geschrieben von Chris Frey | 13. Juli 2023
Stefan Kämpfe
Mit den langfristigen Flächenmitteln von Zentralengland und Deutschland stehen zwei ganz sicher nicht fehler- und manipulierungsfreie Niederschlags- und Temperaturreihen zum Vergleich; auch sind die Temperaturwerte mehr oder weniger stark durch Wärmeinseleffekte belastet. Darum soll es hier aber nicht vordergründig gehen. Über einhundert Jahre lang galt trotz leichter Schwankungen: Deutschland war (wegen der Mittel- und Hochgebirge) niederschlagsreicher und wegen seines kontinentaleren Klimas mit Ausnahme des Sommers kühler als Zentralengland. Doch neuerdings deuten sich Änderungen an.
Einführung
Die Niederschlagsverhältnisse
Abbildung 1: Etwas stärkere Zunahme der deutschen Jahresniederschläge 1881 bis 2022.
Doch ganz am Ende des Betrachtungszeitraumes, so ab den frühen 2000er Jahren, scheint Deutschland merklich abzufallen. Das wird deutlicher, wenn man statt der Lineartrends Gleitende Mittelwerte betrachtet.
Abbildung 2: Selber Betrachtungszeitraum, aber nun mit Endbetonten Gleitmitteln. Man achte auf den starken Rückgang nur der deutschen Niederschläge seit den 2000er Jahren.
Abbildung 3: Langfristig zwar noch leicht fallende Niederschlagsdifferenzen zwischen Zentralengland und Deutschland; aber nur am Beginn und vor allem am Ende des Zeitraumes war der Unterschied zwischen beiden Reihen gering.
Abbildung 4: Seit 1988 nahm die Niederschlagsdifferenzen zwischen Zentralengland und Deutschland merklich zu; freilich ist dieser Trend wegen der enormen Schwankungen (noch) wenig vertrauenswürdig.
Die Jahrestemperaturen
Abbildungen 5a und 5b: Oben (5a) die lineare Temperaturentwicklung beider Reihen; unten (5b) die Gleitenden Mittel. Man achte auf das starke Aufholen Deutschlands ab etwa den frühen 2000er Jahren!
Abbildungen 6a und 6b: Oben (6a) die lineare Temperaturdifferenzentwicklung Zentralengland minus Deutschland langfristig, unten (6b) die seit 1988. Während Zentralengland im Jahresmittel über einhundert Jahre lang fast stets um gut 1 bis 1,5K wärmer als Deutschland war, fiel diese Differenz in den letzten dreieinhalb Jahrzehnten unter 1K.
Stefan Kämpfe, Diplomagraringenieur, unabhängiger Natur- und Klimaforscher