Woher kommt der Strom? Strom-Tiefstpreis
13. Analysewoche 2023
Zur Mitte der Woche wird mit 5,80€/MWh der Strom-Tiefstpreis aufgerufen. Immer dann, wenn Strom zwecks Sicherung des Bedarfs in Deutschland importiert werden muss, sind wie selbstverständlich Höchstpreise (Preisspitze 161€/MWh) zu verzeichnen. Mit dem Frühjahr kommt insgesamt wieder steigende PV-Stromerzeugung zum Tragen. Was das Problem der Strom-Vorabendlücke verstärkt. Starke PV-Stromerzeugung, die schnell nachlässt und mit schwacher Windstromerzeugung einhergeht, erzeugt häufig eine Lücke, die sich ökonomisch sinnvoller durch Stromimporte lösen lässt, denn durch konventionelle deutsche Strom-Eigenerzeugung. Den hohen Importpreis zahlen die Stromkunden direkt. Die deutschen Stromerzeuger kassieren mit. Würden sie selber die Lücke schließen, kostet das Ressourcen und würde den Strompreis senken. Also wird Strom teuer importiert.
Trotz der insgesamt recht starken regenerativen Stromerzeugung würde eine Ausbaugrad ´Erneuerbare` von 68% nicht ausreichen, um den dann von Agora-Energiewende kalkulierten Bedarf zu decken. Der Ausbaugrad von 81%, der von der Ampel für Anfang 2030 angestrebt wird, würde zumindest teilweise zu erheblicher Strom-Überproduktion führen. Das Problem der Strom-Versorgungslücke am Vorabend verschärft sich allerdings. Ob die europäischen Nachbarn dann so viel Strom nach Deutschland exportieren können, sei mal dahingestellt. Auf jeden Fall würde die Preisdifferenz erheblich größer als aktuell. Meine Prognose: Der über Tag zu viel erzeugte Strom wird zu großen Teilen an das europäische Ausland verschenkt. Teilweise sicher auch mit einem Abnahmebonus (negative Strompreise). Kommt es zur Vorabendlücke, wird ein exorbitant höherer Preis als heute (161,0€/MWh) aufgerufen. Steht nicht genügend Importstrom zur Verfügung wird die Versorgung begrenzt werden (Brownout). Zu der Zeit, in der elektrische Energie von der Bevölkerung am meisten genötigt wird, wird sie rationiert werden. Das ist den meisten Menschen nicht klar. Anders sind Klimagläubigkeit und das akzeptierte Narrativ vom Weltuntergang bei steigender Erddurchschnittstemperatur nicht zu erklären. Und überhaupt: Alle Erklärungsversuche, dass ein Spurengas, welches aktuell einen Anteil von 0,04% an der Luft hat, für das baldige Verbrennen der Erde wegen einer Steigerung der Durchschnittstemperatur auf plus 3° verantwortlich sein soll, wenn der Anteil CO2 an der Luft beispielsweise auf 0,06% steigt, sind mehr als dürftig. Trotz industrieller Revolution und einer Vervielfachung der Menschen auf der Erde (1850 =1,27 Mrd.; 2023=8 Mrd.) hat sich die Durchschnittstemperatur faktisch nicht verändert. Sie liegt damals wie heute um die 15°.
Am 15.4.2023 werden die letzten drei Kernkraftwerke in Deutschland vom Netz genommen. Fossile Kraftwerke werden den Stromersatz liefern. Der CO2-Ausstoß wird weiter steigen. Das Klima ist der Regierung offensichtlich vollkommen gleichgültig. Zumal Deutschland ohnehin nur eine Miniaturrolle im Welt-Klimageschehen spielt. Es geht um das Durchsetzen einer Agenda gespickt mit rot-grünem Gedankengut. Nicht mehr und nicht weniger.
Montag, 27. März 2023 bis Sonntag, 2. April 2023: Anteil Wind- und PV-Strom 45,2 Prozent. Anteil regenerativer Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 57,1 Prozent, davon Windstrom 36,0 Prozent, PV-Strom 9,3 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,9 Prozent.
- Regenerative Erzeugung im Wochenüberblick.
- Die Strompreisentwicklung in der 13. Analysewoche
Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Wochenvergleich zur 13. Analysewoche ab 2016.
Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zur KW 13/2023 Factsheet KW 13/2023 – Chart, Produktion, Handelswoche, Import/Export/Preise, CO2, Agora-Chart 2030, Agora-Chart 2040.
- Der Heizungstipp: Gas-, Ölheizung oder Wärmepumpe? Der Tipp vom Schornsteinfeger hier.
- Weitere Informationen zur Wärmepumpe im Artikel 9. Analysewoche.
- NEU: Prof. Ganteförs überraschende Ergebnisse zu Wärmepumpe/Gasheizung (Quelle des Ausschnitts)
- Lohnt die Produktion von Grünem Wasserstoff? Der Artikel 10. Analysewoche gibt Auskunft
- Achtung: Es gibt aktuell praktisch keinen überschüssigen PV-Strom. Ebenso gibt es praktisch keinen überschüssigen Windstrom. Auch in der Summe der Stromerzeugung mittels beider Energieträger plus Biomassestrom plus Laufwasserstrom gibt es keine Überschüsse. Der Beleg 2022, der Beleg 2023. Überschüsse werden bis auf sehr wenige Stunden im Jahr immer konventionell erzeugt!
Jahresüberblick 2023
Daten, Charts, Tabellen & Prognose zum bisherigen Jahr 2023: Chart 1, Chart 2, Produktion, Stromhandel, Import/Export/Preise/CO2, Agora 2030, Stromdateninfo Jahresvergleich ab 2016
Tagesanalysen
Was man wissen muss: Die Wind- und PV-Stromerzeugung wird in unseren Charts fast immer „oben“, oft auch über der Bedarfslinie angezeigt. Das suggeriert dem Betrachter, dass dieser Strom exportiert wird. Faktisch geht immer konventionell erzeugter Strom in den Export. Die Chartstruktur zum Beispiel mit dem bisherigen Jahresverlauf 2023 bildet den Sachverhalt korrekt ab. Die konventionelle Stromerzeugung folgt der regenerativen, sie ergänzt diese. Falls diese Ergänzung nicht ausreicht, um den Bedarf zu decken, wird der fehlende Strom, der die elektrische Energie transportiert, aus dem benachbarten Ausland importiert.
Montag, 27. März 2023: Anteil Wind- und PV-Strom 49,4 Prozent. Anteil erneuerbarer Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 60,0 Prozent, davon Windstrom 37,5 Prozent, PV-Strom 11,9 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,7 Prozent.
Zum Vorabend starke Windstromerzeugung trifft auf schwache PV-Stromerzeugung. Deshalb keine Strom-Vorabendlücke. Die Strompreisbildung.
Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 27. März ab 2016.
Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 27.3.2023: Chart, Produktion, Handelstag, Import/Export/Preise/CO2, Agora-Chart 2030, Agora-Chart 2040
Dienstag, 28.3.2023: Anteil Wind- und PV-Strom 37,7 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 48,9 Prozent, davon Windstrom 23,4 Prozent, PV-Strom 14,3 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,2 Prozent.
Recht starke PV-Stromerzeugung gepaart mit schwacher Windstromerzeugung. Sofort wird hoher Stromimport nötig. Mit entsprechend hohen Preisen.
Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 28. März ab 2016.
Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 28.3.2023: Chart, Produktion, Handelstag, Import/Export/Preise/CO2, Agora-Chart 2030, Agora-Chart 2040
Mittwoch, 29. März 2023: Anteil Wind- und PV-Strom 31,0 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 43,0 Prozent, davon Windstrom 22,1 Prozent, PV-Strom 8,9 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,1 Prozent.
Schwacher Wind-, schwacher PV-Strom. Die Preisentwicklung.
Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 29. März ab 2016.
Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 29.3.2023: Chart, Produktion, Handelstag, Import/Export/Preise/CO2, Agora-Chart 2030, Agora-Chart 2040
Donnerstag, 30. März 2023: Anteil Wind- und PV-Strom 52,5 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 63,3 Prozent, davon Windstrom 52,5 Prozent, PV-Strom 6,7 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,8 Prozent.
Viel Windstrom, wenig PV-Strom. Kein Strom-Import notwendig. Die Preisentwicklung.
Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 30. März ab 2016.
Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 30.3.2023: Chart, Produktion, Handelstag, Import/Export/Preise/CO2, Agora-Chart 2030, Agora-Chart 2040
Freitag, 31. März 2023: Anteil Wind- und PV-Strom 41,9 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 55,2 Prozent, davon Windstrom 33,8 Prozent, PV-Strom 8,1 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 13,3 Prozent.
Die Windstromerzeugung fällt ab. PV-Strom kann es nicht ausgleichen. Viele Importe werden notwendig. Die Strom-Preisentwicklung.
Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 31. März ab 2016.
Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 31.3.2023: Chart, Produktion, Handelstag, Import/Export/Preise/CO2, Agora-Chart 2030, Agora-Chart 2040.
Samstag, 1. April 2023: Anteil Wind- und PV-Strom 54,3 Prozent. Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 66,7 Prozent, davon Windstrom 48,5 Prozent, PV-Strom 5,8 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,4 Prozent.
Die Windstromerzeugung nimmt wieder Fahrt auf. Vor allem auch offshore. Der Strompreis sackt ab.
Belege für die Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 1. April ab 2016.
Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 1.4.2023: Chart, Produktion, Handelstag, Import/Export/Preis e/CO2, Agora-Chart 2030, Agora-Chart 2040.
Sonntag, 2. April 2023: Anteil Wind- und PV-Strom 49,0 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 61,9 Prozent, davon Windstrom 39,9 Prozent, PV-Strom 9,0 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,9 Prozent.
Belege für die Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 2. April ab 2016.
Sonntag: Wenig Bedarf, relativ hohe regenerative Erzeugung. Die Strom-Preisentwicklung.
Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 2.4.2023: Chart, Produktion, Handelstag, Import/Export/Preise/CO2, Agora-Chart 2030, Agora-Chart 2040.
Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einem kurzen Inhaltsstichwort finden Sie hier.
Noch Fragen? Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de. Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe und Peter Hager nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr.
Rüdiger Stobbe betreibt den Politikblog Mediagnose.