Überraschungs-Ei vor Weihnachten: Zeitweise Winterwetter im Dezember 2022 – welche Folgen hat das für ein im Niedergang befindliches Deutschland?
Stefan Kämpfe
Zwei markante Kälteeinbrüche im ansonsten sehr milden Herbst 2022 waren erste Warnschüsse – nun ist der Winter da, ausgerechnet jetzt, in Zeiten der von Altkanzler Schröder begonnenen, von Altkanzlerin Merkel forcierten und von der „Ampel“ noch weiter beschleunigten Energiewende, deren Schwächen bei Dunkelflauten und Kälte nun schonungslos offengelegt werden. Der Wintereinbruch passt auch nicht gut zur Regierungsdoktrin der menschengemachten Klimaerwärmung – die irrige Ausrede „es wird kälter, weil es wärmer wird“ muss mal wieder herhalten. Im Folgenden werden mögliche Ursachen des Winterwetters und dessen Folgen für uns alle beleuchtet.
Seit 2018 verstärkte Zirkulationsstörungen – endet das Zeitalter der West- und Südwestlagen?
hier, hier und hier. Eines ist jedoch klar: Sollte die Häufigkeit der warmen Süd- und Südwestlagen in naher Zukunft abnehmen; so würde auch der bislang noch starke Erwärmungstrend auch im Sommer und Herbst enden; im Winter/Frühling gibt es schon seit 1988 keinen signifikanten Erwärmungstrend in Deutschland mehr.
Es wird kälter, weil es wärmer wird – doch wo in den nördlichen Breiten ist es gegenwärtig merklich zu warm?
Wer die bei EIKE in unregelmäßigen Abständen erscheinenden Kältereports von Christian Freuer liest, beispielsweise hier, bekommt Informationen über weltweit zunehmende Ereignisse in Sachen Kaltwetter, die uns von den „Qualitätsmedien“ vorenthalten werden. Aktuell zeigt uns aber auch ein globaler Blick auf den 45. bis etwa 70. Breitengrad nirgendwo merklich übernormale Temperaturen – es dominieren schon jetzt, im Frühwinter, bläuliche bis violette Farben für den Temperaturbereich von etwa 0 bis minus 40°C. Selbst solche normalerweise Anfang Dezember noch sehr milden Regionen wie England, Benelux und Nordfrankreich sind diesmal zu kalt.

Abbildungen 1a bis 1d: Screenshot der 2-Meter-Lufttemperaturen vom 9. Dezember 2022, 18 Uhr MEZ, zwischen etwa 45 und 70° nördlicher Breite; Bildquelle jeweils windy.com. Nur auf den im Winter generell relativ warmen Meeren oder Ozeanen sowie ganz vereinzelt im äußersten Süden (etwa auf der Breite Mittelitaliens) finden sich noch grünliche bis gelbliche Farbtöne für Temperaturen von etwa +1 bis ganz vereinzelt +15°C; ansonsten ist es überall winterlich kalt; selbst auf den sonst so milden Britischen Inseln. Für Dublin sind die dortigen 0°C sehr kühl! Oben (1a) der Sektor Ostatlantik bis Zentralrussland mit dem schon völlig eingewinterten Skandinavien; in Mitteleuropa hatte da die die Kältewelle noch gar nicht richtig begonnen. Mitte oben (1b) das tief winterliche Osteuropa und Nordasien, 1c Ostsibirien/Alaska/Westkanada, 1d Ostkanada/nördliche USA bis Westatlantik/Südgrönland.
Abbildung 2: Trotz eines leicht negativen Trends der Anzahl der winterlichen Schneedeckentage seit dem Winter 1893/94 lässt diese Grafik nur folgende Schlüsse zu: Fast schneelose und sehr schneereiche Winter gab es schon immer – und der Trend darf nicht in die Zukunft extrapoliert werden. Zudem ist Potsdam sehr wärmeinsel-belastet, Näheres dazu hier.
Abbildung 3: Häufigkeitsentwicklung der Tage mit Westanteil (Mitteleuropa, nach HESS/BREZOWSKY) im meteorologischen Winter seit 1881/82 sowie der winterliche Temperaturverlauf (Flächenmittel Deutschland), dessen Varianz zu fast 48% von der Häufigkeit der Westlagen bestimmt wird. Man achte auf die seit 1882 so bis in die frühen 1980er Jahre nie beobachtete Westlagen-Häufung, beginnend mit dem Winter 1987/88, welche bis heuer (noch) andauert. Zwecks anschaulicherer Darstellung Umrechnung in Indexwerte; einige herausragende Winter sind gekennzeichnet.