Helmut Kuntz

Im ersten Teil ging es zuerst über das immer sonderbarer werdende Wissenschaftsverständnis unserer angeblichen Eliten, wobei man diesen ein Verständnis dafür, was Wissenschaft im klassischen Sinn sein soll, inzwischen absprechen kann.
Im Weiteren dann wiederholende Information über die wirklichen Ergebnisse der Ahrtalstudie und zum Schluss der Besuch unser Außenministerin auf Palau, ergänzt mit einer offiziellen Falschdarstellung zur dortigen Pegelsituation und –Projektion.
In diesem zweiten Teil wir das Kapitel Palau abgeschlossen, bevor es klimatechnisch weiter nach Afrika geht.

Taifune (Typhoons)

Applied Geoscience and Technologiy Division (SOPAC) at al.,September 2011: Public Disclosure AuthorizedPacific catastroPhe risk assessment and financing initiativeTropical cyclone and earthQuake hazards in Palau:
(deepl-übersetzt) … Die Region der Pazifischen Inseln ist anfällig für Naturgefahren. Palau liegt nördlich des Äquators in einem Gebiet, das für das häufige Auftreten von tropischen Wirbelstürmen mit schädlichen Winden, Regenfällen und Sturmfluten das ganze Jahr über bekannt ist. In der nordpazifischen Region von Taiwan bis zum Äquator in der Breite und von Indonesien bis östlich von Hawaii in der Länge sind in den letzten 60 Jahren mehr als 1.400 tropische Wirbelstürme mit Orkanstärke aufgetreten, mit einem Durchschnitt von etwa 25 tropischen Stürmen pro Jahr. Palau wurde in den letzten Jahrzehnten mehrfach von verheerenden Wirbelstürmen heimgesucht. 1976 zerstörte der Taifun Marie beispielsweise die Ernten und beschädigte Gebäude und öffentliche Einrichtungen, was zu Schäden in Höhe von mehr als 4 Millionen US-Dollar führte und Palau zum Katastrophengebiet machte.

Stellt sich also wieder die Frage: Wie verhalten sich diese mit dem Klimawandel?
Einfach ist die Frage zu beantworten, wie sie sich schon früher verhalten hatten. Dazu aus einer Publikation:
Typhoons in Micronesia A History of Tropical Cyclones and their Effects until 1914 by Dirk H.R. Spennemann 2004
(deepl-übersetzt) … Der früheste Taifun, der für Palau historisch aufgezeichnet wurde, traf Tobi (3º01’N 131º10’E) im März 1833, der die Nahrungsaufnahmekapazität drastisch reduzierte und zu Erosion der Küstenlinie. Angesichts der weit südlichen Lage von Tobi ist es auch möglich, dass es sich bei diesem Ereignis eher um einen intensiven Westwindsturm als um einen Taifun handelte. Das Ereignis, das von zwei als Geiseln gehaltenen Europäern beobachtet wurde, zerstörte die meisten Kokospalmen Palmen und vermutlich auch die Brotfruchtbäume. Eine begleitende Sturmflut über die Insel und überflutete nicht nur die Tarogruben, sondern füllte auch viele Gruben mit Sand.. Die historischen Berichte dokumentieren die daraus resultierende Not.
Merir wurde im November 1904 von einem Taifun verwüstet, der als ein El Niño/Southern Oscillation-Ereignis einsetzte. Die Insel wurde vollständig überflutet und der untere zentrale Teil war mit Meerwasser gefüllt. Sogar zwei Jahre nach dem Ereignis war das Gebiet immer noch salzhaltig. Während der Taifun die unteren der Insel überflutete, blieb die höher gelegene Siedlung mit 200 Einwohnern verschont geblieben

The 1912 Typhoon
… Der nördliche Teil von Babeldoab wurde völlig zerstört, wobei alle Pflanzungen und Häuser in Melegeok, Ngabadek, Areklon, Eimelik, Armolongi und Ngardmau schwer beschädigt wurden. Von allen Dörfern auf Babeldoab blieb nur Airai völlig verschont. Die Taro-Felder der Dörfer Aulun (Ngabadek) und Ngardmau, beide auf der Nordwestseite der Insel, wurden mit Salzwasser überflutet. Die Taifunflut erreichte angeblich eine Höhe von fast einem Meter. Berichte von der Nordspitze der Insel berichten von dem plötzlichen Einsetzen des Taifuns und der Stärke des Windes, der den Menschen buchstäblich die Häuser und Dächer vom Kopf hob. Angeblich mussten sich die Menschen am Boden festkrallen, um nicht weggeweht zu werden. Die Missionsgebäude in Malegeok und Eimelik wurden völlig zerstört.
… Der Taifun zerstörte die Missionsgebäude sowie alle palauischen Häuser, einschließlich der großen Versammlungshäuser (bai), vollständig. Eisenplatten, die drei mal zehn Fuß groß waren, wurden um Baumstämme gewickelt. Andere wurden von abgebrochenen Ästen aufgespießt und hingen in den Bäumen, während andere bis zu 1000 Fuß weit geweht wurden. Die Windschäden an der Nordspitze von Babeldoab waren noch viel schlimmer.
… Kaiangel, die nördlichste Insel von Palau, wurde ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen, wobei alle Häuser zerstört wurden. Nur zwei Nebengebäude, beides Bootshäuser, blieben verschont. Ein Viertel der Insel wurde von den Wellen weggespült. Die Auswirkungen wären noch schlimmer gewesen, wenn die Wucht der Wellen nicht durch vorgelagerte Inselchen gebrochen worden wäre. Der Taifun schuf einen Strandwall aus Sedimenten, entwurzelten Bäumen und anderer Vegetation sowie aus Trümmern menschlicher Behausungen, wie z. B. zerstörten Häusern.

Und so geht das beständig weiter:
Two particularly severe events struck Palau during the Japanese civil administration period. In May 1927 a typhoon striking Koror and especially Peleliu (7º00’N 134º15’E), damaged 80% of all households … A year later, on 28 May 1928, a typhoon struck accompanied by a massive storm surge, leveling most buildings in the Koror administrative area …

Schon damals war nach einem heftigen Taifun bereits alles zerstört. Wäre Frau Baerbock also vor 100 Jahren (oder irgendwann) nach Palau gekommen, hätten die Bewohner ihr viel Schlimmeres als aktuell berichten können. Aber nicht als Erzählung, sondern als geschehene Wirklichkeit.

Und wie verhalten sich diese Taifune mit dem Klimawandel?
Im IPCC AR6 Sachstandsbericht steht dazu: Die Erkennung von Trends bei tropischen Wirbelstürmen (TC) bleibt schwierig, genau wie beim AR5. Es könnte Trends geben, aber wir können sie nicht nachweisen
Gemeint ist dabei, dass man die vom IPCC „gewünschten“ Trends nicht nachweisen kann. Denn Trends gibt es sehr wohl, sie nehmen mit dem Klimawandel stetig ab:

Anzahl tropischer Wirbelstürme (tropical Cyclons, TC) im Seegebiet von Palau:

Bild 15 (Teilbild) [15] Fig. 1 Anthropogenic greenhouse warming-induced changes in global and hemispheric annual TC numbers as inferred from the 20CR dataset and changes in the mean annual TC numbers between the pre-industrial control and historical periods as derived from climate model experiments.

Das zeigt sich auch in der folgenden Grafik:

Bild 16 [16] Figure 1. The number of severe and non-severe tropical cyclones since 1970/71 which have occurred in the Australian region

Im folgenden Bild ist die WIKIPEDIA-Listung des minimalen Kern-Luftruckes historischer Zyklone, welche die jeweilige Taifunstärke kennzeichnen, grafisch umgesetzt. Man sieht deutlich, wie die Stärken abnehmen. Dass vor 1950 so wenige gelistet sind, liegt nicht daran, dass vor dieser Zeit weniger schwere Taifune gewesen wären, sondern dass zu diesen die Kerndrücke nicht bekannt sind.

Bild 17 Western North Pacific Ocean 1927 – 2012, minimaler Luftdruck von Taifunen. Grafik vom Autor erstellt. Quelle: WIKIPEDIA: List of the most intense tropical cyclones

Es lässt sich damit folgern: Was die Einwohner von Palau unserer Annalena erzählt haben, mag teilweise stimmen, nur hat es mit dem Klimawandel nichts zu tun. Trotzdem wird auch Palau sein erbetenes Klimageld bekommen, schließlich wurde Annalena bestimmt gut verköstigt und unterhalten.
Auf die Idee, wegen der durch den Klimawandel dort erkennbar eingetretenen Verbesserungen (wie im Ahrtal ja auch) eher mehr CO2 zu emittieren, wird Annalena mit Sicherheit nicht kommen.

Annalena in Nigeria

Die Welt ist groß und bleibt ungerecht. Damit auch die Anzahl an Ländern, welche Probleme haben und unser Geld geschenkt gut gebrauchen können. Wie gut, dass wir eine Außenministerin haben, welche dies erkannte und sich die Lösung auf die Fahne schrieb. Wenn sich dabei auch noch originäre Aufgaben des Wirtschaftsministers mit erledigen lassen, umso effektiver:
[20] dpa, 20.12.2022: Baerbock: Deutschland und Nigeria zusammen gegen Klimawandel
Deutschland und Nigeria wollen ihre Zusammenarbeit gegen den Klima- und für den Energiewandel weiter verstärken. Beide Länder wollten bei der Bewältigung der «größten gemeinsamen globalen Herausforderung, der größten Sicherheitsgefahr für uns alle auf dieser Welt, der Klimakrise» zusammenarbeiten, sagte Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) nach einem Treffen mit ihrem nigerianischen Kollegen Geoffrey Onyeama in der Hauptstadt Abuja. Die Klimakrise müsse mit aller Kraft eingedämmt werden. Afrika und gerade Nigeria hätten ein großes Potenzial für erneuerbare Energien und grünen Wasserstoff.

Dank Frau Baerbocks überragendem Wissen und Erfahrung zum Klima, Klimafolgen, Terrorismus und Religion konnte sie wie beim Besuch von Palao, auch in Nigeria vor Ort spontan alle Probleme analysieren und sofort erklären:
[20] Baerbock: Klimawandel ist «Treiber des Terrorismus»
Dass die Klimakrise zur Sicherheitskrise beitrage, habe sie an diesem Montag beim Besuch in der Hochburg der islamistischen Terrormiliz Boko Haram eindrücklich erlebt, sagte Baerbock. «Dort und in weiten Teilen der Region ist der Klimawandel ein Treiber des Terrorismus und er facht bestehende Ressourcenkonflikte weiter an», etwa zwischen Bauern und Hirten. «Wir wissen, dass das Krebsgeschwür des Terrorismus eine Gesellschaft und ganze Regionen destabilisieren kann», sagte die Ministerin …
Nigeria habe in diesem Jahr erneut die Folgen der Klimakrise zu spüren bekommen, sagte Baerbock. Während sich im Norden des Landes Dürre und Trockenheit ausgebreitet hätten und die Wüste Acker und Weideland auffresse, hätten Überschwemmungen in anderen Landesteilen Hunderte von Menschenleben gekostet und über eine Million Menschen vertrieben.

Dürren und Flut in Nigeria

Deutschland ist (nicht nur) in Nigeria schon lange als ein Land bekannt, welches sich fremden Sorgen und Nöten gerne annimmt, wenn als Ursache der Klimawandel (und Asylwunsch) genannt werden kann. Schuld ist daran nicht unsere Annalena alleine, begonnen hat es schon viel früher und von anderen Parteien:
[23] EIKE 24.12.2018: Entwicklungshilfeminister Müller sorgt dafür, dass Deutschland für fabulierten Klimawandel in Afrika (noch mehr) Reparationen bezahlt

Auch in Nigeria weiß man, dass sich die Vertreter Deutschlands mit Erzählungen zufrieden geben und vor Ort keine Fragen nach Fakten stellen, sofern die Erzählungen ideal zur vorgefassten Agenda passen. Schließlich haben die spendierfreudigen Deutschen viel genauere Fakten durch Simulationen auf ihren Computern:
[22] EIKE, 11.07.2017: Der dürregebeutelte Sahel wird grün – ein schlimmes Anzeichen des Klimawandels
[21] EIKE, 27.05.2022: Wieder schlägt der Klimawandel unbarmherzig zu: Nun versinkt auch Lagos (Nigeria) im Atlantik

Warum (nicht nur) Nigeria – und einige der umliegenden, vor allem der sehr armen Staaten – große Probleme haben, erhellt der extreme Bevölkerungszuwachs:

Bild 18 Nigeria, Bevölkerungsanstieg seit 1965 von unter 50 auf über 200 Mio. Einwohner

Bild 19 Bevölkerungswachstum Somalia

Auch der Viehbestand nimmt explosionsartig zu: Von 1950 mit 6 Mio. auf 66 Mio. Stück.

Wer nicht so bedingungslos und extrem dem Klimawandel-Narrativ anhängt, wie Annalena, käme auf die Idee, dass sich schon damit ein wesentlicher Teil von ist der Klimawandel ein Treiber des Terrorismus und er facht bestehende Ressourcenkonflikte weiter an», etwa zwischen Bauern und Hirten.“ viel einfacher und wohl auch zuverlässiger erklären lassen. Hinzu kommt noch eine ebenso typische Eigenschaft solcher besonders vom Klimawandel gebeutelter Länder:
[25] Nigeria is the 154 least corrupt nation out of 180 countries, according to the 2021 Corruption Perceptions Index, reported by Transparency International.

Und so ist es viel informativer, anstelle von Annalenas salbungsvoller, wissensferner Rede das nachzulesen, was Nigeria selbst über sich schreibt:
FEDERAL REPUBLIC OF NIGERIA Federal Ministry of Environment National Drought Plan November, 2018
Die Ursachen der meisten Dürren in Nigeria lassen sich auf den Klimawandel und die sich verändernden Wettermuster zurückführen, die sich in einem übermäßigen Wärmestau auf der Erdoberfläche, meteorologischen Veränderungen, die zu einem Rückgang der Niederschläge führen, und einer geringeren Bewölkung äußern.
Die daraus resultierenden Auswirkungen der Dürre werden durch menschliche Aktivitäten wie Abholzung, Abbrennen von Sträuchern, Überweidung und schlechte Anbaumethoden, die das Wasserrückhaltevermögen des Bodens verringern, sowie unsachgemäße Bodenerhaltungstechniken, die zu Bodendegradation führen, noch verschärft. Zwischen 1950 und 2006 ist der nigerianische Viehbestand von 6 Millionen auf 66 Millionen angewachsen, was einem Anstieg um das 11-fache entspricht.
Der Futterbedarf des Viehs überstieg die Tragfähigkeit der Grasflächen. Berichten zufolge werden durch Überweidung und Überkultivierung jährlich etwa 351.000 Hektar Land geschädigt. Das Ausmaß der Bodendegradation ist besonders akut, wenn solche landwirtschaftlichen Praktiken auf Grenzertragsflächen wie halbtrockenes degradiertes Land, Hügel- und Berggebiete und Feuchtgebiete ausgedehnt werden.
Wachsende Menschen- und Tierbestände, Armut und Unwissenheit sowie eine ungeplante Entwicklung haben tief greifende Auswirkungen auf die Land- und Wasserressourcen der Region und führen zu einer schwerwiegenden Umweltzerstörung. Das Ausmaß der durch unsachgemäße Landnutzung verursachten Verschlechterung ist nicht genau gemessen worden, aber es gibt zahlreiche Hinweise darauf, wie z. B. hohe Erosionsraten, niedrige und sinkende Ernteerträge, eine geringere Tragfähigkeit der Viehbestände, die Verschlammung von Flüssen, Dämmen und Bewässerungssystemen und die Abholzung von Wäldern mit dem daraus resultierenden Verlust an biologischer Vielfalt und Waldprodukten. Zu den häufigsten Formen der Bodendegradation in Nigeria gehören Bodenerosion, schlechte Entwässerung, Wüstenbildung, Überweidung, Überkultivierung und Entwaldung.

Die Ursachen der meisten Dürren in Nigeria lassen sich auf den Klimawandel und die sich verändernden Wettermuster zurückführen

Steht im „National Drought Plan“ von Nigeria. Das lässt sich weiter präzisieren.

Die Sahelregion – daran grenzt der nördliche Teil von Nigeria – wird seit dem Ende der letzten Eiszeit trockener, wie es rekonstruierte Pegelverläufe des Tschad-Sees zeigen:

Bild 20 [28] Fig. 2 The lake-level history of Lake Mega-Chad. Verlaufsrekonstruktion des Pegels Tschad-See seit 16tausend Jahren

Diese Phase verläuft mit reduzierter Geschwindigkeit weiter:

Bild 21 [27] Verlaufsrekonstruktion des Pegels Tschad-See seit 900

Niederschlagsmangel ist dort deshalb seit einigen Hundert Jahren oft der Fall, wie es Aufzeichnungen historischer Trockenzeiten belegen:
[25] … Many historical droughts have occurred in Nigeria but the impacts have been more severe in the Northern region (Figure 8). There are indications that the Sahelian zone of Nigeria was affected by droughts and famine at about 1681-1687 and 1738-1756. Similarly, over a 12-year period, between 1828 and 1839, severe droughts were also experienced around Kano and Maiduguri cities. The droughts of the 1840s were called Darara (Hausa), while those that occurred in the 1850s were referred to as Bamga-Bamga.
In jüngerer Zeit: … Droughts have occurred in Nigeria during the periods 1914, 1924, 1935, 1943, 1951-1954, 1972-1973 and 1991-1995.

Bild 22 [29] historische Dürreereignisse. 21 Figure 5. Records of historical drought in West Africa since 1600. The numbers for Chad/Borno indicate the durations of drought whose exact date of occurrence cannot be ascertained.

Aktuell teilt sich Nigeria in verschieden regenreiche/-arme Zonen auf:

Bild 23 [26] Nigeria, Übersicht der Niederschlagsverteilung

Nun weiß jeder – außer GRÜNE -, dass der Niederschlag im Sahel derzeit klimabedingt zunimmt:
Zitat: … Die Studie hat die jüngsten Trends und Schwankungen der jährlichen Niederschlagsmenge in der SSEZ von Nigeria zwischen 1949 und 2008 untersucht. Die Studie kam zu dem Schluss, dass derzeit das Klima in der Region derzeit eher eine Tendenz zu feuchteren Bedingungen anstelle der zunehmenden Trockenheit, die für den Zeitraum zwischen den 1960er bis zu den 1980er Jahren galt, aufweist.

Bild 24 (Auszug) [30] Figure 2. Annual rainfall trends and fluctuations for (c) Maiduguri (Anm.: an der Grenze zum Tschad)

Bild 25 Nigeria gesamt. Niederschlagsverlauf seit 1900. Quelle

Zur zurück-erstrebten „Idealzeit“ erleidete Ostafrika die schlimmste bekannte Dürre

[32] David Nash, June 2022: Is eastern Africa’s drought the worst in recent history? And are worse yet to come?:
… Eine kontinentweite, historische Klimastudie zeigt, dass Ostafrika in den 1820er und 1830er Jahren, in den 1880er Jahren und um 1900 Dürren erlebte, die mindestens so schlimm waren wie die der letzten Jahrzehnte. Die Dürre der 1820er bis 1830er Jahre war wahrscheinlich die schlimmste der letzten 200 Jahre.

Bild 26 [32] (Teilbild) Fig. 10. A wetness index for five sectors of Africa, based on a combination of gauge and documentary data. The range of values, –3 to +3, corresponds to conditions ranging from extremely dry to extremely wet, with zero indicating normal.

Und nun noch eine Darstellung, welche Chaosdaten Simulationen – hier zum Horn von Afrika – erzeugen. Leider wird anhand solcher festgelegt, dass der Westen für das Datenchaos Klima verantwortlich sei.

Bild 27 (Teilbild) Comparison between the observed and the simulated annual cycle in precipitation in the eastern Horn of Africa (average across 0–12°N and 40–55°E). (A) Observed annual cycle in precipitation, GPCC v6. Black line denotes the median values; gray bars denote the 90% confidence interval. (B) Simulated annual cycle in precipitation, from the CMIP5 historical experiments. Black line denotes the multimodel mean; individual colored lines represent each model.

Klimawandel bis zum Mond

Annalena redet teils erkennbar schneller, als sie denken kann. Andererseits erkennt man daran, dass sie öfters nicht weiß, wovon sie redet und lediglich aufgeschnappte Worthülsen daherplappert.

Ein prägnantes Beispiel waren ihr erklärter, 7 m Meerespegelanstieg bis zum Jahr 2100 [31] und nun ihre vollkommene Unkenntnis über den Erdumfang:
[7] Vor der versammelten Weltpresse erklärte die Außenministerin: „Heute ist der Moment, wo wir uns ehrlich fragen müssen: Was sind die Folgen für mein Land? Aber auch: Was sind die Folgen für mein Nachbarland oder ein Land, das Hunderttausende (!) von Kilometern entfernt liegt.“

Bild 28

Blamieren darf sich Jeder selbst, wie er will. Hier blamiert sich aber stellvertretend Deutschland und was viel schlimmer ist, die Bürger müssen es bezahlen.

Fazit

Zumindest für den Autor stellt sich die Frage, ob „der reiche Westen“ wirklich wie von unseren politischen Vertretern behauptet, an den Klimaproblemen in Nigeria, den angrenzenden Ländern [24] und im Pazifik schuld ist. Wobei sich anhand der Messdaten weiterhin die Kernfrage stellt, ob das Wetter im größeren Zeitmaßstab überhaupt negativer wurde. Vehement behauptet der Autor deshalb weiterhin, dass die allseits gemeldeten „Verschlimmerungen“ nur in Klimasimulationen und Fabelerzählungen klimaalarm-geschulter Einheimischer geschehen.
Mit ziemlicher Sicherheit hat unsere frühere und aktuelle CO2-Emission darauf nur einen geringen Einfluss, der die Kosten der Reduzierung nicht im Entferntesten rechtfertigen kann.

Den gesamten Artikel (und viele frühere des Autors) durch schält sich anhand der wirklichen Daten eine Erkenntnis heraus: Zu den „erstrebten“, vorindustriellen, kälteren Zeiträumen war das Wetter eher schlimmer und keinesfalls weniger extrem. Es ist dem Autor deshalb vollkommen unverständlich, weshalb man dieses damalige, schlimme Wetter unbedingt wieder haben möchte.

Nicht nur beim Klima ist das so, sondern inzwischen auch bei der Energie:
Tichys Einblick, 29.12.2022: GRÜNE ENERGIEPOLITIK Zuverlässige Kraftwerke müssen raus – damit die Energieversorgung „spannend“ wird
Die oberste Wind- und Solar-Lobbyistin erklärt Atomkraftwerke ernsthaft für „antiquierte Dampfmaschinen“. Ein genauerer Blick zeigt: Hinter der vermeintlich wirren Rhetorik steckt Methode.

Niedersachsen hat es damit bald geschafft:

Bild 29

Liest man die Reden unserer politischen Vertreter, fällt auf, dass offensichtlichste, wirkliche Problemursachen nie Erwähnung finden, oder, wie es Annalena beim Terrorismus nicht nur in Nigeria macht, einfach umgedichtet werden [33]:
FAZ, 26.12.2022: UGANDA: Familienplanung nach dem 100. Kind
Musa Hasahya hat zwölf Ehefrauen und gilt als Vater von mehr als 100 Kindern. Jetzt kann er seine Großfamilie nicht mehr ernähren … Hasahya ist nur ein extremes Beispiel für den Kontinent Afrika, in dem die Bevölkerung mehr als auf jedem anderen Erdteil in den kommenden Jahren explodieren wird. Die zehn Länder mit der höchsten Fertilitätsrate liegen alle in Afrika. Die Spitze belegt das Land Niger in Westafrika, dabei ist die Geburtenrate in den vergangenen zehn Jahren bereits von 7,5 Kindern pro Frau auf 6,7 gesunken.
Nach Angaben des Berlin Instituts für Bevölkerung und Entwicklung dürfte sich die Zahl der in Afrika lebenden Menschen bis 2050 auf 2,5 Milliarden verdoppeln.
… Auch global hat das Wachstum Auswirkungen: Afrika wird schon jetzt besonders stark von den Folgen des Klimawandels getroffen, in der Region Ostafrika leiden die Menschen unter der schwersten Dürre seit 40 Jahren. Bis 2050 dürfte die Migration aus Afrika nach Europa entsprechend weiter zunehmen.

Ende

Zum Schluss ein Gedicht aus einem weiterhin lesenswerten Artikel „Tränen für das Klima“: Der übliche Verdächtige
Ist’s irgendwo sehr öd‘ und trocken,
ist irgendwo ein Feuchtgebiet,
erklingen schon die Totenglocken,
dann ist’s das Kohlendioxid.
Die Welt wird es verdächtigen.
Das Gas sei schuld an jedem Leid,
dem kleinen und dem mächtigen,
an jeder Widerwärtigkeit.
Das Gas sei da, um zu verschmutzen.
So schwarz und braun wie Kohle.
Vergessen ist sein großer Nutzen,
sein Dienst zum allgemeinen Wohle.
Es gilt als böses Umweltgift,
doch seine edle Heldentat
führt selten zu ’ner Überschrift
in einem guten Inserat.
Seit vielen Jahrmillionen schon
lässt dieses Gas die Welt ergrünen,
erfüllt die wichtigste Funktion
und macht aus kleinen Pflanzen Hünen.
Erfahren soll’n es alle Länder:
CO2 ist Lebensspender.
Denn ohne seine Emissionen
würd‘ niemand auf der Erde wohnen.
Gedichtautor: Markus Zimmermeier

Quellen

[2] Stern, 18.07.2022: Baerbock: Antworten auf Klimakrise dürfen an keiner Grenze halt machen
[3] Auswärtiges Amt, 11.10.2022: Flutkatastrophe in Pakistan – Außenministerin Baerbock sagt weitere 10 Millionen Euro für Nothilfe zu
[4] Auswärtiges Amt, 18. Juli 2022: Rede der Bundesministerin des Auswärtigen, Annalena Baerbock, zur Eröffnung des Petersberger Klimadialogs am 18. Juli 2022 in Berlin
[5] EIKE 30.07.2021: Einschläge des Klimawandels oder eher eklatantes Staats- und Behördenversagen?
[6] EIKE, 19.07.2022: Wenn historisch belegte Fluten statistisch gar nicht vorgekommen sein können, wird es das Ergebnis einer Attributionsstudie sein
[7] Rede von Frau Baerbock auf dem Klimagipfel 2022 (COP27)
[8] EIKE, 21.11.2022: Früher musste man seinen Namen zumindest tanzen können, heute reicht es, sich werbewirksam anzukleben
[9] GEO, 18.11.2022: ++ TICKER +++ KLIMAKONFERENZ COP27 Ärmere Länder erhalten Ausgleich für Klima-Schäden
[10] EIKE, 28.11.2022: Attributionsstudien zeigen das Gegenteil von dem, was darüber verkündet wird
[11] SZ, Wochenendausgabe vom 25.01.2020: Interview mit Naomi Klein
[12] EIKE, 26. Dezember 2022: Marcel Crok – Warum es keinen Klimanotstand gibt: Eine Analyse des 6. IPCC-Berichts

[13] Auswärtiges Amt, 10.07.2022: Rede von Außenministerin Annalena Baerbock zu Klima und Sicherheit in Palau
[14] EIKE 30. April 2019: Claudia Roth auf Forschungsreise zum Klimawandel
[15] Savin S. Chand at al., Juiy 2020: Declining tropical cyclone frequency under global warming
[16] Australien Government, Meteorology: Tropical cyclone climatology
[17] CSIRO and SPREP, 2021: ‘NextGen’ Projections for the Western Tropical Pacific: Current and Future Climate for Palau Technical Report
[18] Deutschlandfunk Kultur, 11.03.2010: Erschütternde Dimension
[19] Literaturkritik.de: Der bis heute verschwiegene Genozid: Die araboislamische Sklavenhandel war schlimmer als der transatlantische Sklavenhandel der Europäer

[20] dpa, 20.12.2022: Baerbock: Deutschland und Nigeria zusammen gegen Klimawandel
[21] EIKE, 27.05.2022: Wieder schlägt der Klimawandel unbarmherzig zu: Nun versinkt auch Lagos (Nigeria) im Atlantik
[22] EIKE, 11.07.2017: Der dürregebeutelte Sahel wird grün – ein schlimmes Anzeichen des Klimawandels
[23] EIKE 24.12.2018: Entwicklungshilfeminister Müller sorgt dafür, dass Deutschland für fabulierten Klimawandel in Afrika (noch mehr) Reparationen bezahlt
[24] BMZ, Pressemitteilung 22. Dezember 2022: DÜRRE AM HORN VON AFRIKA Deutschland unterstützt mit Sozialsystemen und Wasserversorgung
[25] FEDERAL REPUBLIC OF NIGERIA Federal Ministry of Environment National Drought Plan November, 2018
[26] projection of meteorological droughts in nigeria during growing seasons under climate change scenarios

[27] Karsten Brunk and Detlef Gronenborn, 2004: FLOODS, DROUGHTS, AND MIGRATIONS THE EFFECTS OF LATE HOLOCENE LAKE LEVEL OSCILLATIONS AND CLIMATE FLUCTUATIONS ON THE SETTLEMENT AND POLITICAL HISTORY IN THE CHAD BASIN
[28] Simon J. Armitage at al., 2015: West African monsoon dynamics inferred from abrupt fluctuations of Lake Mega-Chad
[29] AONDOVER TARHULE and MING-KO WOO: TOWARDS AN INTERPRETATION OF HISTORICAL DROUGHTS IN NORTHERN NIGERIA
[30] Abaje I. B. at al., 2012: Recent Trends and Fluctuations of Annual Rainfall in the Sudano-Sahelian Ecological Zone of Nigeria: Risks and Opportunities
[31] EIKE, 22. Sept. 2021: Annalena lässt den Meerespegel schnell mal um 7 m steigen – und zwei schauen nur wie bekloppt dabei zu

[32] David Nash, June 2022: Is eastern Africa’s drought the worst in recent history? And are worse yet to come?
[33] Was die rabiate iranische Kopftuchpflicht mit dem Islam zu tun hat (tichyseinblick.de)

 

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