In die Höhe schießende Strompreise und Stromrationierung: Deutschland trifft als erstes auf die Wind- und Solarmauer
stopthesethings
Die Deutschen befinden sich bereits am Anfang einer Energiepreis- und Versorgungskatastrophe dank der idiotischsten Energiepolitik der Welt, die sich auf eine aus den Fugen geratene Besessenheit von chaotisch intermittierenden Wind- und Solarenergien konzentriert.
Die Verbraucher leiden bereits unter den höchsten Strompreisen in Europa und rechnen mit noch mehr
Wladimir Putins Ukraine-Abenteuer hat die Dinge nur auf die Spitze getrieben; Deutschland ist stark abhängig von russischem Gas – das von den ideologisierten Politikern bislang angepriesen wurde, um Kohlkraftwerke zu ersetzen, wenn mal gerade Wind- und Solarenergie (man denke an ruhiges Wetter und Sonnenuntergang) knapp ist – jetzt, da russisches Gas knapp ist, ist Deutschland mit aller Macht in der Realität angekommen..
Francis Menton freut sich, wenn er die Grundursache einer perfekt vorhersehbaren und perfekt vermeidbaren Katastrophe detailliert beschreibt.
Und der Sieger ist Deutschland!
Manhattan Contrarian, Francis Menton, 29. Juni 2022
Bereits vor etwa sechs Monaten, kam mir die Frage in den Sinn:: „Welches Land oder welcher US-Bundesstaat wird als erstes auf die Green Energy Wall treffen?“ Angesichts der verbissenen Sturheit, mit der nun trotz deutlich absehbarer Energieknappheit an der massiven „grünen“ Energiewende ohne fossile Brennstoffe festgehalten wird, gibt es nur wenige, Kandidaten bzw. Länder, die dafür in Frage kommen.
Die Kandidaten, die ich in diesem Post als potentielle erste, die die „grüne Energiewand“ durchstoßen, nominiert habe, waren Kalifornien, New York, Großbritannien und Deutschland. Damals hielt ich es für offensichtlich, dass eine dieser Länder früher an die Wand stoßen würde, als fast jeder erwartet hatte. In der Tat war ich mit dem kurzen Zeitrahmen, den ich vorhergesagt hatte, ziemlich mutig:
Eine längere Periode ungünstigen Wetters (ruhig und bewölkt) könnte bereits in diesem Winter zu einer ernsthaften Energiekrise führen, die sowohl Deutschland oder Großbritannien oder auch beide treffen wird. Oder sie könnten Glück haben und noch ein oder zwei Jahre gehen.
Jetzt sind wir im Juni 2022, und ich denke, es ist schwer zu leugnen, dass Deutschland tatsächlich die „grüne Energiewand“ erreicht hat. Lassen Sie uns überlegen.
Hier ist zunächst die Definition der „grünen Energiewand“, die ich im Beitrag gegeben habe:
Der eine oder andere dieser Staaten oder Länder wird höchstwahrscheinlich an eine „Wand“ stoßen – das heißt, eine Situation, in der das Stromsystem nicht mehr funktioniert oder der Preis durch die Decke geht oder beides, was eine drastische Änderung erzwingt oder sogar die Aufgabe des gesamten Systems.
Und hier ist der Grund, warum ich überzeugt bin, dass die eine oder andere (oder alle) der nominierten Juris Diktionen bald an die „Mauer“ stoßen würden:
All diese Länder beginnen trotz ihres Reichtums und ihrer scheinbaren Raffinesse mit ihren ehrgeizigen Plänen, ohne jemals einen detaillierten technischen Versuch darüber durchgeführt zu haben, wie ihre neuen vorgeschlagenen Energiesysteme funktionieren oder wie viel sie kosten werden. Sicher, ein Wind-/Solar-Stromnetz kann mit 100 % Erdgas-Backup funktionieren, wenn Sie bereit sind, die Gebührenzahler die Rechnung für zwei überlappende und redundante Erzeugungssysteme bezahlen zu lassen, obwohl Sie mit dem bisherigen gut ausgekommen waren. Aber „Netto-Null“-Emissionen bedeuten keine Unterstützung durch fossile Brennstoffe mehr. Was ist der Plan, um das Netz rund um die Uhr in Betrieb zu halten, wenn Kohle und Erdgas weg sind? [Und in Deutschland auch noch Kernkraft]
Wie es für jeden offensichtlich ist (oder sein sollte), benötigt ein überwiegend aus Wind- und Sonnenenergie bestehendes Stromerzeugungssystem eine vollständige Sicherung von einer zuverlässigen und planbaren Quelle, um rund um die Uhr Energie bereitzustellen. Es gibt nur wenige Optionen: Kraftwerke für fossile Brennstoffe (Kohle, Öl oder Erdgas), Kernenergie oder Speicherung (dh Batterien). Deutschland hat die fossilen und nuklearen Optionen ausgeschlossen. Es hatte nie viel mit ölbefeuerter Stromerzeugung zu tun und verbrachte die letzten mehr als zehn Jahre damit, seine Kohle- und Kernkraftwerke auslaufen zu lassen. Damit bleibt der Speicher übrig. Sie könnten sicherlich denken, dass Deutschland, nachdem es einen Multi-Billionen-Dollar-Übergang zu einem überwiegend aus Wind- und Sonnenenergie bestehenden System in Angriff genommen und sowohl fossile Brennstoffe als auch Kernenergie als Backup ausgeschlossen hat, wie ein Laserstrahl auf die Speicherprobleme fokussiert gewesen sein muss das Ganze zum Laufen bringen.
Aber Sie irren sich. Es ist wirklich unglaublich, wie sehr die Politik in Deutschland – scheinbar das Land mit der ausgereiftesten Technik der Welt – den Kopf in den Sand steckt und das Speicherproblem ignoriert, bis es sein Energiesystem einfach gegen die Wand gefahren hat.
Vergleichen wir, wie viel Energiespeicher Deutschland zur Absicherung seines Wind-/Solarstromsystems benötigen würde, mit der Menge an Speicher, die bisher tatsächlich entwickelt wurde oder in der Pipeline ist. Auf dieser Website habe ich die Frage der Energiespeicherung genau verfolgt und die kompetentesten Berechnungen darüber diskutiert und verlinkt, wie viel Speicher erforderlich wäre, um ein überwiegend oder vollständig aus Wind-/Solarstrom bestehendes Stromsystem für verschiedene Rechtsordnungen, einschließlich Deutschland, zu unterstützen.
In diesem Beitrag vom November 2018 habe ich die Arbeit eines Mannes namens Roger Andrews verlinkt und ausführlich diskutiert, der den Speicherbedarf für Deutschland zur Unterstützung eines vollständigen Wind-/Solarsystems auf etwa 25.000 GWh berechnet hat. Auch habe ich einige Gründe untersucht, warum die Berechnung von Andrews zu niedrig sein könnte – zum Beispiel ging Andrews von einem 100%igen Wirkungsgrad der gespeicherten Energie aus (was unrealistisch ist) und stützte seine Berechnungen auch auf die tatsächliche Erzeugung und Wetterdaten für einen bestimmten Jahr (2016), das sich bereits als günstiger erwies als ein späteres Jahr [2020, 2021]. Aber davon abgesehen schien mir Andrews‘ Berechnung auf dem richtigen Level zu sein. In jüngerer Zeit in einem Beitrag im März 2022, habe ich die Arbeit von zwei deutschen Wissenschaftlern namens Oliver Ruhnau und Staffan Qvist diskutiert und verlinkt. Ruhnau und Qvist errechneten einen Speicherbedarf für Deutschland zur Absicherung einer vollständigen Wind-/Solaranlage mit 56.000 GWh.
Wenn Sie davon ausgehen, dass Andrews zu niedrig und Ruhnau/Qvist zu hoch gerechnet haben könnten, dann liegt ein sicherlich realistischer Bedarfs Deutschlands an Energiespeichern im Netzmaßstab zur Unterstützung eines Wind-/Solarsystems irgendwo im Bereich von ca. 40.000 – 50.000 GWh.
Wie viel Speicher hat Deutschland derzeit oder in der Pipeline? Hier ist ein Artikel des Beratungsunternehmens Wood Mackenzie vom 11. April 2022, der aufgeregt über Europas Pläne berichtet, das Problem der Wind-/Sonnenunterbrechung durch Speicherung zu lösen: „Europas Energiespeicherkapazität im Netzmaßstab wird bis 2031 um das 20-fache wachsen.“ :
Europa hat sich einige der ehrgeizigsten Dekarbonisierungsziele der Welt gesetzt. Und das Tempo des Wandels beschleunigt sich. . . . Die im Entstehen begriffene Energiespeicherung im Netzmaßstab der Region wächst schnell. Wir prognostizieren, dass sich die Gesamtkapazität bis 2031 um das 20-fache erhöhen wird.
Hier ist ihr Diagramm, das zeigt, was diese „20-fache Expansion“ bis 2031 bedeuten wird:
Für Deutschland bedeutet dieser enorme Ausbau angeblich ganze 8,81 GWh an netztechnischer Energiespeicherung. Liegt hier ein Dezimalstellenfehler vor? Unglücklicherweise nicht. Bei einem Bedarf von 45.000 GWh +/- an Netzspeicher planen sie nicht 9.000 GWH oder sogar 900 GWH oder 90 GWH, sondern 9. Sie liegen um einen Faktor von etwa 5.000 unter dem, was sie benötigen würden.
Mit anderen Worten, sie haben noch nicht einmal begonnen, das Speicherproblem zu lösen, das gelöst werden müsste, damit ihr Wind-/Solarsystem funktioniert, und sie werden bis 2031 kaum oder gar nicht damit begonnen haben. Das Problem könnte sogar überhaupt nicht lösbar sein, und bis jetzt haben sie sich noch nicht wirklich bemüht, das herauszufinden. Das Ergebnis ist, wie wir alle wissen, dass sie sich vollständig von Erdgas – bislang aus Russland abhängig gemacht haben. Jetzt ist das russische Gas praktisch nicht verfügbar, und andere potenzielle Quellen haben ein unzureichendes Angebot und massive Preisspitzen. Hier einige Beobachtungen zur aktuellen Energiemisere Deutschlands. Aus Walter Russell Mead im Wall Street Journal, 27. Juni, „Ende der deutschen Idylle“ :
Noch im Jahr 2020 stimmte fast die ganze Welt der selbstgefälligen deutschen Selbsteinschätzung zu, dass Deutschland das erfolgreichste Wirtschaftsmodell der Welt habe und die ehrgeizigste – und weitgehend erfolgreichste – Klimainitiative der Welt in Angriff nehme. . . . [Jetzt verstehen wir, dass] die deutsche Energiepolitik ein chaotisches Durcheinander ist, ein leuchtendes Beispiel für den Rest der Welt, was man nicht tun sollte. . . . Grüne Energie wird trotz massiver deutscher Investitionen die deutsche Industrie noch lange nicht bzw. gar nie zuverlässig und günstig mit Strom versorgen können.
Von der Energy Intelligence Group, 28. Juni, „King Coal feiert Comeback in Europa“ :
[Deutsche] Beamte arbeiten an Notstandsgesetzen, die es ermöglichen würden, bis 2024 rund 9-10 Gigawatt ungenutzter Kohle- und Braunkohlekapazität wieder in Betrieb zu nehmen um einen Teil des 16-prozentigen Marktanteils zu ersetzen, den Gas derzeit hält. Das Land beherbergt laut NGO Ember [ein grüner Think Tank] sieben der zehn umweltschädlichsten Kraftwerke der EU. . . . Wirtschaftsminister Robert Habeck sagte, dass Gesetze, die mehr Kohlenutzung und weniger Gaskraftwerke erlauben, Anfang Juli vom Bundesrat – dem Oberhaus des Parlaments – verabschiedet werden sollten. . . . Die Regierung sagt, dass es keine Pläne gibt, das Datum des Kohleausstiegs zu ändern, wobei die letzten Blöcke noch bis 2030 geschlossen werden sollen.
Es ist eine komplette Umkehrung der bisherigen Politik der Abschaltung der Kohlekraftwerke. Wirtschaftsminister Habeck sagt, dass die Umkehrung vorübergehend ist und dass sie immer noch auf dem Weg sind, alle Kohlekraftwerke bis 2030 zu schließen. Und wie genau werden sie das erreichen, mit insgesamt 9 GWh Energiespeicher im Netzmaßstab? Es gibt nur eine mögliche Methode, nämlich zurück zu Erdgas, entweder über alternative Lieferanten (USA? – sehr teuer) oder weil mit Russland wieder verhandelt wird. Aber die Nutzung von Erdgas als Backup ist ebenso eine völlige Abkehr von der „Netto-Null“-Phantasie wie die Nutzung von Kohle.
Also sage ich, dass Deutschland tatsächlich die „Grüne-Energie-Mauer“ erreicht hat und nicht zurückgehen wird, egal was sie im Moment sagen. Die Zeit könnte mir das Gegenteil beweisen, aber ich sehe keine realistischen Pläne, die sie in Arbeit haben, um die vollständige Unterstützung ihrer Wind- und Solargeneratoren durch fossile Brennstoffe abzuschaffen oder auch nur sinnvoll zu reduzieren.
Übersetzt durch Andreas Demmig