Amerikas nächster Nachbar hebt den Anti-Fossil-Wahn auf ein ganz neues Niveau

David Blackmon 

Stellen Sie sich Folgendes vor: Sie investieren ein paar Stunden, um sich „Juice: Power, Politics, and the Grid“ [etwa: Strom, Macht, Politik und das Netz], den hervorragenden neuen Dokumentarfilm von Robert Bryce und Tyson Culver anzuschauen.

Es ist ein Dokumentarfilm, der für eine stärkere Nutzung der Kernenergie plädiert, aber auch positive Dinge über die Notwendigkeit der weiteren Nutzung von Erdgas und Kohle zur Aufrechterhaltung der Stabilität unserer Energienetze zu sagen hat. Oder Sie lesen das hervorragende Buch des Autors Alex Epstein, „Fossil Future“, das die These vertritt, dass Erdöl, Erdgas und Kohle auch in Zukunft eine wichtige Rolle im globalen Energiemix spielen werden.

Aber dann wachen Sie am nächsten Morgen auf und stellen fest, dass diese drei Männer verhaftet und angeklagt wurden, weil sie, nun ja, nette Dinge über fossile Brennstoffe gesagt haben.

Lachen Sie nicht: Wenn es nach dem Willen eines kanadischen Parlamentsmitglieds geht, wird das im Großen Weißen Norden Gesetz werden. Dieser Abgeordnete, Charlie Angus aus Timmins-James Bay, Ontario, hat am Montag einen Gesetzentwurf eingebracht, der strafrechtliche Folgen für positive Äußerungen über Erdöl, Erdgas und Kohle vorsieht, selbst wenn diese offensichtlich wahr sind. In dem Gesetzentwurf heißt es unter anderem: „Es ist verboten, für einen fossilen Brennstoff, ein mit einem fossilen Brennstoff verbundenes Markenelement oder die Produktion eines fossilen Brennstoffs zu werben.“

Die Toronto Sun berichtete diese Woche, Angus habe wiederholt versprochen, die Öl-, Gas- und Kohleindustrie so zu behandeln, wie westliche Regierungen in den 1990er Jahren gegen die großen Tabakkonzerne vorgegangen seien. Das liberale Mitglied der New Democrat Party von Justin Trudeau behauptete, dass es bei seinem Gesetzesentwurf darum gehe, die Verbreitung von Unwahrheiten über diese fossilen Brennstoffe zu stoppen, die von der Klimaalarmisten-Bewegung nach Kräften zu globalen Buhmännern gemacht werden, denen jede Umwelt- und Wetter-Unbill zugeschrieben werden soll.

„Der Big-Tobacco-Moment ist für Big Oil endlich gekommen. Wir müssen die menschliche Gesundheit über die Lügen der Ölindustrie stellen“, sagte Angus am Montag vor dem Parlament.

Angus sagt also, dass es in dem Gesetzentwurf darum geht, „die Verbreitung von Unwahrheiten durch die Ölindustrie zu stoppen“, aber eigentlich geht es in dem Gesetzentwurf darum, die „Werbung für einen fossilen Brennstoff, ein mit fossilen Brennstoffen verbundenes Markenelement oder die Produktion eines fossilen Brennstoffs“ unter Strafe zu stellen. Der Wortlaut des Gesetzes würde es zu einem Verbrechen machen, auf Plakatwänden von Tankstellen mit dem Benzinpreis zu werben oder für Chevron Fernsehspots zu schalten, in denen das Unternehmen mit dem „Techron“ genannten Zusatzstoff prahlt.

Die Formulierung im Gesetzentwurf würde es zu einem Verbrechen machen, wenn Befürworter wie Bryce und Culver ihre Dokumentarfilme produzieren und Epstein seine Bücher veröffentlichen würde. All dies würde nach Angus‘ Gesetzentwurf als illegal und in der Tat als ketzerisch gegenüber den Lehren der Klimaalarm-Religion gelten.

Mit anderen Worten, der Wortlaut hat nichts mit objektiver Wahrheit zu tun. Es geht um das Verbot von Äußerungen, die diesem kanadischen Abgeordneten nicht gefallen.

Mehrere Jahre lang moderierte der großartige Komiker Jeff Foxworthy eine Fernsehsendung mit dem Titel „Are You Smarter Than a 5th-Grader?“ [etwa: Sind Sie klüger als ein Fünftklässler?]. Offensichtlich würde MP Angus in dieser Show durchfallen, da jeder Fünftklässler, der jemals darin aufgetreten ist, sofort den logischen Widerspruch zwischen dem Wortlaut des Gesetzes und der Werbung für das Gesetz durch seinen Verfasser erkennen würde.

Die einfache Wahrheit ist, dass Bryce, Culver, Epstein und viele andere Befürworter Recht haben, wenn sie versuchen, ein gewisses Maß an Vernunft in unsere Energie- und Klimadebatte zu bringen, was die Zukunft der fossilen Brennstoffe und der nuklearen Energieerzeugung angeht. Diese Energiequellen liefern derzeit etwa 85 % des Primär-Energiemixes, ein Niveau, das im letzten Vierteljahrhundert trotz der Ausgabe von Billionen von Dollar für Subventionen und Steuererleichterungen für Windkraft, Solarenergie und Elektrofahrzeuge unnachgiebig konstant geblieben ist.

Die von Bryce und Culver befürwortete Renaissance der Kernenergie könnte diesen Prozentsatz in den kommenden Jahrzehnten sogar noch steigen lassen.

Hier ein Gedanke: Vielleicht wäre es besser, wenn das kanadische Parlament und der amerikanische Kongress Gesetze erlassen würden, die es für Abgeordnete oder Kongressmitglieder unter Strafe stellen, Unwahrheiten über die Gesetze zu verbreiten, die sie zu verabschieden versuchen?
Das wäre ein echter Dienst an der Öffentlichkeit, was natürlich bedeutet, dass es nie passieren kann.

Originally published by the Daily Caller News Foundation.

David Blackmon is a contributor to The Daily Caller News Foundation, an energy writer, and consultant based in Texas. He spent 40 years in the oil and gas business, where he specialized in public policy and communications.

Link: https://azfreenews.com/2024/02/americas-next-door-neighbor-is-taking-anti-fossil-fuel-craziness-to-a-whole-new-level/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE