Kernkraftstrom rettet eine Welt in der „Strom-Dürre“

Ronald Stein

Nur einige wenige reiche Länder haben Hunderte von Milliarden Dollar für die Subventionierung dessen ausgegeben, was sie „erneuerbare Energien“ nennen, im Namen von „ CO₂-freiem Strom“, der unzuverlässig und wetterabhängig ist. Doch obwohl man uns über Steuern und Kredite in die Tasche greift, um gigantische Subventionen für Wind- und Solarenergie zu finanzieren, steigen unsere direkten Stromkosten, unser Stromnetz wird immer störanfälliger, und wir leben immer noch mit einem monopolistischen System der Stromvermarktung, das sich Versorgungsunternehmen nennt.

Es gibt nichts Wichtigeres für unsere Lebensqualität als all die 6000 Produkte, die aus Erdölderivaten hergestellt werden, die aus Rohöl und kontinuierlichem und unterbrechungsfreiem Strom gewonnen werden. Was haben also all unsere Steuergelder dazu beigetragen, das Leben der Bürger zu erleichtern, wenn diese erneuerbaren Energien nur Strom erzeugen, aber KEINE Produkte herstellen können, die von unserer materialistischen Gesellschaft nachgefragt werden?

Der beste Weg, um die Lieferung und niedrige Preise von Strom für unsere materialistische Gesellschaft zu gewährleisten, ist ein freies Unternehmertum, das frei von nutzlosen und teuren Vorschriften ist. Warum also lassen wir zu, dass Strom auf die teuerste und unsicherste Art und Weise vermarktet wird, die man sich vorstellen kann?

Es entspricht dem gesunden Menschenverstand, dass ein Gut, für das hohe Subventionen erforderlich sind, um es auf dem Markt lebensfähig zu machen, auf einem freien Markt eben nicht lebensfähig ist. Warum also zahlen wir solche überhöhten Abgaben? Warum gibt es überhaupt Subventionen für Strom aus erneuerbaren Energiequellen, wenn etwa 80 % der Weltbevölkerung von 8 Milliarden Menschen in weniger entwickelten Ländern leben?

[Hervorhebung im Original]

Wir haben darauf hingewiesen, dass die Kernenergie, wenn sie in einem ausgewogenen System des freien Unternehmertums mit fairen Gesetzen für alle vermarktet wird, bei weitem die billigste Art ist, Strom zu erzeugen, der sicher, kontinuierlich, unterbrechungs-i und emissionsfrei ist und die geringste Menge an natürlichen Ressourcen der Erde für die Stromerzeugung verbraucht.

Dennoch vertrauen wir weiterhin auf die Intervention der Regierungen reicher Länder (Sie zahlen ja für alle Staatsausgaben), wenn das Ergebnis höhere Preise, weniger sichere Versorgungssysteme und praktisch keine Verringerung der Umweltverschmutzung in ärmeren Entwicklungsländern sind. Der gesunde Menschenverstand sollte uns sagen, dass hier etwas nicht stimmt.

Wir alle sollten im Herzen Umweltschützer sein. Unsere täglichen Einkäufe und Handlungen sollten dazu beitragen, dass die Luft und das Wasser auf unserem Planeten sauber bleiben. Doch wir sorgen uns auch um unsere Lebensqualität und unsere friedliche Existenz auf diesem Planeten. Deshalb gehen wir Kompromisse ein. Ein solcher Kompromiss wäre es sicherzustellen, dass jeder Ersatz für die Stromerzeugung besser ist als das, was wir aufgegeben haben. Wir würden es auch vorziehen, eine bestehende Lösung nicht aufzugeben, bis eine noch bessere Lösung auftaucht.

Die Kernenergie hat sich den Ruf erworben, die sicherste Industrie der Welt zu sein. In mehr als 70 Jahren ist kein einziger Mensch durch ein kommerzielles Kernkraftwerk im Normalbetrieb zu Schaden gekommen. Etwa 10 % des weltweiten Stroms und etwa 20 % des Stroms in den USA werden mit Kernkraft erzeugt. Das ist eine große Menge Strom, und eine solche Sicherheitsbilanz ist sicherlich erwähnenswert.

Bevor Sie Briefe schreiben: In Three-Mile Island oder Fukushima ist niemand durch einen ausgefallenen Reaktor zu Schaden gekommen, und Tschernobyl war nicht im Normalbetrieb, als er ausfiel. Die Perspektive basiert auf der Wahrnehmung, und wir wollen diese Wahrnehmung darstellen, da so viele Menschen anscheinend etwas anderes glauben.

Warum ist Ihre Sichtweise so wichtig? Wenn Ihre Sichtweise von Angst bestimmt wird, tolerieren Sie möglicherweise teurere oder umweltschädliche Methoden der Energieerzeugung, die nicht zu Ihrem Vorteil sind. Diese Einstellung ist besonders verheerend in einem monopolistischen Markt, in dem Sie nicht die Freiheit haben, den Händler zu wählen, den Sie für den besten halten. Man bekommt, was man bekommt, und man regt sich nicht auf. Aber wir sind keine Kindergartenkinder, sondern denkende, kritische Verbraucher, nicht wahr?

Ein vernünftiger Ansatz wäre es, alle Produktionsanlagen zu errichten, bevor wir damit beginnen, bestehende, perfekt funktionierende Anlagen zu schließen. Wir sollten nicht umstellen, bevor wir nicht einen günstigeren Preis für den neuen Rohstoff erhalten. Da der über das Netz gelieferte Strom der gleiche ist, warum sollten wir mehr für etwas bezahlen, das wir billiger bekommen könnten? Dennoch sind unsere Strompreise in letzter Zeit in die Höhe geschnellt, und wir sind gezwungen, auch noch unsere hart verdienten Steuergelder auszugeben.

Wir haben in anderen Artikeln gezeigt, dass durch das Recycling von leicht verbrauchtem Kernbrennstoff (SUNF) aus bestehenden Lagerbeständen eine solche Menge an Strom erzeugt werden könnte, dass dieser zu einem Preis von etwa einem Cent pro kWh geliefert werden könnte. Sie ist sicherer, kompakter, verfügbarer, sauberer und weniger aufwändig als alle anderen Formen der Stromerzeugung. Da wir ständig mehr SUNF produzieren, als wir verbrauchen können, ist er auch erneuerbar. Wir brauchen immer noch Erdöl für die meisten Produkte unserer Gesellschaft, die es vor 200 Jahren noch nicht gab, sowie Flugzeugtreibstoffe, Benzin und Diesel für die Verkehrsinfrastruktur, da es ebenfalls kompakt und weithin verfügbar ist. Warum also zahlen wir Billionen von Dollar an Subventionen für teureren und weniger verfügbaren Strom? Sollte das nicht die Entscheidung der Verbraucher sein?

Im Gegensatz zu den Bürgern Russlands und Chinas können die US-Bürger direkt entscheiden, wer unsere Regierungschefs sind. In den letzten 60 Jahren haben sie unsere Staatskasse in den Ruin getrieben und gleichzeitig unsere Lebensqualität gesenkt, zumindest bei unserem wichtigsten Faktor, der Elektrizität. Es ist vielleicht an der Zeit, eine Rückkehr zum freien Unternehmertum und weg von der künstlichen Angst zu fordern, um unser Leben zu verbessern. Bedenken Sie diese Perspektive und machen Sie Ihre Wünsche bekannt. Kein Politiker kann sich gegen die Nachfrage des Volkes durchsetzen.

Lassen Sie uns ausnahmsweise einmal die Nachfrage steuern, anstatt uns vorschreiben zu lassen, was wir zu erdulden haben. Nichts wird die Lebensqualität in den Entwicklungsländern so sehr verbessern wie Strom zum Nulltarif oder für einen Pfennig pro Kilowattstunde und der Zugang zu den mehr als 6000 Produkten, die die Menschen in den wohlhabenderen Industrieländern genießen. Die Nukleartechnologie ist da, und wir haben die Zeit, innovativ zu sein, ohne unser Leben zu beeinträchtigen, wenn wir nur unser Recht auf freies Unternehmertum bei der Stromerzeugung und -versorgung einfordern. Wir müssen nur die Fesseln der staatlichen Subventionen und der Überregulierung abwerfen, um dies zu ermöglichen.

This article originally appeared at America Out Loud.

Link: https://www.cfact.org/2025/03/19/nuclear-generated-electricity-saves-an-electricity-starved-world/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

 




Absenkung, steigender Meeresspiegel und Küstenstädte

Heartland Institute

In einem kürzlich erschienenen Artikel der New York Post (NYP) mit dem Titel „Scary Map Reveals Major Coastal Cities Rapidly Sinking into Sea“ (Beängstigende Karte zeigt, dass große Küstenstädte schnell im Meer versinken) wird berichtet, dass einer Studie der NASA zufolge mehrere große Küstenstädte aufgrund einer Kombination aus Landabsenkung und steigendem Meeresspiegel in alarmierendem Tempo sinken.

Die in Science Direct veröffentlichte Studie deutet darauf hin, dass Prognosen zum Anstieg des Meeresspiegels, die sich auf den Klimawandel als treibende Kraft stützen, einen unabhängigen Faktor hinter den jüngsten Veränderungen der relativen Meeresspiegelhöhe an den Küsten nicht berücksichtigen – einen Faktor, der möglicherweise von größerer Bedeutung ist als das Abschmelzen der Eiskappen und die Ausdehnung des Thermalwassers selbst: Veränderungen aufgrund von Landabsenkungen und -hebungen an den Küsten.

Ein genaues Verständnis der Ursachen und des Ausmaßes des Meeresspiegelanstiegs ist entscheidend für die Entwicklung erfolgreicher gesellschaftlicher und politischer Maßnahmen.
Anhand von Satellitendaten für den Zeitraum 2015 bis 2023 untersuchten die Autoren die Veränderungen des Meeresspiegels und die Prognosen insbesondere für die kalifornische Küste. Trotz der begrenzten Stichprobengröße (kalifornische Küste, kurzer Zeitraum, nur Satellitendaten) kommen sie zu dem Schluss, dass die aktuellen Projektionen des IPCC den relativen Anstieg des Meeresspiegels deutlich unterschätzen, da sie die Veränderungen der Landhöhe nicht berücksichtigen. Sie schreiben:

Vertikale Landbewegungen (VLM), einschließlich Hebungen und Senkungen, können die relativen Meeresspiegelprognosen und Pläne für den Hochwasserschutz erheblich verändern. Aktuelle Prognosen, wie der Sechste Sachstandsbericht des IPCC, unterschätzen VLM jedoch häufig, da sie sich auf regionale lineare Schätzungen stützen. … Unsere Ergebnisse zeigen, dass die regionalen Schätzungen den Anstieg des Meeresspiegels in Teilen von San Francisco und Los Angeles erheblich unterschätzen und mehr als das Doppelte des erwarteten Anstiegs bis 2050 vorhersagen. Darüber hinaus kann der zeitlich variable (nichtlineare) VLM, der durch Faktoren wie Kohlenwasserstoff- und Grundwasserentnahme verursacht wird, die Unsicherheiten in den Prognosen für 2050 in bestimmten Gebieten von Los Angeles und San Diego bis zu 0,4 Meter erhöhen.

„In vielen Teilen der Welt, wie z. B. in dem wiedergewonnenen Boden unter San Francisco, sinkt das Land schneller, als das Meer steigt“, sagte Marin Govorcin, der Hauptautor der NASA-Studie, der auf Fernerkundung am NASA-Antriebslabor spezialisiert ist, laut dem NYP-Artikel über die Studie.

Bei Climate Realism wurden mehr als 200 Artikel veröffentlicht, welche die jüngsten Berichte der Mainstream-Medien entlarven, die gefährliche Raten des Meeresspiegelanstiegs auf den anthropogenen Klimawandel zurückführen. Wie die Beiträge von Climate Realism zeigen, liegen solche Behauptungen oft völlig daneben, geben die Raten des Meeresspiegelanstiegs falsch an und lassen lokale Faktoren völlig außer Acht, die jeden erkennbaren Anstieg zunichte machen, der fairerweise den menschlichen Treibhausgasemissionen zugeschrieben werden kann. Kurz gesagt, es gibt keinen „globalen“ durchschnittlichen Meeresspiegelanstieg. An einigen Orten hat der gemessene Meeresspiegelanstieg in den letzten Jahren rapide zugenommen; an anderen Orten hat sich die Anstiegsrate nicht verändert; an noch anderen Orten sind die Küstenlinien ziemlich statisch, mit wenig oder gar keinem messbaren Anstieg; und an wieder anderen Orten sinkt der gemessene Meeresspiegel, in einigen Fällen sogar dramatisch. Diese Tatsache allein hätte den Forschern und jedem ehrlichen Journalisten mit einem Funken Neugier und Integrität zu denken geben müssen, dass etwas anderes als die globalen Treibhausgasemissionen die Ursache für die Veränderungen an den Küsten sind.

Während man den beteiligten Forschern dafür applaudieren sollte, dass sie über den anthropogenen Klimawandel als kausalen Faktor für den Anstieg des Meeresspiegels hinausgehen, weist der Datensatz, den die Autoren verwendet haben, um zu ihrer Schlussfolgerung eines raschen Anstiegs des Meeresspiegels entlang der kalifornischen Küste zu gelangen, eine Reihe von Schwächen auf, wie mein Kollege, der Meteorologe Anthony Watts, in seiner Reaktion auf den NYP-Bericht über diese Studie hervorhob.

Zunächst ein Punkt, auf den Watts nicht eingegangen ist, den ich aber für bedenklich halte. Für die Küsten existieren Satellitendaten für Jahrzehnte vor 2015, und man fragt sich, warum die Forscher nicht auf den längerfristigen Datensatz zurückgegriffen haben, zumal die Daten von acht Jahren kaum ausreichen würden, um Veränderungen auf den langfristigen Klimawandel zurückzuführen.

Dies führt zu zwei weiteren Punkten, die Watts angesprochen hat. Es ist nicht klar, ob Satellitenmessungen des Anstiegs des Meeresspiegels an den Küsten der beste Weg sind, um relative Veränderungen des Meeresspiegels festzustellen. Im Gegensatz zu Satelliten, die Kalibrierungsfehler und kurzfristige Schwankungen aufgrund des Verfalls der Umlaufbahn aufweisen können, liefern Gezeitenpegel konsistente, langfristige Aufzeichnungen, die keine alarmierenden Trends beim Meeresspiegelanstieg zeigen. Außerdem verfügen wir über langfristige, konsistent gemessene und überwachte Daten von Gezeitenpegeln.

Bei der Betrachtung der Pegeldaten von San Francisco und Los Angeles stellte Watts fest, dass an keinem der beiden Orte die Anstiegsrate im letzten Jahrhundert zugenommen hat. Der Gezeitenpegel in San Francisco hat seit 1897 einen gleichmäßigen Anstieg des Meeresspiegels von 1,98 Millimetern pro Jahr mit einem 95-prozentigen Vertrauensintervall von +/- 0,17 mm/Jahr gemessen. In Los Angeles ist der Anstieg des Meeresspiegels im gleichen Zeitraum sogar noch geringer: 1,05 Millimeter pro Jahr mit einem 95-prozentigen Konfidenzintervall von +/- 0,21 mm/Jahr auf der Grundlage der monatlichen mittleren Meeresspiegeldaten von 1923 bis 2024.
Die in San Francisco und Los Angeles gemessene Anstiegsrate des Meeresspiegels ist sogar niedriger als die durchschnittliche globale Anstiegsrate des Meeresspiegels im letzten Jahrhundert. Und unabhängig von der Rate ist es aufgrund der festgestellten Landabsenkung entlang der kalifornischen Küste unklar, ob der Anstieg des Meeresspiegels – so gering und langsam er auch sein mag – wirklich dem Klimawandel zugeschrieben werden kann.

Quellen: New York Post; Science Direct; Climate Realism

Link: https://heartland.org/opinion/climate-change-weekly-538-big-tech-embraces-reliable-energy-jettisons-wind-solar/, 2. Meldung

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

 




Big Tech setzt auf verlässliche Energie und lässt Wind- und Solarenergie links liegen

H. Sterling Burnett, Heartland Institute

Ende Oktober 2024 veröffentlichte das Heartland Institute eine Studie, die ich gemeinsam mit Heartland-Präsident James Taylor und Robinson Center Research-Mitglied Linnea Lueken verfasst habe. Darin werden die hohen Kosten beschrieben, welche die Energieversorger in ihrem profitgierigen Bestreben, fossile Brennstoffe durch unzuverlässige so genannte erneuerbare Energien zu ersetzen, den Strom- und Steuerzahlern aufbürden. Die Versorgungsunternehmen haben sich für erneuerbare Energien entschieden, weil sie durch die Fixkosten für den Bau und die Subventionen für den Betrieb hohe Gewinne erzielen konnten, aber auch, weil große Banken, Investmentfirmen und Big Tech die grüne Energiewende als Mittel zur Bekämpfung des Klimawandels propagierten. Wenn es um eine sichere, zuverlässige Stromversorgung geht, stehen die Versorgungsunternehmen nicht mehr auf der Seite ihrer Kunden, sondern ziehen höhere Gewinne den öffentlichen Dienstleistungen vor, für die sie gegründet wurden und die sie bereitstellen sollen.

Wie ich bereits in einer Townhall-Kolumne beschrieben habe, haben in den letzten Monaten unter dem Druck der Generalstaatsanwälte und der Gesetzgeber in verschiedenen Bundesstaaten und mit der Rückkehr von Donald Trump als Präsident große Banken, Investmenthäuser und Fondsmanager begonnen, die Zeichen der Zeit zu erkennen und ihre Unterstützung für multilaterale und nationale Klimaziele und Bemühungen zur Beendigung der Nutzung fossiler Brennstoffe zurückzuziehen. Ihre Unterstützung für Wind- und Solarenergie geht vorerst noch weiter, aber jetzt neben der Unterstützung für andere Energiequellen und nicht mehr an deren Stelle.

Die dritte private Säule, die den neuen grünen Betrug unterstützt, Big Tech/AI, hat im vergangenen Jahr endlich eingeräumt, dass sich ihre Branche trotz ihrer jahrzehntelangen Unterstützung für staatlich verordnete grüne Energie und Subventionen zur Erreichung von Netto-Null-Kohlenstoffemissionen nicht auf die „erneuerbare“ Wind- und Solarenergie verlassen kann, mit der sie die Welt versorgen wollte. Was Big Tech/AI braucht, ist zuverlässige Energie – Energie, die nicht von den Launen des Wetters abhängt oder davon, dass der Tag nicht zur Nacht wird. In einer Folge unseres beliebten Livestreams „In the Tank“ erörterten Heartland-Politikexperten den Wandel in der Big-Tech-Branche hin zu einer steigenden Nachfrage nach zuverlässiger elektrischer Energie, und in einer Kolumne für Real Clear Energy diskutierte ich ein Gesetzesmodell, das auf dieses Ziel ausgerichtet ist – zuverlässige Energie für alle, nicht nur für Big-Tech.

Was einst ein Rinnsal der Big-Tech-Unterstützung für zuverlässige Energie war, ist zu einem Sturzbach geworden, zumindest für die Kernkraft, mit der Veröffentlichung einer offiziellen Erklärung zur Unterstützung derselben, „The Large Energy Users Pledge“, auf der Website der World Nuclear Association, die von Big-Tech/AI-Schwergewichten unterzeichnet worden ist. Zu den Punkten, die in der Erklärung genannt werden, gehören folgende:

– in der Erkenntnis, dass trotz laufender Bemühungen um Energie-Effizienz und -optimierung die Energienachfrage in vielen Industriezweigen in den kommenden Jahren erheblich steigen wird, um wachsende Volkswirtschaften zu unterstützen.

– sind sich einig, dass die Kapazität der Kernenergie bis 2050 gegenüber dem heutigen Stand mindestens verdreifacht werden sollte, um zur Erreichung der globalen Ziele für eine verbesserte Energieresilienz und -sicherheit sowie eine kontinuierliche und sichere Versorgung mit sauberer Energie beizutragen.

– in der Erkenntnis, dass große Energieverbraucher für ihren erfolgreichen und wettbewerbsfähigen Betrieb häufig auf die Verfügbarkeit von Energie im Überfluss angewiesen sind und dass Kernenergie unabhängig vom Wetter, der Jahreszeit oder der geografischen Lage rund um die Uhr Energie liefern kann

– sind sich einig, dass sichere, saubere und feste Energietechnologien, einschließlich der Kernenergie, eine wichtige Rolle bei der Schaffung eines diversifizierten und zuverlässigen Netzes spielen.

– sind sich einig, dass eine belastbare Strategie zur Förderung des Wirtschaftswachstums eine Erhöhung des Anteils der durch Kernenergie bereitgestellten Elektrizität einschließen und die Versorgung mit Energie durch eine diversifizierte und zuverlässige Netzinfrastruktur sicherstellen sollte.

Der Kommentar der Wissenschaftsjournalistin Jo Nova zur Energiewende von Big Tech in ihrem beliebten Blog verdient es, ausführlich zitiert zu werden:

Einfach so – die Blase der erneuerbaren Energien ist geplatzt.

Nachdem zwanzig Jahre lang Wind- und Sonnenenergie gepriesen wurden, jubeln die Tech-Giganten der Welt plötzlich der Kernkraft zu. Schlimmer noch – sie erwähnen nicht einmal die Worte Kohlenstoff, geringe Emissionen oder CO2. Die neuen Schlagworte lauten „sicher, sauber und stabil“. Sie sprechen davon, dass Energie „rund um die Uhr“ benötigt wird, und sie sprechen von „Energieresilienz“ – aber sie sagen nicht, dass die Kernkraft „emissionsarm“ ist. Es ist, als ob sie wollen, dass jeder ihren Aktivismus vergisst. Hat jemand etwas über den Klimawandel gesagt?

Meta, Amazon und Google sind umgeschwenkt wie ein Schwarm Barrakudas. Vor fünf Minuten hing das Leben auf der Erde noch davon ab, mit Flotten von Windparks im Sonnenuntergang eine Netto-Nullbilanz zu erreichen, jetzt wollen sie nur noch Energie, und zwar jede Menge davon. Die großen Tech-Fische und ihre Freunde haben einen „Large Energy Users Pledge“ unterzeichnet, in dem sie zugeben, dass die Energienachfrage rapide ansteigt, dass sich die Kernkraft bis 2050 verdreifachen dürfte und dass die großen Energieverbraucher von der Verfügbarkeit reichlich vorhandener, billiger Energie abhängig sind (die kleinen Energieverbraucher auch, Herr Bezos-Zuckerberg-Pichai.) Am ehesten lassen sie den Geist der erneuerbaren Energien erahnen, wenn sie sagen, dass sie Energie wollen, die nicht vom „Wetter, der Jahreszeit oder der geografischen Lage“ abhängig ist.

Es gibt kein „Tut uns leid, dass wir uns geirrt haben“. Es gibt keine Entschuldigung dafür, dass man uns schikaniert, zensiert oder Milliarden von Dollar verschwendet hat. Es ist einfach nur Mr. Schautnichthier, der uns sagt, was die meisten Ingenieure seit 30 Jahren wissen. Das ist der Club der Milliardäre, der die Steuerzahler bittet, ihm mehr Kernkraftwerke zu bauen.

Zu den Unterzeichnern gehört auch Siemens Energy, dessen Aktienkurs vor 18 Monaten um 36 % einbrach, als das Unternehmen zugab, dass es bei der Wartung von Windkraftanlagen Milliarden verliert.

Es ist der perfekte Sturm. Während sich die Investitionen in erneuerbare Energien in ihren Misserfolgen wälzen, eskaliert der Wettlauf um die KI, die Monsterdaten benötigt, was wiederum Monsterenergie bedeutet. Wie wir in Texas gesehen haben, verlangen die neuen Netzteilnehmer jeweils ein ganzes Gigawatt an Kapazität, und die Spitzennachfrage wird in den nächsten fünf Jahren voraussichtlich um gewaltige 75 % steigen.

Vor weniger als einem Jahr schloss Microsoft den „größten Vertrag über erneuerbare Energien aller Zeiten“ ab – und jetzt lässt es das alte Kernkraftwerk Three Mile Island wieder auferstehen.

Leider sind die Big Tech-Giganten nicht den Weg gegangen, den sie hätten gehen sollen, nämlich alle Quellen zuverlässiger, erschwinglicher elektrischer Energie einschließlich Kohle und Erdgas zu nutzen, sondern sie haben sich mit Präsident Donald Trump beraten und ihn öffentlich umarmt. Vielleicht bedeutet seine öffentliche Äußerung in dieser Woche zur Unterstützung der Ausweitung der Kohlenutzung, dass die Umarmung des alten Königs Kohle durch Big Tech nicht mehr lange auf sich warten lassen wird. Schließlich hat sich gezeigt, dass für sie nur das gut ist, was ihnen genug Strom für ihr angestrebtes Wachstum der künstlichen Intelligenz liefern kann.

Quellen: Jo Nova; World Nuclear Association; The Heartland Institute; The Heartland Institute

Link: https://heartland.org/opinion/climate-change-weekly-538-big-tech-embraces-reliable-energy-jettisons-wind-solar/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

 




Insolvenz trotz Milliardensubventionen

Vom Geldsegen zum Kapitalvernichter: Deutsche Windkraftfirmen im Abwind

Viele Windkraftfirmen stecken in der Krise. Schlecht bestellt ist es dabei nicht nur um die Finanzen der Betreiber, sondern mitunter auch der Hersteller. Ein Risiko für Kommunen, die in der Windkraft vielfach risikolose Pachteinnahmen sehen.

Von Klaus H. Richardt, Tim Sumpf

Die meisten deutschen Städte und Gemeinden sind chronisch knapp bei Kasse und ächzen unter den von Bund und Land aufgebürdeten Soziallasten. Da scheint es nur umso verständlicher, dass die Kommunen Ausschau halten nach möglichst risikoarmen Zusatzeinnahmen. Die Windkraft scheint solch eine Möglichkeit zu sein und verspricht, mit sicheren Pachteinnahmen den Stadtsäckel zu füllen. Die Windkraft gleicht jedoch eher einem Glücksspiel, denn einer sicheren Geldanlage, wie nachfolgende Ausführungen zeigen:

Die enormen Betriebsrisiken von Windkraftanlagen sind inzwischen bekannt. Dazu gehören Brände durch Blitzschlag, Entzündung und Auslaufen von Betriebsmitteln. Als Brandschutzmaßnahme genügt indes ein Feuerlöscher in der Gondel und einer am Eingang, obwohl die Feuerwehr bei Bränden nicht mehr in den hohen Turm vordringen kann. Gesprochen wird darüber selten. Häufige Schadensbilder sind zudem Flügel- und Gondelabstürze sowie die Umweltverschmutzung und Gesundheitsgefahren durch Flügelabrieb und Infraschall.

Nicht nur die technischen, auch die finanziellen Risiken der Windkraft werden dabei häufig ausgeklammert. Hier ist insbesondere zu nennen, dass die Betreiberfirmen in der Regel mit wenig Kapital ausgestattet sind und – genau wie die großen Lieferfirmen – nahe an der Insolvenz agieren.

Kein Stadtkämmerer würde indes eine große Baufirma mit dem Bau eines Industrieparks beauftragen, wenn deren Finanzausstattung die Vorfinanzierung oder den Weiterbau eines Großprojektes infrage stellt. Nur bei Windkraftanlagen ist das anders. Möglicherweise weil die Kommunen vermeintlich risikolos Grundstücke für mehrere Zehn- bis über Hunderttausend Euro pro Jahr verpachten, das Bau-/Betriebsrisiko aber bei der Betreiberfirma verbleibt.

7 Hersteller, 67 Gigawatt, 27.000 Windräder

Die in Deutschland installierten Windturbinen stammen im Wesentlichen von nur sechs Firmen: Enercon, General Electric, Nordex, Senvion, Siemens und Vestas. Gemeinsam installierten sie in den vergangenen 35 Jahren knapp 26.000 Windkraftanlagen mit einer Nennleistung von über 65 Gigawatt (GW) auf deutschem Boden und Gewässern.

Das siebte Unternehmen, das seit 1990 über 1.000 Anlagen in Betrieb genommen hat, die NEG Micon Deutschland GmbH, verzeichnete nach Brancheninformationen im vergangenen Jahrzehnt lediglich Rückbautätigkeiten und soll deshalb im Folgenden nicht weiter betrachtet werden.

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Wichtigste Hersteller von Windkraftanlagen für Deutschland. Foto: ts/Epoch Times, Daten: Marktstammdatenregister

1. Enercon

Das Unternehmen verzeichnet seit 2018 herbe Verluste. Die Verluste in den Jahren 2022 (-514 Mio. €) und 2021 (-569 Mio. €) wurden durch einen Gewinnvortrag und Staatshilfen in Höhe von 500 Millionen Euro aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds ausgeglichen. Enercon führte diese Verluste auf coronabedingt später installierte 100 Windkraftwerke zurück. Wenn das in den Folgejahren so weitergeht, benötigt Enercon frisches Kapital oder muss Insolvenz anmelden.

Der Hauptanteil der Windkraft-Tätigkeit von Enercon findet in Deutschland statt. Anspruchsvolle Kunden und Projektrisiken gibt es jedoch auch in anderen Staaten. So feierte Enercon Anfang des Jahres mit der Installation der 1.205. Windturbine in der Türkei das Überschreiten von drei GW installierter Leistung.

Derzeit baut Enercon im Rahmen der EU-Finanzierung PNRR sieben E-160 EP5 mit einer Gesamtkapazität von über 38 MW in Cudalbi Culati im Osten Rumäniens und ist am Windpark Markbygden 1 in Schweden beteiligt. Dort sah der Stromliefervertrag mit Norsk Hydro feste Lieferkontingente vor, die mangels Wind jedoch nicht geliefert werden konnten und hohe Ersatzbeschaffungskosten verursachten. Wegen hoher Verluste wird Markbygden 1 gerade reorganisiert.

Anmerkung der Redaktion: Zum aktuellen finanziellen Zustand von Enercon sehe man auch die Analyse von Ansgar Neuhof hier 

2. Vestas Deutschland GmbH

Vestas hat im Jahr 2022 mit einem Verlust von 1,57 Milliarden Euroabgeschlossen, bei einem Umsatz von 14,49 Milliarden Euro. Der Krieg in der Ukraine sowie Werksschließungen in Europa, China und Indien hätten zu hohen Kosten und Abschreibungen geführt. Insgesamt hat Vestas 2023 mit einem – leicht – positiven Ergebnis abgeschlossen, was bereits im zweiten Jahr keinerlei Dividende ermöglichte.

3. Nordex AG

Das operative Ergebnis der Nordex AG ist seit 2018 negativ. Gleichzeitig stieg der Umsatz von 2,46 (2018) auf 6,5 Milliarden Euro (2023). Boerse.de stuftNordex seit Jahren als Kapitalvernichter ein.

4. Siemens Gamesa

Siemens Gamesa, ein Tochterunternehmen von Siemens Energy, verbuchte im abgelaufenen Geschäftsjahr 23/24 (bis 30.09.2024) einen Verlust von 1,8 Mrd. €, der von der Muttergesellschaft Siemens Energy durch Beteiligungsverkäufe aufgefangen werden konnte. Siemens Energy hatte im Vorjahr 22/23 Verluste in Höhe von 4,5 Mrd. € eingefahren, die hauptsächlich auf Qualitätsprobleme bei Siemens Gamesa zurückzuführen waren, weshalb der Mutterkonzern Siemens Energy in finanzielle Schwierigkeiten geriet, die mit Staats- und Bankgarantien behoben wurden.

So erhielt Siemens Energy Ende 2023 die Zusage über Garantien in Höhe von 15 Milliarden Euro. Diese stammten überwiegend aus dem privaten Sektor, wobei der Bund wiederum Rückgarantien über 7,5 Milliarden Euro übernahm. Auch der ehemalige Mutterkonzern Siemens beteiligte sich an den Garantien.

5. Senvion AG

Senvion AG, einer der Pioniere der Windkraft in Deutschland, ging im April 2019 pleite. Teile des Unternehmens gingen an Siemens Gamesa. Der Rest wurde abgewickelt.

6. General Electric

Der Hersteller von Windkraftanlagen GE Wind Energy GmbH, kurz GE Wind, ist ein und Tochterunternehmen von General Electric. Seit der Übernahme der Energiesparte von Alstom bietet das Unternehmen mit Sitz im niedersächsischen Salzbergen auch Offshoreanlagen an. Der Windenergieanlagenhersteller entstand aus den ehemaligen Firmen Tacke Windtechnik (Deutschland) und Zond (1980 in den USA gegründet), die im Oktober 1997 von Enron aufgekauft worden waren. Nach der Enron-Insolvenz wurde deren Windsparte im Juni 2002 von General Electric übernommen.

GE-Wind ist weiterhin weltweit der größte und erfolgreiche Hersteller von Windenergieanlagen und durch seinen Mutterkonzern GE Vernova finanziell abgesichert. Dessen Portfolio besteht aus Wind-, Wasser-, Gas-, Dampf- und Kernkraftwerken sowie Netzausbaugesellschaften. Unterm Strich schloss GE Vernova das vergangene Geschäftsjahr mit einem positiven Ergebnis ab (+484 Mio. US$), blieb aber hinter den Erwartungen zurück. Insbesondere die Windkraftsparte hatte auch 2024 erhebliche Schwierigkeiten und verzeichnete einen Verlust von 588 Millionen US-Dollar.

Schlechte Bedingungen für Windkraft

Im Herbst veröffentlichte die Deutsche Windguard im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz den Bericht„Kostensituation der Windenergie an Land“. Einerseits beleuchtet dieser die Randbedingungen und die Kostensituation der Windkraft in Deutschland.

Andererseits räumt der Bericht mit dem Märchen auf, dass Windkraftanlagen billigst – für 2 bis 4 Cent pro Kilowattstunde (ct/kWh) – Strom erzeugen würden. In Wirklichkeit sind die Kosten viel höher. Demnach betragen selbst an einem idealen Standort die Stromgestehungskosten über 5 ct/kWh. An einem schlechten Standort liegen sie mit über 11 ct/kWh nochmals deutlich darüber.

Der Vergleich der Stromgestehungskosten mit der EEG-Vergütung und den mittleren Börsenstrompreisen – mit Spitzen aufgrund des Krieges in der Ukraine – verdeutlicht, dass ein schlechter Standort langfristig nicht kostendeckend betrieben werden und ein durchschnittlicher Standort gerade noch existieren kann. Das war auch der Grund, weshalb früher in Schwachwindgebieten wie Bayern und Baden-Württemberg keine Windräder installiert wurden und der größte und profitabelste Hersteller – General Electric – in Deutschland verhältnismäßig wenige Anlagen betreibt.

Wie viel Fläche Deutschland für die Windkraft geeignete Bedingungen aufweist, erfasste das Fraunhofer-Institut für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik IEE im Auftrag des Bundesverbandes WindEnergie.

Als Starkwindgebiete zählen dabei Gebiete mit mittleren Windgeschwindigkeiten in Nabenhöhe 150 Meter von über 8,5 Meter pro Sekunde. Dies wird flächendeckend nur in der Norddeutschen Tiefebene erreicht sowie in wenigen Gebieten der Mittelgebirge. In weiten Teilen Süddeutschlands weht der Wind hingegen mit durchschnittlich unter 6,5 m/s. In Baden-Württemberg gilt dies für fast die Hälfte (47,2 Prozent) der Landesfläche, im flächengrößten Bundesland Bayern für über ein Drittel (36,7 Prozent), sowie deutschlandweit für etwa ein Siebtel der Fläche.

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Mittlere Windgeschwindigkeiten in 150 Meter Höhe in Deutschland. Foto: ts/Epoch Times nach Fraunhofer IEE (2022), Global Wind Atlas, GeoBasis-DE/BKG (2021)

Probleme in Deutschland? Hausgemacht!

Durch die veränderte Versorgungslage nach dem Ukrainekrieg sind die Hauptinvestitionskosten für Windkraft inklusive Fundament seit 2020 von 1.000 Euro pro Kilowatt installierter Leistung (€/kW) auf 1.230 €/kW im Jahr 2024 gestiegen – nachdem sie seit 2015 kontinuierlich gesunken waren. Die Investitionsnebenkosten, darunter fallen Planung, Netzanbindung, Infrastruktur, Kompensation und sonstige Kosten, haben sich in den vergangenen zehn Jahren von rund 260 €/kW auf 506 €/kW nahezu verdoppelt.

Für den Bau eines Windrades kommen so nunmehr Kosten von insgesamt 1.736 €/kW zusammen. Hinzu kommen laufende Kosten für Wartung und Instandhaltung, Pachten, Versicherung, Stromvermarktung und Betriebsführung sowie Rückbau im mittleren zweistelligen Bereich pro Kilowatt. Für eine einzelne Turbine vom Typ Vestas V172 oder eine vergleichbare 7,2-MW-Anlage belaufen sich die Investitionen somit auf rund 12,5 Millionen Euro. In den folgenden 20 Betriebsjahren werden weitere rund 7,5 Millionen Euro benötigt.

Zusätzliche zu Buche schlagen jedoch auch die Integrationskosten für Stromnetz und Speicher. Für den Netzausbau werden laut Bundesrechnungshof etwa 460 Milliarden Euro fällig. Für Speicher kommen bei Kosten von rund einer Million Euro pro Megawattstunde und einer nötigen Speicherkapazität von gut 19,5 Terawattstunden, um eine 14-tägige Dunkelflaute ausgleichen zu können, weitere 19,5 Billionen Euro hinzu. Somit ist für Windkraft und Solar mit Zusatzkosten in Höhe von rund 20 Billionen Euro zu rechnen. Damit ist das Märchen vom billigen „erneuerbaren Strom“ endgültig ausgeträumt.

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Teillastbetrieb verteuert konventionelle Kraftwerke

Gestiegen sind indes nicht nur die Kosten für Windstrom, sondern auch die Strompreise anderer Kraftwerke, jedoch aus ganz anderen Gründen.

Die Darstellung beruht auf den in verschiedenen Arbeiten angegebenen oberen Grenzwerten. Es fällt auf, dass die Kosten für Kohlestrom von 2011 bis 2018 nahezu konstant geblieben und danach steil angestiegen sind. Dies lag an der neuesten Generation von Steinkohlekraftwerken, die nach dem Kernkraftausstieg 2011 in Rekordzeit entwickelt, ab 2015 in Betrieb genommen und seit 2021 wegen des Kohleausstiegs wieder verschrottet werden.

Dass die Kosten nach 2018 stiegen, liegt am Vorrang der Erneuerbaren, die jedoch nur auf rund 1.500 Betriebsstunden pro Jahr kommen, gegenüber 8.000 Stunden Vollauslastung von Kohlekraftwerken bei jetzt verdoppelten Kohlepreisen. Betriebsbereitschaft als Reservekraftwerk bedeutet, das Kraftwerk bei vollen Nebenkosten 365 Tage im Jahr in Schwachlast nebenher laufen zu lassen. Dies ist notwendig, um Kaltstarts mit erhöhtem Verschleiß zu vermeiden, bringt jedoch kein Geld ein. Folglich sind die Kosten pro Kilowattstunde höher als bei Volllast im ganzen Jahr.

Die gleiche Tendenz niedrigerer Stromkosten bei höherer Auslastung thermischer Kraftwerke zeigt sich in einer Fraunhofer-Studie vom Juli 2024, allerdings unter Einbeziehung der CO₂-Abgabe und unrealistischer, kurzer Betriebszeiten thermischer Kraftwerke. Bei den Gaskraftwerken verhält es sich ähnlich. Sie liefen 2024 nur etwa 1.100 Stunden, könnten aber auch 8.000 von 8.760 Stunden im Jahr laufen, wobei der Gaspreis wieder auf dem niedrigen Niveau des Jahres 2017 ist.

Fazit

Wer in Deutschland Windkraftwerke liefert und betreibt, läuft volles Pleiterisiko. Die erzielbaren Erträge an Land unterschreiten die tatsächlichen Kosten bei Weitem. Entscheidet sich der Betreiber dann noch für einen Schwachwindstandort, kann er eigentlich nur verlieren.

Die vier größten Anbieter auf dem deutschen Markt, Enercon, Vestas, Nordex und Siemens Gamesa, kämpfen mit Verlusten und Garantieverpflichtungen. Senvion Deutschland ist seit 2019 pleite und abgewickelt, nur General Electric macht wegen starkem Auslands- und geringem Deutschlandgeschäft stabile Gewinne.

Die Verpächter der Betriebsflächen für Windkraft verdienen indes an den hohen Pachtgebühren, sind aber immer haftbar für entstehende Schäden oder Rückbau, sobald der Pächter pleitegeht. Und diese Nachhaftung kann sehr teuer werden, wenn Gerichte entscheiden, dass

Windkraft schädigt damit nicht nur die Umwelt und möglicherweise das Klima, sie schädigen auch wegen des unzureichenden Ertrags und den zu hohen Kosten die Anleger und Konsumenten. Wirtschaft und Verbraucher leiden ihrerseits unter zu hohen Erzeugungskosten, bei zusätzlich hohem Ausfall-, Brown- und Blackout-Risiko.

Das heißt nicht, dass Windkraftanlagen per se schlechte Erträge bringen, sowohl finanziell als auch energetisch. General Electric beweist das Gegenteil, aber eben dort, wo der Wind richtig bläst.

In Deutschland sind im Sinne der Bezahlbarkeit und Versorgungssicherheitthermische Kraftwerke jedoch die bessere Option, wobei die vorhandenen Windräder – so sie sinnvolle Erträge bringen – als Ergänzung dienen können. Nicht andersherum. Fakt ist jedoch auch, dass die Vernunft den Bau neuer Anlagen verbietet und der Abriss und vollständige Rückbau bestehender Anlagen an ungünstigen Standorten, einschließlich Fundament und Zuwegung, angebracht ist.

Dieser Artikel erschien im Original auf epochtimes.de unter dem Titel „Vom Geldsegen zum Kapitalvernichter: Deutsche Windkraftfirmen im Abwind“. Zweitveröffentlichung mit freundlicher Genehmigung der Autoren. mit Verlinkung zu https://www.epochtimes.de/wirtschaft/vom-geldsegen-zum-kapitalvernichter-deutsche-windkraftfirmen-im-abwind-a5072804.html,

sowie um Anpassung bzw. Ergänzung der zweiten Autoren-Info: Dipl.-Ing. Tim Sumpf, Jahrgang 1992, studierte Wirtschaftsingenieurwesen mit den Schwerpunkten Erneuerbare Energien, Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft. Als Chefredakteur Wissen der deutschen Epoch Times und Statistiker des Hauses berichtete er neben den genannten Themen unter anderem über Klima, Forschung und Technik.

Über den Erst-Autor

Dipl.-Ing. Klaus Hellmuth Richardt, geboren 1951 in Offenbach, war 38 Jahre an der Entwicklung, dem Vertrieb, dem Bau, dem Betrieb und der Modernisierung von Wasserkraft- und thermischen Kraftwerken beteiligt. Seine Arbeit umfasste Nuklear-, Kohle-, Öl-, Müll-, Gas-, Kombi- und Solaranlagen weltweit. Er veröffentlichte bislang zwei Bücher, „Damit die Lichter weiter brennen“ und „Grüne Volkswirtschaft“, und arbeitet an einem weiteren

 




Alles für den Machterhalt – Schulden- und Schwindelkönig Merz: Auch in der Energiepolitik bleibt es beim Alten

 „Der Richtige zur richtigen Zeit“ stand auf CDU-Wahlplakaten, unter einem freundlich blickenden Friedrich Merz. Das war genauso inhaltsreich wie Habecks „Zuversicht“ oder Scholzens „Kanzler für Deutschland“. Bereits kurz nach der Wahl wissen wir: Der CDU-Kandidat ist nun Schuldenkönig und hat mehr als ein bisschen geschwindelt. Olaf heißt jetzt Fritz.  

Von Frank Hennig

Als Tiger gestartet, als Bettvorleger gelandet. Friedrich Merz, Freund markiger Worte und Ankündigungen, ließ sich von Rotgrün durch die Manege führen. Er hatte anderes offenbar nicht vor. Wer auf einen Politikwechsel hoffte, ist enttäuscht. Weder wird es eine Änderung der Klimapolitik geben noch wird das ersatzlose Abschalten von Kraftwerkskapazitäten enden. Die „Klimaneutralität“ 2045 bleibt als Ziel bestehen und wird sogar ins Grundgesetz gehievt. „Klima“ schlägt Preiswürdigkeit, Versorgungssicherheit und Umweltschutz.

In den Sondierungspapieren erfolgt stattdessen der gratismutige Hinweis auf die Fusionstechnologie, deren kommerzielle Anwendung auch die Mitglieder der Jungen Union wohl nur im Greisenalter erleben werden. Die Haferburgsche „Fusionskonstante“ von 50 Jahren mag nach Erfolgen in China und Frankreich inzwischen auf 40 geschrumpft sein, aber ein funktionierender Prozess ist noch kein marktfähiges Kraftwerk. Anstatt sich weiter an der internationalen Forschung im CERN bei Genf, im französischen Cadarache und an Wendelstein 7 zu beteiligen, will die neue Regierung offenbar als nachhängender Vorreiter nun selbst Forschung starten lassen. Das wird in der kommenden Legislaturperiode keine Ergebnisse bringen, es klingt aber irgendwie progressiv. Nach 2029 wird es die CDU nicht mehr tangieren, da sie den Weg der italienischen Democrazia Cristiana in die zunehmende Bedeutungslosigkeit gehen wird.

Die Formulierungen im Sondierungspapier geben die Richtung vor. Ein unwirtschaftliches Energiesystem wird weiter gefördert, Strukturänderungen sind nicht vorgesehen, es gibt keine Heranführung der „Erneuerbaren“ an den Markt, keine Einsparungen, weniger Markt, dafür mehr Staat, der die Bürokratie treibt.

Stattdessen Geld für alle: Betreiber „erneuerbarer“ Energieanlagen, Betreiber konventioneller Ersatzkraftwerke, gestützte Netzentgelte und subventionierte Stromtarife für Groß- und Kleinkunden. Staatsgeld für alle am System Beteiligten oder Betroffenen. Natürlich muss vieles beantragt werden, Anträge müssen registriert, bearbeitet, entschieden werden. Die Bürokratie wird wachsen statt schrumpfen. Waren früher Unternehmen am Markt damit beschäftigt, ihre Produkte ständig zu verbessern, um unter der (globalen) Konkurrenz zu bestehen, lenken sie heute ihre Kreativität auf die optimierte Anzapfung von Fördertöpfen. Das erspart das zähe Ringen am Markt. Die Tätigkeitsbezeichnung „Förderlotse“ gibt es mit großer Wahrscheinlichkeit nur in Deutschland.

Im Papier ist die Rede vom „netzdienlichen“ Ausbau von Wind- und Solaranlagen. Diese sind aber prinzipiell nicht netzdienlich, weil sie keinerlei Systemdienstleistungen (Frequenz- und Spannungshaltung) erbringen und ein fast hundertprozentiges Backup erfordern. Jede Neuanlage muss zwingend angeschlossen werden, das wird auch die CDU nicht ändern.

Aus Alibigründen verweist man auf den Ausbau von Bioenergie, Wasserkraft und Geothermie, wohl wissend, dass diese nur bescheidene Beiträge liefern können. Der Traum von „bis zu“ 20 Gigawatt Gaskraftwerksleistung bis 2030 wurde im Prinzip von der Vorgängerregierung übernommen. Wenn es dann nur 2 Gigawatt werden, ist der Formulierung „bis zu“ allerdings völlig entsprochen.

Die Forderung nach 50 neuen Gaskraftwerken ist ein Luftschloss. Wir erinnern uns, dass hier Habeck-Vorgänger Altmaier den Schlaf des Gerechten schlief und vom Ersatz für Atom und Kohle durch Grünen Wasserstoff träumte. Nach ihm blieb Habeck untätig, bis dann doch die Erkenntnis reifte, dass man sichernden Ersatz braucht. Keine Aussagen gibt es im Sondierungspapier zum Entwurf des Kraftwerkssicherheitsgesetzes. Kein Wort davon, weitere Abschaltungen zu unterlassen, bis entsprechender Ersatz zur Verfügung steht, kein Wort zu einem Kapazitätsmarkt. Ebenso kein Wort vom Wiedereinstieg in die Kernkraft, das war nur der Köder, um noch einige Branchenkundige zur „richtigen“ Stimmabgabe zu bewegen.

Mancher denkt nun, eine FDP im neuen Bundestag hätte hier zu Sachlichkeit und Kursänderung verholfen, aber mit ihren Ex-Bundestags-„Experten“ Lukas Köhler und Michael Kruse wäre das aussichtslos. Der eine hasst die Kernkraft und verweist auf billigen Solarstrom aus Portugal in Verbindung mit grünem Wasserstoff, der andere wollte erfolglos das Kraftwerk Moorburg reaktivieren, fand aber die Energiepolitik der Ampel am Ende ganz okay.

Im Sondierungspapier wird auch das Gebäudeenergiegesetz (GEG) nicht erwähnt. Gut im Gedächtnis sind noch die Attacken der CDU/CSU-Fraktion und die Ansage, dieses nach Machtübernahme sofort wieder abzuschaffen. Nun kommt die Klimaunion und bezeichnet das Gesetz als notwendig. Dazu kommen die Forderungen der Heizungsbranche, die die Investitionen in Wärmepumpen gefährdet sieht, und der Kommunen, die mit den Wärmeplanungen beschäftigt sind. Letztere sind auch ohne Gesetz sinnvoll, wenn sie zu optimierten Lösungen führen und die Technologieoffenheit bei den Wärmequellen sichern. Das GEG muss schon deshalb weg, weil es zum Wertverfall von Immobilien und zur Verarmung von Teilen der Bevölkerung führt. Stand die eigene, selbstgenutzte Immobilie früher für Sicherheit im Alter, wird sie jetzt zum Risiko.

Mehr noch als die Abschaffung des GEG wäre die des wachstumsvernichtenden Energieeffizienzgesetzes nötig, das für die Unternehmen zwangsweise den Energieverbrauch deckelt.

Mehr Gas für Friedrich

Maßgeblich für die Lage der Energieversorgung wird die Verfügbarkeit von Erdgas sein. Generell steht weniger Gas zur Verfügung. Die Felder in den Niederlanden sind ausgefördert, die Trassen aus Norwegen durchgängig ausgelastet und nach dem ukrainischen Transitstopp für russisches Gas müssen nun die Slowakei, Tschechien und Österreich aus dem europäischen Netz mitversorgt werden. Die Ukraine stoppte nicht nur den Transit, sie griff auch militärisch die Turkstream-Leitung an, über die Länder des Balkan einschließlich Ungarns via Türkei versorgt werden. Trotz dieser preistreibenden Verknappung fordert die Ukraine Gas aus dem europäischen Netz, wie auch Strom, der dort teilweise mit Erdgas erzeugt wird. Das stößt in der Slowakei und Ungarn auf Missfallen und verstärkt den Konflikt, der durch das Sprachengesetz in der Ukraine und der damit einhergehenden Diskriminierung von Minderheiten ohnehin angespannt ist.

Wie könnte sich die Lage entspannen? Zum einen durch ein Kriegsende und die Wiederaufnahme der Lieferungen von Röhrengas aus Russland. Auch ein Umdenken in Deutschland bezüglich der Nutzung eigener Reserven durch moderne Technologien (Fracking) würde helfen. Das ist aber nicht absehbar nach dem nur vorgetäuschten Politikwechsel.

Aktuell neigt sich der Winter dem Ende zu, der Inhalt der Gasspeicher auch. Am 15. März wurde die 30-Prozent-Marke unterschritten. Das reicht für den Rest des Winters, hat aber Folgen für den Gaspreis im Sommer, denn der bleibt durch den nötigen Bedarf zum Nachfüllen der Speicher hoch. Zudem steigt der Bedarf, wenn weiter Kohlekraftwerksblöcke in Deutschland abgeschaltet werden und bei der Stromproduktion ein Brennstoffwechsel von Kohle auf Gas erfolgt. Dass damit dem Klima geholfen ist, erweist sich als Trugschluss. Selbst Hans-Josef Fell als Grüner und einer der Erfinder des Erneuerbare-Energien-Gesetzes vertritt seit langem die Meinung, dass Erdgas keinen Beitrag zum Klimaschutz leistet.

Aber es helfen doch die „Erneuerbaren“? Im Sommer helfen sie zeitweise sehr heftig, bis die Sonne untergeht. Viel Solarenergie gibt es vor allem, wenn man sie nicht braucht. Am 3. März wurden in diesem Jahr in der Mittagsspitze bereits 40 Gigawatt (GW) erreicht, der Höhepunkt zur Sommersonnenwende im Juni 2024 lag noch bei 34 GW. Nun steigt die Sonne täglich höher und mit ihr die Wahrscheinlichkeit von Hellbrisen, vor denen selbst die Photovoltaik-Branche warnt.

Die Hoffnung auf vernunftbasierte energiepolitische Entscheidungen sinkt, die deutschnationale Klimaarroganz behält die Oberhand und die erkennbaren Folgen steigender Preise und einer ungebremsten Deindustrialisierung halten an. Es gibt mit Friedrich Merz keine Politikänderungen, sondern Konstanz in den Fehlentscheidungen.

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