Was geschah mit dem „Kipp-Punkt“ des Permafrostes in Sibirien seit 2005?
Es sieht so aus, als ob eine weitere Klima-Untergangsprognose nicht eingetreten ist. Im August 2005 veröffentlichte der stets alarmistische Guardian diese Schreckensmeldung:
Erwärmung erreicht „Kipp-Punkt“
Sibirien spürt die Hitze. Es ist ein gefrorenes Torfmoor von der Größe Frankreichs und Deutschlands zusammen, das Milliarden von Tonnen Treibhausgas enthält und zum ersten Mal seit der Eiszeit schmilzt.
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„Wenn wir nicht sehr bald etwas unternehmen, könnten wir eine unkontrollierbare globale Erwärmung auslösen, die weltweit zu sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Verheerungen führen wird“, sagte er. „Wir haben noch Zeit, etwas zu unternehmen, aber nicht mehr viel.“
Weiter heißt es in dem Artikel:
Forscher, die vor kurzem aus der Region zurückgekehrt sind, haben festgestellt, dass ein Permafrostgebiet von einer Million Quadratkilometern – so groß wie Frankreich und Deutschland zusammen – zum ersten Mal seit seiner Entstehung vor 11.000 Jahren am Ende der letzten Eiszeit zu schmelzen begonnen hat.
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Es ist ein Szenario, das Klimawissenschaftler befürchtet haben, seit sie zum ersten Mal „Kipp-Punkte“ identifiziert haben – heikle Schwellenwerte, an denen ein leichter Anstieg der Erdtemperatur eine dramatische Veränderung der Umwelt verursachen kann, die ihrerseits einen weitaus größeren Anstieg der globalen Temperaturen auslöst.
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Die Entdeckung wurde von Sergei Kirpotin von der Staatlichen Universität Tomsk in Westsibirien und Judith Marquand von der Universität Oxford gemacht und wird heute im New Scientist veröffentlicht.
Die Forscher stellten fest, dass sich das, was bis vor kurzem eine karge Fläche aus gefrorenem Torf war, in eine zerklüftete Landschaft aus Schlamm und Seen verwandelt, die teilweise mehr als einen Kilometer breit ist.
Dr. Kirpotin erklärte gegenüber der Zeitschrift, dass es sich um einen „ökologischen Erdrutsch handelt, der wahrscheinlich unumkehrbar ist und zweifellos mit der Klimaerwärmung zusammenhängt“. Er fügte hinzu, dass das Tauwetter wahrscheinlich in den letzten drei oder vier Jahren begonnen habe.
Klimawissenschaftler reagierten gestern alarmiert auf die Ergebnisse und warnten, dass die Vorhersagen für künftige globale Temperaturen nach oben korrigiert werden müssten.
„Wenn man anfängt, an diesen natürlichen Systemen herumzupfuschen, kann man in Situationen geraten, in denen es unaufhaltsam ist. Es gibt keine Bremsen, die man anziehen kann“, sagte David Viner, ein leitender Wissenschaftler der Climatic Research Unit an der University of East Anglia.
Drei Dinge in diesem Artikel müssen hervorgehoben werden:
1. Wie aus dieser PowerPoint-Präsentation hervorgeht, besuchte der Forscher Kirpotin die Region im Sommer, nicht im Winter. Wir haben keine Wetteraufzeichnungen, die bis vor 11.000 Jahren zurückreichen, und wissen nicht, ob ein solches Ereignis in den Sommern der vergangenen Jahrtausende stattgefunden hat. Es ist jedoch anzunehmen, dass angesichts der Neigung dieser Region zu großen Temperaturschwankungen ein gewisses Schmelzen im Sommer alle paar Jahre oder Jahrzehnte ein regelmäßiges Ereignis ist. Aus Wikipedia, Fettdruck von mir:
In Werchojansk, einer Stadt weiter nördlich und im Landesinneren, wurde in drei aufeinander folgenden Nächten eine Temperatur von -69,8 °C gemessen: 5., 6. und 7. Februar 1933. Jede Stadt gilt abwechselnd als Kältepol der nördlichen Hemisphäre – der kälteste bewohnte Punkt der nördlichen Hemisphäre. In beiden Städten werden im Sommer häufig 30 °C erreicht, so dass sie und ein Großteil des übrigen russischen Sibiriens die weltweit größten Temperaturschwankungen zwischen den Höchstwerten im Sommer und den Tiefstwerten im Winter aufweisen, die zwischen den Jahreszeiten oft weit über 94 bis über 100 K liegen.
2. Sie sagen „…das Tauwetter hat wahrscheinlich in den letzten drei oder vier Jahren begonnen“. Das bedeutet, dass sie es nicht wirklich wissen, sondern nur spekulieren. Spekulation ist keine Wissenschaft, sondern eine Meinung. Außerdem sind drei oder vier Jahre nicht lang genug, um irgendeine Art von Klimamuster festzustellen, das von der Weltorganisation für Meteorologie mit 30 Jahren definiert wird:
Klima ist die durchschnittliche Wetterlage an einem bestimmten Ort über einen langen Zeitraum, der von Monaten bis zu Tausenden oder Millionen von Jahren reicht. Die WMO verwendet einen Zeitraum von 30 Jahren, um das durchschnittliche Klima zu bestimmen.
3. Das letzte Zitat im obigen Auszug stammt von Dr. David Viner, der im Jahr 2000 bekanntlich (und völlig falsch) sagte. „Kinder werden einfach nicht mehr wissen, was Schnee ist“, und Schneefall im Winter würde „ein sehr seltenes und aufregendes Ereignis“ werden. In Anbetracht seiner dürftigen Erfolgsbilanz und der Tatsache, dass auf der Nordhalbkugel kein Schnee-Verlust zu verzeichnen ist, ist seine Meinung über den Permafrost mit Vorsicht zu genießen.
Glaubt man dem Guardian und den Klimawissenschaftlern aus dem Jahr 2005, muss das ganze Gebiet in Sibirien inzwischen ein warmer Sumpf sein. Ist dem so?
NEIN!
Diese ausgedehnte Erwärmung und Schmelze findet einfach nicht statt. Während die Forscher im Jahr 2005 wegen eines warmen Sommers in Sibirien Alarm schlugen, war das vergangene Jahr das genaue Gegenteil. Zum Beispiel diese Washington Post Story vom 10. Januar 2023: Sibirien erlebt die kälteste Periode seit zwei Jahrzehnten, die Temperatur sinkt auf minus 80 Grad.
Oder wie wäre es mit der Geschichte, über die wir erst vor ein paar Tagen auf WUWT berichtet haben: Russia Reels From -60°C Cold Blast… And Munich Breaks December Snow Record [siehe hierzu auch die jüngsten „Kältereports“, denen zufolge ganz Asien in diesem Winter bisher ein Schwerpunkt extremer Kälte ist. A. d. Übers.]
Es muss schwierig sein, den Permafrost bei solchen Wintertemperaturen zu schmelzen. Hier ist der Blick auf die Region heute, beachten Sie die weit verbreiteten Minusgrade:
Sie können sicher sein, dass der Permafrost, der im Sommer „geschmolzen“ ist, jetzt wieder gefroren ist und der Kipp-Punkt, auch „Methan-Monster“ genannt, immer noch schlummert.
Ja, der für 2005 vorhergesagte Kipp-Punkt ist in der Tat nicht eingetreten, aber die Klimawissenschaft hat 2022 unbeirrt die Torpfosten weiter hinausgeschoben, denn es wird passieren, jeden Tag ab jetzt.
Permafrost-Torfgebiete nähern sich einem klimatischen Kipp-Punkt
Permafrost-Torfgebiete in Europa und Westsibirien sind einem klimatischen Kipp-Punkt viel näher als bisher angenommen, so eine neue Studie unter Leitung der Universität Leeds. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass das Klima in Nordeuropa bis zum Jahr 2040 nicht mehr kalt und trocken genug sein wird, um den Torfpermafrost zu erhalten, selbst wenn noch so große Anstrengungen unternommen werden, um die Treibhausgasemissionen zu reduzieren und damit den Klimawandel zu begrenzen.
Wenn ich im Jahr 2040 noch lebe, werde ich darüber schreiben. Aber meine Vermutung (oder Spekulation, wenn Sie so wollen) auf der Grundlage der bisherigen Geschichte ist, dass der Permafrost in Sibirien noch vorhanden sein wird, dass kein katastrophaler Kipp-Punkt eingetreten sein wird und dass der Weltuntergang auf 2060 und darüber hinaus verschoben wurde.
Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE