Verschwenden wir unsere Zeit mit Klima-Wissenschaft?
Hier stelle ich eine einfache Frage. Verschwenden wir alle unsere Zeit mit der Klimawissenschaft? Wir lesen darüber, wir schreiben darüber, wir machen uns Gedanken darüber, wir streiten darüber.
Zu meinem Entsetzen stelle ich fest, dass ich seit weit mehr als einem Jahrzehnt in dieses Unternehmen involviert bin. Ursprünglich schrieb ich von der Karibik aus, wo meine Frau und ich auf unserem Segelkatamaran lebten und verschiedene humanitäre Projekte durchführten. Nicht ganz so lange wie Anthony Watts, der WUWT 2006 gegründet hat, aber fast.
Anthonys Bemühungen führten dazu, dass er Eigentümer und Gastgeber der weltweit meistbesuchten Website zum Thema Klima ist. In Anbetracht der Tatsache, dass WUWT den „Minderheitenbericht“ über das Klima darstellt, ist das eine beachtliche Leistung. Dennoch bleibt abzuwarten, inwieweit diese Website und die etwa ein Dutzend anderer Websites, Blogs, Podcasts usw. von Klimaskeptikern Einfluss auf die Klimapolitik und die öffentliche Meinung haben und haben werden.
Ein Großteil der „Klimawissenschaft“, die betrieben wird, zumindest der kleine Teil, der die Öffentlichkeit erreicht, indem er in den Massenmedien erscheint, fällt in die Kategorie, die die ehrenwerte Dr. Judith Curry vor langer Zeit als „Klimawissenschafts-‚Taxonomie’“ bezeichnet hat – „‚Taxonomie‘, d. h. Forschung, die weder nützlich ist noch zu einem grundlegenden Verständnis beiträgt“. Diese Art der so genannten Klimawissenschaft wird in Kreuz, Pik, Herz und Karo in Klimaalarm verwandelt – die ganze Palette.
Ich spreche von dem Unsinn, den man von NPR, PBS, BBC, NBC, AP, CNN, Reuters, ABC, der NY Times, dem Guardian und der Washington Post liest und hört – von denen sich viele offen in Propaganda-Kabalen zusammen geschlossen haben (auch diese), die sich der Verbreitung irreführender Informationen über das Klima und den Klimawandel verschrieben haben. [Ein weiterer Mitspieler wurde gerade angekündigt: GRIST und AP.] Selbst wenn eine Medienorganisation nicht direkt mit einer dieser kollaborierenden Fehlinformationsstellen verbunden ist, müssen ihre Redakteure und Journalisten den Zorn derer ertragen, die es sind – es gibt nur wenige arbeitende Journalisten, die bereit sind, gegen den Klimaalarmismus zu kämpfen.
Sogar der den IPCC anfeuernde Pielke Jr. hat die Medien für die Wiederholung absolut falscher Narrative über extremes Wetter angeprangert – dieselben Medien, die endlos die irrsinnigen Verlautbarungen des UN-Generalsekretärs António Guterres wiederholen – „die Ära des globalen Kochens ist angebrochen“.
CLINTEL hat soeben ein äußerst wertvolles Buch mit dem Titel „The Frozen Climate Views of the IPCC“ (Die eingefrorenen Klimaansichten des IPCC) veröffentlicht, das sowohl als Softcover als auch als eBook erhältlich ist. Das Buch untersucht den AR6 des IPCC und dokumentiert Verzerrungen und Fehler in den Berichten der Arbeitsgruppe 1 (Wissenschaftliche Grundlagen) und der Arbeitsgruppe 2 (Auswirkungen, Anpassung und Anfälligkeit). (Offenlegung: Ich habe an einem der Kapitel mitgewirkt – es besteht also ein Interessenkonflikt).
Wir sehen den Feind mit gespaltener Zunge. Ein zweigleisiger Ansatz. Erstens ist die zugrundeliegende Wissenschaft leicht verzerrt, leicht voreingenommen und wird im letzten IPCC-Bewertungsbericht (AR6) der WG1 und WG2 irreführend dargestellt. Vieles davon ist einfach nur ein Bestätigungsfehler und ein erzwungener Konsens. Der Wahrheitsgehalt ist vorhanden, aber man muss der Rhetorik ausweichen und nur die Daten selbst betrachten, die größtenteils korrekt sind. Und dann wird in den Zusammenfassungen für politische Entscheidungsträger (Summaries for Policy Makers, SPMs) das, was die wissenschaftlichen Abschnitte gesagt haben, wild entstellt und in etwas kaum Erkennbares umgewandelt.
Von den SPMs, den Politikern, den Medienmogulen, dem Davos-Verein, den Green-New-Dealern, den Great Reset-ers, werden die politischen Meinungen der SPMs in glatte Lügen verwandelt und den Medienpropaganda-Kabalen ihre Marschbefehle gegeben.
Und dann, hier sind wir. Hier bin ich. Allein seit 2020 habe ich hier etwa 100 Essays und Meinungsartikel geschrieben. Ich bin seit mehr als einem Jahrzehnt dabei. Es gibt ein paar Dutzend andere wie mich, die endlos recherchiert und geschrieben haben, sowohl in Büchern als auch im Internet, um die Lügen, die Desinformationen, die Fehlinformationen und die schleimigen politischen Machenschaften hinter den Bemühungen zur „Dekarbonisierung“ der Weltwirtschaft im Namen der Bekämpfung der globalen Abkühlung, der globalen Erwärmung, des Klimawandels und der Klimakrise aufzudecken.
Alle paar Jahre erleben wir eine leichte Verschiebung in der Denkweise der Klimaskeptiker in der Bevölkerung – und in letzter Zeit auch ein paar Anstöße von Seiten der Regierungen. Das Vereinigte Königreich wird bohren, um seinen Energiebedarf aus eigenen Ressourcen zu decken. In Japan werden Kernkraftwerke wieder in Betrieb genommen und neue gebaut. Im November letzten Jahres gab General Motors bekannt, dass es bei Verbrennungsmotoren bleiben wird. Indien, der drittgrößte Verursacher von Treibhausgasemissionen und das bevölkerungsreichste Land der Welt, plant eine Ausweitung seines Öl- und Gassektors (auch wenn es bis 2070 Net Zero erreichen will). Diejenigen, die in der realen Welt leben, sind sich darüber im Klaren, dass Afrika auf seinem Weg zu Wohlstand und in die Welt der Mittelklasse-Nationen auf Strom aus Kohle und Erdöl angewiesen sein wird. Selbst das relativ gut entwickelte Südafrika hat eingeräumt, dass es in der Gegenwart und in absehbarer Zukunft weiterhin Kohle verbrennen muss.
Ich hoffe, dass die Leser die offensichtlichen Kontraste zwischen der „Realität“, die täglich in den Massenmedien der Welt präsentiert wird, und dem, was tatsächlich in der Welt geschieht, erkennen. Ein großer Teil des Materials auf dieser Website weist auf diese Gegensätze hin, und zwar Tag für Tag. Heartland, die CO2-Coalition, Clintel und andere internationale klimaskeptische Organisationen tun dies in gedruckter Form und durch Sendungen, Podcasts, YouTubes und Interviews in weitreichenden Nachrichtenkanälen. Einige der „guten Nachrichten“ dringen an die Öffentlichkeit.
Ist das, was wir tun, lohnenswert? Ja – Es lohnt sich immer, das Richtige zu tun, das Gute zu tun, die Wahrheit zu sagen, den guten Kampf gegen Unwahrheiten und Lügen zu kämpfen.
Aber erreichen wir etwas? Ich kann es nicht mehr sagen – ich bin ein bisschen in einer „Ich glaube, ich bin ausgebrannt“-Phase. Ich sehe einen Nachrichtenartikel über ein Thema und denke: „Das ist völliger Quatsch, darüber werde ich schreiben.“ Nur um dann festzustellen, dass ich schon ein halbes Dutzend Mal darüber geschrieben habe und eigentlich nichts weiter zu sagen habe als das, was ich schon gesagt habe. Manchmal befürchte ich, dass ich überhaupt nichts mehr zu sagen habe – und wenn ich Rhetorik unterrichte, sage ich den Studenten: „Wenn Sie nichts zu sagen haben, stehen Sie nicht auf, um zu sprechen, oder wenn Sie schon aufgestanden sind, setzen Sie sich wieder hin.“
Also, meine Frage des Tages, und bitte kommentieren Sie, ich verspreche, Ihnen nicht böse zu sein…..
Soll ich mich einfach wieder hinsetzen und den Mund halten?
oder
soll ich weiter auf den Tisch hauen, nur weil „jemand das tun muss“?
Kommentar des Autors dazu:
Ich denke, die gleiche Frage gilt für uns alle hier….
Dies ist, wie ich instädnig hoffe, ein Beitrag, der zur Diskussion anregen soll. Also, bitte, bitte, diskutieren Sie.
Zu Pielke Jr.: Ich mag Pielke Jr. Er macht gute Arbeit. Er sagt die Wahrheit, wie er sie sieht. Er ist eine der wirkungsvollsten „klimaskeptischen Stimmen“, wenn auch auf seine eigene Art und Weise. Er ist ein Befürworter des IPCC, aber selbst er ist der Meinung, dass dieser ernsthaft reformiert werden muss. Für seine Unerschrockenheit hat er einen hohen Preis bezahlt. Lesen Sie seinen Beitrag.
Und ja, ich glaube, dass hier auch einiges an Unsinn veröffentlicht wird – einiges sogar von mir. Das ist der Preis, den wir für die Freiheit zahlen. Aber, so wie ich das sehe, irren wir uns bei der ehrlichen Suche nach der Wahrheit.
Ich erwarte nicht, dass ich mich zu sehr in die Diskussion einmische, ich habe oben gesagt, was ich zu sagen habe. Aber wenn Sie einen Kommentar mit „Kip…“ beginnen, werde ich versuchen, zu antworten.
Link: https://wattsupwiththat.com/2023/08/01/wasting-time-with-climate-science/
Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE
Anmerkung des Übersetzers: Ihm fällt hierzu ein alter Spruch ein, gerade in Bezug auf den Schluss dieses Beitrags: „Wer denkt, irrt sich. Aber sich irren ist besser als nicht denken!“