Neues WUWT-Feature zur globalen Temperatur: Anomalie vs. Real-World Temperatur

Anthony Watts

Einer der beängstigendsten Aspekte der globalen Erwärmung, auch bekannt als „Klimawandel“, sind die Diagramme, die aus den Temperaturdaten für den öffentlichen Konsum erstellt und von einer unhinterfragenden und willfährigen Presse hinaus posaunt werden. Wenn es um die Messung von Klimawerten geht, müssen die Temperaturunterschiede des letzten Jahrhunderts mit Hilfe der Temperaturanomalie-Methode stark vergrößert werden, um sie tatsächlich zu erkennen.

Die am häufigsten zitierte Grafik der globalen Temperaturanomalie stammt vom NASA Goddard Institute of Space Studies (GISS) und zeigt die jährlichen Durchschnittstemperaturen seit 1880, wie in Abbildung 1 unten zu sehen:

Abbildung 1: Land-Ozean-Temperaturindex, 1880 bis heute, mit Basiszeitraum 1951-1980. Die durchgezogene schwarze Linie ist der globale Jahresmittelwert und die durchgezogene rote Linie ist der geglättete Fünfjahres-Tiefstwert. Die graue Schattierung stellt die gesamte (LSAT und SST) jährliche Unsicherheit bei einem 95 %igen Konfidenzintervall dar und steht zum Download zur Verfügung. [Weitere Informationen über das aktualisierte Unsicherheitsmodell finden Sie hier: Lenssen et al. (2019)]. Quelle

Für Ungeübte und Uneingeweihte (d. h. die breite Öffentlichkeit) sieht es so aus, als befände sich die Temperatur der Erde auf einem Weg in eine heiße und schreckliche Zukunft.

Manchmal nehmen Medien wie die als „The Guardian“ bekannte Tageszeitung diese Daten und erstellen eigene Diagramme, die sie noch steiler und erschreckender aussehen lassen, wie das stark statistisch verstärkte Diagramm aus ihrem Artikel aus dem Jahr 2019 in Abbildung 2 zeigt:

Abbildung 2. Schlagzeile und grafische Darstellung der globalen Temperatur von The Guardian im Jahr 2019. Beachten Sie, dass die Grafik durch die Verwendung einer anderen Basislinie für den Anomalievergleich verstärkt wurde. Das NASA GISS verwendet 1950-1980 als Basislinie, während der Guardian 1850-1900 als Basislinie verwendet. Dadurch werden die positiven Anomalien in der nahen Gegenwart verstärkt, war doch der Zeitraum 1850-1900 eine kühlere Periode in der Temperaturgeschichte der Erde.

Es ist kein Wunder, dass manche Kinder glauben, sie hätten wegen des „Klimawandels“ keine Zukunft. Das schreibt der stets alarmierte und stets unzuverlässige Damian Carrington.

Aber in der realen Welt erleben die Menschen das Klima nicht als jährliche oder monatliche Temperaturanomalien, sondern sie erleben das Wetter von Tag zu Tag, an dem es an einem Tag ungewöhnlich warm und an einem anderen ungewöhnlich kalt sein kann. Manchmal werden an solchen Tagen neue Rekorde aufgestellt. Das ist normal, aber solche Rekorde werden in den Medien oft als Beweis für den „Klimawandel“ dargestellt, obwohl es sich in Wirklichkeit nur um natürliche Schwankungen der Erdatmosphäre und des Wettersystems handelt. Tatsächlich ist es zweifelhaft, dass die Menschen die milde Erwärmung des letzten Jahrhunderts überhaupt bemerken würden, da der menschliche Körper den Unterschied zwischen 13,9°C und 14,4°C in einem bestimmten Moment oft nicht erkennen kann, geschweige denn über einen längeren Zeitraum.

Im Grunde genommen ist das, was wir als Klimawandel kennen, nichts anderes als ein von Menschen gemachtes statistisches Konstrukt. Man kann nicht nach draußen gehen, ein Instrument in die Luft halten und sagen: „Ich messe das Klima.“ Beim Klima geht es immer um Durchschnittswerte der Temperatur im Laufe der Zeit. Es handelt sich um eine Datentabelle, in der die täglichen Höchst- und Tiefsttemperaturen in monatliche Durchschnittswerte umgewandelt werden, die monatlichen Durchschnittswerte in jährliche Durchschnittswerte und die jährlichen Durchschnittswerte in Diagramme, die ein Jahrhundert umfassen.

Aber solche Diagramme, die in Pressemitteilungen an die Medien und die Öffentlichkeit verwendet werden, geben die Geschichte der Daten nicht wirklich ehrlich wieder. Sie lassen eine große Menge an Hintergrundinformationen weg, wie zum Beispiel die Tatsache, dass es in den letzten 40 Jahren eine Reihe von El-Niño-Ereignissen gab, die die Erde erwärmt haben, zum Beispiel 1983, 1998 und 2016. Die beiden größten El-Niño-Ereignisse sind in Abbildung 3 zeitgleich mit dem Temperaturanstieg dargestellt:

Abbildung 3. Globale GISTEMP-Temperaturdaten im laufenden 12-Monats-Mittel (Anomalien im Vergleich zu den ersten 30 Jahren). Quelle: RealClimate.org

Diese Diagramme verschweigen auch die Tatsache, dass ein Großteil der globalen Temperaturmessungen durch urbane Wärmeinseln (Urban Heat Island, UHI) und lokale Wärmesenken, welche die Temperaturen nach oben verzerren, stark verunreinigt sind, wie z. B. die groß angelegte Korruption* von Klimaüberwachungsstationen, die ich im Jahr 2022 dokumentiert habe, wobei 96 % der untersuchten Stationen nicht einmal die veröffentlichten Standards für genaue Klimabeobachtungen erfüllen. Im Grunde genommen: Müll rein, Müll raus.

[*In deutscher Übersetzung hier]

Aber abgesehen davon ist das Hauptproblem, wie die Daten in den Medien dargestellt werden, wie das Beispiel von The Guardian in Abbildung 2 zeigt.

Zu diesem Zweck habe ich ein neues regelmäßiges Feature auf WUWT vorbereitet, das auf der rechten Seitenleiste zu finden sein wird, kombiniert mit den langjährigen monatlichen Temperaturgrafiken aus dem von der NOAA betriebenen, hochmodernen (nicht verschmutzten oder korrumpierten) US-Klimareferenznetzwerk und den von der University of Alabama Huntsville (UAH) abgeleiteten globalen Temperaturdaten.

Abbildung: Bildschirmfoto von WUWT mit neuer Funktion in der Seitenleiste.

Ich verwende den globalen Datensatz des NASA Goddard Institute of Space Studies GISTEMP. Der Unterschied besteht einfach darin, dass ich sowohl die absolute (gemessene) als auch die Anomalien (statistisch vergrößerte) der globalen Temperatur anzeige. Dazu wird das umgekehrte Verfahren angewandt, wie es in UCARs How to Measure Global Average Temperature in Five Easy Steps beschrieben ist.

Bei dieser Berechnung wird die „normale“ Temperatur der Erde mit 14,0°C angenommen, und diese wird einfach zu der von NASA GISS gemeldeten Anomalietemperatur addiert, um die absolute Temperatur zu erhalten. Die Grundlage für diese Zahl stammt von NASA GISS selbst, und zwar von deren FAQ-Seite, die im August 2016 von der Wayback Machine erfasst worden ist.

Abbildung 4. Bildschirmausschnitt der NASA GISS FAQ-Seite vom 24. August 2016 – Quelle: Wayback Machine

Natürlich hat das GISS diese Seite heute wieder entfernt, weil sie nicht wollen, dass die Leute genau das tun, was ich jetzt tue – nämlich die absoluten Temperaturdaten in einer nicht beängstigenden grafischen Darstellung bereitstellen, und zwar in der Größenordnung, in der die Menschen die Temperatur der Erde dort erleben, wo sie leben. Zu diesem Zweck habe ich einen Temperaturbereich von -28,9°C bis +48,9°C gewählt*, der repräsentativ ist für die niedrigen Wintertemperaturen in der Nähe des Polarkreises und die hohen Sommertemperaturen in vielen bevölkerten Wüsten, wie z. B. im Nahen Osten.

[*Die Amis können sich einfach nicht an internationale Standards gewöhnen. Im Original stehen -20°F bis +120°F und sind hier umgerechnet. In der erwähnten Grafik tauchen aber natürlich die Grad F auf. A. d. Übers.]

Abbildung 5: GISTEMP-Daten der NASA, aufgetragen als Temperaturanomalie, unter Verwendung einer „normalen“ Temperatur von 14,0°C

Abbildung 6: GISTEMP-Daten der NASA, aufgetragen als absolute Temperatur, unter Verwendung einer „normalen“ Temperatur von 14,0°C.

Können Sie erkennen, welche Grafik visuell eine „Klimakrise“ darstellt und welche nicht?

Feel free to check my work – the Excel spreadsheet and the calculations are here:

GISSTEMP-in-absolute-masterDownload

To create the graphs above in Figures 5 and 6, I used the data from the Excel Sheet imported into the graphing program DPlot.
Note: some typos in this article were fixed and some clarifications added within about 30 minutes of publication. -Anthony

Link: https://wattsupwiththat.com/2023/03/12/new-wuwt-global-temperature-feature-anomaly-vs-real-world-temperature/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE