Die unerzählte Geschichte des Klima-Geschenkes des Holozäns an die Menschheit

Vijay Jayaraj

In Nachrichtenberichten über sommerliche Hitzewellen wird oft ein modernes, für das Gedeihen der Menschheit günstiges Klima verzerrt dargestellt, um das falsche Narrativ einer katastrophalen globalen Erwärmung zu schüren.

Die geologische Epoche des Holozäns, die in etwa den letzten 11 700 Jahren entspricht, ist eine Zeit der Wärme, die für die Vielfalt und Anpassungsfähigkeit des Lebens auf unserem Planeten von entscheidender Bedeutung war – kein Fluch, wie allgemein dargestellt wird. Die Bedeutung der holozänen Zwischeneiszeit für das Überleben der Menschheit kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden.

Die Entwicklung und Erhaltung des Lebens auf der Erde wurde durch das Holozän – manchmal auch als Zeitalter des Menschen bezeichnet – erheblich gefördert. Es hat die Evolution unzähliger Arten, die Entwicklung von Ökosystemen und den Fortschritt menschlicher Zivilisationen begünstigt.

Vor fast 12 Jahrtausenden beendete das Holozän die als Wisconsin-Eiszeit in Nordamerika und Weichsel-Eiszeit in Europa bekannten Eiszeiten, die vor 75 000 bis 100 000 Jahren begonnen hatten. Da zuvor eisbedeckte Regionen für die Besiedlung zugänglich wurden, vergrößerten Pflanzen- und Tierarten ihr geografisches Verbreitungsgebiet und die Artenvielfalt auf der Erde insgesamt nahm zu.

In dieser Zeit entstanden die antiken Zivilisationen in Mesopotamien, Ägypten, im Indus-Tal und in China, die alle zum Fortschritt der menschlichen Kultur und Zahl beitrugen. Am Ende des ersten Jahrhunderts lebten nur 170 Millionen Menschen auf der Erde, etwa die Hälfte der Bevölkerung der USA im Jahr 2023. Heute leben auf der Welt mehr als 8 Milliarden Menschen.

Das stabile Klima des Holozäns ermöglichte es den Menschen, in einem vorhersehbaren und günstigen Umfeld Tiere zu züchten und Ackerbau zu betreiben und sich vom Jäger- und Sammlerdasein zu lösen. Die durch die Landwirtschaft erzeugten Überschüsse an Nahrungsmitteln verschafften den Menschen Zeit für Politik, Wissenschaft, Literatur, Kunst, Musik und andere Unternehmungen. Es entstanden Handelsnetze und Wirtschaftssysteme, die den Fluss von Waren, innovativen Konzepten und kulturellen Praktiken zwischen verschiedenen Orten ermöglichten.

Der relativ konstante Meeresspiegel der letzten 7000 Jahre hat das Wachstum und den Wohlstand von Küstenökosystemen gefördert, darunter vielfältige Meereslebewesen, Korallenriffe und Flussmündungen. Die Klimastabilität des Holozäns wirkte sich auch auf die Niederschlagsmuster aus, was erklärt, warum die Niederschläge an vielen Orten recht konstant waren. Diese Verlässlichkeit hat die Entwicklung einer Vielzahl von Lebensräumen, darunter Feuchtgebiete, Grasland und Wälder, begünstigt.

Trotz alledem wird die Öffentlichkeit heute zu einem großen Teil davon überzeugt, dass die Erwärmung gefährlich ist. Viele wissen nicht, dass die Kleine Eiszeit die menschliche Existenz bedroht hat.

Im Europa des 16. und 17. Jahrhunderts richtete die Kleine Eiszeit verheerende Schäden in der Landwirtschaft an. Extreme Abkühlung, kürzere Wachstumsperioden und Ernteausfälle führten zu weit verbreiteter Nahrungsmittelknappheit, wirtschaftlichen Unruhen und gesellschaftlichen Schwierigkeiten. Diese schwierigen Zeiten machen deutlich, wie wichtig ein stabiles Klima für den Fortbestand der menschlichen Zivilisation ist.

Die Lehren aus der kleinen Eiszeit sind auch heute noch relevant, wenn wir uns mit dem wirren Narrativ der globalen Erwärmung auseinandersetzen. Anstatt die lebensrettende Wärme zu verteufeln, sollten die politischen Entscheidungsträger die Vorteile des heutigen freundlichen Klimas nutzen, indem sie sich auf eine rationale Entwicklung von Landwirtschaft und Industrie konzentrieren, einschließlich der angemessenen Nutzung fossiler Brennstoffe und der Kernenergie.

Unsere Jugend über die lange Klimageschichte der Erde zu unterrichten, würde den richtigen Kontext für einen solchen Ansatz liefern. Leider ist ein Großteil der heutigen Bildung, insbesondere in einigen öffentlichen Schulen, durch die Pseudowissenschaft der Angst vor der globalen Erwärmung korrumpiert worden.

Es gibt jedoch Versuche, solche Defizite im kritischen Denken und in der wissenschaftlichen Disziplin zu korrigieren. Einer davon ist ein neu eingerichtetes CO₂-Lernzentrum*, das Schülern und Lehrern Bücher, Videos und Unterrichtspläne anbietet, die die Wissenschaft frei von einer politischen Agenda darstellen. Das ist zwar nur ein Anfang, aber ein wichtiger.

[*Für mich als ehrenamtlicher Bildungshelfer ist das die totale Entdeckung. Weiter unten stehen die Namen der Blogbetreiber, darunter auch Patrick Moore. Wer es ernst meint mit ehrlicher Bildung, sollte da auf jeden Fall mal reinklicken! A. d. Übers.]

This commentary was first published at [Your] News, July 14, 2023, and can be accessed here.

Vijay Jayaraj is a Research Associate at the CO2 Coalition, Arlington, Virginia. He holds a master’s degree in environmental sciences from the University of East Anglia, UK and resides in India.

Link: https://cornwallalliance.org/2023/08/untold-story-of-climates-holocene-gift-to-humanity/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

 




Klimamodelle konservieren weder Masse noch Energie

Roy W. Spencer, Ph. D.

Sehen Sie, ich habe es Ihnen gesagt [bereits im Jahre 2012, A. d. Übers.]

Eine der grundlegendsten Anforderungen an ein physikalisches Modell des Klimawandels besteht darin, dass Masse und Energie erhalten bleiben müssen. Das ist zum Teil der Grund, warum ich (zusammen mit Danny Braswell und John Christy) einfache eindimensionale Klimamodelle verwendet habe, die vereinfachte Berechnungen haben und bei denen die Erhaltung kein Problem darstellt.

Die Veränderungen im globalen Energiehaushalt, die mit der Zunahme des atmosphärischen CO₂ einhergehen, sind gering, etwa 1 % der durchschnittlichen Strahlungsenergieflüsse in und aus dem Klimasystem. Man sollte also meinen, dass die Klimamodelle so sorgfältig konstruiert sind, dass sie ohne ein globales Ungleichgewicht der Strahlungsenergie (ohne „externen Antrieb“) keine Temperaturveränderung hervorrufen würden.

Wie sich herausstellt, ist das nicht der Fall.

Unser 1D-Modellpapier aus dem Jahr 2014 hat gezeigt, dass CMIP3-Modelle keine Energie konservieren. Dies wird durch die große Bandbreite der Erwärmung (und sogar Abkühlung) der Tiefsee belegt, die in diesen Modellen trotz des aufgezwungenen positiven Energie-Ungleichgewichts auftrat, mit dem die Modelle gezwungen wurden, die Auswirkungen des zunehmenden atmosphärischen CO₂-Gehaltes zu imitieren.

Nun bin ich gerade auf eine Studie aus dem Jahr 2021 gestoßen (Irving et al., A Mass and Energy Conservation Analysis of Drift in the CMIP6 Ensemble), in der erhebliche Probleme in den neuesten Modellen (CMIP5 und CMIP6) beschrieben werden, und zwar nicht nur in Bezug auf die Energieerhaltung im Ozean, sondern auch am oberen Rand der Atmosphäre (TOA, was sich auf die globalen Erwärmungsraten auswirkt) und sogar auf den Wasserdampfhaushalt der Atmosphäre (der die größte Komponente des globalen Treibhauseffekts darstellt).

Dies sind potenziell schwerwiegende Probleme, wenn wir uns in der Energiepolitik auf Klimamodelle stützen. Es verblüfft mich, dass die Erhaltung von Masse und Energie nicht in allen Modellen vorausgesetzt wurde, bevor ihre Ergebnisse vor Jahrzehnten veröffentlicht wurden.

[Hervorhebung im Original]

Eine mögliche Problemquelle ist die „Numerik“ der Modelle, d. h. die mathematischen Formeln (häufig „Finite-Differenzen“-Formeln), mit denen die Änderungen aller Größen zwischen den Gitterpunkten in der Horizontalen, den Ebenen in der Vertikalen und von einem Zeitschritt zum nächsten berechnet werden. Winzige Fehler in diesen Berechnungen können sich im Laufe der Zeit akkumulieren, insbesondere wenn physikalisch unmögliche negative Massenwerte auf Null gesetzt werden, was zu einem „Auslaufen“ von Masse führt. Bei Wettervorhersagemodellen, die nur für einige Tage oder Wochen laufen, machen wir uns über solche Dinge keine Gedanken. Aber Klimamodelle werden über Jahrzehnte oder Hunderte von Jahren betrieben, und winzige Fehler (wenn sie sich nicht zu Null aufaddieren) können sich im Laufe der Zeit aufsummieren.

In der Studie 2021 wird eines der CMIP6-Modelle beschrieben, bei dem in einer der Berechnungen des Oberflächenenergieflusses fehlende Terme festgestellt wurden (im Wesentlichen ein Programmierfehler). Als dieser Fehler gefunden und korrigiert wurde, konnte die falsche Ozeantemperaturdrift beseitigt werden. Die Autoren weisen darauf hin, dass es angesichts der Anzahl der Modelle (derzeit über 30) und der Anzahl der beteiligten Modellprozesse einen enormen Aufwand bedeuten würde, diese Modellmängel aufzuspüren und zu korrigieren.

Ich schließe mit einigen Zitaten aus der besagten Studie im J. of Climate 2021:

„Unsere Analyse deutet darauf hin, dass es bei der global integrierten OHC (Wärmeinhalt des Ozeans) kaum Verbesserungen zwischen CMIP5 und CMIP6 gegeben hat (weniger Ausreißer, aber eine ähnliche mittlere Größe des Ensembles). Dies deutet darauf hin, dass die Modelldrift immer noch einen nicht zu vernachlässigenden Anteil an den historischen erzwungenen Trends der globalen, tiefenintegrierten Größen ausmacht…

Wir stellen fest, dass die Drift in der OHC typischerweise viel kleiner ist als in der zeitintegrierten netTOA, was auf einen Energieverlust im simulierten Klimasystem hindeutet. Die meisten dieser Energieverluste treten irgendwo zwischen der TOA und der Ozeanoberfläche auf und haben sich von CMIP5 zu CMIP6 verbessert (d.h. sie haben eine geringere mittlere Ensemblegröße), was auf eine geringere Drift in der zeitintegrierten netTOA zurückzuführen ist. Um diese Drifts und Lecks in die richtige Perspektive zu rücken, nähern sich die zeitintegrierte netTOA und die systemweiten Energielecks dem geschätzten aktuellen planetarischen Ungleichgewicht für eine Reihe von Modellen an oder übersteigen es sogar.

Während die Drift in der globalen Masse des atmosphärischen Wasserdampfs im Vergleich zu den geschätzten aktuellen Trends vernachlässigbar ist, ist die Drift im zeitintegrierten Feuchtigkeitsfluss in die Atmosphäre (d.h. Verdunstung minus Niederschlag) und die daraus resultierende Nichtschließung des atmosphärischen Feuchtigkeitsbudgets relativ groß (und schlimmer für CMIP6) und nähert sich der Größenordnung der aktuellen Trends für viele Modelle an oder übersteigt diese.“

Link: https://wattsupwiththat.com/2023/08/21/sitys-climate-models-do-not-conserve-mass-or-energy/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

 




Benzin: In Megawatt-Stunden denken

David Wojick

Der Energiegehalt von Benzin und anderen Kraftstoffen wird in der Regel in Btu oder Kilojoule gemessen, wenn metrische Maße zur Anwendung kommen. Sie können aber auch in Kilowatt- oder Megawattstunden angegeben werden. Brennstoffenergie und elektrische Energie sind schließlich beide Energie.

Angesichts der von Biden angestrebten Elektrifizierung des gesamten Kraftstoffverbrauchs verdeutlicht diese Art der Messung die Fantasie dieser Politik. Die Menge an Elektrizität, die benötigt wird, um den normalen Kraftstoffverbrauch zu ersetzen, ist enorm.

In der Tat starrt uns dieses Umstellungsproblem ins Gesicht. In einem kürzlich erschienenen CFACT-Artikel wird darauf hingewiesen, dass die EPA vorschlägt, in die falsche Richtung zu regulieren. Sie wollen uns zwingen, auf Elektroautos umzusteigen, während sie gleichzeitig die Stromerzeugung aus fossilen Brennstoffen abschalten wollen.

Nehmen wir Virginia als unser Beispiel. Die Realität ist komplex, aber wir werden sie einfach genug halten, um das Gesamtbild zu erkennen.

Nach Angaben der EIA liegt der geschätzte Benzinverbrauch in Virginia im Jahr 2021 bei 440 Billionen Btu. Die Umrechnung lautet 3.412.000 btu = 1 MWh. Das sind also etwa 130 Millionen MWh an Benzinenergie. Außerdem beträgt die Stromerzeugung in Virginia im Jahr 2021 93,5 Millionen Mwh.

Die Energie des Benzins entspricht also dem 1,4-fachen der gesamten Stromerzeugung. Das ist eine Menge, oder? Wenn wir so viel Energie benötigen, um unsere Autos und leichten Nutzfahrzeuge anzutreiben, dann müssen wir eine Stromerzeugungskapazität aufbauen, die fast anderthalbmal so groß ist wie die derzeitige, um den Übergang zu schaffen. Außerdem müssen wir die kostspieligen Übertragungs-, Verteilungs- und Ladekapazitäten aufbauen, um den ganzen Strom zu den E-Fahrzeugen zu bringen.

Ich habe die Kostenschätzung für all dies noch nicht gesehen, aber es ist klar, dass sie enorm sind. Und wenn wir auch noch die meisten unserer bestehenden Stromerzeugungs-Kapazitäten abschalten sollen, weil sie mit fossilen Brennstoffen betrieben werden, ist das sicherlich unmöglich. Ich habe keinen Plan gesehen, der dieses Problem auch nur ansatzweise ernsthaft angeht, nur eine Menge leerer Worthülsen.

Allerdings würde eine echte Analyse sehr schnell sehr technisch werden. Zum Beispiel sind Automotoren nur zu etwa 40 % effizient. Man könnte also argumentieren, dass nur 40 % der 130 Millionen MWh, also 52 Millionen, für den Betrieb der elektrischen Version benötigt werden. Das ist immer noch weit mehr als die Hälfte der gegenwärtigen Erzeugung.

Aber auch das System der elektrischen Energie und der Elektroautos ist bei weitem nicht zu 100 % effizient. Es gibt Leitungsverluste, Speicherverluste, Motorverluste, usw. Wenn also 52 Millionen MWh verbraucht werden müssen, dann muss auch viel mehr erzeugt werden. Außerdem sind Elektroautos viel schwerer und verbrauchen daher mehr Energie.

Außerdem bleibt die Frage unbeantwortet, woher der ganze neue Strom kommen soll, wenn die Stromerzeugung aus fossilen Brennstoffen nicht oder nur mit energieintensiver Kohlenstoff-Abscheidung erlaubt ist. Dieses absurde Ziel ist ein separates Problem, das die Megawattstunden Benzin eindeutig aufwerfen.

Und das ist nur Benzin. Das Ziel von Biden ist es, so viele fossile Brennstoffe wie möglich zu elektrifizieren, einschließlich derer, die zur Stromerzeugung verwendet werden.

Erdgas ist ein echter Brummer. Laut EIA betrug der Verbrauch in Virginia im Jahr 2021 etwa 700 Billionen Btu, also fast doppelt so viel wie bei Benzin. Und viele Gasanwendungen sind effizient. Destillatöl, einschließlich Diesel und Heizöl, schlägt mit weiteren 200 Billionen Btu zu Buche. Selbst Kohle liegt bei etwa 70 Billionen Btu.

Man kann diese Megawattstunden-Analyse für jeden Staat (oder jedes Land) durchführen. Die Verbrauchsdaten für jeden Staat finden Sie hier. Die Daten zur Stromerzeugung finden Sie hier.

Dies sind enorme Zahlen. Wie die Beatles sangen: We’d all like to see the Plan.

Autor: David Wojick, Ph.D. is an independent analyst working at the intersection of science, technology and policy. For origins see http://www.stemed.info/engineer_tackles_confusion.html For over 100 prior articles for CFACT see http://www.cfact.org/author/david-wojick-ph-d/ Available for confidential research and consulting.

Link: https://www.cfact.org/2023/08/06/think-megawatt-hours-of-gasoline/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE




Gesundheit: Energiewende schlägt Umweltschutz – mal wieder*

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Dagmar Jestrzemski (Red. PAZ)*

Im Streit um die giftige „Ewigkeitschemikalie“ PFAS

offenbart sich die Doppelbödigkeit der „grünen“ Transformation in der EU

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Aufgrund einer Initiative von Deutschland, Dänemark, den Niederlanden, Norwegen und Schweden bereitet die EU eine Beschränkung der Per- und Polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS) vor, einer großen Klasse von einigen Tausend synthetischen Industriechemikalien. Im Zuge eines umfassenden REACH (Registration, Evaluation, Authorisation of Chemicals)-Beschränkungsprozesses ist ein Verbot aller bisher wesentlichen PFAS in der EU bereits 2025 möglich.

Von März bis September führt die europäische Chemikalienbehörde ECHA (European Chemical Agency) eine sechsmonatige öffentliche Anhörung zu PFAS durch. Diese als giftig geltenden Substanzen kommen in der Natur nicht vor und sind wasser-, schmutz- und fettabweisend. Da sie weder durch Wasser, Wärme oder Bakterien abbaubar sind, werden sie auch als „Ewigkeitschemikalien“ bezeichnet. Ein Verbot könnte innovativen Alternativen den Weg bereiten. Doch während Umweltverbände und das Umweltministerium ein baldiges Ende von PFAS fordern, plädiert Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) für einen „differenzierten Umgang“ mit dieser Chemikaliengruppe, da es für die Anwendung in den „Schlüsseltechnologien auf dem Weg zur Klimaneutralität“ derzeit keine Alternativen gebe. Desgleichen warnten die Verbände der Autoindustrie (VDA), der Elektro- und Digitalindustrie (ZVEI) und des Maschinenbaus (VDMA) davor, dass für die Energie- und Mobilitätswende bei einem umfassenden Verbot eine „Vollbremsung“ drohe.

Schwere Schäden befürchtet

Die häufigsten Anwendungen von PFAS in Alltagsprodukten sind Oberflächenbehandlungen von Textilien, Metallen und Kunststoffen sowie Papier- und Kochgeschirrbeschichtungen. Für viele industrielle Produkte sind sie hochrelevant, so als Komponenten bei der Herstellung von Schmiermitteln, Bremsflüssigkeit, Pflanzenschutz- und Feuerlöschschäumen, Halbleitern und Kabeln.

PFAS reichern sich in der Umwelt, in den Nahrungsketten und im Menschen an. Sie sind ubiquitär, also überall verbreitet. Mehrere Studien kamen zu dem Ergebnis, dass diese Industriechemikalien gesundheitsschädigend sein können. So könnten PFAS Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit haben, Entwicklungsstörungen bei Kindern verursachen oder das Risiko für einzelne Krebsarten erhöhen. Trotzdem gibt es keine Regeln, die den Gebrauch und die Entsorgung von PFAS systematisch erfassen und begrenzen.

Zunehmend größere Mengen von teils hochgiftigen PFAS werden infolge der sogenannten klimaneutralen Energieversorgung und bei der E-Mobilität produziert und eingesetzt. Ohne PFAS seien Produktion und Betrieb von E-Autos, Wärmepumpen, Lithium-Ionen-Batterien, Energiespeichern und Wasserstofftechnologien derzeit nicht möglich, erklären Branchenvertreter.

Für Wärmepumpen stehen als Alternative natürliche Kältemittel zur Verfügung, doch die Heizungsbauer wehren sich gegen eine baldige Umstellung. In den Schaltanlagen der Windräder wird das als höchst klimaschädlich geltende Gas Schwefelhexafluorid (SF6) verwendet. Deutschland ist der größte SF6-Emittent Europas. PFAS sind in großer Menge in den Verbundstoffen der bis zu 80 Meter langen Rotorblätter der Windräder und in deren Beschichtung vorhanden. Bei dem Zerlegung ausgedienter Rotorblätter vor Ort und in noch größerem Umfang bei der Sprengung von Windrädern gelangen PFAS-kontaminierte Partikel in den Boden, der anschließend landwirtschaftlich nicht mehr nutzbar ist. Stillschweigend hingenommen wird auch der Eintrag von giftigem Mikroplastik durch den Oberflächenverschleiß der Rotorblätter in den Boden und in die Meere.

„Nachhaltiger Umbau“ misslungen

Laut der EU-Agentur ECHA könnten ohne einschränkende Maßnahmen allein in der EU in den kommenden 30 Jahren bis zu 4,4 Millionen Tonnen PFAS in die Umwelt gelangen. Unklar ist, mit welchem Anteil die dezentrale Stromerzeugung durch Naturenergien, zukünftige Wasserstoffproduktion und die E-Mobilität dabei berücksichtigt sind. Die Politik hat für das Ziel der sogenannten Transformation etliche schwerwiegende Nebenwirkungen in Kauf genommen, darunter auch, dass sich die „Ewigkeitsgifte“ in exponentiell gestiegenem Umfang in der Umwelt angereichert haben. Auch aus den Stellungnahmen der Wirtschaftsverbände geht hervor, dass ihr jeweiliges Geschäftsmodell aus dem Bereich der „grünen Technologien“ Vorrang vor einer sauberen Umwelt hat.

Politiker und Wirtschaftsvertreter sollten die jetzt aufgekommene Diskussion als Weckruf verstehen und bekennen, dass der im Green Deal der EU festgeschriebene „nachhaltige Umbau“ nicht gelungen ist. Schon die Bezeichnung ist aufgrund der bekannten Tatsachen widersinnig.

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)*  Anmerkung der EIKE-Redaktion :

Dieser Aufsatz ist zuerst erschienen in der Preußischen Allgemeinen Zeitung;  18. August 2023, S.7; EIKE dankt der PAZ-Redaktion sowie der Autorin Dagmar Jestrzemski  für die Gestattung der ungekürzten Übernahme, wie schon bei früheren Artikeln :   https://www.preussische-allgemeine.de/ ; Hervorhebungen im Text: EIKE-Redaktion.

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Erderwärmung: Die unterschätzte Rolle der Bodenversiegelung*

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Wolfgang Kaufmann (Red. PAZ)*

Wo die Sonne auf Beton statt auf Grün trifft, wird es naturgemäß besonders heiß. Dies wird auch dazu missbraucht, um besonders alarmierende Messwerte zu erlangen, wie eine US-Studie herausfand

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Ob tatsächlich eine signifikante und damit auch relevante Erderwärmung oder gar „Erderhitzung“ stattfindet, ist stärker umstritten, als die Klima-Alarmisten wahrhaben wollen: Mittlerweile hadert sogar der neue Vorsitzende des UN-Weltklimarates IPCC, James Skea, mit den permanent beschworenen Untergangsszenarien, und der Physik-Nobelpreisträger von 2022, John F. Clauser, äußerte kürzlich: „Ich kann getrost sagen, dass es keine echte Klimakrise gibt.“

Allerdings lässt sich ein Umstand nicht ignorieren: Dort, wo mehr Menschen leben, ist es tatsächlich wärmer. So liegen die Temperaturen auf der Nordhalbkugel der Erde, die 90 Prozent der Bewohner unseres Planeten auf 68 Prozent der globalen Landmasse beherbergt, zweifelsfrei höher. Das resultiert aber weniger aus dem Stoffwechsel des Homo sapiens – jeder Vertreter unserer Spezies produziert kontinuierlich rund 100 Watt Körperwärme – als aus dem zivilisatorisch bedingten Flächenfraß.

Denn eine naturbelassene und mit Vegetation bedeckte Fläche wird im Vergleich zu bebautem beziehungsweise mit Asphalt, Beton oder Pflastersteinen versiegeltem Land deutlich weniger heiß. Konkrete Messungen hierzu ergaben: Bei 34 Grad Lufttemperatur beträgt die Oberflächentemperatur von Rasenflächen rund 30 Grad, wohingegen sich die benachbarten Gehwege und Straßen auf 50 Grad aufheizen. Ähnlich dürften die Werte auf Dächern sein. Der Temperaturunterschied zwischen natürlichen und künstlich gestalteten Flächen liegt also im Durchschnitt bei 20 Grad, wenn draußen sommerliche Wärme herrscht.

Auch Immigration treibt Flächenfraß

Vor diesem Hintergrund kann man es nur als ausgesprochen nachteilig bezeichnen, dass der Flächenfraß in Deutschland derzeit ein Ausmaß von 58 Hektar pro Tag angenommen hat. Der größte Teil, nämlich 40 Hektar, geht dabei auf das Konto des Wohnungsbaus sowie der Schaffung von Industrie- und Gewerbeflächen. So verschlingt die geplante Ansiedlung der beiden Halbleiterwerke des US-Herstellers Intel bei Magdeburg nicht nur Rekordsubventionen in Höhe von 3,3 Millionen Euro pro Arbeitsplatz, sondern auch 450 Hektar Land, darunter 380 Hektar bester Börde-Ackerboden.

Weitere zehn Hektar am Tag fallen neuen Freizeit- und Erholungseinrichtungen zum Opfer. Dazu kommen außerdem noch acht Hektar täglich für die Erweiterung der Verkehrsflächen – obwohl diese hierzulande momentan recht schleppend verläuft.

Allerdings betrug der Flächenfraß in Deutschland im Jahre 1900 noch 130 Hektar innerhalb von 24 Stunden und sank hernach kontinuierlich bis 2015 auf 50 Hektar pro Tag. Dann sorgte unter anderem der massenhafte Zustrom von Immigranten für einen erneuten Anstieg des Flächenverbrauches: 3,6 Millionen eingereiste „Schutzsuchende“ oder solche, die vorgaben, welche zu sein, benötigten Unterkünfte und eine entsprechende Infrastruktur zur Versorgung, wodurch zahlreiche neue Hitzeinseln in Stadt und Land entstanden.

Das gilt analog für die Energiewende. Die riesigen Solar- und Windparks, die „ökologisch“ produzierten Strom liefern und Gas-, Kohle- oder Kernkraftwerke überflüssig machen sollen, beanspruchen ebenfalls zunehmend mehr Land, auf dem vorher Gräser, Büsche und Bäume wuchsen und als natürliche Thermostate fungierten.

Daran ändert auch der „Fahrplan für ein ressourcenschonendes Europa“ nichts, den die EU-Kommission im September 2011 an das Europäische Parlament, den EU-Rat, den Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss sowie den Ausschuss der Regionen schickte. So ist das darin gesteckte Ziel, „die Landnahme so zu reduzieren, dass bis 2050 netto kein Land mehr verbraucht wird“, bei einer Fortsetzung der derzeitigen Migrations- und Energiepolitik absolut illusorisch.

96 Prozent der Stationen „gestört“

Der Flächenfraß gerät aus naheliegenden Gründen heute kaum ernsthaft zum Thema in den Medien, dennoch müssen seine Folgen nun dazu herhalten, die Klimapanik weiter zu befeuern. Das geschieht durch eine gezielte oder zumindest fahrlässig vorgenommene falsche Platzierung von Temperaturmessgeräten an Standorten, welche sich rasch aufheizen. Auskunft hierüber gibt unter anderem eine Studie des ehemaligen US-amerikanischen Radio- und Fernsehmeteorologen Anthony Watts, welche 2022 von der konservativ-liberalen Denkfabrik The Heartland Institute herausgegeben wurde und den Titel trägt: „Corrupted Climate Stations. The Official U.S. Temperature Record Remains Fatally Flawed“ (Beschädigte Klimastationen. Die offizielle Temperaturerfassung in den USA bleibt fatal fehlerhaft).

Darin wird gezeigt, dass 96 Prozent der 8700 Mess-Stationen des Cooperative Observer Program (COOP) des Nationalen Wetterdienstes (NWS) der Vereinigten Staaten zur Erfassung von Werten zum Nachweis des angeblichen Klimawandels nicht den Standards der staatlichen Wetter- und Ozeanographiebehörde für eine „akzeptable“ und „unverfälschte“ Datengewinnung entsprechen. 

Dies resultiert daraus, dass sie in zu großer Nähe zu wärmeproduzierenden oder wärmespeichernden Objekten stehen, wobei zu den Letzteren eben auch Gebäude, Parkplätze, Straßen, Mauern und ähnliches zählen. Seine Aussagen belegt Watts unter anderem mit zahlreichen eindeutigen Fotos von Messstationen quer durch die USA, vielfach aufgenommen mit Wärmebildkameras, welche die übermäßige Aufheizung in der Nähe der Thermometer auf das Eindrücklichste zeigen, wonach er dann außerdem noch zu dem Fazit gelangt, dass die Daten der wenigen „ungestörten“ Stationen „nicht auf eine Klimakrise hindeuten“.

Dabei dürften die Verhältnisse in der dicht besiedelten Bundesrepublik ganz ähnlich sein. Das zeigt unter anderem der Skandal um den angeblichen „deutschen Allzeit-Hitzerekord“ vom 25. Juli 2019. Dem Deutschen Wetterdienst (DWD) zufolge betrug die Lufttemperatur in der Gemeinde Lingen im Emsland damals genau 42,6 Grad Celsius im Schatten. Allerdings lag die Messstation an einem ausgesprochen stark aufgeheizten Platz, was eindeutig gegen die Qualitätskriterien der World Meteorological Organization (WMO) verstieß.

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)*  Anmerkung der EIKE-Redaktion :

Dieser Aufsatz ist zuerst erschienen in der Preußischen Allgemeinen Zeitung;  18. August 2023, S.12; EIKE dankt der PAZ-Redaktion sowie dem Autor  Wolfgang Kaufmann  für die Gestattung der ungekürzten Übernahme, wie schon bei früheren Artikeln :   https://www.preussische-allgemeine.de/ ; Hervorhebungen im Text: EIKE-Redaktion.

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