Woher kommt der Strom? 31 Stunden kaum Windstrom

9. Analysewoche 2024 von Rüdiger Stobbe

Jeden Tag

Damit die CO2-Werte nicht aus dem Ruder laufen und gut verdient wird, hat Deutschland offensichtlich mit seinen europäischen Nachbarn vereinbart, dass ein Anteil der Stromversorgung Deutschlands von diesen getragen wird. Im Sommer sowieso. Im Winter immer dann, wenn die ausländischen Stromerzeugungsmöglichkeiten es zulassen. Also dann, wenn der Winter nicht hart ist. Der Vorteil des Stromimports für die deutschen Stromerzeuger:

1. Es werden höhere Preise erzielt, als wenn der Strom selbst produziert würde.

4. Hohe regenerative Erzeugungsdifferenzen werden abgedämpft. Das stabilisiert das (hohe) Preisniveau. 

5. Importstrom ist rechnerisch generell CO2-frei für Deutschland. 

 

Im Übrigen möchte ich heute auf den Bericht des Bundesrechnungshofs hinweisen, der nach dem Jahr 2021 der Bundesregierung nochmals bescheinigt:

Energiewende nicht auf Kurs. Deutschland verfolgt sehr ambitionierte Ziele für die Energiewende. Diese ist jedoch nicht
Quelle

Wie reagiert Klimaminister Habeck? 

Die FAZ schreibt: Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat mit Unverständnis auf den Bericht des Bundesrechnungshofs reagiert, wonach die Energiewende den Strom in Deutschland zu teuer mache und die Versorgungssicherheit gefährde. „Den Bericht des Bundesrechnungshofs habe ich zur Kenntnis genommen, mehr aber auch nicht“, sagte Habeck am Donnerstag während seiner viertägigen Amerikareise in Washington. Er könne die Kritik nicht nachvollziehen. Die Erzeugungspreise für Strom seien auf Vorkriegsniveau, der Ausbau der Erneuerbaren nehme Fahrt auf. „Ich sage nicht, dass wir durch sind. Aber zu sagen, die Bundesregierung tut nicht genug (…), ist eine erstaunliche Wahrnehmung, die nichts mit der Wirklichkeit zu tun hat.Quelle

Wochenüberblick

Montag, 26.2.2024 bis Sonntag, 3.3.2024Anteil Wind- und PV-Strom 39,4 Prozent. Anteil regenerativer Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 53,2 Prozent, davon Windstrom 28,3 Prozent, PV-Strom 11,1 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 13,8 Prozent.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Wochenvergleich zur 9. Analysewoche ab 2016.

Factsheet KW 9/2024 – ChartProduktionHandelswocheImport/Export/Preise, CO2Agora-Chart 68 Prozent AusbaugradAgora-Chart 86 Prozent Ausbaugrad.

Jahresüberblick 2024 bis zum 3. März 2024 

bisherigen Jahr 2024Chart 1Chart 2ProduktionStromhandelImport/Export/Preise/CO2

Tagesanalysen

Was man wissen muss: Die Wind- und PV-Stromerzeugung wird in unseren Charts fast immer „oben“, oft auch über der Bedarfslinie angezeigt. Das suggeriert dem Betrachter, dass dieser Strom exportiert wird. Faktisch geht immer konventionell erzeugter Strom in den Export. Die Chartstruktur zum Beispiel mit dem bisherigen Jahresverlauf 2024 bildet den Sachverhalt korrekt ab. Die konventionelle Stromerzeugung folgt der regenerativen, sie ergänzt diese. Falls diese Ergänzung nicht ausreicht, um den Bedarf zu decken, wird der fehlende Strom, der die elektrische Energie transportiert, aus dem benachbarten Ausland importiert.

Eine große Menge Strom wird im Sommer über Tag mit PV-Anlagen erzeugt. Das führt regelmäßig zu hohen Durchschnittswerten regenerativ erzeugten Stroms. Was allerdings irreführend ist, denn der erzeugte Strom ist ungleichmäßig verteilt.

Montag, 26. Februar 2024: Anteil Wind- und PV-Strom 37,2 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 51,3 Prozent, davon Windstrom 28,2 Prozent, PV-Strom 9,1 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 14,1 Prozent.

Wenig Windstrom, wenig PV-Strom: Ganztägiger Stromimport. Die Strompreisbildung

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 26. Februar ab 2016.

ChartProduktionHandelstagImport/Export/Preise/CO2 inkl. Importabhängigkeiten.

Dienstag, 27. Februar 2024: Anteil Wind- und PV-Strom 20,9 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 35,0 Prozent, davon Windstrom 13,9 Prozent, PV-Strom 7,0 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 14,1 Prozent.

Die bereits schwache Windstromerzeugung lässt nochmals nach. Die Strompreisbildung.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 27. Februar ab 2016.

ChartProduktionHandelstagImport/Export/Preise/CO2 inkl. Importabhängigkeiten

Mittwoch, 28. Februar 2024: Anteil Wind- und PV-Strom 22,4 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 36,8 Prozent, davon Windstrom 13,6 Prozent, PV-Strom 8,9 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 14,3 Prozent.

Ab 17:00 Uhr zieht die Windstromerzeugung wieder etwas an. Die Strompreisbildung.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 28. Februar ab 2016.

ChartProduktionHandelstagImport/Export/Preise/CO2 inkl. Importabhängigkeiten

Donnerstag, 29. Februar 2024: Anteil Wind- und PV-Strom 50,8 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 62,7 Prozent, davon Windstrom 38,8 Prozent, PV-Strom 12,0 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,9 Prozent.

Dem ersten Windstromhöhepunkt der Woche folgt eine Delle, die nach Sonnenuntergang beendet wird. Die Strompreisbildung

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 29. Februar ab 2016.

ChartProduktion, HandelstagImport/Export/Preise/CO2 inkl. Importabhängigkeiten

Freitag, 1. März 2024: Anteil Wind- und PV-Strom 59,6 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 70,2 Prozent, davon Windstrom 53,9 Prozent, PV-Strom 5,7 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,7 Prozent.

Heute wieder ganztägiger Stromimport mit einer Windtagesdelle. Die Strompreisbildung.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 1. März ab 2016.

ChartProduktionHandelstagImport/Export/Preise/CO2 inkl. Importabhängigkeiten

Samstag, 2. März 2024: Anteil Wind- und PV-Strom 50,5 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 64,9 Prozent, davon Windstrom 35,3 Prozent, PV-Strom 15,3 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 14,4 Prozent.

Beginn des Wochenendes mit sehr ausgeprägter Windtagesdelle. Die Strompreisbildung

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 2. März ab 2016.

ChartProduktionHandelstagImport/Export/Preise/CO2 inkl. Importabhängigkeiten

: Anteil Wind- und PV-Strom 50,3 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 64,6 Prozent, davon Windstrom 32,9 Prozent, PV-Strom 17,4 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 14,2 Prozent.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 3. März ab 2016.

Wenig Bedarf. Viel PV-Strom. Erst zum Nachmittag wird wieder Strom importiert. Die Strompreisbildung spiegelt das sehr schön. 

ChartProduktionHandelstagImport/Export/Preise/CO2 inkl. Importabhängigkeiten

PKW-Neuzulassungen Februar 2024: Revival der Verbrenner

von Peter Hager

Die 217.388 PKW-Neuzulassungen bedeuten ein Plus von 5,4 % gegenüber dem Vorjahresmonat. Im Vergleich zum Januar lag das Plus bei 1,8 %.

Bereits im zweiten Monat hintereinander lag der Anteil der PKW-Neuzulassungen mit Verbrennungsmotor (Benzin- oder Dieselantrieb sowie Hybrid ohne Plug-In) über 80 Prozent.

Antriebsarten

Benzin: 77.106 (+ 2,3 % ggü. 02/2023 / Zulassungsanteil: 35,5 %)

Diesel: 42.153 (+ 9,7 % ggü. 02/2023 / Zulassungsanteil: 19,4 %)

Hybrid (ohne Plug-in): 54.792 ( + 16,4 % ggü. 02/2023 / Zulassungsanteil: 25,2 %)
darunter mit Benzinmotor: 40.404
darunter mit Dieselmotor: 14.388

Plug-in-Hybrid: 14.575 (+ 22,3 % ggü. 02/2023 / Zulassungsanteil: 6,7 %)
darunter mit Benzinmotor: 13.218
darunter mit Dieselmotor: 1.357

Elektro (BEV): 27.479 (- 15,4 % ggü. 02/2023 / Zulassungsanteil: 12,6 %)

Quelle 

Tesla: 18,4%
BMW: 9,5%
Mercedes: 9,2%
VW: 8,6%
Audi: 7,8%
Skoda: 5,4%
Smart: 4,8%
MG Roewe: 4,6%
Hyundai: 4,3%
Volvo: 4,2%

Zum Vergleich BYD: 0,5%

 

Tesla Model Y (SUV): 5.408
MG Roewe 4 (Kompaktklasse): 1.504
Skoda Enyaq (SUV): 1.260
VW ID 4/5 (SUV): 1.227
Seat Born (Kompaktklasse): 972
Dacia Spring (Minis): 944
Audi Q4 (SUV): 889
VW ID 3 (Kompaktklasse): 872
Mercedes E-Klasse (Obere Mittelklasse): 776
BMW 5er (Obere Mittelklasse): 774

Quelle

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Rüdiger Stobbe betreibt den Politikblog Mediagnose.