches davon kosten.

Da UK etwa 800 Millionen Tonnen CO₂ ausstößt, einschließlich importierter CO₂-Emissionen, sind 100 Tonnen weder Fisch noch Fleisch. Es gibt auch keine Aussicht darauf, dass ein solches Projekt auf die Milliarden von Tonnen ausgeweitet werden könnte, die weltweit ausgestoßen werden.

Es handelt sich um eines von fünfzehn ähnlichen Projekten, die alle aus unseren Steuergeldern bezahlt werden sollen.

Zweifellos werden die Wissenschaftler, die mit unseren Steuergeldern herumspielen, viel Spaß haben, aber gibt es nicht eine bessere Verwendung für dieses Geld?

Link: https://wattsupwiththat.com/2025/04/19/project-to-suck-money-out-of-taxpayers-begins-in-uk/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE-Beiträgen

 




Energiewende : Solaranlagen ruinieren unsere Böden*

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Dagmar Jestrzemski* :
PV-Anlagen auf landwirtschaftlichen Flächen :
Verschattung, Wasserentzug und bis zu fünf Meter tiefe Gründungspfähle
in enger Staffelung strafen das Etikett von der „grünen Energie“ Lügen

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In zunehmendem Ausmaß und Tempo degradiert deutschlandweit wertvolles Agrarland infolge der Überdachung durch immer mehr und immer größere Photovoltaikanlagen auf Freiflächen (PV FFA). Durch den Wegfall der Niederschläge und reduziertes Licht verlieren die Böden rasch an Nährsubstanz, und die Fruchtbarkeit geht verloren. Ironischerweise geht mit dem Humusverlust eine Freisetzung des verteufelten Spurengases CO₂ einher, das durch die PV FFA eigentlich eingespart werden soll.

Eine negative CO₂-Bilanz zieht auch die Entfernung der Vegetation auf den für die Photovoltaik-Industrieanlagen vorgesehenen Flächen nach sich. Als wichtiger Parameter für die Fruchtbarkeit von Böden gibt die Kationen-Austauschkapazität (KAK) Auskunft über das Vermögen des Bodens, Nährstoff-Kationen, insbesondere Kalzium, Magnesium und Kalium, zu binden und für die Pflanzenernährung wieder bereitzustellen. Nichts wäre einfacher, als regelmäßig Proben zu entnehmen, um die Mangelsituation der Böden unter PV-Überdachung zu analysieren.

Der Nährstoffgehalt und die Qualitätsminderung der Böden müssten beobachtet werden, um Prognosen für die kommenden Jahre beziehungsweise für eine vorgesehene Betriebsdauer der Stromerzeugung durch Photovoltaik von 20 bis 30 Jahren zu erstellen. Diese Pflicht fällt in den Aufgabenbereich des Fraunhofer Instituts für Solare Energieforschung ISE in Freiburg und des Leibniz-Zentrums für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e.V. in Müncheberg, deren Grundfinanzierung durch Bund und Länder erfolgt.

https://x.com/wideawake_media/status/1914258796186161486

In beiden Institutionen werden jedoch lediglich eine oder mehrere Studien zu Agri-PV gefördert, also zur Solarstromerzeugung in Verbindung mit einer Bodenbewirtschaftung unter den PV-Modulen. Bei dem von der Bundesregierung propagierten Modell einer solchen Doppelnutzung ist künstliche Bewässerung der Nutzpflanzen unter der PV-Abdeckung unabdingbar. Zuständig wären beide Institute darüber hinaus aber auch für die Erhebung von Daten zu üblicherweise ohne Agri PV eingerichteten PV-Anlagen, da der Staat aufgrund seiner Sorgfaltspflicht auch die Auswirkungen der politisch gewollten „Einbindung von PV-Technologien in Agrar- und Wasserflächen“ (Zitat Fraunhofer ISE) zu berücksichtigen hat.

„Ökostrom“ ist nur ein Tarnname

Fazit: Die Politik gibt, wie so oft, nur solche Forschungen in Auftrag, die mit den Zielen der Energiewende in Einklang stehen. Unerwünschte Erkenntnisse über schwerwiegende Folgeschäden durch die Installation der Industrieanlagen für den Betrieb mit (nicht-erneuerbarer) Sonnen- wie auch Windenergie, zu den erhöhten Umgebungstemperaturen dieser Anlagen sowie über negative Auswirkungen auf Böden, Flora und Fauna sind somit von vornherein ausgeschlossen.

Es ist eine Tragödie, dass die Politik als Geldgeber der Wissenschaft diese notwendigen Forschungen verweigert. Dadurch wird nicht nur die Thematisierung der lebensfeindlichen Schattenseite der Photovoltaik, die sich in den Landschaften wie ein Krake ausbreitet, unterbunden. Es geht auch nicht nur um den damit verbundenen Verlust wertvoller, fruchtbarer Ländereien für die Nahrungsmittelproduktion, sondern „von oben her“ wird auch die Aufklärung über den Hintergrund verhindert, nämlich die Kapitalisierung der Natur unter dem Tarnnamen „Ökostrom“ zugunsten einer äußerst lukrativen Geschäftemacherei mit möglichst großflächig erzeugtem Solarstrom.

Denn allein darum handelt es sich. Hinzu kommt eine weitere gefährliche Entwicklung: Durch die von den PV-Projektierern den Städten, Gemeinden und Landbesitzern angebotenen, völlig überhöhten Pachtpreise für die Solarstromerzeugung auf landwirtschaftlichen Flächen werden Landwirte ausgebootet, die einen Betrieb gründen oder vergrößern wollen. Auch über diese verheerende Entwicklung breitet die verantwortliche Politik im Verbund mit den staatstragenden Medien den Mantel des Schweigens, sodass die meisten Bürger die zunehmende Verschandelung der ländlichen Räume mit nur privat geäußertem Unmut hinnehmen.

Vom Staat noch subventioniert

Vor Ort werden die Beschützer der heimatlichen Natur mit ihrem Kampf gegen die Versiegelung und Verschandelung ihrer Naherholungsgebiete durch immer mehr und immer größere PV FFA alleingelassen. Allenfalls veröffentlichen regionale Medien gelegentlich einen „ausgewogenen“ Bericht über die verzweifelten Bemühungen der Bürgerinitiativen um die Bewahrung ihrer Heimat.

Als eine der zahlreichen, vom Staat hoch subventionierten, für die Propagierung der Energiewendeziele zuständigen NGOs agiert das kaum bekannte, aber personalintensive KNE gGmbH als „Kompetenzzentrum für Naturschutz und Energiewende“. Das KNE erarbeitet unter anderem Empfehlungen für die Anlage neuer PV FFA, die aber nicht verpflichtend wirksam sein können. Ist doch eine Überwachung der Installation der riesigen Anlagen kaum praktikabel und wird doch auch die offizielle Empfehlung, PV FFA möglichst nicht auf fruchtbarem Ackerland zu errichten, durch die Projektierer und gewisse Profiteure in den Gemeinden längst schon in vielen Fällen außer Acht gelassen.

In der Ausarbeitung „Photovoltaik und Folgenutzung auf Ackerland und Grünland“ äußert sich das KNE im Juli 2024: „Angereizt wird eine Nutzung landwirtschaftlicher Flächen für PV-Anlagen durch das ErneuerbareEnergien-Gesetz (EEG) … Die anspruchsvollen politischen Ausbauziele sowie der zunehmende Flächenbedarf werden zu einer deutlich größeren Inanspruchnahme von landwirtschaftlichen Flächen für PV-Anlagen führen.“ Dagegen erhebt das KNE keine Einwände. Zur nicht auflösbaren Problematik der PV-Anlagen auf Grün- und Ackerland äußern sich die Autoren lediglich mit wenigen, schwammig formulierten Aussagen.

Listiges Gutachten als Nebelkerze

Es wimmelt von Allgemeinplätzen: „Eine intensive Auseinandersetzung mit den Regeln der GAP-Novellierung sowie ein sorgfältiges Monitoring ihrer Steuerungswirkungen können entscheidende Impulse für eine naturverträgliche Gestaltung der Landwirtschaft einerseits und für den Ausbau der erneuerbaren Energien andererseits geben … Biodiversität im Solarpark bietet viele Vorteile für die Agrarlandwirtschaft.“ In einem Gutachten der KNE mit dem listigen Titel „Maßnahmen zur Minderung anlagebedingter Wirkfaktoren“ werden ein einziges Mal die Begleiterscheinungen der Solarparks angedeutet, Bodentrockenheit und Lichtmangel: „Lücken zwischen den Modulplatten lassen, um Wasserablauf bzw. Regenwasserversickerung und Lichteinfall zu ermöglichen.“ Ferner: „Maximalgröße der Anlagen auf 200 Hektar (!) begrenzen, wobei Anlagen über 100 Hektar zusammenhängende Modulflächen von maximal 20 Hektar (!) aufweisen sollen und ein Viertel der Gesamtfläche freizuhalten ist. Gesamtversiegelungsgrad so gering wie möglich halten.“

Wohin die Reise sonst noch geht, erhellt diese Empfehlung: „Tiefe der Modultische nicht mehr als fünf Meter.“ Damit ist klar: Stählerne Pfahlgründungen von PV-Anlagen werden halb so tief im Boden einbetoniert wie die Fundamente mittelgroßer Windräder. Nur dass für 30 Hektar, bei großzügiger Freihaltung eines Viertels der Fläche als Zwischenräume, schätzungsweise 90.000 Ständer für die PV-Module in den Boden eingelassen werden müssen, wenn man vier Ständer auf zehn Quadratmeter rechnet. Welch ein Wahnsinn!

Protest : Eine Bürgerinitiative wehrt sich :
Nichts ist grün unter den PV-Dächern: Einwohner von Villingen-Schwenningen
machen mobil
gegen geplante 30 Hektar große Anlage

Mit einer Fotodokumentation warnt die Bürgerinitiative „Heimat erhalten“ auf ihrer Homepage vor der Errichtung einer PV FFA auf dem Naherholungsgebiet Bertholdshöfe zwischen Villingen und Schwenningen (www.heimat-erhalten.de/nebenwirkungen-pv/freiflaechen-pv-anlagen-ein-massiver-eingriff-in-die-natur/). Die Stadt Villingen-Schwenningen plant, zwischen den beiden Stadtkernen eine mindestens 30 Hektar große Photovoltaik-Industrieanlage zu errichten. Erwartungsgemäß sprechen sich die Grünen im Schwarzwald-Baar-Kreis für die Anlage aus. Die Fotos der Initiative beweisen jedoch: Nichts ist grün unter den PV-Dächern.

Der Text zur Fotodokumentation „Freiflächen-PV-Anlagen schaffen Mangel, nicht Vielfalt“ bezieht sich auf die langjährigen Beobachtungen und Messungen des Grazer Energieexperten Jürgen A. Weigl, der über eine 30-jährige Erfahrung verfügt und 14-fach vom österreichischen Umweltministerium für seine Klimaschutz-Kompetenz ausgezeichnet wurde.

Die Fotos entstanden im Sommer 2024. Sie zeigen eine PV-Anlage in Deißlingen, die seinerzeit zwei bis drei Jahre bestand. Zwischen den mit PV-Modulen überdachten Arealen wurde ungewöhnlich viel Raum für Rasen- und Beikrautflächen gelassen. Das saftige Grün dieser Flächen kontrastiert scharf mit der kahlen, schwarzen Erde und dem kümmerlichen Restbewuchs des mutmaßlich bereits unfruchtbaren Bodens unter den Solar-Paneelen. Auf diesen Flächen hat sich bereits alles zum Negativen verändert durch den fehlenden Niederschlag und Lichtmangel.

Hinzu kommt: „Die Installation von PV-Anlagen erfordert umfangreiche Bauarbeiten, die die Bodenstruktur beeinflussen können. Das Verdichten des Bodens durch schwere Maschinen kann die Bodenporosität verringern, was die Durchlüftung und Wasseraufnahme des Bodens behindert.“ Und auch in den Lücken zwischen den Modul-Tischen steht nicht alles zum Besten: „Zudem kann der regelmäßige Rückschnitt von Pflanzen, die nah an den Modulen wachsen, die Rückführung von organischem Material in den Boden verringern, was langfristig die Bodenfruchtbarkeit beeinträchtigen kann.

Fazit :
Eine PV-Anlage ist für die Natur eine erhebliche Belastung, kein Gewinn. Und für die landwirtschaftliche Lebensmittelproduktion ein herber Verlust.“  D.J.

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)*  Anmerkung der EIKE-Redaktion :

Dieser Aufsatz ist zuerst erschienen in der Preußischen Allgemeinen Zeitung;  18.04.2025, S.12 ;
EIKE dankt der PAZ-Redaktion sowie der Autorin Dagmar Jestrzemski  für die Gestattung der ungekürzten Übernahme, wie schon bei früheren Artikeln :
https://www.preussische-allgemeine.de/  ; Hervorhebungen im Text:  EIKE-Redaktion.

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Presseerklärung: Staaten sollten sich gegen industrielle Solarenergie wehren – neue Studie erklärt, wie

Jack McPherrin, H. Sterling Burnett

Ein neuer Report skizziert acht Lösungen auf Staatsebene, um den zerstörerischen Ausbau der industriellen Solarenergie zu stoppen.

Industrielle Solarprojekte erfordern die Umwandlung riesiger Flächen erstklassiger landwirtschaftlicher Nutzflächen, verursachen Umweltschäden und töten Wildtiere, sind auf Zwangsarbeit angewiesen, destabilisieren Stromnetze und sind immens kostspielig.

ARLINGTON HEIGHTS, ILLINOIS (16. April 2025) Industrielle Solaranlagen haben in den letzten Jahren dramatisch zugenommen, angetrieben durch staatliche Vorschriften, Subventionen und andere Anreize. In einer neuen Studie des Heartland Institute mit dem Titel „How States Can Push Back Against the Destructive Expansion of Industrial Solar Power“ (Wie Staaten sich gegen die zerstörerische Expansion der industriellen Solarenergie wehren können) skizzieren die Autoren Jack McPherrin und H. Sterling Burnett, Ph.D., die unzähligen Probleme, die mit der Expansion der industriellen Solarenergie – und der Abhängigkeit von der Solarenergie im Allgemeinen – verbunden sind, und stellen abschließend eine Reihe konkreter Lösungen vor, die politische Entscheidungsträger zum Schutz davor in Betracht ziehen sollten.

Die Studie steht hier (PDF)

In dieser Studie werden die größten Schäden der industriellen Solarenergie aufgezeigt, darunter die Zerstörung von produktivem Ackerland, die weit verbreitete Umweltzerstörung, die Erzeugung hochgiftiger Abfälle, die Abhängigkeit von Zwangsarbeitern, die inhärente Ineffizienz und die Destabilisierung der Stromnetze sowie die massiven, vom Steuerzahler finanzierten Kosten, die von den Strompreiszahlern und der Öffentlichkeit getragen werden.

McPherrin und Burnett empfehlen acht Schritte, die staatliche und bundesstaatliche Entscheidungsträger unternehmen können, um den Schaden der industriellen Solarentwicklung zu minimieren, darunter:

– Aufhebung der Standards für erneuerbare Energien

– Abschaffung besonderer finanzieller Anreize für die industrielle Solarentwicklung

– Besteuerung von landwirtschaftlichen Flächen, die in industrielle Solarparks umgewandelt werden, zu industriellen statt zu landwirtschaftlichen Steuersätzen

– Verbot der Beschaffung von Solarenergieprodukten, die durch Kinder- oder Sklavenarbeit hergestellt wurden

– Verhinderung von Vorzugsgenehmigungen sowie Vorschriften bzgl. Standortanforderungen als Genehmigungsvoraussetzungen

Staaten, denen bezahlbare Energie, Umweltschutz und Menschenwürde wichtig sind, sollten schnell handeln, um ihre Bürger vor den unzähligen Kosten der industriellen Solarentwicklung zu schützen.
Die folgenden Aussagen der Autoren der politischen Studie des Heartland Institute – einer Denkfabrik der freien Marktwirtschaft – dürfen als Quellenangabe verwendet werden:

„Solarenergie ist ein Verlierer. Sie ist teuer, umweltschädlich und untergräbt die Zuverlässigkeit des Stromnetzes, das die Vereinigten Staaten im vergangenen Jahrhundert aufgebaut haben und um das sie die Welt beneidet hat. Die Solarenergie macht Amerika auch von China abhängig, was die Sicherheit der Stromversorgung angeht – eine schlechte Idee, wie auch immer man es betrachtet.

Je früher die Regierung – sowohl auf Staats- als auch auf Bundesebene – die Subventionen beendet, welche die Solarenergie fördern und vorschreiben, desto besser wird es Amerika gehen. In dieser Studie werden die der Solarenergie innewohnenden Probleme dargelegt und Schritte aufgezeigt, die von den Bundesstaaten und der US-Bundesregierung unternommen werden können, um die Einspeisung von Solarstrom in das Stromnetz zu verhindern oder zumindest nicht zu fördern.“

„Die industrielle Solarentwicklung ist alles andere als eine saubere Energielösung und birgt ernsthafte wirtschaftliche, ökologische und ethische Risiken. Sie verbraucht riesige Flächen lebenswichtiger landwirtschaftlicher Nutzflächen, zerstört Lebensräume, setzt auf Zwangsarbeit, destabilisiert Stromnetze und ist immens kostspielig – und die amerikanischen Steuer- und Tarifzahler zahlen letztlich die Zeche.

Darüber hinaus ist die industrielle Solarindustrie, wie andere erneuerbare Energiequellen auch, ein Paradebeispiel für Marktsozialismus. Sie wurde vollständig durch staatliche Subventionen und Vorschriften geschaffen und aufrechterhalten, die den Prinzipien der freien Marktwirtschaft widersprechen. Die staatlichen Entscheidungsträger haben die Möglichkeit, den Kurs zu ändern, und unser Report gibt ihnen die Vorlage dafür.“

The Heartland Institute is a national nonprofit organization founded in 1984 and headquartered in Arlington Heights, Illinois. Its mission is to discover, develop, and promote free-market solutions to social and economic problems. For more information, visit our website or call 312/377-4000.

Authors: Jack McPherrin is a Research Fellow for the Glenn C. Haskins Emerging Issues Center at The Heartland Institute, and also serves as Heartland’s research editor.

H. Sterling Burnett, Ph.D., is the Director of the Arthur B. Robinson Center on Climate and Environmental Policy and the managing editor of Environment & Climate News.

Link: https://heartland.org/opinion/press-release-states-should-push-back-against-industrial-solar-power-new-study-explains-how/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

 




Die klimatischen Bedingungen während des Zweiten Weltkriegs

Andy May

In meinem letzten Beitrag [in deutscher Übersetzung hier] habe ich die Entwicklung von den ICOADS-Rohdaten der Meerestemperatur (SST) zu den endgültigen ERSST und HadSST-SST-Anomalien beschrieben. Diese Anomalien werden in Abbildung 1 verglichen. Die ICOADS-Anomalien werden durch Subtraktion des Mittelwerts 1961-1990 von allen endgültigen rohen einfachen Jahresmittelwerten erzeugt. Dies geschah zuletzt, nachdem der einfache globale SST-Mittelwert für alle Jahre berechnet worden war.

Die ERSST- und HadSST-Werte werden zunächst als Anomalien erstellt. Das heißt, sie werden Gitterzelle für Gitterzelle erstellt, bevor die Verarbeitung beginnt. Natürlich stammen die Messungen in jeder Zelle normalerweise von verschiedenen Schiffen in verschiedenen Jahren oder Monaten, aber die Messungen werden in Anomalien umgewandelt, indem der Mittelwert 1961-1990 für jede Zelle von jeder Messung in der gleichen Zelle für einen bestimmten Monat abgezogen wird. Dies geschieht, bevor irgendeine Verarbeitung oder Korrektur durchgeführt wird. Da die Zellen bis zu 12.300 km² groß sein können, ist dies von zweifelhaftem Wert, aber so wird es gemacht.

Auf dem Festland mit fest installierten Wetterstationen sind Anomalien sinnvoller, da die Höhenlage jeder Wetterstation unterschiedlich ist und die einzelnen Wetterstationen oft während des gesamten Zeitraums von 1961 bis 1990 am gleichen Ort und oft mit der gleichen oder ähnlichen Ausrüstung betrieben wurden. Daher ist es logisch, zu Beginn der Verarbeitung eine Anomalie zu bilden, indem man den Mittelwert der Wetterstation für jeden Monat vom Monatsmittelwert 1961-1990 abzieht. Auf dem Ozean, wo jede Messung in einem bestimmten Monat in etwa die gleiche Höhe hat, aber von einer anderen Boje oder einem anderen Schiff mit anderer Ausrüstung stammt, macht dies weniger Sinn.

Abbildung 1. Ein Vergleich der einfachen mittleren Meerestemperatur (SST) von ICOADS 3 in grün, umgerechnet in eine Anomalie, mit den stark verarbeiteten „endgültigen“ SST-Anomalien von ERSST 5 (NOAA, orange) und HadSST 4.1 (Hadley Centre, dicke schwarze Linie).

In diesem Beitrag geht es um den Unterschied in der Anomalie der ICOADS-Daten während der Zeit des Zweiten Weltkriegs von 1939 bis 1946 wie in Abbildung 1 dargestellt. Diese Anomalie ist in den ICOADS-Rohdaten deutlich zu erkennen, verschwindet aber in den beiden gezeigten endgültigen Rekonstruktionen. Es gibt viele bekannte Probleme, die während des Krieges auftraten. Die Schifffahrtsrouten änderten sich aufgrund der Anwesenheit von U-Boot-„Wolfsrudeln“, die SST wurde zunehmend in den Wassereinlässen der Motoren gemessen und nicht mehr mit Eimern, die in den Ozean getaucht wurden, und bei den Schiffen, die noch Eimer benutzten, änderte sich oft der Typ des Eimers. Diese Probleme sind in den ICOADS-Daten offensichtlich, aber sind sie für die gesamte radikale Korrektur in Abbildung 1 verantwortlich? Der Spitzenwert der Rohdatenanomalie liegt im Jahr 1944 (+2,14 °C), doch der ERSST-Wert von 1944 beträgt 0,091 °C, so dass die Korrektur im Jahr 1944 über 2 °C beträgt. Ist dies realistisch? Die Gesamterwärmung seit 1900 beträgt schätzungsweise nur etwa ein Grad, wie ist da eine Korrektur um zwei Grad für ein ganzes Jahr gerechtfertigt? ERSST und HadSST haben die Daten korrigiert, aber wie viel Vertrauen können wir in diese Korrekturen haben? Was war zu dieser Zeit sonst noch los?

Die klimatischen Bedingungen während des Zweiten Weltkriegs

Klimatisch gesehen war während des Krieges eine Menge los. Wir haben das Glück, dass Stefan Brönnimann von der Universität Bern eine sehr große Datenbank mit meteorologischen Daten aus Deutschland, den deutsch besetzten Gebieten, Schweden, den Vereinigten Staaten, der Sowjetunion und dem Vereinigten Königreich ausgegraben und digitalisiert sowie versucht hat, einige Schlussfolgerungen über das Klima der nördlichen Hemisphäre während des Krieges zu ziehen. Was in diesem Beitrag vorgestellt wird, stammt größtenteils aus Arbeiten, die er zwischen 2003 und 2005 veröffentlicht hat (Brönnimann S. , 2003), (Brönnimann, Luterbacher, & Staehelin, 2004), (Brönnimann & Luterbacher, 2004b) und (Brönnimann S. , 2005).

Anhand der gesammelten Daten erstellten Brönnimann und Kollegen monatliche Karten der Oberflächenbedingungen, der Temperatur in der oberen Atmosphäre und der geopotentiellen Höhe. Brönnimann und Luterbacher rekonstruierten die obere Atmosphäre für den Zeitraum 1939 bis 1944. Sie fanden Hinweise auf einen schwachen und gestörten Winter-Polarwirbel auf der Nordhemisphäre. Dies führte zu anomal hohen Wintertemperaturen in der oberen Atmosphäre und an der Oberfläche in Alaska, Kanada und Grönland sowie zu extremer Kälte in Europa. Eine Beispielkarte ist in Abbildung 2 für Januar 1942 in einer Höhe von 500 hPa (etwa 5500 Meter) dargestellt:

Abbildung 2. Beispielkarte der Temperaturanomalie vom Januar 1942 in 500 hPa (5500 m). Es handelt sich um eine polare Projektion der Nordhemisphäre mit dem Nordpol im Mittelpunkt. Quelle: nach (Brönnimann & Luterbacher, Reconstructing Northern Hemisphere upper-level fields during World War II, 2004b).

Brönnimann und Kollegen glauben, dass das ungewöhnliche Wetter während des Zweiten Weltkriegs mit dem sehr starken und anhaltenden El Niño zusammenhing, der zu dieser Zeit aufgetreten war. In Abbildung 3 sind der Niño 3.4-Index, die AMO und die PDO dargestellt, wobei der Zweite Weltkrieg als „WWII“ gekennzeichnet ist.

Während die Welt als Ganzes während der Kriegsjahre im Durchschnitt ungewöhnlich warm war, litten Europa, Nordsibirien und der zentrale Nordpazifik unter drei bitterkalten Wintern von Ende 1939 bis 1942. Die südliche Hemisphäre blieb nicht verschont, die Meerestemperaturen in den südlichen mittleren Breiten waren ungewöhnlich niedrig, und Australien litt von 1937 bis 1945 unter einer sehr lang anhaltenden Dürre (Hegerl, Brönnimann, Schurer, & Cowan, 2018).

Abbildung 3. Die Indizes der AMO, der PDO und des Niño 3.4 mit Markierung des Zweiten Weltkriegs. Datenquelle: NOAA.

In Abbildung 3 ist der markante El Niño des Zweiten Weltkriegs sehr deutlich zu erkennen, und wir können sehen, dass die AMO und die PDO positiv sind. Die Nordatlantische Oszillation ist nicht dargestellt, aber sie ist während dieses Zeitraums stark negativ (siehe Abbildung 4 für eine Darstellung der ähnlichen Druckanomalie zwischen Island und den Aleuten). Es gibt auch Hinweise auf eine hohe Ozonkonzentration sowohl in der Arktis als auch in den mittleren Breiten, einen schwachen Winter-Polarwirbel und häufige stratosphärische Erwärmungen. Wie Brönnimann und Kollegen berichten, „stellt der Zeitraum 1940-42 an der Erdoberfläche und in der Troposphäre eine extreme Klimaanomalie von hemisphärischem bis globalem Ausmaß dar“.

Abbildung 4 vergleicht die ENSO 3.4-Temperatur mit der Temperatur in Mittel-, Nord- und Osteuropa, die Druckdifferenz zwischen Island und den Aleuten, die 100-mbar-Differenz der geopotentiellen Höhe zwischen den Polen und den mittleren Breiten sowie die Gesamt-Ozonmessung in Arosa, Schweiz. Alle diese Messungen zeigen während des Zweiten Weltkriegs eine deutliche Anomalie:

Abbildung 4. Vergleich der ENSO-3.4-Temperaturanomalie mit der Temperatur in Europa, der Luftdruckanomalie zwischen Island und den Aleuten, der 100-mbar-Geopotentialhöhe und dem Gesamtozon in der Schweiz. Die gelbe Schattierung deckt etwa die Jahre 1937 bis 1945 ab. Quelle: nach (Brönnimann S. , 2005).

Abbildung 4 zeigt, dass die Jahre 1940-1942 im Kontext des 20. Jahrhunderts als eine einzigartige klimatische Anomalie herausragen. Daher erscheint es ungewöhnlich, dass die in Abbildung 1 gezeigten letzten ERSST- und HadSST-Aufzeichnungen für den Zeitraum 1940-1942 den gleichen Trend wie zuvor aufweisen, als ob nichts Ungewöhnliches geschehen wäre. In den ICOADS-Rohdaten ist die Klippe von 1946 zwar ein wenig zu erkennen, aber im Vergleich zu den ICOADS-Daten sehr gedämpft.

Ich stelle die Probleme in den Rohdaten nicht in Frage, sie sind eindeutig dokumentiert. Ich stelle jedoch die vom Hadley Centre und der NOAA vorgenommenen Korrekturen in Frage. Die korrigierten Daten scheinen zu sehr mit der Zeit vor dem großen El-Niño-Ereignis des Zweiten Weltkriegs und der Zeit danach übereinzustimmen. Ich würde erwarten, dass ein Teil der Anomalie, die in den Rohdaten zu sehen ist, den Korrekturprozess überlebt.

Referenzen

Brönnimann, S. (2003). A historical upper air-data set for the 1939–44 period. International Journal of Climatology, 23(7), 769-791. doi:10.1002/joc.914

Brönnimann, S. (2005). The Global Climate Anomaly in 1940-1942. RMetS Weather, 60(12).

Brönnimann, S., & Luterbacher, J. (2004b). Reconstructing Northern Hemisphere upper-level fields during World War II. Climate Dynamics, 22, 499-510. doi:10.1007/s00382-004-0391-3

Brönnimann, S., Luterbacher, J., & Staehelin, J. (2004). Extreme climate of the global troposphere and stratosphere in 1940–42 related to El Niño. Nature, 431, 971–974. doi:10.1038/nature02982

Hegerl, G. C., Brönnimann, S., Schurer, A., & Cowan, T. (2018). The early 20th century warming: Anomalies, causes, and consequences. WIREs Climate Change, 9(4). doi:10.1002/wcc.522

Link: https://andymaypetrophysicist.com/2025/04/17/the-weather-and-climate-of-world-war-ii/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE