Grünfeld
Die Apfelstädt ist ein Thüringer Fluß, der durch den gleichnamigen Ort der Gemeinde Nesse fließt und in die Gera mündet. Derzeit ist die Gera teils verlandet wie einst der Rhein im Hochsommer des Mittelalters. Liegt es wie damals am heißen Klima – heute menschgemacht? Die Grünen sagen: ja!
Wir sagen: nein! – der Fluß besitzt heuer ein kleines Wasserkraftwerk, das die Fließgeschwindigkeit herabsetzt und so im Hochsommer für verstärkte Verdampfung sorgen kann – Wasser geht buchstäblich in die Luft. Nicht nur das Kraftwerk, das „grünen“ Strom produzieren soll, ist am Verdunsten der Apfelstädt und ihres Wassersystems schuld, sondern vor allem die notwendigen Baumaßnahmen der „Westringkaskade“ um Erfurt herum. Die Gera, der Stadtfluß der Thüringer Kapitale, wird hauptsächlich von der Apfelstädt gespeist – jetzt aber nicht mehr, da die Umleitung für das Kraftwerk Wasser abzieht. (In Gera fließt die Weiße Elster.)
Effekt: Die Gera fällt teilweise trocken, und Häuser, die wie die berühmte Krämerbrücke für die Nähe zum Fluß konstruiert wurden, nehmen Trocknungsschäden. Die Grünen, denen auch das Umweltministerium gehört, sagen dazu:
Freilich häufen sich die mit dem Klimawandel verbundenen Trockenperioden inzwischen auch in Thüringen. In den letzten trockenen Sommer 2018 und 2019 haben sich die natürlichen Zuflüsse aus dem Thüringer Wald ebenso deutlich verringert wie die natürlichen Zuflüsse im Verlauf des Flusses, wodurch er zeitweilig sogar versiegt ist.
Naturschutz ist wichtig und Anliegen jedes konservativen Bürgers – in Bezug auf Vernunft und Machbarkeit natürlich. Grüne Großstädter haben meist keinen Sinn für die tatsächliche Natur und nutzen das Thema eher politisch oder zum Geldabgreifen via NGOs. Da werden dann unsinnige Baumaßnahmen durchgeführt, die früher auch von Grünen zu Recht als naturfeindlich gebrandmarkt wurden.
Heute muß vorrangig „das Klima gerettet“ werden – ob dafür Elektro-Industrieschrott in rauhen Mengen in die Natur geklotzt wird, oder ein Flußsystem für ein CO2-neutrales Wasserkraftwerk massiv gestört wird, ist den Politikern gleich. Pikant: Die Umleitung der Apfelstädt entwässert den Lebensraum zahlreicher gefährdeter Arten.
Und wie sah die Benzenwiese noch vor 65 Jahren aus? Sie wurde von einem „Brünnele“ gespeist, das am Rande entsprang, sich in die Wiese ergoß und dort an unterschiedlichen Stellen versickerte. Bei zusätzlichem Starkregen entstanden große Wasserflächen, deswegen hießen solche Wiesen im Volksmund auch Lachenwiesen. Lache=Wasserlache. Ein Reservoir der Frösche, Kröten und Unken. Als Kinder spielten wir Froschweitsprung mit den Tieren. Aus den Binsen stellte die Bevölkerung Benzabesa=Binsenbesen her, aus den Weiden wurden Weidenkörbe geflochten. Die Quelle des Brünneles gibt es noch, sie wurde vor 65 Jahren schon gefaßt und in einem Rohr dem Onatsbach direkt zugeführt, Binsen und Weiden sind allmählich abgestorben, die Wiese lieferte aber saftiges Gras für die Landwirtschaft. Bis vor kurzem. Bei der Fertigstellung des Baugbietes, eigentlich eine Naturzerstörung der einstigen Lachenwiese wird unser Bürgermeister die Umweltfreundlichkeit des Baugebietes loben, Solardächer sind zwingend, Schottergärten verboten, Garageneinfahrten mit Gitterbausteinen versehen, die Häuser müssen dickwandig isoliert sein und die Gemeinde legt Blühstreifen für die Insekten an mit isoliert stehenden Bäumchen in der Betonwüste. Natürlich kriegt die Gemeinde einen Zuschuss für das neue umweltfreundliche Baugebiet von der grünen Landesregierung BaWü. Vom Brünnele ist die Wasserentnahme diesen Sommer verboten, man darf seinen (Gemüse)-Garten aus Umweltgründen nicht mehr mit dem Brünneleswasser gießen. Der Meeresspiegel muss doch weiter steigen, damit die CO2 Treihaustheorie bestätigt wird.