Während Amerika auf erneuerbare Energien setzt, wird die Stromerzeugung aus Kernenergie weltweit ausgebaut

Ronald Stein

Schweden, China, Indien, Russland und andere Länder sind dabei, von gelegentlichem Strom aus erneuerbaren Energien auf fossilfreien Strom aus Kernkraft umzusteigen, der kontinuierlich und unterbrechungsfrei ist.

Amerikanische Politiker wie Präsident Joe Biden und der kalifornische Gouverneur Gavin Newsom träumen weiterhin „den unmöglichen Traum“, dass intermittierende Elektrizität aus Wind- und Sonnenenergie die Welt versorgen kann, während Länder wie Schweden, China, Indien und Russland von gelegentlicher Elektrizität aus erneuerbaren Energien auf kontinuierliche, unterbrechungsfreie und fossilfreie Elektrizität aus Kernkraft umsteigen.

In Bezug auf zuverlässige Elektrizität hat Schweden erklärt, dass das Ziel seiner Elektrizitätspolitik darin besteht, „von 100 % erneuerbaren Energien zu 100 % frei von fossilen Brennstoffen zu werden“. Die schwedische Regierung hat einen Fahrplan vorgestellt, der den Bau neuer Kernkraftwerke in der Größenordnung von mindestens zwei Großreaktoren bis 2035 vorsieht. Schweden plant einen „massiven“ Ausbau der Stromerzeugung aus Kernenergie bis 2045.

In der schwedischen Vereinbarung heißt es auch, dass die notwendigen Vorschriften entwickelt werden sollen, um die Voraussetzungen für den Bau und den Betrieb kleiner modularer Reaktoren (SMR) zur Versorgung kleinerer Gemeinden zu schaffen. Darüber hinaus muss das Genehmigungsverfahren für Kernkraftwerke verkürzt werden.

In 15 Ländern, vor allem in China, Indien und Russland, werden derzeit etwa 60 Kernkraftwerke gebaut. Auf China und Russland entfallen zusammen 70 Prozent der neuen Kernkraftwerke.

Amerika strebt weiterhin danach, den Erdölverbrauch zugunsten von Wind- und Solarstrom zu reduzieren. Darüber hinaus würde der „amerikanische Traum von den erneuerbaren Energien“ bedeuten, dass schätzungsweise 6000 nützliche Produkte geopfert werden müssten, die auf aus Erdöl hergestellten Nebenprodukten beruhen – Produkte, die von Asphalt für Autobahnen bis hin zu Düngemitteln, Kosmetika, synthetischem Kautschuk, Medikamenten und medizinischen Geräten, Reinigungsmitteln, Kunststoffen und vielem mehr reichen.

Ohne Kraftstoffe und Produkte, die heute auf Erdöl basieren, könnten wir die internationalen und militärischen Flughäfen, die heute einen Großteil der mehr als 20.000 Verkehrsflugzeuge und einen Großteil der mehr als 50.000 Militärflugzeuge beherbergen, sowie viele der mehr als 50.000 Handelsschiffe nicht betreiben.

Ohne die Kraftstoffe und Produkte, die heute auf Öl basieren, würde die Welt die Abschaffung aller Militärs und Raumfahrtprogramme erleben, da die Welt in die Zeit vor 1800 zurückfällt, als die Zivilisation ohne Öl existierte!

Die Milliarden, die auf diesem Planeten ohne die Vorteile der Produkte leben, die aus den aus Erdöl hergestellten Petrochemikalien hergestellt werden, sind auch die ärmsten, kränksten und verletzlichsten Menschen auf diesem Planeten.

Unabhängig davon, ob es sich um Kohle, Erdgas, Wasserkraft, Kernenergie, Windturbinen oder Sonnenkollektoren handelt, sind die zuverlässigsten Verfahren diejenigen, die das ganze Jahr über kontinuierlich und unterbrechungsfrei Strom zur Versorgung von Krankenhäusern, Industrie, Militär, Elektronik und Kommunikation erzeugen können.

Die Nennkapazität der erneuerbaren Energien ist sehr irreführend, da die erzeugte Elektrizität unregelmäßig und unzuverlässig ist. Windkraftanlagen erzeugen ihre angegebene Leistung nur in etwa 30-40 Prozent der Zeit. Solaranlagen bringen in der Regel nur 25 Prozent ihres angeblichen Kapazitätsfaktors ein. Das bedeutet, dass für die anderen 60-75 Prozent der Zeit, in der Wind- und Solaranlagen nicht arbeiten, Ersatzstrom aus Kohle-, Erdgas- und Kernkraftwerken bereitgestellt werden muss.

Für den Elektroingenieur zeigen die verfügbaren Betriebsdaten von Wind- und Solarparks, dass es nicht möglich ist, dass Wind- und Solarstrom jemals die planbare, zuverlässige Erzeugung von kontinuierlichem, unterbrechungsfreiem Strom zur Deckung des Grundlastbedarfs ersetzen kann. In dieser Hinsicht ist der Vorschlag einiger politischer Entscheidungsträger, große Kohle-, Erdgas-, Wasser- und Kernkraftwerke durch eine Flotte von die meiste Zeit über stillstehenden Wind- und Solarparks mit Nennleistung zu ersetzen, technisch nicht realisierbar, so dass „sie den unmöglichen Traum träumen“.

Außerdem werden die Mineralien und Bestandteile der erneuerbaren Elektrizität aus Wind- und Sonnenenergie in der Regel im Ausland in Entwicklungsländern gewonnen, vor allem in China, Afrika und Lateinamerika. Das bedeutet, dass arme Asiaten, Schwarze und Hispanoamerikaner die billigen Arbeitskräfte liefern werden, die eine „grüne Revolution“ vorantreiben werden – einschließlich möglicher Kinder- und Sklavenarbeit sowie umfassender Umweltzerstörung in „ihrem“ Land, wie in dem für den Pulitzer-Preis nominierten BuchClean Energy Exploitations – Helping Citizens Understand the Environmental and Humanity Abuses That Support Clean Energy“ ausführlich dargelegt.

Was die Umweltfreundlichkeit der „sauberen Elektrizität“ betrifft, so müssen die Verantwortlichen in den Regierungen den Weg der Umweltschäden und Menschenopfer vom Beginn bis zum Ende der Lebensdauer von Batterien, Turbinen und Solarzellen betrachten. Die Sauberkeit von „sauberem“ Strom ist eine der großen Lügen unserer Zeit. Wind- und Solarstrom sind weder billig noch energieeffizient, wenn man den Energieaufwand für den Abbau, den Transport, die Verarbeitung, den Bau und die Entsorgung der Hardware am Ende der Strecke berücksichtigt.

Hinzu kommt, dass die politischen Entscheidungsträger noch nicht erkannt haben, dass alles, was Strom „braucht“, mit Erdölderivaten hergestellt wird, die aus Rohöl gewonnen werden, von der Glühbirne bis zum iPhone, dem Defibrillator usw. usw.! Die erneuerbaren Energien verdrängen also nicht den Bedarf an Erdöl.

Die politischen Entscheidungsträger müssen einen Plan haben, um die materialistischen Ansprüche der acht Milliarden Menschen auf diesem Globus an all die Produkte, Infrastrukturen und Elektrizität zu erfüllen, die es heute gibt und die es vor ein paar hundert Jahren noch nicht gab. Bemühungen, die Nutzung von Erdöl ohne einen geplanten Ersatz einzustellen, könnten die größte Bedrohung für die zivilisatorischen Ansprüche der acht Milliarden Menschen auf diesem Planeten darstellen.

Die so genannte Industrie für fossile Brennstoffe ermöglicht den Menschen ein Leben in einer Leichtigkeit und einem Komfort, der für die Massen vor 1800 unvorstellbar war. Die aus Erdöl hergestellten Produkte und Brennstoffe sind die Grundlage des modernen Lebens und liefern Tausende von Produkten, die in der modernen Gesellschaft allgegenwärtig sind. Dazu gehören Dinge, die wir praktisch jede Minute des Tages benutzen, vom Schminken über das Zähneputzen bis hin zur medizinischen Behandlung. Stellen Sie sich die pharmazeutische Industrie ohne petrochemische Produkte vor.

Wenn wir eine kontinuierliche, unterbrechungsfreie und emissionsfreie Stromversorgung in großem Maßstab und zu niedrigen Kosten für Millionen von Stromverbrauchern bereitstellen wollen, um die materialistischen Anforderungen zu erfüllen, die es vor einigen Jahrhunderten noch nicht gab, muss das Tempo mit Warp-Geschwindigkeit erfolgen, so wie in Schweden, China, Indien und Russland, die sich auf die Stromerzeugung aus Kernkraft konzentrieren.

Ronald Stein  is an engineer, senior policy advisor on energy literacy for the Heartland Institute and CFACT, and co-author of the Pulitzer Prize nominated book “Clean Energy Exploitations.”

Link: https://wattsupwiththat.com/2023/11/27/while-america-pursues-renewables-worldwide-expansion-is-underway-for-nuclear-generated-electricity/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

 




Sehr warmer, aber nicht rekordwarmer Herbst 2023 in Deutschland mit vielen Schönheitsfehlern

Sommerlich begonnen, winterlich verronnen: Die herbstliche Temperatur-Rekordjagd ist gescheitert

Stefan Kämpfe

Dieser Herbst 2023 bot alles, was die goldene Jahreszeit auf Lager hat. Insgesamt fiel er zwar dank einer rekordwarmen ersten Hälfte erneut sehr mild aus, Näheres dazu hier, doch in der letzten Novembertagen kam der Absturz in den tiefen Winter. Enorme Schwankungen zwischen Flauten und Stürmen legten die erheblichen Mängel der Deutschen Energiewende schonungslos offen, und die Sonne, welche im September und Anfang Oktober noch für Sommertage sorgte, verabschiedete sich ab Mitte Oktober in den Winterurlaub.

Viel Sonne, die AMO-Warmphase, die Sonnenaktivität, viel Südwetter und Wärmeinseleffekte heizten dem Herbst ordentlich ein

Der Sonnenstand und die astronomisch mögliche Sonnenscheindauer fallen im Herbst vom Niveau des mittleren Aprils auf das des mittleren Januars zurück. Für sehr hohe Lufttemperaturen bedarf es daher neben einer maximalen Besonnung stets einer intensiven, von kräftigem Wind unterstützten Warmluftzufuhr aus dem Süden. Beides war im September/Oktober und auch noch bis Mitte November 2023 häufig der Fall. Zwar ist der Herbst Dank des „Spätsommers“ am Septemberanfang, des „Altweibersommers“ am Septemberende, des „Mittelherbstes“ im Oktober und der „Allerheiligen- und Martinssommers“ im November, die klassische Schönwetterjahreszeit – nicht umsonst werden die bekanntesten Volksfeste wie der Weimarer Zwiebelmarkt, das Münchner Oktoberfest oder der Cannstadter Wasen im Herbst gefeiert. Aber anders, als im Spätfrühling und Sommer, bedeutet die Formel „Hochdruckwetter plus Sonne“ nur dann noch Wärme, wenn eine warm-gemäßigte oder subtropische Luftmasse vorherrscht. Es kommt also auf die Position des Hochdruckgebietes an – liegt es westlich oder nördlich von Deutschland, so kann es schon in den Septembernächten und ab Oktober ganztägig sehr kühl sein; auch harsche Nachtfröste und Schnee sind dann schon möglich. Immer wieder bildete sich in diesem September/Oktober eine zonale Hochdruckzone zwischen dem Westatlantik und Osteuropa mit einer Achse im September etwa entlang des 45. bis 50. Breitengrades, in welcher sich ein Hoch über Osteuropa besonders ausprägte, was für Deutschland oft eine heiße, schwachwindige Südost-, Süd- oder Südwestströmung zur Folge hatte. Mit dem Oktober wanderte diese Hochdruckzone südwärts, so dass Nord- und zeitweise auch Mitteldeutschland unter Tiefdruckeinfluss mit Wolken und Niederschlägen gerieten, was teils enorm milde Nächte zur Folge hatte. Ab der Mitte Oktober stellte sich die Großwetterlage erstmals vorübergehend auf „kalt“ um. Der November verlief lange sehr mild und ungewöhnlich pilzreich. Der Autor dieses Beitrages fand im letzten Herbstmonat noch nie solche Massen an Pilzen, wie 2023. Aber ab der letzten Novemberdekade drehte die Strömung dauerhaft auf Nord – zum Monatsende herrschte fast überall tiefster Winter.

Abbildungen 1a bis 1c: Für Septemberhitze typische Luftdruckverteilung am 9. September (ganz oben). Hohem Luftdruck über Osteuropa steht tiefer über Westeuropa und dem Nordatlantik gegenüber, man erkennt einen von hochreichender Warmluft angefüllten langwelligen Höhenrücken über Mitteleuropa, während im zentralen und östlichen Mittelmeer Tiefs für Unwetter sorgen. Eine solche Wetterlage ist gerade im Herbst oft sehr stabil und wiederholte sich im Rekord-September 2023 mehrfach. Mittleres Bild die Situation am 11.Oktober 2023, als sehr milde Südwestluft bei hohem Luftdruckgefälle nach Deutschland strömte, doch im Norddeutschen Tiefland war es schon bewölkter und etwas kühler mit gebietsweisem Regen. Unten die vorhergesagte Situation vom 27. für den 28.November 2023. Die Druckgebiete haben ihre Plätze getauscht; hohem Luftdruck über der südlichen Arktis steht tiefer über Ost- und Südeuropa gegenüber; eiskalte Luft aus Nordosteuropa strömt nach Deutschland – mit Schnee und Dauerfrost endete der so warm begonnene Herbst 2023. Bildquellen: wetterzentrale.de

Werfen wir kurz einen Blick auf die Sonnenscheindauer, welche aber nur im September noch stark erwärmend wirkt. Der 2023er Herbst wird nur auf Kosten des Septembers wieder sehr sonnig verlaufen; Oktober und vor allem der enorm nasse November verliefen diesmal zu sonnenscheinarm.

Abbildung 2: Zur Mitte des 20. Jahrhunderts und aktuell verlaufen die Herbste sonnenscheinreicher; aber fast nur auf Kosten des Septembers bestimmt die Sonnenscheindauer die Variabilität der Herbsttemperaturen schwach positiv; die starke Herbst-Erwärmung der letzten 3 bis 4 Jahrzehnte hatte also überwiegend andere Ursachen!

Mehr Herbstwärme nicht wegen mehr CO₂, sondern wegen geänderter Großwetterlagen-Häufigkeiten!

Ein ganz wesentlicher Teil der Herbst-Erwärmung ist den geänderten Häufigkeitsverhältnissen der Großwetterlagen geschuldet – die besonders kühlend wirkenden Nord- und Ostlagen wurden deutlich seltener, die wärmenden mit südlichem Strömungsanteil dafür umso häufiger.

Abbildung 3: Die Häufigkeitszunahme der wärmend wirkenden Lagen mit südlichem Strömungsanteil (nach HESS/BREZOWSKY) trug ganz wesentlich zur Herbst-Erwärmung in Deutschland bei – ihre Häufigkeit erklärt immerhin 25% der herbstlichen Temperaturvariabilität; Daten für 2023 liegen noch nicht vor. Die AMO (grün) beeinflusste sowohl die Häufigkeitsverhältnisse der südlichen Großwetterlagen, als auch das herbstliche Temperaturverhalten. Umrechnung in Indexwerte, um die sehr unterschiedlichen Größen anschaulich in einer Grafik darstellen zu können.

Widerlegt gerade die aktuell starke Herbst-Erwärmung die These einer CO₂-bedingten Klimabeeinflussung?

Wir haben gesehen, dass geänderte Großwetterlagen-Häufigkeiten, enorm zunehmende Besonnung, Sonnenaktivität, WI-Effekte und die aktuelle AMO-Warmphase schon ausreichen, um die Herbst-Erwärmung in Deutschland zu erklären. Ob Kohlendioxid (CO₂) überhaupt einen nennenswerten Klimaeinfluss ausübt, soll hier nicht näher erörtert werden. Aber schon folgende Tatsache lässt Zweifel an der CO₂-bedingten Erwärmung aufkommen: Das völlig unterschiedliche Temperaturverhalten der Jahreszeiten seit 1988.

Abbildung 4: Temperaturentwicklung (DWD-Flächenmittel) der Meteorologischen Jahreszeiten in Deutschland seit 1988. Zur besseren Darstellung in einer Grafik wurden die Winter-Mittel um 5 K (°C) angehoben und die Sommer-Mittel um 6K abgesenkt; Gang und Trend werden dadurch nicht verändert. Man achte auf die fehlende Frühlings- und die geringe Winter-Erwärmung, während sich Sommer und Herbst enorm erwärmten!

Schaut man sich nun die Herbst-Erwärmung langfristig genauer an, so verlief sie nicht gleichmäßig. Einer ersten, sehr kühlen Phase mit Negativtrend (0,5K Abkühlung) bis 1922 folgte die AMO-bedingte, aber nur undeutliche Warmphase zur Mitte des 20. Jahrhunderts, erst bis 1961 mit unwesentlicher Erwärmung, dann bis 1993 Stagnation; und schließlich die bislang wärmste, aktuelle Phase. Alle Monate und Jahreszeiten zeigen grob dieses Verhaltensmuster; allerdings setzte beim Herbst die plötzliche, starke aktuelle Erwärmung mit dem Jahre 1994 am spätesten ein (bei den meisten Monaten/Jahreszeiten erfolgte dieser Klimasprung zwischen 1988 und 1995).

Abbildung 5: Zwischen 1881 und 1922 war der Herbst sehr kühl und kühlte sich in dieser Zeit trotz leicht steigender CO₂-Werte um etwa 0,5K ab; es folgten die weitgehend stabile, aber undeutliche Warmphase zur Mitte des 20. Jahrhunderts, dann die ebenfalls nur undeutliche Kaltphase der späten 1960er bis mittleren 1990er Jahre. Mit dem sehr kalten Herbst 1993 endet diese („Klimasprung“), und es setzte ab 1994 die aktuelle, starke Erwärmung ein; sie betrug seitdem fast 2 K (°C). Praktisch die gesamte Herbst-Erwärmung vollzog sich also in nur 3 Jahrzehnten!

Stromproduktion im Herbst: Zwischen Flaute-Mangel und Windüberschuss – die Erneuerbaren Energien gefährden die Versorgungssicherheit

Der Oktober 2023 war nun wirklich ein fast völlig normaler Herbstmonat mit einem Mix aus sonnigen, trüben, flauen und sehr windigen Tagen – aber genau das legte die eklatanten Schwächen der Deutschen Energiewende schonungslos offen.

Abbildung 6: Der aus klimatologischer Sicht hinsichtlich Wind und Sonnenscheindauer fast normale Oktober 2023 offenbarte das ganze Ausmaß des Scheiterns der Energiewende. Die mit Abstand wichtigste Säule der so genannten erneuerbaren Energien, die Windkraft (hell- und dunkelgraugrüne Flächen), schwankte enorm stark, und effektive, ökonomisch und ökologisch akzeptable Speicher sind in naher Zukunft nicht in Sicht. Die Solarenergie (gelbe Spitzen) spielt im Oktober nur noch eine untergeordnete Rolle und vermag die Defizite der Windkraft nicht auszugleichen. Und während noch bis in den Winter 2022 oftmals Erdgas die Lücken der Erneuerbaren füllte, ist es nun knapp und teuer – heimische Braunkohle und teure Import-Steinkohle (dunkelgrau) mussten einspringen. Man achte auf die gelegentlich großen, weißen Flächen unter der schwarzen Lastlinie – sie bedeuten teuren Stromimport. Bildquelle energy-charts.info; ergänzt; Daten bis zum 31.10. mittags vorliegend.

Spannender ist ein Vergleich der diesmal sehr gegensätzlichen Herbstmonate September (flau, sonnenscheinreich) und November (oft sehr windig, sonnenscheinarm). Während der September noch übernormal viele Unbestimmte (XX) Lagen aufwies, fehlten diese im Oktober und November 2023 fast völlig.

Abbildungen 7a und b: September (oben) und November 2023 im Vergleich; Bedeutung der Farben und Linien wie in Abb. 6. Im September fehlte der Windstrom, und die reichliche Solarenergie stand nur tagsüber zur Verfügung. Im November gab es für die weit über 2 Millionen Solaranlagen kaum noch Arbeit, und obwohl der Monat meist zirkulationsstark und daher recht windig verlief, mussten besonders ab der einsetzenden Kältewelle enorme Mengen an knappem, teurem Erdgas sowie Braun- und Steinkohle verstromt werden. Bildquellen energy-charts.info; ergänzt; Daten bis zum 30.11. nachmittags vorliegend.

Würde man nun, wie das Fridays for Future, Letzte Generation und die Grünen fordern, sofort alle Kohlekraftwerke abschalten, so müsste noch mehr Kernkraft- oder Kohlestrom aus den Nachbarländern importiert werden, oder die immer öfter schon flackernden Lichter gingen in Deutschland ganz aus; effektive, umweltschonende und bezahlbare Speichermöglichkeiten für Wind- und Solarstrom stehen auf lange Sicht nicht zur Verfügung; Wasserstoffproduktion ist ineffizient, extrem teuer, und die Infrastruktur dafür muss erst mühsam aufgebaut werden – wir Verbraucher bezahlen teuer für diesen ganzen Energiewende-Irrsinn!

Herbstliche Temperatur-Rekordjagd – krachend gescheitert

Der Temperatur-Rekordhalter 2006 erreichte ein Herbstmittel (September bis November) von knapp über 12°C, wobei alle Monate herausragend warm ausfielen – der September unwesentlich kühler, der Oktober etwas wärmer, als 2023. Die im November 2006 gemessenen 7,0°C (DWD-Mittel Deutschland) wurden aber wegen des Wintereinbruchs zum Monatsende des Novembers 2023 deutlich verfehlt; mit etwa 11,5°C verlief dieser Herbst dennoch extrem mild. Der sehr heftige Absturz der herbstlichen Temperaturen zeigt sich sehr eindrucksvoll an der WI-armen, für Deutschland gut repräsentativen Station Dachwig nordwestlich von Erfurt

Abbildung 8: Temperaturverlauf im Herbst 2023 (Daten bis zum 29.11. vorliegend) an der WI-armen DWD-Station Dachwig im Thüringer Becken nordwestlich von Erfurt. Dem rekordwarmen September folgte noch eine sehr warme erste Oktoberhälfte; nach einem kurzen Kälteeinbruch Mitte Oktober mit leicht verfrühten ersten Nachtfrösten blieb es noch bis Ende der zweiten Novemberdekade sehr mild; ehe sich der November selbst im Thüringer Flachland mit Kälte und Schnee verabschiedete.

Weil sich der Winter auch in der ersten Dezemberdekade noch ein paar Tage in Deutschland behaupten kann, wird es vermutlich auch keinen neuen Jahrestemperatur-Rekord geben – die Erwärmung scheint ausgereizt.

Stefan Kämpfe, Diplomagraringenieur, unabhängiger Natur- und Klimaforscher

 




Kältereport Nr. 34 /2023

Christian Freuer

Vorbemerkung: Erfreulicherweise hat es mit dem Zugang zum Blog „electroverse“ von Cap Allon geklappt. Die „Kältereports“ werden also erst einmal weiter erstellt. Allerdings können nun die weiterhin genannten Links nicht mehr angeklickt werden, weil sie hinter einer Zahlschranke liegen. Damit können auch die Übersetzungen ebenso wie andere Beiträge von Allons Blog nicht mehr überprüft werden. Ich verbürge mich aber für die korrekte Zusammenstellung und Übersetzung!

Zum Inhalt: Der frühe Beginn winterlichen Wetters ist nicht nur hierzulande, sondern auf fast der gesamten Nordhemisphäre zu verzeichnen. Die schon länger andauernde Kälte in Nordeuropa ist in früheren Kältereports bereits erwähnt worden. Jetzt hat es aber auch weite Teile Mitteleuropas und auch fast die gesamte USA erfasst.

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Meldungen vom 27. November 2023:

Weiterer Rekord-Zuwachs in Grönland

Rekordgewinne bei der Oberflächen-Massenbilanz (SMB) treffen auf eine schweigende, parteiische Presse. Allen Unkenrufen zum Trotz setzt Grönland den Trend der letzten zehn Jahre fort – die Masse nimmt zu.

Nach den rekordverdächtigen Zuwächsen im Oktober – die das Dänische Meteorologische Institut (DMI) eigentlich in einer größeren Grafik hätte darstellen sollen, aber was für ein PR-Albtraum das gewesen wäre – hat der grönländische Eisschild am Wochenende erneut zugelegt und in den bis ins Jahr 1982 zurückreichenden Büchern des DMI einen Rekord für diese Jahreszeit aufgestellt.

Am Sonntag, dem 26. November, verzeichnete der Eisschild einen Zuwachs von über 10 Gigatonnen:

Mit diesen Summen liegt die kumulierte SMB der Saison 2023-24 über dem Mittelwert von 1981-2010 (unteres Feld):

Diese Saison scheint das sechste der letzten acht Jahre zu sein, in denen ein überdurchschnittliches SMB-Jahr verzeichnet wurde; eine Wendung des Schicksals, die trotz des von den MSM verbreiteten Gefasels dazu geführt hat, dass sich der grönländische Eisschild von den Verlusten in den Jahren 1996 bis 2012 deutlich erholt hat.

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Europa: Chaos durch starke November-Schneefälle

Die Skigebiete in den Alpen erleben mit meterhohem Schnee den besten Saisonstart seit Jahrzehnten; der schneebedeckte Ätna spuckt Lava; und aus Moldawien und Bulgarien werden Rettungsaktionen und Todesfälle gemeldet.

Das Positive daran ist, dass die Winterreiseveranstalter einen starken Anstieg der Buchungen verzeichnen, haben doch die Skigebiete ihre Öffnungszeiten vorverlegt, um von den starken Schneefällen zu profitieren.

Verbier in der Schweiz hat seine Lifte fast einen Monat früher in Betrieb genommen; Val Thorens in Frankreich hat dies ebenfalls getan, während zahlreiche Skigebiete ihre Saison am Wochenende eröffnet haben, darunter Cortina und Courmayeur in Italien, Ischgl in Österreich und St. Moritz in der Schweiz.

Während Europas Wintersportorte diese frühe Jahreszeit feiern, haben die harten Bedingungen in den Metropolen des Kontinents, vor allem im Osten, für Chaos gesorgt.

Am Wochenende kamen mindestens drei Menschen ums Leben, als sinkende Temperaturen, heftige Schneefälle und starke Schneestürme die osteuropäischen Länder weiterhin heimsuchten und zu Stromausfällen, Rohrbrüchen und Straßensperrungen führten.

Tausende und Abertausende von Städten und Dörfern waren am Sonntag ohne Strom, als Europas erster großer arktischer Ausbruch der Saison die Ostsee überquerte, Litauen und Polen erfasste, nach Süden in die Ukraine und hinunter nach Rumänien und Moldawien vordrang und sogar eine Notstandserklärung im an das Schwarze Meer angrenzenden Bulgarien zur Folge hatte.

Die Temperaturen in der Republik Moldau erreichten am Montagmorgen außergewöhnliche -10 °C.

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Tödlicher Wintersturm fegt über die USA: Topeka (Kansas) erlebt den heftigsten Novemberschnee seit 135 Jahren

Der Sonntag war der verkehrsreichste Tag an Thanksgiving, und im Mittleren Westen und rund um die Großen Seen wurde es besonders stressig, als ein Wintersturm durch die Region fegte und schwere Schneeverwehungen mit sich brachte.

Dies geschah, nachdem die Plains-Staaten über das Feiertagswochenende heimgesucht worden waren, berichtet Fox Weather, was zum Tod von mindestens drei Menschen in Zentralnebraska führte.

Nach Angaben der Nebraska State Police (NSP) kamen am Freitagnachmittag zwei Menschen bei einem Unfall auf der Interstate 80 in der Nähe des Meilensteines 184 ums Leben. Wenige Stunden später kam ein Mann bei einem weiteren Unfall auf der I-80 in der Nähe der Kilometermarke 211 ums Leben.

Auch im benachbarten Kansas waren die Schneefälle rekordverdächtig.

Wichita brach mit 20 cm Neuschnee seinen Tages-Schneefallrekord, wobei der Samstag auch als der zweitschneereichste Novembertag der Stadt seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1888 in die Geschichte einging.

Topeka tat es ihm gleich und verzeichnete, wie der Nationale Wetterdienst (NWS) bestätigte, den schneereichsten Novembertag in der Hauptstadt von Kansas seit 135 Jahren.

In Topeka fielen am Samstag 16 cm Schnee und am frühen Sonntag weitere 2 cm, insgesamt also 18 cm, sagte Daniel Reese, Meteorologe beim NWS.

Die Summe vom Samstag war der zweithöchste Schneefall an einem Tag im November in Topeka, seit der Wetterdienst hier 1887 mit der Aufzeichnung begann, sagte Reese. Der Rekordschneefall in der Hauptstadt für einen Tag im November liegt Reese zufolge bei 24 cm, aufgestellt am 9. November 1888.

Link (Zahlschranke!): https://electroverse.substack.com/p/more-record-gains-on-greenland-europes?utm_campaign=email-post&r=320l0n&utm_source=substack&utm_medium=email

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Meldungen vom 28. November 2023:

Es folgen zunächst Beiträge zu einer starken Sonnen-Eruption und zu einem Vulkanausbruch des Anak Krakatau (Kind des Krakatau) im Bereich der Großen Sunda-Inseln.

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5 Todesopfer durch Lawinen im Iran

In den letzten Wochen hat es in den Bergen des Nahen Ostens stark geschneit.

Eine Lawine hat im Westen Irans fünf Bergsteiger getötet und vier weitere verletzt, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur IRNA am Wochenende.

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Ein seltener „schwarzer Blizzard“ in Moskau

Wie gestern berichtet, zogen am Wochenende extreme Schneestürme durch Osteuropa und legten in Tausenden von Städten und Dörfern von Litauen über die Ukraine bis hinunter nach Bulgarien den Strom lahm.

Der frühe Wintereinbruch hielt auch am Montag an und verlagerte sich weiter nach Osten ins europäische Russland.

Moskau erlebte sein erstes größeres Schnee-Ereignis viel früher als üblich, berichtet thepressunited.com. In der Hauptstadt kam es zu Staus durch rasch sich auftürmende Schneeverwehungen.

Meteorologen haben die Bedingungen in der Hauptstadt als „schwarzen Schneesturm“ beschrieben – ein Phänomen, das normalerweise im hohen Norden des Landes auftritt, wo Schneeflocken fast parallel zur Oberfläche fliegen und die Sichtweite auf unter 100 m verringern.

Die Schneefälle begannen am Sonntag und verstärkten sich über Nacht, wobei die letzten Prognosen davon ausgehen, dass die Bedingungen bis Dienstag anhalten werden.

Der Leiter des russischen hydrometeorologischen Zentrums Roman Vilfand hat bereits erklärt, dass dies als „einer der stärksten Schneefälle in die Geschichte eingehen wird, die es je im November gegeben hat“.

Das letzte Mal, dass Moskau etwas Ähnliches erlebte, war 1977, während des schwachen solaren Minimums des Zyklus‘ 20.

Link: https://electroverse.substack.com/p/canyon-of-fire-eruption-multiple?utm_campaign=email-post&r=320l0n&utm_source=substack&utm_medium=email

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Meldungen vom 29. November 2023:

Europa: Temperatursturz auf –34,5°C – starke November-Schneefälle von UK bis nach Bulgarien

Außergewöhnliche Novemberkälte hat Europa in letzter Zeit heimgesucht, und die Schneemengen zu Beginn der Saison sind ebenso beeindruckend.

Angefangen bei der Kälte: Im finnischen Dorf Tulppio kam es zu einem Temperatursturz auf -34,5°C.

In Salla, einer Gemeinde in Finnisch-Lappland, erreichte der Tageshöchstwert am Dienstag nur -30,1 °C, was einen Rekord für den Monat November darstellt.

Auch in fast ganz Schweden, Dänemark und Norwegen ist es weit unter den Gefrierpunkt kalt geworden, und in zahlreichen Orten Norwegens wurden nach Angaben des öffentlich-rechtlichen Rundfunks NRK ebenfalls Rekord-Tiefsttemperaturen für diesen Monat verzeichnet.

Diese außergewöhnlich kalten Bedingungen beschränken sich nicht nur auf Skandinavien – weit gefehlt.

Ein mäandrierender Jetstream hat die Kälte tief ins Herz Europas gebracht, über die Niederlande, Deutschland und den Osten bis in die Ukraine und Russland, sogar bis zum Schwarzen Meer.

In Deutschland hat der frühe Wintereinbruch mindestens zwei Todesopfer gefordert, und zwar in Westhessen, wo umstürzende Bäume unter der Schneelast zu einer Vielzahl von Verkehrsunfällen führten.

Im Rheingau-Taunus-Kreis saßen Hunderte von Autofahrern in ihren Fahrzeugen fest und mussten gerettet werden.

In der Stadt Wiesbaden mussten rund 55 Kinder und Lehrer in einer Schule übernachten, weil sie eingeschneit waren.

[Hervorhebung vom Übersetzer]

Man beachte, bis zum Winter ist es noch gut einen Monat hin.

[Stand davon irgendwas in unseren hiesigen Qualitäts-Medien?]

Schnee- und Eiswarnungen wurden auch für UK herausgegeben, wo das Met Office die Briten vor „gefährlichen Bedingungen“ gewarnt hat.

Die Temperaturen sind in der Nacht zum Dienstag auf -8 °C in Schottland und -6 °C in Nordengland gefallen, und in ganz Schottland und Ostengland bis nach Norfolk hat es geschneit. Sogar für den Südosten, einschließlich London, werden seltene November-Schneefälle vorhergesagt.

Dieser Wert von -8°C war die niedrigste Novembertemperatur in UK seit 13 Jahren.

Im Osten sieht die Lage ziemlich düster aus.

Vor allem in der Ukraine, Moldawien, Rumänien und Bulgarien sind Millionen von Menschen immer noch ohne Strom, da die Region seit dem Wochenende von historischen Schneestürmen heimgesucht wird.

Dies ist eine Realität, die sogar die Medien anerkennen müssen, wahrscheinlich aufgrund der zunehmenden Zahl von Todesopfern in der Region – allein in der Ukraine sind es bisher mindestens zehn [als ob der Krieg dort nicht schon schlimm genug ist. A. d. Übers.]

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Es folgt noch ein Beitrag zu der außerordentlich positiven Entwicklung von Korallen im Barriere-Riff vor Australien und nochmals einer zu solaren Vorgängen.

Link: https://electroverse.substack.com/p/europe-plunges-to-345c-301f-as-heavy?utm_campaign=email-post&r=320l0n&utm_source=substack&utm_medium=email

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Meldungen vom 30. November 2023:

Einer der schneereichsten November. Monate in den Alpen

Es ist zwar erst November, aber Skigebiete in den europäischen Alpen wie z. B. Val Thorens melden, dass sie bereits genug Schnee für die gesamte Saison erhalten haben.

Allein in dieser Woche hat sich in höheren Lagen mehr als ein Meter Schnee angesammelt, eine Menge, die den rekordverdächtigen Schneefällen von Anfang des Monats folgt.

Dies wird weithin als einer der besten Starts in eine Skisaison in den Alpen angesehen, vielleicht sogar als der beste überhaupt.

Stellvertretend für viele Fotos aus den Alpen hier das Folgende:

St Anton am Arlberg in dieser Woche.

Die Ventusky-Schneearchive (2018-2023) zeigen, dass der Schnee im späten November in den Alpen nicht mehr verschwindet:

Es folgt der Ausblick auf Massenschneefälle, die zum Monatswechsel auch eingetreten sind und auch noch weite Gebiete Bayern erfasst hatten.

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Weitere Rekord-Schneefälle in Moskau

Um den historischen Novembereinbruch in Europa nicht zu verpassen, bricht auch Moskau alle Rekorde.

Unterstützt durch die seltenen „schwarzen Schneestürme“ Anfang der Woche wird die russische Hauptstadt in diesem Monat garantiert mindestens den drittschneereichsten November der Geschichte verzeichnen.

Mit einer Gesamtschneehöhe von 24 cm wird er nur von den Novembern 1977 und 1985 übertroffen (Sonnenminimum des 20. bzw. 21. Zyklus‘).

„Man kann nur Verständnis für die städtischen Dienste haben: Der kalendarische Winter hat noch nicht begonnen, aber es gibt bereits eine Menge Schnee zu räumen“, schreibt Tatyana Pozdnyakova, Chefexpertin von IA Meteonovosti (hmn.ru).

Ein weiterer Schneesturm zog in den frühen Morgenstunden des 30. November auf, berichtet Pozdnyakova in einer Aktualisierung.

Im Osten wüteten heftige Schneestürme in der Republik Sasha, auch in der bulunischen Stadt Tiksi. Aufgrund der extremen Bedingungen wurden Schulen und Geschäfte geschlossen, berichtet die Zeitung Mayak Arktiki.

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Kälteste November-Nacht in Kopenhagen seit 104 Jahren

In Nordeuropa herrschten diese Woche ebenso anomale Bedingungen, und in ganz Skandinavien wurden Rekorde aufgestellt.

Am Mittwoch wurde in der dänischen Hauptstadt Kopenhagen mit bemerkenswerten -7,7 °C am Flughafen der Stadt die niedrigste Novembertemperatur seit 104 Jahren gemessen.

Auch landesweit wurde ein „Eistag“ ausgerufen, der erste im November seit 1965, als in Roskilde mit -15 °C der niedrigste Novemberwert seit drei Jahrzehnten gemessen wurde.

Die Kälte erweist sich auch als hartnäckig, denn zum ersten Mal seit 1988 gab es in Dänemark zwei Novembernächte mit Temperaturen unter -10°C.

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Frost in allen Staaten der USA

Alle US-Bundesstaaten meldeten am Mittwochmorgen eisige Kälte, und mehr als 200 Millionen Amerikaner litten darunter.

Viele dieser Temperaturen erwiesen sich als rekordverdächtig, insbesondere im Osten der USA.

Zum Beispiel: Danville, Virginia, fiel auf -9,4°C und brach damit den 1955 aufgestellten Wert von -8,3°C; Jackson, Kentucky, verzeichnete einen neuen Tiefstwert von -6,1°C.

Hier eine zweistündige Momentaufnahme der gefallenen Rekorde am 29. November – Bilder für 11:00 bzw. 12:00 UTC:

Anschließend vergleicht Cap Allon noch einmal Propaganda und Realität:

Trotz dieser schneereichen Realität – v n Europa bis zum Nordosten – versuchen die MSM immer noch, ein „Kein Schnee mehr“-Narrativ zu verkaufen.

„Eine neue Analyse und Karten eines NOAA-Klimaforschers zeigen, dass der Schneefall weltweit abnimmt, während die Temperaturen aufgrund des vom Menschen verursachten Klimawandels steigen“, berichtet CNN.

In einem zeitlich abgestimmten Beitrag, der darauf abzielt, die Realität der starken Schneefälle im Winter zu bekämpfen, wird eine „neue“ Analyse eines Mannes, des Aktivisten und Wissenschaftlers Brian Brettschneider, von den etablierten Medien pflichtbewusst verbreitet.

Brettschneider behauptet, seine Analyse der Daten des Copernicus Climate Change Service der Europäischen Union zeige einen Rückgang der jährlichen weltweiten Schneefälle um 2,7 % seit 1973, vor allem in der nördlichen Hemisphäre.

Um zu seiner Zahl zu gelangen, musste Brettschneider jedoch die Messmethoden und Daten ignorieren, die von angesehenen Institutionen seit Jahrzehnten allgemein anerkannt werden – Messmethoden und Daten, die im Widerspruch zu den Botschaften stehen, für die ihn das Establishment effektiv finanziert.

Daten von Institutionen wie der Rutgers University, zum Beispiel:

Und ist ein Rückgang von 2,7 % in 50 Jahren das Beste, was die AGW-Partei vorweisen kann? Rechtfertigt dieser Verlust die Ausrufung einer „Klimakrise“?

Leute wie Brettschneider sind unwissende Bauern, Betrüger – aber eines Tages werden sie als solche entlarvt werden.

Link: https://electroverse.substack.com/p/one-of-the-snowiest-ever-novembers?utm_campaign=email-post&r=320l0n&utm_source=substack&utm_medium=email

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wird fortgesetzt mit Kältereport Nr. 35 / 2023

Redaktionsschluss für diesen Report: 30. November 2023

Zusammengestellt und übersetzt von Christian Freuer für das EIKE




Bezahlbarer Strom für alle! Jetzt!

Strom ist nicht nur für die Industrie zu teuer, sondern auch für alle Bewohner unseres Landes. Die Energiewende treibt die Strompreise weiter hoch. Ihre Beendigung würde sie halbieren. 

Von Prof. Dr. Ing. Hans-Günter Appel

Der Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, Robert Habeck, will ein weiteres Abwandern der Industrie aus Deutschland infolge zu hoher Strompreise durch die Energiewende verhindern. Dazu soll ein subventionierter Strompreis für die Industrie eingeführt werden. Die Subventionen sollten aus dem aufgestockten Klima- und Transformationsfonds fließen. Diese Aufstockung ist aber nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts nicht verfassungskonform. Damit steht nicht hinreichend Geld aus diesem Fonds zur Verfügung. Zwangsläufig müssten die anderen Strom-Verbraucher über höhere Strompreise, die sich noch zusätzlich aus gleichem Grund wegen der wegfallenden Strompreisbremse, was ebenfalls eine Subvention ist, diese Subvention der Industrieunternehmen aufbringen. Nach Berichten im Deutschlandfunk hat der Minister bereits höhere Stromkosten angekündigt.

 

Die Energiewende treibt die Stromkosten in die Höhe

Die Energiewende, die die hohen Stromkosten in Deutschland hauptsächlich verursacht, soll nicht hinterfragt, sondern planmäßig weitergeführt werden. Damit steigen die CO2-Steuern auf Heiz- und Treibstoffe Anfang des nächsten Jahres um über 30 Prozent und die Maut für Kraftwagen um mehr als 80 Prozent. Der weitere Ausbau der Wind- und Solarstromerzeugung erhöht die Strompreise, vergrößert den Stromüberschuss bei Starkwind und Sonnenschein, der kostenpflichtig entsorgt werden muss, und verlangt den Ausbau der Stromnetze.

Die Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der CDU/CSU-Fraktion (Bundestagsdrucksache 20/9166) zu der Entwicklung der Netzkosten prognostiziert einen Anstieg um mehr als 10 Prozent für Haushalts- und Gewerbekunden in 2024 gegenüber dem Vorjahr.  Über die Kostenentwicklung in den nächsten 10 Jahren gibt es nur nebulöse Vorstellungen. Sicher ist nur, es wird teurer. Dies alles müssen die Stromkunden letztlich bezahlen.

Die Kaufkraft der Bevölkerung sinkt entsprechend. Wie die Regierung mit diesen Maßnahmen die Wirtschaft ankurbeln will, bleibt rätselhaft. Nach einer Rechnung der „Jungen Freiheit“ kassiert der Staat jetzt schon 60 Prozent des Brutto-Arbeitslohns. Da bleibt kaum noch Kaufkraft.


Die heilige Kuh. Energiewende zur Klimarettung

Wir brauchen bezahlbaren Strom für alle. Nur so kann es mit Deutschlands Wirtschaft wieder aufwärts gehen. Dazu muss die heilige Kuh der Regierungsparteien und auch der CDU hinterfragt werden: die Energiewende zur Klimarettung. Allein aus dem Klima- und Transformationsfonds sollten dazu jährlich 60 Milliarden Euro aufgewendet werden. Hinzu kommen nach Aussagen von Bundeskanzler Scholz weitere 50 Milliarden aus anderen öffentlichen Töpfen. Mit einer Beendigung der Energiewende würde die staatliche Belastung also um mehr als 100 Milliarden Euro jährlich verringert. Das wären1300 Euro pro Einwohner.  Um diesen Betrag würde deren Kaufkraft steigen und der Strompreis auf die Hälfte fallen. Die Industrie in Deutschland würde wieder wettbewerbsfähig werden.

Mit Beendigung der Energiewende steigt die Kaufkraft, und die Verwaltung wird verschlankt. Es werden keine Energie- und Klimaberater mehr gebraucht. Der Aufwand für die Genehmigung von Wind- und Solaranlagen in den Gemeinden, Kreisen und Ländern entfällt. Gesetze mit vielen tausend Seiten, die nur den Profiteuren der Energiewende nutzen, können eingestampft werden. Es werden wieder Kräfte frei für den Erhalt und die Verbesserung von Straßen, Schulen und anderer Infrastruktur.


Keine staatlichen Investitionszuschüsse  

Staatliche Investitionszuschüsse für neue Industrieansiedlungen sind mit einem wettbewerbsfähigen Strompreis auch nicht mehr erforderlich. Dann finden sich genügend Investoren, die sich mit einer Ansiedlung in Deutschland eine gute Rendite ausrechnen. Zurzeit versucht die Industrie, mit Subventionen zu überleben. Dies führt dazu, dass die Wirtschaft die grüne Energiepolitik verbal unterstützt, weil nur so der Subventionstopf erreicht werden kann.

Das Urteil des Bundesverfassungsgerichtes wäre für die Regierung eine gute Gelegenheit, die Energiewende zu beenden (*). Dazu müssten Ideologien verlassen und Fakten akzeptiert werden. Es ist fraglich, ob sich die Regierung und die Parteien auf diesen Weg begeben. Die Profiteure, zu denen sicher auch viele Bundestagsmitglieder zählen, die Anteile an grünen Stromanlagen haben, sind eine mächtige Lobby, die das verhindern will. Sie sind gut vernetzt in Deutschland wie in der EU. Die Wendegesetze sind weitgehend ihr Werk. Es wird spannend, ob die Regierung das Rückgrat besitzt, sich gegen die Energiewende-Lobby zum Wohle Deutschlands durchzusetzen.

Prof. Dr. Ing. Hans-Günter Appel
Pressesprecher NAEB e.V. Stromverbraucherschutz

 




Die EU vor einer nuklearen Wende. Unter französischer Führung?

von Edgar L. Gärtner

Vor wenigen Tagen, am 21. November 2023, hat sich das Europa-Parlament nach jahrelangem Hin und Her endlich klar dafür ausgesprochen, die Kernenergie als „grün“, das heißt CO2-frei zu klassifizieren. Nach Ansicht der französischen Tageszeitung „Le Figaro“ ist diese Entscheidung „définitif“. Wir werden sehen…

Jedenfalls bereiten sich Franzosen, die heute noch zu den politischen und wirtschaftlichen Zielen General Charles de Gaulles stehen, schon einmal darauf vor, in Europa wieder eine Führungsrolle zu übernehmen. Schon am 14. November gab der französische Wirtschafts- und Finanzminister Bruno Le Maire den Preis für Atomstrom bekannt, mit dem der Staatskonzern EDF rechnen kann, wenn die mit der EU abgestimmte Tarifregelung ARENH (Accès réglementé à l‘électricité nucléaire historique) Ende 2025 ausläuft. Nach dieser Regelung, die verhindern soll, dass Frankreich wegen seines Strom-Monopols von der EU bestraft wird, muss EDF ein Viertel bis ein Drittel seines Nuklearstroms zum Spottpreis von 42 €/MWh an Großhändler ohne eigene Produktionskapazitäten abgeben. Deren Leistung erschöpft sich darin, ihren Kunden Rechnungen zu schreiben. Sie existieren nur, weil die EU-Politik den Anschein erwecken will, hier werde Marktwirtschaft praktiziert. In Wirklichkeit handelt es sich um staatlich anerkannte Parasiten. Damit soll nun Schluss gemacht werden. Ab 2026 soll der Staat EDF nun einen mittleren Preis von mindestens 70 €/MWh garantieren. Das soll ausreichen, um privaten Stromkunden Preisstabilität und industriellen Kunden Wettbewerbsfähigkeit zu sichern sowie den Bau neuer Reaktoren zu finanzieren. Um das auch reicht, um die Entschuldung des hoch verschuldeten Staatskonzerns voranzubringen, seht dahin.

Mit der Bekanntgabe eines garantierten mittleren Preisniveaus für Nuklearstrom hat sich die Regierung Macron/Borne offenbar dafür entschieden, sich von den bislang von der EU-Kommission favorisierten ohnehin nur scheinbar marktwirtschaftlichen Strompreisfindungs-Formeln zu verabschieden und stattdessen auf staatlich regulierte Preise zu setzen. Das haben verschiedene Experten angeregt, die die Anerkennung natürlicher Monopole in der Energie- und Wasserversorgung fordern, um die Transaktionskosten zu minimieren. Darauf weist inzwischen sogar das liberale Wirtschaftsmagazin „Contrepoints“ hin. Um wirklich von Marktwirtschaft reden zu können, müssten die Stromkunden tatsächlich die freie Wahl zwischen konkurrierenden Anbietern mit jeweils eigenen Produktions- und Distributions-Kapazitäten haben. Das bedeutete mindestens eine Verdoppelung, wenn nicht Verdreifachung der notwendigen Infrastrukturen und eine entsprechende Kostensteigerung für die Verbraucher. Es gibt deshalb in der Elektrizitäts- und Wasserwirtschaft keinen wirklichen Wettbewerb, sondern allenfalls Wettbewerbs-Simulation. Auch der Liberalismus kann also zu einer realitätsfernen Ideologie werden, die nur Kosten verursacht und niemandem außer einer winzigen Minderheit von Staatsprofiteuren zu einem besseren Leben verhilft. Viele Europäer sind heute vor allem deshalb nicht gut auf den Liberalismus zu sprechen, weil die Liberalisierung der Elektrizitätswirtschaft in der EU ihnen nur kräftige Preissteigerungen, aber keine Vorteile gebracht hat.

Ein Bild, das Text, Reihe, Diagramm, Schrift enthält. Automatisch generierte Beschreibung

Für die Franzosen kommt hinzu, dass sie EDF und die Nuklearwirtschaft wegen deren Wurzeln in der Résistance gegen den Nazismus mit einigem Recht als Volkseigentum betrachten können. Der Aufbau der französischen Nuklearwirtschaft in der Nachkriegszeit wurde mithilfe des internationalen Kapitalmarktes vollständig von den französischen Stromkunden finanziert. Der durch Indochina-, Suez- und Algerienkrieg geschwächte französische Staat wäre dazu gar nicht in der Lage gewesen. Die Franzosen konnten sich glücklich schätzen, mit General de Gaulle einen weitsichtigen Staatsmann ans Ruder gebracht zu haben, der früh die Bedeutung der Verfügbarkeit preiswerter Energie im Überfluss für den wirtschaftlichen Wohlstand erkannte. Allerdings brauchte der Aufbau der Kernenergie längere Zeit. Viel schneller ging die Erschließung der Wasserkraft in den Alpen und den Pyrenäen vonstatten. Stauseen und Kanäle ermöglichten gleichzeitig die Entwicklung einer hochproduktiven Landwirtschaft im Süden Frankreichs, der zuvor eher steppen-, wenn nicht wüstenähnlich aussah. Dass die Provence heute überwiegend grün ist, verdanken wir EDF und dem Canal de Provence.

Leider setzte de Gaulle bei der Entwicklung der Kernenergie zunächst (wohl aus militärischen Gründen) einseitig auf den Bau (mittel-)großer Natururan-Reaktoren, obwohl der erste von den Pazifisten Frédéric und Irène Joliot-Curie entwickelte funktionsfähige französische Kernreaktor „Zoé“ sehr klein war und durchaus zu zusammenschaltbaren Modulen (im Sinne der heutigen SMR-Konzepte) hätte weiterentwickelt werden können. Das soll jetzt nachgeholt werden. Vor kurzem stellte die französische Start-up Naarea im Wissenschaftsmagazin „Sciences et Avenir“ die Konzeptstudie eines inhärent sicheren Molten-Salt-Kleinreaktors vor, der mithilfe schneller Neutronen aus nuklearen Abfällen Energie gewinnen soll. Das Konzept dieses Reaktors mit einer Leistung von 40 Megawatt ist nicht vollkommen neu. Es erinnert in manchem an den Dual-Fluid-Reaktor des privaten Berliner Instituts für Festkörper-Kernphysik.

Allerdings rechnet das französische Entwickler-Team unter Jean-Luc Alexandre mit einer niedrigeren Betriebstemperatur von nur 700 Grad Celsius und die verwendete Kochsalzlösung soll nicht in Rohren aus rostfreiem Metall, sondern in Keramikrohren aus Siliziumkarbid zirkulieren. Auch Graphen soll im Reaktorkern eingesetzt werden. Die französischen Forscher haben allerdings den Vorteil, nicht wie Dual Fluid Energy Inc. nach Kanada ausweichen zu müssen, um ihr Konzept bis zu einem funktionierenden Prototypen umsetzen zu können. Der Prototyp des Naarea-Reaktors soll zwischen 2027 und 2028 fertig sein. Ab 2030 soll dann die Serienproduktion von Hunderten von Kleinreaktoren mithilfe von 3D-Druckern beginnen. Die im Jahre 2020 gegründete Firma Naarea beschäftigt zurzeit 170 Personen und soll noch vor dem Ende dieses Jahres eine Beschäftigtenzahl von 200 Personen erreichen. Schon im nächsten Jahr soll die Belegschaft auf 350 Personen aufgestockt werden. Finanziert wurde die Start-up bislang überwiegend über Spenden-Aufrufe. In diesem Frühsommer gewann Naarea den von der französischen Regierung im Rahmen des Investitionsplans 2030 ausgeschriebenen Wettbewerb „Réacteurs Nucléaires innovants“ und erhielt dadurch vom Staat eine Starthilfe von 10 Millionen Euro. Zurzeit versucht Naarea mithilfe einer Werbekampagne 150 Millionen Euro einzutreiben. Deren Chancen gelten aber wegen des Rückschlags beim konkurrierenden Projektes Nu Scale Power zurzeit als nicht besonders gut.

Wie dem auch sei: Auch Frankreich beteiligt sich nun aktiv an der Suche nach dem tragfähigsten Mikroreaktor-Konzept und hat dabei wegen seiner Willkommenskultur in Sachen Kernenergie sicher bessere Karten als Deutschland. Der jetzt von der französischen Regierung versprochene Garantiepreis von 70 €/MWh dürfte allerdings nicht ausreichen, um die Suche nach neuen Reaktor-Konzepten attraktiv zu machen. Als attraktiv für zukünftige Nutzer erscheint jedoch die Möglichkeit, die Kleinreaktoren – unabhängig von weiträumigen Verteiler-Netzen – in unmittelbarer Nähe zu den Orten des Verbrauchs aufzustellen. Der Kern des 40 MW-Reaktors von Naarea soll nicht größer sein als ein Kühlschrank, die Gesamtanlage soll die Größe eines Autobusses nicht überschreiten. So erscheint die Annahme durchaus realistisch, dass der massenhafte Einsatz von Kleinreaktoren eines Tages zur Versöhnung zwischen Kernenergie und Marktwirtschaft führen könnte. (29. November 2023)