Ist der „Klimawandel“ die angepasste Klimaerzählung zum sich stetig verringernden Bildungsniveau?
Helmut Kuntz
Diese Eingebung kam dem Autor, als er aktuell in seiner Tageszeitung lesen durfte, wie der Stadtförster die Entstehung von Waldbränden erklärt: „(Die Sonne) Sie wird dort gefährlich, wo sie in lichte Kiefernwälder scheint und dort trockene Nadeln in Brand setzt“.
Vor dem Publizieren solchen Unsinns hätte die berichtende Redaktion den Stadtförster natürlich „retten“ können. Allerdings hätte es diese dazu selbst besser wissen müssen [1] [2]. Damit ist die Redaktion allerdings seit Langem bei vielen Themen heillos überfordert. Schließlich kaufen unsere modernen Zeitungen ihr „Wissen“ bei der dpa fertig ein und verändert – falls überhaupt etwas – nur noch die Überschriften (Bild 1).
An die Redaktion hat der Autor zwar eine Kommentierung gemailt und dabei auch versucht zu erklären, dass die Globaltemperatur und die Entzündungstemperatur zwar beide in Grad Celsius angegeben sind, jedoch zwei unterschiedliche Werte haben. Aber das ist so sinnlos, wie einem GRÜNen erklären zu wollen, dass bei Wind und Solar die Installierte Leistung nicht gleich der gelieferten Energie ist [5].
Immer neu schlägt der Klimawandel zu
Nun fand Anfang Mai der Bonner Klimadialog statt. Jedes Jahr der Beginn einer neuen Klimawandel-Untergangs-Propagandaaktion, welche erst wieder nach dem obligatorischen Klimagipfel im Dezember abnimmt.
Der UN-Generalsekretär schlägt dazu den Takt. Diesmal, indem er die Klima-Reparationszahlungen an die armen Länder einforderte [3]. Wie immer, beklagen die üblichen NGOs unisono dazu bitterst, dass das Bisschen an Maßnahmen den Planeten nicht mehr rettet, während die „Klimawissenschaft“ dazu die unverzichtbaren Belege liefert.
Und der Belege sind viele. Denn der Klimawandel schlägt inzwischen ja regelmäßig, konsequent und unerbittlich zu. Diesmal ist der Klimaeinschlag schon wieder ganz nah und zeigt erneut, dass auch der reiche Westen nicht verschont wird.
Die Camargue, ein Naturparadies verschwindet im steigenden Mittelmeer …
Merkur [4] … Auf lange Sicht ist das größte Risiko für die Camargue, in der 70 Prozent des Landes weniger als einen Meter über dem Meeresniveau liegen, aber der steigende Meeresspiegel. Stierhalter Raynaud verfügte vor gut 50 Jahren noch über 1000 Hektar. Heute schätzt er sein Land auf nur noch 850 bis 900 Hektar.
Wieder erschütternd, was ein dort Lebender berichtet, Klimawissenschaftler bestätigen und jeder Deutsche erfahren muss:
Merkur: [4] … Der Klimawandel hinterlässt in dem Schwemmland versalzene Böden, durch den steigenden Meeresspiegel droht das Meer sich immer größere Teile der flachen Küste einzuverleiben und die Camargue schließlich ganz unter sich zu begraben.
Flusspegel sinken
„Die Camargue ist wie alle Deltas wirklich an der Frontlinie des Klimawandels“, sagt Jean Jalbert, Leiter des Forschungszentrums Tour du Valat in der Camargue …
Wie grottenfalsch alleine die Aussage ist: Dass „ … alle Deltas wirklich an der Frontlinie des Klimawandels“ seien, hat der Autor in vielen Detailanalysen zu solchen Flußdeltas schon gezeigt [6] [7] [8] [9]. Immer waren es meist selbst verursachte Landsenkungen oder/und teils einfach Küstenlinienverlagerungen durch starke Strömungen. Aber nirgendwo ein unnatürlich ansteigender Meerespegel.
Sogar das Mittelmeer wurde schon nachgesehen. Und auch diese Sichtung „entlastete“ dessen Meerespegelanstieg, belastete allerdings das Institut, welches das Gegenteil darüber berichtete:
EIKE 08.08.2017: Meerespegelanstieg: Europa kann nicht alle (vor Klimawandel-Desinformation) schützen T2 (2)
EIKE 07.08.2017: Meerespegelanstieg: Europa kann nicht alle (vor Klimawandel-Desinformation) schützen T1 (2)
Daten von dieser „Frontlinie des Klimawandels“
Meerespegel
Aber können sich Klimaforscher immer irren? Leider ja, weil sie es zur Finanzierung ihrer Institute und von sich selbst „müssen“ (rein persönliche Überzeugung des Autors). Zumindest zeigt sich, dass es mit der Camargue nicht wirklich anders ist.
Nachdem der steigende Meerespegel bei der Camargue die Hauptursache für die Probleme sein soll, anbei aktuelle Darstellungen dazu.
Überdeutlich zeigen diese Pegelverläufe, dass das Meer dort unbeirrt so steigt, wie seit Beginn der Pegelmessungen und eine Beschleunigung nicht zu erkennen ist. Gängig wird dieses Verhalten als natürlicher Pegelanstieg beschrieben, eine zum Glück schon drastisch reduzierte „Nachwehe“ der letzten Eiszeit.
Versalzung durch Eindeichung
Wenn es demnach nicht der angeblich aufgrund unserer Emissionen stark ansteigende Meerespegel ist, was kann es dann sein? Wer die vorher gelisteten Publizierungen zu den Küsten gelesen hat, ahnt es: Veränderungen durch die Menschen vor Ort. Und darüber findet googl auch spontan viel Literatur:
Montcalm (weinhalle.de)
Domaine de Montcalm
Die südfranzösische Camargue ist eine Moor- und Natur-Landschaft besonderen Reizes. Sie liegt auf den Schwemmsandböden des Rhône-Deltas auf 1 bis 2 m über Meereshöhe und besteht aus zwei grundverschiedenen Teilen
Die Grande Camargue wird von den beiden Rhône-Armen begrenzt. Diese sind vollständig eingedeicht, so daß es dort nicht mehr zu den früher üblichen Überschwemmungen kommt, wodurch die Böden dort so versalzt sind, daß im Norden noch Reisanbau stattfindet, im Süden aber ist Landwirtschaft nicht mehr möglich.
Ganz anders die westlich des Deltas liegende fruchtbare Petite Camargue. Sie ist das Zentrum des Weinbaus der Camargue. Dort stehen die Reben, übrigens oft noch wurzelecht, auf purem Schwemmsand. Als die Reblaus im späten neunzehnten Jahrhundert den Weinbau in ganz Europa zerstört, sind die Weine der Camargue plötzlich gefragt wie nie, denn die Reblaus verschont Sandböden, hier gibt es Wein.
13.08.2016 Wie das Land, so der Mensch – arte | programm.ARD.de
Wie das Land, so der Mensch Frankreich – Die Camargue | arte
In der Region Camargue stoßen seit Jahrtausenden die Süßwasserfluten der Rhône auf die salzigen Gezeitenströme des Mittelmeers. Durch dieses Naturphänomen kam es zu einer Versalzung des Schwemmlandes, wodurch es für die Landwirtschaft unbrauchbar und so gut wie unbewohnbar wurde. Mit seinen 150.000 Hektar ist das Feuchtgebiet der Camargue nach dem Donaudelta das zweitgrößte Flussdelta Europas. Es erweckt den Eindruck eines naturbelassenen, wilden Lebensraums, doch seit dem 19. Jahrhundert wird der Wasserzufluss im Rhône-Delta durch ein Geflecht von Deichen und Kanälen reguliert.
Riz de Camargue safrané aux crevettes – Sophie Bonnet (sophie-bonnet.de)
Erst im Jahr 1860, als die Böden nach dem Bau eines Schutzdeiches gegen die Überflutungen der Rhône zu versalzen drohten, beschloss man, diesem Problem mit dem Anbau ausgedehnter Reisfelder und deren intensiven Bewässerung zu begegnen.
Bonner-Zoologische-Beitraege_8_0005-0055.pdf (zobodat.at)
Ökologisch-Faunistische Studien im Rhone-Delta, unter besonderer Berücksichtigung der Mollusken Von HERBERT ENGEL, München
Die Mündungsinsel bat anscheinend noch seit der griechisch-römischen Zeit ihr Niveau verändert. Es gibt zahlreiche archäologische Spuren landwirtschaftlicher Nutzung und Besiedelung von heutzutage unter Wasser liegenden Böden. Mithin scheint eine nachträgliche Senkung der rezenten Alluvionen eingetreten zu sein.
Das Verschwinden aller Stromarme bis auf die beiden an der Peripherie der Mündungsinsel, und damit das Verschwinden rasch fließenden Süß- wassers in der Camargue selbst, hatte eine fortschreitende Versalzung zur Folge. Das Niveau des Terrains und die Konsistenz der Böden spielen dabei eine erhebliche Rolle. Höher gelegene und sandige Böden werden durch das Regenwasser viel schneller ausgewaschen und entsalzen. Die künstliche Eindeichung der Camiargue gegen die Rhönearme und die südlichsten Strandlagunen hatte — wie derartige gewaltsame Eingriffe nur zu oft — zum „Krankwerden“ natürlicher Landschaft beigetragen. Denn es ist in der Folge nicht gelungen, die periodischen Salz- u. SüßwasserEinbrüche vom Meer und Strom her durch künstliche Bewässerung regulierend zu ersetzen. Letztlich resultiert die übergroße Versalzung des Deltas auch mit von diesen verfehlten Maßnahmen her (vgl. Hoffmann, 1953).
Alleine diese Fundstellen reichen aus, um die wirklichen Probleme zu zeigen. Dass die Trockenheit der letzten Jahre dazu noch zusätzlich etwas beiträgt, mag stimmen, ist aber niemals die berichtete Ursache.
Die Rettung war leider nicht ausreichend subventioniert
Nun steht in diesen Berichten, dass der Reisanbau wegen der notwendigen Bewässerung die „Rettung“ vor dem Versalzen war. Wenn man nun folgendes liest:
Reisanbau in der Camargue – frwiki.wiki
Reisanbau in der Camargue
In 1958 erstreckten sich die Reisfelder über 30.000 Hektar, produziert 141.000 Tonnen Reis.
Im Jahr 2008 wurde in der Camargue auf 16.640 Hektar Reis mit einer Produktion von 98.176 Tonnen Rohreis angebaut
Nach einem Rückgang der Subventionen aus der gemeinsamen Agrarpolitik ging der Reisanbau in der Camargue 2014 auf 12.000 Hektar zurück und war mit dem allmählichen Verschwinden der von Brüssel gewünschten Finanzhilfe zum Verschwinden verurteilt ….
Ahnt man sofort, warum die Camargue „untergeht“.
Und man weiß, von „Klimawandel-Fachpersonen“ wieder belogen tendenziös informiert zu werden. Zum i-Tüpfelchen an Desinformation hätte nur noch gefehlt, dass eine „Fachperson“ zur Lösung noch viel mehr Emissionsminderung fordert.
Dieses Fehlende lässt sich allerdings in Deutschland finden
Katrin Göring Eckhart wollte kürzlich ihre Dummheit ganz besondere Sachkunde zu Klimafolgen und Ursachen unbedingt wieder in die Welt hinausposaunen (man hat den Eindruck, Twitter musste erfunden werden, damit der Bürger die Dummheit seiner „Intelligenz“ endlich täglich neu erfahren kann). Dazu postete sie:
Wo sich ausreichend Klimahysterie findet, findet sich öfters jemand vom PIK zur Unterstützung. Schließlich gäbe es dieses Institut für Klimaalarm-Simulation ohne immer schlimmer werdenden Klimawandel nicht:
Nur ist diese Wüste überhaupt kein Produkt von zu viel CO₂, sondern alleine vom Menschen verursacht. Und – Ironie der Geschichte – von einer Stiftung für Naturschutz wird verhindert, dass diese verschwindet:
Wüsten-Panik: Grüne möchte Klimawandel mit Bild von Truppenübungsplatz „beweisen“ (tichyseinblick.de)
Die beschriebene Wüste gibt es seit 1942 in Brandenburg entstanden ist sie durch einen Waldbrand. Danach übten die Wehrmacht und später die Rote Armee auf dem 5 Quadratkilometer großem Gelände, wo keine Bäume bei Schießübungen im Weg standen. Die Wüstenbildung hat also recht wenig mit dem Klimawandel zu tun, auch wenn Göring-Eckhardt das so suggeriert. Sie hätte eigentlich nur den verlinkten Artikel lesen müssen, hätte…
Die Berliner Zeitung:
“Seither gilt die Lieberoser Wüste als einzige Wüste Deutschlands. Und sie blieb über Jahrzehnte so kahl, weil nach der SS die Rote Armee dort den Krieg übte. Seit ein paar Jahren betreibt eine Stiftung nun Naturschutz vor Ort und will verhindern, dass sich das Gebiet wieder bewaldet und die schöne und seltene Wüste wieder verschwindet.”
Warum es Personen gibt – und niemand von der „Intelligenz“ dagegen opponiert – die erst aufhören wollen, wenn Deutschland wie im folgenden Bild aussieht, bleibt dem Autor weiterhin ein Rätsel.
Vielleicht dient die Idee des Vereins, die einzige Deutsche Wüste zu schützen, dazu, diesen Flecken künftigen Generationen einmal als Begründung der vielen Wenden vorzeigen zu können. Denn sie werden irgendwann ja nach der Ursache dieses Irrsinns fragen.
Man muss dann ja nicht dazu beichten, damals auf ein kleines Fleckchen in der Streusandbüchse des Heiligen- Römischen Reiches – wie man die Gegend früher bezeichnete – hereingefallen zu sein, nur weil das Bildungsniveau der „Eliten“ damals zur Zeit einer „Ampel“ einen absoluten, historischen Tiefpunkt erreicht hatte.
Hoffen wir, dass das diese „Zukunftsvorhersage“ mit dem Tiefpunkt stimmt und er nicht noch weiter fällt.
Quellen
[1] Kachelmann über Waldbrände: „Schwachsinn der angeblichen Selbstentzündung“ (msn.com)
[2] Löst die Hitzewelle Waldbrände aus? | tagesschau.de
[3] Petersberger Klimadialog 2023 (unbonn.org)
[4] Südfrankreich: Klimawandel bedroht die Camargue (merkur.de)
[5] Von Melonen und Millionen – KlimaNachrichten
[6] EIKE, 27.05.2022: Wieder schlägt der Klimawandel unbarmherzig zu: Nun versinkt auch Lagos (Nigeria) im Atlantik
[7] EIKE, Apr 29, 2022: Seit der Klimawandel an jedem Übel schuld ist, kann man sich jede andere Erklärung sparen
[8] EIKE 22.11.2021: Klimakrise: Weltkulturerbestadt Saint-Louis (Senegal) versinkt im Meer. Nur ist der Meeresspiegel dort gar nicht gestiegen.
[9] EIKE 30.12.2017: Ohne den Klimawandel hätte das gleiche Wetter nicht so schlimme Folgen…