Kältereport Nr. 34 / 2024

Christian Freuer

Vorbemerkung: Dieser Kältereport ist kürzer als sonst, hat doch Cap Allon nicht ganz so viele aktuelle Meldungen. Dafür bringt er aber immer wieder hoch interessante Hintergrund-Beiträge, von denen die meisten einer separaten Übersetzung würdig sind und waren.

Aktuell haben Vorstöße subpolarer Luft in Hochlagen einen ersten Vorgeschmack auf den Winter gebracht. Außerdem wirft der Blogger weiter unten auf die Landmassen der Südhemisphäre, wo sich der Winter offenbar noch lange nicht verabschieden will.

Meldungen vom 2. September 2024:

August-Schnee in Arizona

Der Arizona Snowbowl wurde am Samstag von einem frühen Vorgeschmack auf den Winter getroffen, als der Gipfel des Berges auf 3500 m Seehöhe anomale Tiefstwerte und seltenen Augustschnee erlebte.

Nach Angaben des NWS ähnelte die Anhäufung von Schnee zwar dem Hagel, aber die eisigen Temperaturen des Wochenendes waren so niedrig, dass sich auch Schnee darunter mischte. Ein Video aus dem Skigebiet zeigt den Gipfel mit einer dünnen, aber bemerkenswerten Schicht am letzten Tag des Augusts:

Dazu dieses X-Video

Angela Grubb, Marketing-Managerin von Arizona Snowbowl, war vom frühen Schnee überrascht und blickte auf die bemerkenswerte Saison 2023-2024 zurück – die längste in der Geschichte des Skigebiets und im gesamten Bundesstaat, die bis zum 1. Juni dauerte.

„In der vergangenen Saison fielen über 7 m Schnee, davon allein 140 cm im April“, so Grubb. „Skifahren in Arizona am 1. Juni war surreal – wirklich unschlagbar.“

Die Vorbereitungen für die kommende Saison, deren Eröffnung für den 22. November geplant ist, sind bereits im Gange.

Link: https://electroverse.substack.com/p/arizona-sees-august-snow-europe-forecast?utm_campaign=email-post&r=320l0n&utm_source=substack&utm_medium=email

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Meldungen vom 3. September 2024:

UK: Kältester Sommer seit 2015

Nach Angaben des Met Office hat es in UK gerade einen kühlen Sommer gegeben, den kältesten seit neun Jahren.

Die höchste Temperatur des Jahres wurde am 12. August gemessen, als in Cambridge kurzzeitig 34,8 °C erreicht wurden.

Das letzte Mal, dass in UK ein sehr kühlen Sommer aufgetreten war, war das Jahr 2015. Trotz dieser deutlichen Abweichung vom „apokalyptischen Trend“ wird das kühle Jahr 2024 von den Medien weitgehend unter den Teppich gekehrt, da sie es wahrscheinlich eher als kurzzeitige Unannehmlichkeit denn als potenzielle Trendwende betrachten.

Die Daten des Met Office zeigen, dass die durchschnittliche Tagestemperatur im Vereinigten Königreich 14,37°C betrug, was 0,22°C unter dem langfristigen Durchschnitt liegt. Die Tagestemperaturen waren besonders gedämpft, wobei jedoch der bewölkte Himmel die Nächte einigermaßen stabil hielt.

Das Met Office kommt in seinem Saisonbericht zu dem Schluss, dass die Wärmeperioden nur von kurzer Dauer waren.

In den Monaten Juni, Juli und August fiel 241,3 mm Niederschlag, was in etwa dem Durchschnitt entspricht. Das bedeutet, dass selbst die offiziellen, fragwürdigen Daten zeigen, dass dieser Sommer den Dekreten der Klimakabale widersprochen hat, wonach die Sommer in Großbritannien heiß und trocken sein würden. Ich sage „fragwürdig“ wegen der extremen Darstellung, die das Met Office übernommen hat, und wegen der zahllosen „Korrekturen“ seitens der Behörde wie z. B. das unerklärliche Anheben der Temperaturen, um negative Anomalien zu vermeiden, wie wir es im Juni gesehen haben:

Die Tabelle beschreibt eine durch nichts erklärte Korrektur einer der längsten Temperaturreihen der Welt zum Wärmeren. Oben die Daten vom 3. August, unten die vom 15. August.

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Vorhersage erster signifikanter Schneefälle in den Alpen

Auch für das europäische Festland zeichnet sich eine deutliche Verschiebung ab, die in weiten Teilen des Kontinents, vor allem in den zentralen und westlichen Regionen, zu einem frühen Herbsteinbruch führen könnte, einschließlich eines Temperatursturzes und starker Schneefälle in den Alpen.

Es werden Vorstöße kühler subpolarer Meeresluft vom Atlantik her prognostiziert. Diese Faktoren werden dazu beitragen, die verbleibende afrikanische Hitze im Süden zu vertreiben, dies Antizyklone in seine ursprüngliche Position zurückzudrängen und die nördlich verlaufende Innertropische Konvergenzzone (ITCZ) zurückzudrängen:

Graphik: die Nordverschiebung der ITCZ im Vergleich zum historischen Durchschnitt.

Die ersten kalten und nassen Bedingungen werden für den 5. September vorhergesagt, aber die wirklichen Auswirkungen werden erst zwischen dem 9. und 15. September eintreten, wenn ein viel stärkerer Kaltlufteinbruch in Europa erwartet wird. Dieser dürfte die Temperaturen auf dem gesamten Kontinent in den Keller treiben und den Sommer endgültig beenden.

Mehr dazu wie üblich, wenn / falls es soweit ist.

Link: https://electroverse.substack.com/p/uks-coolest-summer-since-2015-first?utm_campaign=email-post&r=320l0n&utm_source=substack&utm_medium=email

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Früher Schnee in Kirgisistan

Am 2. September wurde am Too-Ashu-Pass im kirgisischen Bezirk Zhaiyl Schneefall gemeldet, der die Autofahrer mit seiner frühen Ankunft überraschte, berichtet die lokale Nachrichtenagentur Turmush.

Dies war der zweite Schneefall in dieser Sommersaison, nachdem es bereits am 27. und 28. August geschneit hatte. Auch wenn dies nicht völlig neu ist, ist ein so früher Schneefall für die Region ungewöhnlich, da die ersten Flocken normalerweise erst im Oktober fallen.

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Der Osten der USA bricht Kälterekorde, 150 Millionen erleben herbstliche Temperaturen

Eine Kaltluftmasse, die stärker ist als die Anfang der Woche beobachtete, wird an diesem Wochenende von Kanada herüberziehen und etwa 150 bis 160 Millionen Amerikanern herbstliche Bedingungen bescheren.

Die Kaltfront wird ein weites Gebiet betreffen, wobei der Mittlere Westen, die Großen Seen, das Ohio-Tal und der Nordosten die stärkste Abkühlung erfahren werden.

In Städten wie Cleveland, Pittsburgh, Buffalo und New York könnten die Temperaturen bis zu 20 Grad unter dem Durchschnitt liegen. In den höher gelegenen Regionen des Nordens sind Tiefsttemperaturen zu erwarten, während die Tageshöchsttemperaturen in vielen Fällen die 60°F-Marke (15 bis 18 °C) erreichen werden.

Auch hier: Erst mal abwarten, bis / ob es so kommt.

Link: https://electroverse.substack.com/p/early-snows-hit-kyrgyzstan-eastern?utm_campaign=email-post&r=320l0n&utm_source=substack&utm_medium=email

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Meldungen vom 5. September 2024:

Rundblick auf die Südhemisphäre: Schnee vor allem in Argentinien und Chile

Mit dem Einzug des Frühlings in der südlichen Hemisphäre gibt es in Argentinien und Chile weiterhin hohe Schneemengen und häufige Schneefälle. Während Australien und Neuseeland mit milderen Bedingungen und schwindendem Schnee konfrontiert sind, bleiben die Berge Südamerikas, vor allem die Anden, kalt und schneereich und bieten hervorragende Bedingungen für das Skifahren in der Nachsaison.

Australien und Neuseeland

Die Skisaison sowohl in Australien als auch in Neuseeland hat in letzter Zeit mit höheren Temperaturen und schmelzendem Schnee zu kämpfen gehabt.

Ein kürzlich aufgetretener antarktischer Wind brachte einigen australischen Skigebieten frischen Schnee, doch viele haben bereits geschlossen oder ihr Angebot reduziert. In Neuseeland brachte die Kaltfront frischen Pulverschnee in höhere Lagen, was die Bedingungen trotz anhaltender Probleme durch Regen und Wind vorübergehend verbesserte.

Argentinien

Argentinien hingegen erlebt eine der besten Frühjahrs-Skisaisons, die es je gab.

Allein der jüngste Sturm hat rund 50 cm frischen Pulverschnee gebracht, und viele Skigebiete melden, dass 70 bis 100 % des Geländes geöffnet sind. Catedral, in der Nähe von Bariloche, hat mit 100 km Pisten und Schneehöhen von bis zu 160 cm das am längsten geöffnete Skigebiet der Welt. Die Temperaturen bleiben hier zum Skifahren günstig und liegen konstant unter dem Gefrierpunkt.

Chapelco rühmt sich der weltweit höchsten Schneedecke mit 55 cm an der Basis und 330 cm im oberen Bereich, wobei 95 % der Pisten geöffnet sind. Viele argentinische Skigebiete planen, bis Oktober geöffnet zu bleiben, viele verlängern ihre Saison.

Chile

Chiles Skisaison ist ebenfalls nach wie vor gut, vor allem im Süden, wo die Schneehöhen in den Nevados de Chillán zwischen 210 und 290 cm liegen. Die chilenischen Skigebiete sind zu 80-100 % geöffnet, wobei das Gebiet Tres Valles (einschließlich La Parva, Valle Nevado und El Colorado) 100 km Pisten mit Schneehöhen bis zu 290 cm bietet.

Die kalten Nächte und die anhaltenden Schneefälle sorgen dafür, dass die Schneedecke intakt bleibt. Wie für Argentinien wird auch für Chile in den kommenden Tagen weiterer Schnee vorhergesagt.

Link: https://electroverse.substack.com/p/southern-hemisphere-snow-argentina?utm_campaign=email-post&r=320l0n&utm_source=substack&utm_medium=email

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Eine Meldung vom 6. September 2024:

Schnee in Colorado

Schnee macht auf den Gipfeln von Colorado Schlagzeilen, da die ersten Flocken der Saison heranwehen.

„Heute Morgen schneit es auf den Gipfeln von America’s Mountain“, teilte das NWS-Büro in Pueblo auf X mit und fügte hinzu: “Heute ist die Jahreszeit mit herbstlichen Temperaturen im südlichen Zentrum und Südosten Colorados!

Im Arapahoe Basin kam der erste Schnee in der Nacht zum Mittwoch und setzte sich bis Donnerstagmorgen fort, so dass bei Sonnenaufgang eine ordentliche Schicht Schnee lag.

Auch in Keystone, Breckenridge und Copper Mountain gab es Schnee, ebenso wie auf den höheren Gipfeln des Summit County, darunter der Quandary Peak. In der Tat hat ein großer Teil der Rocky Mountains (oberhalb 3300 m) in dieser Woche bemerkenswerten Frühschnee erhalten.

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Wird fortgesetzt mit Kältereport Nr. 35 / 2024

Redaktionsschluss für diesen Report: 8. September 2024

Zusammengestellt und übersetzt von Christian Freuer für das EIKE




Schreie vom Balkon: Strafen für Kleinsolaranlagen-Betreiber?

Der Boom nicht abregelbarer Solar-Kleinanlagen verschärft die Blackout-Gefahr. Die Verklappung überflüssigen Stroms ins Ausland muss ohnehin schon mit Riesensummen belohnt werden, jetzt sollen Kleinanlagenbetreiber Strafgelder für ihren Strom zahlen.

Von Manfred Haferburg

Es hat überhaupt keinen Zweck, Politikern die Konstruktionsfehler der Energiewende erklären zu wollen. Sie glauben, dass Tiefkühlhühnchen oder das Netz Strom speichern, dass Grundlast etwas von gestern ist oder können Gigabyte und Gigawatt nicht auseinanderhalten. Menschen mit normalem Verstand begreifen die physikalischen Zusammenhänge aber durchaus.

Das Ziel der Bundesregierung bis 2030 ist die Installation von Solarpaneelen mit einer Leistung von 215 Gigawatt (GW). Im Jahr 2023 wurden über eine Million neue Solaranlagen installiert. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, waren im April 2024 auf Dächern und Grundstücken hierzulande gut 3,4 Millionen Photovoltaikanlagen mit einer Nennleistung von insgesamt rund 81.500 Megawatt installiert. Bundeskanzler Olaf Scholz mahnte jüngst beim Petersberger Klimadialog zu mehr Tempo: „… Pro Tag müssen 43 Fußballfelder an Solaranlagen entstehen, ein bis zwei Elektrolyse-Anlagen pro Woche…“

Bundeswirtschaftsminister  Habeck sagte in einem Strategiepapier des beschleunigten Solarausbaus: „Mit der heute vorgelegten Strategie wollen wir den Ausbau nochmal deutlich beschleunigen und alle Bremsen lösen, die ein höheres Tempo beim Zubau bislang verhindert haben“.

Wird da nicht der Platz zwischen den Windenergieanlagen langsam knapp? Wie ein Land aussieht, das über viele Jahre täglich 43 Fußballfelder mit Solarpaneelen zupflastert und jeden Tag fünf Windräder installiert, mag sich jeder selbst vorstellen.

Wie funktioniert das Netz?

Strom ist das vergänglichste Gut der Welt, er muss immer genau in der Sekunde hergestellt werden, in der er verbraucht wird. Das Netz kann man sich als eine starre Welle vorstellen, die sich mit 50 Umdrehungen pro Sekunde dreht. Das ist tatsächlich so, denn alle Turbinen, die das Netz speisen, drehen sich mit genau dieser Drehzahl.

Wird zu wenig Strom hergestellt, dann sinkt die Drehzahl des Stromnetzes – genannt Frequenz – ab, genau wie bei einem Auto, das den Berg hoch fahren muss. Damit die Drehzahl konstant bleibt, muss der Fahrer mehr Gas geben. Beim Stromnetz muss in diesem Fall zusätzliche Erzeugungsleistung eingespeist werden, sonst sinkt die Frequenz. Wenn zu wenig Leistung da ist, kommt es bei einer Frequenz von 47,5 Hz zum Blackout, weil die Kraftwerke sich „sicherheitsabschalten“.

Das sind nur 2,5 Umdrehungen pro Sekunde oder fünf Prozent der Drehzahl-Abweichung. Dasselbe passiert bei einer Überfrequenz von 51,5 Hz, wenn zu viel Leistung im Netz ist. Da sind es nur 1,5 Umdrehungen oder drei Prozent zu viel. Die Grenzen sind technisch sehr eng gesetzt, weil die Turbinen in den Niederdruckteilen zwei Meter lange Schaufeln haben. Stellen Sie sich mal die Fliehkräfte auf so eine Schaufel vor, wenn die sich immer schneller dreht. So etwas Ähnliches gilt auch für Windräder, die ja bekanntlich Flügel von mehr als 120 Meter Länge haben (Ming Yang Windrad)

Das Klumpenrisiko von Sonne und Wind

Die Sonnenenergieanlagen stellen in der Größenordnung, in der sie in Deutschland gebaut und geplant werden, ein gigantisches Klumpenrisiko dar. Das liegt daran, dass nahezu alle Solarpaneele das Gleiche machen, wenn sich die Sonneneinstrahlung ändert. Der Begriff Klumpenrisiko wird häugig im Finanz- und Bankenwesen gebraucht, um die Häufung von Ausfallrisiken durch die starke Gewichtung auf eine bestimmte Branche, Währung oder Anlageklasse zu beschreiben. Im Energiesektor lässt sich das ähnliche Phänomen beobachten. Bei plötzlicher Bewölkung ändert sich die Solar-Leistung im Netz mit extrem steilen Rampen, das können hunderte Megawatt pro Minute sein. Und bekanntlich geht die Sonne hierzulande nahezu gleichzeitig unter.

Diese Lastschwankungen müssen die Netzbetreiber so ausregeln, dass sich die Frequenz in den engen Bahnen hält. Solarenergie kann aber nur negative Regelleistung anbieten. Die Leistung kann nicht erhöht werden, sondern nur abgeregelt, indem Solaranlagen bei Überproduktion abgeschaltet werden. Ist zu wenig Leistung im Netz, kann man die Sonne höchstens schamanisch antanzen und sie bitten, doch mehr zu scheinen.

Auch Windräder können nur negative Regelleistung erbringen, da auch das rituelle Wind-Antanzen eher selten funktioniert. Balkon- und Kleinsolaranlagen können meist keine Regelleistung stellen, es sei denn, sie werden von einem SmartMeter gesteuert. Dann kann der Netzbetreiber sie abschalten.

Die normalen Kleinanlagen buttern munter ihre Leistung ungesteuert ins Netz, und bei Überproduktion muss der Netzbetreiber sehen, wie er den überschüssigen Schrottstrom verklappt. Das wird immer schwieriger oder teurer, weil es einen Kleinsolarboom gibt und der Smart-Netzausbau hinterherhinkt. So sind es inzwischen Millionen Kleinanlagen, und viel Kleinvieh macht eben auch viel Mist. Wie „Agraheute“ berichtet wird jetzt vorgeschlagen: „Kleine Stromerzeuger sollen fürs Einspeisen zahlen – Zu viel Strom aus PV-Anlagen“. Weiter heißt es: „Netzbetreiber können kleinere Solaranlagen mit einer Leistung von weniger als 400 Kilowatt bisher nicht vom Markt nehmen oder drosseln… Nicht nur Finanzminister Lindner und die großen Netzgesellschaften fordern deshalb, die Einspeisevergütung bei negativen Strompreisen auszusetzen oder Strafzahlungen bei Einspeisung anzusetzen.“

Noch ein Wörtchen zu den konventionellen Kraftwerken. Rein technisch kann man heutzutage nicht auf sie verzichten, da die Schwungmassen ihrer Groß-Turbinen von je mehreren hundert Tonnen die Feinstregelung des Netzes erbringen. Wenn irgendwo ein großer Verbraucher zugeschaltet wird, dann hält ihre große Schwungmasse kurzzeitig die Drehzahl aufrecht. Gäbe es diese Schwungmassen nicht, würde das Netz mit ruckartigen Frequenzänderungen auf Verbrauchssprünge reagieren.

Diese Funktionalität hat eine in Physik eher nicht so sehr gebildete Dame gründlich missverstanden und angenommen, „das Netz ist der Speicher“. Das stimmt aber leider nur im Sekundenbereich. Man will diese Masseträgheitsfunktion nun für Windräder, die sehr kleine Massen haben und für Solarpaneele, die gar nicht rotieren, elektronisch nachbilden. Aber außer einigen Versuchsanlagen gibt es das großtechnisch noch nicht.

Dreimal so viel Solar-Leistung wie benötigt

Der normale Strombedarf in Deutschland an Arbeitstagen beträgt ungefähr 75 Gigawatt. Dagegen steht die installierte Solarleistung von 215 Gigawatt, also rund das Dreifache des Bedarfs. Dazu kommt noch die installierte Leistung der Windkraft, die wir hier einfach vernachlässigen, weil allein die Diskrepanz zwischen installierter Solar-Leistung und Strombedarf schon Gaga genug ist. Die Sonne steuert im Mittel ungefähr die Hälfte der elektrischen Arbeit der sogenannten „Erneuerbaren“ bei. Doch eigentlich nur um die erweiterte Mittagszeit herum, ansonsten stellen die Solarpaneele jeden Abend die Produktion bis zum nächsten Vormittag komplett ein.

Doch was bedeutet dieser Installationswahn eigentlich für das Stromnetz und seine Steuerung? Da stellen wir uns mal ganz dumm. Es ist ein herrlicher Kaiserwetter-Sonntag, 13:00 Uhr, und der Strombedarf in Deutschland beträgt 56 GW.

Die 36.000 Windräder schwächeln wegen der sommerlichen Windstille mit sechs Gigawatt (GW). Die konventionellen Kraftwerke müssen laufen, da ihre Schwungmassen zur Netzstabilisierung unverzichtbar sind. Sie erbringen, sagen wir mal, 15 GW. Biogas und Wasser sind mit 4 GW dabei. Aber die Sonne knallt und die Solarpaneele könnten 56 GW beisteuern. Könnten! Wird aber nicht ge- und verbraucht. Die Netzbetreiber regeln Solar auf Teufel komm raus ab, das sind die Großanlagen und auch schon die regelbaren Anlagen der Industrie und des Handwerks. Aber die Balkon- und Dachpaneele können sie rein technisch nicht abschalten. Und die buttern ins Netz, was sie können. Bringt ja Geld. Jetzt werden 40 GW Sonne eingespeist. Das sind fast 10 GW mehr, als in Deutschland verbraucht werden können.

Negative Strompreise

Wenn die Netzbetreiber diesen Schrottstrom, den keiner braucht, nicht loswerden, kommt es zum Blackout. Was also machen sie? Sie geben den Strom mit einem ordentlichen Aufgeld von 50 Euro pro MWh an jemanden ab, der ein Geschäftsmodell für Schrottstrom hat.

Das sind Schweizer und vor allem österreichische Pumpspeicherwerke. Die können so einige Megawatt Pumpleistung zur Verfügung stellen und Wasser aus ihrem Talsee in den Speichersee pumpen. Der ist aber schon voll, und die Wasserturbinen werden für die Stromproduktion ja jetzt nicht gebraucht.

Was macht der pfiffige Pumpspeicherwerksbetreiber? Er öffnet den Bypass seiner Wasserturbinen, und das Wasser fließt an der Turbine vorbei nach unten. Von dort kann es dann wieder hochgepumpt werden – und schon sind die 50 Euro pro Megawattstunde (MWh) verdient.

Seit 2023 erhalten die regenerativen Stromerzeuger bei negativen Strompreisen von drei Stunden oder mehr keine Marktprämie. Das sind meist die Sonnenstromerzeuger, die bei der Stromübererzeugung den Hauptanteil beitragen. Sie haben aber auch keinerlei Verpflichtung zur Netzsicherheit beizutragen und müssen auch nicht die negativen Strompreise bezahlen. Das übernimmt letztendlich gern der Stromkunde und der Steuerzahler, natürlich für die Umwelt.

Als wäre das nicht heute schon schlimm genug, will man also in den nächsten Jahren die installierte Leistung der Solarpaneele verdreifachen.

Wer soll das bezahlen?

1949 gab es ein Lied, dass eine für die Energiewende hochaktuelle Frage stellt:

Wer soll das bezahlen?
Wer hat das bestellt?
Wer hat so viel Pinkepinke?
Wer hat so viel Geld?

Wer hat das bestellt? Die Regierung hat es bestellt und lässt sich dafür feiern. Der Bundeswirtschaftsminister hat seine Bestellung jüngst verkündet: „Das heißt, unsere Maßnahmen wirken und es gibt immer mehr Solarstrom.“

Die zweite Frage in dem Liedchen lautet: „Wer hat so viel Pinkepinke, wer hat so viel Geld?“. Die Antwort lautet schlicht: Niemand. Aber Deutschland ist ja bekanntlich ein reiches Land. in Deutschland beträgt das Gesamtvermögen umgerechnet knapp 15 Billionen US-Dollar. Damit ist Deutschland das viertreichste Land der Erde nach den USA, China und Japan. Aber leider haben die Bürger nicht die Pinkepinke, es wird ihnen nämlich wegbesteuert. Das Vermögen in Deutschland beträgt im median nur 35.000 US-Dollar pro Kopf. Zum Vergleich: In der Schweiz sind es 228.000 Dollar, in Großbritannien 97.000 Dollar und selbst in den USA 66.000 Dollar.

Seit 2023 erfolgt die Förderung Erneuerbarer Energien nicht mehr über die EEG-Umlage, sondern aus Mitteln des Bundeshaushalts. Das heißt, die Stromkunden sehen die Zusatz-Kosten für die Erneuerbaren nicht mehr auf ihrer Stromrechnung. Mittel des Bundeshaushaltes aber sind zu gut deutsch Steuermittel. Das ist wie bei den Hütchenspielern: „Unter welchem Hütchen sind denn die Kosten?“ Die Finanzierung deckt die Differenz aus den Einnahmen und den Ausgaben der Übertragungsnetzbetreiber nach Anlage 1 des EnFG. Der EEG-Finanzierungsbedarf für das Jahr 2024 beträgt 10,616 Mrd. Euro, was eher eine optimistische Unterschätzung ist. Da kommen so einige Eiskugeln auf die deutschen Familien zu.

Der Dumme an unserem schönen Rechenbeispiel eines Sonntags mit Kaiserwetter ist wer? Es sind zwei Bevölkerungsgruppen: der deutsche Steuerzahler und der deutsche Stromkunde. Gut bemerkt, das sind dieselben Leute. Die meisten Menschen sind nämlich beides gleichzeitig, und deshalb werden sie doppelt geneppt. Ohne der Umwelt irgendwie zu nützen, zahlen sie den ausländischen Schrottstromverwertern ihr lukratives Neben-Einkommen und den Solarbaronen ihre Nichtproduktion. Und damit wäre die Eingangsfrage des Liedes „Wer soll das bezahlen?“ hinreichend beantwortet.

Der Beitrag erschien zuerst bei ACHGUT hier

 

 




Warum ist billige Windenergie so teuer?

Willis Eschenbach

Am 29. März 2021 formulierte das Weiße Haus unter Biden die folgenden Ziele:

Übersetzung: Festlegung eines Ziels für die Beschäftigung von zehntausenden von Arbeitnehmern, um bis 2030 30 Gigawatt (30.000 Megawatt) Offshore-Windkraftanlagen zu errichten. Das Innenministerium (DOI), das Energieministerium (DOE) und das Handelsministerium (DOC) geben ein gemeinsames Ziel bekannt, bis 2030 in den Vereinigten Staaten 30 Gigawatt (GW) Offshore-Windkraftanlagen zu errichten und dabei die biologische Vielfalt zu schützen und die Mitbenutzung der Meere zu fördern. Die Verwirklichung dieses Ziels wird jährlich Kapitalinvestitionen in Höhe von mehr als 12 Mrd. USD in Projekte an beiden US-Küsten auslösen und Zehntausende gut bezahlter, gewerkschaftlich organisierter Arbeitsplätze schaffen, wobei bis 2030 mehr als 44.000 Arbeitnehmer in der Offshore-Windbranche beschäftigt sein werden und fast 33.000 zusätzliche Arbeitsplätze in Gemeinden entstehen werden, die von der Offshore-Windbranche unterstützt werden. Außerdem wird genug Strom erzeugt, um den Bedarf von mehr als 10 Millionen amerikanischen Haushalten ein Jahr lang zu decken, und es werden 78 Millionen Tonnen CO₂-Emissionen vermieden.

Das scheint ein bisschen ehrgeizig zu sein. Die derzeitige netzgekoppelte Offshore-Windkraft in den USA beträgt nur 0,17 Gigawatt … wir müssten also etwa 175 Mal so viel wie bisher erreichen, und das in nur sechs Jahren.

Also habe ich nachgerechnet. Bis zum Jahr 2030 sind es noch 65 Monate. Dreißig Gigawatt sind dreißigtausend Megawatt, abzüglich der 174 Megawatt, die bereits vorhanden sind, macht das 29.826 Megawatt mehr benötigte Erzeugungskapazität.

29.826 Megawatt geteilt durch 65 Monate bedeutet, dass wir jeden Monat 465 zusätzliche Megawatt an Offshore-Windkraftkapazität zubauen müssen. Jeden Monat. Und zwar ab sofort.

Seien wir ehrlich. Das ist nicht einmal ansatzweise möglich. Der größte Offshore-Windpark der USA wurde gerade in Betrieb genommen, mit einer Kapazität von 132 MW. Um das Ziel des Weißen Hauses zu erreichen, müssten wir jeden Monat drei neue Windparks in dieser Größenordnung bauen. Das ist unmöglich. Das sind nur Zahlen, die aus der Luft gegriffen sind, um in der Bevölkerung Unterstützung zu finden.

Als Nächstes habe ich recherchiert, wie lange es dauert, einen Offshore-Windpark ans Netz zu bringen. ChatGPT sagt dazu:

Vom Antrag für einen Offshore-Windpark bis zum Netzanschluss vergehen in der Regel 7 bis 10 Jahre. Diese Zeitspanne kann in mehrere Phasen unterteilt werden:

Vorentwicklung und Planung (1-2 Jahre): In dieser Phase werden der Standort ermittelt, Machbarkeitsstudien durchgeführt und erste Umweltprüfungen vorgenommen.

Genehmigungen und Zulassungen (3-5 Jahre): Die Einholung der erforderlichen Genehmigungen und Zulassungen ist oft der zeitaufwändigste Teil des Prozesses. Dazu gehören detaillierte Umweltverträglichkeitsprüfungen, Konsultationen mit Interessengruppen und das Einholen von staatlichen und bundesstaatlichen Genehmigungen.

Bau (2-3 Jahre): Sobald alle Genehmigungen vorliegen, erfolgt der Bau des Windparks, einschließlich der Installation der Turbinen und Unterwasserkabel. In diese Phase fällt auch der Netzanschlussprozess.

Inbetriebnahme und Prüfung (mehrere Monate): Nach dem Bau werden die Turbinen getestet, und der Windpark wird schrittweise in Betrieb genommen.

Das klingt unrealistisch, ist aber wahrscheinlich eine Tatsache. Das bedeutet also, dass ein Projekt, das jetzt noch nicht in vollem Gange ist, erst nach 2030 in Betrieb gehen wird.

Unter der Biden-Regierung wurden neun Offshore-Windprojekte genehmigt. Diese sehen den Bau von insgesamt 13 Gigawatt Offshore-Windkapazität vor. Allerdings sind nur zwei dieser Projekte tatsächlich im Bau oder fertiggestellt: Vineyard Wind vor der Küste von Massachusetts und South Fork Wind vor den Küsten von Rhode Island und New York.

South Fork Wind ist gerade ans Netz gegangen. Das gibt uns die Möglichkeit, einige tatsächliche Kostenzahlen zu betrachten. Es ist der bisher größte Windpark, ein 132-Megawatt-Zubau zur Offshore-Windkraft. Er kostete 637 Millionen Dollar.

(Um das Ziel von 30 GW zu erreichen, bräuchten wir nicht weniger als 225 Windparks dieser Größe … aber ich schweife ab)

Die Subventionen des Bundes trugen jedoch mit 191 Millionen Dollar zu diesen Kosten bei, hinzu kommen noch einige hundert Millionen vom Bureau of Ocean Energy Management (BOEM), der National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) und der New York State Energy Research and Development Authority (NYSERDA).

Moment! Ein privates Unternehmen baut einen sechshundert Millionen Dollar teuren weißen Elefanten mitten im Ozean und erhält dafür vierhundert Millionen Steuergelder.

Und … was bekommt der New Yorker Verbraucher für diese mehr als großzügige Unterstützung?

Der Verbraucher erhält Windenergie, die VIERMAL SO VIEL kostet wie die derzeitigen Stromkosten in New York.

Und noch mal Moment! Selbst wenn der Entwickler zwei Drittel der Kosten vom Steuerzahler bekommt, ist die Offshore-Windenergie immer noch viermal so teuer.

Und das berührt natürlich nicht einmal die Kosten für die Aufrechterhaltung der Notstromversorgung für die Zeiten, in denen kein Wind weht … der Karikaturist Josh sieht das deutlich:

Hier erfahren Sie mehr über die realen Kosten der Offshore-Windenergie in New York.

Was kommt als Nächstes?

Ich bin mir sicher, dass die Harris/Walz-Kampagne als Nächstes erklären wird, dass sie zu 100 % hinter der teuren, intermittierenden, unzuverlässigen Windenergie steht, und dass sie, falls sie gewählt wird, das tun wird, was sie bereits bei der letzten Wahl von Frau Harris angekündigt hat, nämlich den Verbraucher und den Steuerzahler mit den enormen Subventionen, Steuervergünstigungen und Stromkosten der Offshore-Windenergie zu verschaukeln.

Ach ja. Sie behaupten, dass die 30 GW Offshore-Windkraft „78 Millionen Tonnen CO₂-Emissionen vermeiden“ werden. Zig Millionen Tonnen, das klingt beeindruckend, oder?

Aber FALLS der IPCC richtig liegt, und das ist ein großes Falls, wird dies die Temperatur im Jahr 2050 um 0,0016°C senken. Das sind fast drei Tausendstel eines Grades.

Können wir bitte ein Gesetz verabschieden, das besagt, dass Leute, die im Namen des „Klimawandels“ Gesetze oder Verordnungen vorschlagen, uns sagen (und ihre Berechnungen vorlegen) müssen, wie groß der tatsächliche Temperaturunterschied bis 2050 sein wird?

Und weiter. Fragen Sie die Leute in New York: Sind Sie bereit, für den Rest Ihres Lebens das Vierfache des üblichen Strompreises zu zahlen, um den Globus in einem Vierteljahrhundert vielleicht um drei Tausendstel eines Grades Fahrenheit abzukühlen?

Link: https://climaterealism.com/2024/09/why-is-cheap-wind-power-so-expensive/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

Anmerkung: Alle Hervorhebungen in diesem Beitrag aus dem Original

 




Wie es endet: 96 % der großen Unternehmen geben klammheimlich ihre Klimazusagen auf

Jo Nova

Und dann verflüchtigten sich die Klimazusagen

Die Tech-Giganten machen einen Rückzieher. Microsoft und Google haben aufgegeben – sie prahlen nicht mehr mit ihrer Kohlenstoffneutralität. Nicht jetzt, wo ihre Emissionen in den letzten vier oder fünf Jahren um 29 % bzw. 50 % gestiegen sind. Über 500 Unternehmen haben sich verpflichtet, ihre Emissionen bis 2040 auf Null zu reduzieren, aber 96 % von ihnen schaffen es nicht, auf dem richtigen Weg zu bleiben. Um uns davon abzulenken, dass die Klimablase geplatzt ist, schieben einige die Schuld auf „KI“.

Die Welt steht vor einem Massensterben und kochenden Ozeanen, und Wind- und Solarenergie sind immer noch so billig wie eh und je, aber Big Tech schleicht sich davon, um die Welt zu retten, weil künstliche Intelligenz eine Menge Strom verbraucht? Vor nicht allzu langer Zeit waren diese CEOs noch die Retter von Mutter Erde, aber jetzt gibt es einen Wettlauf um die Eroberung des Marktes für künstliche Intelligenz, verdammt sei die Eiskappe? Offenbar haben sich die Helden des Planeten gerade wieder in geschäftstüchtige Raubritter verwandelt.

Dr. Jemma Green, die Software für die Märkte für erneuerbare Energien verkauft, versucht uns eine Pechsträhne zu verkaufen, als ob das irgendeinen Sinn hätte. Die Wahrheit ist, dass, wenn Netto-Null-Technologien billig und nützlich wären und die CEOs sich jemals um den Planeten kümmern würden, sie diese nicht aufgeben würden. Aber das tun sie…

Warum sich große Unternehmen stillschweigend von ihren Klimaverpflichtungen verabschieden

Jemma Green, Forbes

Der Energiehunger von KI und die Klima-Heuchelei der Unternehmen

…Unternehmen wie Google, Microsoft und Shell haben sich einst als Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit positioniert und sich ehrgeizige Netto-Null-Ziele gesetzt, um sich mit den globalen Umweltbemühungen in Einklang zu bringen. Der rasante Aufstieg der energiehungrigen künstlichen Intelligenz zwingt diese Unternehmen jedoch dazu, diese Verpflichtungen zu überdenken – oder sogar aufzugeben…

Die Klimazusagen von Unternehmen sind in letzter Zeit sprunghaft gestiegen: Mehr als 500 Unternehmen weltweit haben sich verpflichtet, ihre Emissionen bis 2040 auf Null zu reduzieren. Diese Dynamik setzte sich zwischen Juni 2022 und Oktober 2023 mit einem Anstieg der neuen Netto-Null-Emissionsziele um 40 % fort. Doch während die KI-Revolution an Zugkraft gewinnt, zeigen sich allmählich Risse in diesem Gebäude der Versprechungen. Jüngste Analysen zeigen, dass nur 4% dieser Unternehmen auf dem richtigen Weg sind, um ihre Ziele zu erreichen, was eine Diskrepanz zwischen der Rhetorik der Unternehmen und der Realität aufzeigt.

Trotz der Überschrift versucht Jemma Green nicht einmal zu erklären, „warum“ das Ende gekommen ist. Nach ein paar Absätzen, in denen sie der KI die Schuld gibt, beklagt sie, dass auch andere Giganten wie Shell, Gucci oder EasyJet von ihren Zielen abrücken, und widerlegt damit ihre These, dass dies nur auf die KI zurückzuführen sei. Es ist ja nicht so, dass Gucci Ihnen KI-Programme zum Anziehen verkaufen will.

Was sie dokumentiert, ist, dass die Unternehmenswelt ihre Fehler stillschweigend auslöscht:

Shell beispielsweise hat sein Ziel für 2035, die Netto-Kohlenstoffintensität um 45 % zu senken, mit der Begründung aufgegeben, dass das Tempo der Energiewende unsicher sei. Dieses Ziel war ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu Shells übergeordnetem Ziel, bis 2050 netto keine Emissionen mehr zu verursachen.

Dasselbe gilt für das Luxusmodehaus Gucci, das sich einst zur Kohlenstoffneutralität durch verifizierte Kohlenstoffkompensationen verpflichtete und im Mai 2023 still und leise seine Behauptung, „völlig kohlenstoffneutral“ zu sein, von seiner Website entfernte.

Die Wahrheit ist, dass, wenn die Erde in Gefahr wäre, kluge CEOs und Milliardäre, die auch auf diesem Planeten leben müssen, die Kernenergie vorantreiben würden, als ob das Leben ihrer Kinder davon abhinge.

Stattdessen ging es nur um einen intellektuellen Modewettbewerb und um das schnelle Geld für Subventionen, und vielleicht haben einige sogar geglaubt, dass Wind- und Solarenergie etwas Nützliches bewirken, aber das glauben sie jetzt nicht mehr.

Link: https://joannenova.com.au/2024/08/how-it-ends-96-of-big-corporations-are-quietly-abandoning-their-climate-commitments/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

 




Teil 2: Sie kennen mich aus dem Fernsehapparat

Vor einigen Tagen, genauer am 22.08.2024, wurde der zdf Fernsehmeteorloge Özden Terli in die ndr Sendung DAS! eingeladen. Terli ist der Mann, der am eifrigsten der Fernsehmeteorologen das Lied von der Klimakatastrophe singt. Er ist auch Mitglied der Vereinigung „Scientist for Future“, die den „wissenschaftlichen Kampf“ gegen den Klimawandel auf ihre Fahnen geschrieben hat. Ein weiteres würdiges Mitglied ist übrigens der Fernsehdoktor Eckardt von Hirschhausen.

von Michael Limburg

Nun ist es nicht ungewöhnlich, dass man im Fernsehen Kollegen interviewt, wenn man bei der Vorbereitung einer Sendung zwar immer unter Zeitmangel leidet, aber darüber immer mehr, von Seiten der interessanten Personen, die man gern interviewen möchte, entweder extern, oder aber und vor allem intern, auf Ablehnung stößt. Dann muss es eben ein Özden Terli tun, der zugegebenermaßen dann auch einen interessanten Werdegang aufweist. Wer sich das anschauen möchte, kann das hier in der Mediathek tun, obwohl diese Sendung zwischen der Erstausstrahlung und heute drastisch zusammengeschnitten wurde.

Aber um den Werdegang von Özden Terli geht es in diesem Beitrag kaum, sondern vor allem darum, welch merkwürdiges Verständnis von Wissenschaft – hier vor allem die Wissenschaft vom Klima- dieser Özden Terli verbreitet, und niemand bei den ÖRR Anstoß daran nimmt, oder sich wenigstens verpflichtet fühlt, dann auch andere Meinungen zu senden.

Im Teil 1 dieser Geschichte ist minutiös aufbereitet, was jedem, der sich mit der Klimafrage wissenschaftlich beschäftigt, als erstes befremdlich, oder merkwürdig, in vielen Fällen auch aktivistisch, bei allem was Terli tut, auffällt.

Doch zunächst mal kann man dem ndr anerkennen, dass er die gröbsten Teile der vorhandenen DAS! Sendung aufgeteilt hatte, in etwas, was mehr zu Özden Terli zuzuordnen war, und zweitens in das, was „notorische Klimaleugner“ wie bspw. der Autor dieses Berichtes, völlig zu Unrecht und/oder von bösen Mächten, nach Meinung des ndr, so von sich gaben. Das das Ganze ist unter der Überschrift

„Der menschengemachte Klimawandel und seine Skeptiker“

Sendung: DAS! | 22.08.2024 | 18:45 Uhr 4 Min |

Verfügbar bis 22.02.2025

Die ist aber, wie man sieht, auch nur bis 22.05.25 verfügbar. Aber, keine Bange, hier wurde es aufbewahrt und ist in voller Länge – so wie es ganz zu Anfang gesendet wurde – aufrufbar,

 

Soweit die Vorrede, denn nachdem EIKE die erste Reaktion auf die Terli-DAS! Sendung veröffentlicht hatte, gab es weiteren eMail-Verkehr zwischen dem ndr und dem Autor, an welchem ich sie nun teilhaben lassen möchte.

eMail am 27.8.24 an die DAS! Redaktion

Hallo Herr XXXXX und Kollegen,

ich habe die Situation mit der DAS! Sendung vom 22.8.24 und Herrn Terli hier dargestellt.https://eike-klima-energie.eu/2024/08/27/sie-kennen-mich-aus-dem-fernsehapparat/

Und dabei die gröbsten Irrtümer von Herr Terli und des Einschubes vom swr/ndr auch belegt.

Ich würde mich freuen, wenn der ndr sich an das Rundfunkgesetz erinnert, das Ihnen Aus­ge­wo­gen­heit, Neu­tra­li­tät und Ob­jek­ti­vi­tät vorschreibt. Wenn auch nicht in derselben Sendung, sondern insgesamt. Und da ich Ihnen nun eine Richtigstellung zustellte, müssen Sie auch diese Richtigstellung senden. 

Ich verbleibe mit freundlichen Grüßen
Ihr
Michael Limburg
Vizepräsident EIKE (Europäisches Institut für Klima und Energie)
Tel: +49-1703424716
http://www.eike-klima-energie.eu/

Und erhielt die Antwort:

Am 28.08.2024 um 19:38 schrieb das <das@ndr.de>:

Sehr geehrter Herr Limburg,

wir nehmen hiermit, wie von Ihnen erwünscht, Stellung zu Ihrem Schreiben an uns vom 27. August diesen Jahres. Sie fordern darin eine Richtigstellung zu den Aussagen unseres Studiogastes Özden Terli in der Sendung DAS! vom 22. August 2024 sowie zu denen eines Filmbeitrages aus derselben Sendung, in dem Sie zu Wort kommen.

Zunächst möchten wir uns noch einmal bei Ihnen entschuldigen, dass als Zusatz zu Ihrem Namensinsert im genannten Filmbeitrag „AfD-Politiker“ zu lesen war. Als Mitglied der AfD sind Sie natürlich zwangsläufig nicht auch gleichsam Politiker, das verstehen wir. Diesen Fehler hatte Herr Wenke Ihnen gegenüber schon telefonisch am 23. August mit Bedauern eingeräumt, unverzüglich wurde anschließend auch der Filmbeitrag aus der Sendefassung in der NDR Mediathek entfernt. Da der hier noch enthaltene Bezug unseres Studiogastes Özden Terli zu diesem Filmbeitrag und zu Ihnen nun in der Tat in nicht mehr verständlich ist, werden wir jetzt unverzüglich auch diese Passage entfernen.

Was die Aussagen unseres Studiogastes als auch die Aussagen in dem erwähnten Filmbeitrag betrifft, handelt es sich nach unserer Überzeugung allerdings nicht um falsche Tatsachenbehauptungen. Wir orientieren uns hier am allgemeinen Stand der Wissenschaft, der besagt, dass die gegenwärtige Erwärmung des Klimas auch eine Folge der von Menschen erzeugten CO2-Emissionen ist. Den Zusammenhang erklärt etwa Prof. Harald Lesch in diesem Video:

https://www.zdf.de/dokumentation/terra-x/lesch-und-co-klimawandel-der-co2-beweis-100.html

Insofern liegt hier aus unserer Sicht keine falsche Tatsachenbehauptung vor. Deshalb sehen wir auch für eine Richtigstellung in Ihrem Sinne keine Veranlassung. Wir hoffen diesbezüglich auf Ihr Verständnis.

Mit freundlichen Grüßen,

Redaktion DAS! / NDR Fernsehen

Norddeutscher Rundfunk
DAS!-Redaktion
Hugh-Greene-Weg 1
22529 Hamburg

Darauf meine eMail Antwort am selben Abend

Mi., 28. Aug. 2024, 20:47:

Sehr geehrte Damen und Herren,

anders als Sie es darstellen, habe ich wissenschaftlich fundierte Informationen zum Klimawandel vorgetragen. Die Quellen dazu sind fast durchgehend alle angegeben. Damit stellen sie eine andere wissenschaftliche Information dar, als das, was Herr Terli und der nun besonders merkwürdige rausgenommene Einspieler, die ich in allen Punkten widerlegt habe, vortragen.

Bei strittigen wissenschaftlichen Fragen und das ist die Frage nach der Ursache des Klimawandels, um nur das zu nennen, (der Unsinn mit den Waldbränden im Einspieler ist ein weiterer) ist es in der Wissenschaft nicht die Mehrheit, die entscheidet was richtig ist und was falsch. Also auch nicht Lesch, Terli oder viele, viele andere.

Somit verlangt das Rundfunkgesetz, dass Sie diesem Rechnung tragen. Es ist daher nicht Ihre Entscheidung, egal zu welcher Überzeugung Sie kommen, was der Zuschauer zu sehen bekommt oder nicht. Lassen Sie diese dann entscheiden, was sie für sich übernehmen wollen und was nicht.

Ich bitte daher nachdrücklich darum, dass Sie dazu eine besondere Sendung senden,

und bitte außerdem um schnelle Rückmeldung.

Ich verbleibe mit freundlichen Grüßen
Ihr
Michael Limburg
Vizepräsident EIKE (Europäisches Institut für Klima und Energie)
Tel: +49-1703424716
http://www.eike-klima-energie.eu/

Und dann als Ergänzung auch noch am 29.8.24 um 12:33 Uhr

Sehr geehrte Damen und Herren,

eigentlich gehört es sich, dass Sie sich mit Namen und Funktion zu erkennen geben.

In Ergänzung meines  Schreibens (s.u.) führe ich noch eine Kopie der Veröffentlichung, die auf unserer Webseite erschienen ist und die Aussagen sowohl von Herrn Terli, als auch des Einspielers, komplett widerlegen. Da unsere Seite in letzter Zeit immer mal wieder gestört wurde, füge ich sie als pdf bei.

Gern erwarte ich Ihren Terminvorschlag

und

verbleibe mit freundlichen Grüßen
Ihr
Michael Limburg
Vizepräsident EIKE (Europäisches Institut für Klima und Energie)
Tel: +49-1703424716
http://www.eike-klima-energie.eu/

Und als nichts vom ndr kam, am 2.9.24 um 18:05 eine Erinnerung

Sehr geehrte Damen und Herren,

am 28.8.29 und Ergänzung vom 29.8.24, hatte ich Ihnen ein eMail geschrieben. Siehe unten. Eine Antwort habe ich bisher nicht bekommen. Vielleicht ist sie verloren gegangen? Daher nun diese Erinnerung.

Ich verbleibe mit freundlichen Grüßen
Ihr
Michael Limburg
Vizepräsident EIKE (Europäisches Institut für Klima und Energie)
Tel: +49-1703424716
http://www.eike-klima-energie.eu/

Darauf kam am 3.09.24 um 17:04 Uhr dann diese Antwort, wie immer ohne Ansprechpartner und anonym

Guten Tag, Herr Limburg,

Ihre nochmaligen Mails zu unserer DAS!-Sendung vom 22.8.2024 haben wir zur Kenntnis genommen. Leider müssen wir Ihnen mitteilen, dass die von Ihnen gewünschte Sendung nicht stattfinden wird. Für eine Richtigstellung im Sinne des Rundfunkgesetzes sehen wir – wie bereits beschrieben – keine Veranlassung.

Zur Sache: Der menschengemachte Klimawandel ist eine wissenschaftlich gesicherte Erkenntnis und nicht nur eine These. Es handelt sich hier also nicht um eine „strittige wissenschaftliche Frage“. Die überwältigende Mehrheit der Klimaforscher, etwa 97-98%, ist sich einig, dass menschliche Aktivitäten, insbesondere die Emission von Treibhausgasen, die Hauptursache für die aktuelle globale Erwärmung sind. Die aktuellen Klimaveränderungen sind NICHT Teil natürlicher Zyklen, wie Sonnenzyklen oder vulkanische Aktivitäten. Als öffentlich-rechtlicher Sender orientieren wir uns hier an den Erkenntnissen international renommierter wissenschaftlicher Institute.  https://helmholtz-klima.de/klimafakten/behauptung-schon-ueber-500-forscher-bezweifeln-den-menschengemachten-klimawandel

Beste Grüße

Die DAS! Redaktion

Norddeutscher Rundfunk
DAS!-Redaktion
Hugh-Greene-Weg 1
22529 Hamburg

Diese Mail der anonymen DAS! Redaktion war so offensichtlich dünn, geschrieben von jemandem, der glaubt man könne dem Zuschauer ein X für ein U vormachen, und man sich nicht an das Rundfunkgesetz[1] halten müsse, so dass ich auf der Webseite des ndr eine Programmbeschwerde einlegte: Am 4. September um 14:01 Uhr schrieb ich

Sehr geehrte Damen und Herren, hiermit lege ich Programmbeschwerde wegen der Sendung DAS! vom 22.8.2024 ein, sowie die Darstellung der Sendung in der Mediathek (https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/das/Meteorologe-Oezden-Terli-,sendung1467462.html) , als auch den Ausschnitt daraus, der mich und mein Institut betrifft https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/das/Der-menschengemachte-Klimawandel-und-seine-Skeptiker,das4578.html.

In der letzten Mediathekdarstellung wurden sowohl über mich falsches behauptet, bspw. ich sei ein Klimaleugner, als auch zum Thema der Sendung mit Ozden Terli, und seine Interpretation des Klimawandels, in dem er vieles behauptet, was einer Beobachtung der Realität nicht standhält. Nachdem ich Ihre DAS! Redaktion, die sich, ohne Nennung von Namen ihrerseits, mit gründlicher Hilfe von belegten Fakten darauf aufmerksam gemacht hatte, und auf das Rundfunkgesetz hinwies, dass es Ihre Aufgabe sei, objektiv, umfassend und neutral zu berichten, verweigerte man mir dies, mit der merkwürdigen Begründung „Die überwältigende Mehrheit der Klimaforscher, etwa 97-98%, ist sich einig, dass menschliche Aktivitäten, insbesondere die Emission von Treibhausgasen, die Hauptursache für die aktuelle globale Erwärmung sind. Die aktuellen Klimaveränderungen sind NICHT Teil natürlicher Zyklen, wie Sonnenzyklen oder vulkanische Aktivitäten. Als öffentlich-rechtlicher Sender orientieren wir uns hier an den Erkenntnissen international renommierter wissenschaftlicher Institute.“

Das alles mag so sein, ist aber trotzdem falsch, denn ich kann ihnen Dutzende sehr lange als wahr erkannte Theorien benennen, die sich dann als falsch herausstellten, weil es nun mal in der Wissenschaft keine Mehrheitsentscheidung gibt. Die gibt es nur in der Politik. Wir hingegen nähern uns immer mehr der Wahrheit an, und die zeigt, der Mensch kaum Einfluss auf den Klimawandel hat. Und weil zu diesem Thema „antropogener Klimawandel“, oder „Erhitzung“ wie Herr Terli dass nannte, es viele tausend papers gibt, die zu völlige anderen Ergebnissen kommen.

Von Einstein ist bekannt, dass auf den Vorbehalt hin, dass hundert Wissenschaftler seine Relativitätstheorie für falsch hielten, er nur sagte, „wenn die recht hätten, genügte einer“.

Daher bitte ich mit Nachdruck darum, dass „meine“ Ansicht der Realität, die sich mit vielen herausragenden Wissenschaftlern deckt, darunter der letzte Nobelpreisträger für Physik, John Clausner, mit einer neuen Sendung, wie bei Herrn Terli, gewürdigt wird. Und das habe ich Ihrer DAS! Redaktion bereits mitgeteilt,

Mit freundlichen Grüßen

M. Limburg

Vizepräsident EIKE (Europäisches Institut für Klima und Energie) Tel: +49-1703424716 http://www.eike-klima-energie.eu/

Um dann vom Gremienbüro des ndr am 6.9.24 um 13:47 Uhr, immerhin mit Namen folgendes zu lesen bekam:

gremienbuero-beschwerden <gremienbuero-beschwerden@ndr.de>

Ihr Schreiben vom 04.09.2024 / Sendung DAS! vom 22.08.2024 um 18.45 Uhr – Gast: Meteorologe Özden Terli – Beitrag „Der menschengemachte Klimawandel und seine Skeptiker“

An: „Dipl. Ing. Limburg Michael“ <m.limburg@eike-klima-energie.eu>

Sehr geehrter Herr Limburg,

vielen Dank für Ihr Interesse am Programm des NDR und Ihre entsprechende Nachricht vom 04.09.2024.

Wir möchten jede Zuschrift sorgfältig prüfen. Bitte haben Sie deshalb Verständnis dafür, dass die Beantwortung Ihres Schreibens ggf. etwas Zeit in Anspruch nehmen kann.

Bitte geben Sie uns diese Zeit. Wir kommen dann unaufgefordert wieder auf Sie zu.

Mit freundlichen Grüßen

xxxxxxxx

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Norddeutscher Rundfunk

Gremiengeschäftsstelle
Rothenbaumchaussee 132
20149 Hamburg
Tel: +49 (0) 40 4156 xxxxx
E-Mail: gremienbuero-beschwerden@ndr.de

So ist der Stand der Dinge, über weiteres wird berichtet

 

  1. Viele beim ÖRR und auch viele Zuschauer glauben, dass § 5 des Grundgesetzes auch für den ÖRR gilt, doch der hat dafür einen bestimmten Unterparagraphen WIKIPEDIA: „Verfassungsrechtliche Grundlage ist das Grundrecht der Rundfunkfreiheit aus Art. 5 Abs. 1 Satz 2 Grundgesetz (GG).“ Der ÖRR ist daher dem Rundfunkgesetz unterworfen, welches eine wahrheitsgemäße, objektive, umfassende und neutral Berichterstattung verlangt. „Denn, (hier Danisch) ich verweise wieder auf die Ausarbeitung für den Landtag, der ÖRR ist (im Gegensatz zur Presse, mit der man ihn oft aus Absicht oder Inkompetenz verwechselt) ganz klar dazu verpflichtet, alle in der Gesellschaft vertretenen Meinungen fair, ausgewogen, gleichberechtigt darzustellen“