von AR Göhring

Eckart von Hirschhausen hatte sich seit Beginn seiner Medienkarriere Mitte der 1990er politisch immer zurückgehalten und ausschließlich Wissenschaft unterhaltsam und höchst erfolgreich aufbereitet – wie einer seiner Vorgänger, Joachim Bublath, schon in den 80ern gefordert hatte, um die Bevölkerung naturwissenschaftlich zu bilden.

2019, fast schlagartig, sprang Hirschhausen aber gemeinsam mit anderen Protagonisten wie Luisa Neubauer auf den Greta-Zug und macht seitdem in politnaher Wissenschaft – sogar mit Karl Lauterbach.

„Gehirn brutzeln und Geld einnehmen“ von Julius Felix heißt ein hervorragender Artikel im Magazin Novo Argumente vom 23. Januar. Vor Weihnachten gab der Erklärbär Eckart von Hirschhausen seine Bühnenlaufbahn offiziell auf – nach 20 Jahren, sechs Programmen und etlichen DVDs/CDs. Warum? Der Mann ist erst 55 scheint nicht krank zu sein. Offizielle Begründung:

„Ich will den relevantesten Beitrag leisten zur Gesunderhaltung von Mensch und Erde. Dafür möchte ich mit meiner Stiftung ‚Gesunde Erde – Gesunde Menschen‘ mehr Zeit haben.“

Dieses PR-Deutsch klingt schon sehr danach, als wenn dahinter ganz etwas anderes steckt. Was, zeigt Felix deutlich:

TV-Moderator Eckart von Hirschhausen hat den Kampf gegen den Klimawandel zu seinem Geschäftsmodell gemacht. Der Moralunternehmer behauptete sogar, Erderwärmung koche Gehirne weich.

„Moralunternehmer“ ist ein schönes Wort, da es kaum besser formulierbar zeigt, wie das Geschäftsmodell funktioniert: Mit seiner erst im Frühling 2020 gegründeten Stiftung wird nichts gefördert, angebaut, verarbeitet, hergestellt, sondern nur „Moral“ oder „ein gutes Gefühl“ verkauft – wie im Ablaßhandel des Johann Tetzel. Dafür gibt es aus verschiedensten Quellen Geld. Am anrüchigsten ist dabei der Geldgeber Bill Gates, der via seiner milliardenschweren Stiftung erheblich politisch-gesellschaftliche Macht gewonnen hat: knapp 1,4 Millionen bekam Hirschhausen 2021.

Nun könnte man sagen, wenn EvH das Geld sinnvoll einsetzt, oder zumindest ausgibt, lebt er immerhin nicht selbst davon. Danach sieht es aber nicht aus, wie Felix betont:

Was genau mit dem Geld geschieht, dass als Spenden eingenommen wird, bleibt eher im Dunkeln – zumindest ist dem Jahresabschluß nichts Konkretes zu entnehmen und dem dazugehörigen Tätigkeitsbericht kann man keine erhellenden Finanz-Angaben entlocken.

Es ist also zu mutmaßen, daß die Stiftung nur eine Geldsammelmaschine für einige wenige ist – vor allem EvH. Sonst würde er ja auch seine profitable Bühnenkarriere nicht aufgeben. Seit Harald Schmidt Hirschhausen 2007 in seine ARD-Sendung holte, ist der Bühnenarzt ein Publikumsmagnet und muß sich eigentlich nicht mehr groß anstrengen.

Seine „Stiftung“ ist in Wirklichkeit eine gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung gGmbH – mithin eine Firma. Die Gemeinnützigkeit bringt Steuervorteile und läßt offen, wie die Einnahmen eingesetzt werden. Daß das Konstrukt eher dem Geldverdienen dient als der Weltrettung, wird durch die Tatsache deutlich, daß die „Stiftung“ Aufträge an die nicht-gemeinnützige BrückenKöpfe GmbH vergibt – die auch zu EvH gehört, Sitz beider Organisationen ist die Mohrenstraße 34, 10117 Berlin-Mitte.

Ein Kommentator auf der Facebookseite von EIKE meinte dazu nur trocken:

Er will der neue Al Gore werden.

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