Den eingebildeten Risiken auf der Spur
Wussten Sie, dass ein bestimmtes Mass an Radioaktivität wohl nicht nur unschädlich, sondern möglicherweise gut für die Gesundheit ist? Das legt zumindest eine Studie zu US-Bewohnern nahe. Demnach haben Menschen, die an Orten mit hoher natürlicher Untergrundstrahlung wohnen, ein längeres Leben. Im Tierversuch ist zudem belegt: Massvoll bestrahlte Mäuse bekommen seltener Krebs.
Das sind nur einige der erstaunlichen Fakten, mit denen Walter Rüegg in seinem neuen Sachbuch aufwartet. Der promovierte Kernphysiker ist aufgrund seiner Fachkenntnisse und vieler eigenen Messungen zum Schluss gekommen, dass die Risiken radioaktiver Strahlung masslos überschätzt werden. Er zeigt anhand anschaulicher Vergleiche, dass die Gefahren von Luftverschmutzung, chemischen Substanzen oder Zigaretten um ein Vielfaches grösser sind.
Walter Rüegg ist unbequem. Er belegt, dass bei der Solarenergie mindestens so viel toxischer Abfall anfällt wie bei der Atomenergie, wenn man die erzeugten Strommengen vergleicht. Er macht klar, dass die absurd tiefen Grenzwerte in Sachen Radioaktivität oft haarsträubende Folgen haben. So aufrüttelnd solche Erkenntnisse auch sind: Rüegg gelingt es, seine Leserschaft mit viel Schalk und Sprachwitz abzuholen. Sein Buch vermittelt nicht nur Wissen, sondern bietet auch einiges an Unterhaltung.
Walter Rüegg: «Zeitalter der Ängste – Aber fürchten wir uns vor dem Richtigen?», Edition Königstuhl, 2024