Die Welt verschwendet jetzt 1 Billion Dollar oder mehr pro Jahr mit Investitionen in nutzlose „erneuerbare Energien“
Francis Menton, MANHATTAN CONTRARIAN
Die Welt ist derzeit voll von Organisationen, die von Regierungen, Unternehmen und Milliardären finanziert werden und sich für eine Umstellung des Energiesystems auf „saubere“ und „reichhaltige“ erneuerbare Energien einsetzen. In meinem Beitrag vor einer Woche [in deutscher Übersetzung hier] beschrieb ich die Internationale Energieagentur – ein Konsortium von Regierungen (inzwischen mehr als 40, darunter alle großen), das ursprünglich in den 70er Jahren gegründet wurde, um das damalige OPEC-Ölembargo zu bekämpfen, sich seitdem aber zu einem „Zentrum der Befürwortung der Eliminierung fossiler Brennstoffe aus der weltweiten Energieversorgung“ entwickelt hat. Heute stellen wir Ihnen eine weitere Organisation vor, von der Sie vielleicht noch nichts gehört haben – das Energy Institute EI. Das EI ist eine in London ansässige Lobbyorganisation, die nach dem britischen Wohltätigkeitsgesetz gegründet wurde. Sie scheint ihre Mittel hauptsächlich von Unternehmen und wohlhabenden Einzelpersonen zu erhalten. Auf seiner Homepage beschreibt es seine Aufgabe als „eine bessere Energiezukunft für unsere Mitglieder und die Gesellschaft zu schaffen, indem wir eine gerechte globale Energiewende zu Netto-Null beschleunigen“.
Schauen wir uns das Neueste von diesen beiden Gruppen an.
Im Mai 2023 veröffentlichte die IEA einen umfangreichen Bericht (141 Seiten) mit dem Titel „World Energy Investment 2023“. Sie hat auch ein separates zusammenfassendes Dokument mit dem Titel „Overview and Key Findings“ herausgegeben. Das Hauptanliegen dieses Berichts ist es, den enormen Umschwung der weltweiten Energieinvestitionen im letzten Jahrzehnt zu dokumentieren und zu feiern, weg von fossilen Brennstoffen und hin zu „erneuerbaren Energien“, insbesondere Wind und Sonne. Aus der Zusammenfassung:
Die Erholung von dem durch die Covid-19-Pandemie verursachten Einbruch und die Reaktion auf die globale Energiekrise haben den Investitionen in saubere Energien einen erheblichen Schub verliehen. Vergleicht man unsere Schätzungen für 2023 mit den Daten für 2021, so sind die jährlichen Investitionen in saubere Energien in diesem Zeitraum viel schneller gestiegen als die Investitionen in fossile Brennstoffe (24 % gegenüber 15 %). . . . Wir schätzen, dass im Jahr 2023 rund 2,8 Billionen USD in Energie investiert werden. Mehr als 1,7 Billionen USD fließen in saubere Energie, einschließlich erneuerbare Energien, Kernenergie, Netze, Speicherung, emissionsarme Kraftstoffe, Effizienzverbesserungen sowie erneuerbare Energien und Elektrifizierung des Endverbrauchs. Der Rest, etwas mehr als 1 Billion USD, fließt in die unveränderte Versorgung mit fossilen Brennstoffen und in die Stromversorgung. …
Das folgende Schaubild der IEA veranschaulicht, wie die Investitionen in fossile Brennstoffe und die damit verbundene Infrastruktur von der Mehrheit der weltweiten Energieinvestitionen im Jahr 2015 auf eine rasch abnehmende Minderheit im Jahr 2023 geschrumpft sind:
Fairerweise muss man sagen, dass nicht alle der für 2023 geschätzten 1,7 Billionen Dollar an Investitionen in die so genannte „saubere Energie“ in Windturbinen und Sonnenkollektoren fließen. Andere Diagramme machen deutlich, dass die 1,7 Billionen Dollar auch andere Dinge wie Netze, Speicherung und sogar Kernkraft umfassen. Wie viele Investitionen fließen 2023 allein in Wind- und Solaranlagen für den Stromsektor? Nach diesem Schaubild dürfte sich diese Zahl auf fast 700 Milliarden Dollar belaufen:
In der Zwischenzeit wird ein Großteil der Investitionen in die so genannten „Netze“ und alle Investitionen in die Stromspeicherung getätigt, um die zusätzliche Erzeugung von Wind- und Sonnenenergie in das Stromversorgungssystem zu integrieren. Rechnet man die meisten der fast 400 Milliarden Dollar Investitionen in „Netze und Speicher“ zu den fast 700 Milliarden Dollar in „erneuerbare Energien“ hinzu, kommt man auf einen Betrag von fast oder sogar mehr als 1 Billion Dollar pro Jahr. Dieser Betrag liegt nahe bei oder sogar über dem Gesamtbetrag der Investitionen in fossile Brennstoffe in allen Sektoren (nicht nur in der Stromerzeugung), der in der vorangegangenen Grafik dargestellt ist.
Und die massiven Investitionen in erneuerbare Energien laufen schon seit einer Weile. Wie aus dem ersten Schaubild oben hervorgeht, überstiegen die Investitionen in „saubere Energie“ 2016 erstmals die Investitionen in fossile Brennstoffe, und der Abstand hat sich in den letzten Jahren stark vergrößert.
Es ist also klar, dass die fossilen Brennstoffe aus dem weltweiten Energiebild schnell verschwinden müssen. Stimmt das? In diesem IEA-Bericht wird man die Antwort nicht finden. Daher wenden wir uns an den Report Statistical Review of World Energy der IEA, der gerade am 26. Juni veröffentlicht wurde. (Offenbar handelt es sich bei diesem statistischen Bericht um die jährliche Veröffentlichung, die zuvor vom Ölkonzern BP herausgegeben wurde; EI hat nun die Verantwortung für diese Publikation übernommen). Dieser Statistical Review enthält umfassende endgültige Zahlen für die weltweite Energieerzeugung und den Energieverbrauch im Jahr 2022.
Für Wind- und Solarenergie sieht es zunächst rosig aus. Aus den „fünf wichtigsten Erkenntnissen“ am Anfang der Pressemitteilung:
Der starke Ausbau der Erneuerbaren im Energiesektor setzte sich fort, angetrieben durch Solar- und Windenergie. Im Jahr 2022 wurde der bisher größte Zuwachs an neuen Wind- und Solarkapazitäten verzeichnet. Zusammen erreichten sie einen Rekordanteil von 12 % an der Stromerzeugung, wobei die Solarenergie um 25 % und die Windenergie um 13,5 % zunahm.
Die Stromerzeugung aus fossilen Brennstoffen muss also rückläufig sein? Nein, eigentlich nicht. Achten Sie auf das, was Sie sagen:
Die weltweite Stromerzeugung stieg im Jahr 2022 um 2,3 %. … Erneuerbare Energien (ohne Wasserkraft) deckten 84 % des Nettostromnachfrageanstiegs im Jahr 2022.
Mit anderen Worten: Die massiven Investitionen in den Ausbau der Wind- und Solarenergie zur Stromerzeugung reichten nicht einmal aus, um mit dem Nachfragewachstum Schritt zu halten, geschweige denn, um auch nur einen Teil der bestehenden fossilen Energieerzeugung zu ersetzen. Selbst im Stromsektor haben die fossilen Brennstoffe weiter zugenommen. Und der Stromsektor macht nur etwa ein Viertel des Primärenergieverbrauchs aus.
Hier ist das große Bild:
● Die Primärenergienachfrage stieg im Jahr 2022 um 1,1 %. …
● Die weltweite Stromerzeugung stieg 2022 um 2,3 % …
● Der Anteil des Verbrauchs fossiler Brennstoffe an der Primärenergie blieb mit 82 % konstant. …
● Die Kohlendioxid-Emissionen aus Energieverbrauch, industriellen Prozessen, Abfackeln und Methan (in Kohlendioxid-Äquivalenten) stiegen weiter an und erreichten 2022 einen neuen Höchststand mit einem Anstieg um 0,8 % auf 39,3 GtCO₂e, wobei die Emissionen aus dem Energieverbrauch um 0,9 % auf 34,4 GtCO₂ stiegen.
Fazit: Jährlich werden mehr oder weniger 1 Billion Dollar in die „erneuerbaren“ Wind- und Solarenergien sowie in den dafür erforderlichen Netzausbau und die Energiespeicherung investiert. Und für diese enorme Summe wird der Anteil der Primärenergie aus fossilen Brennstoffen nicht einmal um ein Zehntelprozent gesenkt. Und während der weltweite Energieverbrauch steigt, nehmen auch die Kohlenstoffemissionen weiter zu. Die Billionen sind einfach komplett vergeudet.
Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE