Hopfenernte 2022. Alternativ: Wie geht es mit dem Hopfen mitten im Klimawandel weiter?

Helmut Kuntz

Seit ein bekannter Professor und bekennender Klimaaktivist dem Hopfen den sicheren Klimatod und damit das Ende des deutschen Bieres prophezeite, nur weil er eine Studie falsch gelesen hatte [2] [3] (inzwischen hat ein Minister solches „Fehl-Studieren“ quasi als Strategie übernommen) und eine GRÜNE Vordenker*in es ebenso vorhersagte [1], wird einmal im Jahr sobald die Hopfenschätzung vorliegt, betrachtet, was aus dieser zumindest für eingefleischte Bayern schlimmen Apokalypse geworden ist.

Alles wird schlimmer

Unser Vegetarier als Landwirtschaftminister kennt sich mit Pflanzen (sofern man diese auf dem Balkon illegal züchten kann [6]) bekanntermaßen bestens aus. Und so weiß er auch genau, wie und warum es um unsere Landwirtschaft steht, natürlich ganz schlimm: Bundesminister Özdemir: [4]„Die Folgen der Klimakrise lassen sich inzwischen auf unseren Äckern und Weiden ablesen. Unser Erntebericht wird immer mehr zum Zeugnis der Klimakrise.
Liest man den Erntebericht von diesem Jahr, dann gibt es teils wirklich große Einbrüche, doch von den wirklichen Hungerjahren der Vergangenheit sind wir noch meilenweit entfernt [4], aber GRÜN ohne Apokalypse funktioniert halt nicht.

Aber der Hopfen widersteht

Und der Hopfen zeigt es wieder. Obwohl im Frühjahr Hagelschlag viel zerstörte und die Trockenheit ihm nicht gut tat, hat die Pflanze doch eine achtbare Ertragsleistung gebracht. Gegenüber dem noch nie dagewesenen Rekordergebnis vom letzten Jahr mit der weltweit größten Ernte zwar eine erhebliche Minderung, aber nicht entfernt die vorhergesagte Apokalypse.

Bild 1 Hopfenernte Deutschland, Ertragsverlauf 1855 – 2022 und 10jähriger, gleitender Mittelwert. Zeitachse bis 1946 verkürzt dargestellt. Daten 2020; 2021; 2022 Verband Deutscher Hopfenpflanzer e.V. Grafik vom Autor erstellt

Die Grafik der Jahresdifferenzen zeigt, dass die diesjährige Ertragsschwankung hoch ist, doch trotzdem weit unter vielen früheren Spitzenwerten an Ertragsschwankungen liegt.

Bild 2 Hopfenernte Deutschland. 1949 – 2022. Ertragsdifferenz zum Vorjahr. Grafik vom Autor erstellt

Bild 3 Hopfenernte Deutschland. 1949 – 2022. Richtungsgeteilte Ertragsdifferenz zum Vorjahr. Grafik vom Autor erstellt

Industrielle Landwirtschaft zeichnet sich weiterhin durch Innovation aus, sofern diese – wie Gentechnik, teils Pflanzenschutz, und ausreichendes Düngen – nicht verboten werden:
Özdemir unterschlägt die Folgen, welche nicht das Klima zu verantworten hat

Letztes Jahr schrieb der „Merkur“: Weil gleichzeitig die Hopfenernten und insbesondere der Ertrag der für den Geschmack wichtigen Alphasäure zuletzt gut ausfielen, erwartet Barth Haas das zweite Jahr hintereinander eine Überversorgung des Marktes … Im Moment drückt das noch nicht auf den Preis, weil es viele langlaufende Verträge gibt, wie man bei Barth Haas erklärt. Doch auf Dauer müsste die weltweite Hopfenanbaufläche dringend sinken, mahnt der Autor des Berichts, Heinrich Meier. Doch das Gegenteil passiert: Seit sieben Jahren steigt sie kontinuierlich, und auch dieses Jahr wird ein Zuwachs der Flächen erwartet, vor allem in den USA.

Dieses Jahr schreibt der Merkur: Fazit 2022

Wenn deutsches Bier und deutscher Hopfen wirklich einmal verschwinden sollten, liegt es sicher nicht am sich ständig wandelnden Klima, sondern an politischen Vorgaben und Verboten.

Quellen

[1] EIKE 22.08.2015: Grüne Abgeordnete Barbara Höhn durch Fakten widerlegt: Der Hopfenertrag steigt trotz Klimawandel

[2] EIKE 24.08.2016: Wenn der Hopfen nicht stirbt, stirbt dann der Klimawandel?

[3] EIKE 09.07.2016, Michael Kalisch: Bei Harald Lesch sind Hopfen (und Malz) verloren

[4] Achgut, 03. 09.2022: Superdürre – Gute Ernte

[5] Merkur, 26.08.2022: „Extrem schwierige“ Zeiten: Deutsche Hopfenpflanzer mit bitterer Jahresbilanz und düsterer Prognose

[6] Hanfpflanze am Balkon: Staatsanwaltschaft stellt Cannabis-Ermittlungen gegen Cem Özdemir ein | Augsburger Allgemeine (augsburger-allgemeine.de)