Linke Magazine decken auf: Milliardenbetrug mit Klimazertifikaten
von AR Göhring
Klima-Zertifikate oder CO2-Kompensationen – mit solchen börsen-kapitalistischen Methoden rechnen sich Großunternehmen ihre „Klimabilanz“ seit Jahren schön. Und Elon Musk machte den größten Teil seiner etwa 200 Milliarden Dollar mit Zertifikaten, die er wegen der angeblichen CO2-Neutralität seiner Ökoschweinerei-Boliden für Fantasiesummen verkaufen konnte. Jetzt decken sogar elitäre Magazine wie der „New Yorker“ die Machenschaften der CO2-Ausgleicher auf.
Steigern Sie gerne bei EBay? Da können Sie nach jedem Kauf jetzt für ein, zwei Euro den Versand Ihres Produktes „klimaneutral“ machen. Irgendeine Firma forstet mit den Einnahmen (beziehungsweise mit einem sehr kleinen Teil davon) irgendwo einen Wald auf, oder kauft bequemerweise einfach nur Zertifikate eines norwegischen Wasserkraftwerkes, das seit 50 Jahren läuft und kaum CO2 produziert.
Der Unfug klappt nicht nur bei EBay, sondern auch im großen Stil bei Unternehmen. So fahren die ICE-Fernzüge der Deutschen Bahn seit Jahren klimaneutral – sogar bei Nacht und bei Windstille. Und es gibt klimaneutrales Mineralwasser, klimaneutrale Wurstscheibchen in aufwändiger Plasteverpackung und klimaneutrale E-Zahnbürsten. Der neueste Knaller: Jetzt sind sogar Tankstellen schon klimaneutral!
Mit dem Unfug wurden nach Schätzungen der Analysefirma „Ecosystem Marketplace“ alleine im Jahr 2021 Gutschriften im Wert von zwei Milliarden Dollar gehandelt. Daß mit „Öko“ und „Klima“ viel Geld aus der Wirtschaft und dem Staat betrügerisch in die Taschen von Profiteuren umgeleitet wird, ist EIKE-Lesern nicht unbekannt.
Aber nun reagiert sogar die sonst eher grüne und Kapitalismus-feindliche Presse. Der New Yorker titelt:
Der große Geld-für-Kohlenstoff-Trubel
Kompensationen wurden als Lösung für ausufernde Emissionen und den Klimawandel gepriesen – aber die größte Firma auf dem Markt verkaufte Millionen von Gutschriften für Kohlenstoffreduzierungen, die nicht echt waren.
Im Artikel geht es um die Schweizer Firma Southpole, deren Chef Renat Heuberger in Simbabwe am Kariba-Stausee ein riesiges Waldgebiet zu schützen versprach, um auf diese Weise viel CO2 aus der Luft zu ziehen. Führende Unternehmen, darunter Volkswagen, Gucci, Nestlé, Porsche und Delta Air Lines, zahlten South Pole fast hundert Millionen Dollar für Kariba-Gutschriften.
Kariba war vor zehn Jahren eines der ersten Projekte dieser Art – und Southpole ist der Marktführer in der „Branche“.
„Um das Klima zu retten, müssen wir uns nicht ewig einsperren lassen oder aufhören, Spaß zu haben“, meinte Heuberger im Interview.
Das hören die Bonzen gerne: Heuberger war regelmäßig beim Weltwirtschaftsforum in Davos Redner. Das Coronaterrorjahr war auch für Southpole eine Goldgrubenzeit, da sich der Umsatz vervierfachte und in der Wirtschaftsdienst-Bewertung auf fast eine Milliarde Dollar stieg.
Aber jetzt kam der Absturz: Da ein Konkurrent von Southpole in Kariba auf den Plan trat, wurde der Wallstreet-Manager Dirk Münch ins Unternehmen geholt. Der entdeckte, daß Chef Heuberger kaum etwas in Simbabwe gearbeitet hatte – man zahlte einem lokalen Waldverwalter Geld, hatte aber noch nicht einmal einen rechtssicheren Vertrag. Und der Waldverwalter lebt auf erstaunlich großem Fuß – ob das Kariba-Projekt daher so „sozial“ ist, wie in bunten Werbebroschüren behauptet, ist daher mehr als fraglich. Klar ist: Nicht die schwarze Bevölkerung in Kariba verdient am Projekt, sondern hauptsächlich flinke weiße Manager aus Übersee und Afrika.
Dabei ist die Erfolglosigkeit der Klima-Waldprojekte lange bekannt: Eine Firma namens Applied Energy Services AES scheiterte in Guatemala damit, als klar wurde, daß das betreute Waldgebiet die Nahrungsmittelsicherheit örtlicher Bsauern gefährdete. Darüberhinaus sind die CO2-Berechnungen zu Wäldern in der Regel zweifelhaft . und deutlich geschönt. Aus der Ökologie ist bekannt, daß Terminalwälder, die artstabil sind, zwar enorme Stoff-Umsätze haben, aber im Saldo keine zusätzliche Biomasse mehr produzieren. Das ist im deutschen Eichen-Buchen-Mischwald nicht anders als im Regenwald Afrikas.
Um eindeutig CO2 im Saldo zu binden (also Biomasse aufzubauen), müßte man Brachen oder Grasgebiete bewalden. Wenn aber irgendwo Gräser statt Bäume wachsen, hat das seine natürlichen Gründe – da kann der Mensch meist nicht viel ändern.
Die Finanztricksereien von westlichen Abzockern in Afrika sind nur die Spitze des Eisberges – es gibt auch Berichte über weiße „Kohlenstoff-Cowboys“, die auf den armen Südkontinenten Indianer oder Eingeborene mit Gewalt und Betrügereien um ihr Land brachten. Unterstützt werden solche anrüchigen Klima-Projekte von Beamten der UNO und einer konkurrierenden Akkreditierungsstelle in Washington namens Verra, die von den CO2-Kapitalisten selber gegründet wurde. Verras Chef David Antonioli zynisiert dazu:
„Wenn Sie Perfektion verlangen, haben Sie Klimaschutzmaßnahmen im Wert von hundert Millionen Dollar. Wenn man pragmatischer an die Sache herangeht, hat man vielleicht zwei oder fünf Milliarden.“
Also mindestens das 40fache, mit denen sich weiße westliche Bonzen ein schönes Leben machen. Nebenbei: Klima-Guru Albert Gore jr., Ex-Vizepräsident der USA, hat mittlerweile mit solchen Geschäften ein Vermögen von rund 300 Millionen Dollar angehäuft.
Da Klima-Geschäfte aber etwas von einem Schneeballsystem haben, müssen sie irgendwann zusammenbrechen, was das erste Msl schon um 2012 geschah. Der New Yorker dazu:
Das Vertrauen der Anleger wurde durch eine Reihe von Skandalen weiter erschüttert. Überall in Europa gab es Betrügereien mit gefälschten Emissionszertifikaten, und Hacker waren in die Kohlenstoffregister der nationalen Regierungen eingedrungen, um Emissionszertifikate abzuschöpfen. Ein groß angelegter Betrug, den die französische Polizei als „Jahrhundertraub“ bezeichnete, kostete die Steuerbehörden fünf Milliarden Euro. Nach seiner Aufdeckung gab die dänische Regierung zu, dass achtzig Prozent der dänischen Unternehmen, die mit Emissionszertifikaten handelten, nur eine Fassade für den Betrug waren.
Auch die offiziösen Programme der UN waren nicht besser:
Der Mechanismus für umweltverträgliche Entwicklung der Vereinten Nationen hatte mehr als eine Milliarde Emissionsgutschriften ausgestellt, von denen sich drei Viertel später als ökologisch fragwürdig erwiesen.
Es wurde auch richtig pervers:
Noch problematischer waren Kühlmittelfabriken, die absichtlich die Produktion von Treibhausgasen erhöhten und dann durch deren Abscheidung und Vernichtung profitierten.
Der Geschäftsführer von Heuberger bei SouthPole, Christoph Sutter, sagte selber ganz klar:
„Der Großteil dessen, was man auf dem Markt sieht, läuft meiner Meinung nach auf viel Greenwashing, viel Marketing und viel Geldmacherei hinaus.“
Sagen wir ruhig: alles. Es gibt keine funktionierende „CO2-Kompensation“. Was auch nicht wundert: Wie kann das Geschäft funktionieren, wenn schon die Geschichte von der Erderwärmung frei erfunden ist?