Daten: Nein, die „Klima-Krise“ ist keine Gesundheits-Krise
Cap Allon
Ein neuer Substack-Beitrag wurde von Patrick T. Brown veröffentlicht – Sie wissen schon, der Wissenschaftler, der das Establishment verärgert hat, weil er „die ganze Wahrheit zurückgehalten“ hat, um seine Arbeit in Nature veröffentlichen zu können.
Brown, promovierter Klimawissenschaftler und Co-Direktor des Klima- und Energieteams am Breakthrough Institute sowie Lehrbeauftragter an der Johns Hopkins University, hat bereits in der Vergangenheit das Umfeld hochrangiger, von Experten begutachteter wissenschaftlicher Studien kritisiert, die in Fachzeitschriften wie Nature veröffentlicht wurden, und sich dafür den Zorn des Klimatariats zugezogen.
Diesmal möchte Brown unsere Aufmerksamkeit auf die Wissenschaftsredaktion von Nature lenken, die, wie er sagt, „jetzt anscheinend in ähnlichem Maße an der Verdrehung von Klimainformationen beteiligt ist wie die New York Times“.
Eine Reihe aktueller Artikel veranschaulicht seinen Standpunkt. Schauen wir uns den heißesten dieser Artikel an, Titel [übersetzt]: „Der Klimawandel ist auch eine Gesundheitskrise – diese Grafiken erklären, warum … Steigende Temperaturen erhöhen die Ausbreitung von Infektionskrankheiten, fordern Menschenleben und führen zu Ernährungsunsicherheit“.
Dies ist die von der AGW-Partei propagierte neue Sichtweise, der John Kerry noch die Krone aufgesetzt hat auf der COP28 im Dezember.
In dem neuen Nature-Artikel wird behauptet, dass steigende Temperaturen zu einem Anstieg der Gesamtzahl der Todesfälle führen, die direkt auf die gesundheitlichen Auswirkungen nicht optimaler Temperaturen zurückzuführen sind: „Jedes Jahr sterben Menschen an Hitzewellen, die durch den Klimawandel verursacht werden“.
Diese Behauptung geht auf einen Lancet-Bericht aus dem Jahr 2023 zurück. Zur Berechnung der Hitzetoten wird ein nach Browns Ansicht zweifelhaftes Verfahren angewandt, bei der zunächst die Häufigkeit der Tage berechnet wird, an denen ein lokal definierter Schwellenwert für Hitzewellen überschritten wird, und diese Häufigkeit dann mit den Todesfällen in Beziehung gesetzt wird. Diese Methode ist, gelinde gesagt, fragwürdig, aber Brown konzentriert sich auf zwei weitere eklatante Auslassungen.
Die erste ist, dass der Einfluss der Erwärmung auf kältebedingte Todesfälle völlig ignoriert wird. Es stellt sich heraus, dass Kälte weltweit mit etwa 9 mal mehr Todesfällen verbunden ist als Hitze. Nachstehend finden Sie Schätzungen der durchschnittlichen jährlichen kälte- und hitzebedingten Todesfälle in den Jahren 2000 bis 2019 in verschiedenen Regionen der Welt:
Das zweite große Versäumnis besteht darin, dass die Zahl der Hitzetoten selbst bei isolierter Betrachtung im Laufe der Zeit zurückgeht, weil die Gesellschaften sich schneller an höhere Temperaturen gewöhnen als die Temperaturen steigen. Der IPCC drückt es folgendermaßen aus:
„Die hitzebedingte Sterblichkeit ist in den meisten Ländern im Laufe der Zeit zurückgegangen, was auf allgemeine Verbesserungen der Gesundheitssysteme, die zunehmende Verbreitung von Klimaanlagen in den Wohnungen und Verhaltensänderungen zurückzuführen ist. Diese Faktoren, die die Anfälligkeit der Bevölkerung für Hitze bestimmen, haben gegenüber dem Einfluss der Temperaturveränderung überwogen.“
Der Nature-Artikel sowie der zugrunde liegende Lancet-Bericht erwähnen jedoch weder Kältetote noch eine abnehmende Empfindlichkeit der Gesellschaft. Wieder einmal lässt eine vom Establishment unterstützte Institution Schlüsselelemente der Geschichte aus, um ein bestimmtes Narrativ zu unterstützen.
Eine weitere Behauptung lautet: „Die globale Erwärmung führt dazu, dass sich Infektionskrankheiten in neue Regionen ausbreiten“.
Die nachstehende Karte soll diese Behauptung bestätigen, schreibt Brown, indem sie eine Ausdehnung der globalen Landfläche zeigt, die für die Übertragung von Malaria geeignet ist, und zwar auf der Grundlage von „Niederschlags-, Feuchtigkeits- und Temperaturniveaus, in denen sich Malaria im Durchschnitt mindestens einen Monat pro Jahr über ein Jahrzehnt hinweg ausbreiten könnte.“
Die Meldung und das Diagramm scheinen darauf hinzudeuten, dass die Häufigkeit von Malaria zunimmt. Aber auch dies ist nicht ganz richtig. Tatsächlich waren viele der auf der Karte im Nature-Artikel hervorgehobenen Regionen früher von Malaria betroffen, sind aber heute malariafrei, was zum Teil auf den Einsatz von Insektiziden, die Trockenlegung von Sumpfgebieten und die Verbesserung der Wohnverhältnisse zurückzuführen ist:
Die Daten aus der oben genannten Studie enden zu Beginn des 21. Jahrhunderts, aber laut dem jüngsten Weltmalariabericht der Weltgesundheitsorganisation gibt es in den in der Karte des Nature-Artikels genannten Regionen keine nennenswerte Anzahl von Malariafällen, und die Gesamthäufigkeit von Malaria weltweit (sowie die Sterberaten durch Malaria) geht langfristig weiter zurück:
Auch der Weltmalariabericht geht davon aus, dass die Zahl der Malariafälle weiter zurückgehen wird:
„Unter dem ‚mittleren Klimaszenario‘ (SSP2) deutet die Analyse darauf hin, dass die Malariahäufigkeit unter den derzeitigen Interventionsniveaus in Kombination mit sich ändernden ökologischen und sozioökonomischen Bedingungen wahrscheinlich zurückgehen wird, selbst wenn die Malariafälle aufgrund des Bevölkerungswachstums leicht zunehmen werden.“
Die Behauptung, dass sich Infektionskrankheiten wie Malaria auf neuere Regionen ausbreiten, scheint unbegründet zu sein.
Schließlich wird in dem Nature-Artikel auch behauptet: „Während sich die Welt erwärmt, verlieren immer mehr Menschen den Zugang zu sicheren und nahrhaften Lebensmitteln.“
Langfristig gesehen stimmt es einfach nicht, dass die Erwärmung mit einer Verschlechterung des Zugangs zu Nahrungsmitteln einhergeht, schreibt Brown. Das liegt zum Teil daran, dass die Erträge der wichtigsten Nutzpflanzen in der modernen Periode der globalen Erwärmung deutlich gestiegen sind, was zu einem Anstieg der pro Person verfügbaren Nahrungskalorien geführt hat:
Der Welthunger-Index, mit dem der Hunger umfassend gemessen und verfolgt werden kann, zeigt einen langfristigen Rückgang des Hungers in allen Regionen der Welt:
Wie also kommt der Nature-Artikel zu seiner Behauptung? Die Autoren zitieren ein Modell aus einer Studie aus dem Jahr 2022, in der geschätzt wird, dass „127 Millionen Menschen im Jahr 2021 infolge des Klimawandels von mäßiger bis schwerer Ernährungsunsicherheit betroffen sein werden, verglichen mit einem Szenario ohne globale Erwärmung“. Bei diesem Modell wurde eine Regressionsanalyse verwendet, bei der die Auswirkungen kurzfristiger Wetterschwankungen mit denen langfristiger klimatischer Veränderungen gleichgesetzt wurden.
Diese Annahme sei „fragwürdig“, schreibt Brown, aber er weist auf ein noch größeres Problem bei dieser Analyse hin: Die berechneten Auswirkungen des Klimawandels sind im Vergleich zu den Fortschritten in der Technologie und der wirtschaftlichen Entwicklung gering.
Dies wird deutlich, wenn wir uns die Ergebnisse genauer ansehen. Die linke Spalte unten zeigt die tatsächlich beobachtete Häufigkeit von mäßiger bis schwerer Ernährungsunsicherheit, und die rechte Spalte gibt an, wie hoch die Häufigkeit ohne den Klimawandel gewesen wäre:
Beachten Sie die großen Unterschiede zwischen den Regionen (z. B. ein Unterschied von 36,7 % zwischen Afrika und Europa) und die vergleichsweise geringen Auswirkungen des Klimawandels (unter drei Prozent für alle Regionen). Dies deutet darauf hin, dass wirtschaftliche und gesellschaftliche Unterschiede weitaus größere Determinanten der Ernährungsunsicherheit sind als klimatische Veränderungen.
In einer ähnlichen kürzlich veröffentlichten Analyse wurde dieser Punkt folgendermaßen formuliert:
„Unsere Schätzungen (kontrafaktisches Szenario) sollten nicht als Auswirkungen einer Welt ohne fossile Brennstoffe auf die weltweite landwirtschaftliche Produktion interpretiert werden. Die Landwirtschaft hat enorm von der Agrarforschung und den kohlenstoffintensiven Betriebsmitteln profitiert, die ohne fossile Brennstoffe nicht in dem Maße verfügbar gewesen wären. Das kontrafaktische Szenario in unserer Studie berücksichtigt lediglich die Auswirkungen der fossilen Brennstoffe und anderer anthropogener Einflüsse auf das Klimasystem.“
Ein weiterer Favorit der AGW-Partei, der Welthunger, beißt ins Gras.
Um den gesamten Substack-Artikel von Patrick Brown zu lesen, der noch viel mehr enthält, einschließlich fehlerhafter Behauptungen über Waldbrände, klicken Sie HIER.
Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE