Westliche Sanktionen gegen Russlands boomende Ölindustrie bleiben möglicherweise wirkungslos

NICK POPE Mitwirkender, Daily Caller News Foundation, 08. Juli 2024

Der Westen hat als Reaktion auf den Einmarsch des Landes in die Ukraine versucht, den russischen Ölsektor mit lähmenden Sanktionen zu belasten. Doch neue Daten deuten darauf hin, dass ein zentrales Ziel der Sanktionen nicht erreicht wird, berichtete Bloomberg News am Montag.

Der Preis für russische Ural-Rohöllieferungen von einem großen Schwarzmeerhafen an asiatische Käufer ist auf den niedrigsten Stand seit Oktober 2023 gefallen, während die theoretischen Lieferkosten – ein Maß, das speziell die Auswirkungen der Sanktionen isoliert – ebenfalls gesunken sind, so Bloomberg, das sich auf Marktforschungsergebnisse eines Unternehmens namens Argus Media beruft. Die Preissenkungen ermöglichen es russischen Unternehmen, einen größeren Anteil ihrer Einnahmen aus Verkäufen an Käufer in China und Indien zu behalten, und deuten darauf hin, dass ein Hauptziel des massiven Sanktionspakets des Westens gegen Russland – die Erhöhung der Lieferkosten – nicht erreicht wird.

Laut Reuters dürfte Russland allein im Juni Einnahmen in Höhe von 9,4 Milliarden US-Dollar aus dem Öl- und Gassektor erzielen, was einer Steigerung von 50 % gegenüber dem gleichen Zeitraum im Jahr 2023 entspricht. Laut Bloomberg kostet es derzeit etwa 7,2 Millionen Dollar, eine Million Barrel russisches Ural-Öl über den Schwarzmeerhafen Noworossijsk nach Nordchina zu liefern. Anfang April kostete dieselbe Lieferung 10,4 Millionen Dollar

Der Teil dieser Kosten, der direkt auf die Sanktionen des Westens zurückzuführen sein soll, ist laut Bloomberg ebenfalls gesunken, und zwar von etwa 6,8 Millionen Dollar im April auf etwa 2,8 Millionen Dollar. Darüber hinaus ist der Preisaufschlag pro Barrel für Öl, welches aus der Ostsee nach Indien geliefert wird, um etwa 45 Prozent gesunken und liegt derzeit bei 4 Dollar, nachdem er im April noch bei 7,40 Dollar gelegen hatte.

Laut Bloomberg liegt der Preis für ein Barrel russisches Rohöl derzeit bei etwa 75 Dollar und damit deutlich über der Preisobergrenze von 60 Dollar, die als Reaktion auf den russischen Einmarsch in die Ukraine verhängt wurde. In einigen Fällen können sogar noch höhere Preise erzielt werden,  sobald das Produkt Indien und China erreicht – zwei Märkte, die zu Hauptabnehmern russischen Öls geworden sind, nachdem die USA und ihre europäischen Verbündeten neue Sanktionen verhängt haben.

Die Biden-Regierung hat die Sanktionen gegen Russland immer wieder als wirksame und verdiente Strafe für den Ukraine-Krieg des russischen Präsidenten Wladimir Putin angepriesen, obwohl einige  Beobachter anmerkten, dass die Sanktionen nicht so wirksam waren wie angepriesen. (VERWANDTES THEMA: Russische Gasverkäufe nach Europa übersteigen US-Angebot, während der Ukraine-Krieg wütet)

Zudem scheint die Regierung Ausnahmen von ihrer harten Haltung gegenüber Russland gemacht zu haben, um ihre innenpolitischen Interessen durchzusetzen.

So wurden beispielsweise einige Sanktionen gegen den russischen Energiesektor nicht vollständig umgesetzt, da die Biden-Regierung im Vorfeld der Wahlen 2024 mögliche Störungen auf dem globalen Ölmarkt befürchtet. Regierungsbeamte haben Berichten zufolge die ukrainischen Streitkräfte auch aufgefordert , von Angriffen auf russische Ölraffinerien abzusehen, da solche Angriffe die Ölpreise in die Höhe treiben könnten.

Das Außenministerium antwortete nicht sofort auf eine Bitte um Stellungnahme.

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https://dailycaller.com/2024/07/08/russia-sanctions-biden-west-oil-delivery-prices-down/

Übersetzt durch Andreas Demmig




John Clauser: A cloud thermostat controls the Earth’s climate, not greenhouse gasses!

16. Internationale EIKE-Klima- und Energiekonferenz, IKEK-16, 14.-15. Juni 2024, Wien.

Der menschgenmachte Klimawandel ist ein Mythos: Ein Wolkenthermostat steuert das Klima der Erde, nicht die Treibhausgase! Prof. John Francis Clauser erhielt 2022 den Physik-Nobelpreis. Im folgenden Jahr hielt er in Korea eine Rede zum Thema Klimaalarmismus. Er ist Experimentalphysiker und war lange Professor an der Universität von Kalifornien in Berkeley.

Hier zunächst die englische Version, die Sie auch mit Youtube-Übersetzung jetzt schon auf Deutsch sehen können (Zahnrad rechts unten im Videofenster). Unsere Übersetzung folgt!




Woher kommt der Strom? Erhebliche Preisvolatilität

26. Analysewoche 2024, von Rüdiger Stobbe

Ein Blick auf die Strompreisbildung des bisherigen Jahres 2024 offenbart mit Beginn der PV-Stromsteigerung ab März 2024 eine erhebliche Preisvolatilität.  Die PV-Stromerzeugung wurde im vergangenen Jahr stark ausgebaut. Und auch in diesem Jahr geht es weiter. In Witznitz wurde kürzlich der größte Solarpark Deutschlands, wenn nicht sogar Europas eröffnet. Nicht umsonst wird die Bereitstellung auch von Systemdienstleistungen betont. Diese stehen – größter Solarpark hin oder her – in keinem Verhältnis zu der Menge an Systemdienstleistungen, die konventionelle Kraftwerke mit großen Stromerzeugungsgeneratoren bereitstellen. Diese fallen mit und mit energiewendebedingt weg und hinterlassen ein riesiges, wahrscheinlich hunderte Milliarden € teures Systemdienstleistungsproblem. Was da auf die diversen Haushalte, auf die private Wirtschaft zukommt, hat unsere Politelite nicht mal ansatzweise begriffen, wie die Debatte vergangenen Donnerstag, den 4.7.2024  im Deutschen Bundestag gezeigt hat. Dort ist von Größenordnungen in Sachen Speicher und mehr die Rede, die geradezu lachhaft sind. Leider legt die einzige tatsächliche Energiewende-Oppositionspartei den Finger so faktenfrei in die so offene Energiewende-Wunde, dass nichts an Erkenntnisgewinn für den geneigten Zuhörer dabei herumkam. Wie dem auch sei, es wird in Zukunft dank des neuen Giga-Solarparks in Witznitz noch mehr PV-Strom im Sommer 2024 erzeugt werden.

Die aktuelle Analysewoche belegt eindrucksvoll, woher die oben in der Übersicht bereits gut erkennbaren Preissprünge ihren Ursprung haben. Insbesondere, wenn die über Tag hohe PV-Stromerzeugung zum Abend wegfällt, entstehen regelmäßig erhebliche Strom-Versorgungslücken. Das führt zu Preissprüngen von 100 bis 180€/MWh. Vor Beginn der täglichen PV-Stromerzeugung ist ein ähnliches Phänomen zu beobachten. In aller Regel sind die Preissprünge in dieser Zeit geringer. Aber sie sind da, wie der Chart der 26. Analysewoche belegt. Das zum Peak der PV-Stromerzeugung über die Mittagszeit der Strompreis in den Keller, wenn nicht sogar in den negativen Bereich fällt, verwundert den regelmäßigen Leser dieser Kolumne nicht. In der 26. KW war dies vier Mal der Fall. Fünf Mal und mehr werden in diesem Sommer keine Überraschung sein. Zumal der Ausbau der PV-Stromerzeugung ohne Rücksicht auf Verluste weiter promotet wird.

Ich möchte darauf hinweisen, dass es in dieser Woche im Day-Ahead-Handel ein Höchstpreis von weit über 2.000€/MWh aufgerufen wurde. Wegen eines technischen Defektes an der europäischen Strombörse in Paris, wurde der sonst grenzüberschreitende Stromhandel auf die einzelnen Teilnehmerländer übertragen. Deutschland wurde dabei kalt erwischt. Um 6:00 und um 20:00 Uhr. Die Nachfrage überstieg das Strom-Angebot offensichtlich erheblich. Prompt geriet der Strompreis aus den Fugen. Ein Stahlwerk stellte für diesen Tag den Betrieb ein. So blieben „nur“ die Fixkosten. Im Intraday-Handel waren die Preissprünge moderat, wie der orangene Graph belegt. Zusätzliche Informationen gibt es im Interview, welches ich am 5.7.2024 mit Benjamin Gollme vom Kontrafunk zum Vorfall am 26.6.2024  geführt habe. 

Wochenüberblick

Montag, 24.6.2024, bis Sonntag, 30.6.2024Anteil Wind- und PV-Strom 50,2 Prozent. Anteil regenerativer Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 65,8 Prozent, davon Windstrom 17,0 Prozent, PV-Strom 33,3 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 15,5 Prozent.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Wochenvergleich zur 26. Analysewoche ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zur 26. KW 2024: Factsheet KW 26/2024 – ChartProduktionHandelswocheImport/Export/Preise, CO2Agora-Chart 68 Prozent AusbaugradAgora-Chart 86 Prozent Ausbaugrad.

Rüdiger Stobbe zum Strommarkt: Spitzenpreis 2000€/MWh beim Day-Ahead Handel

  • Meilenstein – Klimawandel & die Physik der Wärme
  • Klima-History 2: Video-Schatz des ÖRR aus dem Jahr 2010 zum Klimawandel
  • Klima-History 1: Video-Schatz aus dem Jahr 2007 zum Klimawandel.
  • Interview mit Rüdiger Stobbe zum Thema Wasserstoff plus Zusatzinformationen
  • Weitere Interviews mit Rüdiger Stobbe zu Energiethemen
  • Viele weitere Zusatzinformationen
  • Achtung: Es gibt aktuell praktisch keinen überschüssigen PV-Strom (Photovoltaik). Ebenso wenig gibt es überschüssigen Windstrom. Auch in der Summe der Stromerzeugung mittels beider Energieträger plus Biomassestrom plus Laufwasserstrom gibt es fast keine Überschüsse. Der Beleg 2022, der Beleg 2023/24. Strom-Überschüsse werden bis auf wenige Stunden immer konventionell erzeugt. Aber es werden, insbesondere über die Mittagszeit für ein paar Stunden vor allem am Wochenende immer mehr!

Jahresüberblick 2024 bis zum 30. Juni 2024

Daten, Charts, Tabellen & Prognose zum bisherigen Jahr 2024Chart 1Chart 2ProduktionStromhandelImport/Export/Preise/CO2

Tagesanalysen

Was man wissen muss: Die Wind- und PV-Stromerzeugung wird in unseren Charts fast immer „oben“, oft auch über der Bedarfslinie angezeigt. Das suggeriert dem Betrachter, dass dieser Strom exportiert wird. Faktisch geht immer konventionell erzeugter Strom in den Export. Die Chartstruktur zum Beispiel mit dem bisherigen Jahresverlauf 2024 bildet den Sachverhalt korrekt ab. Die konventionelle Stromerzeugung folgt der regenerativen, sie ergänzt diese. Falls diese Ergänzung nicht ausreicht, um den Bedarf zu decken, wird der fehlende Strom, der die elektrische Energie transportiert, aus dem benachbarten Ausland importiert.

Eine große Menge Strom wird im Sommer über Tag mit PV-Anlagen erzeugt. Das führt regelmäßig zu hohen Durchschnittswerten regenerativ erzeugten Stroms. Was allerdings irreführend ist, denn der erzeugte Strom ist ungleichmäßig verteilt.

Montag, 24.6.2024: Anteil Wind- und PV-Strom 44,2 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 59,8 Prozent, davon Windstrom 16,3 Prozent, PV-Strom 27,9 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 15,5 Prozent.

Kaum Windstrom, viel PV-Strom, ganztägiger Stromimport. Die Strompreisbildung

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 24. Juni ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 24.6.2024: ChartProduktionHandelstagImport/Export/Preise/CO2 inklusive Importabhängigkeiten.

Dienstag, 25.6.2024: Anteil Wind- und PV-Strom 51,2 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 65,2 Prozent, davon Windstrom 14,3 Prozent, PV-Strom 36,9 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 14,0 Prozent.

Fast 50 GW PV-Strom in der Spitze, weiter wenig Windstrom, Stromimport-Unterbrechung von 11:00 bis 16:00 Uhr. Die Strompreisbildung

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 25. Juni ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 25.6.2024: ChartProduktionHandelstagImport/Export/Preise/CO2 inklusive Importabhängigkeiten

Mittwoch, 26.6.2024: Anteil Wind- und PV-Strom 46,3 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 60,6 Prozent, davon Windstrom  13,2 Prozent, PV-Strom 33,1 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 14,3 Prozent.

Weiter starke PV-Stromerzeugung mit Importunterbrechung. Die Strompreisbildung mit Stundenpreisen statt -wie oben beim orangenen Intraday-Graph –  Durchschnittspreisen. 

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 26. Juni 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 26.6.2024: ChartProduktionHandelstagImport/Export/Preise/CO2 inkl. Importabhängigkeiten

Donnerstag, 27.6.2024: Anteil Wind- und PV-Strom 43,1 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 58,4 Prozent, davon Windstrom 12,9 Prozent, PV-Strom 30,1 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 15,3 Prozent.

Wieder ganztägiger Stromimport. Die Strompreisbildung

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 27. Juni ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 27.6.2024: ChartProduktion, HandelstagImport/Export/Preise/CO2 inkl. Importabhängigkeiten

Freitag, 28.6. 2024: Anteil Wind- und PV-Strom 58,8 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 72,7 Prozent, davon Windstrom 27,7  Prozent, PV-Strom  31,1Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 13,9 Prozent.

Die Windstromerzeugung zieht an, PV-Strom lässt nach. Dennoch ergibt sich eine regenerative Übererzeugung. Die Strompreisbildung mit negativen Strompreisen von 12:00 bis 16:00 Uhr. 

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 28. Juni ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 28.6.2024: ChartProduktionHandelstagImport/Export/Preise/CO2 inkl. Importabhängigkeiten.

Samstag, 29.6. 2024: Anteil Wind- und PV-Strom 52,9 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 70,9 Prozent, davon Windstrom 11,2 Prozent, PV-Strom 41,7 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 18,0 Prozent.

Über Tag gibt es ein „Windstromloch„. Die PV- Stromerzeugung ist wieder stark. Die Strompreisbildung. Lukrative Preisdifferenzgeschäfte werden getätigt. Von unseren Nachbarn. 

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 29. Juni ab 2016.

Daten, Tabellen & Prognosen zum 29.6.2024: ChartProduktionHandelstagImport/Export/Preise/CO2 inkl. Importabhängigkeiten

Sonntag, 30.6.2024: Anteil Wind- und PV-Strom 55,4 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 73,7 Prozent, davon Windstrom 35,3 Prozent, PV-Strom 20,1 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 18,3 Prozent.

Geringer Bedarf, halbierte PV-Stromerzeugung. Die Stromnachfrage ist über Tag offensichtlich sehr gering. Deshalb wird der Strom von 9:00 bis 16:00 Uhr praktisch verschenkt. Weil nur zwei Stunden (13:00, 14:00 Uhr) ein Negativpreis anfällt, erhalten die Produzenten des regenerativen Stroms die volle EEG-Vergütung. 

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 30. Juni ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 30.6.2024: Chart, ProduktionHandelstagImport/Export/Preise/CO2 inkl. Importabhängigkeiten

Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? seit Beginn des Jahres 2019 mit jeweils einem kurzen Inhaltsstichwort finden Sie hier. Noch Fragen? Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de. Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe und Peter Hager nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr.

Rüdiger Stobbe betreibt seit 2016 den Politikblog MEDIAGNOSE.




Die Klimareligion ist eine menschengemachte Katastrophe

Die drohende „Klimakrise“ und die „Klimakatastrophe“ sollen die Politik der „Klimarettung“ legitimieren. Wegen dieser Politik dohen den Bürgern des Westens jetzt reale Krisen und Katastrophen – und zwar sofort und nicht in 100 Jahren.

Von Manfred Haferburg

Mit der Klimareligion haben die grauen Eminenzen dieser Welt einen idealen Hebel gefunden, ihre Interessen gegen das Wohl der Allgemeinheit durchzusetzen. Man kann den Menschen mit der „Erderhitzung“ Angst einjagen, es wird die Hitzehölle auf Erden angekündigt, wie einst das Armageddon. Die vorhergesagte Apokalypse liegt allerdings in irgendeiner Zukunft, und keiner kann vorhersagen, wann das jüngste Klimagericht denn nun konkret eintritt. Man kann den Menschen wunderbar einreden, dass sie an der „menschengemachten“ Erderhitzung durch ihr sündhaftes Konsumverhalten, ja durch ihre bloße Existenz (Erbsünde CO2) schuld sind.

Daraus folgt logisch, dass die „Klimasünder“ durch sofortige Ablasszahlung (CO2-Steuern) und durch Kasteiung (Flugscham, Fleischverzicht, Mobilitätsverzicht, Kinderverzicht…) Vergebung in Form von 1,5 Grad erlangen. Man hat einen Beelzebub namens Kohlendioxid benannt, der mit allen Mitteln bekämpft werden muss.

Man kennt sie, die Hohepriester des IPPC, die alles genau wissen, die auf die Reinheit der Klimalehre achten und den von ihnen definierten „wissenschaftlichen Konsens“ verteidigen. Sie haben ihr Fußvolk, die Politiker und die von den Politikern gesteuerten NGOs, die sich Buße-Maßnahmen zuhauf ausdenken, mit denen sie den Klimasündern das Sündigen austreiben. Und in der Ferne winkt das Klimaparadies, in dem keiner mehr etwas besitzt, aber alle mit weniger als 1,5 Grad Celsius Temperaturanstieg glücklich sein werden. Es wird nicht gesagt, von welcher Temperatur dieser Anstieg ausgeht. Ist es vom gegenwärtigen Temperaturdurchschnitt? Ist es vom lokalen Durchschnitt? Und wenn ja, dann vom Durchschnitt aus welcher Zeit der Erdgeschichte?

Und wehe ihnen, denn auch sie gibt es wieder, die Klimaketzer, die Klimaleugner und Klimaskeptiker, die den „wissenschaftlichen Konsens“ leugnen. Sie werden bedroht, öffentlich angeprangert, dann mundtot gemacht und zuletzt wirtschaftlich vernichtet – das moderne Autodafé.

Das Klimanarrativ hat alle wesentlichen Bestandteile einer Religion, und das ganze Wording deutet stark auf eine Sekte hin. Sekte deshalb, weil es einen Absolutsheitsanspruch auf die eine Wahrheit gibt, der keinerlei Abweichung erlaubt. 1,5 Grad und basta. Menschengemacht und basta. Und wehe dem, der es wagt zu fragen, ob das denn wirklich alles so stimmt, wie es von den Kanzeln des IPPC, vom hohen Berge des WWF, aus den Niederungen der überdimensionierten Klimakonferenzen und aus allen Kanälen der Hauptstrommedien ununterbrochen dröhnt. Wer heute etwas über die Klima- und Energiepolitik sagen will, das auch nur den leisesten Zweifel wecken könnte, muss sein Glaubensbekenntnis zum menschengemachten Klimawandel voranschicken.

Ein Nobelpreisträger outet sich

Ich hatte kürzlich die Gelegenheit, einen Vortrag des Physiknobelpreisträgers John F. Clauser zu hören. Der Nobelpreis für Physik wurde im Jahr 2022 an Alain Aspect von der Universität Paris-Saclay, John F. Clauser, USA, und Anton Zeilinger von der Universität Wien „für Experimente mit verschränkten Photonen, Nachweise der Verletzung der Bell‘schen Ungleichung und Pionierarbeiten auf dem Gebiet der Quanteninformation” verliehen. Auf der 16. Internationalen EIKE Klima- und Energiekonferenz in Wien am 14/15. JunI hielt er einen Vortrag mit dem Titel „Wie die Wissenschaft half, den Klimanotstand zu erfinden“. Zu sehen war ein höchst agiler 80-Jähriger mit weißem Schütterhaar, der sich fröhlich als „Klimaleugner“ vorstellte.

Er begann seinen Vortrag mit: „Gute Nachrichten – es gibt keine Klimakrise“. Seine Botschaft: Die Temperatur der Erde wird in erster Linie durch die Wolkenbedeckung bestimmt, nicht durch die Kohlendioxidemissionen aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe. Er ist zu dem Schluss gekommen, dass die Wolken eine kühlende Wirkung auf den Planeten haben wie ein Thermostat, so dass es keine Klimakrise gibt. „Auch wenn es viele Leute verärgern mag, meine Botschaft ist, dass der Planet nicht in Gefahr ist“.

Professor Clauser ordnet sich damit in eine Gruppe prominenter Physiker ein, die erst als Klimaskeptiker und nun als Klimaleugner etikettiert werden. Zu den „Wissenschaftlern, die den wissenschaftlichen Konsens ablehnen“, gehören u.a. Wilhelm Happer, Princeton University, und Richard Lindzen, MIT. Zum „wissenschaftlichen Konsens“ der angeblich 99 Prozent der Wissenschaftler möchte ich den Nobelpreisträger Anton Zeilinger, emeritierter Physikprofessor an der Universität Wien zitieren: „Als Einstein seine Ideen vorstellte, galt er als verrückt und als Außenseiter. Es ist in der Wissenschaft schon vorgekommen, dass die Mehrheit völlig falsch lag. Ich habe keine Ahnung, ob das hier der Fall ist, aber die Wissenschaft muss offen für Diskussionen sein.

Klimaleugner und Klimabekenner

In puncto Klima gilt die offene wissenschaftliche Diskussion nicht mehr. Menschen, die sich Gedanken darüber machen, ob ein Spurengas wie CO2, das für die Pflanzen und damit das Leben auf der Erde existenziell ist, sozusagen allein für einen globalen Temperaturanstieg verantwortlich gemacht werden kann, werden als „Klimaleugner“ etikettiert. Das Wort „Leugner“ bedeutet aber im Deutschen nichts weiter, als „etwas in Abrede zu stellen oder zu verneinen“. Allerdings wird es pejorativ verwendet, implizit abwertend wegen der Konnotation zum Holocaust-Leugner. Klimaleugner werden öffentlich verunglimpft, kaltgestellt und wirtschaftlich ausgetrocknet. Jemand muss schon sehr selbstbewusst und wirtschaftlich unabhängig sein, um gegen den Klimamainstream zu schwimmen.

Das Gegenteil von Leugner ist ein „Bekenner“. Wenn es also „Klimaleugner“ gibt, dann muss es auch „Klimabekenner“ geben. Das sind dann die Leute, die ihren Glauben an den menschengemachten Klimawandel öffentlich bekennen – oft auch unter Inkaufnahme persönlicher Vorteile, wie z.B. üppig fließende Forschungsgelder oder staatliche Zuwendungen für immer neue „Beweise“ der kommenden Klimakatastrophe. Daraus kann dann die Politik ihre Maßnahmen zur Energiewende ableiten und eine absurde Degrowth-Politik durchsetzen, die Deutschland nirgendwo anders hinführt als in die dritte Welt.

Auf dem Zielerreichungspfad?

Erneuerbare Energien – vor allem aus Windparks und Solarkraftwerken – sollen die fossilen Energieträger Erdöl, Erdgas und Kohle, wie auch die Kernenergie in Deutschland komplett ersetzen. Dafür braucht die Energiewirtschaft Speicher: Weil Wind- und Sonnenenergie nur schwankend zur Verfügung stehen und weil allein die deutschen Erzeugungskapazitäten bei Weitem nicht ausreichen, um den Bedarf des Landes an Ökoenergien zu decken. Wasserstoff soll das wichtigste Speichermedium werden.

Es ist zwar so, dass heutzutage in Deutschland fast die Hälfte der Stromerzeugung von den „Erneuerbaren“ gestemmt wird, wenn auch oft zur Unzeit, aber die Stromerzeugung nur ein Viertel des Primärenergieverbrauches Deutschlands ausmacht. Es sind also erst weniger als 25 Prozent der Energiewende geschafft. Das ist so, auch wenn der Bundeswirtschaftsminister sich schon auf den „Zielerreichungspfaden“ der Energiewende sieht. Eine Nachricht an Herrn Dr. Habeck: Von den 42 Kilometern des Energiewende-Marathons haben Sie gerade mal Kilometer sieben erreicht. Für diese ministerielle Zielerreichung gilt der neckische Vers von Wilhelm Busch: „Wenn einer, der mit Mühe kaum, gekrochen ist auf einen Baum, schon glaubt, dass er ein Vogel wär – so irrt sich der“.

Die Energiewende hat die vollelektrische Gesellschaft aus der sogenannten „erneuerbaren“ Energie zum Ziel, damit kein menschgemachtes CO2 mehr in die Atmosphäre gelangt, das als klimaschädlich angesehen wird. In dieser steilen These sind schon einige Annahmen versteckt, die an und für sich, jede einzeln überprüft, das ganze Konstrukt eines eventuell möglichen menschlichen Größenwahnes ins Wanken bringen können.

Gibt es überhaupt „Erneuerbare Energie“?

Fangen wir bei der „erneuerbaren Energie“ an. Der Begriff ist, genau wie seine Idee, physikalischer Unfug. Energie kann weder erzeugt, noch verbraucht und schon gar nicht erneuert werden. Energie kann lediglich aus einer Form unter Verlusten in eine andere umgewandelt werden. Erneuern hieße ja, aus alter verbrauchter Energie neue Energie zu  machen. Geht leider im physikalischen Sinne nicht, daher gibt es auch keine „erneuerbare Energie“. Und wenn man „erneuerbare Energie“ über den Umweg des Wasserstoffes speichern will, um diesen dann in wind- und sonnenarmer Zeit wieder in Strom zu verwandeln, betragen diese Verluste 75 Prozent, das heißt: Aus vier Kilowattstunden Strom kann über den Umweg Wasserstoff eine Kilowattstunde Strom erzeugt werden. Das ist die böse Physik, und da kann auch ein Beschluss des Deutschen Bundestages nichts dran ändern.

Ist es sicher, dass menschgemachtes Kohlendioxyd den Klimawandel verursacht?

Es wird angenommen, dass Kohlendioxid (CO2) ein „Klimagas“ ist und mit seinem Anteil von 0,04 Prozent an der Erdatmosphäre die Durchschnittstemperatur auf dem Planeten bestimmt. Von diesen 0,04 Prozent CO2 in der Atmosphäre wiederum sind lediglich vier Prozent „menschgemacht“, die restlichen 96 Prozent sind natürlichen Ursprungs. Das heißt wiederum, das 0,0016 Prozent der gesamten Erdatmosphäre „menschgemacht“ sind.

Es erscheint sehr kühn, anzunehmen, dass diese 0,0016 Prozent zu einem Klimakollaps führen sollen, während andere wesentliche Faktoren, wie z.B. die abkühlende Wirkung der verstärkten Wolkenbildung bei ansteigender Temperatur, schlicht ausgeblendet werden. Noch absurder wird die deutsche Energiepolitik, wenn man bedenkt, dass der deutsche Anteil am weltweiten menschgemachten CO2-Ausstoß noch nicht einmal zwei Prozent beträgt.

Wenn das mit dem „menschengemachten Klimawandel“ alles so in Stein gemeißelt wissenschaftlich feststünde, würden die Klimapriester und ihr Fußvolk nicht so panisch und aggressiv auf jede abweichende Meinung reagieren. Dann wäre eine echte Klimawissenschaft möglich, die sich mit These und Antithese ergebnisoffen auseinandersetzt.

Sie haben Angst, dass Zweifel sich in dem mühsam verführten Volk ausbreiten und ihre Macht beeinträchtigt wird. Diese Angst ist durchaus berechtigt, ruht doch die ganze Klimareligion auf den ziemlich tönernen wissenschaftlichen Füßen der Modellrechnungen.

Ist eine „vollelektrische Gesellschaft“ durch „erneuerbare Energien“ möglich?

Die Energiewende hat die Kohlendioxid-freie Gesellschaft bis 2045 zum Ziel. Ganz nebenbei: Dieses Ziel wird von nahezu denselben Protagonisten ausgerufen, die vor zwei Jahren das COVID-Null-Ziel ausgerufen haben, und die Zielerreichung ist genauso illusorisch.

In einer „vollelektrischen Gesellschaft“ soll es nur noch eine Energiequelle geben, und alle Prozesse sollen mit Hilfe von Strom laufen: Industrie, Transport, Gebäude, Dienstleistungen, Agrar/Forstwirtschaft. Wo Strom nicht eingesetzt werden kann, soll es mit „grünem Wasserstoff“, erzeugt durch „Erneuerbare Energie“, geschehen. In Deutschland wurde allerdings die CO2-freie Kernenergie gleich mit verteufelt. Schon aus diesem Grund ist das Projekt Energiewende in Deutschland zum Scheitern verurteilt.

Physikalisch mag eine vollelektrische Energiewelt denkbar sein, allerdings in einem langen Entwicklungszeitraum und nicht ohne gigantische materielle Einschränkungen der Gesellschaft. Eine solche gewaltige Transformation würde die Gesellschaft völlig überfordern. Schon wegen des Flächen- und Rohstoffverbrauchs könnte sie auf dem erreichten wirtschaftlichem Niveau nicht in den Grenzen Deutschlands dargestellt und schon gar nicht finanziert werden. Eine Zwangseinführung dieser Energiewende wäre nur vergleichbar mit Mao Tse-tungs Großem Sprung mit nachfolgender Kulturrevolution, was bekanntlich völlig fehlschlug, mehr als 60 Millionen Menschen das Leben kostete und hunderte von Millionen ins Elend stürzte.

Unbeirrt wird die große Transformation in einer Salamitaktik von einer Unzahl von Bürokraten auf allen Ebenen vorangetrieben, ohne dass der Bürger die erosiven Veränderungen versteht. Jean-Claude Juncker hat mit frappierender Offenheit den Prozess zur Übertölpelung der Bevölkerung beschrieben:

„Wir beschließen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, was passiert. Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter – Schritt für Schritt, bis es kein Zurück mehr gibt.“

Wenn sich das Klima-Narrativ irgendwann als fehlerhaft herausstellt, was dann? Gibt es noch ein Zurück? Wie es ausgeht, weiß niemand. Der Berufspolitiker-Staat sitzt unverrückbar fest im Sattel und ist nicht mehr reformierbar. Auch Wahlen scheinen nichts mehr ändern zu können. Die Erosion der Werte der Aufklärung wird langsam aber stetig vorangetrieben. Für die Bürger bleibt sie fast unsichtbar. Bleibt nur die vage Hoffnung, dass das Kartenhaus der fragwürdigen Politik von selbst zusammenbricht.

Der Beitrag erschien zuerst bei ACHGUT hier

 




Woher kommt der Strom? Enormer Import

25. Analysewoche 2024 von Rüdiger Stobbe

Auch in dieser Analysewoche war der Stromimport Deutschlands enorm. Lediglich am Wochenende, an dem die starke regenerative Stromerzeugung auf geringen Bedarf trifft, wurde über die Mittagsspitzen der beiden Wochenendtagen. Bemerkenswert ist, dass es am Samstag nur um 15:00 Uhr zu einem negativen Preis kam. Der war mit – 0,1€/MWh zudem sehr gering.  Ebenso wie am Sonntag. Da bewegte sich der negative Strompreis zwischen – 0,1 und – 2,20€/MWh. Allerdings war der Negativpreis-Zeitraum mit sechs Stunden so lang, dass den Erzeugern regenerativen Stroms im Gegensatz zum Samstag keine Vergütung gezahlt werden muss. Damit war praktisch eine optimale Situation für den Stromkunden gegeben. Für den fällt nur ein recht kleiner Betrag an, den er an die abnehmenden Länder als Bonus zahlen muss. Der Strom selbst kostet ´nichts`, wenn man von der konventionellen Netzstabilisierungs-Stromerzeugung absieht, die als Systemdienstleistung vergütet wird.

Der Chart oben belegt anschaulich, dass die Strompreisbildung auch bei praktisch ganzwöchentlichem Stromimport dem Prinzip Angebot und Nachfrage folgt. In den Vormittagsstunden kommt es zu einem Preisanstieg, während über Mittag eine Preissenke folgt. Zum Vorabend steigt der Preis erheblich an, weil die Nachfrage zu dieser Zeit am höchsten ist. In den Nachtstunden ist der Preis generell niedrig. Aber nicht so niedrig wie über die Mittagsspitzen.

Die Windstromerzeugung war in dieser Woche insgesamt sehr gering. Damit wird die Binsenweisheit bestätigt, dass man so viele Windkraftwerke installieren kann, wie man möchte: Ist das Windaufkommen gering, bleibt die Windstromerzeugung gering. Aber man hat das Problem, welches heute bereits bei der PV-Stromerzeugung zu Tage tritt: Bei durchschnittlichem oder gar starkem Windaufkommen, kommt es sofort zur Stromübererzeugung. Ein Beispiel mittleren Windaufkommens ist die Woche vom 1.4.2024 bis zum 7.4.2024. Da sähe bei rechnerischen 81% Ausbau der Erneuerbaren die Stromerzeugung so aus. Weht der Wind besonders stark, wie zum Beispiel in der letzten Woche des Jahres 2023 ergäbe sich dieses Szenario. Die Preisentwicklung wird aus gutem Grund von Agora nicht prognostiziert. Ich hingegen behaupte, dass entweder die Windkraftanlagen in hohem Umfang mit entsprechender Entschädigung abgeregelt werden müssen (Geisterstrom), oder der erzeugte Strom, wenn er denn in Markt kommt – Voraussetzung wären entsprechend ausgebaute Stromnetze – wird nicht nur verschenkt, sondern mit hohen Bonuszahlungen abgegeben. Wie auch immer, der Stromkunde bezahlt. Teilweise (graue Felder) fehlt trotz der hohen Ausbaurate (81% geplant für 2030/2023) teilweise Strom, der zugekauft werden müsste. Dass die Marktpreise dann nach oben ´explodieren` werden, ist nicht schwer vorherzusagen. Denn: Das gleiche Prinzip ist bereits heute regelmäßig – auch in dieser Analysewoche – zu beobachten.

 

Wochenüberblick

Montag, 17.6.2024, bis Sonntag, 23.6.2024Anteil Wind- und PV-Strom 43,8 Prozent. Anteil regenerativer Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 59,6 Prozent, davon Windstrom 16,1 Prozent, PV-Strom 27,6 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 15,8 Prozent.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Wochenvergleich zur 25. Analysewoche ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zur 25. KW 2024: Factsheet KW 25/2024 – ChartProduktionHandelswocheImport/Export/Preise, CO2Agora-Chart 68 Prozent AusbaugradAgora-Chart 86 Prozent Ausbaugrad.

  • Meilenstein – Klimawandel & die Physik der Wärme
  • Klima-History 2: Video-Schatz des ÖRR aus dem Jahr 2010 zum Klimawandel
  • Klima-History 1: Video-Schatz aus dem Jahr 2007 zum Klimawandel.
  • Interview mit Rüdiger Stobbe zum Thema Wasserstoff plus Zusatzinformationen
  • Weitere Interviews mit Rüdiger Stobbe zu Energiethemen
  • Viele weitere Zusatzinformationen
  • Achtung: Es gibt aktuell praktisch keinen überschüssigen PV-Strom (Photovoltaik). Ebenso wenig gibt es überschüssigen Windstrom. Auch in der Summe der Stromerzeugung mittels beider Energieträger plus Biomassestrom plus Laufwasserstrom gibt es fast keine Überschüsse. Der Beleg 2022, der Beleg 2023/24. Strom-Überschüsse werden bis auf wenige Stunden immer konventionell erzeugt. Aber es werden, insbesondere über die Mittagszeit für ein paar Stunden vor allem am Wochenende immer mehr!

Jahresüberblick 2024 bis zum 23. Juni 2024

Daten, Charts, Tabellen & Prognose zum bisherigen Jahr 2024Chart 1Chart 2ProduktionStromhandelImport/Export/Preise/CO2

Tagesanalysen

Was man wissen muss: Die Wind- und PV-Stromerzeugung wird in unseren Charts fast immer „oben“, oft auch über der Bedarfslinie angezeigt. Das suggeriert dem Betrachter, dass dieser Strom exportiert wird. Faktisch geht immer konventionell erzeugter Strom in den Export. Die Chartstruktur zum Beispiel mit dem bisherigen Jahresverlauf 2024 bildet den Sachverhalt korrekt ab. Die konventionelle Stromerzeugung folgt der regenerativen, sie ergänzt diese. Falls diese Ergänzung nicht ausreicht, um den Bedarf zu decken, wird der fehlende Strom, der die elektrische Energie transportiert, aus dem benachbarten Ausland importiert.

Eine große Menge Strom wird im Sommer über Tag mit PV-Anlagen erzeugt. Das führt regelmäßig zu hohen Durchschnittswerten regenerativ erzeugten Stroms. Was allerdings irreführend ist, denn der erzeugte Strom ist ungleichmäßig verteilt.

Montag, 17.6.2024: Anteil Wind- und PV-Strom 44,2 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 59,8 Prozent, davon Windstrom 16,3 Prozent, PV-Strom 27,9 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 15,5 Prozent.

Die Windstromerzeugung ist – wie praktisch in der Analysewoche gesamt – niedrig. Auch die PV-Stromerzeugung ist nicht sonderlich hoch. Die Strompreisbildung mit dem typischen Preisanstieg morgens und zum Vorabend.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 17. Juni ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 17.6.2024: ChartProduktionHandelstagImport/Export/Preise/CO2 inklusive Importabhängigkeiten.

Dienstag, 18.6.2024: Anteil Wind- und PV-Strom 37,2 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 52,6 Prozent, davon Windstrom 6,8 Prozent, PV-Strom 30,4 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 15,4 Prozent.

Noch weniger Windstrom, dafür mehr PV-Strom. Die Strompreisbildung

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 18. Juni ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 18.6.2024: ChartProduktionHandelstagImport/Export/Preise/CO2 inklusive Importabhängigkeiten

Mittwoch, 19.6.2024: Anteil Wind- und PV-Strom 39,9 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 55,9 Prozent, davon Windstrom  15,7 Prozent, PV-Strom 24,3 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 15,9 Prozent.

Wieder etwas mehr Windstrom, dafür wieder wenig PV-Strom. Die Strompreisbildung.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 19. Juni 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 19.6.2024: ChartProduktionHandelstagImport/Export/Preise/CO2 inkl. Importabhängigkeiten

Donnerstag, 20.6.2024: Anteil Wind- und PV-Strom 37,5 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 53,2 Prozent, davon Windstrom 9,0 Prozent, PV-Strom 28,5 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 15,7 Prozent.

Ein ähnliches Bild wie an den Vortagen. Die Strompreisbildung

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 20. Juni ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 20.6.2024: ChartProduktion, HandelstagImport/Export/Preise/CO2 inkl. Importabhängigkeiten

Freitag, 21.6. 2024: Anteil Wind- und PV-Strom 34,2 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 49,6 Prozent, davon Windstrom 16,2  Prozent, PV-Strom 17,9 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 16,4 Prozent.

Der Tag vor dem Wochenende. Der Anzug der Windstromerzeugung deutet sich an. Die Strompreisbildung

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 21. Juni ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 21.6.2024: ChartProduktionHandelstagImport/Export/Preise/CO2 inkl. Importabhängigkeiten.

Samstag, 22.6. 2024: Anteil Wind- und PV-Strom 63,9 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 78,8 Prozent, davon Windstrom 34,1 Prozent, PV-Strom 29,8 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 14,9 Prozent.

Der Mini-Windhügel in der Nacht zum Samstag geht über Tag zurück. Die Strompreisbildung plus Preisdifferenzgeschäfte

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 22. Juni ab 2016.

Daten, Tabellen & Prognosen zum 22.6.2024: ChartProduktionHandelstagImport/Export/Preise/CO2 inkl. Importabhängigkeiten

Sonntag, 23.6.2024: Anteil Wind- und PV-Strom 52,0 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 70,1 Prozent, davon Windstrom 15,3 Prozent, PV-Strom 36,7 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 18,1 Prozent.

Der Bedarf verringert sich weiter, so dass es – obwohl die regenerative Erzeugung nur an der Bedarfslinie kratzt – einige Stunden zu Negativpreisen kommt. Denn die konventionelle Netzstabilisierungserzeugung kommt noch obendrauf, womit die Stromübererzeugung wieder „perfekt“ ist.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 23. Juni ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 23.6.2024: Chart, ProduktionHandelstagImport/Export/Preise/CO2 inkl. Importabhängigkeiten

Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? seit Beginn des Jahres 2019 mit jeweils einem kurzen Inhaltsstichwort finden Sie hier. Noch Fragen? Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de. Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe und Peter Hager nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr.

Rüdiger Stobbe betreibt seit 2016 den Politikblog MEDIAGNOSE.