Die Falschmesser vom Deutschen WetterDienst oder, wie der DWD die Deutschlandtemperatur um +1,4°C zu hoch angibt – Teil 2

Teil 1 steht hier.

„We own the science and we think that the world should know it.“ UN Under-Secretary General for Global Communications Melissa Fleming beim WEF im Oktober 2023

Teil 2: Das derzeitige (autom.) Messsystem des DWD, basierend auf dem Messfühler Pt 100, gibt die Deutschlandtemperatur, im Vergleich, der bis zur Jahrtausendwende üblichen Temperaturmessung mit Quecksilberthermometer, um +0,8°C zu hoch an.

Von Raimund Leistenschneider, Matthias Baritz, Josef Kowatsch

Die Beweisführung erfolgt mit den Datensätzen und den Arbeiten vom/beim DWD.

Aber wie kann man denn aus Tagesmaxwerten der Temperatur den Tagesmittelwert errechnen? Und die Vergleichsmessungen der Diplomarbeit, aus der in der Berliner Wetterkarte berichtet wurde, erfolgten doch bloß an einer einzigen DWD-Messstation, der von Lechfeld. Wie kann man denn daraus auf ganz Deutschland den Jahresmittelwert der Temperatur berechnen? Dass sind doch viel zu viel Unbekannte, ohne jedweden Anhaltspunkt. Dass geht doch gar nicht, werden jetzt einige entgegnen. Die Antwort: Es geht doch! Man muss „nur“ den richtigen Lösungsweg finden.

Dafür nehmen wir zuerst ein Referenzmessnetz, welches in Bezug der Jahresmitteltemperatur für Deutschland (um die geht es) so exakt wie möglich das DWD-Messnetz, mit über 2.000 Messstandorten abbildet. Herr Baritz hat das passende gefunden, welches 50 Messstandorte beinhaltet:

Abb.10, Quelle: M.Baritz, zeigt die Jahrestemperatur für Deutschland vom DWD (rot) und im Vergleich dazu in blau, wie exakt das von den Autoren verwendete Referenzmessnetz der o.g. 50 Messstandorte, die DWD-Daten für Deutschland wiedergibt. Da die Diplomarbeit die Vergleichsjahre 1999 – 2007 beinhaltet, der Datenvergleich in Abb.11.

Abb.11, Quelle wie Abb.10, zeigt den Vergleich mit den vom DWD veröffentlichten Werten (rot) im Zeitraum der Diplomarbeit von 1999 – 2007 und rechts die Vergrößerung. Die Abweichung beträgt 0,1°C – 0,2°C. Im gesamten Vergleichszeitraum beträgt der Unterschied (Fehler) nicht einmal 2,5%, was statistisch einen sehr guten Wert darstellt.

Übrigens weit besser, als der vom IPCC veröffentlichte Wert von angeblich 90%-Sicherheit, dass der Klimawandel (Klimaerwärmung, Klimanotstand, etc.) vom Menschen gemacht sein soll. Unsere Aussage, die wir aus dem Referenzmessnetz erarbeiten, ist also fast 5-mal besser (!), als die o.g. IPCC-Aussage.

Wir möchten an dieser Stelle darauf hinweisen, dass alle verwendeten Temperaturdaten, Originaldaten des DWD sind und zwar Mittelwerte der Rasterfelder von Deutschland mit einer Auflösung von 1km, also Gebietsmittel.

Vorgehensweise / Lösungsweg

– Wir haben die (knapp) 9 Basisjahre der Untersuchungen von Lechfeld: 1999 – 2007

– Ebenfalls gegeben sind die Abweichungen bei den Höchsttemperaturen im Betrachtungszeitraum von 1999 – 2007 von +0,93°C bei den Messungen mit dem neuen Messverfahren (Pt 100) gegenüber dem alten (bis etwa zur Jahrtausendwende) Messverfahren mit Quecksilberthermometer

– Unser Referenzmessnetz bildet, in Bezug der Jahresmitteltemperatur (um die geht es), das DWD-Messnetz mit einer Genauigkeit von fast 98% richtig ab.

– Von dem Referenzmessnetz werden für die Jahre 1999 – 2007 die Mittelwerte der Tages-/Jahres-Höchsttemperatur gebildet, sowie die einzelnen Jahresmittelwerte der Temperatur.

– Deutschland hat eine Klimazone. Wird der küstennahe Bereich der Nordsee dazugezählt, 2 Klimazonen. Im Wesentlichen jedoch eine einzige Klimazone (Abb.12).

Abb.12 Quelle, zeigt die Klimazonen Europas. Was hat dies mit dem Lösungsweg zu tun?

– Von den mittleren Jahreshöchstwerten und den Jahresmitteltemperaturen wird deren Verhältnis für die Stationen im Referenzmessnetz gebildet*3).

– Da Deutschland im Wesentlichen in einer Klimazone liegt, stehen Höchst- und Mittelwerte in einem engen Verhältnis zueinander — deren Verhältnisse unterscheiden sich nur wenig.

– Daraus wird für alle Referenzstationen das mittlere Jahresverhältnis der Jahre 1999 — 2007 gebildet.

– Mit diesem mittleren Verhältnis, wird die Abweichung bei den Jahresmittelwerten von Lechfeld (Diplomarbeit) für die Jahre 1999 – 2007 berechnet. Nochmals zur Erinnerung: Sowohl beim Pt 100, als auch beim Quecksilberthermometer, handelt es sich um lineare Werte und der Pt 100, dessen physikalische Eigenschaften, ist es gleich, ob sie bei Höchstwerten oder niedrigeren Werten als dem Höchstwert messen.

– Dies sind +0,64°C, bei denen der Pt 100 bei den Jahresmittelwerten, im Vergleich zur früheren Messung mit Quecksilberthermometer, in Lechfeld zu hoch misst.

Aufgrund der Linearitäten ist es nur noch ein Dreisatz zu errechnen, wie hoch der Fehler bei den Deutschlandmittelwerten für die Jahre 1999 – 2007 ist:

– Berechnung des Fehlers bei den Deutschlandmitteltemperaturen: Jahresmittel des Referenzmessnetzes (9,1°C) / Jahresmittel Lechfeld (8,6°C) x Fehler Lechfeld bei den Jahresmittelwerten (0,64°C)*³

*³) Für die Leser, die die Verhältnisbildung von Temperaturen als prinzipiell kritisch ansehen. Dies ist nur dann der Fall, wenn im Nenner und Zähler unterschiedliche Vorzeichen stehen. Was bei den Deutschlandmittel-, sowie den Deutschlandhöchstwerten nicht der Fall ist. Da wird ausschließlich mit positive Werten gerechnet.

Der Fehler bei den Deutschlandjahresmittelwerten beträgt +0,7°C. Fehlertoleranz: Knapp 2,5%

Daraus folgt: Dass von uns ermittelte Ergebnis stimmt mit einer Genauigkeit von mehr als 97,5%.

1. Ergebnis

Dadurch, dass der DWD das neue Messverfahren mit Pt 100 eingesetzt hat, hat sich die gemessene und daraus ermittelte Jahresmitteltemperatur für Deutschland, im Zeitraum 1999 – 2007, um +0,7°C erhöht, obwohl sich an der Temperaturen selbst überhaupt nichts geändert hat!

Nun möchten wir aber wissen, wie hoch denn der Fehler bis zum Jahr 2023 ist? Dazu benutzen wir eine weitere Erkenntnis / weiteres Ergebnis, der Diplomarbeit beim DWD. Daraus ist Abb.13.

Abb.13, Quelle: „Vergleich und Auswertung von täglichen Extremtemperaturmessungen mit Quecksilber-/Alkohol- und Pt100-Thermometern beim Fliegerhorst Lechfeld“ zeigt zur mittleren Abweichung der Tageshöchsttemperaturen, die Sonnenscheindauer. Denn die Diplomarbeit hat herausgefunden, dass insbesondere bei hoher Sonnenscheindauer, der Pt 100, gegenüber dem Quecksilberthermometer, zu hoch misst!

Halten wir daher fest:

– Insbesondere bei hoher Sonnenscheindauer, misst der Pt 100, gegenüber dem Quecksilberthermometer, zu hohe Werte.

– 2003 wird, da 2003 ein Jahrhundertsommer war, als Bezugspunkt gewählt und ermittelt, wir die Änderung der Sonnenscheindauer 2003 – 2006 gegenüber de Untersuchungsjahren davor war. Die Erhöhung liegt bei +4,4%.

– Weiter wird der „Hebel“ ermittelt, den die erhöhte Sonnenscheindauer auf die Abweichungen bei den Tageshöchstwerten hat. Dies sind 18,4%.

Zwischenergebnis

Die Erhöhung der Sonnenscheindauer in Lechfeld um 4,4%, erhöht die Abweichung bei den Höchsttemperaturen um 18,4%.

– Nun ermitteln wir die Sonnenscheindauer unseres Referenzmessnetzes für die Jahre 1999 – 2007 und vergleichen diese mit der Sonnenscheindauer der Jahre 2015 – 2023 (selber Zeitraum). Wir erinnern uns an die Aussagen des DWD, dass die Sonnenscheindauer in den letzten Jahren zugenommen hat (hier).

– Die Sonnenscheindauer hat in Deutschland (Referenzmessnetz) um 7%, im Vergleich zu den Jahren 1999 – 2007 zugenommen. Dies ergibt einen Hebel (Linearität) von 29% bei den Höchstwerten.

Abb.14, Quelle: M. Baritz, nach Daten des DWD, zeigt die Zunahme der Sonnenscheindauer (Sonnenstunden) von 1988 – 2023.

– Jetzt wird ermittelt, wie hoch der Hebel bei den Jahresmittelwerten ist. Dies sind 19,7%

Daraus ermitteln wir den Fehler, der daraus entsteht, dass sich in den letzten Jahren die Sonnenscheindauer erhöht hat. Dies sind +0,81°C.

2. Ergebnis

Aufgrund dessen, dass der DWD ein neues Messverfahren benutzt und die Sonnenscheindauer sich in den letzten Jahren erhöht hat, weist der DWD derzeit eine Jahresmitteltemperatur für Deutschland aus, die um +0,8°C zu hoch ist, im Vergleich zu den früheren (bis etwa zur Jahrtausendwende) Messwerten mit Quecksilberthermometer, obwohl sich an den Temperaturen selbst überhaupt nichts geändert hat!

Abb.15, Quelle: (bocholt-wetter.de) zeigt den Unterschied einer Thermohütte (links) zu dem heute vom DWD verwendeten , automatischen, elektronischen Messsystem (rechts). Leicht zu sehen, dass z.B. die Thermohütte deutlich mehr Innenraum aufweist und damit besser belüftet ist als die viel kleinere Lamellenbox, die direkt der Sonne ausgesetzt ist.

Viele unserer Leser kennen sicherlich Abb.16 oder ähnliche Abbildungen. Die Autoren hatten die Abb. in ihrem Artikel „Die Regenmacher vom Deutschen Wetterdienst oder, wie Temperaturen auf raffinierte Weise warm gemacht werden. Teil 2“ benutzt.

Abb.16, Quelle: ZDF-Mediathek, zeigt die ZDF-Wetterfröschin Katja Horneffer, wie sie am 10. Dezember, anhand der geschilderten DWD-Messdaten, den Zuschauern eine Grafik, ganz im Sinne der Klimalobbyisten, zeigt und die bemerkenden Worte dazu spricht: „Ja, dass waren die wärmsten elf ersten Monate eines Jahres, seit Beginn der regelmäßigen Wetteraufzeichnungen in Deutschland 1881.“

Nun hat (leider für die Klimalobbyisten) die Diplomarbeit beim DWD „Vergleich und Auswertung von täglichen Extremtemperaturmessungen mit Quecksilber-/Alkohol- und Pt100-Thermometern beim Fliegerhorst Lechfeld“ noch eine weitere wichtige Erkenntnis erbracht (Abb.17):

Abb.17, Quelle: „Vergleich und Auswertung von täglichen Extremtemperaturmessungen mit Quecksilber-/Alkohol- und Pt100-Thermometern beim Fliegerhorst Lechfeld“, zeigt, wie sich die Klimatage mit den Pt 100 Messungen verändern.

3. Ergebnis

Die Anzahl der „Heißen Tage“ (über 30°C) hat im Untersuchungszeitraum der 8 1/2 Jahre um 203% zugenommen. Die der Sommertage (über 25°C) hat um 28% zugenommen. Die der Eistage hat um 23% abgenommen (Stichwort: Wärmere Winter) und die der Frosttage leicht (15%) zugenommen. Dazu kommen wir noch.

Abb.18, Quelle: Berliner Wetterkarte, zeigt den Unterschied von Pt 100 Messfühler (rot) gegenüber Quecksilberthermometer (blau) am Tagesgang der Temperatur. Der elektronische Messfühler ergibt deutlich höhere Messwerte.

Wie sollen die Autoren nun Abb.16 nennen?

Abb.16 neu: Katja Horneffer bei der Verbreitung von Fake-News im Auftrag des ZDF. Die so markant in rot gehaltenen Temperaturen, basieren nicht auf realen Abweichungen vom langjährigen Mittel, sondern sind auf das geänderte Messverfahren des DWD, mittels Pt 100 Sensor, zurück zu führen.

Noch als Ergänzung zu der leichten Zunahme der Frosttage in Abb.17:

Abb.19, Quelle: „Vergleich und Auswertung von täglichen Extremtemperaturmessungen mit Quecksilber-/Alkohol- und Pt100-Thermometern beim Fliegerhorst Lechfeld“, zeigt die Abhängigkeit der Schneebedeckungstage zur Differenz der Maximaltemperatur mit Pt 100 Messung. Das Chart spricht für sich!

Werte Damen und Herren der DWD-Führung, Sie kennen sicherlich die Aussage: Wer misst, misst Mist. Nun, dem ist nichts hinzuzufügen. Außer dass es ein Skandal ist, auf solchen Daten, eine nie da gewesene Abzocke und ausufernde Verbote aufzubauen!

Aber es kommt noch schlimmer!

Teil 3: Die statistischen Taschenspielertricks des DWD bei der mittleren Jahrestemperatur für Deutschland, in Kürze.

Raimund Leistenschneider – EIKE

Matthias Baritz, Naturwissenschaftler und Naturschützer

Josef Kowatsch, Naturbeobachter, aktiver Naturschützer, unabhängiger Klimaforscher