Polar Bear Science

Auch wenn es nur in grafischer Form vorliegt, haben wir endlich eine Aktualisierung der Gefrierdaten für das Meereis in der westlichen Hudson Bay für den Zeitraum 2016-2020 (aber nicht die Daten des Aufbrechens).

Die folgernden, von Miller et al. 2022 veröffentlichten grafischen Daten verlängern die 2017 von Castro de la Guardia und Kollegen veröffentlichten Daten um fünf Jahre, die grafische Daten für Aufbruch- und Gefrierdaten von 1979-2015 enthielten (mit genauen Daten nur für 2005-2008).

Sie bestätigt eine Aussage von mir aus dem vorigen Monat, nämlich dass es zwischen 2016 und 2021 „nur ein ’spätes‘ Einfrierjahr (2016), aber fünf sehr frühe gegeben hat.“ Natürlich wurde das Jahr 2021 in diesem neuen Datensatz nicht berücksichtigt, so dass es bis 2020 „vier sehr frühe“ Jahre waren.

Hier ist es, als Teil von Abbildung 2. Die Gefrierdaten sind oben links dargestellt (a):

Hier ist das winzige Panel (a) für sich allein, vergrößert (ein Screencap aus dem pdf), das die Trendlinie von 1991 bis 2020 zeigt:

Zahlen aus Diagrammen zu extrahieren ist zeitaufwändig und oft ungenau, aber das ist den Eisbärenspezialisten offenbar egal: Das ist alles, was die Öffentlichkeit und ihre Kollegen bekommen.

In den folgenden Listen ist die erste Zahl das Jahr, die zweite der julianische Tag des Jahres (z. B. 313) und die dritte das Kalenderdatum des entsprechenden julianischen Tages aus der Miller-Studie und der de al Guardia-Studie. Für die letzten fünf Jahre habe ich meine eigene Schätzung hinzugefügt, die ich damals vorgenommen habe. Da es sich hier um ein Screencap handelt, hier die Links zu meinen Schätzungen: für 2020 (wenn die Bären bis zum 31. Oktober Robben auf dem Meereis getötet haben), 2019, 2018, 2017, 2016. Ich habe nicht alle Daten aus der Zeit vor 2005 transkribiert, sondern nur ein paar ausgewählte (der Beitrag steht hier)

Die meisten Einträge in dem Zeitraum, in dem sich die beiden Datensätze überschneiden, sind entweder identisch oder unterscheiden sich nur um 1-3 Tage. Die fett gedruckten Einträge weichen jedoch um fast eine Woche oder mehr ab (z. B. 2008, 2011), obwohl es in der Miller-Veröffentlichung keine Erklärung dafür gibt, warum das so ist:

Wie man sieht, war das früheste Jahr des Zufrierens das Jahr 1993 (obwohl 1991, 1986 und 1978 fast so früh waren) und das späteste offenbar 2016 (obwohl 2009, 1998 und 1981 fast genauso spät waren, je nachdem, welchen Datensatz man betrachtet).

Angesichts der möglichen Fehlerquote von 2-3 Tagen in beide Richtungen war das Einfrieren im Jahr 2020 so früh wie in den Jahren 1978, 1979, 1986, 1991 und 1993 (die frühesten aufgezeichneten Daten); die Einfrierdaten in den Jahren 2017, 2018 und 2019 entsprachen dem Durchschnitt der 1980er Jahre (de la Guardia et al. 2017).

Insgesamt fanden Miller und Kollegen keinen zeitlichen Trend in Bezug auf das Meereis oder die Wanderzeiten der Eisbären von der Küste zwischen 1991 und 2020, und – vielleicht kontraintuitiv – dass die Bären in Jahren, in denen der Gefrierpunkt früher lag, früher zum Eis aufbrachen.

[Hervorhebung im Original]

Das bedeutet, dass die Meereisbedeckung im Herbst in den letzten 30 Jahren nicht „stetig abgenommen“ hat und dass die Eisbären in diesem Zeitraum nicht immer später in der Saison auf das Eis gegangen sind, wie oft angenommen wird.

Obwohl die Autoren längst überfällige Daten über den Körperzustand von Weibchen mit Jungen und unabhängigen Jungtieren erhoben haben, werden diese Werte nur als „Anfälligkeitsindex“ angegeben, der nicht mit den in den 1970er und 1980er Jahren erhobenen Rohdaten verglichen werden kann.

Während diese Indizes darauf hinweisen, dass die Körperkondition von Weibchen mit Jahreskindern (aber nicht die mit Jährlingen) „in den letzten 30 Jahren abgenommen hat“, ist es unmöglich zu sagen, um wie viel im Vergleich zu detaillierten Studien, die vor den 1990er Jahren durchgeführt wurden (z. B. Derocher und Stirling 1992, 1995; Ramsay und Stirling 1988) oder zu denen, die verwendet wurden, um die Einstufung von Eisbären als „bedroht“ auf der US Endangered Species List (Regehr et al. 2007) zu rechtfertigen.

Mit anderen Worten, Körpergewichtsdaten – so entscheidend für das Argument, dass die Gesundheit der WH-Eisbären aufgrund des Meereisverlustes abnimmt – werden immer noch zurückgehalten.

References

Castro de la Guardia, L., Myers, P.G., Derocher, A.E., Lunn, N.J., Terwisscha van Scheltinga, A.D. 2017. Sea ice cycle in western Hudson Bay, Canada, from a polar bear perspective. Marine Ecology Progress Series 564: 225–233. http://www.int-res.com/abstracts/meps/v564/p225-233/

Derocher, A.E. and Stirling, I. 1992. The population dynamics of polar bears in western Hudson Bay. pg. 1150-1159 in D. R. McCullough and R. H. Barrett, eds. Wildlife 2001: Populations. Elsevier Sci. Publ., London, U.K.

Derocher, A.E. and Stirling, I. 1995. Temporal variation in reproduction and body mass of polar bears in western Hudson Bay. Canadian Journal of Zoology 73:1657-1665. http://www.nrcresearchpress.com/doi/abs/10.1139/z95-197

Miller, E.N., Lunn, N.J., McGeachy, D., and Derocher, A.E. 2022. Autumn migration phenology of polar bears (Ursus maritimus) in Hudson Bay, Canada. Polar Biology 45:1023-1034.

Ramsay, M.A. and Stirling, I. 1988. Reproductive biology and ecology of female polar bears (Ursus maritimus). Journal of Zoology London 214:601-624. http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/j.1469-7998.1988.tb03762.x/abstract

Regehr, E.V., Lunn, N.J., Amstrup, S.C. & Stirling, I. 2007. Effects of earlier sea ice breakup on survival and population size of polar bears in Western Hudson Bay. Journal of Wildlife Management 71: 2673-2683. Paywalled, subscription required. http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.2193/2006-180/abstract

Link: https://wattsupwiththat.com/2023/01/15/recent-paper-on-w-hudson-bay-polar-bears-includes-new-official-sea-ice-freeze-up-data/

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Dazu gibt es auch neueste Informationen von DER Polarbär-Expertin schlechthin Dr. Crockford:

Eisbär-Expertin: Aktivistische „Fakten-Checker“ führen die Öffentlichkeit in die Irre

Die kanadische Zoologin Dr. Susan Crockford warnt, dass einige Eisbärenspezialisten versuchen, das Wachstum der weltweiten Eisbärenzahlen zu verschleiern.

In einem Faktencheck von AFP, der gestern von Yahoo News aufgegriffen wurde, wird behauptet, dass eine von dem Statistiker Bjorn Lomborg (Autor von The Skeptical Environmentalist und False Alarm) verwendete Grafik, die zeigt, dass die Eisbärpopulationen über fünf Jahrzehnte hinweg gestiegen sind, „unzuverlässige Daten verwendet“.

Die Kritik besteht darauf, dass die Botschaft der Grafik – dass die Eisbärpopulationen „trotz der globalen Erwärmung“ wachsen – „irreführend“ ist und dass Experten sagen, dass „der vom Menschen verursachte Klimawandel eine Bedrohung für die Eisbären darstellt“.

Die Zoologin Dr. Susan Crockford entgegnet jedoch, dass einige Eisbärenspezialisten versuchen, die relevanten Fakten zu verschleiern.

In Bezug auf die Behauptung, dass die Schätzungen der Eisbärenpopulation in den 1960er Jahren „reine Mutmaßungen“ seien, weist Crockford darauf hin, dass Seeotter-Spezialisten ohne Scham oder Entschuldigung routinemäßig einen Richtwert von „etwa 2000“ für die Populationsgröße der Art vor dem Schutz verwenden, obwohl dieser auf ähnlichen „Mutmaßungen“ beruht. Niemand widerspricht diesen Biologen, wenn sie diese Zahl anführen.

In der Tat sind Eisbären-Spezialisten die einzigen, die sich weigern, einen Richtwert für die Populationsgröße der 1960er Jahre zu akzeptieren, trotz acht veröffentlichter Schätzungen ihrer Kollegen. Crockford verwendet einen Gesamtdurchschnitt von etwa 10.000 (Spanne 5.000-15.000) als vernünftigen Kompromiss, ebenso wie der Eisbärenspezialist Markus Dyck, der 2021 bei der Feldarbeit in der Arktis starb. Im Jahr 2008 gab der US Fish and Wildlife Service in einem Dokument mit häufig gestellten Fragen eine Zahl von etwa 12.000 an, die Lomborg in seiner Grafik verwendet.

Was neuere Zahlen angeht, so bestehen die PBSG-Mitglieder weiterhin darauf, dass keine der von ihnen jemals vorgenommenen globalen Populationsschätzungen zur Beurteilung des Erhaltungszustands der Art herangezogen werden kann.

Mrs. Crockford fragt:

„Wie soll die Öffentlichkeit die Wirksamkeit von Maßnahmen zum Schutz der Eisbären beurteilen, wenn es keine Möglichkeit gibt festzustellen, ob die Bestände im Laufe der Zeit zu- oder abgenommen haben – und dennoch wird von ihr erwartet, dass sie die Ergebnisse eines aktuellen Computermodells, das eine katastrophale Zukunft vorhersagt, unwidersprochen akzeptiert, wie es dieser ‚Faktencheck‘ den Lesern nahelegt.“

Laut Crockford hat das sommerliche Meereis seit 1979 dramatisch abgenommen, insbesondere in der Region Svalbard in der Barentssee in den letzten 20 Jahren. Die Gesundheit und der Bestand der Eisbären in Svalbard wurden jedoch nicht beeinträchtigt, wie Daten aus der Feldarbeit und von Eisbärenspezialisten durchgeführte wissenschaftliche Studien belegen.

Empirische Belege wie diese erklären, warum Computermodelle, die eine düstere Zukunft für Eisbären vorhersagen, wertlos sind: viel weniger sommerliches Meereis führt nicht zwangsläufig zu einem Rückgang der Eisbärenbestände, wie es diese Modelle annehmen.

Susan J. Crockford is a zoologist and author of the books The Polar Bear Catastrophe That Never Happened and Fallen Icon: Sir David Attenborough and the Walrus Deception. She writes about polar bears and other polar animals at PolarBearScience.

Link: https://www.thegwpf.org/polar-bear-expert-activist-fact-checkers-are-misleading-the-public/

Beide Beiträge übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

 

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