Woher kommt der Strom im Jahr 2025? Gleich die erste Dunkelflaute
Woher kommt der Strom im Jahr? 1. Analysewoche 2025 von Rüdiger Stobbe
Die erste Analysewoche des Jahres 2025 besteht nur aus fünf Analysetagen. Sie hat mit dem Samstag bereits die erste Dunkelflautenphase des Jahres. Der „Wochenbeginn“ am Mittwoch, den 1.1.2025 war hingegen sehr windstark. Was prompt zu Preisen führte, die sich um die 0€/MWh-Linie bewegten. Der erste und der vierte Tag des Jahres offenbaren dem kundigen Betrachter das Dilemma der Windstromerzeugung. Ist zu viel Windstrom im Markt, wird er angeboten wie sauer Bier. Der Preis sinkt in die Unrentabilität. Nur das EEG, sprich der Steuerzahler sorgt für Ertrag. Nur drei Tage später steht viel zu wenig Windstrom zur Verfügung. Stromimporte werden notwendig. Der Strompreis steigt über 100€/MWh und hat seinen Peak, der kundige Leser wundert sich nicht wirklich, um 17:00 Uhr. 151,20€/MWh. werden aufgerufen. Bekommen unsere europäischen Nachbarn am Mittwoch den Strom praktisch geschenkt, verkaufen Sie ihn am Samstag mit richtig gutem Ertrag. Selbstverständlich erhalten die deutschen Stromerzeuger den gleichen Preis wie das Ausland, das den fehlenden Strom Deutschland zur Verfügung stellt. Deshalb sind die hohen Importpreise gerne gesehen und werden mitgenommen. Zumal Importstrom rechnerisch CO2-frei ist. Deshalb wird der fehlende Strom von den deutschen Stromerzeugern nicht selbst produziert. Das könnten sie ohne Weiteres. Dann aber müssten Ressourcen (unter anderem Kohle, LNG, Manpower), die Geld kosten, eingesetzt werden. Dann, und das ist das Schlimmste, dann würde der Börsenstrompreis auch noch sinken und zu weniger Ertrag führen. Deshalb wurde im vergangenen Jahr 2024, wann immer es möglich war, Strom aus dem Ausland importiert. Deutschlands Importnachfrage treibt den Preis. Ein Preis, der fast allen Strominvolvierten nutzt. Nur dem Stromkunden nicht. Der muss ihn schlussendlich bezahlen. Wenn der Strom niedrigpreisig ist oder gar verschenkt wird, dann zahlt der Steuerzahler, immer auch Stromkunde, den im EEG vorgesehenen Preis an die Produzenten. Wenn der Preis unter 0€/MWh liegt, bezahlt der Stromkunde den Bonus zusätzlich zum geschenkten Strom an die Importeure im Ausland, damit sie den in Deutschland überschüssigen Strom überhaupt abnehmen.
Gäbe es keine Subventionen der Windkraft, die immer von den Steuerzahlern und/oder Stromkunden in Milliardenhöhe aufgebracht werden müssten, gäbe es keine Windräder und alle bestehenden Windkraftanlagen würden umgehend abgebaut. Wie das defacto bei aussubventionierten Anlagen der Fall ist. Was die deutsche Politik auf Kosten seiner Bürger in Sachen Energie veranstaltet, hat mit „Schaden vom deutschen Volk abwenden“ rein gar nichts zu tun. Das Gegenteil ist der Fall.
Die aktuellen E-Auto Zulassungszahlen Dezember 2024 finden Sie nach den Tagesanalysen. Auch hier ist zu beobachten: Fallen die Subventionen weg, bricht der Markt ein. Das von Politmärchenerzählern angepeilte Ziel von 15 Mio. reinen E-Autozulassungen bis zum Jahr 2030 wird wahrscheinlich nicht mal zu einem Drittel erfüllt werden.
Wochenüberblick
Mittwoch 1.1.2025 bis Sonntag, 5.1.2025: Anteil Wind- und PV-Strom 53,7 Prozent. Anteil regenerativer Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 63,5 Prozent, davon Windstrom 51,2 Prozent, PV-Strom 2,5 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 9,8 Prozent.
- Regenerative Erzeugung im Wochenüberblick 1.1.2025 bis 5.1.2025
- Die Strompreisentwicklung in der 1. Analysewoche 2025.
Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Wochenvergleich zur 1. Analysewoche ab 2016.
Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zur 1. KW 2025: Factsheet Jahr 2024 –Chart, Produktion, Handelswoche, Import/Export/Preise, CO2, Agora-Chart 68 Prozent Ausbaugrad, Agora-Chart 86 Prozent Ausbaugrad.
- Rüdiger Stobbe zur Dunkelflaute bei Kontrafunk aktuell 15.11.2024
- Bessere Infos zum Thema „Wasserstoff“ gibt es wahrscheinlich nicht!
- Eine feine Zusammenfassung des Energiewende-Dilemmas von Prof. Kobe (Quelle des Ausschnitts)
- Rüdiger Stobbe zum Strommarkt: Spitzenpreis 2.000 €/MWh beim Day-Ahead Handel
- Meilenstein – Klimawandel & die Physik der Wärme
- Klima-History 1: Video-Schatz aus dem Jahr 2007 zum Klimawandel.
- Klima-History 2: Video-Schatz des ÖRR aus dem Jahr 2010 zum Klimawandel
- Interview mit Rüdiger Stobbe zum Thema Wasserstoff plus Zusatzinformationen
- Weitere Interviews mit Rüdiger Stobbe zu Energiethemen
- Viele weitere Zusatzinformationen
- Achtung: Es gibt aktuell praktisch keinen überschüssigen PV-Strom (Photovoltaik). Ebenso wenig gibt es überschüssigen Windstrom. Auch in der Summe der Stromerzeugung mittels beider Energieträger plus Biomassestrom plus Laufwasserstrom gibt es fast keine Überschüsse. Der Beleg 2023, der Beleg 2024/25. Strom-Überschüsse werden bis auf wenige Stunden immer konventionell erzeugt. Aber es werden, insbesondere über die Mittagszeit für ein paar Stunden vor allem am Wochenende immer mehr!
Tagesanalysen
Was man wissen muss: Die Wind- und PV-Stromerzeugung wird in unseren Charts fast immer „oben“, oft auch über der Bedarfslinie angezeigt. Das suggeriert dem Betrachter, dass dieser Strom exportiert wird. Faktisch geht immer konventionell erzeugter Strom in den Export. Die Chartstruktur zum Beispiel mit dem Jahresverlauf 2024 bildet den Sachverhalt korrekt ab. Die konventionelle Stromerzeugung folgt der regenerativen, sie ergänzt diese. Falls diese Ergänzung nicht ausreicht, um den Bedarf zu decken, wird der fehlende Strom, der die elektrische Energie transportiert, aus dem benachbarten Ausland importiert.
Eine große Menge Strom wird im Sommer über Tag mit PV-Anlagen erzeugt. Das führt regelmäßig zu hohen Durchschnittswerten regenerativ erzeugten Stroms. Was allerdings irreführend ist, denn der erzeugte Strom ist ungleichmäßig verteilt.
Mittwoch, 1.1.2025: Anteil Wind- und PV-Strom 74,2 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 83,1 Prozent, davon Windstrom 69,9 Prozent, PV-Strom 4,5 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 8,9 Prozent.
Starke Windstromerzeugung. Die Strompreisbildung.
Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 1. Januar ab 2016.
Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 1.1.2025: Chart, Produktion, Handelstag, Import/Export/Preise/CO2 inklusive Importabhängigkeiten.
Donnerstag, 2.1.2025: Anteil Wind- und PV-Strom 50,5 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 60,1 Prozent, davon Windstrom 48,2 Prozent, PV-Strom 2,3 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 9,5 Prozent.
Die Windstromerzeugung lässt rapide nach. Die PV-Stromerzeugung ist so schwach, dass Stromimporte notwendig sind. Die Strompreisbildung.
Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 2. Januar ab 2016.
Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 2.1.2025: Chart, Produktion, Handelstag, Import/Export/Preise/CO2 inklusive Importabhängigkeiten.
Freitag, 3.1.2025: Anteil Wind- und PV-Strom 54,6 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 63,3 Prozent, davon Windstrom 52,4 Prozent, PV-Strom 2,2 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 8,6 Prozent.
Ein Windbuckel zur Mitte der 5-Tageanalysewoche. Die Strompreisbildung.
Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 3. Januar 2016.
Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 3.1.2025: Chart, Produktion, Handelstag, Import/Export/Preise/CO2 inkl. Importabhängigkeiten
Samstag, 4.1.2025: Anteil Wind- und PV-Strom 30,7 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 42,1 Prozent, davon Windstrom 28,0 Prozent, PV-Strom 2,7 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,5 Prozent.
Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 4. Januar ab 2016.
Dunkelflautenzeit am Samstag. Die Strompreisbildung.
Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 4.1.2025: Chart, Produktion, Handelstag, Import/Export/Preise/CO2 inkl. Importabhängigkeiten
Sonntag, 5.1.2025: Anteil Wind- und PV-Strom 53,2 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 64,5 Prozent, davon Windstrom 52,4 Prozent, PV-Strom 0,8 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,4 Prozent.
Die Windstromerzeugung „erholt“ sich ab 7:00 Uhr. Die Strompreisbildung.
Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 5. Januar ab 2016.
Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 5.1.2025: Chart, Produktion, Handelstag, Import/Export/Preise/CO2 inkl. Importabhängigkeiten.
PKW-Neuzulassungen Dezember 2024: Nochmals sehr starker Rückgang bei reinen E-Autos
von Peter Hager
Im Dezember lagen die PKW-Neuzulassungen bei 224.721 Fahrzeugen und damit um 7,1 % niedriger als im Vorjahresmonat. Gegenüber dem November 2024 mit 244.544 PKW gab es ein Minus von 8,1 %.
Zum Teil deutliche Zuwächse gab es bei den Hybrid-Fahrzeugen (ohne Plug-in) und den Plug-in-Hybrid-PKW.
Einen besonders starken Rückgang gab es bei den reinen Elektro-PKW (BEV). Aber auch Fahrzeuge mit reinem Diesel- und Benzinantrieb gingen zurück.
Nach Antriebsarten:
Benzin: 69.314 (- 7,4 % ggü. 12/2023 / Zulassungsanteil: 30,8 %)
Diesel: 31.031 37.403 (- 17,0 % ggü. 12/2023 / Zulassungsanteil: 13,8 %)
Hybrid (ohne Plug-in): 70.570 (+ 38 % ggü. 12/2023 / Zulassungsanteil: 26,7 %)
darunter mit Benzinmotor: 53.825
darunter mit Dieselmotor: 16.745
Plug-in-Hybrid: 19.103 (+ 6,8 % ggü. 12/2023 / Zulassungsanteil: 8,5 %)
darunter mit Benzinmotor: 16.810
darunter mit Dieselmotor: 1.084
Elektro (BEV): 33.561 (- 38,6 % ggü. 12/2023 / Zulassungsanteil: 14,9 %)
Die beliebtesten zehn E-Modelle in 12/2024 (Gesamt: 33.561 – in 12/2023: 54.654) waren:
Tesla Model Y (SUV): 3.239
Skoda Enyaq (SUV): 2.282
VW ID 7 (Obere Mittelklasse): 2.216
VW ID 4/5 (SUV): 1.858
Seat Born (Kompaktklasse): 1.842
BMW X1 (SUV): 1.550
VW ID 3 (Kompaktklasse): 1.296
Mini (Kleinwagen): 1.105
BMW 4er (Mittelklasse): 1.102
Mercedes E-Klasse (Obere Mittelklasse): 892
Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? seit Beginn des Jahres 2019 mit jeweils einem kurzen Inhaltsstichwort finden Sie hier. Noch Fragen? Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de. Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe und Peter Hager nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr.
Rüdiger Stobbe betreibt seit 2016 den Politikblog MEDIAGNOSE.