Klimareparationen sind der jüngste Indikator für die dringende Notwendigkeit einer soliden Klimadebatte
Jennifer Schubert-Akin, CFACT Ed
Man kann den Amerikanern verzeihen, wenn sie in der Thanksgiving-Woche die Nachricht verpasst haben, dass wir nun für die Klimareparationen aufkommen müssen. Beim jüngsten Abschluss der UN-Klimakonferenz COP 27 einigten sich die Teilnehmer, darunter auch die von John Kerry geleitete US-Delegation, auf die Einrichtung eines „Fonds für Klimagerechtigkeit“.
Der Fonds soll angeblich die „Verluste und Schäden“ von Naturkatastrophen, die durch den Klimawandel in Entwicklungsländern verursacht werden, durch Steuergelder der Industrieländer ausgleichen, die angeblich dafür verantwortlich sind, weil sie mehr Kohlenstoff emittiert haben.
Der Klimagerechtigkeitsfonds ist seit Jahrzehnten ein Ziel der Klimabürokraten. „Dies ist ein historischer Moment“, sagte Nabeel Munir, ein pakistanischer Diplomat und Chefunterhändler der G77-Entwicklungsländer. „Es ist die Krönung von 30 Jahren Arbeit und der Beginn eines neuen Kapitels im Streben nach Klimagerechtigkeit“.
Doch dieses neue internationale Steuersystem ist auch das neueste Kapitel in der alten Geschichte der Amerikaner, die ihren Lebensstandard auf dem Altar des Klimawandels opfern. Die Perspektiven der einfachen Menschen, die auf billige, zuverlässige Energie angewiesen sind, müssen dringend in die klimapolitischen Gespräche einbezogen werden, bevor weitere Opfer gebracht werden.
Die Einrichtung dieses Fonds erfolgt zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt für die Amerikaner, die aufgrund der ablehnenden Haltung der Regierung Biden gegenüber traditionellen Energien bereits mit historisch hohen Strom- und Benzinkosten konfrontiert sind. Aus den Daten der Energy Information Administration EIA geht hervor, dass die amerikanischen Haushalte doppelt so hohe Heizkosten zu tragen haben wie noch vor zwei Wintern.
Und die derzeitige Energiepolitik wird diese Preise weiter in die Höhe treiben. Letzten Monat kündigte die Regierung Biden neue Vorschriften für Methangas an. Sie hat die wenigsten Öl- und Gaspachtverträge auf Bundesebene seit der Truman-Regierung genehmigt.
Noch schlimmer ist die Situation in Europa, wo nach Schätzungen von The Economist in diesem Winter weitere 147.000 Menschen aufgrund künstlich hoher Energiepreise sterben werden, die die Menschen daran hindern, ihre Häuser angemessen zu heizen. Ein hochrangiger deutscher Politiker* empfiehlt den Bewohnern, auf das Baden zu verzichten und stattdessen einen Waschlappen zu benutzen und nur einen Raum im Haus zu heizen, um Energie zu sparen.
[*Der Link verweist auf WUWT. Dort hat man einen Beitrag von Pierre Gosselin von seinem Blog genommen. Dieser wiederum bezieht sich auf deutsche Pressemeldungen. Gemeint hier ist Herr Kretzschmann. A. d. Übers.]
Solche drastischen Maßnahmen sind angeblich notwendig, um die schlimmsten Auswirkungen des Klimawandels abzuwehren. Laut UN-Generalsekretär António Guterres befindet sich der Planet „mit dem Fuß auf dem Gaspedal auf dem Highway zur Klimahölle“. Der Begriff „globale Erwärmung“ entwickelte sich zu „Klimawandel“ und dann zur „Klimakrise“. Jetzt ist es die „Klimahölle“ – Feuer und Schwefel.
Doch wie der führende Umweltschützer Bjorn Lomborg betont, hat die UNO in den letzten 50 Jahren immer wieder das Armageddon des Klimawandels vorhergesagt. In einer repräsentativen Projektion warnte die UNO 1989, dass uns, wenn die globale Erwärmung nicht innerhalb von zehn Jahren behoben wird, „eine globale Katastrophe, vom Erdboden verschwundene Nationen und Ernteausfälle“ drohen.
Die ständigen Chicken-Little-Prophezeiungen erinnern an den Shakespeare-Spruch von der Dame, die zu viel protestiert. Könnten die Klimaproteste der UNO ein anderes – oder zumindest ein alternatives – Motiv verraten, um ihre globale Macht auszubauen oder die marxistische Vision zu fördern, die viele ihrer Spitzenbeamten vertreten? Zumindest sollten ihre Behauptungen mit einer extremen Skepsis betrachtet werden, die in den heutigen Mainstream-Medien und der Kultur fehlt.
Hier ein paar Fakten, die in jeder Debatte über Energie- und Klimapolitik eine Rolle spielen müssen: 1) Die Pro-Kopf-Kohlendioxid-Emissionen der USA sind seit 2005 dank der Fracking-Revolution auf dem freien Markt um fast ein Drittel gesunken; 2) die USA emittieren nur 13% der weltweiten Emissionen, so dass nichts, was sie tun, die Temperatur sinnvoll beeinflussen wird, ohne Vorschriften für China, das weit mehr emittiert als alle Industrienationen zusammen; 3) die sich entwickelnden Volkswirtschaften brauchen viel mehr billige und zuverlässige Energie, um zu überleben und zu gedeihen; und 4) die Menschen können sich an die von der Wissenschaft vorhergesagten leicht höheren Temperaturen anpassen.
Wenn solche vernünftigen Perspektiven zur Sprache gebracht werden, ändern sich die Meinungen. Das Steamboat Institute veranstaltete vor kurzem drei energie- und klimapolitische Debatten an Hochschulen, bei denen Steven Koonin, ehemaliger Unterstaatssekretär für Energie in der Obama-Regierung, gegen drei Mainstream-Klimaexperten antrat. Eine Publikumsbefragung ergab, dass deutlich weniger Teilnehmer die Resolution zur raschen Reduzierung der Treibhausgasemissionen unterstützten, nachdem sie Koonins fundierte Analyse gehört hatten, als vor Beginn der Debatten.
Koonin wies unter anderem darauf hin, dass es wenig bis gar keine Anzeichen dafür gibt, dass Naturkatastrophen häufiger oder intensiver geworden sind. Vielmehr haben Naturkatastrophen in dem Maße abgenommen, in dem die Welt reicher geworden ist und Möglichkeiten zu ihrer Abschwächung entwickelt hat. Mit anderen Worten: Die Prämisse, die dem Klimareparationsfonds zugrunde liegt, hat einen fatalen Fehler. Eine solche Rationalität muss das Dogma ersetzen, um die Debatte über den Klimawandel zu entschärfen und den amerikanischen Wohlstand zu schützen.
Jennifer Schubert-Akin is the CEO, Chairman, and Co-founder of Steamboat Institute.
This article originally appeared at Real Clear Energy
Autor: CFACT Ed – CFACT – We’re freedom people.
Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE