Die Energiekrise in Südafrika: Der Kampf zwischen Energiebedarf und Umwelt-Aktivisten
[Bald auch bei uns? A. d. Übers.]
Angesichts der drängenden Energiekrise führt die südafrikanische Regierung einen Kampf an zwei Fronten. Auf der einen Seite besteht ein dringender Bedarf an zuverlässiger Energieversorgung, auf der anderen Seite erweist sich der erbitterte Widerstand von Umweltaktivisten als gewaltige Hürde für die von ihnen vorgeschlagenen Lösungen.
Die Energieprobleme Südafrikas sorgen seit Jahren für Schlagzeilen. Die ständigen Stromausfälle und Unterbrechungen der Stromversorgung haben der Wirtschaft des Landes einen erheblichen Schaden zugefügt. Vor kurzem prognostizierte der schuldengeplagte staatliche Energieversorger Eskom Holdings SOC Ltd., dass er in der kommenden Wintersaison nur die Hälfte des Tages Strom liefern kann.
Um diese Stromknappheit zu beheben, hat die südafrikanische Regierung versucht, das türkische Unternehmen Karpowership um Hilfe zu bitten. Der Vorschlag sieht vor, dass die Stromschiffe des Unternehmens in drei Häfen des Landes vor Anker gehen. Diese Lösung hat jedoch die Empörung von Umweltgruppen hervorgerufen.
Der Minister für Bodenschätze und Energie, Gwede Mantashe, äußerte sich zu diesem Thema und brachte seine Frustration über Umweltaktivisten zum Ausdruck: „Umweltaktivisten legen gegen jede Entwicklung, die ihnen nicht gefällt, ein Veto ein… Die Leute können uns so oft wie möglich vor Gericht bringen, wir werden mit der Gas- und Erdölexploration fortfahren.“ Diese Äußerung erfolgte, nachdem die südafrikanische Regierung Karpowership und anderen erfolgreichen Bietern 20-jährige Lieferverträge gewährt hatte.
Umweltaktivisten argumentieren, dass diese Verträge Südafrika für zwei Jahrzehnte an die Nutzung fossiler Brennstoffe binden könnten. Doch angesichts des dringenden Energiebedarfs Südafrikas scheint die Regierung bereit zu sein, ihre Entscheidung notfalls vor Gericht zu verteidigen. Selbst Finanzminister Enoch Godongwana hat Mantashes Beschaffung neuer Kapazitäten öffentlich unterstützt.
Der Konflikt zwischen der Regierung und den Umweltaktivisten dauert bereits seit Jahren an, und die Pläne für die Zusammenarbeit mit Karpowership sind seit Jahren Gegenstand von Rechtsstreitigkeiten und Anfechtungen durch den Umweltschutz. Inmitten dieser Unstimmigkeiten wird das Land weiterhin von der Energiekrise heimgesucht.
In der Zwischenzeit hat Südafrika seine Emissionsreduktionsziele ungewollt übertroffen. Durch regelmäßige Ausfälle von Kohlekraftwerken und erzwungene Abschaltungen verringert Südafrika ungewollt die Menge des in die Atmosphäre abgegebenen Kohlendioxids. Das Land ist seinem Ziel, die Treibhausgasemissionen zu reduzieren, voraus – ein Silberstreif am Horizont in einer ansonsten entmutigenden Situation.
Dieses Szenario verdeutlicht die komplexe Dynamik, die in Südafrikas Energielandschaft im Spiel ist. Die Regierung ist mit der dringenden Notwendigkeit konfrontiert, ihre Bürger mit zuverlässiger Elektrizität zu versorgen, eine Aufgabe, die mit einem an seine Grenzen stoßenden Netz immer schwieriger wird.
Die vehementen Einwände von Umweltgruppen führen jedoch weiterhin zu einem Stillstand, der die südafrikanische Wirtschaft in den Abgrund treibt.
Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE
Kommentar des Übersetzers hierzu: Im Titel hatte ich „environmentalists“ bereits mit Umwelt-Terroristen übersetzt, dann aber davon Abstand genommen. Jedoch: Menschen, die eine ganze Nation absichtlich für nichts und wieder nichts in den Abgrund treiben, wie Autor Rotter es ausdrückt – was ist das anderes als Terrorismus? Warum eigentlich lassen sich die Leute das gefallen?