Für Milliardäre ist Klima-Lobbyarbeit eine heiße Sache!
Barry Brill
Es gab eine Zeit, da ging es beim Klimawandel um Wissenschaft. Das ist vorbei.
Jetzt geht es um Geld und Politik. Nicht nur etwas davon – sondern alles!
Der Höhepunkt der weltweiten Geld-Politik-Kreuzung ist das jährliche Treffen des Weltwirtschaftsforums (WEF) in Davos, Schweiz. In dieser Woche findet das Treffen „Globale Risiken“ für 2023 statt – mit dem beherrschenden Thema (wieder einmal) der Kampagne zum Ausstieg aus der Nutzung fossiler Brennstoffe.
Wie die COP-Treffen ist auch das Treffen in Davos der Inbegriff von Heuchelei.
Mehr als tausend Privatjets begleiteten das letztjährige Treffen. Greenpeace dazu: „Die Reichen und Mächtigen strömen in extrem umweltverschmutzenden, sozial ungerechten Privatjets nach Davos, um hinter verschlossenen Türen über Klima und Ungleichheit zu diskutieren“.
Privatjetflüge sind mit Abstand das Emissions-intensivste Verkehrsmittel pro Passagierkilometer, das je erfunden wurde. Jeder Davos-Flug verursachte im Durchschnitt CO₂-Emissionen, die denen von etwa 350.000 durchschnittlichen Autos in einer Woche entsprechen.
53 % dieser Privatflüge betrafen Kurzstreckenflüge von weniger als 466 Meilen, während 38 % unter 311 Meilen lagen, so der Bericht. Die französische Regierung hat kommerzielle Kurzstreckenflüge bereits verboten, wenn es „grüne Alternativen“ gibt, und Neuseeland könnte bald nachziehen.
Es wird nun eine Woche der feinen Küche geben: eingeflogenes Filet, gebratene Schnitzel, Trüffeleis, die besten Käsesorten. Trotzdem wird man in Davos weiterhin vehement für Veganismus und den Verzehr von Insektenproteinen eintreten, um „den Planeten zu retten“.
Oxfam verfolgte die Investitionen von 125 Milliardären und fand heraus, dass diese im Durchschnitt 393 Tonnen CO₂ pro Jahr ausstoßen, was der Gesamtmenge Frankreichs entspricht und dass „die jährlichen Emissionen eines durchschnittlichen Milliardärs eine Million Mal höher sind als die einer Person aus den ärmsten 90 % der Weltbevölkerung“.
Die einzige rationale Schlussfolgerung, die man aus dieser kognitiven Dissonanz ziehen kann ist, dass diese reichen Leute kein Wort von dem glauben, was sie ständig über den Klimawandel predigen.
Sie fordern Schmerz und Opferregeln „für dich, aber nicht für mich“. Sie sagen Wasser und trinken Wein. Wie das alte Klischee besagt: Ihre Taten sagen mehr als ihre Worte.
Sie müssen also ein anderes Ziel verfolgen. Aber welches?
Geld, Geld, Geld, Geld….
Am Dienstag erklärte der US-Klimabeauftragte John Kerry in Davos, dass die WEF-Klimastrategie nach dem Vorbild der weltweiten Einführung des Covid-Impfstoffs konzipiert sei und viel mehr Geld benötige:
„Wie kommen wir also dahin? Nun, die Lektion, die ich in den letzten Jahren gelernt habe, und ich habe sie als Außenminister gelernt, und ich habe sie auch danach gelernt, und zwar in Hülle und Fülle ist: Geld, Geld, Geld, Geld, Geld, Geld, Geld. Und es tut mir leid, das zu sagen.“
Kerry wirbt nicht für „grüne“ Investitionen. Er spricht mit Philanthropen über Philanthropie:
„Wir müssen es auf einer massiven Basis tun und der Schlüssel dazu ist Philanthropie…. Ich meine, ja, Technologie, ja, aufregende neue Initiativen, ja, wir müssen politisch siegreiche Rennen organisieren… aber wir müssen noch weiter gehen.“
Weiter gehen als politisch siegreiche Rennen zu organisieren? Was in aller Welt könnte das WEF im Sinn haben?
Ein Drang, ein Superheld zu sein?
In Newsweek [in deutscher Übersetzung hier] von dieser Woche behauptet ein österreichischer Wirtschaftsprofessor: „Beim Klimaaktivismus geht es nicht um den Planeten. Es geht um die Langeweile der Bourgeoisie“. Der erste Absatz lautet:
„Der Untergang des Kapitalismus wird nicht durch den Aufstand einer verarmten Arbeiterklasse erfolgen, sondern durch die Sabotage einer gelangweilten Oberschicht. Diese Ansicht vertrat der österreichische Wirtschaftswissenschaftler Joseph Schumpeter im Jahr 1942. Schumpeter glaubte, dass eine gebildete Elite irgendwann nichts mehr hat, wofür sie kämpfen könnte, und stattdessen beginnt, gegen das System zu kämpfen, in dem sie selbst lebt.“
In der Stellungnahme wird argumentiert, dass die grüne Bewegung nicht die Krise des Planeten widerspiegelt, sondern vielmehr eine Sinnkrise für die Wohlhabenden ist.
Die Lieblingsfantasie der westlichen Oberschicht ist, dass das Ende der Welt unmittelbar bevorsteht und nur abgewendet werden kann, wenn wir unsere Lebensweise grundlegend ändern. Aber zu „uns“ gehören nicht die wirklich Wohlhabenden. Nein. Ihre heroische Rolle ist es, all diese Veränderungen herbeizuführen. Sie sind die Anführer. Die Geschichte wird zeigen, dass es ihr Weitblick und ihre Tatkraft waren, die die Zukunft der Menschheit gesichert haben.
Prof. Schoellhammer sagt, dass es für sie keine Rolle spielt, dass sich jede alarmistische Vorhersage als falsch erwiesen hat – weil Fakten durch „Moral“ übertrumpft werden können. Extreme Vorhersagen passen zu einer Ersatzreligion, die es den Superreichen erlaubt, gleichzeitig ihren Reichtum zu genießen und den Rest der Welt aus einer Position der moralischen Überlegenheit heraus zu belehren.
Auch die Schuldgefühle zwischen den Generationen spielen eine Rolle. Der Newsweek-Artikel enthüllt, dass die unsägliche „Just Stop Oil“-Gruppe, die Ketchup über unbezahlbare Gemälde schüttet, auf der Gehaltsliste von Aileen Getty steht, der Enkelin des legendären Öl-Tycoons Jean Paul Getty. Wer hätte das gedacht?
Die Rockefeller Foundation, die aus dem sagenumwobenen Ölreichtum [1] entstanden ist, hat sich verpflichtet, den Kampf gegen den Klimawandel in den Mittelpunkt ihrer gesamten Arbeit zu stellen, einschließlich all ihrer zahlreichen Aktivitäten und Investitionen.
Ist dieser Artikel überzeugend? Könnte es sein, dass große Teile der „Top 1 %“ wirklich so egoistisch oder schuldbewusst sind? Wollen sie Tugendhaftigkeit demonstrieren oder ihre Investitionen fördern/schützen?
Kauf von Alarm und Panik
John Kerry finanziert ganz offen die politischen Kampagnen von Kandidaten, die eine drakonische Klimapolitik unterstützen. Kein linker Kandidat irgendwo in der entwickelten Welt könnte im Jahr 2023 gewählt werden, ohne sich vorher vor dem Schrein des Klimawandel-Alarms niederzuwerfen.
Aber es reicht nicht, Politiker zu kaufen, wenn sie nicht wiedergewählt werden können.
Auch die öffentliche Meinung muss gekauft werden, und das ist ein langer, harter Weg: die Presse, die elektronischen Medien, Regierungsbeamte, Prominente, Meinungsforscher, Akademiker, Gewerkschaften, Blogger, Social Media Gatekeepers, Lehrer, Influencer, die Unterhaltungsindustrie usw. usf. – in jeder Region und jedem Bezirk der westlichen Welt. Das alles summiert sich zu viel Geld.
In den letzten fünf Jahren haben nur drei US-Milliardäre (Soros, Bloomberg, Bezos) NROs finanziert, die mindestens 30.000 Vollzeitäquivalente an Klimaaktivisten beschäftigen. Die Zahl der NRO-Mitarbeiter, die von wohlhabenden Einzelpersonen und gemeinnützigen Stiftungen weltweit finanziert werden, geht in die Millionen [2]. Die NGO @SDGaction rühmt sich, dass ihre Mitglieder allein im Jahr 2021 100 Millionen „transformative Aktionen“ und Stunts durchgeführt und damit die Welt verändert haben.
Diese Aktivisten arbeiten den ganzen Tag daran, überall Lobbyarbeit zu betreiben, um eine extremere und umfassendere Klimapolitik zu fordern. Das geplante Ergebnis ist die Beherrschung und Kontrolle der öffentlichen Debatte – oder die Sicherstellung, dass es keine öffentliche Debatte gibt – und die Verbreitung einer Kultur und Politik der chronischen Selbsttäuschung in Bezug auf alle Fragen, die mit dem Klimawandel zusammenhängen. Damit sind sie bemerkenswert erfolgreich gewesen.
Der Newsweek-Artikel enthält diese erschreckende Enthüllung:
„Auf dem ‚Climate Action Summit‘ im Jahre 2018 haben zwei Dutzend von Milliardären unterstützte Stiftungen 4 Milliarden Dollar für Lobbyarbeit zum Klimawandel zugesagt.
Einige von ihnen, wie die Hewlett Foundation, finanzieren direkt Journalisten der Associated Press für die ‚Klimaberichterstattung‘, während Stiftungen, die mit den Familien Packard und Rockefeller verbunden sind, das journalistische Projekt ‚Covering Climate Now‚ unterstützen, das ‚mit Journalisten und Redaktionen zusammenarbeitet, um informiertere und dringlichere Klimageschichten zu produzieren‘ und Hunderte von Medien finanziert.“
Zwei Jahre nach jenem Gipfel hat allein Jeff Bezos 10 Milliarden Dollar für die Finanzierung von Aktivisten, Nichtregierungsorganisationen und Wissenschaftlern bereitgestellt, weil er (fälschlicherweise) der Meinung ist, dass „sich das Klima der Erde schneller verändert, als die Wissenschaft vor fünf Jahren vorhergesagt hat“.
Stellen Sie sich nur vor, wie viel Propaganda mit diesen zehntausend Millionen Dollar gekauft wird!
Seit Jahren finanziert der Milliardär Michael Bloomberg im Stillen private Anwälte, die in den Büros der Generalstaatsanwälte demokratischer Bundesstaaten arbeiten und im Namen des Staates Klimaprozesse gegen Ölkonzerne und dergleichen führen.
Forbes berichtet, wie die Milliardäre Tom Steyer, Hank Paulson und Bloomberg erfolgreich US-Klimawissenschaftler bestochen haben, um das extremste IPCC-Szenario (RCP8.5) als „business as usual“ darzustellen.
Der Milliardär Larry Fink hat Billionen von Dollar an BlackRock-Kundengeldern von Unternehmen abgezogen, die noch nicht versprochen haben, bis 2050 Netto-Null-Emissionen zu erreichen.
Große Fragen
Während diese wenigen Beispiele ihren Weg in die Presse gefunden haben, ist der Großteil der Lobbyarbeit von Natur aus geheimnisvoll – Sonnenschein ist ein zu wirksames Desinfektionsmittel. Ich habe also keinen Zweifel daran, dass die oben genannten Beispiele nur die Spitze des Eisbergs sind. Es handelt sich dabei um die weithin bekannten Aktionen weißer amerikanischer Männer, die in aller Munde sind (Stichwort Bill Gates, Mark Benioff) und die anderen 2 667 Milliardäre (Stichwort Laureen Jobs), welche die Zeitschrift Forbes gezählt hat, nicht berücksichtigen.
Man könnte meinen, dass dieser kaum vorstellbare Katarakt an Geld in dieser geldbewussten Welt fast alles kaufen könnte. Kann man damit wissenschaftliche Forschungsstipendien kaufen? Zugang zu wissenschaftlichen Fachzeitschriften? Resolutionen auf Konferenzen von Wissenschaftlern des öffentlichen Sektors? Ein offenes Ohr bei UN-Beamten? Konsens in Davos?
Was würde passieren, wenn diese milliardenschwere Philanthropie den Politikern, Bürokraten, Umweltorganisationen, Zeitungen, Rundfunkanstalten usw. entzogen würde?
Wäre dann noch irgendetwas von der Klimakatastrophe übrig? Oder würde sie still und leise verklingen?
References:
[1] John D Rockefeller, the world’s richest man a century ago, founded Standard Oil (forerunner of both Exxon-Mobil and Caltex) and is seen as the father of the global oil industry.
[2] “Charities” is now the third biggest employment sector in the UK.
Barry Brill OBE JP LL.M(Hons) M.ComLaw is a former MP and Minister of Energy, Petrocorp director, and chair of the Gas Council, Power NZ, ESANZ, and EMCO. He is presently the Chairman of the New Zealand Climate Science Coalition.
Link: https://wattsupwiththat.com/2023/01/22/barry-brill-for-billionaires-climate-lobbying-is-hot/
Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE