Gute Idee für die Energiepolitik der USA: Lasst uns dem Beispiel Deutschlands folgen!

Francis Menton

[Hinweis: Alle Hervorhebungen vom Übersetzer. Kursiv-Passagen im Original]

Wie die Leser hier sehr wohl wissen, strebt Deutschland seit langem nach der Weltspitze bei der Rettung des Planeten durch die Abschaffung fossiler Brennstoffe in der Energieerzeugung. Das war die Strategie: durch hohe staatliche Subventionen und Steuergutschriften den Bau riesiger Mengen von Windturbinen und Sonnenkollektoren zur Stromerzeugung anregen; und je mehr davon in Betrieb gehen, desto mehr Anlagen, die fossile Brennstoffe verwenden, und auch die Kernenergie auslaufen lassen.

Leider waren die Deutschen in ihrem religiösen Eifer, den Planeten zu retten, so geblendet, dass sich niemand die Mühe machte, herauszufinden, wie viel Energiespeicherung nötig wäre, um diese intermittierenden Technologien zu unterstützen und das Netz rund um die Uhr am Laufen zu halten, wenn es keine fossilen Brennstoffe und keine Kernkraft gibt. Jetzt hat Deutschland einen Überschuss an Wind- und Solaranlagen, die jedoch nicht in der Lage sind, allein zuverlässig Strom zu liefern, und es verfügt über eine unzureichende Absicherung, abgesehen von Erdgas aus Russland. Deutschland steht also vor einer drohenden Energiekatastrophe.

In der Zwischenzeit heißt es hier in den USA, dass die Demokraten im Senat endlich ihr schwarzes Schaf Joe Manchin für ein großes „grünes Energie“-Gesetz gewonnen haben, das die USA durch eine starke Reduzierung der Kohlenstoffemissionen in ihr eigenes Energie-Nirwana führen soll. Und wie soll das geschehen? Im Grunde genommen werden wir jetzt die Strategie von Deutschland verfolgen! Jede Menge Steuergutschriften und Subventionen für den Bau von immer mehr Windturbinen und Solarzellen, ohne ernsthafte Überlegungen darüber anzustellen, was für die Speicherung von Strom benötigt wird, um die Schwankungen auszugleichen und ein Netz ohne fossile Brennstoffe aufzubauen. Verfolgt hier eigentlich irgendjemand, was in der Welt vor sich geht?

Werfen wir einen Blick auf die neuesten Nachrichten aus Deutschland zum Thema Energie. Am Mittwoch, den 27. Juli, berichtete der Guardian, dass Russland die Erdgaslieferungen nach Deutschland über die Nord Stream-Pipeline auf 20 % der Kapazität reduziert hat. Es ist zwar erst Juli und die Heizsaison ist noch einige Monate entfernt, aber Deutschland merkt schnell, dass es mit seiner Energieversorgung am Ende ist. Nur einen Tag später, am 28. Juli, berichtete der Guardian in einem weiteren Artikel, dass die Energierationierung in Deutschland bereits begonnen hat:

Städte in Deutschland schalten die Scheinwerfer auf öffentlichen Denkmälern aus, stellen Brunnen ab und verordnen den städtischen Schwimmbädern und Sporthallen kalte Duschen, da das Land angesichts der drohenden russischen Gaskrise versucht, seinen Energieverbrauch zu senken.

Inzwischen hat Deutschland im Juni einen „Energienotfallplan“ verabschiedet, der eine Erhöhung der Verbraucherpreise vorsieht, um den Verbrauch zu senken:

Ein im Juni eingeführter Notfallplan für Energie ermöglicht es den Versorgungsunternehmen, die hohen Gaspreise an die Kunden weiterzugeben. … Am Donnerstag bestätigte die deutsche Regierung, dass ein geplanter Gaszuschlag für die Kunden viel höher ausfallen könnte als bisher angenommen, um die Energieunternehmen in den kommenden Monaten vor dem Bankrott zu bewahren.

Und Spiked berichtet am 27. Juli über verschiedene andere Maßnahmen zur Rationierung von Energie, die Deutschland rechtzeitig vor dem Höhepunkt des Energieverbrauchs im Winter ergreift:

Deutschland muss bereits drastische Abstriche beim Energieverbrauch machen. Städte und Gemeinden dimmen oder schalten Straßenlaternen und sogar Ampeln aus. Große Vermieter und Wohnungsbaugesellschaften haben damit begonnen, die Heizung für ihre Bewohner herunter zu drehen und deren Warmwasser zu rationieren. Einige lokale Behörden erwägen die Einrichtung von „Wärmestuben“, in denen ältere Menschen im Winter zusammenkommen können.

Aber Moment! Hat Deutschland nach mehr als einem Jahrzehnt eines Crash-Programms zum Bau von Windturbinen und Sonnenkollektoren nicht mehr als genug davon, um den gesamten Strombedarf zu decken, den es jemals haben könnte? Das sollte man meinen, aber so funktioniert es leider nicht. Nach Angaben der U.S. Energy Information Agency verbrauchte Deutschland im Jahr 2020 (letztes angegebenes Jahr) 500.000 GWh Strom, was bedeuten würde, dass der durchschnittliche Verbrauch (geteilt durch 8760) etwa 57 GW beträgt. Der Spitzenverbrauch liegt (laut Montel) bei etwa 100 GW. Wenn Deutschland also über abschaltbare Erzeugungsressourcen (fossile Brennstoffe, Kernenergie, Wasserkraft) von etwa 120 GW verfügt, sollte es eine mehr als ausreichende Marge von 20 % und reichlich Strom haben. Stattdessen verfügt Deutschland über weitaus mehr Stromerzeugungskapazität, nämlich 248 GW (wiederum von der U.S. EIA für 2020). Davon sind 54 GW Solar- und 62 GW Windenergie, zusammen also 116 GW, weit mehr als der gesamte Spitzenverbrauch und mehr als das Doppelte des Durchschnittsverbrauchs. Aber man kann sich auf nichts davon verlassen, wenn man es braucht. Die geringe Menge an Kernenergie (8 GW) ist auf dem Weg zum Ausstieg. Sie können also nicht auf das Erdgas als Reserve verzichten, und da Fracking im eigenen Land und auch in ganz Westeuropa verboten ist, sind sie völlig abhängig von Erdgas aus Russland.

Der Strompreis für deutsche Haushalte lag Ende 2021 bei durchschnittlich 32,16 Cent pro KWh, und zwar vor weiteren Erhöhungen in letzter Zeit. Das ist etwa das Dreifache des durchschnittlichen US-Verbraucherstrompreises und führt zu Engpässen und Rationierungen.

Wie sieht also die Energiestrategie der USA nach dem neuen Gesetzentwurf des Senats aus, der gerade von Manchin und Mehrheitsführer Schumer ausgehandelt wurde? Die Antwort ist, dass sie im Grunde die gleiche ist wie die deutsche Strategie. In wenigen Worten: massive Subventionen und Steuererleichterungen, um Anreize für den Bau von riesigen Mengen an Windturbinen und Solaranlagen zu schaffen. Aus E&E Daily, 28. Juli:

Ein großer Sieg für saubere Energie. … Die Steuergutschriften für saubere Energie sind das Kernstück. Die Vereinbarung sieht vor, dass die bestehenden Gutschriften für erneuerbare Energien verlängert werden. Nach 2025 sollen sie technologieneutral werden und auf der Reduzierung von Treibhausgas-Emissionen basieren.

Steckt dahinter ein tieferer Gedanke als nur der, dass Wind- und Solarenergie „sauber“ sind und wir deshalb mehr davon bauen sollten? Sieht nicht so aus. In ein paar Jahren werden wir also genau da sein, wo Deutschland jetzt ist: riesige Überkapazitäten an Wind- und Sonnenkollektoren, von denen nichts da ist, wenn man sie braucht, und verdreifachte Strompreise, um die überflüssigen Überkapazitäten und die Subventionen für die Leute zu bezahlen, die sie gebaut haben.

Der ganze Beitrag steht hier.

Link: https://wattsupwiththat.com/2022/07/31/great-idea-for-u-s-energy-policy-lets-follow-the-example-of-germany/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

Anmerkung des Übersetzers: Über die deutsche Energiepolitik machen sich inzwischen immer mehr auswärtige Medien Gedanken, und zwar u. A. hier in der Washington Post und hier bei Bloomberg. Von wegen – die Welt läuft dem deutschen Weg begeistert hinterher! Nur in unseren werten Medien herrscht dazu dröhnendes Schweigen.