Klima-Alarmismus: eine fahrlässige Ablenkung von der realen Katastrophe
Vijay Jayaraj
Bevor der Hurrikan Milton in Florida an Land ging, brachten die Medien „einen historischen“ Sturm mit dem Klimawandel in Verbindung und warnten vor noch größeren Katastrophen in der Zukunft. Trotz des ganzen Lärms wurde Hurrikan Milton zu einem Sturm der Kategorie 3 herabgestuft, was für die meisten schon schlimm genug, wenn nicht gar apokalyptisch war.
Nichtsdestotrotz wird die Medienhetze über eine Klimakrise nicht aufhören. Dieser Alarmismus speist sich aus der emotionalen Intensität, mit der die Menschen auf Naturkatastrophen reagieren.
Aber diese Hysterie ist mehr als nur ein Ärgernis; sie ist wissenschaftlich ungenau und schädlich. Der Missbrauch von Wirbelstürmen als politischer Schlachtruf verstärkt die Angst in einer Zeit, in der eine besonnene Vorbereitung notwendig ist; er stellt den aktuellen Stand der Wissenschaft über Wirbelstürme und den Klimawandel falsch dar; er politisiert das, was ein unpolitischer Fokus auf Katastrophenschutz und -vorbereitung sein sollte.
Die von einem Hurrikan ausgehende unmittelbare Bedrohung hängt in erster Linie von seiner aktuellen Stärke, Größe und Zugbahn ab – nicht von langfristigen Klimatrends, unabhängig von deren Ursache. Weder die Häufigkeit von Hurrikanen weltweit noch die Anzahl der Hurrikane, die auf das amerikanische Festland treffen, haben signifikant zugenommen.
Die bis 1851 zurückreichenden Daten der National Oceanic and Atmospheric Administration, „U.S. Hurricane Strikes by Decade“, zeigen weder bei der Anzahl der Hurrikane in den USA noch bei der Anzahl schwerer Hurrikane (Kategorie 3-5) zwischen 1900 und 2023 einen signifikanten Trend.
Von 2006 bis 2017 erlebten die USA eine noch nie dagewesene „Hurrikan-Dürre“, in der 12 Jahre lang kein Sturm der Kategorie 3 oder höher auf das Festland übergegriffen hatte. Dies geschah trotz der Vorhersagen Einiger, dass der Klimawandel zu häufigeren und intensiveren Hurrikanen führen würde.
Der IPCC stellte in seinem jüngsten Zustandsbericht fest, dass es nur „geringes Vertrauen“ in langfristige (mehrdekadische bis hundertjährige) Trends bei der Häufigkeit aller Kategorien tropischer Wirbelstürme gibt, was auf einen minimalen Zusammenhang zwischen der Erwärmung im 21. Jahrhundert und der Häufigkeit von Hurrikanen hinweist.
Eine weitere wichtige Kennzahl, die im öffentlichen Diskurs wenig Beachtung findet, ist die Accumulated Cyclone Energy (ACE), welche die Anzahl, Stärke und Dauer aller tropischen Wirbelstürme in einer Saison berücksichtigt. Die globale ACE hat in den letzten 50 Jahren keine steigende Tendenz gezeigt. Vielmehr lag die Intensität der schweren Stürme in den letzten Jahren deutlich unter der Intensität im Zeitraum 1984-1998.
In Wahrheit gibt es keinen Hinweis darauf, dass wir Menschen die Hurrikane verschlimmert oder ihre Häufigkeit erhöht haben. Außerdem gab es Hurrikane schon lange vor dem Beginn der modernen Erwärmung, beeinflusst durch natürliche Zyklen wie El Niño und La Niña.
Die Auswirkungen von Wirbelstürmen sind heute aufgrund der Entwicklung der Küstengebiete für mehr Menschen spürbar. So lebten beispielsweise im Jahr 1900 weniger als 130 000 Menschen in der Tampa Bay. Bis 1950 war die Zahl auf 300.000 gestiegen; heute leben dort mehr als 3 Millionen Menschen.
Es ist also klar, dass die finanziellen Verluste zunehmen werden, da nun mehr Infrastruktur in Gefahr ist. Verbesserte Bauvorschriften, Vorhersagen und Evakuierungsverfahren haben jedoch dazu geführt, dass Hurrikane in den Industrieländern weniger tödlich sind.
Als Vermittler von Informationen haben Medien und Regierungen eine große Verantwortung, über Wirbelstürme ehrlich zu berichten und sie nicht als Gelegenheit zu missbrauchen, unbegründete Angst zu schüren.
Darüber hinaus tragen die fehlgeleiteten Prioritäten der fiktiven Klimakrise zu einer Fehlallokation von Ressourcen und Fehlverhalten aller Art bei, einschließlich einer mangelnden Vorbereitung auf echte Notfälle.
Fragen über die Angemessenheit der Finanzierung der Federal Emergency Management Agency bei der Reaktion auf den Hurrikan Helene unterstreichen, wie lebensgefährlich es ist, die Aufmerksamkeit von den akuten Bedürfnissen von Menschen in Notlagen abzulenken.
This commentary was first published at BizPac Review on October 14, 2024.
Vijay Jayaraj is a Science and Research Associate at the CO2 Coalition, Arlington, Virginia. He holds an M.S. in environmental sciences from the University of East Anglia and a postgraduate degree in energy management from Robert Gordon University, both in the U.K., and a bachelor’s in engineering from Anna University, India.
Link: https://cornwallalliance.org/frivolous-climate-diversion-in-the-face-of-real-disaster/
Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE