ACEEE: Schwerindustrie sollte sich auf intermittierende Energieversorgung einstellen

David Wojick

Der Amerikanische Rat für eine energieeffiziente Wirtschaft (American Council for an Energy-Efficient Economy, ACEEE) hat es mit dem Klimawandel übertrieben. Ihre Lösung für die Schwankungen bei den erneuerbaren Energien ist, dass die Schwerindustrie lernt, mit ihnen zu leben. Das haben sie wirklich gesagt, ich habe es mir nicht ausgedacht.

Es gibt eine ganze Studie über diese unsinnige Idee, die unter folgender Adresse zu finden ist [übersetzt]: „Mit Planung kann die Schwerindustrie Wind- und Sonnenenergie nutzen“.

Ihr zentrales Konzept geht so: „Das Wachstum der erneuerbaren Energien ist der Schlüssel zur schnellen und wirtschaftlichen Dekarbonisierung von Industrieunternehmen, aber es erfordert auch eine Anpassung derselben. Während viele Anlagen rund um die Uhr in Betrieb sind, müssen sie die Auswirkungen der Wetterbedingungen, der Jahreszeit und der Tageszeit auf die Stromerzeugung aus Wind und Sonne berücksichtigen.“

Also kein Dauerbetrieb mehr, sondern nur noch intermittierender Betrieb, wenn der Wind weht oder die Sonne scheint? Ernsthaft?

Wir sprechen hier über die energieintensivsten Industrien wie Eisen und Stahl, Zement, chemische Massengüter, Raffinerien sowie die Lebensmittel- und Getränkeindustrie. Ich bezweifle, dass irgendeine dieser Industrien ein- und ausschalten oder auch nur schnell hoch- und runterfahren kann, wie dies bei erneuerbaren Energien der Fall ist. Was rauchen die bei der ACEEE?

Noch schlimmer ist, dass sie nicht nur über die heutige Nutzung von Strom sprechen. Sie weisen ausdrücklich darauf hin, dass: „Derzeit sind weniger als 15 % des industriellen Energieverbrauchs Elektrizität“. Sie schlagen also vor, dass die gesamte Energie elektrifiziert werden soll. Dann wird sie intermittierend genutzt.

Okay, das ist einfach verrückt, denn die Elektrifizierung der Schwerindustrie ist unmöglich, selbst ohne Unterbrechung. Aber der Rest der Geschichte ist interessant. ACEEE war früher für die Energieeffizienz (EE) zuständig. In Amerika ist die EE seit langem eine eigene Industrie, die mit viel Geld und Regulierung arbeitet. Die meisten Bundesstaaten und Versorgungsunternehmen haben große EE-Programme, ebenso wie die Bundesbehörden.

Jetzt versuchen die EE-Leute verzweifelt, einen Platz in der so genannten Energiewende zu finden. Sie beobachten, wie Milliarden, ja Billionen, für erneuerbare Energien und dergleichen ausgegeben werden, während für EE wenig oder gar nichts Neues geschieht. Der Titel eines kürzlich erschienenen ACEEE-Artikels drückt es kurz und bündig aus: „Utility Scorecard: Energieeffizienz-Bemühungen stagnieren inmitten der Klimakrise“.

Ihre Lösung ist, EE zu vergessen und auf den Klimaalarmismus-Zug aufzuspringen. Hier ist ihre neue Persona: „Der American Council for an Energy-Efficient Economy (ACEEE), eine gemeinnützige Forschungsorganisation, entwickelt Strategien zur Reduzierung der Energieverschwendung und zur Bekämpfung des Klimawandels. Seine unabhängigen Analysen fördern Investitionen, Programme und Verhaltensweisen, die Energie effektiver nutzen und zum Aufbau einer gerechten, sauberen Energiezukunft beitragen.“

Nun wird der Auftrag auf die „Bekämpfung des Klimawandels“ und den „Aufbau einer gerechten und sauberen Energiezukunft“ ausgeweitet.

Die kolossale Ironie dabei ist, dass erneuerbare Energien der Inbegriff von Ineffizienz sind. Ihre Kapazitätsfaktoren sind sehr niedrig, insbesondere im Vergleich zur industriellen Beheizung mit fossilen Brennstoffen. Noch schlimmer ist, dass erneuerbare Energien die obligatorische Reserveerzeugung mit fossilen Brennstoffen höchst ineffizient machen. Siehe diesen Beitrag von mir als Beispiel.

Tatsächlich droht der Ansturm auf die erneuerbaren Energien die EE obsolet zu machen. EE-Programme sollen den Bedarf an neuen Erzeugungskapazitäten verringern. Das ist ihre einzige Rechtfertigung. Aber wir bauen so schnell wie möglich neue Wind- und Solarkapazitäten, und ein Ende ist nicht in Sicht. Niemand baut wegen eines EE-Programms keine Wind- oder Solarkraftwerke.

ACEEE klammert sich an die Strohhalme des Klimaalarmismus. Sie wären besser dran, wenn sie versuchen würden, die EE-Industrie während der unmöglichen Energiewende am Leben zu erhalten. Die Elektrifizierung der Schwerindustrie zu propagieren, die derzeit 85 % ihrer Energie aus fossilen Brennstoffen bezieht, hat nichts mit Energieeffizienz zu tun.

Autor: David Wojick, Ph.D. is an independent analyst working at the intersection of science, technology and policy. For origins see http://www.stemed.info/engineer_tackles_confusion.html For over 100 prior articles for CFACT see http://www.cfact.org/author/david-wojick-ph-d/ Available for confidential research and consulting.

Link: https://www.cfact.org/2023/08/26/aceee-says-heavy-industry-should-get-intermittent/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE