Geschichte und Humanbiologie sprechen für Wärme, nicht für Kälte

Vijay Jayaraj

Wer bisher geglaubt hat, dass die Erwärmung des Planeten gefährlich ist, wird nun eines Besseren belehrt: Daten aus Hunderten von wissenschaftlichen Fachzeitschriften und Berichten großer Regierungen belegen, dass Kälte weltweit für mehr Todesfälle verantwortlich ist als Hitze.

Dennoch fällt es vielen Menschen aufgrund der jahrzehntelangen Propaganda und Hysterie um die globale Erwärmung schwer, diese Tatsache zu glauben. aus folgenden Gründen sollten wir dankbar sein, dass sich unsere Welt erwärmt hat.

Der menschliche Körper ist für warmes Wetter gemacht

Der Mensch hat sich in einer warmen Umgebung entwickelt. Der Körper kann mit Wärme besser umgehen als mit Kälte, da er die Temperatur durch Schwitzen und andere Mechanismen regulieren kann. Bei kaltem Wetter muss unser Körper jedoch härter arbeiten, um eine normale Temperatur aufrechtzuerhalten, was zu einer Vielzahl von Gesundheitsproblemen führen kann.

Anekdoten über Herzinfarkte, die durch Schneeschaufeln ausgelöst wurden, sind in nördlichen Gefilden keine Seltenheit. Bei niedrigen Temperaturen verengen sich die Blutgefäße des Körpers, um Wärme zu speichern, was den Blutdruck erhöhen und das Herz belasten kann.

Die relative Trockenheit der kalten Luft reizt die Atemwege, führt zu Entzündungen und erschwert die Atmung, insbesondere bei Personen mit vorbestehenden Atemwegserkrankungen wie Asthma oder chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD).

Kein Wunder also, dass Zivilisationen aufblühten, als die Temperaturen höher waren, vor allem, als es noch keine oder nur primitive Heizungen gab.

Lehren aus der nordischen Landwirtschaft in Grönland

Einige der frühesten Zivilisationen – wie die in Mesopotamien, Ägypten und dem Indus-Tal – entwickelten sich in warmen, trockenen Regionen mit fruchtbaren Böden und reichlichen Wasserressourcen. Sie waren in der Lage, große Bevölkerungen zu ernähren, die ausgeklügelte Technologien entwickelten wie z. B. Bewässerungssysteme, welche die Landwirtschaft in trockenen Gebieten ermöglichten.

Höhere Temperaturen werden mit höheren Ernteerträgen in Verbindung gebracht, insbesondere bei Pflanzen wie Weizen, Reis und Mais. Größere Wärme verlängert die Wachstumsperiode und verbessert die Photosyntheserate.

Im Gegensatz dazu waren kältere Regionen wie Nordeuropa und Asien in der Vergangenheit für die menschliche Besiedlung weniger geeignet. In diesen Regionen war die Nahrungsmittelproduktion schwieriger und das Risiko von Hungersnöten und Krankheiten höher. Das Leben in kälteren Regionen war nur dann günstig, wenn es Jahrhunderte lange Erwärmungsphasen gab.

Ein Beispiel dafür sind die Wikinger, die während der Mittelalterlichen Warmzeit in Skandinavien eine blühende Zivilisation entwickelten und in Grönland Nahrungsmittel anbauten. Verkohlte Körner und Abfälle vom Getreidedreschen beweisen, dass die nordischen Bauern im Mittelalter in Grönland Gerste angebaut hatten.

Als die Sommer- und Wintertemperaturen mit dem Abklingen der mittelalterlichen Wärme sanken, gaben die Wikinger die Landwirtschaft auf und wandten sich den Meeresfrüchten zu. „Während der Besiedlung durch die Norweger verschlechterte sich das Klima in Grönland“, schreibt Eli Kintisch in der Zeitschrift Science. „Als Reaktion darauf wandten sich die Norweger von ihren angeschlagenen Farmen ab und nutzten das Meer als Nahrungsquelle, bevor sie ihre Siedlungen schließlich aufgaben.“

Kintisch fährt fort: „Es war ein nachhaltiger Lebensstil für Hunderte von Jahren. Doch im 13. Jahrhundert begannen Wirtschaft und Klima, sich gegen die Norweger zu verschwören. Nach 1250 stellte die Abkühlung des Klimas eine mehrfache Bedrohung für die maritim orientierte Gesellschaft dar“.

Selbst in gemäßigten Teilen Europas war die Kleine Eiszeit des 16. Jahrhunderts schrecklich. „Alles, was oberhalb des Bodens wuchs, starb und verhungerte“, berichtet die National Post.

„Die Kälte war so extrem und der Frost so groß und bitter, dass es in der Erinnerung der Menschen nichts Vergleichbares gab“, erinnert sich der Tagebuchschreiber Pierre de l’Estoile.

Erst die im 17. Jahrhundert einsetzende und bis heute andauernde Erwärmung sorgte für reichere Ernten und ein gewisses Maß an Ernährungssicherheit, so dass Zeit und Energie für Innovationen und den Beginn der industriellen Revolution zur Verfügung standen. Seitdem hat sich die menschliche Bevölkerung verzehnfacht.

Die Behauptung, dass die Erwärmung den Planeten tötet, ist also falsch. Tatsächlich ist es gefährlich, die öffentliche Politik auf eine Senkung der globalen Temperatur auszurichten.

This commentary was first published at BizPac Review, April 6, 2023, and can be accessed here.

Vijay Jayaraj is a Research Associate at the CO2 Coalition, Arlington, Virginia. He holds a master’s degree in environmental sciences from the University of East Anglia, UK and resides in India.

Tags: Warm weather, Greenland, global temperature, Vijay Jayaraj

Link: https://co2coalition.org/2023/04/06/history-and-human-biology-argue-for-warmth-not-cold/ via http://icecap.us/index.php/go/new-and-cool

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

 




Klimaalarm-Forscherin beim Fälschen ertappt – Klimaschau 145

Die Klimaschau informiert über Neuigkeiten aus den Klimawissenschaften und von der Energiewende. Thema der 145. Ausgabe: Ozeanversauerung: Alarmforscherin beim Fälschen ertappt.




Duell der ITCZs

Willis Eschenbach

Angeregt durch einen Kommentar von Dr. Richard Betts im Twitterverse über modellierte Niederschläge beschloss ich heute zu untersuchen, wie gut die Klimamodelle in der Lage sind, historische Niederschlagsmengen und -muster vorherzusagen.

Ich hatte bereits die Satelliten-Niederschlagsdaten der Tropical Rainfall Measuring Mission (TRMM). Also ging ich zum KNMI und holte mir die Ergebnisse der Klimamodelle des Climate Model Intercomparison Project 6 (CMIP6) für die Niederschlagsmengen der 38 verschiedenen Modelle in deren Datenbank.

Lassen Sie mich mit einem Blick auf die TRMM-Satellitendaten beginnen. Sie erstrecken sich von 40°N bis 40°S. Die beiden Diagramme unten sind identisch, aber das obere ist auf den Pazifik und das untere auf den Atlantik zentriert:

Abbildung 1. 18-Jahres-Durchschnitt, TRMM-Jahresniederschlag, Dez. 1997 – März 2015

Interessant ist dabei die Regenlinie direkt nördlich des Äquators sowohl im Pazifik als auch im Atlantik. Diese Linie markiert die durchschnittliche Lage der intertropischen Konvergenzzone (ITCZ). Dabei handelt es sich um eine Linie von semipermanenten Gewittern, die sich dort befindet, wo die nördliche und die südliche Hälfte der Atmosphäre zusammentreffen*. Sie bildet den aufsteigenden Teil der großen Hadley-Zirkulation, die knapp nördlich des Äquators aufsteigt, sich auf beiden Seiten polwärts bewegt, über den 30° N/S-Wüstengürtel abfällt und knapp nördlich des Äquators zur ITCZ zurückkehrt.

[*Dass die ITCZ nicht direkt am Äquator liegt, sondern etwa 5 Grad weiter nördlich ist der unterschiedlichen Verteilung der Landmassen der Erde auf der Nord- und Südhalbkugel geschuldet. A. d. Übers.]

Hier ist ein Querschnitt der Hadley-Zirkulation:

Abbildung 2. Querschnitt durch die ITCZ und die nördlichen und südlichen Hadley-Zellen.

Betrachten wir damit als Prolog die folgenden Pazifik-zentrierten Karten einiger Modellergebnisse:

Abbildung 3. Ergebnisse der Niederschlagsmodelle, CMIP6-Modelle

Ich bin sicher, Sie können das Problem erkennen. In der Modellausgabe gibt es zwei ITCZs, eine nördlich und eine südlich des Äquators.

Das ist nicht nur ein großes Problem, das nur in den modernen Modellen auftritt. Es ist ein Problem, seit es Klimamodelle gibt. Es hat sogar seinen eigenen Namen. Hier ist ein Kommentar von 2013 in PNAS:

Das Problem der doppelten innertropischen Konvergenzzone (ITCZ), bei dem übermäßige Niederschläge in den Tropen der südlichen Hemisphäre erzeugt werden, die einem Gegenstück zur starken ITCZ der nördlichen Hemisphäre ähneln, ist vielleicht die bedeutendste und hartnäckigste Verzerrung der globalen Klimamodelle.

Das war vor zehn Jahren, das Problem war damals schon alt und gut erkannt, und man hat es immer noch nicht beheben können.

Und wir sollen unsere derzeitige Energiequelle völlig zerstören und die Welt mit Einhorn-Methan versorgen, basierend auf diesem Müll von Tinkertoy™-Klimamodellen? Wirklich? Sie können nicht einmal die Vergangenheit nachzeichnen!

Genauer gesagt, sie können die Hadley-Zellen, ein grundlegendes Merkmal der globalen Zirkulation, nicht nachbilden, aber sie sollen in der Lage sein, die Zukunft auf hundert Jahre hinaus vorherzusagen?

Es ist lächerlich, aber auch tragisch, dass die Regierungen auf der Grundlage dieses Unsinns Gesetze verabschieden und die Armen benachteiligen.

Die Probleme gehen weiter. Hier sind die monatlichen Niederschlagsbeobachtungen des TRMM zusammen mit den modellierten monatlichen Niederschlägen für das Gebiet zwischen 40°N und 40°S:

Abbildung 4. TRMM (rot) und modellierte (farbig) monatliche Niederschlagswerte, 40°N/S, Dez 1997 – März 2015

Auch hier sind die Probleme zu erkennen. Es gibt nicht nur keine Überschneidungen zwischen Modellen und Beobachtungen, sondern die Modelle sind auch weit davon entfernt, miteinander übereinzustimmen.

Und wie sieht es mit den Trends aus? Die TRMM-Daten weisen einen leichten Aufwärtstrend auf, aber was ist mit den Modellen? Hier ist ein „Geigenplot“ der Modelltrends pro Jahrzehnt zusammen mit dem TRMM-Trend in diesem Zeitraum:

Abbildung 5. Geigenplot der Modelltrends in Millimetern pro Jahrzehnt, zusammen mit einer gelb/schwarzen Linie, die den TRMM-Trend darstellt. Die Breite des violetten Bereichs an einem beliebigen Punkt stellt den Anteil der Modelle mit Trends in Höhe des auf der vertikalen (Y-)Achse angegebenen Werts dar. Für diejenigen, die mit einem „Dichteplot“ vertraut sind, ist ein Violinplot einfach zwei von ihnen nebeneinander.

Auch hier gibt es Probleme. Die verschiedenen Modelltrends unterscheiden sich nicht nur erheblich voneinander, sondern stimmen auch nicht einmal in ihrem Vorzeichen überein. 17 % von ihnen sind kleiner als Null, der Rest liegt darüber. Außerdem ist der TRMM-Trend größer als alle bis auf zwei der Modelltrends.

Fazit:

Jeder, der ernsthaft auch nur ein Wort von dem glaubt, was die Modelle über den Niederschlag aussagen, ist entweder ein Klimaalarmist oder ein Narr … aber ich wiederhole mich.

Link: https://wattsupwiththat.com/2023/04/18/dueling-itczs/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

 




Earth Day → erfinderischer Earth Day

[Überschrift im Original: Resourceful Earth Day: Fred Smith on Julian Simon]

Robert Bradley Jr., MasterResource

Der 22. April wird seit 1970 als Earth Day gefeiert. Dieser Tag bedarf jedoch einer Aktualisierung, indem man einfach ein Wort hinzufügt: tesourceful [erfinderisch], um ihn zum Resourceful Earth Day zu machen. Der menschliche Erfindungsreichtum hat in den letzten 53 Jahren bewiesen, dass der Optimist/Realist Julian Simon Recht hatte und die Neo-Malthusianer hinsichtlich des menschlichen Zustands und seiner Aussichten falsch lagen. Dieser Vorschlag zur Namensänderung und die Würdigung Simons durch den Gründer und vieljährigen Leiter des Competitive Enterprise Institute (CEI) Fred Smith ist nach wie vor so aktuell wie bei seiner Veröffentlichung im Jahr 1999:

„Die Probleme des Hungers, der Überbevölkerung, der Armut und der Krankheiten sind lösbar. In der Tat sind sie in den Vereinigten Staaten und an anderen Orten, an denen der menschliche Einfallsreichtum frei ist, gelöst worden.“

Der 22. April, der einst mit dem Optimismus des revolutionären Marxismus (als Geburtstag Lenins) und dann mit dem Pessimismus des modernen Malthusianismus (seit 1970 der Earth Day der Umweltschützer) in Verbindung gebracht wurde, verdient eine Wiedergutmachung.

Eine neue Bezeichnung, Resourceful Earth Day, ist zu Beginn des 21. Jahrhunderts angebracht, ein Titel, der die zunehmende Fähigkeit der Menschheit würdigen soll, sowohl Umwelt- als auch Wirtschaftsprobleme zu lösen.

Dieser Titel ist natürlich inspiriert von dem verstorbenen Julian Simon, dem Autor von „The Resourceful Earth“, der mit Leidenschaft und Kraft diejenigen bekämpfte, die den Menschen als das Krebsgeschwür dieses Planeten und seine Zukunft als düster und karg betrachteten.

Der „Resourceful Earth Day“ signalisiert auch eine Hoffnung, die eher zum Frühling passt und eine Rückkehr zu einer positiven Sicht der Rolle des Menschen auf diesem Planeten bedeutet. Die alten Marxisten, die davon überzeugt waren, dass sie die Zukunft beherrschen würden, befürworteten optimistisch den wirtschaftlichen und technologischen Wandel. Die Kräfte des Wandels, so glaubten sie, würden den Menschen hier auf der Erde in den Himmel bringen.

Dieses optimistische Element ist verschwunden. Das Umwelt-Establishment ist zunehmend düsterer geworden, überzeugt davon, dass die Erde unter den „Terrible Too’s“ leidet – zu viele Menschen, zu viel Konsum, zu große Abhängigkeit von Technologien, die zu wenig verstanden werden. Der Tag der Erde ist zu einem Tag der Sühne für die kriminellen Übergriffe des Menschen auf unseren Planeten geworden. Dieser Pessimismus spiegelt zum Teil die Erkenntnis wider, dass die Geschichte nicht mehr auf ihrer Seite ist und Veränderungen nicht mehr in ihrem Interesse liegen. Stillstand muss das Gebot der Stunde sein.

Mit ihren Angriffen auf Dinge wie Biotechnologie, Autos, Gelegenheiten in den Vorstädten und Handel streben sie nur noch, wie Aaron Wildavsky feststellte, „eine egalitäre Gesellschaft an, die auf der Ablehnung des Wirtschaftswachstums zugunsten einer kleineren Bevölkerung beruht, die in der Nahrungskette weiter unten steht, viel weniger konsumiert und sich ein viel geringeres Maß an Ressourcen viel gleichmäßiger teilt.“

Hätte Gott den Menschen nicht aus dem Garten Eden vertrieben, so die Geschichte, hätten es die „Grüne“ sicherlich getan. Und in der Tat ist ihre ideale Landnutzung die „Wildnis“, definiert als ein Gebiet, von dem der Mensch ausgeschlossen ist.

Simon war ein wunderbarer Kritiker all dieser Narreteien. Er untersuchte und widerlegte die düsteren Prognosen, dass die westliche Zivilisation gescheitert sei, dass unsere Zivilisation nicht nachhaltig sei und dem unvermeidlichen Niedergang geweiht, da die endlichen Ressourcen des Planeten erschöpft seien.

Die Endlichkeit der materiellen Ressourcen der Erde stelle jedoch kein großes Problem dar, denn die wertvollste Ressource der Erde sei unendlich und organisch. Es sind die Menschen, die zu dem ständig wachsenden Bestand an nützlichem menschlichem Wissen beitragen. Wenn die Menschen die Freiheit hatten, ihren Verstand einzusetzen, haben sie immer Wege gefunden, um Bedürfnisse zu befriedigen und Krisen zu lösen, und das wird auch so bleiben.

Simon wies darauf hin, dass der Mensch zwar mit einem Magen, aber auch mit einem Gehirn und Händen geboren wird. Letztere ermöglichen es ihnen, weit mehr zu schaffen, als sie verbrauchen. Menschen sind schließlich keine Chiffren, was erklärt, warum das Wachstum des weltweiten Nahrungsmittelangebots das Wachstum der Weltbevölkerung übersteigt.

Die Probleme des Hungers, der Überbevölkerung, der Armut und der Krankheiten sind lösbar. In den Vereinigten Staaten und anderen Ländern, in denen der menschliche Erfindungsreichtum frei ist, um sie zu lösen, wurden sie sogar schon gelöst. Die Unheilverkünder der grünen Bewegung sagten große Katastrophen voraus, die den Planeten bis zum Jahr 2000 heimsuchen würden. Der Global 2000 Report der Carter-Regierung sagte globales Unheil voraus, und Paul Ehrlich behauptete in der Johnny Carson Show: „Wenn ich ein Glücksspieler wäre, würde ich sogar Geld darauf wetten, dass England im Jahr 2000 nicht mehr existieren wird.“

Zum Leidwesen der Öko-Katastrophisten ist der Planet in immer besserer Verfassung, während wir uns dem von ihnen gesetzten Termin für die Katastrophe nähern. Dieser Punkt wurde kürzlich von Amerikas Erzdruiden eingeräumt. „Wir haben nicht nur die gesündeste Wirtschaft seit einer Generation“, sagte Vizepräsident Al Gore, „wir haben auch die sauberste Umwelt.“

An diesem „Resourceful Earth Day“ können wir hoffen, dass Gore und seine Mitstreiter in den Umweltbrigaden über diese Punkte nachdenken und die Weisheit der gegenwärtigen Politik, die ihr ganzes Vertrauen in politische Lösungen auf Bundesebene setzt, überdenken. Die ständigen Forderungen der Grünen nach massiven staatlichen Kontrollen, erzwungenen Bevölkerungsbegrenzungen, strengen Beschränkungen der Wirtschaftstätigkeit und einer Einschränkung der Technologie drohen genau das zu bewirken, was durch solche Maßnahmen vermieden werden soll – eine Welt der ökologischen und wirtschaftlichen Katastrophe. An diesem 22. April sollten wir uns für eine freiere und eine sauberere Welt einsetzen; sie gehören schließlich zusammen.

[Hervorhebung vom Übersetzer]

Link: https://wattsupwiththat.com/2023/04/21/resourceful-earth-day-fred-smith-on-julian-simon/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

 




Nicht in meinem Haus – Wärmepumpen

Trotz flächendeckender Photovoltaik und trotz allgegenwärtiger Windturbinen sind wir unangefochtener Europameister im pro Kopf Ausstoß von CO2. Zudem wird uns im europäischen Verbundnetz eine weitere Sonderstellung eingeräumt: Dank unserer kapriziösen Stromproduktion werden wir von den einen als „Master of Desaster“ verhöhnt, von den anderen, deren Kilowattstunden wir zu astronomischen Preisen kaufen, als „Useful Idiots“. Damit das auch so bleibt haben unsere Regierenden nun einen weiteres Instrument ins Spiel gebracht: die Wärmepumpe.

von Hans Hofmann-Reinecke

 

Pipi Langstrumpf zeigt wie’s geht

Der Reiz eines Kinderbuchs liegt darin, dass es die raue Wirklichkeit stak vereinfacht und ohne Gefahren darstellt, um die aufkeimende Intelligenz unserer Kleinen nicht zu überfordern und um ihre zarten Seelen nicht zu ängstigen.

Mein Eindruck ist, dass dieses Prinzip inzwischen auch in die Arbeitsweise unserer Bundesregierung eingedrungen ist, die sich weigert, Komplexität und Risiken der Wirklichkeit zu akzeptieren. Unsere Regierenden haben nicht erkannt, dass Vorhaben nationaler Tragweite nur dann gelingen können, wenn es eine klare Zielsetzung gibt, eine gründliche Planung und insbesondere eine gnadenlose Risikoanalyse. Stattdessen handeln sie nach dem Motto von Pipi Langstrumpf: „Das habe ich vorher noch nie versucht, umso sicherer bin ich, dass ich es schaffe.“ Und so bricht man jetzt, nach dem verhängnisvollen Atomausstieg, nach der Energie- und Verkehrswende, eine weitere Wende vom Zaun: die Wärmewende.

Bekommen wir jetzt Energie geschenkt?

Es gibt Maschinen, die wandeln elektrischen Strom in Wärme um: der Elektroherd, der Föhn oder der Heizlüfter. Letzterer zieht sich ein oder zwei Kilowatt aus der Steckdose rein und spuckt die dann in Form warmer Luft ins Wohnzimmer. Ganz anders arbeitet die Wärmepumpe. Sie verspricht uns: „Für jede Kilowattstunde Wärme, die ich euch ins Wohnzimmer bringe, ziehe ich nur einen Bruchteil aus der Steckdose. Den Rest hole ich mir von wo anders.“

Diese Maschine erzeugt also keine Wärme, sondern transportiert sie von A nach B, wobei A kälter ist als B. Andersrum bräuchten wir keine Maschine, da ging´s von selbst. Wenn es draußen wärmer ist als drinnen, dann brauchen wir keine Wärmepumpe, dann machen wir einfach die Fenster auf.

Stellen Sie sich eine Hantel vor, so wie Gewichtheber sie benutzen, mit einer Scheibe Eisen auf der Seite A, einer anderen auf Seite B. Ein geheimnisvoller Mechanismus in der Stange transportiert nun Wärme von A nach B. Dabei wird weder Flüssigkeit noch Gas transportiert, nur die Wärme fließt, und A wird langsam kühler und B wird wärmer.

Das geht aber nicht ganz zum Nulltarif. Besagter Mechanismus verbraucht auch etwas Energie, genannt E2:

E2 ≧ E1 × (TB – TA) / TB

Dabei ist E1 die Menge der zu transportierenden Energie und TA bzw. TB sind die Temperaturen der beiden Scheiben, gemessen in Kelvin (Celsius plus 273).

Das beeindruckt Sie vielleicht noch nicht besonders. Rechnen wir jetzt mal den Wirkungsgrad η aus, also das Verhältnis von geernteter zu investierter Energie

η = E1/E2 ≦ TB / (TB – TA)

Nehmen wir beispielweise an, TB = 21°C = 294 K und TA = 1°C = 274 K, wir wollen also von knapp über Null auf Zimmertemperatur pumpen: dann bekommen wir:

η ≦ 294 / (21 – 1) ≈ 15.

Eine gute Nachricht?

Ein Wirkungsgrad von 15, oder auch etwas weniger? Wir könnten also beinahe das 15-fache dessen an Energie ernten, was wir für den Transport investieren müssen? Ist das nicht eine gute Nachricht?

Wir bohren jetzt ein Loch in die Wand, durch das wir die Stange unserer Hantel stecken, platzieren die Scheibe A im Freien und B im Wohnzimmer. Jetzt geben wir unserer Hantel ordentlich Strom und die wird uns dafür das 15-fache an Wärme von draußen nach drinnen transportieren. Scheibe A kühlt sich und die umgebende Außenluft dabei ab und Scheibe B beheizt unser Wohnzimmer.

Wie lange wird das gut gehen? Nach einiger Zeit wird Scheibe A saukalt, kälter als die umgebende Luft von 1°C. Bald bildet sich Eis, und der Austausch mit der Umgebungsluft wird dadurch gestört. Weil aber weiterhin Wärme von A nach B geschoben wird sinkt TA immer weiter. Gleichzeitig wird Scheibe B wärmer, sodass die Differenz TB – TA immer größer wird. Nehmen wir etwa TA = -20°C (so wie im Gefrierfach) und TB = 50°C (so wie ein Heizkörper der Zentralheizung), dann bekommen wir

η ≦ (50 + 273) / (50 – (-20)) ≈ 4,6

Und das ist der beste theoretische Wirkungsgrad, den wir erzielen können. In der Praxis sind da noch ein paar Aggregate in unserer Wärmpumpe, die Strom verbrauchen und die unser η weiter nach unten drücken. Was tun?

Gesegnetes Afrika

Hier in Afrika, in der Nähe von Kapstadt, kann es im August um 5 Uhr morgens vielleicht 5°C haben; kälter habe ich noch nie erlebt. Im Februar kann die Temperatur gegen 15 Uhr auf 35°C steigen. Die Differenzen dieser Extreme zur idealen Zimmertemperatur von 20°C sind also maximal –15°C bzw. + 15°C, meistens aber geringer. Das sind gute Bedingungen für eine Wärme- bzw. Kältepumpe, und so einen Apparat habe ich deswegen in und an meinem Haus installiert, nicht unähnlich dem oben abgebildeten Modellen, die allerdings in Hongkong ihre Arbeit verrichten.

Was Sie auf dem Foto sehen ist jeweils Seite A der Hantel in vielfacher Ausführung. Dieses Teil ist so ausgelegt, dass es der Außenluft möglichst viel Wärme entziehen kann. In dem Kasten sind Rohre in Schlangenlinien, wärmeleitende Bleche und ein großer Ventilator. Zudem ist hier ein Kompressor, der den Löwenanteil der Leistung für sich beansprucht, welche die Maschine aus der Steckdose zieht.

Seite B unserer Hantel – ein kleineres und eleganteres Teil – sitzt in der Wohnung, Rücken an Rücken zum dem Kasten und durch die Wand mit ihm durch einen Schlauch verbunden. Durch den wird die Wärme transportiert die dann in Teil B in vielen Kühlblechen landet und von einem zweiten Ventilator in die Wohnung gepustet wird. So eine Anlage – etwa die in meinem Haus installierte – zieht 2,5 kW aus der Steckdose und liefert dafür ca. 7 kW Wärme. Das effektive η ist also 2,8. Das ist eine gute Bilanz, wenn auch nicht rekordverdächtig. Im Sommer drückt man übrigens auf der den Knopf „A/C“ (Air Conditioning) der Fernbedienung , dann wird die Hantel gewissermaßen umgedreht, und die Maschine sorgt jetzt für Kühlung – mit der selben Effizienz.

Diese 7 kW Wärme verwandeln eine ausgekühlte Hütte in 15 Minuten in ein kuscheliges Heim. Von einem Thermostaten reguliert läuft die Anlage in Wintermonaten schätzungsweise 4h pro Tag. Bei einem Preis von umgerechnet 0,14€ pro kWh wären das 30 x 4 x 2,5 x 0,14€ = 42€ im Monat. Die Anschaffung, incl. Installation schätze ich auf €2500, und ich nehme an, dass so etwas in Hongkong oder Miami oder Taipeh nicht viel teurer ist. Es handelt sich also um eine durchaus erschwingliche Anschaffung und auch ihr Betrieb ist finanzierbar.

Keine gute Idee

Warum sind diese Maschinen in Deutschland nicht verbreitet, und wenn, dann nur zum Kühlen und nicht zum Heizen? Nehmen wir eine winterliche Außentemperatur von – 10°C, und wir wollen drinnen angenehme 22°C. Dazu muss Scheibe B selbst aber deutlich wärmer werden, sonst dauert es ja ewig, bis das Zimmer warm ist. Nehmen wir TB = 40°C, das ist gut lauwarm.

TA ist natürlich unter die -10°C gerutscht, also auf -20°C, denn ohne Temperaturdifferenz würde Scheibe A der Außenluft keine Energie entziehen können. Damit rutscht unser Wirkungsgrad η auf etwa 5. Das wäre immer noch eine schöne Sache: fünf Kilowatt Wärme für jedes Kilowatt aus der Steckdose. Aber Vorsicht: dieses η ist der maximale theoretische Wirkungsgrad. In der Praxis erreichen wir den wegen der parasitären Stromfresser wie Pumpen, Enteiser oder Ventilatoren natürlich nie.

Fazit: Je kälter es wird, desto schlechter arbeitet unsere Wärmepumpe. Das ist keine gute Situation! Es müsste umgekehrt sein: je kälter desto besser sollte unsere Heizung funktionieren. Diese Wärmepumpen sind vielleicht gut für subtropisches Klima, aber nichts fürs kalte Deutschland.

Nun, dem Ingenieur ist nichts zu schwör, und so hat man Wärmepumpen entwickelt, deren „Scheibe A“ sich die Energie nicht aus der kalten Außenluft holt, sondern aus dem Grundwasser oder dem umgebenden Erdreich. Das bleibt unter einem Meter Tiefe meist frostfrei. Aber wenn dann dort Wärme in großem Maßstab abgepumpt wird, dann kann es auch da frostig werden. Die Installation für Wärmeaufnahme aus Boden oder Grundwasser wird auf jeden Fall eine sehr aufwendige Sache und sehr teuer sein.

Man sollte zudem dafür sorgen, dass TB niedrig bleibt. Statt Heizkörpern mit 40°C kann man den ganzen Fußboden großflächig heizen. Da kommt man dann mit gut 20°C aus, und so kitzelt man das η etwas nach oben. Auch das bringt natürlich einiges an Umbau und Kosten mit sich, mit €2500 kommt man da n Deutschland nicht hin, da muss man noch anderthalb Nullen anhängen. Und wofür all das?

Wofür all das?

Nun, das Heizen mit Öl oder Gas produziert CO2. Elektrisch Heizen produziert dagegen kein CO2. Unsere elektrischen Wärmepumpen wiederum können mehr Wärme pro Kilowattstunde in unsere Wohnung bringen als ein einfacher elektrischer Heizofen. Soweit ist das eine sehr logische Angelegenheit. Bleibt nur die Frage, woher der Strom zum Betrieb unserer Pumpen kommen soll.´

Da brauche ich nun Ihre volle Aufmerksamkeit.

  • Den Strombedarf zum Heizen kann man nicht nach seinem Mittelwert beurteilen. Der Strom muss genau dann zur Verfügung stehen, wenn es kalt ist. Nehmen wir folgendes Modell:
  • 10 Mio. der 40 Mio. Haushalte Deutschlands heizten gleichzeitig mit Wärmepumpe
  • Im Land herrschen extreme Kälte und „Dunkelflaute“
  • Die 10 Mio. Wärmepumpen ziehen je 5 Kilowatt aus der Steckdose
  • Gesamtbedarf 10 Mio. x 5 kW = 50 Gigawatt
  • Die derzeit in Deutschland verfügbare Leistung aus wetterunabhängigen Quellen ist ca. 50 Gigawatt
  • Also: Falls nur ein Viertel der Haushalte mit Wärmepumpen heizten, könnte dies in kalten Winternächten bereits allen zur Verfügung stehenden Strom beanspruchen.
  • Nach Ausstieg aus der Kernkraft gibt es in Deutschland keine nennenswerte wetterunabhängige Quelle für CO2-freien Strom.
  • Maximaler Bedarf an Heizung herrscht in kalten Winternächten, etwa bei stabiler Hochdruck-Wetterlage. Da fallen Photovoltaik und Wind aus. Der Strom für die Wärmepumpen kommt jetzt aus Kohle- oder Gaskraftwerken. Die wandeln nur ca. 35% der Wärmeenergie aus ihrem Treibstoff in elektrische Energie um, die dann über lange Leitungen und Transformatoren in unser Haus kommt. Bei dieser Vorgehensweise wird dann mehr CO2 erzeugt, als wenn Kohle, Öl oder Gas direkt im Haus verheizt würden!

Die gezwungene Installation von Wärmepumpen bringt der Allgemeinheit einen Schaden ähnlichen Ausmaßes wie Energiewende und Atomausstieg. Allerdings ist diesmal die Gruppe der Hausbesitzer einer besonderen existentiellen Bedrohung ausgesetzt. Und ähnlich wie durch die Energiewende wird keinerlei Nutzen für die Allgemeinheit generiert: Deutschland wird weiterhin Europameister bleiben, was die die per capita CO2 Emission anbelangt, und der Strom wird noch teurer.

Aber diese Aspekte sind unseren Entscheidungsträgern ja vielleicht zu komplex. Wenn es um die Rettung der Welt geht – wie kann man sich da noch mit der Wirklichkeit herumschlagen. Im Schlepptau von Greta und Pipi Langstrumpf geht es jetzt in die nächste Katastrophe.

Mein Tipp an Sie, liebe Leserin, lieber Leser: Falls bei Ihnen die Installation solch eines Systems anstehen sollte, trauen Sie nur einer Kalkulation der Investitionen und laufenden Kosten, die Sie selbst, mit eigener Hand und eigenem Wissen erstellt haben. Dazu müssen Sie sich vielleicht etwas in die Materie einarbeiten, aber Sie haben schon Schwierigeres gemacht. Und falls das Ergebnis Ihrer Kalkulation für Sie nicht attraktiv ist, dann gibt es nur eine Antwort:

So etwas kommt nicht in mein Haus!

Dieser Artikel erschien zuerst im Blog des Autors Think-Again. Sein Bestseller „Grün und Dumm“ ist bei Amazon erhältlich.