Dickes arktisches Eis zwingt russische Schiffe, einen langen Umweg zu fahren
Cap Allon
Das arktische Meereis schmilzt so schnell, dass es bis 2008… 2013… 2014… 2016… sicherlich bis zu den 2030er Jahren… auf jeden Fall bis zum Ende des Jahrhunderts verschwunden sein wird – es sei denn, der menschliche Wohlstand wird abgewürgt und unser Lebensstandard drastisch reduziert, dann wird alles gut.
Falschvorhersagen sind das Métier der AGW-Partei:
ABC News, 27. April 2008: „Sie wissen, dass der Klimawandel hartnäckig ist, wenn der Nordpol statt einer riesigen Schneedecke eine riesige Wasserfläche ist. In diesem Jahr bereiten sich Wissenschaftler in der Arktis zum ersten Mal auf diese Möglichkeit vor“.
Mark Serreze, leitender Wissenschaftler beim NSIDC, 12. Dezember 2007: Eisfrei bis 2012: „Die Arktis schreit auf“.
BBC News, 12. Dezember 2007: Arktis eisfrei bis 2013: „Unsere Projektion von 2013 für die Entfernung des Eises im Sommer berücksichtigt nicht die letzten beiden Minima in den Jahren 2005 und 2007 … In Anbetracht dieser Tatsache kann man also argumentieren, dass unsere Projektion von 2013 vielleicht schon zu konservativ ist“.
Sierra Club Kanada, 10. Juni 2013: Eisfrei bis 2014: „Ich bin noch zuversichtlicher geworden, was meine Vorhersage der totalen Zerstörung des arktischen Meereises im Jahr 2013 angeht.“
The Guardian, Sept 17, 2012: Endgültiger Zusammenbruch des Meereises innerhalb von 4 Jahren: „Einer der weltweit führenden Eisexperten hat den endgültigen Zusammenbruch des arktischen Meereises in den Sommermonaten innerhalb von vier Jahren vorausgesagt“ (nämlich Prof. Peter Wadhams von der Universität Cambridge).
Hier noch eine solche Phantasterei:
Trotz dieser Schlagzeilen hat das arktische Meer aber nicht gehorcht, wie die Daten zeigen.
Selbst am 6. Juni 2023 (dem jüngsten Datenpunkt) sind noch große Gebiete mit dickem, mehrjährigem Eis von 3 bis 4 Metern vorhanden:
Russland ist eine Nation, die der Propaganda von der eisfreien Zone keinen Glauben schenkt, ganz im Gegenteil: Putin sieht Jahrzehnte dicken Eises in der Arktis voraus, wie sein jüngster Bau von neun riesigen nuklearbetriebenen Eisbrechern zeigt, um Russlands arktische Operationen fortzusetzen.
Unten sind Aufnahmen des Eisbrechers „Jamal“ zu sehen, der im Jahr 2021 auf dem Nördlichen Seeweg eingesetzt wird:
Die erwähnten gescheiterten Propheten der Vergangenheit wären zweifellos schockiert (erfreut?) zu hören, dass dickes Eis im Jahr 2023 sogar Russlands neue Eisbrecher dazu zwingt, eine südliche Route zu nehmen, um die Arktis überhaupt erreichen zu können.
Diese Eisbrecher mit Nuklearantrieb gehören zu den leistungsstärksten der Welt, doch das diesjährige Eis – selbst im Mai und Juni, also weit nach dem Maximum im März – erweist sich selbst für sie als zu stark.
Putins neuester Eisbrecher, die Yevpatii Kolovrat (4020 Tonnen), hat sich der Pazifikflotte vor der Halbinsel Kamtschatka angeschlossen, die sich auf der anderen Seite des Beringmeers von Alaska befindet. Anstatt jedoch von der St. Petersburger Werft aus, in der es gebaut wurde, arktische Gewässer zu durchqueren, fuhr das Schiff in den Atlantik und weiter nach Süden ins Mittelmeer. Anschließend durchquerte es den Suezkanal und fuhr durch den Indischen Ozean in die Philippinische See, bevor es schließlich in seinem Heimathafen Petropawlowsk im Nordpazifik ankam.
Diese Route ist leicht doppelt so lang wie die Nordpassage nach Kamtschatka. Warum sollte Russlands neuester Eisbrecher nicht in den arktischen Gewässern fahren, für die er eigentlich gedacht ist? Die unbequeme Antwort: dickes, massives Eis.
[Hervorhebung im Original]
Daten des russischen Instituts für Arktis- und Antarktisforschung zeigten, dass die russischen arktischen Gewässer Anfang Mai von einer dicken Meereisschicht bedeckt waren. In der Laptewsee und der ostsibirischen See galten zwei Gürtel aus mehrjährigem Eis als unpassierbar, selbst für einen der stärksten Eisbrecher der Welt – benannt nach einem berühmten russischen Kriegshelden aus dem 13. Jahrhundert.
Dies war in den letzten Jahren das Thema, d. h. lang anhaltendes Meereis, nicht die saisonale Variante, die kommt und geht, behindert den arktischen Verkehr. Entgegen den Vorhersagen halten sich die mehrjährigen Eisschichten mit einer Dicke von 3 bis 4 m bis weit in die Schmelzsaison im Frühjahr hinein.
Die Yevpatii Kolovrat [siehe Abbildung unten] ist „nur“ in der Lage, 1,5 m dickes Eis zu durchbrechen und war daher selbst im Mai gezwungen, „den langen Weg zu nehmen“. Und sie ist nicht die Einzige, denn das dicke mehrjährige Eis hindert die meisten Schiffe seit Oktober 2022 daran, die arktischen Gewässer zu durchqueren.
Bild: RIA Novosti archive, image #186141 / Nikolai Zaytsev / CC-BY-SA 3.0
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Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE