von Ulli Weber

 

Am 11. September 2022 erschien auf EIKE die Übersetzung eines Artikels von Willis Eschenbach mit dem Titel „Eine ernste Frage“. Die Titelfrage lautet, Zitat aus dieser deutschen Übersetzung:

Wie wird aus einem CO2-Antrieb von 1,2 W/m² an der Oberseite der Atmosphäre auf mysteriöse Weise ein zusätzlicher Oberflächen-Energiefluss von 7 W/m², den wir brauchen, um die Erde um 1°C zu erwärmen?“

Einmal abgesehen davon, dass Eschenbach mit Durchschnittswerten rechnet, mit denen sich die Stefan-Boltzmann-Beziehung physikalisch gar nicht abbilden lässt, lehnt er in seinem Artikel jede Diskussion über die Existenz des sogenannten „natürlichen atmosphärischen Treibhauseffektes“ ausdrücklich ab. Dabei hatte er dort selbst hergeleitet:

  • Eine Erhöhung der Oberflächentemperatur unserer Erde um 1 Grad Celsius erfordert nach dem Stefan-Boltzmann-Gesetz eine zusätzliche spezifische Strahlungsleistung von etwa 7 W/m².
  • Nach Aussagen des IPCC soll eine Verdoppelung des atmosphärischen CO2-Anteils eine Verminderung der langwelligen Abstrahlung der Erde @TOA um 3,7 W/m² zugunsten der sogenannten „atmosphärischen Gegenstrahlung“ bewirken.
  • Bei einer Klimasensitivität von 3°C/2xCO2 (offenbar als IPCC-Mittelwert) ergibt sich für eine Temperaturerhöhung der Erdoberfläche um ein Grad Celsius eine erforderliche Reduzierung der langwelligen Abstrahlung @TOA von 1,2 W/m² an.

Willis Eschenbach hat damit den Knackpunkt des IPCC-Treibhausmodells exakt herausgearbeitet: Danach stehen @TOA 1,2 W/m² zur Verfügung, um die „THE-Gegenstrahlung“ an der Erdoberflächen um 7 W/m² zu erhöhen und damit die Oberflächentemperatur um 1 Grad Celsius ansteigen zu lassen.

Das führt zu einer klassischen Widerlegung des sogenannten „natürlichen atmosphärischen Treibhauseffektes“ durch einen physikalisch unmöglichen Energiegewinn aus dem Nichts. Dieser Energiegewinn kann nämlich nur durch ein funktionierendes atmosphärisches Perpetuum Mobile aufgebracht werden. Aber selbst das alarmistische Wikipedia weiß, Zitat:

Als Perpetuum mobile (lat. ‚sich ständig Bewegendes‘, Mehrzahl Perpetua mobilia) werden unterschiedliche Kategorien ausgedachter, nicht existierender Geräte bezeichnet, die – einmal in Gang gesetzt – ohne weitere Energiezufuhr ewig in Bewegung bleiben und dabei je nach zu Grunde gelegter Definition möglicherweise auch noch Arbeit verrichten sollen. Allen ist gemeinsam, dass sie mindestens einem thermodynamischen Hauptsatz widersprechen und deshalb nicht realisierbar sind.

Wir haben es beim sogenannten „natürlichen atmosphärischen Treibhauseffekt“ also mit dem klassischen Widerspruch zwischen herkömmlicher und erneuerbarer Physik zu tun. Es bleibt zu hoffen, dass der erneuerbaren Alchemie die Auflösung dieses Widerspruchs noch vor dem kommenden Winter gelingen möge, denn wer über ein solches Perpetuum Mobile mit einem Hebel von knapp sechs verfügt, der benötigt auch kein russisches Erdgas mehr…

 

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