Der Klima-Krieg ist vorbei: China hat ihn gewonnen

Duggan Flanakin

Michael Mann, der Schöpfer des entlarvten Hockeyschlägers, veröffentlichte 2021 ein Buch mit dem Titel The New Climate War: The Fight to Take Back Our Planet. Seine These lautete, dass die das Klima verändernden Unternehmen für fossile Brennstoffe, rechtsgerichtete Plutokraten und Petrostaten die Feinde der Menschheit sind und dass (durch Auslassung) die Natur keine bedeutende Rolle beim Klimawandel spielt.

Manns These scheint zu sein, dass eine Armee von die industrielle Revolution verurteilenden Aktivisten die Wünsche der chinesischen, russischen, indischen und panafrikanischen Menschen, welche die Vorteile der Nutzung fossiler Brennstoffe nutzen wollen, besiegen und eine utopische Welt schaffen kann, die ausschließlich durch erneuerbare Energien angetrieben wird.

Diese These ist nicht haltbar.

Beginnen wir jedoch mit der ersten Prämisse – dass der Wunsch von Milliarden von Menschen nach billiger Energie bis 2050 ausschließlich mit Wind, Sonne und Erdwärme (aber nicht mit Atom- oder Wasserkraft) erfüllt werden kann. Dies setzt voraus, dass alle Nationen bereit, willens und in der Lage sind, mit dem Gerangel um Macht und Einfluss aufzuhören und sich um den Maibaum zu versammeln, um Kum-Ba-Yah zu singen.

Mann will uns wohl weismachen, dass die Mehrheit der Menschen auf der Erde so besorgt um die langfristige Zukunft des Planeten ist, dass sie bereitwillig auf billige Energie, erschwinglichen Wohnraum und die Freiheit zu reisen verzichten und sogar eine – nach grünen Maßstäben – übervölkerte Welt entvölkern würden.

Jahrzehntelang haben europäische und amerikanische (und abhängige) Regierungen Lippenbekenntnisse abgegeben und sogar wirtschaftsschädigende Gesetze und Verordnungen erlassen, um die Michael Manns dieser Welt zu besänftigen. Die Reichen können es sich anscheinend immer leisten, sich in Modeerscheinungen zu ergehen oder anderen Vorschriften zu machen, die ihr Leben überhaupt nicht betreffen. Davon haben wir während der COVID-Pandemie genug gesehen.

Aber die weltweite Revolte gegen diese Torheit wird sehr wahrscheinlich nur noch größer werden, wenn die Menschen erkennen, dass echte Kriege weitergehen, mit verheerenden Folgen. Die Menschen werden vielleicht erkennen, dass nicht jeder Wirbelsturm, Regensturm oder Blitzeinschlag ihre Schuld ist. Sie werden vielleicht glauben, dass Nahrung, Kleidung und Unterkunft viel wichtiger sind, als sich den Launen von Neinsagern – und den Chinesen – zu beugen.

Die europäische Revolte könnte in Italien mit der Wahl von Giorgia Meloni zur Ministerpräsidentin begonnen haben. Ihre Partei erklärt sich immer noch bereit, „die Bedrohung durch den Klimawandel zu bekämpfen“, fügt aber die ketzerische Bemerkung hinzu: „Wir werden diese Ziele nicht erreichen, indem wir der Wirtschaft schaden oder einen ausschließlich staatlich geführten Ansatz verfolgen. Wir müssen uns das Fachwissen und die Kreativität von Unternehmen und Unternehmern zunutze machen“, also genau die Leute, denen Mann die Schuld gibt.

Zum ersten Mal in der jüngeren Vergangenheit gibt es in Deutschland, dem Vereinigten Königreich und sogar in Frankreich politische Debatten, und die Politiker drosseln ihr frenetisches Streben nach Energiearmut und politischer Bedeutungslosigkeit.

Während Bundeskanzler Olaf Scholz im Mai ankündigte, Deutschland werde 2 Milliarden Euro an Steuergeldern in den Grünen Klimafonds einzahlen, hieß es im Juli, er würde „die Umweltschützer aus seiner Regierung auspressen“.

In der Zwischenzeit hat das von Friedrich Merz geführte Bündnis aus Christlich-Sozialer Union und Christlich-Demokratischer Union den „Kampf gegen die Umweltagenda“ zu seiner obersten Priorität gemacht. Bei den jüngsten Wahlen in Hessen und Bayern haben populistische Parteien Scholz‘ Sozialdemokraten und seinen Koalitionspartnern von Grünen und Freien Demokraten Sitze weggenommen. Die einfachen Deutschen stimmen gegen den Klimakrieg.

In UK hat Premierminister Rishi Sunak gerade die Tory-Strategie zur Erreichung der von der UN und der EU vorgegebenen Klimaziele über den Haufen geworfen, indem er mehrere pro-grüne Maßnahmen zurückgenommen hat, darunter Verbote für Benzin- und Dieselfahrzeuge und neue Gasheizungen. Viele glauben, dass Rishi gegen die Labour-Partei vorgehen wollte, die sich nach wie vor dem grünen Radikalismus verschrieben hat, und Stimmen von wirtschaftsorientierten Briten gewinnen wollte.

Sunak, dessen Schritt von seinen Tory-Kollegen kritisiert wurde, sagt, sein Land stecke in der Klimafrage „zwischen zwei Extremen“ fest. „Wenn wir diesen Weg weitergehen“, sagte er, „riskieren wir, die Zustimmung der britischen Bevölkerung zu verlieren“.

Der französische Präsident Emmanuel Macron forderte Anfang des Jahres ein Moratorium für neue Umweltvorschriften und argumentierte erst letzten Monat, dass der „grüne Übergang“ sich darauf konzentrieren sollte, Anreize zu schaffen, anstatt direkte Verpflichtungen aufzuerlegen. „Wir wollen eine Ökologie, die zugänglich und fair ist, eine Ökologie, die niemanden ohne Lösung lässt“ und nicht bestraft, fügte er hinzu.

Dennoch gibt Frankreich, wie die meisten anderen europäischen Länder, Milliarden von Euro für verschiedene Klimainitiativen aus und übt weiterhin Druck auf Unternehmen und Privatpersonen aus, unerwünschte Wärmepumpen zu kaufen, um Öl- und Gasheizungen zu ersetzen.

In den USA hat Präsident Joe Biden schon früh den Klimawandel zur größten Bedrohung der Nation erklärt, und selbst nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine erklärte Biden, die globale Erwärmung sei „die größte existenzielle Bedrohung für die Menschheit, der wir je gegenüberstanden, einschließlich Atomwaffen“. Dass seine Politik immer noch diese merkwürdige Position widerspiegelt, zeigt sich daran, dass er im September die Öl- und Gaspacht in Alaska und vor der Küste abgesagt hat.

Während seine europäischen Amtskollegen vom Dogma abweichen, bleibt Biden – wie ein Moses, der von John Kerry und Al Gore auf jeder Seite hochgehalten wird – standhaft. Doch trotz der Posen sollte selbst ein geschwächter Biden wissen, dass der Klimakrieg vorbei ist.

Und China hat ihn gewonnen!

Doch Chinas massiver Sieg, der durch sein Engagement für die Kohle für die eigene Wirtschaft und die Kontrolle des Marktes für fast alle Komponenten für den Einsatz erneuerbarer Energien unterstrichen wird, könnte sich als Pyrrhussieg erweisen, da seine Wirtschaft am Rande des Zusammenbruchs steht.

The Diplomat berichtet, dass die Exporte aus China im Juli 2023 im Vergleich zum Vorjahr um beispiellose 14,5 Prozent gesunken sind, während die Importe ebenfalls um 12,4 Prozent zurückgingen – die schlechteste Leistung seit dem Ausbruch der COVID-Pandemie im Februar 2020.

Die chinesische Industrieproduktion stieg im Juli nur um 3,7 Prozent (ab Juli 2022), und das Wachstum des chinesischen Einzelhandels betrug nur 2,5 Prozent. Die Jugendarbeitslosigkeit in China wurde auf 21,3 Prozent geschätzt, und der Aktienmarktindex in Hongkong war seit Januar um 20 Prozent gefallen. Selbst der chinesische Wohnungsmarkt stagnierte.

Chinas wirtschaftliche Probleme haben jedoch die massive Aufrüstung des Militärs nicht gebremst, so dass der Verteidigungshaushalt im Jahr 2022 offiziell 230 Milliarden Dollar beträgt, inoffiziell jedoch um 60 Milliarden Dollar höher liegt. Chinas Militäretat wuchs von 2000 bis 2016 um etwa 10 Prozent pro Jahr und ist seitdem bei einem jährlichen Wachstum von etwa 7 Prozent geblieben.

Die Chinesen beanspruchen seit langem die Vorherrschaft über das gesamte Südchinesische Meer und die an das Meer angrenzenden Gebiete, eine Position, die von fast allen Nachbarn bestritten wird. Künstliche Inseln und Militäranlagen im Südchinesischen Meer bedrohen Handelsrouten, die von Taiwan, den Philippinen, Brunei, Malaysia, Vietnam, Indien und Australien genutzt werden.

Die Behandlung Chinas als Verbündeter (und Retter) im Klimakrieg hat die US-Politiker blind für jede chinesische Bedrohung gemacht, und Experten zufolge sind die USA und ihre Verbündeten zunehmend machtlos, wenn es darum geht, künftige chinesische Aggressionen in Ostasien abzuwehren und zu unterbinden.

In einem kürzlich in der Zeitschrift Foreign Policy erschienenen Artikel heißt es: „Technologiediffusion, wachsende globale Herausforderungen und ein veraltetes Streitkräftedesign haben den militärischen Vorsprung der Vereinigten Staaten gegenüber China ausgehöhlt.“ China verfügt heute über die größte Marine, Armee, Raketentruppe, zivile Flotte und industrielle Basis der Welt, die mehr als doppelt so schnell wie die USA neue Schiffe und Raketen baut.

Währenddessen stecken die USA in der Ukraine fest, und die vom Iran unterstützte Hamas hat gerade einen Krieg mit Israel begonnen. Da die USA sich auf das Klima und nicht auf die Verteidigung oder Eindämmung konzentrieren, kann China frei schalten und walten.

Nur die Törichten würden das Dringende ignorieren, um sich auf die Fata Morgana der Wichtigkeit zu konzentrieren, die jetzt darin besteht, sowohl den Westen als auch 600 Millionen Afrikaner ohne Strom zu bestrafen, indem sie nach Manns Pfeife tanzen.

A version of this article originally appeared at Town Hall

Autor: Duggan Flanakin is a Senior Policy Analyst with the Committee For A Constructive Tomorrow. A former Senior Fellow with the Texas Public Policy Foundation, Mr. Flanakin authored definitive works on the creation of the Texas Commission on Environmental Quality and on environmental education in Texas. A brief history of his multifaceted career appears in his book, „Infinite Galaxies: Poems from the Dugout.“

Link: https://www.cfact.org/2023/10/10/the-climate-war-is-over-china-won/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE