Bayerischer Rundfunk BR24 Wissen: Mit welchen Strategien der Klimawandel verharmlost wird

Von Prof. Dr. Horst-Joachim Lüdecke

Der Beitrag im BR24 (hier). Ein sog. Faktenfuchs des BR24, im vorliegenden Fall die Journalistin Frau Karen Bauer, nimmt sich der angeblichen Verharmloser des Klimawandels an. Die Dame hat Literatur-Kunst-Medien und Politikwissenschaft studiert, landete als Moderatorin, Redakteurin und Autorin beim Bayerischen Rundfunk und beschäftigt sich dort nun mit einem komplexen naturwissenschaftlichen Thema, das intellektuell zu hoch für sie ist. Man muss daher Nachsicht für den von Frau Bauer verzapften sachlichen Unsinn haben. Schließlich würde es auch dem Autor als Physiker beim Faktencheck eines Instituts, welches sich mit kognitiver Psychologie befasst, nicht viel besser ergehen. Also „Schuster bleib bei Deinen Leisten!“ das gilt auch und insbesondere für Journalisten.

Als weiterer, die fragwürdigen Funde Frau Bauers bestätigender „Faktenfuchs“ wird ein Michael Brüggemann bemüht, Professor für Kommunikationswissenschaft an der Universität Hamburg im Interview mit dem #Faktenfuchs. Böse Zungen sprechen in solchen Fällen von einem Professor für Geschwätz-Wissenschaft. Und schlussendlich gibt es noch einen Herrn Staud als „Klima-Fachjournalist“, der sich, wie sich bald herausstellt, Probleme mit dem genaueren Hinsehen hat. Man darf also gespannt sein, was da so insgesamt herauskam.

Seien wir nett und liebenswürdig, denn Frau Bauer wird wegen intellektueller Defizite in Sachen Naturwissenschaften vermutlich nur wenig von dem verstehen, was im Folgenden zum unterhaltsamen Faktencheck des BR24 zu sagen ist. Vielleicht macht Frau Bauer sich wenigstens die Mühe zu verstehen, aber meine früheren Erfahrungen mit Journos lassen kaum Hoffnung aufkommen. Die Zeiten, in denen man erst einmal richtig zuhört, dann nachfragt, dann nach ordentlichen Quellen recherchiert und sich schließlich auf solider Basis eine Meinung bildet, sind schon lange vorbei. Gehen wir also den Faktencheck kurz durch, mehr Aufwand lohnt nicht.

Zuerst zur Überschrift von B24: „Verharmlosung“ des Klimawandels

Es ist wohl kaum ein einigermaßen vernünftiger Mensch oder eine ordentliche Institution bekannt, die den Klimawandel ernsthaft verharmlost. Klimawandel gibt es, seitdem die Erde existiert und dies zum Teil sehr heftig und schädlich für die erleidende Menschheit. Konstantes Klima gab es noch nie! Über Klimaperioden, die für die Menschheit alles andere als harmlos waren, sind stellvertretend die letzte Eiszeit (Ende vor etwa 10.000 Jahren) und die sog. kleine Eiszeit von 1450 bis 1850 zu nennen. Nur Verrückte leugnen oder verharmlosen diese fürchterlichen Klimaperioden im Klimawandel. Warmzeiten waren dagegen noch nie schädlich für die Menschen.

Das „darum geht’s“ von Frau Bauer in drei Hauptpunkten

  1. Der Klimawandel macht Extremwetter wahrscheinlicher, die Folgen sind auch in Deutschland spürbar.
  2. Eine Minderheit, die den Klimawandel leugnet oder verharmlost, versucht Einfluss zu nehmen auf die Bundespolitik.
  3. Um ihre Falschbehauptungen zu stützen, bedienen sie sich bekannter Strategien und instrumentalisieren seriöse Quellen, wie die Daten des Deutschen Wetterdienstes.

Erster Punkt: Bereits der ist falsch. Belege für ihre steile Behauptung bringt Frau Bauer natürlich nicht bei. Vielleicht kennt aber Frau Bauer zumindest das IPCC, populär auch Weltklimarat, welches regelmäßig Sachstandsberichte (Assessment Reports) herausgibt, hier ist der AR5 von 2013 gemeint. Der AR5 fasst in seinem ausführlichen Kapitel, welches sich genau mit der Frage nach Zunahme oder Nichtzunahme von Extremwetterereignissen in Klimazeiträumen befasst, zusammen: “There is limited evidence of changes in extremes associated with other climate variables since the mid-20th century.” (IPCC 2013, AR5, WGI, Kapitel 2.6, Seite 219). Im 8 Jahre späteren AR6 von 2021 hat sich daran nichts Wesentliches geändert. Das kann auch gar nicht anders sein, denn „Klima“ ist der lokale statistische Mittelwert aller Wetterparameterüber mindestens 30 Jahre – ich fürchte, dies ist Frau Bauer unbekannt. Eine eindeutige auf Messungen beruhende Klima-Erkenntnis kann daher nicht bereits nach 8 Jahren wieder umgestoßen werden. Allenfalls das Wetter kann sich in diesem kurzen Zeitraum geändert haben. Die Behauptung von Frau Bauer, dass sich der jüngste Klimawandel maßgebend in mehr oder stärkeren Extremwetterereignissen bemerkbar macht und dass sich darüber sogar alle Forscher einig seien, ist daher purer Unsinn. Dafür gibt es bis heute keine Messbelege. Der Unsinn ist freilich in den Medien unausrottbar, er ist einfach zu attraktiv.

Von gleicher Qualität und ebenfalls ohne jeden seriösen Nachweis ist die Behauptung von Frau Bauer „Und: Laut einer Studie der Cornell University in New York kommen 99,9 Prozent aller Studien, die durch unabhängige Gutachter aus demselben Fachgebiet geprüft wurden („peer-reviewed“), zu dem Ergebnis, dass der Klimawandel menschengemacht ist.“ In der Geisteswissenschaft ist anscheinend unbekannt, dass bei Aussagen wie 99,9 Prozent stets ein rotes Licht im Denkapparat aufleuchten sollte.

Zweiter Punkt: Die Frage, wer eigentlich den Klimawandel leugnet, wurde bereits oben behandelt – niemand, außer Verrückte.

Zum Versuch des Einflussnehmens: Selbstverständlich möchte EIKE auf die öffentliche Meinung und auf die aktuell für unser Land verhängnisvolle Politik Einfluss nehmen, mit Fakten, aufklärende Schriften und Klimakonferenzen. Diese Einflussnahme folgt unseren demokratischen Regeln der grundgesetzlich garantierten freien Meinungsäußerung. Dass in Deutschland infolge „Klimaschutz“ und Energiewende eine Situation von äußerster Gefährlichkeit entstanden ist, können nur Blinde betreiten. Wir haben bald keine chemische Industrie mehr, die Autoindustrie und der Mittelstand wandern aus und selbst Bäcker machen Pleite, weil sie die hohen Energiekosten nicht mehr stemmen können.

Wir setzen uns für sofortiges Beenden von „Klimaschutz“ und Energiewende ein, d.h. für ein Ende mittelalterlicher Methoden der Stromerzeugung wieder hin zum modernen technischen Fortschritt. Der findet inzwischen nicht mehr in Europa, sondern in Asien statt. Er besteht in vermehrter Nutzung von Kohle, Öl und Gas und zwar so lange, bis nach den momentan geplanten KKW-Neubauten der Generation III+ und dann nach weiteren Jahrzehnten die Kernkraftwerke der Generation IV zur Verfügung stehen. Erst letztere werden in ausreichender Anzahl und zum Teil als Brüter die fossilen Brennstoffe allmählich ersetzen.

Wir sind für konsequenten Naturschutz, nicht jedoch für den religiös-ideologischen Klimaschutz, der nicht existiert, denn Klima als statistisches Mittel von Wetter über mindesten 30 Jahre kann man nicht schützen. Man müsste dazu mit dem Schutz des Wetters anfangen. Wir halten die gegenwärtige schwache Wiedererwämung nach Ende der kleinen Eiszeit für einen vorwiegend natürlichen Vorgang, weil hier ein Einfluss des Menschen bis jetzt nicht nachweisbar ist. Und wir halten jede Klimaerwärmung für positiv, dies bestätigt die bisherige Menschheitsgeschichte.

Drittter Punkt: „Instrumentalisierung von seriösen Quellen“

Dieser Punkt ist interessanter, denn um mit seriösen Quellen Falschbehauptungen zu stützen, müssen diese Quellen verfälscht oder falsch interpretiert werden. Im gesamten Faktencheck ist allerdings kein Nachweis aufzufinden, wo dies geschehen sein soll. Dazu gehört nämlich der nachvollziehbare Beleg der Verfälschung oder der Falschinterpretation.  Ich greife dazu ein Beispiel stellvertretend heraus:

Frau Bauer behauptet, die in EIKE gezeigte Grafik von Kowatsch (EIKE) mit den Septembertemperaturen seit 1932 bis heute sei irreführend. Warum eigentlich irreführend? Die Daten sind in Ordnung, und lineare Regression (gerade Linie) ist ein klassisches wissenschaftliches Verfahren, um einen Trend grafisch darzustellen und zu quantifizieren. Was ist daran irreführend? Die Grafik zeigt korrekt und zutreffend, dass zumindest ab 1932 nichts Dramatisches mit der Septembertemperatur in Deutschland passiert ist. Dem Autor ist momentan nicht bekannt, was der Ersteller der Grafik, Herr Kowatsch noch weiter dazu ausführte, aber dass er mit seiner Grafik nicht den Klimawandel abstreiten will, das ist wohl unbestritten.

Im Folgenden wird ein „Klima-Fachjournalist“ namens Staud von Frau Bauer bemüht.  Laut Stauds Einschätzung melden sich bei EIKE vor allem wissenschaftliche Laien oder pensionierte Wissenschaftler fachfremder Fakultäten zu Wort „Eine wirkliche Forschungsarbeit habe ich da noch nicht gesehen„, so Staud, „Was ich dort sehe, sind sehr isolierte Texte auf der Webseite, die im Blog veröffentlicht werden, die wirklich nicht mal Mindestanforderungen für einen offenen oder gar wissenschaftlichen Blick aufs Thema genügen.“

Da haben wir also mit Herrn Staud einen Augenpatienten vor uns. Nur ein guter Augenarzt kann da noch helfen. Von Recherche keine Spur, hat er die Webseite von EIKE eigentlich einmal angeschaut? Dort wird Staud als einen der Hauptmenüpunkte „Publikationen“ finden. Klickt er nun auf „Publikationen“, findet er aufgelistet alle wissenschaftlichen Arbeiten von EIKE-Mitgliedern, die in begutachteten Fachjournalen erschienen sind. Die besten Journale dabei waren bisher: Polarforschung (Alfred Wegener Institut Bremerhaven); Journal of Atmospheric and Solar-Terrestrial Physics (Elsevier); Climate of the past (European Geosciences Union); Frontiers in Earth Science (Frontiers); Journal of Hydrology: Regional Studies (Elsevier), und – auf der Pole-Position – Scientific Reports (Nature). Auf Grund ihrer Veröffentlichungen in diesen Journalen werden inzwischen zwei EIKE-Autoren als regelmäßige Reviewer eingeladen – unentgeltlich, weil Review eine wissenschaftliche Ehre, Verpflichtung und leider auch viel Arbeit ist. Eine Fachstudie von EIKE-Autoren wurde übrigens im IPCC-AR6 zitiert, dies alles zu „fachfremd“. Die erforderlichen Quellen sind hier nicht noch einmal aufgeführt, sie sind alle unter den EIKE-Publikationen genannt.

Was auch nicht wenig erstaunt in dem BR24-Beitrag ist das völlig Ignorieren der jährlichen EIKE-Klimakonferenzen – aktuell die 15-te in der Nähe von Halle -, in denen international renommierte Klima-Forscher ihre Ergebnisse vortragen. Herr Staud sollte sich vielleicht mal in Google Scholar schlau machen und die Fachpublikationen dieser EIKE-Gäste näher ansehen. Als Videos sind fast alle Beiträge dieser Konferenzen veröffentlicht. Würde den Klima-Bildungsstand von Frau Bauer und ihren weiteren Mitstreitern heben.

Fazit

Der Rest des BR24-Beitrags lohnt die weitere Besprechung nicht mehr. Es ist der übliche wohlbekannte Unsinn von an Haaren herbeigezogenen Unterstellungen, allerdings mit einer kleinen „Enttäuschung“ für uns. Die bisher niemals ausgelassene angebliche Verquickung und Finanzierung von EIKE mit bzw. von der Ölindustrie kommt erstaunlicherweise in der B24 – Sendung nicht vor. Wir sind tief enttäuscht über diesen Mangel, denn von all dem Unfug, der so über EIKE verbreitet wird, ist dieser der lustigste. So bleibt uns diesmal ein herzhaftes Amüsement versagt. Vielleicht das nächste Mal, lieber B24. Aber was kann man schon von einer Sendung im ÖR erwarten, die bereits helle Schüler unterer Gymnasialklassen besser gemacht hätten.

Daran schließt sich eine rhetorische Frage an: Wo landen eigentlich unsere Pflichtbeiträge für den öffentlichen Rundfunk? Ist kein Geld für ordentlichen Journalismus da, der nach alter Sitte fachkundig und neutral der Verpflichtung nachkommt, sein Publikum ordentlich zu informieren? Um Missverständnisse zu vermeiden: Niemand hat die wissenschaftliche Wahrheit gepachtet. Aber ordentlich fundierte Sachkritik ohne jede ideologische Voreingenommenheit und ohne Ansehen der Person oder Institution ist das demokratisch Beste, was Wissenschaft, Politik und alle Institutionen, die sich öffentlich äußeren, ertragen müssen. Nur so entsteht gute Demokratie. Was jedoch der BR24-Beitrag hier veröffentlicht hat, ist leider das genaue Gegenteil.




„Zum Teufel mit den Ideologien!“  Ein Aufruf zur Tat?

von EIKE Redaktion

Ein solches Buch war eigentlich längst überfällt. Denn es behandelt in klarer kühler Sprache die Zerstörung der Gesellschaft, der Wirtschaft und der Demokratie vieler westlicher Staaten – allen voran die BRD und die USA – durch die Herrschaft einer wachsenden Zahl von Ideologien. Aufgrund der Vorgaben der USA und der fundamentalistischen Verbindung der Ideologien mit einem Staat wandeln die Ideologien Staat und Gesellschaft mehr und mehr in totalitäre Gesinnungsdiktaturen um. Die Autoren haben diesen Trend und seine Auswirkungen analysiert und Möglichkeiten zur Umkehr der katastrophalen Entwicklung unserer Gesellschaft erarbeitet und beschrieben. Dabei geht es um objektivierbare und empirisch-wissenschaftlich begründete strukturelle Änderungen für den Staat und die Gesellschaft. Die Vorschläge der Autoren erfordern dafür „eine neue Aufklärung und eine andere Demokratie“.

Ziel der Autoren ist es, die Gemeinsamkeiten des Missbrauchs einer Reihe von quasi-religiösen Ideologien wie der von der menschengemachten Klimakatastrophe in den westlichen Gesellschaften anzuprangern, sowie mögliche strukturelle Änderungen, um die Desinformation der Gesellschaft und den Missbrauch der Ideologien zu verhindern. Als Ideologien betrachten sie dabei auch Weltanschauungen wie den Antikapitalismus und die Diskriminierung der „bösen Russen“. Letztlich geht es aber um das, was die Mediziner ein „Syndrom“ nennen: Ein Krankheitsbild, zu dem mehrere Faktoren beitragen.

Die Etablierung und Eskalation einer Ideologie in der Öffentlichkeit beginnt meist mit einer „Grundlüge“, mit ersten, von den Medien sensationell dargestellten Meldungen, wie die Erderwärmung um 4 – 6° durch fossiles CO2 oder völlig überzogenen Infektions- und Sterblichkeitsraten durch Coronaviren in Wuhan. Diesen Meldungen geht stets eine jahrelange Vorbereitung durch international aktive NGOs voraus, meist auf Initiative der USA. Wenn eine Ideologie etabliert ist, wird sie rasch durch Profiteure aus Wirtschaft und Politik übernommen und für Profite von Konzernen und Finanz-Spekulanten sowie der Vergrößerung staatlicher Macht missbraucht. Neuere wissenschaftliche Erkenntnisse zu den Ideologien werden konsequent unterdrückt und Andersdenkende als „Leugner“ diskriminiert.

Zu den von den Autoren vorgeschlagenen ursächlichen und strukturellen Änderungen gehören:

  • Die Verpflichtung des Staates auf die Verbreitung verifizierter empirisch-wissenschaftlicher Erkenntnisse ab der Grundschule,
  • Missbrauch von Mehrheiten zur Festlegung von „Wahrheiten“,
  • das Verbot von Desinformation durch Staat und Leitmedien,
  • die Freiheit der Forschung von ideologischen Vorgaben,
  • die drastische Beschränkung der Macht und des Einflusses der politischen Parteien,
  • die Abschaffung der Berufspolitiker, des Listenwahlrechts und des Fraktionszwangs,
  • den Ersatz der pauschalen Ein-/Ausgabenrechnungen des Staates durch eine Bilanz,
  • eine Verantwortung der Politiker für ihre Entscheidungen vergleichbar zur Verantwortung der Geschäftsleitung eines Unternehmens,
  • geeignete Strukturen in der Gesellschaft, um Verantwortungen nach dem Prinzip der Subsidiarität zuordnen zu können,
  • einen angemessenen Pluralismus zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit, sowie
  • die Erarbeitung und Einführung einer Starken Verfassung, deren Änderung durch politische Parteien nicht möglich ist.
  • Ebenso schlagen die Autoren eine Konsensdemokratie wie in der Schweiz vor,
  • die konsequente Stärkung der direkten Demokratie sowie
  • die direkte Wahl aller wichtigen Funktionen im Staat.

Die aktuelle gesellschaftspolitische Entmündigung vieler Bürger aufgrund jahrzehntelanger Gehirnwäsche und Desinformation durch Staat, Parteien und Leitmedien ist dabei natürlich zunächst ein Risiko. Die Kompetenz der Bürger dürfte sich aber durch neue Möglichkeiten der gesellschaftspolitischen Beteiligung wie regelmäßige Volksentscheide und mehr Einfluss mit den Wahlen rasch verbessern, sobald es gelingt, Staat und Gesellschaft nachhaltig zu reformieren.

Man kann es auch als einen Aufruf zum Handeln verstehen.

Zum Teufel mit den Ideologien!

Für eine neue Aufklärung und eine andere Demokratie

Günter Dedié, Ramin Peymani

Gesellschaft, Politik & Medien

Paperback

236 Seiten

ISBN-13: 9783756237371

Verlag: Books on Demand

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Ein typischer Austausch mit einem Klima-Alarmisten / einem erzwungenen Energieumwandler

Robert Bradley Jr., MasterResource

„Die ökonomische und ökologische Überlegenheit der mineralischen Energien mit ihrer großen Energiedichte sollte zum Umdenken anregen. Und die Klimapolitik steht vor COP 27 vor einem Scherbenhaufen.“

„Das Schlimme ist, dass diejenigen, die sich zur ‚Klimaangst‘ bekennen, keine Lust haben, sich ernsthaft mit dem CO2-Klima-Optimismus, also der Energiefreiheit für die Massen, auseinanderzusetzen. Und sie sehen kein Übel in den Öko-Sünden von Wind, Solar und Batterien….“

Ich beteilige mich aktiv an Debatten auf LinkedIn gegen Klimaalarmisten/gezwungene Energiewandler (und teile sie gelegentlich). Manchmal fühle ich mich wie ein Lehrer, der eine Reihe von Argumenten vorträgt, die nur oberflächlich abgetan wurden. Die gute Nachricht ist, dass es viele Leser in der Mitte gibt, die sehen, was vor sich geht. Einige schließen sich mir jetzt in dieser zweiseitigen Debatte auf LinkedIn an.

Ich musste einige hasserfüllte Gegner abblocken, aber insgesamt habe ich viel daraus gelernt, dass ich hinter die feindlichen Linien geraten bin. Hier sind einige wichtige Erkenntnisse aus meiner fast einjährigen Erfahrung.

1. Die große Mehrheit der Gegner ignoriert, anstatt sich zu engagieren. Sie folgen Michael Manns Rat: „Berichten, blockieren. Nicht angreifen.“

2. Diejenigen, die sich engagieren, sind überzeugt, dass die „Leugner“ keine intellektuellen Argumente haben und nur „Lockvögel für Big Oil“ sind (siehe den Austausch unten).

3. Die Aktivisten, die dem Nicht-Alarmismus ausgesetzt sind, greifen auf den IPCC und andere ausgewählte Autoritäten zurück („argument from authority“).

4. Nach der Widerlegung von Nr. 3 (wie bei Climategate) kommt ad hominem nach dem Muster von Nr. 2.

5.Nach #3 und #4 ziehen sie sich zurück.

Einige Gegner sind höflich und geben tatsächlich einige Schwächen in ihrer Argumentation zu. Aber sie sind die Ausnahme hinter dem grünen Vorhang; die meisten debattieren mit religiöser Inbrunst und argumentieren so, als gäbe es keine grüne Energiekrise auf der ganzen Welt, von Texas und Kalifornien über UK bis hin zur EU.

Insgesamt gibt es wirklich wenig Bewegung bei den Alarmisten/erzwungenen Energiewandlern, sei es als Ergebnis tiefgreifender Ökologie, mangelnden Verständnisses der Ökonomie (Kompromisse und Opportunitätskosten) oder weil sie wütend auf das System, den Status quo, das Establishment sind (in diesem Fall würde ich mir wünschen, dass sie sich gegen die wahren Eliten auflehnen würden).

Wirklich seltsam ist die Tatsache, dass diejenigen, die zugeben, „Klimaangst“ zu haben, keine Lust haben, sich ernsthaft mit den Argumenten für CO2/Klima-Optimismus auseinanderzusetzen, auch bekannt als Energiefreiheit für die Massen. Und sie sehen nichts Böses in den Öko-Sünden von Wind, Solar und Batterien, noch verstehen sie das Argument der Energiedichte/Intermittenz, das schon vor 150 Jahren erkannt worden war.

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Hier ist ein typischer Austausch, der kürzlich bei LinkedIn stattfand:

Robert Bradley Jr [RB]: Es ist Zeit, gegen die intellektuelle/klimatische Elite zu rebellieren. Mineralische Massenenergien für echte Menschen.

Brian Scott [BS]: Oder für Lobbyisten wie Sie, die für Fehlinformationen bezahlt werden, richtig Rob?

RB: Falsch in allen Punkten …. Wir sind das schon einmal durchgegangen. Die wirtschaftlich und ökologisch überlegenen Argumente für dichte mineralische Energien sollten zu einem Umdenken führen. Und die Klimapolitik ist auf dem Weg zur COP 27 ein Scherbenhaufen.

BS: Ihre Organisation wird von der Industrie finanziert, das ist gut dokumentiert. Die klimapolitischen Investitionen sind so hoch wie nie zuvor.

RB: Das haben wir schon einmal erlebt. Wir haben mehrere tausend Anhänger des klassischen Liberalismus. Wissen Sie, was klassischer Liberalismus ist? Beenden Sie das ad hominem und konzentrieren Sie sich auf die Argumente – Sie sind gegen die Wirtschaft und gegen den Umweltschutz.

BS: Meine sind gegen die Umwelt?

RB: Ja … die Verdoppelung des Stromnetzes und des Verkehrssystems erfordert eine ganz neue Stufe der Industrialisierung und einen enormen Anstieg des Bergbaus. „Große Schaufeln“, wie Daniel Yergin sagt.

Und die Landschaft mit Wind- und Solarenergie und Übertragungssystemen zu bearbeiten, die nur ein Drittel der Zeit in Betrieb sind, ist ein Eingriff in die Natur, den die dichten mineralischen Energien vermeiden. Und was haben Sie gegen Global Greening durch CO2?

BS: Duplizieren ist Unsinn. Der Abbau von Mineralien zur Verringerung der Auswirkungen des Klimawandels bei gleichzeitiger Wiederverwertung dieser Mineralien für die Wiederverwendung… Landschaft ist kein Thema Dachflächen decken mehr als genug der Nachfrage und Solaranlagen auf marginalen landwirtschaftlichen Flächen helfen Landwirten, ihre Rechnungen zu bezahlen. Co2 für die Ökologisierung? Ich würde sagen, wenn Sie das glauben, muss ich Ihnen eine Brücke verkaufen, aber ich weiß, dass Sie dafür bezahlt werden, dieses Narrativ zu verkaufen. Die Idee der Ökologisierung durch zunehmende Dürren und Überschwemmungen ist urkomisch.

RB: Vervielfältigen heißt … Wind, Solar, Batterien, die von der Energiewirtschaft nicht gebraucht werden. Ich spreche über industriellen Wind und industrielle Solarenergie, nicht über Mikro- und netzunabhängige Anlagen. Große Öko-Revolte an der Basis.

CO2-Ökologie – das ist eine anerkannte Wissenschaft. Vorhersagen der Klimamodelle – unsichere Wissenschaft.

Zu dem Ad-hominem „Ich weiß, dass Sie dafür bezahlt werden, dieses Narrativ zu verkaufen“: Das ist einfach falsch. Ich vertrete die korrekte, klassisch-liberale Weltsicht, die Sie nicht zu verstehen scheinen.

Zunehmende Dürreperioden und Überschwemmungen? Irrtümer, wenn Sie die langfristigen Daten untersuchen wollen. Die „Energiewende“ ist schlechte Ökonomie und schlechter „Ökologismus“. Globale Ökologisierung und Energiedichte sind umweltfreundlich. Schwache, intermittierende Technologien sind umweltschädlich.

Elitismus vs. Energie für die Massen, wie von den Massen gewählt.

BS: lol Noch mehr Propaganda, die nicht von Wissenschaftlern, sondern von einem bezahlten Webentwickler erstellt wurde. Ich bin neugierig, ob Herr Koch das für Sie redigiert oder ob Sie künstlerische Freiheit haben.

RB: Wieder falsch mit dem ad hominem. Gehen Sie doch einfach auf die Argumente ein: dichte mineralische Energien sind besser für die Umwelt und den Geldbeutel als verdünnte, intermittierende, parasitäre, kumpelhafte Energien.

Und die Energiekonsumenten weltweit haben genug von einer intellektuellen/politischen Elite, die sie bedroht und ausraubt.

Die COP27-Scharade kommt.

BS: Ich würde mich freuen, wenn wir uns mit dem Argument auseinandersetzen könnten. Da Sie die Welt mit Emissionen zerstören, haben Sie keine Lösung. Ich habe viele Freunde in der Öl- und Gasindustrie mit unterschiedlichen Meinungen, aber keiner von ihnen glaubt an diesen CO2-Quatsch, um die Erde zu retten.

RB: „Die Welt mit Emissionen zerstören“ … „Sie haben keine Lösung.“ … „CO2 zur Rettung der Erde Unsinn“

Drei Schläge. Erstens sind die Emissionen echter Luftschadstoffe gesunken, sehr gesunken, und das wird sich voraussichtlich fortsetzen. CO2 ist kein Schadstoff, der die Welt zerstört.

Zweitens lautet die Lösung: 1) keinen Schaden anrichten, 2) Wetterextreme vorhersehen und sich an sie anpassen, was kein „Klimawandel“ ist, 3) mit mehr CO2 und den besten Energien gedeihen.

Drittens wird die Erde durch CO2 nicht „gerettet“, sondern bereichert. Dies ist ein Teil der Debatte, die als anerkannte Wissenschaft gilt.

BS: Geld lässt die Leute alles glauben, nicht wahr. Ich frage mich, wo genau das IPCC geblieben ist. Sollten Sie denen einen Scheck geben?

RB: Wieder falsch mit Ihrem ad hominem. Ich führe nur ein starkes, überlegenes Argument an. Ich würde es nicht anders haben wollen.

Schlusskommentar

Seien Sie immer höflich und halten Sie es wissenschaftlich. Ich hatte zum Beispiel einen ähnlichen Austausch mit einem Kollegen aus einem fernen Land, der ein … Berufsclown war. Der obige Kollege hat schlechte Initialen für einen solchen Austausch und flüchtet sich immer wieder in persönliche Angriffe. Es gibt viele, viele andere Menschen, die den Austausch lesen, und sie sind in der Mitte und überzeugbar. Behalten Sie die Oberhand.

Link: https://wattsupwiththat.com/2022/10/25/a-typical-exchange-with-a-climate-alarmist-forced-energy-transformationist/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

 




Jeff Currie von Goldman Sachs: „3,8 Billionen Dollar an Investitionen in erneuerbare Energien…

haben den Anteil fossiler Brennstoffe am Gesamtenergieverbrauch in 10 Jahren von 82% auf 81% gesenkt“.

Marc MoranoClimate Depot

Wirtschaftswissenschaftler Jeff Currie von Goldman Sachs (Global Head of Commodities Research in der Global Investment Research Division): „Hier ist eine Statistik für Sie, Stand Januar dieses Jahres. Ende letzten Jahres machten fossile Brennstoffe insgesamt 81 Prozent des gesamten Energieverbrauchs aus. Vor zehn Jahren lag ihr Anteil noch bei 82 Prozent. Durch all die Investitionen in erneuerbare Energien – Sie sprechen von 3,8 Billionen Dollar, ich wiederhole: 3,8 Billionen Dollar – ist der Anteil der fossilen Brennstoffe am Gesamtenergieverbrauch von 82 auf 81 Prozent gesunken. Aber wissen Sie, angesichts der jüngsten Ereignisse und der Tatsache, dass Gas wegfällt und durch Kohle ersetzt wird, liegt diese Zahl wahrscheinlich über 82.“ … Unter dem Strich haben wir also eindeutig keine Fortschritte gemacht.“

Reality check: In 1908, fossil fuels accounted for 85% of U.S. energy consumption. In 2015, more or less the same

Transcript:

Der Terminus „Crosstalk“ bedeutet, dass man sich gegenseitig ins Wort fällt. Es wird hier original übernommen. A. d. Übers.]

JOE KERNEN von CNBC: „Die OPEC hat wieder das Sagen, weil wir nicht in Alternativen investiert haben. Das einzige, was Europa getan hat, war, in neuzeitliche Alternativen zu investieren.“
JEFF CURRIE (Wirtschaftswissenschaftler und globaler Leiter der Rohstoffforschung in der Abteilung Global Investment Research bei Goldman Sachs): „Nein, denn wir haben nicht –“

KERNEN: „Wollen Sie damit sagen, dass Erdgas, Atomkraft und Kohle Alternativen sind, oder meinen Sie, dass Wind …“ [Crosstalk]

CURRIE: „Alternativen zur OPEC-Produktion –“

KERNEN: „Fossile Brennstoffalternativen zu –“ [Crosstalk]

CURRIE: „- ob Gas, Öl, Solar, Wind, was auch immer. Aber in der Tat -„

KERNEN: „Atomkraft, Kohle, alle – und die oben genannten. Es hörte sich einfach so an, als ob Sie sagen würden – als ob Sie sagen würden, dass wir nicht schnell genug auf das grüne Zeug umgestiegen sind, und das ist nicht das, was – was Sie sagen wollten –“ [Crosstalk]

CURRIE: „Aber – aber – aber schauen wir uns doch mal an, wie viel uns die Investitionen der Grünen gebracht haben! Hier ist eine Statistik, Stand Januar dieses Jahres. Ende letzten Jahres machten fossile Brennstoffe insgesamt 81 Prozent des gesamten Energieverbrauchs aus. Vor zehn Jahren lag der Anteil noch bei 82 Prozent. Durch all die Investitionen in erneuerbare Energien – Sie sprechen von 3,8 Billionen Dollar, ich wiederhole: 3,8 Billionen Dollar – ist der Anteil der fossilen Brennstoffe am Gesamtenergieverbrauch von 82 auf 81 Prozent gesunken. Aber wissen Sie, angesichts der jüngsten Ereignisse und der Tatsache, dass Gas wegfällt und durch Kohle ersetzt wird, liegt diese Zahl wahrscheinlich über 82. Wenn wir also darüber nachdenken, was die erneuerbaren Energien dazu beigetragen haben – denn vergessen Sie nicht, Sie bauen zwar Kapazitäten auf, aber der Auslastungsfaktor ist ziemlich niedrig. Und dann gibt es noch Europa, das dort investiert, und China, das weitere Investitionen tätigt. Unterm Strich haben wir eindeutig keine Fortschritte gemacht. Und ich denke, der wichtigste Punkt ist, dass der Grund, warum die OPEC in einem noch nie dagewesenen Ausmaß am Ruder ist darin liegt, dass wir, einschließlich aller außerhalb der OPEC, nicht angemessen in die gesamte Energieproduktion, die Infrastruktur und die Fähigkeit, sie zu liefern, investiert haben. Und es ist mir egal – und nebenbei bemerkt, Länder wie Brasilien waren [unleserlich] davon betroffen, weil sie die Zinssätze sehr früh im Zyklus anheben. Sie sind dem, was im Moment passiert, weniger ausgesetzt als, sagen wir, Japan oder Europa.“

Link: https://wattsupwiththat.com/2022/10/25/goldman-sachs-jeff-currie-3-8-trillion-of-investment-in-renewables-moved-fossil-fuels-from-82-to-81-of-overall-energy-consumption-in-10-years/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

 




Woher kommt der Strom? Dunkelflaute

41. Analysewoche 2022

Vom 11.10 bis 14.10.2022 der 41. Analysewoche [Zeitraumanalyse seit 2016; Daten-PDF] gab es in Deutschland das, was Dunkelflaute genannt wird. Die regenerative Stromerzeugung war so schwach, dass auch ein angenommener Ausbaugrad 68% im Jahr 2030 und der Ausbaugrad 86% im Jahr 2040 nur erschütternde Ergebnisse liefern. Es ist auch im Jahr 2040 nach den Prognosen des Agora-Zukunftsmeters mindestens eine Installierte Leistung Gas von 80 GW – aktuell sind es 31 GW – inklusive Reserve notwendig.

Der Stromimport war an diesen vier Tagen enorm. Wobei sich der geneigte Beobachter der deutschen Energiepolitikszene fragt, woher der Strom kommt, der nach Frankreich exportiert wird, um die dortige wackelige Stromversorgung per Kernkraft aufrecht zu erhalten. Diese Aussagen des Wirtschaftsministers liegen doch wohl mehr im Bereich des Politfake.  Frankreich importiert Strom aus Deutschland, das Land exportiert Strom nach Deutschland, wie dieser Chart zeigt. Daraus eine überlebensnotwendige Hilfe Deutschlands für Frankreich abzuleiten, ist politisch sehr hochnäsig und bei den geringen Strommengen mit Sicherheit kein stichhaltiger Grund, die Kernkraftwerke in Deutschland weiter zu betreiben. Der einzig wirkliche Grund liegt darin, dass der Strom der Kernkraftwerke in Deutschland gebraucht wird, um die Gasstromerzeugung im gleichen Rahmen zu halten wie bisher. Fällt der Strom aus Kernkraft weg, müsste die fossile Erzeugung – denn der Wind weht wegen des Abschaltens nicht stärker – gesteigert werden, um den Strombedarf Deutschlands zu decken. Dennoch wollte Dr. Robert Habeck aus rein ideologischen Gründen (Atom: Nein danke! = DNA der Grünen) „abschalten“. Da kam die Idee mit der möglichen ´Frankreichrettung` gerade recht. Dass der Kanzler zuletzt seine Richtlinienkompetenz schriftlich darlegen musste, um den Weiterbetrieb der der Kernkraftwerke bis zum 15. April 2023 zu verfügen, belegt die Unkenntnis um die Notwendigkeit der Stromversorgung per Kernenergie. Diese wird auch nach dem 15. April 2023 unbedingt benötigt. Kernkraftstrom ist nicht nur grundlastfähig, sichert also den Mindeststrombedarf Deutschlands verlässlich mit, sondern liefert darüber hinaus auch praktisch CO2-freien Strom. Kernkraft wurde in der EU als grüner Energieträger eingeordnet und wird sogar von Greta Thunberg und dem IPCC praktisch empfohlen. Im Kampf gegen den Klimawandel. Der sich vollzieht. Ursache ist in erster Linie der überall und jederzeit in der Natur, auf der Erde stattfindende Wandel. Wussten schon die Griechen:

„Alles ist im Fluß!“ Pantha rei!

Allein fast acht Mrd. Menschen wollen leben, essen, wohnen, heizen und vieles mehr. Möglichst Richtung westlichem Standard. Das kostet viel Energie, die allein aus Wind und Sonne bestimmt nicht gewonnen werden kann. Es sei denn, man will zurück in´s Mittelalter.

Detailanalysen

Bei der Tabelle mit den Werten der Energy-Charts und dem daraus generierten Chart handelt es sich um Werte der Nettostromerzeugung, den „Strom, der aus der Steckdose kommt“, wie auf der Website der Energy-Charts ganz unten ausführlich erläutert wird. Nutzen Sie den höchst empfehlenswerten virtuellen Energiewende-Rechner. (Wie viele Windkraft- und PV-Anlagen braucht es, um Kohle- und/oder Kernkraftstrom zu ersetzen? Zumindest im Jahresdurchschnitt.) Ebenso den bewährten Energierechner.

Schauen Sie sich an, wie sich eine angenommene Verdopplung (Original-Excel-Tabelle) beziehungsweise Verdreifachung (Original-Excel-Tabelle) des Wind- und Photovoltaik (PV)-Stroms auswirken würde. Beachten Sie bitte, dass der Strom bei entsprechender Kennzeichnung im Chart (= 1) oft eben nur im Tagesdurchschnitt ausreicht.

Selbst bei einer angenommenen Verdreifachung würde es nicht immer reichen, die Stromversorgung Deutschlands sicherzustellen. In der Vergangenheit war und aktuell ist die regenerative Stromerzeugung zur kompletten Bedarfsdeckung „Strom in Deutschland“ praktisch immer unzureichend. Dieser Chart belegt den Sachverhalt eindrucksvoll. Man erkennt darüber hinaus, dass zum Beispiel gut 40 Prozent regenerative Stromerzeugung im Jahr 2021 nur ein Durchschnittswert sind und dass die knapp 50 Prozent im Jahr 2020 trotz Zubaus weiterer regenerativer Stromerzeugungsanlagen durchaus nicht sicher erreicht werden (1.1. bis 16.10.2022 = 47,4 Prozent). Der Wind, der Wind, das himmlische Kind, der Wind macht halt, was er will. Wobei noch das oben bereits belegte physikalisch-technische Problem hinzukommt: Weht der Wind schwach, wird wenig Strom produziert. Weht er richtig stark, wird sehr viel Strom produziert. Dann müssen die Windkraftanlagen unter Umständen aus dem Wind genommen, abgeregelt werden.

Der Chart mit den Import- und Exportzahlen bis zum 16. Oktober 2022 sowie der Vortrag von Professor Georg Brasseur von der TU Graz sind sehr erhellend. Professor Brasseur folgt nicht der Wissenschaft. Er betreibt Wissenschaft.

Die WiSo-Dokumentation zum Blackout ist dank Professor Harald Schwarz von der BTU Cottbus und diversen Energiewendeprotagonisten (Mindset-GraichenKemfertPaech) in jeder Hinsicht – realistische Einschätzungen/spinnerte Träumereien – informativ. Dass die Energiewende faktisch gescheitert ist, veranschaulicht Professor Fritz Vahrenholt in seinem Vortrag beim „Berliner Kreis in der Union“.

NEU – Energiekrise und Dr. Robert Habeck – Teil 2

Am 13.10 2022 erschien der zweite Teil der Analyse (Teil 1 hier) der  enexion-group, der sich mit der Klimapolitik Robert Habecks befasst.

Beide Teile der Betrachtung „Leschs-E-Auto-Analyse“ zusammen finden Sie hier. Weiterhin lesenswert ist der Artikel vom 3. Juni 2022 der Enexion-Kolumne zur Energiewende: Energiewende & die Bundesnetzagentur, Politik und Gaswirtschaft. Sehr zu empfehlen ist das aktuelle Kompendium für eine vernünftige Energiepolitik der Bundesinitiative Vernunftkraft e.V. Es kann als Nachschlagewerk genutzt werden.

Ich möchte wieder und besonders auf einen Artikel hinweisen, der auf der Achse erschienen ist und mögliche Folgen einer intensiven Stromerzeugung per Windkraft thematisiert: Wenig Wind durch Windkraft heißt Dürre und Starkregen!

Sehr zu empfehlen, aber leider hinter der Bezahlschranke ist der FAZ-Artikel vom 8. Oktober 2022: ZU BESUCH BEI TRANSNETBW – Stromversorger kämpft gegen Blackout-Gefahr.

Beachten Sie bitte unbedingt die Stromdateninfo-Tagesvergleiche, möglich bis 2016, in der jeweiligen Tagesanalyse unten. Dort finden Sie die Belege für die im Analyse-Text angegebenen Durchschnittswerte und vor allem auch die Im- und Exportwerte. Der Vergleich beinhaltet einen Schatz an Erkenntnismöglichkeiten. Das Analysewerkzeug stromdaten.info ist ein sehr mächtiges Instrument, welches mit dem Tool Fakten zur Energiewende nochmals erweitert wurde. Falls Sie die Agora-Handelstage vermissen: bitte die in den Tagesanalysen verlinkte Agora-Chartmatrix aufrufen.

Wichtige Info zu den ChartsIn den Charts von Stromdateninfo ist Solarstrom gelb markiert und immer oben, oft auch über der Bedarfslinie. Das bedeutet aber nicht, dass dies der Strom ist, der exportiert wird. Im Gegenteil. Wegen des Einspeisevorrangs wird dieser Strom, genau wie anderer regenerativ erzeugter Strom, bevorzugt in das Netz eingespeist. Zum Export bleibt praktisch nur konventionell erzeugter Strom übrig, der immer allein aus Netzstabilisierungsgründen benötigt wird. Gleiches gilt für zusätzliche Stromsenken, umgangssprachlich Stromverbraucher genannt.

Wärmepumpen und Elektrofahrzeuge zum Beispiel erhöhen den Bedarf erheblich, so sie denn im geplanten Umfang realisiert werden sollten. Der hierfür zusätzlich benötigte Strom wird aber durchaus nicht regenerativ gedeckt. Die Sonne scheint nicht mehr und länger, der Wind weht nicht stärker, nur weil zusätzlicher Strom benötigt wird. Deshalb wird der zusätzlich benötigte Strom aktuell immer zusätzlich konventionell erzeugt. Jedenfalls so lange, bis der „massive Ausbau“ der „Erneuerbaren“ plus Speicher realisiert wurde und 100 Prozent grüner Strom nicht nur im Durchschnitt, sondern auch tatsächlich zur Verfügung steht, wenn er benötigt wird.

Tagesanalysen

Montag, 10.10.2022: Anteil Wind- und PV-Strom 40,42 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 51,42 Prozent, davon Windstrom 29,07 Prozent, PV-Strom 11,35 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,00 Prozent. Quelle der prozentualen Auswertung ist die Tabelle mit den Werten der Energy-Charts. Die Agora-Chartmatrix [20302040] mit Handelstag „Strom-Import/Export“.

Der Montag [20302040] brachte inkl. fossiler Stromerzeugung noch so viel Strom, dass kein Import notwendig wurde. Der Strompreis lag dauerhaft unter der 300€/MWh-Grenze. In der Nacht wurden sogar um die 70€/MWh aufgerufen. Die Im- und Exportwerte Deutschlands und die von Deutschlands Nachbarn können hier analysiert werden.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 10. Oktober ab 2016.

Dienstag, 11.10.2022Anteil Wind- und PV-Strom 23,58 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 35,74 Prozent, davon Windstrom 12,64 Prozent, PV-Strom 10,94 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,16 Prozent. Quelle der prozentualen Auswertung ist die Tabelle mit den Werten der Energy-Charts. Die Agora-Chartmatrix [20302040] mit Handelstag „Strom-Import/Export“.

Im Tagesverlauf [20302040] brach die regenerative Stromerzeugung Wind, Solar ein. Gab es am Vormittag nur eine kleine Stromlücke, konnte die konventionelle Stromerzeugung den erheblichen Strommangel zum Vorabend nicht mehr für sich ökonomisch sinnvoll ausgleichen. Die Im- und Exportwerte Deutschlands und die von Deutschlands Nachbarn können hier analysiert werden.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 11. Oktober ab 2016.

Mittwoch, 12.10.2022Anteil Wind- und PV-Strom 20,57 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 32,93 Prozent, davon Windstrom 8,98 Prozent, PV-Strom 11,58, Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,36 Prozent. Quelle der prozentualen Auswertung ist die Tabelle mit den Werten der Energy-Charts. Die Agora-Chartmatrix [20302040] mit Handelstag „Strom-Import/Export“.

Kaum PV-Strom, noch weniger Windstrom: Das nennt man Dunkelflaute [20302040]. Viel Stromimport zu knackigen Preisen wird notwendig. Die Im- und Exportwerte Deutschlands und die von Deutschlands Nachbarn können hier analysiert werden.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 12. Oktober ab 2016.

Donnerstag, 13.10.2022Anteil Wind- und PV-Strom 19,92 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 32,10 Prozent, davon Windstrom 13,31 Prozent, PV-Strom 6,61 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,18 Prozent. Quelle der prozentualen Auswertung ist die Tabelle mit den Werten der Energy-Charts. Die Agora-Chartmatrix [20302040] mit Handelstag „Strom-Import/Export“.

Die Dunkelflaute [20302040] dauert an. Zwar gibt es etwas mehr Windstrom, die PV-Stromerzeugung kommt allerdings fast zum Erliegen. Die Preise liegen im Mittel bei 257€/MWh. Die Im- und Exportwerte Deutschlands und die von Deutschlands Nachbarn können hier analysiert werden.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 13. Oktober ab 2016.

Freitag, 14.10.2022Anteil Wind- und PV-Strom 19,93 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 32,75 Prozent, davon Windstrom 13,58 Prozent, PV-Strom 6,35 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,82 Prozent. Quelle der prozentualen Auswertung ist die Tabelle mit den Werten der Energy-Charts. Die Agora-Chartmatrix [20302040] mit Handelstag „Strom-Import/Export“.

Der letzte Tag der Dunkelflaute [20302040]. In Richtung Wochenende normalisiert sich die regenerative Starkschwäche. Die Im- und Exportwerte Deutschlands und die von Deutschlands Nachbarn können hier analysiert werden.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 14. Oktober ab 2016.

Samstag, 15.10.2022Anteil Wind- und PV-Strom 36,59 Prozent. Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 50,04 Prozent, davon Windstrom 29,78 Prozent, PV-Strom 6,8 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 13,45 Prozent. Quelle der prozentualen Auswertung ist die Tabelle mit den Werten der Energy-Charts. Die Agora-Chartmatrix [20302040] mit Handelstag „Strom-Import/Export“.

Über Tag zieht die Windstromerzeugung [20302040] an. Das Preisniveau sinkt. Die Im- und Exportwerte Deutschlands und die von Deutschlands Nachbarn können hier analysiert werden.

Belege für die Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 15. Oktober ab 2016.

Sonntag, 16.10.2022Anteil Wind- und PV-Strom 41,35 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 55,33 Prozent, davon Windstrom 30,34 Prozent, PV-Strom 11,01 Prozent Strom Biomasse/Wasserkraft 12,98 Prozent. Quelle der prozentualen Auswertung ist die Tabelle mit den Werten der Energy-ChartsDie Agora-Chartmatrix [20302040] mit Handelstag „Strom-Import/Export“.

Der geringe Sonntagsstrombedarf [20302040] in Verbindung mit hoher regenerativer Stromerzeugung lässt die Preise zeitweise unter 20€/MWh purzeln. Nur der Import, der kostet. Die Im- und Exportwerte Deutschlands und die von Deutschlands Nachbarn können hier analysiert werden.

Belege für die Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 16. Oktober ab 2016.

Noch Fragen? Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de. Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe und Peter Hager nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr.

Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einem kurzen Inhaltsstichwort finden Sie hier.